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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 3<br />

Die Verbrennung <strong>zu</strong>sammen mit anderem Abfall ist – vorausgesetzt, dass der Verbrennungsofen in geeigneter<br />

Weise ausgerüstet ist – <strong>zu</strong>m Beispiel eine Möglichkeit für Standorte, wo bereits eine Abfallverbrennung betrieben<br />

wird oder wo der Bau eines Verbrennungsofens geplant ist.<br />

Vorteile <strong>und</strong> Nachteile<br />

Vorteile Nachteile<br />

Verbrennung:<br />

� Wirksame Zerstörung organischer Inhaltsstoffe im<br />

Schlamm.<br />

Verbrennung <strong>zu</strong>sammen mit anderem Abfall:<br />

� Die Wärme für die Verdampfung des Wassers <strong>und</strong> für<br />

die Schlammverbrennung wird durch die Verbrennung<br />

von festem Abfall geliefert, keine Stützbrennstoffe notwendig.<br />

Nassoxidation:<br />

� Verfahren kann thermisch selbstversorgend ausgelegt<br />

werden, manchmal Energierückgewinnung möglich.<br />

Tiefschachtreaktor:<br />

� Geringer Platzbedarf.<br />

� Hohe Eliminationsraten für suspendierte Feststoffe <strong>und</strong><br />

organische Stoffe.<br />

� Verfahren ist vollständig exotherm.<br />

� Wenig Gerüche oder unangenehme Luftemissionen.<br />

Medienübergreifende Wirkungen<br />

Verbrennung:<br />

� Komplexes Verfahren, das erfahrenes Personal erfordert.<br />

� Für gewöhnlich Stützbrennstoffe notwendig.<br />

� Gasförmige Emissionen <strong>und</strong> Gerüche.<br />

Verbrennung <strong>zu</strong>sammen mit anderem Abfall:<br />

� Kann <strong>zu</strong> hohen Emissionen von PCDD/PCDF <strong>und</strong><br />

Schwermetallen führen, wenn die Verbrennungsbedingungen<br />

<strong>und</strong> das Rauchgasreinigungssystem nicht an die<br />

Mischung angepasst werden (Primarmaßnahmen <strong>zu</strong>r<br />

Dioxinreduzierung, Sek<strong>und</strong>ärmaßnahmen <strong>zu</strong>r Reduzierung<br />

von sowohl Dioxinen <strong>und</strong> Schwermetallen).<br />

Nassoxidation:<br />

� Anfall einer hochfesten Recyclingflüssigkeit.<br />

� Komplexes Verfahren, das erfahrenes Personal erfordert.<br />

Tiefschachtreaktor:<br />

� Erfahrenes Personal für Prozesskontrolle notwendig.<br />

Die Hauptprobleme bei der thermischen Schlammbehandlung bestehen in den beim Verfahren entstehenden<br />

gasförmigen <strong>und</strong> flüssigen Emissionen.<br />

Die gasförmigen Emissionen aus Wirbelschichtverbrennungsöfen bestehen, abhängig von den Schlamminhaltsstoffen<br />

<strong>und</strong> dem Hilfsbrennstoff, aus Stäuben (Aschen), Stickoxiden, sauren Gasen, Kohlenwasserstoffen,<br />

Schwermetallen. Zur Minderung von Luftschadstoffen werden Verfahren der Nasswäsche (Details in Abschnitt<br />

3.5.1.4) eingesetzt. Die wässrigen Freiset<strong>zu</strong>ngen aus der Nasswäsche enthalten suspendierte Stoffe <strong>und</strong><br />

gelöste Abgasinhaltsstoffe, die einer <strong>Abwasser</strong>behandlung bedürfen. Emissionen in die Luft <strong>und</strong> <strong>Abwasser</strong>einleitungen<br />

müssen den Anforderungen der Abfallverbrennungsrichtlinie 2000/76/EC [cww/tm/155], Anhänge II,<br />

IV <strong>und</strong> V genügen.<br />

Beim Wirbelschichtverbrennungsofen gibt es am Reaktorboden keine Asche. Sie wird von den Verbrennungsgasen<br />

mitgerissen.<br />

Beim Nassoxidationsverfahren verlassen Gase, Flüssigkeit <strong>und</strong> Asche den Reaktor. Die Flüssigkeit <strong>und</strong> Asche<br />

werden über Wärmetauscher <strong>zu</strong>r Vorwärmung im Gegenstrom <strong>zu</strong>m <strong>zu</strong>laufenden Schlamm geführt, die Gase<br />

werden von den Stäuben befreit <strong>und</strong> Tropfen in einem Zyklon abgeschieden <strong>und</strong> dann abgeleitet. In großen Anlagen<br />

kann es wirtschaftlich sein, die Gase <strong>zu</strong>r Energierückgewinnung in einer Turbine <strong>zu</strong> entspannen<br />

[cww/tm/4]. Die flüssige Phase wird von den festen Inhaltsstoffen abgetrennt <strong>und</strong> <strong>zu</strong>m Absetzbecken oder Vorklärbecken<br />

<strong>zu</strong>rückgeführt. Die <strong>zu</strong>rückgeführte Flüssigkeit enthält eine beträchtliche organische Fracht. Typische<br />

CSB-Gehalte sind 10–15 g/l.<br />

Das Tiefschachtverfahren erfordert nachgeschaltete gas/flüssig- <strong>und</strong> fest/flüssig-Trennung sowie Nachbehandlung<br />

der aufschwimmenden Stoffe. Durch diese Behandlungsschritte wird der CSB-Gehalt des Schlammes um<br />

>80 % verringert [cww/tm/4].<br />

Der Energiebedarf der thermischen Schlammbehandlungstechniken hängt stark vom Heizwert des Schlamms,<br />

<strong>und</strong> damit dem Wassergehalt <strong>und</strong> dem Heizwert der Trockensubstanz ab.<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 169

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