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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 3<br />

Ökonomische Daten<br />

Die Kosten sind:<br />

Kostenart Kosten Bemerkungen<br />

Investitionskosten<br />

Betriebskosten<br />

3.3.4.2.13 Eindampfung<br />

Beschreibung<br />

<strong>Abwasser</strong>eindampfung ist ein Destillationsverfahren, bei dem das Wasser die flüchtige Substanz darstellt <strong>und</strong><br />

das Konzentrat als Bodensumpf <strong>zu</strong>rückbleibt <strong>und</strong> entsorgt werden muss. Das Ziel dieses Verfahrens ist die Verringerung<br />

des <strong>Abwasser</strong>volumens oder die Aufkonzentrierung von Mutterlaugen. Der flüchtige Dampf wird in<br />

einem Kondensator aufgefangen. Das kondensierte Wasser wird, falls erforderlich nach nachfolgender Behandlung,<br />

recycelt.<br />

Durch Vakuumbetrieb wird die Siedetemperatur erniedrigt. Dadurch ist auch ein Recycling von Stoffen möglich,<br />

die sich ansonsten zersetzen würden.<br />

Es gibt viele Arten von Verdampfern. Ihre Eignung ist von den jeweiligen Anforderungen abhängig. Beispiele<br />

von Verdampfern sind:<br />

� Naturumlaufverdampfer, geeignet für hitzeunempfindliche Stoffe,<br />

� Vertikal-Kurzwegverdampfer, geeignet für nicht korrosive oder nicht auskristallisierende Flüssigkeiten,<br />

� korbförmige (Wendelrohr)Verdampfer, selber Anwendungsbereich wie Kurzwegverdampfer,<br />

� Fallfilmverdampfer, Einsatz <strong>zu</strong>r Aufkonzentration von Harnstoff, Phosphorsäure, Ammoniumnitrat etc. in<br />

der Düngemittelindustrie,<br />

� gerührte Dünnfilmverdampfer, Einsatz <strong>zu</strong>r Aufkonzentration, Fraktionierung, <strong>zu</strong>m Desodorieren <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r<br />

Strippung bei der Herstellung von Pharmazeutika, Polymeren, organischen <strong>und</strong> anorganischen Chemikalien.<br />

Verdampfer werden für gewöhnlich in Reihe betrieben, wobei die Kondensationswärme einer Stufe das Kondensat<br />

(d. h. das <strong>Abwasser</strong>) der vorangehenden Stufe erhitzt. Vakuumbetrieb minimiert den Energiebedarf.<br />

Normale Betriebsbedingungen sind 12 – 20 kPa <strong>und</strong> 50 – 60 °C.<br />

Für die Lagerung der Rückstände vor ihrer Entsorgung (oder Recycling) müssen Einrichtungen <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

stehen.<br />

Anwendung<br />

Eindampfung wird eingesetzt, wenn konzentrierte <strong>Abwasser</strong>ströme gewünscht oder empfehlenswert sind, z. B.:<br />

� um Mutterlaugen <strong>und</strong> Flüssigkeiten aus Abgaswäschern auf<strong>zu</strong>konzentrieren, um wertvolle Stoffe <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen,<br />

� um Feststoffe ein<strong>zu</strong>dampfen <strong>und</strong> aus<strong>zu</strong>kristallisieren, entweder um sie <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>gewinnen oder sie aus dem<br />

<strong>Abwasser</strong>strom <strong>zu</strong> entfernen,<br />

� als Vorbehandlung <strong>zu</strong>r Aufkonzentration des <strong>Abwasser</strong>stroms vor seiner thermischen Verwertung, vor <strong>Abwasser</strong>verbrennung<br />

oder Entsorgung als gefährlicher Abfall.<br />

Eindampfungsanlagen sollten so betrieben werden, dass die notwendige thermische Energie durch Nut<strong>zu</strong>ng der<br />

Abwärme von den Produktionsprozessen erbracht wird [cww/tm/82].<br />

Ist das Hauptziel die Rückgewinnung von Stoffen, ist vor der Eindampfung eine Vorbehandlung notwendig.<br />

Beispiele einer Vorbehandlung sind:<br />

122 <strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong>

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