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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 4<br />

Gefährdungspotential für <strong>und</strong> ihre Auswirkungen auf den Vorfluter (s. Abschnitt 2.1 in Verbindung mit<br />

Abbildung 2.2).<br />

Abweichende Meinung (split view)<br />

Ein Mitgliedstaat vertrat die Ansicht, dass die Aussagen hinsichtlich der <strong>BVT</strong> für das <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Abgasmanagement teilweise <strong>zu</strong> allgemein gefasst sind; man verwies auf Beispiele für Ströme mit<br />

höheren Konzentrationen <strong>und</strong> Frachten (wie in Abschnitt 2.2.2.3.1 dargelegt).<br />

­ Bewertung der effektivsten Optionen durch einen Vergleich der gesamten Reinigungsleistung, der Gesamtbilanz<br />

in Be<strong>zu</strong>g auf die medienübergreifenden Wirkungen (cross-media effects), der technischen,<br />

organisatorischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Machbarkeit, usw. (s. Abschnitt 2.1).<br />

Die Beurteilung der <strong>Abwasser</strong>- / Abgasströme dient als Gr<strong>und</strong>lage für alle Entscheidungen hinsichtlich einer<br />

Trennung von <strong>Abwasser</strong>- / Abgasströmen, Minderungsstrategien, Prozessverbesserungen (s. da<strong>zu</strong> die<br />

Ausführungen in den vertikalen BREFs für den chemischen Sektor sowie die ihm nahe stehenden Sektoren<br />

im Hinblick auf saubere Technologie, saubere Einsatzstoffe, verbesserte Prozessanlagen, Behebung von<br />

Leckagen etc.) <strong>und</strong> Behandlungsverfahren. Ein Beispiel für ein wirkungsvolles <strong>Abwasser</strong>-Management für<br />

Chemiestandorte, deren <strong>Abwasser</strong> mit organischen Frachten aus der Produktion von organischen Chemikalien<br />

belastet ist, wird aus Deutschland berichtet. Bei Befolgen der aufgezeigten Strategie gilt eine CSB-<br />

Gesamtelimination (einschließlich Vorbehandlung) von mindestens 90 % als ein angemessenes Ziel. <strong>BVT</strong><br />

für die auf Gr<strong>und</strong> der Ergebnisse der Beurteilung der <strong>Abwasser</strong>- / Abgasströme durch<strong>zu</strong>führenden Maßnahmen<br />

werden in Abschnitt 4.3 vorgestellt.<br />

� bei der Planung neuer Tätigkeiten bzw. bei Änderungen bestehender Tätigkeiten die Auswirkungen auf die<br />

Umwelt <strong>und</strong> auf die Behandlungsanlagen <strong>zu</strong> bewerten, wobei die <strong>zu</strong>künftige mit der jetzigen Umweltsituation<br />

verglichen wird, <strong>und</strong> darlegen, ob wesentliche Änderungen <strong>zu</strong> erwarten sind;<br />

� die Emissionen am Ort des Entstehens durch Trennen der <strong>Abwasser</strong>- / Abgasströme, Errichten von geeigneten<br />

Sammelsystemen <strong>und</strong> Durchführen von Baumaßnahmen (s. Abschnitt 4.3) <strong>zu</strong> mindern;<br />

� die Produktionsdaten mit den Daten über die emittierten Frachten ab<strong>zu</strong>gleichen, um die tatsächlichen <strong>und</strong><br />

die berechneten Emissionen <strong>zu</strong> vergleichen. Passen die Daten nicht <strong>zu</strong>sammen, ist der Prozess, der für die<br />

unerwarteten Emissionen ursächlich ist, <strong>zu</strong> ermitteln;<br />

� belastete <strong>Abwasser</strong>- /Abgasströme am Ort des Anfalls <strong>zu</strong> behandeln statt sie <strong>zu</strong> verdünnen <strong>und</strong> anschließend<br />

einer zentralen Behandlung <strong>zu</strong> unterziehen, sofern keine schwerwiegenden Gründe dagegen sprechen.<br />

Die meisten Behandlungsverfahren arbeiten am effektivsten bei hohem Schadstoffgehalt. Darüber hinaus<br />

ist es wirtschaftlich, verhältnismäßig kleine Teilströme in kleinen, hoch-effizienten Behandlungseinrichtungen<br />

<strong>zu</strong> behandeln, als in großen zentralen Anlagen mit hoher hydraulischer Belastung;<br />

� Qualitätssicherungsverfahren ein<strong>zu</strong>setzen (s. Abschnitt 2.2.2.6), um die Behandlung <strong>und</strong>/oder die Produktionsprozesse<br />

<strong>zu</strong> bewerten <strong>und</strong>/oder um <strong>zu</strong> verhindern, dass diese außer Kontrolle geraten;<br />

� bei der Reinigung der Anlagen eine gute Verfahrenspraxis an<strong>zu</strong>wenden, um Emissionen in Wasser <strong>und</strong> Luft<br />

<strong>zu</strong> verringern;<br />

� Anlagen / Verfahren ein<strong>zu</strong>richten, um ein frühzeitiges Erkennen von Abweichungen <strong>zu</strong> ermöglichen, die<br />

Auswirkungen auf die nachgeschalteten Behandlungsanlagen haben, <strong>und</strong> so den Ausfall dieser Anlagen <strong>zu</strong><br />

vermeiden; den Ursprung der Abweichung <strong>zu</strong> ermitteln <strong>und</strong> die Ursache ab<strong>zu</strong>stellen. In der Zwischenzeit<br />

kann das angefallene <strong>Abwasser</strong> in einen Puffertank geleitet werden, bzw. das Abgas <strong>zu</strong> geeigneten Sicherheitseinrichtungen,<br />

z. B. einer Fackel, geführt werden;<br />

� ein wirksames zentrales Warnsystem ein<strong>zu</strong>bauen, das allen <strong>zu</strong>ständigen Stellen Betriebsunfälle <strong>und</strong><br />

-störungen meldet; kann der Vorfall wesentliche Auswirkungen auf die Umwelt <strong>und</strong>/oder die Nachbarschaft<br />

haben, ist die <strong>zu</strong>ständige Behörde mit in die Informationskette auf<strong>zu</strong>nehmen;<br />

� ein Überwachungsprogramm für alle Behandlungsanlagen ein<strong>zu</strong>führen, um deren ordnungsgemäßen Betrieb<br />

<strong>zu</strong> kontrollieren, um jegliche Unregelmäßigkeiten oder Betriebsstörungen fest<strong>zu</strong>stellen, die Einfluss<br />

auf das aufnehmende Medium haben könnten, <strong>und</strong> um Auskunft über die aktuellen Schadstoffemissionen<br />

geben <strong>zu</strong> können;<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 275

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