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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Kapitel 3<br />

Ionenaustausch ist als end-of-pipe Behandlung anwendbar. Sein größter Wert liegt jedoch in seinem Potential<br />

für die Rückgewinnung. Er wird häufig als integriertes Verfahren bei der <strong>Abwasser</strong>behandlung eingesetzt, z. B.<br />

um Spülwasser <strong>und</strong> Prozesschemikalien <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>gewinnen. Typische Zulaufkonzentrationen liegen zwischen<br />

10 <strong>und</strong> 1000 mg/l. Um Verstopfungen <strong>zu</strong> vermeiden, sollten im Zulauf weniger als 50 mg/l suspendierte Partikel<br />

vorhanden sein. Als Vorbehandlung sind deshalb Schwerkraft- oder Membranfiltration geeignet.<br />

Anwendungsgrenzen and Beschränkungen:<br />

Grenzen / Beschränkungen<br />

Ionenkonzentration hohe Ionenstärke kann Aufquellen der Harzpartikel verursachen<br />

Temperatur thermische Grenzen von Anionenharzen im allgemeinen in der Nähe von<br />

etwa 60 °C<br />

Korrosive Medien Salpetersäure, Chromsäure, Wasserstoffperoxid, Eisen, Mangan, Kupfer<br />

können die Harze schädigen<br />

Störende Verbindungen anorganische Verbindungen wie Eisenniederschläge oder organische<br />

Verbindungen, wie Aromaten, können irreversibel an das Harz adsorbiert<br />

werden<br />

Vorteile <strong>und</strong> Nachteile<br />

Vorteile Nachteile<br />

� Im Prinzip können alle Ionen <strong>und</strong> ionisierbaren<br />

Stoffe aus wässrigen Flüssigkeiten eliminiert<br />

werden.<br />

� Betrieb erfolgt bei Bedarfs relativ unempfindlich<br />

gegenüber Zulaufschwankungen.<br />

� Hoher Wirkungsgrad möglich.<br />

� Rückgewinnung wertvoller Stoffe möglich.<br />

� Rückgewinnung von Wasser möglich.<br />

� Große Vielfalt von speziellen Harzen verfügbar.<br />

Erreichbare Emissionswerte / Wirkungsgrade<br />

� Vorgeschaltete Filtration notwendig.<br />

� Fällung, Adsorption <strong>und</strong> Bakterienaufwuchs<br />

führen <strong>zu</strong> Fouling auf der Oberfläche des Harzes.<br />

� Störung durch konkurrierende Ionen im <strong>Abwasser</strong>.<br />

� Verschleiß der Harzpartikel durch Regenerierung<br />

oder mechanische Einflüsse.<br />

� Die aus der Regenerierung resultierenden Solen<br />

<strong>und</strong> Schlämme müssen behandelt oder entsorgt<br />

werden.<br />

Für die Ionen typische erreichbare Ablaufkonzentrationen liegen im Bereich von 0,1 – 10 mg/l, bei Zulaufkonzentrationen<br />

von 10–1000 mg/l.<br />

Parameter<br />

Konzentration<br />

[mg/l]<br />

Elimination<br />

[%]<br />

Ion im Ablauf 0,1–10 80–99<br />

Kupfer<br />

Nickel<br />

Kobalt<br />

Zink<br />

Chrom(III)<br />

Chrom(VI)<br />

Eisen<br />

Sulfat<br />

Nitrat<br />

1 [cww/tm/128]<br />

Medienübergreifende Wirkungen<br />

Bemerkungen<br />

1 Zulaufkonzentrationen<br />

von 10–1000 mg/l<br />

Die Regenerierung der Ionenaustauschharze führt <strong>zu</strong> einem geringen Volumen einer konzentrierten Säure oder<br />

Salzlösung, welche die vom Harz <strong>zu</strong>rückgehaltenen Ionen enthält. Diese angereicherte Flüssigkeit muss gesondert<br />

behandelt werden, um diese Ionen, z. B. Schwermetalle, durch Fällung <strong>zu</strong> entfernen.<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 117

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