BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung
BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung
1 ALLGEMEINE ASPEKTE Kapitel 1 Auf Grund allgemeiner naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, wie z. B. das chemische und/oder physikalische Gleichgewicht, sind Abfallstoffe im Verlauf von chemischen Prozessen (Synthesen) unvermeidlich, so dass unerwünschte Nebenprodukte anfallen müssen. Art und Bandbreite dieser Emissionen sind äußerst variabel und hängen von der Zusammensetzung der Rohstoffe, der Produkte, der Zwischenprodukte, der Hilfsstoffe, den Prozessbedingungen etc. ab. Die bei diesen Prozessen anfallenden Abfallstoffe können unterteilt werden in: � Abwasser, � Abgas, � flüssige und feste Reststoffe. Die aus der chemischen Produktion sowie der Weiterverarbeitung stammenden flüssigen (nicht-wässrigen) und festen Reststoffe werden separat abgehandelt - üblicherweise in vertikalen BREFs - und sind daher nicht Gegenstand dieses Dokuments. Kapitel 1 gibt eine Übersicht über die allgemeinen Aspekte von: � Abwasser und Abgas, � Umweltmanagement, � Behandlungsverfahren, � Auswirkungen auf die Umwelt durch Abwasser- und Abgasbehandlung, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. 1.1 Abwasser und Abgas in der Chemischen Industrie 1.1.1 Abwasser Unter qualitativen Gesichtspunkten kommt der Hauptteil des Abwassers in der chemischen Industrie normalerweise nicht unmittelbar aus den chemischen Reaktionen. Obwohl Abwasser auch direkt bei Reaktionen entstehen kann, z. B. als Brüdenkondensat oder Reaktionswasser, so sind im Allgemeinen die wässrigen Ableitungen aus der anschließenden physikalisch-chemischen Aufarbeitung der Synthesegemische größer. Die Produkte und/oder Zwischenprodukte der einzelnen Synthesen oder Synthesestufen werden von den wässrigen Reaktionslösungen abgetrennt und mittels Verfahren wie Filtrieren und Zentrifugieren gereinigt; oder die Reaktionsgemische werden aufgearbeitet, z. B. durch Extrahieren oder Destillieren. Solche Abwasserströme, die direkt aus chemischen Synthesen hervorgehen - 'Prozesswasser' - sind z. B.: � Mutterlaugen, � Waschwasser aus der Produktreinigung, � Dampfkondensate, Brüden, � Quenschwasser, � Abwasser aus der Abluft- / Rauchgasreinigung, � Abwasser aus der Apparatereinigung, � Abwasser aus der Vakuumerzeugung. Abwasserteilströme von anderen innerbetrieblichen Anfallstellen, wie: Abwasser- und Abgasbehandlung 1
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1 ALLGEMEINE ASPEKTE<br />
Kapitel 1<br />
Auf Gr<strong>und</strong> allgemeiner naturwissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten, wie z. B. das chemische <strong>und</strong>/oder physikalische<br />
Gleichgewicht, sind Abfallstoffe im Verlauf von chemischen Prozessen (Synthesen) unvermeidlich, so<br />
dass unerwünschte Nebenprodukte anfallen müssen. Art <strong>und</strong> Bandbreite dieser Emissionen sind äußerst variabel<br />
<strong>und</strong> hängen von der Zusammenset<strong>zu</strong>ng der Rohstoffe, der Produkte, der Zwischenprodukte, der Hilfsstoffe,<br />
den Prozessbedingungen etc. ab.<br />
Die bei diesen Prozessen anfallenden Abfallstoffe können unterteilt werden in:<br />
� <strong>Abwasser</strong>,<br />
� Abgas,<br />
� flüssige <strong>und</strong> feste Reststoffe.<br />
Die aus der chemischen Produktion sowie der Weiterverarbeitung stammenden flüssigen (nicht-wässrigen) <strong>und</strong><br />
festen Reststoffe werden separat abgehandelt - üblicherweise in vertikalen BREFs - <strong>und</strong> sind daher nicht Gegenstand<br />
dieses Dokuments.<br />
Kapitel 1 gibt eine Übersicht über die allgemeinen Aspekte von:<br />
� <strong>Abwasser</strong> <strong>und</strong> Abgas,<br />
� Umweltmanagement,<br />
� Behandlungsverfahren,<br />
� Auswirkungen auf die Umwelt durch <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>,<br />
ohne dabei <strong>zu</strong> sehr ins Detail <strong>zu</strong> gehen.<br />
1.1 <strong>Abwasser</strong> <strong>und</strong> Abgas in der Chemischen Industrie<br />
1.1.1 <strong>Abwasser</strong><br />
Unter qualitativen Gesichtspunkten kommt der Hauptteil des <strong>Abwasser</strong>s in der chemischen Industrie normalerweise<br />
nicht unmittelbar aus den chemischen Reaktionen. Obwohl <strong>Abwasser</strong> auch direkt bei Reaktionen entstehen<br />
kann, z. B. als Brüdenkondensat oder Reaktionswasser, so sind im Allgemeinen die wässrigen Ableitungen<br />
aus der anschließenden physikalisch-chemischen Aufarbeitung der Synthesegemische größer. Die Produkte<br />
<strong>und</strong>/oder Zwischenprodukte der einzelnen Synthesen oder Synthesestufen werden von den wässrigen Reaktionslösungen<br />
abgetrennt <strong>und</strong> mittels Verfahren wie Filtrieren <strong>und</strong> Zentrifugieren gereinigt; oder die Reaktionsgemische<br />
werden aufgearbeitet, z. B. durch Extrahieren oder Destillieren.<br />
Solche <strong>Abwasser</strong>ströme, die direkt aus chemischen Synthesen hervorgehen - 'Prozesswasser' - sind z. B.:<br />
� Mutterlaugen,<br />
� Waschwasser aus der Produktreinigung,<br />
� Dampfkondensate, Brüden,<br />
� Quenschwasser,<br />
� <strong>Abwasser</strong> aus der Abluft- / Rauchgasreinigung,<br />
� <strong>Abwasser</strong> aus der Apparatereinigung,<br />
� <strong>Abwasser</strong> aus der Vakuumerzeugung.<br />
<strong>Abwasser</strong>teilströme von anderen innerbetrieblichen Anfallstellen, wie:<br />
<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 1