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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 3<br />

Oxidationskatalysatoren für VOC sind üblicherweise entweder Edelmetalle wie Platin, Palladium oder Rhodium,<br />

die auf Stützmaterial wie Keramik oder Metall aufgebracht sind oder Basismetalle auf Keramikpellets, Einzel-<br />

oder Mischoxide , die oft auf mechanisch festem Trägermaterial aufgebracht sind wie Oxide von Kupfer,<br />

Chrom, Mangan, Nickel, Kobalt usw..<br />

Katalysatoren wie Chrom/Tonerde, Kobaltoxid <strong>und</strong> Kupferoxid/Manganoxid werden <strong>zu</strong>r Oxidation von Gasen<br />

benutzt, die chlorierte Verbindungen enthalten. Katalysatoren auf Platinbasis oxidieren schwefelhaltige VOC,<br />

wobei sie schnell durch vorhandenes Chlor deaktiviert werden.<br />

Die Anwesenheit von Katalysatorgiften oder Maskierungsmittel im Abgasstrom, wie Staub oder reaktive Chemikalien,<br />

können einen signifikanten Einfluss auf die Standzeit des Katalysators haben. Die Vergiftung durch<br />

Belagbildung kann reversibel sein, d. h. die Beladung der Katalysatoroberfläche durch Öl oder Fett vermindert<br />

seine Leistung, kann aber durch erhöhte Temperatur abgebrannt werden. Allerdings können bestimmte Chemikalien<br />

die Vergiftung des Katalysators irreversibel machen. Solche Katalysatorgifte sind z. B.:<br />

� schnell wirkende Inhibitoren wie Phosphor, Wismut, Arsen, Antimon, Blei, Quecksilber, bewirken einen<br />

irreversiblen Verlust der Katalysatoraktivität, dessen Geschwindigkeit von der Konzentration <strong>und</strong> Temperatur<br />

abhängt;<br />

� langsam wirkende Inhibitoren wie Eisen, Zinn, Silizium verursachen einen irreversiblen Verlust der Katalysatoraktivität.<br />

Im Vergleich <strong>zu</strong> den schnell wirkenden Inhibitoren können höhere Konzentrationen toleriert<br />

werden;<br />

� reversible Inhibitoren, wie Schwefel, Halogene, Zink verursachen - je nach Katalysator - eine reversible<br />

Beschichtung der aktiven Katalysatoroberfläche, dessen Geschwindigkeit von der Temperatur <strong>und</strong> der<br />

Konzentration abhängig ist;<br />

� oberflächenmaskierende Stoffe wie organische Feststoffe verursachen eine reversible Belegung der aktiven<br />

Oberflächen;<br />

� Stoffe, die die Oberfläche abtragen oder maskieren, wie inerte Partikel. Sie bedecken die aktiven Oberflächen<br />

<strong>und</strong> erodieren den Katalysator, dessen Geschwindigkeit von der Partikelgröße, der Kornmenge <strong>und</strong><br />

der Gasgeschwindigkeit abhängt [cww/tm/80].<br />

Wie bei der thermischen Oxidation, werden auch hier unterschiedliche Typen betrieben:<br />

� direkte katalytische Oxidation,<br />

� regenerative katalytische Oxidation,<br />

� rekuperative katalytische Oxidation.<br />

Normale Betriebsbedingungen für die katalytische Oxidation sind z. B.:<br />

� Erdgas als bevor<strong>zu</strong>gter Brennstoff (falls Zusatzbrennstoff benötigt wird),<br />

� Flächenbrenner als geeigneter Brenner,<br />

� Brennkammern aus Edelstahl oder Kohlenstoffstahl,<br />

� Brennerbereich mit ausreichender Länge, um eine gleichmäßige Verteilung des Gasstroms <strong>und</strong> der Temperatur<br />

über der Katalysatoroberfläche <strong>zu</strong> gewährleisten,<br />

� Gleichmäßiges Strömungsprofil über der Katalysatoroberfläche,<br />

� Abgas durchströmt Katalysatorbett in Pfropfenströmung, mit minimaler Rückvermischung,<br />

� Typische Verweilzeit 0,3 – 0,5 Sek<strong>und</strong>en.<br />

Wie auch bei der thermischen Oxidation kann eine Abgasvorbehandlung, z. B. die Kondensation des Wasserdampfes<br />

aus feuchtem Abgas, die Entfernung von Feststoffen <strong>und</strong> Flüssigkeiten <strong>und</strong> - typisch für das katalytische<br />

System - die Entfernung von Katalysatorgiften notwendig sein. Die Sicherheitsanforderungen entsprechen<br />

denen der thermischen Oxidation (siehe Abschnitt 3.5.2.4).<br />

Die katalytische Oxidation sollte so gestaltet sein, dass man den Katalysator zwecks Reinigung oder Austausch<br />

leicht entfernen kann.<br />

Ein Beispiel der regenerativen katalytischen Oxidation wird in Abbildung 3.69 gezeigt [cww/tm/132].<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 219

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