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BVT-Merkblatt zu Abwasser- und Abgasbehandlung

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Ökonomische Daten<br />

Art der Kosten Kosten<br />

Investitionskosten<br />

Betriebskosten<br />

3.3.4.2.2 Kristallisation<br />

Beschreibung<br />

Durchflussmenge<br />

[m 3 /h]<br />

Bemerkungen<br />

Kapitel 3<br />

Die Kristallisation ist eng mit der Fällung verwandt. Im Unterschied <strong>zu</strong>r Fällung wird der Niederschlag nicht<br />

durch eine chemische Reaktion im <strong>Abwasser</strong> gebildet, sondern in einem Fliessbettverfahren - einem Kristallisationsreaktor<br />

- auf Impfmaterialien, wie Sand oder Mineralien. Die Kristalle wachsen <strong>und</strong> bewegen sich <strong>zu</strong>m<br />

Reaktorboden hin. Triebkräfte des Verfahrens sind die Dosierung der Reagenzien <strong>und</strong> die pH-Einstellung. Es<br />

entsteht kein Abfallschlamm. Das Prinzip einer Kristallisationsanlage ist in Abbildung 3.20 veranschaulicht<br />

[cww/tm/97].<br />

Abbildung 3.20: Prinzip des Kristallisationsverfahrens<br />

Diameter = Durchmesser; effluent = Ablauf; fluidized bed grains = Fliessbettkörner; height = Höhe; chemicals = Chemikalien;<br />

influent = Zulauf; injection nozzles = Einspritzdüsen; periodic injection of seeding grains = periodische Einsprit<strong>zu</strong>ng<br />

von Impfkörnern; periodic release of pellets = periodischer Ab<strong>zu</strong>g von Kristallen<br />

Die Kristallisationsanlage besteht hauptsächlich aus:<br />

� dem zylindrischen Reaktor mit Zulauf am Boden <strong>und</strong> Ablauf am Kopf,<br />

� Kristallen aus Filtersand oder Mineralien als Impfmaterial im Fliessbett<strong>zu</strong>stand,<br />

� dem Umlaufsystem mit Umwälzpumpe.<br />

Mit einer Zulaufgeschwindigkeit des <strong>Abwasser</strong>s von 40–120 m/h werden die Kristalle in einem Fliessbett<strong>zu</strong>stand<br />

gehalten [cww/tm/97]. Die Prozessbedingungen am Boden des Reaktors sind so gewählt, dass eine vergleichsweise<br />

hohe Übersättigung der gewünschten Salze auftritt. Das Fliessbett bietet eine sehr große Kristallisationsoberfläche<br />

(5000–10000 m 2 /m 3 ), so dass in einer schnellen <strong>und</strong> kontrollierten Reaktion nahe<strong>zu</strong> alle enthaltenen<br />

Anionen oder Metalle auf den Kristallen auskristallisieren. Ein Teil der Kristalle wird periodisch abgezogen<br />

<strong>und</strong> durch neues Impfmaterial ersetzt. Dies erfolgt typischerweise einmal täglich.<br />

<strong>Abwasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Abgasbehandlung</strong> 87

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