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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 3<br />

Ökonomische Daten<br />

Die Kosten sind:<br />

Kostenart<br />

Investitionskosten<br />

Kosten Bemerkungen<br />

Betriebskosten<br />

100-2000 BEF pro m 3<br />

Kondensat 1<br />

1 [cww/tm/128]<br />

3.3.4.2.14 Strippung<br />

Beschreibung<br />

Bei der <strong>Abwasser</strong>strippung wird <strong>Abwasser</strong> mit einem Gasstrom hoher Geschwindigkeit in Kontakt gebracht,<br />

um flüchtige Schadstoffe aus der <strong>Abwasser</strong>phase in die Gasphase aus<strong>zu</strong>treiben. Die Schadstoffe werden wieder<br />

aus dem Strippgas entfernt, damit dieses wieder in den Prozess <strong>zu</strong>rückgeführt <strong>und</strong> wieder verwendet werden<br />

kann. Indem die Oberfläche des verunreinigten Wassers deutlich vergrößert wird, werden flüchtige organische<br />

<strong>und</strong> anorganische Stoffe vom <strong>Abwasser</strong> in die Gasphase überführt. Durch die Verdampfung von Wasser wird<br />

jedoch die <strong>Abwasser</strong>temperatur, <strong>und</strong> damit die Flüchtigkeit der Verunreinigungen erniedrigt.<br />

Als Gase werden Luft <strong>und</strong> Dampf eingesetzt:<br />

� Luftstrippung kann mit oder ohne Behei<strong>zu</strong>ng der Strippkolonne betrieben werden. Letztere wird bei stark<br />

flüchtigen <strong>und</strong> temperaturempfindlichen Verbindungen eingesetzt. Die notwendige Heizenergie wird für<br />

gewöhnlich durch Nut<strong>zu</strong>ng der Prozesswärme geliefert.<br />

� Als Alternative <strong>zu</strong>r Luftstrippung wird bei Verbindungen, die weniger flüchtig <strong>und</strong>/oder weniger empfindlich<br />

sind, Dampfstrippung eingesetzt. Dampf wird für gewöhnlich von bereits am Standort vorhandenen<br />

Dampferzeugungsanlagen oder durch Nut<strong>zu</strong>ng von Abwärme erzeugt. Falls keine Dampferzeugungsanlagen<br />

existieren, ist möglicherweise eine Dampfstrippung wirtschaftlich nicht durchführbar.<br />

Die häufigsten Strippanlagen sind:<br />

� Füllkörperstrippkolonnen, bei denen mittels Sprühdüsen am Kopf das <strong>Abwasser</strong> über die Füllkörper verteilt<br />

wird. Das Strippgas wird im Gegenstrom durch die Füllkörper geführt. Das gereinigte Wasser wird im Bodensumpf<br />

gesammelt. Außerdem ist die Anlage mit einer Hei<strong>zu</strong>ng für die Luft (für Luftstrippung), einem<br />

automatisierten Regelsystem <strong>und</strong> einer Abluftbehandlungsanlage (GAK-Anlage, katalytische Oxidation oder<br />

Verbrennungsofen) ausgerüstet.<br />

� Strippbehälter, bei denen die flüchtigen Verbindungen durch Gasbläschen (Luft, Dampf) in einen <strong>Abwasser</strong><br />

führenden Behälter gestrippt werden.<br />

Die Ausrüstung besteht aus:<br />

� einem Puffertank für das <strong>Abwasser</strong>,<br />

� einem Behälter für die Vorbehandlung durch pH-Einstellung,<br />

� im Gegenstrom betriebenen Strippkolonne(n),<br />

� die Abwärme des nachfolgenden Stripdampfkondensators nutzenden Vorwärmer für den Zulauf,<br />

� luft- oder wassergekühltem Kondensator,<br />

� nachgeschalteten Anlagen <strong>zu</strong>r <strong>Abgasbehandlung</strong>.<br />

Stripper können kontinuierlich oder chargenweise betrieben werden. Letzteres garantiert eine entsprechende<br />

Leistung <strong>und</strong> bessere Energieeffizienz als kontinuierlich betriebene Anlagen.<br />

Die nachfolgende Entfernung flüchtiger Schadstoffe aus der Gasphase kann bewerkstelligt werden durch:<br />

124 <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>

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