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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Vorteile <strong>und</strong> Nachteile<br />

Vorteile Nachteile<br />

Chemische Stabilisierung <strong>und</strong> Konditionierung:<br />

� Standardtechnik ohne hohe technische Anforderungen.<br />

� Wirksames Verfahren <strong>zu</strong>r Verbesserung der nachgeschalteten<br />

Filtration (Konditionierung) <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Vermeidung<br />

geruchsintensiver Stoffe <strong>und</strong> pathogener Keime<br />

(Stabilisierung).<br />

Thermische Stabilisierung <strong>und</strong> Konditionierung:<br />

� Nur geringer Platzbedarf.<br />

� Wirksame Behandlung ohne Einsatz <strong>zu</strong>sätzlicher Chemikalien,<br />

die <strong>zu</strong> einem Schlamm in entwässerbarer<br />

Form mit zerstörten Bakterien führen.<br />

� Am besten anwendbar bei biologischen Schlämmen, die<br />

nur schwierig <strong>zu</strong> stabilisieren oder mit anderen Mitteln<br />

<strong>zu</strong> konditionieren sind.<br />

Aerobe Schlammfaulung:<br />

� Im Vergleich <strong>zu</strong>r anaeroben Faulung vergleichsweise<br />

starke Minderung flüchtiger Feststoffe.<br />

� Anfall eines geruchslosen, humusähnlichen, biologisch<br />

stabilen Produkts.<br />

� Relativ einfache Betriebsweise.<br />

� Geringere Investitionskosten als anaerobe Faulung.<br />

Anaerobe Faulung:<br />

� Die anfallenden Abgase können nach Behandlung, z. B.<br />

mit Trocken- oder Nasswäschern, als Brennstoff bei<br />

Verbrennungsprozessen eingesetzt werden.<br />

� Wirksam einsetzbar ohne Zugabe <strong>zu</strong>sätzlicher Chemikalien.<br />

� Aufgr<strong>und</strong> der langen Verweilzeit wirksame Mineralisierung<br />

des Schlamms.<br />

Medienübergreifende Wirkungen<br />

Kapitel 3<br />

Chemische Stabilisierung <strong>und</strong> Konditionierung:<br />

� Beträchtliche Erhöhung des Feststoffanfalls (außer bei<br />

Konditionierung mit Polymeren).<br />

Thermische Stabilisierung <strong>und</strong> Konditionierung:<br />

� Hohe Investitionskosten im Vergleich <strong>zu</strong> anderen Techniken.<br />

� Hoher Energiebedarf.<br />

� Freiset<strong>zu</strong>ng geruchsintensiver Stoffe stellt ein wichtiges<br />

Problem dar.<br />

Aerobe Schlammfaulung:<br />

� Hoher Energiebedarf für Rühren <strong>und</strong> Versorgung mit<br />

Luft oder Sauerstoff.<br />

� Anfall eines ausgefaulten Schlamms mit schlechten mechanischen<br />

Entwässerungseigenschaften.<br />

� Verfahren wird wesentlich durch Temperatur, Standort<br />

<strong>und</strong> Behältermaterial beeinflusst.<br />

Anaerobe Faulung:<br />

� Bei kleinen Standorten stellt der große Platzbedarf ein<br />

Problem dar.<br />

Chemische Stabilisierung <strong>und</strong> Konditionierung - mit der Ausnahme der Konditionierung mit Polymeren - führen<br />

<strong>zu</strong> einem beträchtlichen Anstieg der <strong>zu</strong> entsorgenden Feststoffmenge. Da bei der Stabilisierung mit Kalk die<br />

für das Bakterienwachstum notwendigen organischen Stoffe nicht zerstört werden, muss der Schlamm mit einem<br />

Überschuss an Kalk behandelt oder entsorgt werden, bevor der pH deutlich sinkt. Der <strong>zu</strong>gegebene Kalküberschuss<br />

kann bis <strong>zu</strong>r 1,5-fachen Menge der für die Aufrechterhaltung des Anfangs-pH von 12 erforderlichen<br />

Menge betragen [cww/tm/4].<br />

Die für Schlammstabilisierung erforderliche Kalkmenge ist in Tabelle 3.12 aufgeführt [cww/tm/4], die Polymermenge<br />

für Schlammkonditionierung in Tabelle 3.13 [cww/tm/4].<br />

Schlamm<br />

Feststoffkonzentration<br />

[%]<br />

Kalk<strong>zu</strong>gabe a<br />

[kg Kalk/kg Trockensubstanz]<br />

Primärschlamm 3–6 120–340<br />

Als Abfall anfallender Belebtschlamm 1–5 420–860<br />

Aerob ausgefaulter Mischschlamm 6–7 280–500<br />

Faulschlamm 1–4,5 180–1020<br />

a<br />

erforderliche Kalkmenge, um den pH von 12 für 30 Minuten aufrecht <strong>zu</strong> erhalten<br />

Tabelle 3.12: Typische Kalk<strong>zu</strong>gaben <strong>zu</strong>r Stabilisierung von Flüssigschlamm<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 165

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