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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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3.3.4.4.1 Rückhaltebecken<br />

Beschreibung<br />

Kapitel 3<br />

Rückhaltebecken halten dauerhaft ein Wasservolumen einer bestimmten Fläche <strong>zu</strong>rück. Sie basieren auf physikalischen,<br />

biologischen <strong>und</strong> chemischen Verfahren <strong>zu</strong>r Entfernung von Schadstoffen aus Regenwasserabläufen.<br />

Außerdem vergleichmäßigen sie die Regenwassermenge <strong>und</strong> vermeiden dadurch hydraulischen Stress für den<br />

nachfolgenden Vorfluter. Ist das Becken voll, verdrängt <strong>zu</strong>fließendes Regenwasser den vorhandenen Inhalt. Die<br />

Beckengröße ist von der erforderlichen hydraulischen Verweilzeit abhängig. Abhängig von der Art der Verunreinigungen<br />

<strong>und</strong> der hydraulischen Verweilzeit kann Eutrophierung auftreten. Von Zeit <strong>zu</strong> Zeit ist eine Entfernung<br />

der Ablagerungen notwendig.<br />

Das Wasser im Becken wird durch einen Auslauf abgeleitet, der aus einem vertikalen an einem waagrechten<br />

Zylinder befestigten Steigrohr besteht, welches den Regenwasserabfluss unterhalb des Dammes in einen Vorfluter<br />

leitet. Der Auslauf ist so ausgelegt, dass überschüssiges Wasser abfließen kann, aber auch ein dauerhafter<br />

Einstau aufrechterhalten bleibt. Die Steigrohre sind für gewöhnlich im oder auf der Kante des Dammes platziert<br />

<strong>und</strong> mit einem Müllnetz <strong>zu</strong>r Vermeidung von Verstopfungen abgedeckt.<br />

Zur Vermeidung diffuser Verunreinigungen aufgr<strong>und</strong> Oberflächenabfluss oder unabsichtlichem Auslaufen sind<br />

Rückhaltebecken mit Öltrenn-/auffangeinrichtungen ausgerüstet.<br />

Anwendung<br />

Rückhaltebecken werden eingesetzt, um hydraulische Überlastungen nachgeschalteter Anlagen <strong>zu</strong> vermeiden<br />

<strong>und</strong> feste Schadstoffe aus dem Regenwasser ab<strong>zu</strong>trennen. Diese Schadstoffe können Ablagerungen, organisches<br />

Material <strong>und</strong>, unter bestimmten Umständen, gelöste Metallverbindungen <strong>und</strong> Nährstoffe sein. Rückhaltebecken<br />

können an Industriestandorten mit gering verunreinigten Flächen eingesetzt werden.<br />

Es gibt keine Anwendungsgrenzen <strong>und</strong> Beschränkungen.<br />

Vorteile <strong>und</strong> Nachteile<br />

Vorteile Nachteile<br />

� Rückhaltebecken verringern bei Einleitungen<br />

in schwache Vorfluter unterhalb der Einleitung<br />

Überflutungspotential <strong>und</strong> Ufererosion.<br />

Erreichbare Emissionswerte/ Wirkungsgrade<br />

� First-flush-Systeme bieten keine Rückhaltung<br />

auslaufender Flüssigkeiten, deshalb Platzbedarf<br />

für ausreichende Volumina.<br />

Die erreichbare Schadstoffelimination ist von den speziellen Bedingungen, wie der hydraulischen Verweilzeit<br />

<strong>und</strong> der Art der Schadstoffe abhängig. In einem Becken ist so in einem bestimmten Umfang Sedimentation <strong>und</strong><br />

biologischer Abbau möglich.<br />

Medienübergreifende Wirkungen<br />

Sedimentierter Schlamm muss normalerweise deponiert werden. Im Rückhaltebecken sich ansammelnde leicht<br />

abbaubare Stoffe können Geruchsemissionen verursachen.<br />

Verbrauchsmaterialien sind:<br />

Verbrauchsmaterial Menge<br />

Energie [kWh/m 3 ]<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 155

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