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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 1<br />

Zusätzlich <strong>zu</strong> Fackeln <strong>und</strong> thermischen / katalytischen Nachverbrennungsanlagen gibt es in der chemischen Industrie<br />

eine Vielzahl von Umwelt- <strong>und</strong> Sicherheitseinrichtungen. Der Hauptzweck dieser Einrichtungen liegt<br />

darin, die von dem Betrieb der Anlage ausgehenden Umweltauswirkungen <strong>zu</strong> mindern bzw. die Betriebssicherheit<br />

<strong>zu</strong> erhöhen. Diese Einrichtungen reichen von sehr einfachen Maßnahmen bis hin <strong>zu</strong> komplexen Behandlungsanlagen.<br />

Im Allgemeinen muss der Gesamteffekt der Umwelt- <strong>und</strong> Sicherheitseinrichtungen positiv sein. Deshalb werden<br />

sie schließlich installiert. Wegen gr<strong>und</strong>legender Erhaltungssätze können jedoch die meisten Behandlungsverfahren,<br />

<strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> ihren Reinigungseffekten, negative Umweltauswirkungen haben. Beispiele für solche<br />

medienübergreifenden Auswirkungen sind Abfall aus Filtern, <strong>Abwasser</strong> aus Wäschern <strong>und</strong> höherer Energieverbrauch<br />

durch den Betrieb der Behandlungsanlagen. Es fällt schwer, den Schnittpunkt („break-even point“)<br />

an<strong>zu</strong>geben, an dem die positiven Auswirkungen einer Behandlungsmaßnahme gegenüber den negativen die Oberhand<br />

gewinnen, da dies stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängt. Als Faustregel gilt, dass Umweltqualität<br />

<strong>und</strong> Sicherheit vor Ort Priorität haben müssen. Darüber hinaus gilt es im Allgemeinen als vorteilhaft,<br />

wenn Schadstoffe in hoch konzentrierter <strong>und</strong> behandelbarer Form vorliegen. Dies bietet die beste Gelegenheit<br />

für ihre Wiederverwendung, ihre weitere Behandlung oder ihre kontrollierte Beseitigung.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>, <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> ihren eigenen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt, sich auch gegenseitig auf unterschiedliche Weise beeinflussen:<br />

� einzelne <strong>Abwasser</strong>behandlungsverfahren haben gasförmige Emissionen <strong>zu</strong>r Folge, die <strong>zu</strong> nachgeschalteten<br />

<strong>Abgasbehandlung</strong>sanlagen abgeleitet werden müssen, was häufig mit komplexen Baumaßnahmen verknüpft<br />

ist;<br />

� <strong>Abgasbehandlung</strong>sverfahren haben gasförmige <strong>und</strong>/oder wässrige Emissionen <strong>zu</strong>r Folge, die eine weitere<br />

Abgas- <strong>und</strong>/oder <strong>Abwasser</strong>behandlung erfordern.<br />

Beide (gasförmige Freiset<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>sanlagen oder wässrige <strong>zu</strong> <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlagen)<br />

können in der Regel bestehende nachgeschaltete Behandlungsanlagen beeinflussen, obwohl sie in den<br />

meisten Fällen nur <strong>zu</strong> einer geringen Erhöhung der Belastung führen. Gegenteilige Beispiele sind die Nasswäsche<br />

für Abgase oder das Strippen von flüchtigen Stoffen aus einer AWBA.<br />

14 <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>

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