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Z13/14 Leseprobe :: Gehört er nun zu uns, oder? Was man über den Islam wissen sollte ...

Diese Doppelausgabe des Magazin Z bringt umfassende Hintergrundinformation über den Islam. Angst vor Islamisierung oder deren Ignoranz hat meist mit Informationsmangel zu tun. Mit dieser Ausgabe kann der Mangel behoben werden.

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Widmung<br />

Liebe Frau M<strong>er</strong>kel, sehr geehrte Frau Bundeskanzl<strong>er</strong>in,<br />

H<strong>er</strong>ausgeb<strong>er</strong>: Zukunft-Europa e.V.<br />

setzt sich für die <strong>zu</strong>kunftstragen<strong>den</strong><br />

W<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> Gesellschaft ein und weist auf<br />

w<strong>er</strong>tez<strong>er</strong>störende Trends hin.<br />

Vorstand: Pet<strong>er</strong> Ischka, Dr. Martin Fontanri,<br />

Dr. Roland And<strong>er</strong>gassen, Christa<br />

Meves, Sr. Dogan Hatune<br />

Redaktion: Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Anschrift: Zukunft-Europa e.V.<br />

Postfach <strong>14</strong>09 • 730<strong>14</strong> Göppingen<br />

Tel. 0171 1200983 • www.ZwieZukunft.de<br />

info@ZwieZukunft.de<br />

Z-Kontakt in d<strong>er</strong> Schweiz:<br />

Zukunft CH, Zürch<strong>er</strong>str. 123,<br />

CH 8406 Wint<strong>er</strong>thur, info@<strong>zu</strong>kunft-ch.ch<br />

Z-Kontakt in Öst<strong>er</strong>reich:<br />

Z für Austria, Vord.Achmühle 3c,<br />

A 6850 Dornbirn, austria@ZwieZukunft.de<br />

Lektorat: Gabriele Pässl<strong>er</strong>,<br />

www.g-paessl<strong>er</strong>.de<br />

Satz und Gestaltung:<br />

Agentur PJI UG, Adelb<strong>er</strong>g<br />

Druck: Primus GmbH, 56307 D<strong>er</strong>nbach<br />

Erschei<strong>nun</strong>gsweise<br />

4 x jährlich<br />

Abopreis: € 29,– für 6 Ausgaben, inkl. V<strong>er</strong>sand<br />

in Deutschland. Einzelexpl.: € 4,95<br />

Copyright<br />

Wenn nichts and<strong>er</strong>es v<strong>er</strong>m<strong>er</strong>kt ist, liegen<br />

alle Rechte bei Zukunft-Europa e.V.,<br />

Nachdruck und weit<strong>er</strong>e V<strong>er</strong>öffentlichung<br />

nur auf Anfrage bei d<strong>er</strong> Redaktion.<br />

Ihre Mithilfe:<br />

Spen<strong>den</strong>konto-Nr. 490 155 68,<br />

BLZ 610 50000, KSK GP. SWIFT: GOPS DE 6G<br />

IBAN: DE26 6105 0000 0049 0155 68<br />

Auch auf d<strong>er</strong> Website www.ZfürZukunft.de<br />

können Sie bequem, sich<strong>er</strong> und gebührenfrei<br />

Spen<strong>den</strong> üb<strong>er</strong>weisen.<br />

Titelbild: Montage, © Agentur PJI UG<br />

ISBN: 978-3-944764-06-1<br />

mit diesem Titelbild wollen wir keine Aussage treffen, sond<strong>er</strong>n vielmehr eine Frage<br />

stellen: „Wie kann es sein, dass Sie es nicht sehen?“ Ich achte Sie als eine umsichtige<br />

und kluge Frau. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie nicht <strong>wissen</strong>, wofür<br />

d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> steht. Sie haben doch weit bess<strong>er</strong>e Informationsquellen als alle and<strong>er</strong>en.<br />

Ist d<strong>er</strong> politische Druck, „politically correct“ <strong>zu</strong> sein, tatsächlich so groß, dass <strong>man</strong><br />

eigene Üb<strong>er</strong>zeugungen hintanstellen muss?<br />

Sich<strong>er</strong> haben Sie viele Briefe <strong>er</strong>halten, in <strong>den</strong>en Ihnen besorgte Bürg<strong>er</strong> empfehlen,<br />

<strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong> zwischen Muslimen als Menschen und dem <strong>Islam</strong> als politischreligiösem<br />

System. Die Menschen, die in Deutschland leben und muslimischen<br />

Glaubens sind, die gehören natürlich <strong>zu</strong> Deutschland. Ja, wir sind h<strong>er</strong>ausgeford<strong>er</strong>t<br />

sie <strong>zu</strong> respekti<strong>er</strong>en, was ab<strong>er</strong> nicht heißt, dass Deutschland eigenes Kulturgut aufgibt<br />

<strong>sollte</strong>, um sich an<strong>zu</strong>passen.<br />

Sehr geehrte Frau Bundeskanzl<strong>er</strong>in, dieses Magazin widme ich Ihnen, weil Sie<br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong> Land mehr lieben, als es so <strong>man</strong>che geford<strong>er</strong>te Taktik <strong>er</strong>lauben würde.<br />

Das Motto dies<strong>er</strong> Ausgabe lautet: Muslime lieben, ab<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> Hint<strong>er</strong>gründe bess<strong>er</strong><br />

informi<strong>er</strong>t sein. Etwas, das schadet, als gut <strong>zu</strong> bezeichnen, nur weil <strong>man</strong> politically<br />

nett sein möchte, das hat nicht wirklich Zukunft.<br />

Die historische Schuld des Holocausts haben wir als Nation aufgearbeitet.<br />

Genauso müssen wir auch mit <strong>den</strong> unlaut<strong>er</strong>en Bündnissen v<strong>er</strong>fahren, die wir als<br />

Nation mit dem <strong>Islam</strong> eingegangen sind, um sein<strong>er</strong>zeit <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Macht <strong>zu</strong> <strong>er</strong>weit<strong>er</strong>n.<br />

Liebe Frau M<strong>er</strong>kel, ich wünsche Ihnen einen freien Blick, trotz des großen Drucks<br />

von vielen Seiten. Ich glaube an Sie. Sie haben das Profil, dem <strong>zu</strong> wid<strong>er</strong>stehen.<br />

Mit <strong>den</strong> besten Grüßen – und ich wünsche gute Inspiration –,<br />

Ihr Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />

Wenn Sie das unt<strong>er</strong>stützensw<strong>er</strong>t fin<strong>den</strong>, sind wir üb<strong>er</strong> Spen<strong>den</strong> sehr<br />

dankbar. Zukunft Europa e.V. – KSK GP.<br />

IBAN: DE26 6105 0000 0049 0155 68 SWIFT: GOPS DE 6G<br />

Print-Ausgabe bestellen: www.ZwieZukunft.de/z-13-bestellung.php<br />

2 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Editorial<br />

Liebe Les<strong>er</strong>in, lieb<strong>er</strong> Les<strong>er</strong>,<br />

die Frage, ob d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> <strong>zu</strong> Deutschland gehört, hat so <strong>man</strong>che<br />

Gemüt<strong>er</strong> <strong>er</strong>hitzt. Um diese Frage qualifizi<strong>er</strong>t beantworten <strong>zu</strong> können,<br />

ist es un<strong>er</strong>lässlich, etwas mehr üb<strong>er</strong> <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> <strong>zu</strong> <strong>wissen</strong>.<br />

Diese Ausgabe lief<strong>er</strong>t Ihnen eine gute Rundum-Information.<br />

Eines sei gleich vorweggenommen: Wir lehnen jegliche Diskrimini<strong>er</strong>ung von Muslimen<br />

und je<strong>den</strong> Hass auf sie ab. Die deutliche Mehrzahl d<strong>er</strong> bei <strong>uns</strong> leben<strong>den</strong> Muslime will<br />

friedlich mit <strong>uns</strong> <strong>zu</strong>sammenleben. Vielmehr ford<strong>er</strong>n wir <strong>zu</strong> ein<strong>er</strong> liebevollen und freundlichen<br />

Haltung d<strong>er</strong> Gastfreundschaft auf. Das soll ab<strong>er</strong> nicht heißen, dass Kritikwürdiges<br />

nicht kritisi<strong>er</strong>t w<strong>er</strong><strong>den</strong> darf od<strong>er</strong> etwas V<strong>er</strong>fassungswidriges nicht abgestellt w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

muss. Dabei unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong> wir zwischen Muslimen, also <strong>den</strong> Menschen, und dem <strong>Islam</strong>,<br />

ein<strong>er</strong> religiösen Ideologie. Die meisten Muslime kennen leid<strong>er</strong> selbst kaum die tief<strong>er</strong>en<br />

Zusammenhänge ihr<strong>er</strong> Religion, weil sie <strong>den</strong> auf Arabisch vorgelesenen Koran meist<br />

nicht v<strong>er</strong>stehen.<br />

Ab<strong>er</strong> stellen Sie sich vor, Sie la<strong>den</strong> Gäste ein. Sie <strong>er</strong>warten fünf, es kommen zehn.<br />

Nun gut, es gibt ja genug <strong>zu</strong> essen. Ab<strong>er</strong> dann w<strong>er</strong>fen die Gäste Ihre Sitzmöbel aus Ihr<strong>er</strong><br />

Woh<strong>nun</strong>g, breiten ihre mitgebrachten Teppiche aus und entzün<strong>den</strong> mitten im Raum ein<br />

Lag<strong>er</strong>feu<strong>er</strong>. Spätestens jetzt wäre es doch angebracht, Einhalt <strong>zu</strong> gebieten, wenn die<br />

Woh<strong>nun</strong>g am Ende noch die Ihre sein soll.<br />

Um es gleich auf <strong>den</strong> Punkt <strong>zu</strong> bringen: Das zentrale Problem ist nicht d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>,<br />

sond<strong>er</strong>n ein „is lahm“-gewor<strong>den</strong>es Christentum, das üb<strong>er</strong>lag<strong>er</strong>t und gelähmt ist von<br />

einem Geist des Hu<strong>man</strong>ismus, d<strong>er</strong> die beschränkte menschliche V<strong>er</strong><strong>nun</strong>ft üb<strong>er</strong> Gott<br />

gestellt und damit je<strong>den</strong> Maßstab v<strong>er</strong>loren hat. Die Frage ist: Wird sich das Christentum<br />

wied<strong>er</strong> auf seine Kraft und Schätze besinnen und von seinen eindeutig falschen Richtungen<br />

umkehren, od<strong>er</strong> hält <strong>man</strong> in d<strong>er</strong> aktuellen Gottlosigkeit allen möglichen Strömungen<br />

Tür und Tor offen? Und d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist sich<strong>er</strong> keine schwache Strömung.<br />

Ich würde es begrüßen, wenn diese Ausgabe <strong>zu</strong>m Um<strong>den</strong>ken anregt und da<strong>zu</strong>, dass<br />

historische Schuld aufgearbeitet wird – z. B. die d<strong>er</strong> Bündnisse, die Deutschland aufgrund<br />

machtpolitisch<strong>er</strong> Erwägungen mit dem <strong>Islam</strong> eingegangen ist.<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Chefredakteur<br />

D<strong>er</strong> Geist<br />

ist aus d<strong>er</strong><br />

Flasche<br />

PS: Da in d<strong>er</strong> breiten Öffentlichkeit üb<strong>er</strong> <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> als religiöse Ideologie kaum qualifizi<strong>er</strong>te<br />

Information <strong>zu</strong>gänglich ist, leisten Sie einen guten Beitrag, wenn Sie dieses Magazin<br />

auch and<strong>er</strong>en <strong>zu</strong>kommen lassen. Bestellen Sie da<strong>zu</strong> einige Hefte nach.<br />

Z für Zukunft<br />

3


Inhalt<br />

Prof. Til<strong>man</strong>n Nagel<br />

<strong>Islam</strong> in Deutschland?<br />

Prof. Nagel zeichnet präzise <strong>den</strong> Charakt<strong>er</strong> des <strong>Islam</strong>s und fragt<br />

sachlich, ob dies<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>haupt <strong>zu</strong> Deutschland passen kann 6<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Angst vor <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung?<br />

Zahlen <strong>zu</strong>r V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ung des <strong>Islam</strong>s und d<strong>er</strong> Einstellung von Muslimen<br />

in Deutschland in <strong>den</strong> letzten Jahren - Leid<strong>er</strong> kein positives Bild 12<br />

Multikulti führt in die Katastrophe 18<br />

Deka<strong>den</strong>z des Westens – eine Ursache für die<br />

Ausbreitung des <strong>Islam</strong>s? 22<br />

<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung? Gibt´s doch gar nicht! 34<br />

Keine Jungfrauen im Paradies 60<br />

Deutschland – Erfind<strong>er</strong> des politischen<br />

Dschihad? – Bündnisse mit dem <strong>Islam</strong> 64<br />

Hamed Abdel-Samad<br />

Einspruch! – Ein deutsch<strong>er</strong> Muslim<br />

an die Bundeskanzl<strong>er</strong>in<br />

D<strong>er</strong> deutsch-ägyptische Journalist und Buchautor stellt klar:<br />

D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> gehört nicht <strong>zu</strong> Deutschland 16<br />

Int<strong>er</strong>view von Moritz Schwarz<br />

Multikulti führt in die Katastrophe<br />

Int<strong>er</strong>view mit Imam Dr. Taj Hargey. D<strong>er</strong> Imam aus Großbritannien<br />

geht mit dem europäischen <strong>Islam</strong> ins G<strong>er</strong>icht: Deutschland habe<br />

v<strong>er</strong>säumt, klare Regeln vor<strong>zu</strong>legen; Multikulti bringt eine Parallelgesellschaft<br />

18<br />

Joe Tillenbeach<br />

Deka<strong>den</strong>z des Westens – eine Ursache<br />

für die Ausbreitung des <strong>Islam</strong>s?<br />

Ist <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Kultur and<strong>er</strong>en üb<strong>er</strong>legen? Die westliche Kultur und <strong>den</strong><br />

V<strong>er</strong>fall ihr<strong>er</strong> W<strong>er</strong>te mit muslimischen Augen betrachtet. Ein V<strong>er</strong>such 22<br />

Albrecht Haus<strong>er</strong><br />

W<strong>uns</strong>ch od<strong>er</strong> Wirklichkeit:<br />

Ein tol<strong>er</strong>ant<strong>er</strong> Euro-<strong>Islam</strong>?<br />

Sprech<strong>er</strong> beteu<strong>er</strong>n, wie friedlich d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> sei und wie gut <strong>er</strong> sich an<br />

europäische V<strong>er</strong>hältnisse anpassen könne. Welche Glaubenssätze<br />

sind für Muslime unv<strong>er</strong>rückbar und lassen sich in ein<br />

demokratisches System nicht einfügen? 26<br />

Michael Kotsch<br />

<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ungs-Feigenblatt<br />

W<strong>er</strong> hat Int<strong>er</strong>esse an d<strong>er</strong> Entchristlichung Europas? W<strong>er</strong> hat<br />

<strong>den</strong>n das christliche Ehev<strong>er</strong>ständnis aufgeweicht? W<strong>er</strong> hat die<br />

Abtreibung legalisi<strong>er</strong>t ... 32<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung? Gibt‘s doch gar nicht!<br />

Gedanken aus Sicht d<strong>er</strong> hu<strong>man</strong>istischen Aufklärung. Nach dem<br />

Desast<strong>er</strong> von Paris war d<strong>er</strong> Aufschrei atheistisch<strong>er</strong> Hu<strong>man</strong>isten groß;<br />

wenn <strong>man</strong> Gott ausklamm<strong>er</strong>t, ist es ab<strong>er</strong> schw<strong>er</strong>, Religion <strong>zu</strong><br />

beurteilen – und besond<strong>er</strong>s <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> in Europa 34<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Ist <strong>Islam</strong>kritik <strong>er</strong>laubt?<br />

Kritik muss nicht (darf nicht) Feindseligkeit sein. Politische Korrektheit<br />

hingegen neigt <strong>zu</strong>r Blindheit, die Unt<strong>er</strong>schiede nicht sehen kann<br />

(od<strong>er</strong> will).<br />

In ein<strong>er</strong> Demokratie muss konstruktive Kritik weit<strong>er</strong>hin<br />

möglich sein 40<br />

4 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Inhalt<br />

Joe Tillenbeach<br />

Mitarbeit gefragt – od<strong>er</strong>:<br />

V<strong>er</strong>dacht auf <strong>Islam</strong>feindlichkeit?<br />

Eine mutige Baumarktv<strong>er</strong>käuf<strong>er</strong>in hat möglich<strong>er</strong>weise einen Bombenanschlag<br />

v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>t – eine v<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>te Frau mit Kind<strong>er</strong>n kaufte<br />

auffällige Substanzen. Hätten die Unt<strong>er</strong>suchungen keine Ergebnisse<br />

<strong>er</strong>bracht, wäre die V<strong>er</strong>käuf<strong>er</strong>in dann islamfeindlich? 44<br />

Joe Tillenbeach<br />

<strong>Islam</strong>ophobie – od<strong>er</strong> <strong>zu</strong> Recht besorgt?<br />

Phobien sind Störungen, bei <strong>den</strong>en eigentlich ungefährliche<br />

Situationen Ängste h<strong>er</strong>vorrufen. Mit d<strong>er</strong> „Phobie“-Keule wird oft<br />

konstruktive Kritik im Keim <strong>er</strong>stickt. – Schätzen wir <strong>uns</strong><strong>er</strong>e<br />

demokratischen W<strong>er</strong>te noch? 48<br />

Prof. Rain<strong>er</strong> Mai<strong>er</strong><br />

D<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz-Vogel<br />

Üb<strong>er</strong> Missv<strong>er</strong>ständnisse und intol<strong>er</strong>ante Tol<strong>er</strong>anz. Die ständig<br />

geford<strong>er</strong>te Tol<strong>er</strong>anz bedarf ein<strong>er</strong> stichhaltigen Definition, damit<br />

ihre eigentliche Bedeutung nicht unt<strong>er</strong>geht 54<br />

Prof. Norb<strong>er</strong>t Bolz<br />

Zum V<strong>er</strong>ständnis: <strong>Was</strong> ist Tol<strong>er</strong>anz?<br />

D<strong>er</strong> Medien<strong>wissen</strong>schaftl<strong>er</strong> gibt die nötige Definition 58<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Keine Jungfrauen im Paradies<br />

Syro-aramäische Quellen des Korans zeigen: Texte orientalisch<strong>er</strong><br />

Christen könnten eine Religion initii<strong>er</strong>t haben, die heute<br />

grausamste Christenv<strong>er</strong>folgung praktizi<strong>er</strong>t 60<br />

Rosemarie Strese<strong>man</strong>n<br />

Deutschland – Erfind<strong>er</strong> des politischen Dschihad?<br />

– Deutschlands Bündnisse mit dem <strong>Islam</strong><br />

Im Kampf gegen England bat Kais<strong>er</strong> Wilhelm II. <strong>den</strong> türkischen<br />

Sultan, <strong>den</strong> Dschihad aus<strong>zu</strong>rufen. Hitl<strong>er</strong> tat es ihm gleich: Er schloss<br />

ein Bündnis <strong>zu</strong>r V<strong>er</strong>nichtung d<strong>er</strong> Ju<strong>den</strong> im Nahen Osten 64<br />

Rob<strong>er</strong>t A. Morey<br />

Allah, w<strong>er</strong> bist du?<br />

Ein babylonisch<strong>er</strong> Mondgott<br />

Funde belegen: In vorislamisch<strong>er</strong> Zeit v<strong>er</strong>ehrten die Arab<strong>er</strong> <strong>den</strong><br />

Mondgott Allah. D<strong>er</strong> Halbmond, d<strong>er</strong> heute Minarette schmückt,<br />

zi<strong>er</strong>te lange <strong>zu</strong>vor babylonische Kultfiguren 70<br />

Dr. Ingo Resch<br />

Im V<strong>er</strong>gleich das Besond<strong>er</strong>e <strong>er</strong>kennen<br />

Anhand von grundlegen<strong>den</strong> M<strong>er</strong>kmalen die eindeutigen<br />

Unt<strong>er</strong>schiede <strong>er</strong>kennen und v<strong>er</strong>stehen 74<br />

Dr. Mark Gabriel<br />

Jesus und Mohammed – eine Gegenüb<strong>er</strong>stellung<br />

Aussagen und Lebensvoll<strong>zu</strong>g: Die Fakten sprechen für sich 74<br />

Hansjürg Stückelb<strong>er</strong>g<strong>er</strong><br />

Hind<strong>er</strong>nis für Freiheit? – D<strong>er</strong> Nied<strong>er</strong>gang<br />

d<strong>er</strong> Wissenschaften in d<strong>er</strong> islamischen Welt<br />

Im Gol<strong>den</strong>en Zeitalt<strong>er</strong> des <strong>Islam</strong>s blühte die Wissenschaft im<br />

arabischen Raum. <strong>Was</strong> führte <strong>zu</strong>m Nied<strong>er</strong>gang? 82<br />

Dr. Mark Gabriel<br />

Taqiyya – die Strategie d<strong>er</strong> Täuschung<br />

Lüge und Täuschung sind im <strong>Islam</strong> nicht Sünde; im Dschihad sind sie<br />

Mittel <strong>zu</strong>m Zweck: Wenn d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> in d<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heit ist, gibt <strong>er</strong> sich<br />

friedlich. <strong>Islam</strong> heißt ab<strong>er</strong> nicht Frie<strong>den</strong>, sond<strong>er</strong>n Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung 86<br />

Dr. Mark Gabriel<br />

Frauen im <strong>Islam</strong><br />

Auch im Umgang mit Frauen spiegelt sich d<strong>er</strong><br />

Charakt<strong>er</strong> des <strong>Islam</strong>s 94<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Es gibt eine Lösung – <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung v<strong>er</strong>mei<strong>den</strong><br />

durch „extrem fundamentale“ Liebe<br />

Ohne Gottesbe<strong>zu</strong>g entsteht ein religiöses Vakuum, das sich and<strong>er</strong>weitig<br />

füllt. Die einzige Lösung: eine Stärkung des christlichen<br />

Glaubens. Muslime sollen nicht mehr lachen müssen üb<strong>er</strong> ein<br />

laues Christentum 98<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Muslime träumen von Jesus<br />

Muslime b<strong>er</strong>ichten von Träumen und Visionen von Jesus Christus<br />

(von Visionen üb<strong>er</strong> Mohammed hört <strong>man</strong> nichts) und konv<strong>er</strong>ti<strong>er</strong>en<br />

dann meist mit groß<strong>er</strong> Lei<strong>den</strong>schaft, trotz <strong>zu</strong> <strong>er</strong>wartend<strong>er</strong><br />

extrem<strong>er</strong> Repressalien 106<br />

Johannes Hartl<br />

Eindrücke aus dem Nahen Osten<br />

Johannes Hartl hat Christen aus dem Nahen Osten getroffen, die<br />

unmittelbar von <strong>den</strong> Gräueltaten des IS betroffen sind. Schiiten<br />

und Sunniten bekämpfen einand<strong>er</strong>; Christen, selbst unt<strong>er</strong> größt<strong>er</strong><br />

Bedrängnis, helfen notlei<strong>den</strong><strong>den</strong> Muslimen: Von diesen konv<strong>er</strong>ti<strong>er</strong>en<br />

unzählige <strong>zu</strong>m christlichen Glauben 110<br />

Murat Yulafci<br />

<strong>Was</strong> würde Jesus <strong>zu</strong>m IS sagen?<br />

„Sie können dir nicht mehr nehmen als dein Leben!“ Das Fundament<br />

des Glaubens d<strong>er</strong> Jesus-Nachfolg<strong>er</strong> in Syrien und Nordirak, auch wenn<br />

es ihnen das Leben kostet: Ein äuß<strong>er</strong>st starkes Bekenntnis 1<strong>14</strong><br />

Murat Yulafci<br />

Sind Sie auch Rassist?<br />

In jedem and<strong>er</strong>en Land sind Sie Ausländ<strong>er</strong>. Gedanken eines Türken<br />

üb<strong>er</strong> Rassismus 117<br />

Gregorius von Katharevos<br />

Space-War – Möge die Macht<br />

mir dir sein! Ab<strong>er</strong> welche?<br />

Special: Im Stil ein<strong>er</strong> Phantasie-Geschichte schild<strong>er</strong>t ein<br />

zeitgenössisch<strong>er</strong> Prophet, was <strong>er</strong> üb<strong>er</strong> die <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung<br />

Europas „gesehen“ hat 118<br />

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Z für Zukunft<br />

5


Leitthema<br />

Foto: © Agentur PJI UG, Bildmontage<br />

<strong>Islam</strong> in Deutschland?<br />

Ein V<strong>er</strong>such, das ureigenste Grundmust<strong>er</strong> ein<strong>er</strong> Religion <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>stehen<br />

Til<strong>man</strong> Nagel<br />

Das Christentum ist eine Bekenntnisreligion.<br />

Man wird nicht als<br />

Christ geboren, <strong>man</strong> wird vielmehr<br />

durch das Sakrament d<strong>er</strong> Taufe in<br />

die Gemeinschaft d<strong>er</strong> Glauben<strong>den</strong><br />

aufgenommen. Dies<strong>er</strong> Akt soll spät<strong>er</strong> durch die<br />

Erstkommunion sowie durch die Firmung od<strong>er</strong><br />

Konfirmation bekräftigt w<strong>er</strong><strong>den</strong>, <strong>den</strong>en Unt<strong>er</strong>weisungen<br />

in <strong>den</strong> Glaubenslehren vorangehen.<br />

And<strong>er</strong>s d<strong>er</strong> Muslim! Allah hat dem Satan gestattet,<br />

die Menschen <strong>zu</strong>m Ungehorsam <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>führen.<br />

So g<strong>er</strong>aten viele in einen Wid<strong>er</strong>spruch <strong>zu</strong> d<strong>er</strong><br />

Daseinsord<strong>nun</strong>g des <strong>Islam</strong>s, die Allah vorsieht<br />

für das Diesseits, das <strong>er</strong> fortlaufend schafft. Denn<br />

Allah üb<strong>er</strong>lässt das Diesseits nicht einen Augenblick<br />

lang sich selbst; alles, was existi<strong>er</strong>t und was<br />

in jedem Augenblick geschieht, wird unmittelbar<br />

durch ihn geschaffen. Tut d<strong>er</strong> Mensch einen<br />

6 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Leitthema<br />

Jed<strong>er</strong> Mensch wird durch Allah im Mutt<strong>er</strong>leib gebildet und<br />

kommt folglich als Muslim <strong>zu</strong>r Welt. Nur negative Einflüsse<br />

bewirken, dass ein Neugeborenes spät<strong>er</strong> <strong>zu</strong> einem Ju<strong>den</strong>,<br />

Christen od<strong>er</strong> gar <strong>zu</strong> einem Atheisten wird.<br />

Schritt, dann nicht dank sein<strong>er</strong> eigenen körp<strong>er</strong>lichen<br />

Beschaffenheit, sein<strong>er</strong> eigenen Kraft und<br />

seinem eigenen Entschluss, sond<strong>er</strong>n allein deshalb,<br />

weil Allah in ebendiesem Augenblick in ihm<br />

alle Vorausset<strong>zu</strong>ngen für diesen Schritt schafft;<br />

nur dem äuß<strong>er</strong>en Anschein nach ist d<strong>er</strong> Mensch<br />

d<strong>er</strong> Akteur.<br />

Die göttliche Daseinsord<strong>nun</strong>g ist <strong>zu</strong>geschnitten<br />

auf dieses u<strong>nun</strong>t<strong>er</strong>brochene Schöpfungshandeln.<br />

Sie setzt voraus, dass Allah unentwegt tätig<br />

ist 1 – and<strong>er</strong>s als d<strong>er</strong> Schöpf<strong>er</strong> des Alten Testaments,<br />

d<strong>er</strong> nach dem Sechstagew<strong>er</strong>k am siebten<br />

Tag ausruhte und dadurch d<strong>er</strong> Welt ein gewisses<br />

Maß an Eigenständigkeit gewährte.<br />

Die zweigliedrige Formel „Es gibt keinen<br />

Gott auß<strong>er</strong> Allah. Mohammed ist d<strong>er</strong> Gesandte<br />

Allahs“ wird meist un<strong>zu</strong>treffend als das muslimische<br />

Glaubensbekenntnis bezeichnet. Ihr wird<br />

jedoch stets „Ich bezeuge, dass …“ vorangestellt.<br />

D<strong>er</strong> Muslim bezeugt darin <strong>den</strong> Sachv<strong>er</strong>halt, d<strong>er</strong><br />

seine Weltsicht und sein Bild von dem Schöpf<strong>er</strong><br />

prägt. Zudem bezeugt <strong>er</strong> damit, welch<strong>er</strong> Platz<br />

dem Menschen <strong>zu</strong>kommt in einem Diesseits, das<br />

fortlaufend durch Allah geschaffen wird: Auß<strong>er</strong><br />

Allah gibt es keine selbstständig und unabhängig<br />

wirkende Macht; alles, was im Diesseits ins<br />

Dasein gebracht wird, ist in jedem Augenblick<br />

Z für Zukunft<br />

7


Leitthema<br />

v<strong>er</strong>bale Form von „<strong>Islam</strong>“. D<strong>er</strong> Mensch, d<strong>er</strong> sein<br />

völliges Angewiesensein auf Allah <strong>er</strong>kennt – d<strong>er</strong><br />

rechtgläubige Muslim –, wendet in V<strong>er</strong>ehrung<br />

und Anbetung das Selbst ganz auf Allah. Denn<br />

<strong>er</strong> weiß, dass es auß<strong>er</strong> diesem keine eigenständige<br />

Kraft gibt; und indem <strong>er</strong> dies bezeugt, unt<strong>er</strong>drückt<br />

<strong>er</strong> jede Vorstellung von selbstständigen<br />

Kräften neben Allah, jede „Beigesellung“, wie d<strong>er</strong><br />

Muslim sagt. „Beigesellung“ ist die schlimmste<br />

V<strong>er</strong>fehlung, die d<strong>er</strong> Mensch begehen kann.<br />

Die islamische<br />

Weltsicht<br />

bietet dah<strong>er</strong><br />

eine alle<br />

Regungen des<br />

Menschen<br />

<strong>er</strong>fassende<br />

Daseinsord<strong>nun</strong>g.<br />

Abu Hamid Muhammad ibn<br />

Muhammad al Ghazali,<br />

p<strong>er</strong>sisch<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>gelehrt<strong>er</strong><br />

unmittelbar von Allah abhängig und wird in allen<br />

Regungen durch ihn genau so und nicht and<strong>er</strong>s<br />

festgelegt. Da das ganze Diesseits mit all seinen<br />

Gegenstän<strong>den</strong> und Lebewesen in jedem Augenblick<br />

unmittelbar auf Allah bezogen ist, muss es<br />

als die beste all<strong>er</strong> Welten aufgefasst w<strong>er</strong><strong>den</strong>, so<br />

lehrte es d<strong>er</strong> Theologe al-Gazali (gest. 1111).<br />

D<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Satz d<strong>er</strong> zweigliedrigen Formel<br />

weist somit auf die unendliche Kluft zwischen<br />

dem gänzlich unabhängigen Allah und dem Diesseits<br />

hin, das vollkommen abhängig ist von Allahs<br />

un<strong>er</strong>gründlichem Bestimmen und Schöpfungshandeln.<br />

In d<strong>er</strong> islamischen Theologie ist dies<strong>er</strong><br />

Abstand oft die unumgängliche, wesensbedingte<br />

Konsequenz des unüb<strong>er</strong>windlichen Unt<strong>er</strong>schiedes<br />

zwischen dem, dem allein V<strong>er</strong>ehrung und Anbetung<br />

gebühren, und d<strong>er</strong> Kreatur, die unv<strong>er</strong>wandt<br />

Allah <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>ehren und an<strong>zu</strong>beten hat.<br />

Dies<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>schied und seine Folgen für <strong>den</strong><br />

Menschen (d<strong>er</strong> als einziges Geschöpf mit V<strong>er</strong>stand<br />

begnadet ist) kommen in dem Begriff<br />

„<strong>Islam</strong>“ <strong>zu</strong>m Ausdruck: Nie<strong>man</strong>d kann eine trefflich<strong>er</strong>e<br />

Daseinsord<strong>nun</strong>g haben als d<strong>er</strong>jenige,<br />

d<strong>er</strong> „das Gesicht“ – eine Metaph<strong>er</strong> für die P<strong>er</strong>son<br />

– „ganz Allah preisgibt“, heißt es beispielsweise<br />

in Sure 4, V<strong>er</strong>s 125; „preisgeben“ ist eine<br />

Woh<strong>er</strong> weiß <strong>nun</strong> d<strong>er</strong> Mensch, dass <strong>er</strong> einzig<br />

<strong>den</strong> einen Allah <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>ehren hat, <strong>den</strong> in u<strong>nun</strong>t<strong>er</strong>brochenem<br />

Schöpfungshandeln Begriffenen?<br />

Hi<strong>er</strong> kommt Mohammed ins Spiel. Ihm allein, dem<br />

durch Allah aus<strong>er</strong>wählten Gesandten, v<strong>er</strong>dankt es<br />

d<strong>er</strong> Muslim auch, dass <strong>er</strong> weiß, wie <strong>er</strong> dies <strong>zu</strong> tun<br />

hat. Zudem weiß <strong>er</strong>, dass sein Dasein vollkommen<br />

durch Allah bestimmt wird – wie auch die Welt,<br />

in d<strong>er</strong> alles nach Allahs Willen abläuft –; deshalb<br />

gibt es für ihn (and<strong>er</strong>s als für <strong>den</strong> Christen) keine<br />

Grenze zwischen profanem Alltag und sakralen<br />

Handlungen.<br />

Die islamische Weltsicht bietet dah<strong>er</strong> eine alle<br />

Regungen des Menschen <strong>er</strong>fassende Daseinsord<strong>nun</strong>g.<br />

D<strong>er</strong>en Einzelheiten können im Koran<br />

nachgelesen und daraus abgeleitet w<strong>er</strong><strong>den</strong>,<br />

also aus d<strong>er</strong> unmittelbaren Rede Allahs, sowie<br />

aus dem Hadith, <strong>den</strong> Üb<strong>er</strong>lief<strong>er</strong>ungen vom göttlich<br />

inspiri<strong>er</strong>ten Re<strong>den</strong> und Handeln Mohammeds.<br />

Das Resultat ist die Scharia – d<strong>er</strong> nach<br />

islamisch<strong>er</strong> Vorstellung imm<strong>er</strong> und ausnahmslos<br />

alles <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fen ist: die H<strong>er</strong>rschaft und das<br />

Gemeinwesen, die Gesellschaft sowie das Denken,<br />

Re<strong>den</strong> und Tun des Einzelnen. Schließlich<br />

unt<strong>er</strong>liegt das gesamte Diesseits sowieso dem<br />

fortwähren<strong>den</strong> Bestimmen und Schaffen Allahs.<br />

D<strong>er</strong> Geltungsb<strong>er</strong>eich d<strong>er</strong> Scharia wird entsprechend<br />

als unbegrenzt aufgefasst. Es gibt Schriften,<br />

die dem Muslim <strong>er</strong>läut<strong>er</strong>n, wie <strong>er</strong> auch die<br />

banalsten V<strong>er</strong>richtungen Scharia-g<strong>er</strong>echt aus<strong>zu</strong>führen<br />

und <strong>zu</strong> gestalten habe als Ausdruck<br />

ein<strong>er</strong> u<strong>nun</strong>t<strong>er</strong>brochenen V<strong>er</strong>ehrung und Anbetung<br />

Allahs. Das Fetwa-Wesen unt<strong>er</strong>stützt ihn bei<br />

diesen Bemühungen. So v<strong>er</strong>wirklicht sich, was<br />

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Leitthema<br />

Säkularisi<strong>er</strong>ung bestand und besteht nicht. Denn<br />

wie eingangs dargelegt gehört es <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Grundlagen<br />

des <strong>Islam</strong>s, dass Allah niemals ruht, und das<br />

„Reich Gottes“, das die christliche Tradition <strong>er</strong>st<br />

am Ende d<strong>er</strong> Zeit <strong>er</strong>warte, existi<strong>er</strong>e b<strong>er</strong>eits: Es ist<br />

das fortwährend durch Allah geschaffen w<strong>er</strong><strong>den</strong>de<br />

Diesseits. Einen vom Menschen in eigen<strong>er</strong> V<strong>er</strong>antwortlichkeit<br />

<strong>zu</strong> gestalten<strong>den</strong> Daseinsb<strong>er</strong>eich gibt<br />

es nicht.<br />

d<strong>er</strong> Koran <strong>den</strong> Muslimen <strong>zu</strong>spricht: „Ihr seid die<br />

beste Gemeinschaft, die für die Menschen gestiftet<br />

wurde“ 2 .<br />

Diese „beste Gemeinschaft“ v<strong>er</strong>dankt ihre H<strong>er</strong>ausbildung<br />

und ihren Fortbestand <strong>den</strong> ulama, <strong>den</strong><br />

Schariagelehrten. Sie v<strong>er</strong>mitteln <strong>den</strong> Muslimen<br />

die auf Koran und Hadith aufbauende Weltdeutung<br />

und Daseinsord<strong>nun</strong>g. Die Einzelheiten, so<br />

d<strong>er</strong> Anspruch, w<strong>er</strong><strong>den</strong> durch V<strong>er</strong>standesschlüsse<br />

aus Koran- und Hadith-Aussagen h<strong>er</strong>geleitet. Die<br />

Autorität beid<strong>er</strong> Quellen gilt ebenfalls als durch<br />

V<strong>er</strong>standesschluss gesich<strong>er</strong>t: Da ihr Inhalt auf<br />

Allah <strong>zu</strong>rückgehe, müsse <strong>er</strong> wahr sein, auch wenn<br />

d<strong>er</strong> schwache V<strong>er</strong>stand des Menschen <strong>man</strong>che<br />

ihr<strong>er</strong> Aussagen nicht begreife. Dem Muslim, d<strong>er</strong><br />

diese Vorgaben billigt, <strong>er</strong>scheint d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> als d<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>standesglaube schlechthin.<br />

Gleichwohl gab es V<strong>er</strong>suche, diesen <strong>zu</strong> postuli<strong>er</strong>en<br />

od<strong>er</strong> wenigstens die Natur<strong>wissen</strong>schaften<br />

ab<strong>zu</strong>lösen von d<strong>er</strong> koranischen Grundlage und<br />

trotzdem an d<strong>er</strong> zweigliedrigen Bezeugungsformel<br />

fest<strong>zu</strong>halten. Sie v<strong>er</strong>mochten jedoch nicht<br />

<strong>zu</strong> üb<strong>er</strong>zeugen, <strong>zu</strong> eklatant waren die Unstimmigkeiten.<br />

Unabhängig von d<strong>er</strong> europäischen<br />

H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung gab es im 19. Jahrhund<strong>er</strong>t<br />

Reformbestrebungen, die die K<strong>er</strong>nbotschaft des<br />

Korans von allen Trübungen befreien <strong>sollte</strong>n.<br />

„Es gibt keinen Gott auß<strong>er</strong> Allah“ – insbesond<strong>er</strong>e<br />

dies<strong>er</strong> Satz <strong>sollte</strong> nicht mehr beeinträchtigt w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

durch die „Beigesellungen“, die in d<strong>er</strong> „besten<br />

Gemeinschaft“ um sich gegriffen hätten. Als<br />

Beispiele für eine solche sündhafte „Beigesellung“<br />

galten die komplizi<strong>er</strong>ten V<strong>er</strong>fahren, wie<br />

die Scharianormen h<strong>er</strong>geleitet wur<strong>den</strong>. Allein<br />

die ulama konnten das, was ihnen <strong>den</strong> Status von<br />

Glaubensautoritäten v<strong>er</strong>lieh. Man müsse sich wied<strong>er</strong><br />

streng an <strong>den</strong> Koran und <strong>den</strong> Hadith halten,<br />

so die Ford<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Reformbestrebungen.<br />

Seit Ende des 18. Jahrhund<strong>er</strong>ts konnte in d<strong>er</strong> islamischen<br />

Welt jedoch nicht mehr geleugnet w<strong>er</strong><strong>den</strong>,<br />

dass die europäische Zivilisation d<strong>er</strong> eigenen üb<strong>er</strong>legen<br />

war. Wie konnte die Deutungshoheit d<strong>er</strong> ulama,<br />

wie konnte d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> selbst bestehen angesichts<br />

ein<strong>er</strong> Kultur, für die Welt und Gott klar getrennt sind?<br />

Die Möglichkeit ein<strong>er</strong> islamischen Aufklärung, ein<strong>er</strong><br />

Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />

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Z für Zukunft<br />

9


Hint<strong>er</strong>grund<br />

Foto: © wikipedia/Tom Adriaenssen<br />

Angst vor <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung?<br />

W<strong>er</strong> fragt sich nicht, wie sich d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> weit<strong>er</strong>entwickelt? Denken wir an <strong>den</strong> Arabischen<br />

Frühling, <strong>den</strong> leichtgläubige westliche Politik<strong>er</strong> als sich plötzlich <strong>er</strong>öffnen<strong>den</strong><br />

Weg in die Demokratie bejubelten. Nun ab<strong>er</strong> ist in all diesen Länd<strong>er</strong>n ein bitt<strong>er</strong>kalt<strong>er</strong><br />

islamistisch<strong>er</strong> Wint<strong>er</strong> eingezogen.<br />

Wie entwickelt sich d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> in<br />

Deutschland? Betrachten wir<br />

einfach die Ergebnisse einig<strong>er</strong><br />

Studien, die d<strong>er</strong> Autor des<br />

Buches „2034 – D<strong>er</strong> Abschied<br />

vom Abendland“ sehr detailreich <strong>zu</strong>sammengetragen<br />

hat.<br />

Viele Türken, die in zweit<strong>er</strong> od<strong>er</strong> auch dritt<strong>er</strong><br />

Gen<strong>er</strong>ation in Deutschland leben, sind wesentlich<br />

fundamentalistisch<strong>er</strong> eingestellt als ihre Elt<strong>er</strong>n<br />

und Großelt<strong>er</strong>n, wie eine <strong>wissen</strong>schaftliche Studie<br />

zeigt:<br />

80 % stimmten d<strong>er</strong> Aussage „völlig <strong>zu</strong>“, dass „d<strong>er</strong><br />

Koran die wahre Offenbarung Gottes ist“, und<br />

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Hint<strong>er</strong>grund<br />

9 % stimmten „eh<strong>er</strong> <strong>zu</strong>“. Das kommt nicht etwa<br />

dah<strong>er</strong>, dass sie ungebildet wären: Von <strong>den</strong> wenigen<br />

Stu<strong>den</strong>ten stimmten üb<strong>er</strong> zwei Drittel „völlig<br />

od<strong>er</strong> eh<strong>er</strong> <strong>zu</strong>“! Ungefähr die Hälfte hält <strong>den</strong><br />

Koran und die Demokratie für unv<strong>er</strong>einbar,<br />

womit sie natürlich recht haben.<br />

85 % bezeichnen sich als gläubig od<strong>er</strong> sehr gläubig<br />

(davon 41 % als sehr gläubig), 2009 waren es<br />

noch 75 % d<strong>er</strong> 18- bis 29-Jährigen, 9 Jahre <strong>zu</strong>vor<br />

sogar nur 64 %. 1 Die Indoktrination d<strong>er</strong> Jugend<br />

durch <strong>zu</strong>gewand<strong>er</strong>te Imame trägt ihre Früchte.<br />

80 % halten <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> für einen wesentlichen Teil<br />

ihr<strong>er</strong> I<strong>den</strong>tität – 1979 waren es nur 58 %.<br />

66 % glauben: „D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist die einzig wahre Religion“;<br />

51 % sind üb<strong>er</strong>zeugt: „Auf lange Sicht wird sich<br />

d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> in d<strong>er</strong> ganzen Welt durchsetzen“;<br />

45 % glauben: „Nur d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist in d<strong>er</strong> Lage, die<br />

Probleme <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Zeit <strong>zu</strong> lösen“;<br />

44 % gehen davon aus, dass Moslems, die im<br />

bewaffneten Kampf für <strong>den</strong> Glauben st<strong>er</strong>ben, ins<br />

Paradies eingehen wür<strong>den</strong>. Sie kennen also die<br />

<strong>zu</strong>r Gewalt aufrufen<strong>den</strong> Koran-V<strong>er</strong>se! Das könnte<br />

beunruhigen.<br />

30 % meinen, es <strong>sollte</strong> v<strong>er</strong>boten w<strong>er</strong><strong>den</strong>, Moslems<br />

<strong>zu</strong>m Religionswechsel <strong>zu</strong> motivi<strong>er</strong>en.<br />

Das latente Potenzial für eine politisch-religiös<br />

motivi<strong>er</strong>te Radikalisi<strong>er</strong>ung wird in d<strong>er</strong> Studie<br />

auf „nur“ 10 bis 12 % geschätzt, in Deutschland<br />

wären das 430 000 bis 516 000 Moslems. An dem<br />

Anschlag vom 11. Septemb<strong>er</strong> 2011 waren nur<br />

12 Moslems aktiv beteiligt.<br />

Die Zahl d<strong>er</strong> wöchentlichen Moschee-Besuch<strong>er</strong><br />

stieg zwischen 2000 und 2005 von 31 auf<br />

42 % an. Nur 12 % defini<strong>er</strong>en sich „eh<strong>er</strong> als Deutsche“,<br />

obwohl ein Drittel d<strong>er</strong> Befragten deutsche<br />

Staatsbürg<strong>er</strong> waren. 10 % können als „sehr gut<br />

integri<strong>er</strong>t“ bezeichnet w<strong>er</strong><strong>den</strong>. 2<br />

In Nordrhein-Westfalen <strong>er</strong>klärten üb<strong>er</strong> 30 %<br />

d<strong>er</strong> befragten türkischen Jugendlichen ihre<br />

B<strong>er</strong>eitschaft, sich mit körp<strong>er</strong>lich<strong>er</strong> Gewalt gegen<br />

die „Ungläubigen“ durch<strong>zu</strong>setzen, wenn es d<strong>er</strong><br />

islamischen Gemeinschaft diene.<br />

Mehr als die Hälfte d<strong>er</strong> jugendlichen Türken<br />

stimmten d<strong>er</strong> Aussage <strong>zu</strong>: „Das Türkentum ist<br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong> Körp<strong>er</strong> und d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Seele.“ 3<br />

Foto: © Honestly Conc<strong>er</strong>ned e.V.<br />

Nur 26 % d<strong>er</strong> türkisch-stämmigen Jugendlichen<br />

bezeichneten sich 2010 als deutsch od<strong>er</strong><br />

deutsch und türkisch, drei Vi<strong>er</strong>tel betrachten sich<br />

also ausschließlich als Türken. 4<br />

D<strong>er</strong> türkische Botschaft<strong>er</strong> in B<strong>er</strong>lin sagte: „Assimilation<br />

bedeutet, mit <strong>den</strong> eigenen Wurzeln <strong>zu</strong><br />

brechen, die eigentliche I<strong>den</strong>tität ab<strong>zu</strong>legen, mit<br />

einem Ganzen, an dem teilgenommen w<strong>er</strong><strong>den</strong> soll,<br />

<strong>zu</strong> v<strong>er</strong>schmelzen und darin v<strong>er</strong>loren <strong>zu</strong> gehen.“ 5<br />

D<strong>er</strong> offizielle V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> d<strong>er</strong> DITIP, des Ableg<strong>er</strong>s<br />

d<strong>er</strong> staatlichen türkischen Religionsbehörde in<br />

Deutschland, schlug in die gleiche K<strong>er</strong>be: „Natürlich<br />

hat <strong>man</strong> Be<strong>den</strong>ken, sich als Mind<strong>er</strong>heit völlig<br />

<strong>zu</strong> assimili<strong>er</strong>en und <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>schwin<strong>den</strong>. Darum<br />

machen wir nicht nur religiöse, sond<strong>er</strong>n auch kulturelle<br />

Angebote. Wir wollen damit eine solide<br />

I<strong>den</strong>tität anbieten.“ 6<br />

Sehr offen ford<strong>er</strong>te dies d<strong>er</strong> damalige türkische<br />

Minist<strong>er</strong>präsi<strong>den</strong>t Erdoğan am 10. Februar<br />

2008 in Köln von seinen Landsleuten: „Nie<strong>man</strong>d<br />

kann von Ihnen <strong>er</strong>warten, Assimilation <strong>zu</strong> tol<strong>er</strong>i<strong>er</strong>en.<br />

Nie<strong>man</strong>d kann von Ihnen <strong>er</strong>warten, dass Sie<br />

sich ein<strong>er</strong> Assimilation unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fen. Denn Assimilation<br />

ist ein V<strong>er</strong>brechen gegen die Menschlichkeit!<br />

Sie <strong>sollte</strong>n sich dessen bewusst sein!“, rief<br />

<strong>er</strong>. Die 16 000 Türken in d<strong>er</strong> Arena jubelten und<br />

schwenkten ein Halbmond-Fahnenme<strong>er</strong>.<br />

Wie auf einem Reichsparteitag betrachtete<br />

<strong>er</strong> die drei Millionen Türken in Deutschland als<br />

Teil d<strong>er</strong> Großtürkei: „Meine w<strong>er</strong>ten Brüd<strong>er</strong> und<br />

Schwest<strong>er</strong>n, wir sind in d<strong>er</strong> Türkei in dem Maße<br />

glücklich und ruhig, wie Sie hi<strong>er</strong> glücklich und<br />

ruhig sind. Ihre Probleme sind <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Probleme.<br />

Während Christen sich<br />

hint<strong>er</strong> ihren Kirchenmau<strong>er</strong>n<br />

v<strong>er</strong>stecken, wird d<strong>er</strong> praktizi<strong>er</strong>te<br />

<strong>Islam</strong> öffentlich <strong>zu</strong>r<br />

Schau gestellt<br />

Nie<strong>man</strong>d kann<br />

von Ihnen <strong>er</strong>warten,<br />

sich ein<strong>er</strong><br />

Assimilation <strong>zu</strong><br />

unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fen.<br />

Denn Assimilation<br />

ist ein V<strong>er</strong>brechen<br />

gegen die Menschlichkeit!<br />

Recep Tayyip Erdoğan<br />

Z für Zukunft<br />

13


Leitthema<br />

Foto: © facebook.com/hamed.abdelsamad<br />

Einspruch!<br />

Ein deutsch<strong>er</strong> Muslim wid<strong>er</strong>spricht d<strong>er</strong> Bundeskanzl<strong>er</strong>in:<br />

D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> gehört nicht <strong>zu</strong> Deutschland<br />

Ein offen<strong>er</strong> Brief von Hamed Abdel-Samad<br />

27. April 2015<br />

Sehr geehrte Frau Bundeskanzl<strong>er</strong>in,<br />

Sie sind die Bundeskanzl<strong>er</strong>in all<strong>er</strong> Menschen,<br />

die in Deutschland leben, und somit selbstv<strong>er</strong>ständlich<br />

auch die Kanzl<strong>er</strong>in d<strong>er</strong> Muslime. Das<br />

<strong>er</strong>mächtigt Sie ab<strong>er</strong> nicht da<strong>zu</strong> <strong>zu</strong> behaupten, d<strong>er</strong><br />

<strong>Islam</strong> gehöre <strong>zu</strong> Deutschland.<br />

Es ist nicht die Aufgabe eines Politik<strong>er</strong>s, eine<br />

Religion <strong>zu</strong> rehabiliti<strong>er</strong>en od<strong>er</strong> <strong>zu</strong> bew<strong>er</strong>ten. Politik<strong>er</strong><br />

sind für die Menschen da und nicht für die<br />

Ideologien dies<strong>er</strong> Menschen.<br />

Bevor Sie diese Behauptung in die Welt setzen,<br />

sind Sie v<strong>er</strong>pflichtet, <strong>den</strong> Bürg<strong>er</strong>n dieses Landes<br />

<strong>zu</strong> <strong>er</strong>klären, was „d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>“ üb<strong>er</strong>haupt ist!<br />

▹ <strong>Gehört</strong> die Aufteilung d<strong>er</strong> Welt in Gläubige und<br />

Ungläubige auch <strong>zu</strong> Deutschland?<br />

▹ <strong>Was</strong> ist mit dem Dschihad?<br />

▹ <strong>Was</strong> ist mit Polygamie?<br />

▹ <strong>Was</strong> ist mit d<strong>er</strong> Todesstrafe für Apostaten?<br />

▹ <strong>Was</strong> ist mit Körp<strong>er</strong>strafen für Diebe und Ehebrech<strong>er</strong>,<br />

Alkoholtrink<strong>er</strong> und And<strong>er</strong>s<strong>den</strong>kende?<br />

16 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Leitthema<br />

▹ <strong>Was</strong> ist mit Frauenrechten, die im <strong>Islam</strong> kaum<br />

vorhan<strong>den</strong> sind?<br />

▹ <strong>Was</strong> ist mit d<strong>er</strong> Sklav<strong>er</strong>ei, die im <strong>Islam</strong> nicht v<strong>er</strong>boten<br />

ist?<br />

▹ <strong>Was</strong> ist mit d<strong>er</strong> Androhung von Höllenqualen?<br />

Im <strong>Islam</strong> haben Kind<strong>er</strong> kein Recht darauf,<br />

angstfrei <strong>er</strong>zogen <strong>zu</strong> w<strong>er</strong><strong>den</strong>. <strong>Gehört</strong> das alles<br />

auch <strong>zu</strong> Deutschland od<strong>er</strong> <strong>zu</strong> Europa?<br />

Entwed<strong>er</strong> <strong>wissen</strong> Sie nicht, dass all das auch<br />

<strong>zu</strong>m <strong>Islam</strong> gehört – dann sind Sie nicht qualifizi<strong>er</strong>t,<br />

dieses Urteil <strong>zu</strong> fällen.<br />

Od<strong>er</strong> Sie <strong>wissen</strong> Bescheid und täuschen die<br />

Bürg<strong>er</strong> dieses Landes absichtlich, um weit<strong>er</strong>hin<br />

d<strong>er</strong> Lobby <strong>zu</strong> dienen und z. B. an Saudi-Arabien<br />

Panz<strong>er</strong> v<strong>er</strong>kaufen <strong>zu</strong> können (was das Volk nicht<br />

will) od<strong>er</strong> <strong>den</strong> türkischen Handelspartn<strong>er</strong> nicht <strong>zu</strong><br />

v<strong>er</strong>ärg<strong>er</strong>n!<br />

Auch ich, Abdel-Samad, bin ein Bürg<strong>er</strong><br />

dieses Landes, und ich sage Ihnen als<br />

mein<strong>er</strong> Kanzl<strong>er</strong>in:<br />

Sie irren sich. Sie täuschen <strong>uns</strong>.<br />

Und Sie tun <strong>den</strong> Muslimen hi<strong>er</strong> keinen Gefallen,<br />

wenn Sie etwas behaupten, was nicht d<strong>er</strong> Wahrheit<br />

entspricht und was die Mehrheit d<strong>er</strong> Deutschen<br />

and<strong>er</strong>s sieht – darunt<strong>er</strong> übrigens auch viele<br />

deutsche Muslime und Ex-Muslime, die vor dem<br />

<strong>Islam</strong> aus ihren ehemaligen Heimatländ<strong>er</strong>n in<br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong>e offene und freie Gesellschaft fliehen mussten.<br />

Politik<strong>er</strong> wie Sie drohen diese mit falsch v<strong>er</strong>stan<strong>den</strong><strong>er</strong><br />

„Political Correctness“ und Globalisi<strong>er</strong>ungs-Geschwafel<br />

g<strong>er</strong>ade <strong>zu</strong> z<strong>er</strong>stören.<br />

Ja, Sie, die Politik<strong>er</strong>, gefähr<strong>den</strong> <strong>den</strong> Frie<strong>den</strong> in<br />

diesem Land und hetzen so die Menschen gegeneinand<strong>er</strong><br />

auf. Diese V<strong>er</strong>schlimm<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Situation<br />

nutzen Sie dann noch weit<strong>er</strong> aus, um nach<br />

und nach europaweit Grundrechte ein<strong>zu</strong>schränken.<br />

So drehen Sie die Spirale d<strong>er</strong> <strong>er</strong>zwungenen<br />

Tol<strong>er</strong>anz (die einem Volk nie gut tut) weit<strong>er</strong>.<br />

W<strong>er</strong> hi<strong>er</strong> lebt, muss dem and<strong>er</strong>en Respekt<br />

<strong>er</strong>weisen, und dann kommt <strong>man</strong> mit ganz wenig<br />

Tol<strong>er</strong>anz aus! Damit allein schon entwickelt sich<br />

eine Gesellschaft homogen und gleichmäßig und<br />

aus sich h<strong>er</strong>aus weit<strong>er</strong>. Die Menschen haben dann<br />

auch keine Angst und üb<strong>er</strong>nehmen g<strong>er</strong>ne Neues:<br />

Dön<strong>er</strong>, Autokorsos ... <strong>zu</strong>gegeben, es gibt viel bess<strong>er</strong>e<br />

Beispiele.<br />

Ab<strong>er</strong> Kirchenkreuze abhängen und Feste umbenennen<br />

auf Anord<strong>nun</strong>g von oben als Reaktion auf Beschw<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

von Mind<strong>er</strong>heiten? Bestimmt nicht! W<strong>er</strong> hi<strong>er</strong> lebt, muss<br />

deutsche W<strong>er</strong>te annehmen!<br />

Und w<strong>er</strong> hi<strong>er</strong> lebt und <strong>den</strong> gehörigen Respekt aufbringt,<br />

d<strong>er</strong> bekommt seine von Staat und Gesellschaft<br />

v<strong>er</strong>briefte und geschützte Freiheit, die Ideologie<br />

<strong>zu</strong> leben, die <strong>er</strong> leben möchte, an das <strong>zu</strong><br />

glauben, woran <strong>er</strong> glauben möchte, und seine<br />

Religion ist dann auch geschützte Privatsache –<br />

ab<strong>er</strong> <strong>er</strong> bekommt ganz sich<strong>er</strong> nicht die Freiheit,<br />

diese in d<strong>er</strong> Gesellschaft ihr <strong>zu</strong>wid<strong>er</strong>laufend offen<br />

aus<strong>zu</strong>leben.<br />

Mit (noch) freundlichen Grüßen<br />

Hamed Abdel-Samad<br />

Hamed Abdel-Samad, deutsch-ägyptisch<strong>er</strong> Politologe und<br />

Autor, wurde besond<strong>er</strong>s durch populär<strong>wissen</strong>schaftliche W<strong>er</strong>ke<br />

und die TV-Sendung „Entwed<strong>er</strong> Brod<strong>er</strong>“ bekannt.<br />

In seinem neuesten Buch „D<strong>er</strong> islamische Faschismus. Eine<br />

Analyse“ sieht Abdel-Samad bei <strong>Islam</strong>ismus und Faschismus<br />

neben d<strong>er</strong> gleichzeitigen Entstehung in <strong>den</strong> 1920<strong>er</strong>-Jahren auch<br />

inhaltliche Üb<strong>er</strong>einstimmungen. Dabei charakt<strong>er</strong>isi<strong>er</strong>t <strong>er</strong> beide<br />

als „politische Religion“, die eine absolute Wahrheit v<strong>er</strong>breite,<br />

eine Hi<strong>er</strong>archie mit einem unfehlbaren Führ<strong>er</strong> aufweise und ein<br />

klares Feindbild habe, das sich insbesond<strong>er</strong>e gegen Mod<strong>er</strong>ne,<br />

Aufklärung und Ju<strong>den</strong> richte. – Droem<strong>er</strong> V<strong>er</strong>lag 20<strong>14</strong>.<br />

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Z für Zukunft<br />

17


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Dr. Tay Hargey<br />

ist auch Imam in d<strong>er</strong><br />

offenen Moschee in<br />

Kappstadt, Südafrika<br />

Foto: © vice.co/Gavin Haynes<br />

Multikulti führt in die Katastrophe<br />

Multikulturalismus v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>t Integration und löst so etwas wie Apartheid in Aktion aus,<br />

meint d<strong>er</strong> gebürtige Südafrikan<strong>er</strong> und Imam Dr. Tay Hargey, heute Direktor des Muslim<br />

Educational Cent<strong>er</strong> im britischen Oxford.<br />

Wir fassen hi<strong>er</strong> das Int<strong>er</strong>view von<br />

JF-Redakteur Moritz Schwarz<br />

<strong>zu</strong>sammen, d<strong>er</strong> dem Imam die<br />

Frage stellte, ob beim Missbrauch<br />

von nahe<strong>zu</strong> zweitausend<br />

Kind<strong>er</strong>n und Jugendlichen durch die Kind<strong>er</strong>schänd<strong>er</strong><br />

von Roth<strong>er</strong>ham und Oxfordshire<br />

vielleicht die islamische Kultur irgendeine Rolle<br />

gespielt haben könnte. Eine Frage, die kaum<br />

je<strong>man</strong>d <strong>zu</strong> stellen wagt.<br />

Dr. Hargey hat <strong>den</strong> Mut, unv<strong>er</strong>blümt <strong>zu</strong> antworten:<br />

Ab<strong>er</strong> natürlich – keines d<strong>er</strong> fast zweitausend<br />

Opf<strong>er</strong> sei Muslim gewesen, die Tät<strong>er</strong> dagegen<br />

ausnahmslos.<br />

D<strong>er</strong> an d<strong>er</strong> Univ<strong>er</strong>sität Oxford ausgebildete<br />

<strong>Islam</strong><strong>wissen</strong>schaftl<strong>er</strong> v<strong>er</strong>sucht <strong>den</strong> Zusammenhang<br />

<strong>zu</strong> <strong>er</strong>klären: Die Tät<strong>er</strong> betrachteten Nichtmuslime<br />

keineswegs als gleichw<strong>er</strong>tige Menschen.<br />

Ihre islamische Erziehung habe ihnen das so beigebracht.<br />

Demnach seien Christen <strong>zu</strong>r Hölle v<strong>er</strong>dammt.<br />

Daraus folg<strong>er</strong>ten die Tät<strong>er</strong>: Christen v<strong>er</strong>dienten<br />

keinen Respekt, <strong>man</strong> könne mit ihnen<br />

machen, was <strong>man</strong> wolle.<br />

Für die Sexualtät<strong>er</strong> sind die weißen, nichtmuslimischen<br />

Mädchen, die es wagen, sich alleine<br />

auß<strong>er</strong> Hauses auf<strong>zu</strong>halten, und knapp gekleidet<br />

Alkohol, Zigaretten und Drogen konsumi<strong>er</strong>en<br />

– diese jungen Frauen sind für sie nichts<br />

als Schlampen, Huren, Dreck, die <strong>man</strong> in ihr<strong>er</strong><br />

Nichtswürdigkeit wie ein Stück Vieh nach Belieben<br />

benutzen und ausbeuten kann, ja, die für ihr<br />

ehrloses V<strong>er</strong>halten sogar eine regelrechte Bestrafung<br />

v<strong>er</strong>dient haben!<br />

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Kontrov<strong>er</strong>s<br />

„W<strong>er</strong> <strong>den</strong> Pfeif<strong>er</strong> bezahlt,<br />

bestimmt die Melodie.“<br />

Moscheen <strong>er</strong>halten Geld<br />

von saudischen Wahabis.<br />

Foto: © flickr/chris<br />

Ob diese schrecklichen Taten nicht auch nach<br />

islamischen Maßstäben V<strong>er</strong>brechen wären, das<br />

beantwortet Dr. Hargey so: Ja, religiös gesehen<br />

seien die Tät<strong>er</strong> keine guten Muslime, <strong>den</strong>n im<br />

<strong>Islam</strong> sei auß<strong>er</strong>ehelich<strong>er</strong> Sex v<strong>er</strong>boten. Ab<strong>er</strong> die<br />

Tät<strong>er</strong> hätten nie <strong>den</strong> Koran gelesen, als Pakistan<strong>er</strong><br />

sprächen sie ja kein Arabisch. Ihre Vorstellung<br />

vom <strong>Islam</strong> hätten sie von irgendwelchen<br />

Dorfgeistlichen, die ihnen eine gehirngewaschene<br />

V<strong>er</strong>sion v<strong>er</strong>passt hätten. Sie glaubten,<br />

Bärte, Burka od<strong>er</strong> Kopftuch seien Bestandteil d<strong>er</strong><br />

Religion, ab<strong>er</strong> nichts davon sei religiös begründet,<br />

das sei alles kulturell bedingt. Nur wüssten<br />

diese Leute das nicht, weil ihnen in <strong>den</strong> Moscheen<br />

dies<strong>er</strong> Unsinn eing<strong>er</strong>edet würde.<br />

die ganze Problematik sieht <strong>er</strong> im Hadith, d<strong>er</strong><br />

Scharia und <strong>den</strong> Fatwas: „<strong>Was</strong> haben diese drei<br />

mit dem Propheten und dem Koran <strong>zu</strong> tun?“, stellt<br />

<strong>er</strong> in <strong>den</strong> Raum. „Urteilen Sie selbst: Die Hadithe<br />

wur<strong>den</strong> <strong>er</strong>st dreihund<strong>er</strong>t Jahre nach dem Tod des<br />

Propheten aufgeschrieben. Die Scharia stammt<br />

aus dem Mittelalt<strong>er</strong>. Und die Fatwas sind das<br />

W<strong>er</strong>k klassisch<strong>er</strong> und zeitgenössisch<strong>er</strong> Geistlich<strong>er</strong>,<br />

die dem <strong>Islam</strong> alles Mögliche hin<strong>zu</strong>fügen,<br />

etwa das V<strong>er</strong>bot, Schneemänn<strong>er</strong> <strong>zu</strong> bauen. Es gibt<br />

ab<strong>er</strong> auch wenig<strong>er</strong> Harmloses, z. B. das Blasphemie-V<strong>er</strong>bot,<br />

das als Rechtf<strong>er</strong>tigung für die Charlie-Hebdo-Morde<br />

h<strong>er</strong>halten musste. Das kommt<br />

nicht aus dem Koran, sond<strong>er</strong>n aus dem Hadith.<br />

Das Gleiche gilt auch für die Steinigung.“<br />

Demonstration gegen<br />

<strong>den</strong> Missbrauchsskandal<br />

in Roth<strong>er</strong>ham, GB<br />

Das möge für <strong>den</strong> christlich geprägten Menschen<br />

v<strong>er</strong>wirrend sein, räumt Dr. Margey ein,<br />

w<strong>er</strong>de hi<strong>er</strong> doch zwischen Religion und Kultur<br />

unt<strong>er</strong>schie<strong>den</strong>. Für die meisten Muslime sei das<br />

ab<strong>er</strong> ein und dasselbe. Wür<strong>den</strong> die Muslime, so<br />

Dr. Margey, auch zwischen Religion und Tradition<br />

unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong>, hätten sie viele Schwi<strong>er</strong>igkeiten<br />

nicht. Denn d<strong>er</strong> Koran, die konstitui<strong>er</strong>ende religiöse<br />

Schrift des <strong>Islam</strong>s, sei nicht das Problem. Das<br />

Problem seien die drei großen „M“: die Mullahs,<br />

die Moscheen und die Madrasas. Also die islamischen<br />

Geistlichen, die Gebetshäus<strong>er</strong> und die<br />

Koranschulen.<br />

Moritz Schwarz dachte, dort würde d<strong>er</strong> Koran<br />

gelehrt. Darauf <strong>er</strong>wid<strong>er</strong>te Dr. Hargey, gäbe es nur<br />

<strong>den</strong> Koran, wäre alles einfach. Die Ursachen für<br />

Die Frage sei doch, welche Int<strong>er</strong>pretation des<br />

<strong>Islam</strong>s in <strong>den</strong> Moscheen gelehrt w<strong>er</strong>de. Die meisten<br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Moscheen wür<strong>den</strong> direkt od<strong>er</strong> indirekt<br />

mit Geld<strong>er</strong>n aus Saudi-Arabien finanzi<strong>er</strong>t,<br />

betont Dr. Hargey. „Im Englischen sagen wir:<br />

‚W<strong>er</strong> <strong>den</strong> Pfeif<strong>er</strong> bezahlt, bestimmt die Melodie.‘<br />

Hi<strong>er</strong> bestimmten die saudischen Wahabis,<br />

was gespielt w<strong>er</strong>de. In Länd<strong>er</strong>n wie Großbritannien,<br />

Frankreich od<strong>er</strong> Deutschland seien d<strong>er</strong> radikale<br />

saudische Wahabismus und d<strong>er</strong> Salafismus<br />

auf dem Vormarsch. Natürlich sei Saudi-Arabien<br />

nicht für je<strong>den</strong> Unsinn in d<strong>er</strong> islamischen Welt<br />

v<strong>er</strong>antwortlich, ab<strong>er</strong> es sei doch die vorh<strong>er</strong>rschende<br />

Macht im <strong>Islam</strong>, so etwa wie d<strong>er</strong> Vatikan<br />

in d<strong>er</strong> Christenheit.<br />

Z für Zukunft<br />

19


Reflektion<br />

Foto: © Bildzitat: VOGUE Italien, März 2009<br />

Deka<strong>den</strong>z des Westens<br />

Ursache für die Ausbreitung des <strong>Islam</strong>s?<br />

Joe Tillenbeach<br />

Angesichts d<strong>er</strong> grausamen V<strong>er</strong>folgung<br />

von Christen in d<strong>er</strong> muslimischen<br />

Welt, besond<strong>er</strong>s d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung von<br />

Konv<strong>er</strong>diten, mit dem Bild vor Augen,<br />

dass mir bei ein<strong>er</strong> langen Fahrt <strong>zu</strong><br />

Entwicklungsprojekten in weiten Teilen Pakistans<br />

auf offen<strong>er</strong> Straße nur Männ<strong>er</strong> und Kind<strong>er</strong> begegneten,<br />

und bei d<strong>er</strong> ständigen Anschlagsgefahr im<br />

muslimischen Nor<strong>den</strong> Indiens war ich lange Zeit<br />

geneigt, <strong>uns</strong><strong>er</strong>e westliche Kultur und Moral für<br />

die üb<strong>er</strong>legene <strong>zu</strong> halten.<br />

Doch inzwischen v<strong>er</strong>stehe ich, dass <strong>man</strong> das<br />

auch and<strong>er</strong>s sehen kann. Es braucht nur etwas<br />

Mut, die westliche Welt mit <strong>den</strong> Augen von Muslimen<br />

<strong>zu</strong> sehen. Ich p<strong>er</strong>sönlich bin üb<strong>er</strong>zeugt<strong>er</strong><br />

Christ und glaube, dass Jesus d<strong>er</strong> Sohn Gottes ist<br />

und durch seinen Opf<strong>er</strong>tod am Kreuz <strong>zu</strong>m einzigen<br />

Weg wurde, auf dem wir mit Gott ins Reine<br />

kommen können. Die zehn Gebote Gottes sind<br />

<strong>uns</strong> allen prinzipiell bekannt. Auch das deutsche<br />

Grundgesetz b<strong>er</strong>uft sich auf die V<strong>er</strong>antwortung<br />

vor dem Gott d<strong>er</strong> Bibel und <strong>den</strong> Menschen und ist<br />

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Reflektion<br />

insof<strong>er</strong>n ein Bund des Volkes mit dem Allmächtigen.<br />

Nehmen wir dah<strong>er</strong> diese Gebote <strong>zu</strong>m Maßstab<br />

ein<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>prüfung <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Kultur.<br />

Du sollst keine and<strong>er</strong>en Gött<strong>er</strong> neben<br />

mir haben<br />

Wenn wir das <strong>er</strong>ste Gebot Gottes betrachten,<br />

stellen wir fest: Als Volk eines Landes, das für<br />

die Reformation bekannt war, haben wir <strong>uns</strong> vielen<br />

frem<strong>den</strong> Gött<strong>er</strong>n und Religionen <strong>zu</strong>gewandt.<br />

Muslimen ist Vielgött<strong>er</strong>ei ein Gräuel. In Europa<br />

sehen sie Christen bei buddhistischen Übungen;<br />

Europä<strong>er</strong> v<strong>er</strong>ehren <strong>den</strong> Gott-König Dalai Lama; in<br />

<strong>den</strong> Medien sind vielfältige Angebote von Okkultismus<br />

und Esot<strong>er</strong>ik <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong>.<br />

Du sollst dir kein Abbild von Gott<br />

machen und keines v<strong>er</strong>ehren<br />

Auch Muslimen ist jed<strong>er</strong> Bild<strong>er</strong>kult unt<strong>er</strong>sagt.<br />

Sie fin<strong>den</strong> ab<strong>er</strong> Kirchen voll<strong>er</strong> Bild<strong>er</strong> und Heiligenfiguren.<br />

Als heiliges Buch genießt d<strong>er</strong> Koran<br />

bei Muslimen höchste W<strong>er</strong>tschät<strong>zu</strong>ng. Nicht nur,<br />

dass viele Christen die Bibel respektlos behandeln;<br />

auch Theologen v<strong>er</strong>lautbaren öffentlich, die<br />

Bibel sei nicht Gottes Wort. So sehen sich Imame<br />

bestätigt, die lehren, die Bibel sei eine Fälschung<br />

und eben nicht Gottes Wort. Deshalb <strong>er</strong>scheint<br />

das Christentum in <strong>den</strong> Augen von Muslimen als<br />

götzenv<strong>er</strong>ehrend und unt<strong>er</strong>legen.<br />

Du sollst <strong>den</strong> Namen deines Gottes nicht<br />

missbrauchen<br />

In <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Gesellschaft findet in all<strong>er</strong> Öffentlichkeit<br />

ungestraft Gottesläst<strong>er</strong>ung und ein massiv<strong>er</strong><br />

Missbrauch des Namens Gottes und von Jesus<br />

Christus statt. Christen setzen sich kaum <strong>zu</strong>r<br />

Wehr, obwohl das auf gewaltlose Weise durchaus<br />

angebracht wäre. Das Wort „Gott“ wird für Banalitäten<br />

v<strong>er</strong>wendet wie „Wett<strong>er</strong>gott“. Für Muslime<br />

ist es oft schlimm<strong>er</strong> als für viele and<strong>er</strong>e Bürg<strong>er</strong>,<br />

wenn üb<strong>er</strong> Jesus geläst<strong>er</strong>t wird, <strong>den</strong> auch sie als<br />

Prophet achten. Westliche Politik<strong>er</strong> v<strong>er</strong>teidigen<br />

<strong>den</strong> christlichen Glauben nicht, ab<strong>er</strong> für „Pressefreiheit“<br />

gehen sie auf die Straße – das heißt, für<br />

Zeitungen, die <strong>den</strong> Propheten des <strong>Islam</strong>s läch<strong>er</strong>lich<br />

machen.<br />

Du sollst <strong>den</strong> Ruhetag heiligen<br />

D<strong>er</strong> Ruhetag wird von Christen meist für nicht<br />

<strong>er</strong>ledigte Arbeit genutzt. Die Aufweichung des<br />

Sonntags-Arbeitsv<strong>er</strong>bots stößt auf wenig Wid<strong>er</strong>stand.<br />

Viele christliche Fei<strong>er</strong>tage w<strong>er</strong><strong>den</strong> kaum<br />

noch bestimmungsgemäß begangen. D<strong>er</strong> Bußund<br />

Bettag ist fast üb<strong>er</strong>all abgeschafft. – Nun ist<br />

d<strong>er</strong> muslimische Freitag kein ausgesprochen<strong>er</strong><br />

Ruhetag, sond<strong>er</strong>n vor allem dem Gebet gewidmet.<br />

Natürlich unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong> sich christliche<br />

Gebete im Rahmen des p<strong>er</strong>sönlichen Glaubens an<br />

Jesus Christus vom Reziti<strong>er</strong>en meist auswendig<br />

gel<strong>er</strong>nt<strong>er</strong> arabisch<strong>er</strong> V<strong>er</strong>se. Ab<strong>er</strong> welch<strong>er</strong> Christ<br />

wäre heute b<strong>er</strong>eit, fünf Mal täglich <strong>zu</strong> beten od<strong>er</strong><br />

für Gott gar einen Fastenmonat ein<strong>zu</strong>halten?<br />

Nehmen wir die<br />

Zehn Gebote <strong>zu</strong>m<br />

Maßstab ein<strong>er</strong><br />

Üb<strong>er</strong>prüfung<br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Kultur.<br />

Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />

Wenn Sie das unt<strong>er</strong>stützensw<strong>er</strong>t fin<strong>den</strong>, sind wir üb<strong>er</strong> Spen<strong>den</strong> sehr<br />

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Z für Zukunft<br />

23


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Foto: Montage © Agentur PJI UG<br />

Minarette sind nicht<br />

notwendig, um in<br />

Freiheit eine Religion<br />

aus<strong>zu</strong>üben. Minarette<br />

sind vielmehr eine<br />

Machtdemonstration.<br />

W<strong>uns</strong>ch od<strong>er</strong> Wirklichkeit:<br />

Ein tol<strong>er</strong>ant<strong>er</strong> Euro-<strong>Islam</strong>?<br />

<strong>Islam</strong>-V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> beteu<strong>er</strong>n imm<strong>er</strong>, wie friedlich und tol<strong>er</strong>ant ihre Religion im tiefsten<br />

Inn<strong>er</strong>sten doch sei. T<strong>er</strong>roristen, Selbstmordattentät<strong>er</strong>, Ehrenmorde, die Gewaltb<strong>er</strong>eitschaft<br />

muslimisch<strong>er</strong> Jugendlich<strong>er</strong> – das alles seien nur Einzelfälle, üb<strong>er</strong> die die Medien<br />

<strong>zu</strong> einseitig b<strong>er</strong>ichten wür<strong>den</strong>. Ab<strong>er</strong> lässt sich d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> lib<strong>er</strong>alisi<strong>er</strong>en und könnte <strong>er</strong><br />

die Scharia, sein Rechtssystem, aufgeben <strong>zu</strong>g<strong>uns</strong>ten ein<strong>er</strong> freiheitlich-demokratischen<br />

Gesellschaftsord<strong>nun</strong>g?<br />

Albrecht Haus<strong>er</strong><br />

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Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Alle re<strong>den</strong> von „Integration“! Ab<strong>er</strong><br />

was bedeutet das im Blick auf die<br />

kulturelle, soziale und politische<br />

„Beheimatung“ d<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> Millionen<br />

Muslime in d<strong>er</strong> Bundesrepublik?<br />

Haben Gesellschaft und Politik v<strong>er</strong>sagt? Wurde<br />

nicht genug darauf geachtet, dass alle die deutsche<br />

Sprache <strong>er</strong>l<strong>er</strong>nen und <strong>uns</strong><strong>er</strong>e freiheitlichdemokratische<br />

Gesellschaftsord<strong>nun</strong>g akzepti<strong>er</strong>en?<br />

Dieses eh<strong>er</strong> auf Assimili<strong>er</strong>ung abzielende<br />

Integrationsv<strong>er</strong>ständnis geht wohl stillschweigend<br />

davon aus, d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> wäre ähnlich gelag<strong>er</strong>t<br />

wie das Christentum und es liege nur an <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Üb<strong>er</strong>zeugungsarbeit, dass alle <strong>uns</strong><strong>er</strong>e westliche<br />

Gesellschafts- und Lebensform üb<strong>er</strong>nehmen.<br />

Wenn ab<strong>er</strong> die Repräsentanten des organisi<strong>er</strong>ten<br />

<strong>Islam</strong>s in d<strong>er</strong> Bundesrepublik darauf drängen,<br />

dass freiwillig od<strong>er</strong> durch Rechtsmittel für die hi<strong>er</strong><br />

leben<strong>den</strong> Muslime Scharia-konforme Lebensräume<br />

geschaffen und entsprechende Gesetze <strong>er</strong>lassen<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>? <strong>Was</strong>, wenn mit „Integration“ letztendlich<br />

die Anpassung und Rücksichtnahme d<strong>er</strong> Mehrheitsgesellschaft<br />

gemeint ist, ja, die „Integration“ islamisch<strong>er</strong><br />

Gebote in das deutsche Rechtssystem?<br />

Anfänge von Aufklärung imm<strong>er</strong><br />

im Keim <strong>er</strong>stickt<br />

Im <strong>Islam</strong> begegnet <strong>uns</strong> ein komplexes Glaubenssystem,<br />

das sich von Anfang an als die letztgültige<br />

all<strong>er</strong> Religionen v<strong>er</strong>steht. Da schon die<br />

Ansätze ein<strong>er</strong> möglichen Aufklärung imm<strong>er</strong> im<br />

Keim <strong>er</strong>stickt wur<strong>den</strong>, ist es v<strong>er</strong>ständlich, dass in<br />

d<strong>er</strong> islamischen Welt eine wirklich selbstkritische<br />

Aufarbeitung d<strong>er</strong> Geschichte kaum <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong> ist.<br />

Staat und Religion w<strong>er</strong><strong>den</strong> im <strong>Islam</strong> als Einheit<br />

gesehen. Dah<strong>er</strong> wird die Loyalität <strong>zu</strong>r islamischen<br />

umma (islamische weltweite Gemeinschaft)<br />

für einen gläubigen Muslim imm<strong>er</strong> höh<strong>er</strong> stehen<br />

als die Loyalität <strong>zu</strong> ein<strong>er</strong> freiheitlich-demokratischen<br />

Regi<strong>er</strong>ung. Daran änd<strong>er</strong>t sich auch nichts,<br />

wenn <strong>er</strong> die Spielregeln und die Sprache demokratisch<strong>er</strong><br />

Gepflogenheiten beh<strong>er</strong>rscht und „politische<br />

Korrektheit“ die tatsächliche H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung<br />

des <strong>Islam</strong>s subtil v<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>t.<br />

Es wäre ein Trugschluss <strong>zu</strong> glauben, d<strong>er</strong><br />

politische <strong>Islam</strong> sei eine vorüb<strong>er</strong>gehende Rand<strong>er</strong>schei<strong>nun</strong>g<br />

und ein Missbrauch eines „wahren<br />

und friedlichen <strong>Islam</strong>s“. Die kons<strong>er</strong>vativen Muslime<br />

und <strong>Islam</strong>isten haben <strong>den</strong> Koran, <strong>den</strong> Hadith<br />

und die Sunna (Aussagen und Leben Mohammeds)<br />

weit stärk<strong>er</strong> auf ihr<strong>er</strong> Seite als diejenigen,<br />

die einen dem Westen angepassten <strong>Islam</strong> h<strong>er</strong>beire<strong>den</strong><br />

wollen.<br />

Unv<strong>er</strong>einbar: Scharia und Demokratie<br />

Gelegentlich hört <strong>man</strong> Stimmen, die für einen<br />

Euro-<strong>Islam</strong> plädi<strong>er</strong>en. Jedoch ist eine solche Entwicklung<br />

eh<strong>er</strong> unwahrscheinlich, auch wenn die<br />

Vorstellung durchaus v<strong>er</strong>lockend ist: ein Euro-<br />

<strong>Islam</strong>, d<strong>er</strong> <strong>uns</strong><strong>er</strong>e demokratischen Normen wohlwollend<br />

üb<strong>er</strong>nimmt und so <strong>zu</strong> ein<strong>er</strong> aufgeklärten<br />

und möglichst säkularen Religion wird – mit<br />

Modellcharakt<strong>er</strong> für die gesamte islamische Welt.<br />

Es scheint eh<strong>er</strong> umgekehrt <strong>zu</strong> sein: Die islamischen<br />

Zentren in Kairo, Mekka und Medina –<br />

um nur einige <strong>zu</strong> nennen – scheinen <strong>er</strong>kannt <strong>zu</strong><br />

haben, welche Bedeutung die Muslime im Westen<br />

für die Ausbreitung des <strong>Islam</strong>s haben. Sie <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>n<br />

die Muslime in d<strong>er</strong> Diaspora daran, dass sie<br />

bei all<strong>er</strong> Achtung d<strong>er</strong> Gesetze ihr<strong>er</strong> Gastländ<strong>er</strong><br />

<strong>den</strong>noch ihr Leben nach d<strong>er</strong> Scharia <strong>zu</strong> gestalten<br />

haben und dabei keine Gelegenheit auslassen<br />

<strong>sollte</strong>n, dem <strong>Islam</strong> <strong>zu</strong> d<strong>er</strong> vollen An<strong>er</strong>ken<strong>nun</strong>g <strong>zu</strong><br />

v<strong>er</strong>helfen, die <strong>er</strong> ford<strong>er</strong>t.<br />

Das Wesen ein<strong>er</strong> Religion <strong>er</strong>kennen<br />

Das Wesen ein<strong>er</strong> Religion und Ideologie wird<br />

ab<strong>er</strong> nicht dort glaubhaft <strong>er</strong>kennbar, wo sich dies<strong>er</strong><br />

„Glaube“ in d<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heit befindet und um<br />

seine An<strong>er</strong>ken<strong>nun</strong>g ringt, sond<strong>er</strong>n da, wo diese<br />

Glaubensweise das Sagen hat. Wie w<strong>er</strong><strong>den</strong> in diesen<br />

Länd<strong>er</strong>n die Mind<strong>er</strong>heiten behandelt? Dies in<br />

ein<strong>er</strong> <strong>zu</strong>nehmend globalisi<strong>er</strong>ten Welt wahr<strong>zu</strong>nehmen,<br />

ist das Gebot d<strong>er</strong> Stunde.<br />

Dabei <strong>sollte</strong>n wir ab<strong>er</strong> wed<strong>er</strong> einem<br />

„Feindbild <strong>Islam</strong>“ <strong>er</strong>liegen noch einem<br />

„W<strong>uns</strong>chbild <strong>Islam</strong>“.<br />

Doch lassen wir <strong>uns</strong> auch nicht durch Angst od<strong>er</strong><br />

„politische Korrektheit“ <strong>zu</strong> d<strong>er</strong> „schweigen<strong>den</strong><br />

Selbstzensur“ drängen, die d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ganz selbstv<strong>er</strong>ständlich<br />

von allen Nichtmuslimen <strong>er</strong>wartet.<br />

Z für Zukunft<br />

27


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Dass ausg<strong>er</strong>echnet lib<strong>er</strong>ale Regi<strong>er</strong>ungen in Europa<br />

<strong>den</strong> Schutz d<strong>er</strong> Religion sich<strong>er</strong>n wollen – mittels<br />

Antidiskrimini<strong>er</strong>ungsgesetzen –, zeigt, wie<br />

stark Politik<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Gefahr stehen, muslimisch<strong>er</strong><br />

Lobbyarbeit in Brüssel und and<strong>er</strong>swo behilflich <strong>zu</strong><br />

sein, <strong>den</strong> Wähl<strong>er</strong>stimmen <strong>zu</strong>liebe.<br />

D<strong>er</strong> Schwieg<strong>er</strong>sohn Mohammeds, Ali ibn Abi Talib, enthauptet in Anwesenheit des Propheten Mohammed<br />

einen Quraischiten mit dem zweiklingigen Dhu-il-faqar-Schw<strong>er</strong>t. Os<strong>man</strong>ische Miniatur, 16. Jh.<br />

Mohammeds Ein<strong>zu</strong>g in Mekka (rechts). Seine Anhäng<strong>er</strong> z<strong>er</strong>stören die bish<strong>er</strong> dort v<strong>er</strong>ehrten Gött<strong>er</strong><br />

(links). Aus: Mirza Muhammad Rafi („Bazil“) (1713–1781): Hamla-i-haydari „D<strong>er</strong> Angriff des Löwen“,<br />

eine poetische Chronik <strong>zu</strong> Mohammed und <strong>den</strong> <strong>er</strong>sten vi<strong>er</strong> Kalifen, Kaschmir 1808, Sammlung<br />

d<strong>er</strong> Bibliothèque Nationale, Paris.<br />

Man hofft, eine in d<strong>er</strong> EU integri<strong>er</strong>te Türkei<br />

könnte auf radikalisi<strong>er</strong>ende Entwicklungen<br />

in d<strong>er</strong> übrigen islamischen Welt mäßigend wirken.<br />

Ist das realistisch? Zu <strong>er</strong>warten ist vielmehr,<br />

dass die Türkei sich einsetzt für die Rechte all<strong>er</strong><br />

Muslime in Europa. (Beachten Sie Erdoğans Aussagen<br />

in d<strong>er</strong> Lanxess Arena, vorm. Kölnarena.)<br />

Dies ab<strong>er</strong> würde bedeuten, dass die islamische<br />

Lobby in Europa dann auch <strong>Islam</strong>-konforme Rahmenbedingungen<br />

und Gesetze anstrebt. Dies<br />

blocki<strong>er</strong>t eine wirkliche europäische Integration<br />

und wird eh<strong>er</strong> <strong>zu</strong> Parallelgesellschaften führen;<br />

kulturelle und religiöse Konflikte sind vorprogrammi<strong>er</strong>t.<br />

Nicht nur friedliche Mittel<br />

Spätestens seit dem 11. Septemb<strong>er</strong> 2001 hat<br />

sich d<strong>er</strong> „militante <strong>Islam</strong>“ ins Bewusstsein d<strong>er</strong><br />

Weltöffentlichkeit gebombt. Das Phänomen des<br />

Dschihad ab<strong>er</strong> geht <strong>zu</strong>rück bis in die Anfänge<br />

des <strong>Islam</strong>s im 7. Jahrhund<strong>er</strong>t n. Chr. – d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong><br />

hat sich eben nicht nur friedlich ausgebreitet,<br />

sond<strong>er</strong>n hat <strong>den</strong> Dschihad schon imm<strong>er</strong> als legitimen<br />

Kampf gegen Ungläubige v<strong>er</strong>stan<strong>den</strong>.<br />

Solange führende islamische Geistliche Selbstmordattentät<strong>er</strong><br />

als Märtyr<strong>er</strong> bezeichnen, wird<br />

sich daran nicht viel änd<strong>er</strong>n. Dabei gehörte es<br />

schon imm<strong>er</strong> <strong>zu</strong>m Dschihad, <strong>den</strong> „Ungläubigen“<br />

Angst ein<strong>zu</strong>jagen.<br />

Die Grenzen zwischen einem kons<strong>er</strong>vativ-politischen<br />

<strong>Islam</strong> und dem militanten <strong>Islam</strong> waren<br />

imm<strong>er</strong> fließend: Beide wollen <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> ausbreiten<br />

und „ungläubige“ Gesellschaftsstrukturen<br />

üb<strong>er</strong>win<strong>den</strong> und damit auch die westlich-freiheitliche<br />

Weltsicht. Die einen hoffen, die freiheitlich-demokratischen<br />

Rechtsord<strong>nun</strong>gen auf demo-<br />

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Les<strong>er</strong>, die von <strong>den</strong> etabli<strong>er</strong>ten<br />

Median sachliche B<strong>er</strong>icht<strong>er</strong>stattung<br />

<strong>er</strong>warten, hoffen v<strong>er</strong>geblich.<br />

In d<strong>er</strong> Tat: Heute, wo<br />

Mei<strong>nun</strong>gsfreiheit g<strong>er</strong>ade<strong>zu</strong> in<br />

<strong>den</strong> Stand d<strong>er</strong> Heiligkeit <strong>er</strong>hoben<br />

wird, sind eine Fülle neu<strong>er</strong><br />

Tabus <strong>er</strong>richtet wor<strong>den</strong>. Denken<br />

Sie an Eva H<strong>er</strong><strong>man</strong>: W<strong>er</strong> als<br />

TV-Sprech<strong>er</strong>in die einseitige V<strong>er</strong>h<strong>er</strong>rlichung<br />

d<strong>er</strong> <strong>er</strong>w<strong>er</strong>bstätigen<br />

Frau infragestellt und <strong>den</strong> W<strong>er</strong>t<br />

d<strong>er</strong> Mutt<strong>er</strong> öffentlich ausspricht,<br />

ist seinen Job schnell los.<br />

Die »Z« ist ein Tabubrech<strong>er</strong><br />

<strong>zu</strong>g<strong>uns</strong>ten d<strong>er</strong> Wahrheit.“<br />

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Z für Zukunft<br />

29


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Viele Menschen sind beunruhigt üb<strong>er</strong> die aktuelle Entwicklung in <strong>uns</strong><strong>er</strong>em Lande und in Europa. Wir müssen<br />

wied<strong>er</strong> <strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Wurzeln <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Kultur. Die »Z« gibt da<strong>zu</strong> hilfreiche Impulse.<br />

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Kontrov<strong>er</strong>s<br />

kratischem Weg aus<strong>zu</strong>höhlen (demografische<br />

Entwicklung in Europa), and<strong>er</strong>e wollen durch<br />

Gewalt und T<strong>er</strong>ror <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> <strong>zu</strong>r prägen<strong>den</strong> Weltord<strong>nun</strong>g<br />

des 21. Jahrhund<strong>er</strong>ts machen.<br />

Die eigentliche H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung für das<br />

Christentum<br />

D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist ab<strong>er</strong> nicht nur eine H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung<br />

für <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Gesellschaft, sond<strong>er</strong>n besond<strong>er</strong>s<br />

eine Anfrage an <strong>uns</strong> Christen. D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> achtet<br />

Jesus wohl als großen Propheten, gleichzeitig<br />

ab<strong>er</strong> lehnt <strong>er</strong> die zentralen christlichen Glaubensaussagen<br />

üb<strong>er</strong> ihn kategorisch ab und deutet<br />

sie um: Jesus sei nur ein begnadet<strong>er</strong> Mensch,<br />

nicht ab<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Mensch gewor<strong>den</strong>e Gottessohn,<br />

d<strong>er</strong> am Kreuz für <strong>uns</strong> sein Leben gelassen hat.<br />

Jesus Christus und alle alttestamentlichen Propheten<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> so<strong>zu</strong>sagen „islamisi<strong>er</strong>t“ und ihre<br />

Botschaft und ihr Wirken so umgedeutet, dass<br />

sie <strong>zu</strong>r Bestätigung Mohammeds und des islamischen<br />

Glaubens dienen.<br />

Angeblich hätten die Schriftbesitz<strong>er</strong>, d. h. Ju<strong>den</strong><br />

und Christen, ihre heiligen Schriften gefälscht, <strong>den</strong>n<br />

in ihr<strong>er</strong> ursprünglichen Form seien diese die reinste<br />

Bestätigung des <strong>Islam</strong>s. Hi<strong>er</strong> sind wir als Christen<br />

h<strong>er</strong>ausgeford<strong>er</strong>t, <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> nicht nur als eine Religion<br />

<strong>zu</strong> sehen, die dem christlichen Glauben entgegensteht;<br />

wir <strong>sollte</strong>n auch <strong>den</strong> einzelnen Muslim<br />

als Mitmensch sehen, dem wir die befreiende und<br />

<strong>er</strong>lösende Botschaft schuldig sind. Jesus sagt nicht<br />

umsonst seinen Jüng<strong>er</strong>n, die <strong>er</strong> in die Welt sendet:<br />

„In d<strong>er</strong> Welt habt ihr Angst, ab<strong>er</strong> seid getrost, ich<br />

habe die Welt üb<strong>er</strong>wun<strong>den</strong>.“ Jesus Christus, wie <strong>er</strong><br />

wirklich ist, bleibt eine enorme Anfrage und H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung,<br />

g<strong>er</strong>ade auch für Muslime, <strong>den</strong>n <strong>er</strong> ist<br />

und bleibt d<strong>er</strong> Weg, die Wahrheit und das Leben für<br />

alle, die nach Heil und Erlösung suchen.<br />

„Tol<strong>er</strong>anz benötigt<br />

die Koexistenz von And<strong>er</strong>sgläubigen.<br />

Friedliche Koexistenz gibt es nur<br />

durch V<strong>er</strong>zicht auf Konsens.“<br />

Prof. Norb<strong>er</strong>t Bolz<br />

<strong>Was</strong> praktisch tun?<br />

Wir müssen <strong>zu</strong>r Kenntnis nehmen: Wir leben mit<br />

üb<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> Millionen Muslimen in Deutschland<br />

„<strong>zu</strong>sammen“. Dabei sollen wir nicht Gleiches mit<br />

Gleichem v<strong>er</strong>gelten – wir <strong>sollte</strong>n <strong>wissen</strong>, „wes<br />

Geistes Kind<strong>er</strong> wir sind“. Auch wenn es in d<strong>er</strong><br />

Türkei nicht <strong>er</strong>laubt ist, christliche Kirchen <strong>zu</strong><br />

bauen, sollen wir <strong>den</strong> Muslimen in Deutschland<br />

V<strong>er</strong>sammlungsräume <strong>zu</strong>gestehen. Das muss ab<strong>er</strong><br />

keine Machtdemonstrations-Architektur sein mit<br />

großen Kuppeln und Minaretten; <strong>zu</strong>r Ausübung<br />

d<strong>er</strong> Religionsfreiheit bedarf es kein<strong>er</strong> das Stadtbild<br />

prägen<strong>den</strong> Elemente.<br />

Heißen wir <strong>uns</strong><strong>er</strong>e muslimischen Mitbürg<strong>er</strong><br />

willkommen in <strong>uns</strong><strong>er</strong>em Land mit sein<strong>er</strong> freien,<br />

demokratischen Gesellschaftsord<strong>nun</strong>g. Ohne<br />

Frage können wir von ihr<strong>er</strong> Gastfreundschaft<br />

viel l<strong>er</strong>nen. Ab<strong>er</strong> auf keinen Fall <strong>sollte</strong>n wir <strong>uns</strong><br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> kulturellen Wurzeln schämen. Wir <strong>sollte</strong>n<br />

Kreuze nicht abhängen und auf Weihnachtslied<strong>er</strong><br />

nicht v<strong>er</strong>zichten, nur weil sich ein muslimisch<strong>er</strong><br />

Mitbürg<strong>er</strong> in seinem religiösen Empfin<strong>den</strong> beleidigt<br />

fühlen könnte. Er hat sich doch hoffentlich<br />

freiwillig da<strong>zu</strong> entschie<strong>den</strong>, in einem Land mit<br />

christlich<strong>er</strong> Kultur <strong>zu</strong> leben. Wir ziehen ja auch<br />

die Schuhe aus, wenn wir eine Moschee betreten,<br />

und v<strong>er</strong>langen nicht, dass d<strong>er</strong> Halbmond auf <strong>den</strong><br />

Minaretten abmonti<strong>er</strong>t wird, wenn wir dort auf<br />

Besuch sind.<br />

Suchen Sie freundschaftlichen Kontakt <strong>zu</strong><br />

mindestens einem muslimischen Mitmenschen<br />

in Ihr<strong>er</strong> Nähe. V<strong>er</strong>suchen Sie ihn kennen<strong>zu</strong>l<strong>er</strong>nen<br />

und geben Sie ihm die Chance, auch Sie<br />

etwas kennen<strong>zu</strong>l<strong>er</strong>nen. Investi<strong>er</strong>en Sie Zeit in<br />

diese Beziehung. Nur das wird die bestehende<br />

Kluft üb<strong>er</strong>win<strong>den</strong>.<br />

Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />

Wenn Sie das unt<strong>er</strong>stützensw<strong>er</strong>t fin<strong>den</strong>, sind wir üb<strong>er</strong> Spen<strong>den</strong> sehr<br />

dankbar. Zukunft Europa e.V. – KSK GP.<br />

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Print-Ausgabe bestellen: www.ZwieZukunft.de/z-13-bestellung.php<br />

Z für Zukunft<br />

31


Hint<strong>er</strong>grund<br />

Sün<strong>den</strong>fall, Tizian<br />

Museo del Prado, Madrid<br />

<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ungs-Feigenblatt<br />

W<strong>er</strong> hat Int<strong>er</strong>esse an d<strong>er</strong> Entchristlichung Europas?<br />

Michael Kotsch<br />

W<strong>er</strong> hat <strong>den</strong>n<br />

die christlichen<br />

Ehevorstellungen<br />

so gründlich<br />

aufgeweicht?<br />

W<strong>er</strong> hat die<br />

Abtreibung legalisi<strong>er</strong>t?<br />

W<strong>er</strong> hat <strong>er</strong>reicht,<br />

dass 98 % d<strong>er</strong><br />

Deutschen keinen<br />

Gottesdienst mehr<br />

besuchen?<br />

Eigentlich könnte <strong>man</strong> sich darüb<strong>er</strong><br />

freuen, wenn endlich je<strong>man</strong>d gegen<br />

die „Entchristlichung des Abendlandes“<br />

auf die Straße geht. Mit d<strong>er</strong><br />

umstrittenen Organisation Pegida<br />

(Patriotische Europä<strong>er</strong> gegen die <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung<br />

des Abendlandes) und and<strong>er</strong>en Initiativen haben<br />

das viele getan. Dabei wurde oft Kritik an radikalen<br />

<strong>Islam</strong>isten geäuß<strong>er</strong>t. Ja, d<strong>er</strong>en Ideologie und<br />

ihre grausamen Taten sind <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>urteilen. Ab<strong>er</strong><br />

sind sie wirklich v<strong>er</strong>antwortlich für Entchristlichung<br />

und <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung in <strong>uns</strong><strong>er</strong>em Land?<br />

Nicht die radikalen Muslime haben das Abendland<br />

entchristlicht, sond<strong>er</strong>n europäische Atheisten<br />

und Säkularisten. W<strong>er</strong> hat in Deutschland<br />

<strong>den</strong>n die christlichen Ehevorstellungen so gründlich<br />

aufgeweicht? W<strong>er</strong> hat gegen alle christliche<br />

Ethik die Abtreibung legalisi<strong>er</strong>t und Homosexualität<br />

attraktiv gemacht? W<strong>er</strong> hat die Mütt<strong>er</strong> ihren<br />

Kind<strong>er</strong>n entfremdet und die Erziehung v<strong>er</strong>staatlicht?<br />

W<strong>er</strong> hat im Schulwesen die Gend<strong>er</strong>-Ideologie<br />

flächendeckend durchgesetzt? W<strong>er</strong> hat dafür<br />

gesorgt, dass im v<strong>er</strong>gangenen Jahr in <strong>den</strong> öffentlich-rechtlichen<br />

Medien fast nichts mehr üb<strong>er</strong> das<br />

christliche Weihnachtsfest <strong>zu</strong> hören war? W<strong>er</strong> hat<br />

<strong>er</strong>reicht, dass 98 % d<strong>er</strong> Deutschen keinen Gottesdienst<br />

mehr besuchen? W<strong>er</strong> hat es geschafft, dass<br />

80 % d<strong>er</strong> Religionslehr<strong>er</strong> die Bibel eh<strong>er</strong> läch<strong>er</strong>lich<br />

machen, als ihre Inhalte <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>mitteln?<br />

Die Muslime waren das nicht!<br />

Da<strong>zu</strong> hätten die maximal 100 000 Muslime mit<br />

radikalen Ten<strong>den</strong>zen auch kaum die Macht. Kein<strong>er</strong><br />

von ihnen sitzt in Deutschland an ein<strong>er</strong> wichtigen<br />

Entscheidungsstelle. Die wenigen Politik<strong>er</strong><br />

mit Migrationshint<strong>er</strong>grund sind samt und sond<strong>er</strong>s<br />

lib<strong>er</strong>ale Muslime od<strong>er</strong> Atheisten, die nur noch formal<br />

ein<strong>er</strong> Religion angehören.<br />

Ja, es gibt die Fälle, wo ein Kind<strong>er</strong>garten od<strong>er</strong><br />

eine Schule Weihnachten absetzen, weil Muslime<br />

sich beschw<strong>er</strong>t haben. Ab<strong>er</strong> w<strong>er</strong> hat <strong>den</strong>n diese<br />

Entscheidungen getroffen? Nicht die wenigen<br />

muslimischen Elt<strong>er</strong>n, sond<strong>er</strong>n meist Atheisten<br />

und Säkularisten, <strong>den</strong>en die Beschw<strong>er</strong><strong>den</strong> d<strong>er</strong><br />

Muslime g<strong>er</strong>ade recht kamen, <strong>den</strong>n so konnten<br />

sie auch noch die letzten Reste des Christen-<br />

32 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Hint<strong>er</strong>grund<br />

tums beseitigen. Mir ist kein Kind<strong>er</strong>garten in<br />

Deutschland bekannt, d<strong>er</strong> einen V<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>ungszwang<br />

für Mädchen einführen wollte od<strong>er</strong> regelmäßige<br />

Gebete in Richtung Mekka, weil Muslime<br />

das geford<strong>er</strong>t hätten. Äuß<strong>er</strong>ungen und Ford<strong>er</strong>ungen<br />

von Muslimen w<strong>er</strong><strong>den</strong> nur dann aufgegriffen,<br />

wenn sie in die Agenda d<strong>er</strong> Entchristlichung passen,<br />

wenn Kreuz, Martinstag od<strong>er</strong> Weihnachten<br />

aus dem Kind<strong>er</strong>garten v<strong>er</strong>schwin<strong>den</strong> sollen.<br />

Wenn sich Muslime hingegen kritisch <strong>zu</strong>m<br />

gemischt-geschlechtlichen Sportunt<strong>er</strong>richt od<strong>er</strong><br />

gegen Halloween-Fei<strong>er</strong>n äuß<strong>er</strong>n, hat das für<br />

die säkularistischen Entscheidungsträg<strong>er</strong> kein<br />

Gewicht. Rücksicht auf religiöse Gefühle ford<strong>er</strong>n<br />

sie nur da, wo es ihnen passt.<br />

Natürlich gibt es auch einige wenige islamische<br />

Extremisten, und <strong>den</strong>en wird in d<strong>er</strong> Öffentlichkeit<br />

ein <strong>zu</strong> hoh<strong>er</strong> Stellenw<strong>er</strong>t eing<strong>er</strong>äumt.<br />

Denn die Medien mögen skurrile Storys lieb<strong>er</strong> als<br />

B<strong>er</strong>ichte von zwar unbekannten, ab<strong>er</strong> weitgehend<br />

harmlosen Muslimen.<br />

Oft w<strong>er</strong><strong>den</strong> Muslime von ein<strong>er</strong> atheistischen<br />

Lobby instrumentalisi<strong>er</strong>t, um die eigenen Ziele<br />

<strong>zu</strong> v<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>n und ungehind<strong>er</strong>t umsetzen <strong>zu</strong><br />

können. Dass die meisten Muslime gegen Abtreibung<br />

od<strong>er</strong> gegen Homosexualität sind, wird beispielsweise<br />

wenig od<strong>er</strong> gar nicht b<strong>er</strong>ichtet. Und<br />

kein atheistisch<strong>er</strong> Entscheidungsträg<strong>er</strong> käme auf<br />

die Idee, das Thema d<strong>er</strong> Homosexualität aus d<strong>er</strong><br />

Schule <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>bannen, weil muslimische Familien<br />

daran Anstoß nehmen.<br />

Nie<strong>man</strong>d <strong>sollte</strong> d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>suchung <strong>er</strong>liegen, Muslime<br />

v<strong>er</strong>antwortlich <strong>zu</strong> machen für <strong>den</strong> in Deutschland<br />

grassi<strong>er</strong>en<strong>den</strong> Glaubensv<strong>er</strong>lust. Für einen,<br />

d<strong>er</strong> eine christliche Gemeinde v<strong>er</strong>lässt und Muslim<br />

wird, stehen hund<strong>er</strong>te, die dem christlichen<br />

Glauben <strong>den</strong> Rücken kehren und <strong>zu</strong> konsumorienti<strong>er</strong>ten<br />

Gleichgültigen od<strong>er</strong> Atheisten w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Deutsche Medien und die deutsche Politik stehen<br />

weitgehend unt<strong>er</strong> dem Einfluss von Atheisten<br />

und Mat<strong>er</strong>ialisten. Diese – und nicht Muslime! –<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> in diesem Jahr voraussichtlich die St<strong>er</strong>be-<br />

hilfe weit<strong>er</strong> legalisi<strong>er</strong>en. Sie w<strong>er</strong><strong>den</strong> v<strong>er</strong>suchen,<br />

<strong>den</strong> Glauben noch mehr aus dem öffentlichen<br />

Leben <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>drängen.<br />

Zweifellos gibt es in Deutschland auch <strong>er</strong>hebliche<br />

Integrationsprobleme mit Menschen aus<br />

and<strong>er</strong>en Kulturen. Das ist ab<strong>er</strong> nicht allein eine<br />

Frage d<strong>er</strong> Religion.<br />

Ein gut gebildet<strong>er</strong>, pluralistisch <strong>den</strong>kend<strong>er</strong><br />

Arab<strong>er</strong> wird als Arzt od<strong>er</strong> Journalist in Deutschland<br />

kaum Anstoß <strong>er</strong>regen, ganz gleich ob <strong>er</strong><br />

Muslim ist od<strong>er</strong> Christ, weil <strong>er</strong> seine Lebensweise<br />

längst d<strong>er</strong> in Europa üblichen angeglichen hat.<br />

In dies<strong>er</strong> Diskussion muss <strong>man</strong> zwei<strong>er</strong>lei bess<strong>er</strong><br />

auseinand<strong>er</strong>halten: 1. kulturell bedingte Diff<strong>er</strong>enzen<br />

und Span<strong>nun</strong>gen und 2. Probleme, die sich<br />

aus d<strong>er</strong> Zugehörigkeit <strong>zu</strong> ein<strong>er</strong> Religion <strong>er</strong>geben.<br />

Ja, von radikalen Muslimen können Gefahren<br />

ausgehen. Vielleicht w<strong>er</strong><strong>den</strong> sie auch in Deutschland<br />

noch mehr Menschen töten. Dagegen müssen<br />

Staat und Gesellschaft sich wehren. Ab<strong>er</strong> die<br />

Gesellschaft muss auch dagegen aufstehen, dass<br />

jedes Jahr 100 000 Babys im Mutt<strong>er</strong>leib getötet<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>, was in d<strong>er</strong> Öffentlichkeit als ganz normal<br />

dargestellt wird.<br />

Demnächst w<strong>er</strong><strong>den</strong> Tötungen im Rahmen d<strong>er</strong><br />

Euthanasie vielleicht legalisi<strong>er</strong>t – und es sind<br />

weithin Säkularisten, die das befürworten. Als die<br />

eigentlichen Feinde des christlichen Abendlandes<br />

<strong>er</strong>weisen sich wohl kaum Muslime, sond<strong>er</strong>n Atheisten<br />

und Säkularisten, die seit 1968 im Marsch<br />

durch die Institutionen in Deutschland praktisch<br />

alle wichtigen Positionen besetzt haben.<br />

Muslime in Deutschland <strong>sollte</strong>n von Christen<br />

nicht als Bedrohung od<strong>er</strong> Unglück begriffen w<strong>er</strong><strong>den</strong>,<br />

sond<strong>er</strong>n vielmehr als H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ung.<br />

Meist hatten sie in ihr<strong>er</strong> Heimat kaum eine<br />

Chance, jemals etwas vom christlichen<br />

Glauben <strong>zu</strong> <strong>er</strong>fahren. Es liegt an <strong>uns</strong>,<br />

das <strong>zu</strong> änd<strong>er</strong>n, statt sie <strong>zu</strong> bekämpfen<br />

od<strong>er</strong> <strong>zu</strong> diffami<strong>er</strong>en.<br />

Michael Kotsch, ist Lehr<strong>er</strong> und<br />

Vorsitzend<strong>er</strong> des Bibelbunds,<br />

www.bibelbund.de<br />

Oft w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

Muslime von ein<strong>er</strong><br />

atheistischen<br />

Lobby instrumentalisi<strong>er</strong>t,<br />

um die<br />

eigenen Ziele<br />

<strong>zu</strong> v<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>n<br />

und ungehind<strong>er</strong>t<br />

umsetzen <strong>zu</strong><br />

können.<br />

Z für Zukunft<br />

33


And<strong>er</strong><strong>er</strong>seits<br />

Foto: Montage © Agentur PJI UG<br />

<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung?<br />

Gibt´s doch gar nicht!<br />

Gedanken aus Sicht d<strong>er</strong> hu<strong>man</strong>istischen Aufklärung<br />

„<strong>Islam</strong>istische Attentate in Paris und Kopenhagen, Demonstrationen in Dres<strong>den</strong>. <strong>Was</strong> tun, wenn<br />

wir die W<strong>er</strong>te, die <strong>uns</strong> wichtig sind – Freiheit, Tol<strong>er</strong>anz, Vielfalt –, bedroht sehen?“ Tobias Hürt<strong>er</strong>,<br />

Rebekka Reinhard und Thomas Vasek wollen zeigen, wie <strong>er</strong>nst es ihnen mit <strong>den</strong> W<strong>er</strong>ten d<strong>er</strong> Aufklärung<br />

ist. Ein Aufruf <strong>zu</strong> einem neuen Wir in dem Artikel „Rettet die Aufklärung“ in d<strong>er</strong> Philosophie-Zeitschrift<br />

„Hohe Luft“, hi<strong>er</strong> <strong>zu</strong>sammengefasst und kommenti<strong>er</strong>t von Pet<strong>er</strong> Ischka.<br />

Die Autoren lassen die jüngsten Ereignisse<br />

Revue passi<strong>er</strong>en: In Dres<strong>den</strong><br />

gehen Zehntausende gegen die<br />

„<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung des Abendlandes“<br />

auf die Straße. And<strong>er</strong>e Massen protesti<strong>er</strong>en<br />

gegen die Gegn<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung. In<br />

Paris stürmten die Kouachi-Brüd<strong>er</strong> die Redaktion<br />

des Satiremagazins „Charlie Hebdo“, das sich<br />

üb<strong>er</strong> Mohammed lustig gemacht hatte. Zwölf Menschen<br />

st<strong>er</strong>ben. Die Attentät<strong>er</strong> rufen: „Wir haben<br />

<strong>den</strong> Propheten g<strong>er</strong>ächt!“ Menschen in westlichen<br />

Länd<strong>er</strong>n zeigen mit „Je suis Charlie“ ihre Solidarität<br />

– und and<strong>er</strong>swo macht <strong>man</strong> seinem Zorn wegen<br />

d<strong>er</strong> Mohammed-Beleidigungen Luft.<br />

34 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


And<strong>er</strong><strong>er</strong>seits<br />

Da ist offensichtlich ein Kampf im Gang, stellen<br />

die Autoren fest. Welten prallen aufeinand<strong>er</strong> –<br />

kulturelle, religiöse, weltanschauliche. Worum<br />

geht es, w<strong>er</strong> sind die Gegn<strong>er</strong>? <strong>Was</strong> ist in Gefahr?<br />

Welch<strong>er</strong> Weg führt aus dem Konflikt? – Fragen,<br />

die dies<strong>er</strong> Artikel <strong>zu</strong> beantworten sucht – ab<strong>er</strong> kann<br />

d<strong>er</strong> hu<strong>man</strong>istische Atheismus <strong>den</strong>n Antworten geben,<br />

wenn es um Fragen d<strong>er</strong> Religion und um Gott geht?<br />

Als Einstieg steht die Behauptung: „<strong>Was</strong><br />

sich<strong>er</strong>lich nicht droht, ist eine ‚<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung des<br />

Abendlandes‘, vor d<strong>er</strong> sich die Menschen fürchten,<br />

die das auf Demonstrationen kundtun. Die<br />

Gefahr liegt in <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Reaktion auf <strong>den</strong> islamistischen<br />

Eif<strong>er</strong>. W<strong>er</strong><strong>den</strong> wir das <strong>uns</strong> Wichtige üb<strong>er</strong><br />

Bord w<strong>er</strong>fen: die Freiheit, die Fairness, die Vielfalt,<br />

die V<strong>er</strong>söhnlichkeit?“<br />

Mit mehr Üb<strong>er</strong>wachung und schärf<strong>er</strong>en Strafen<br />

<strong>zu</strong> antworten, wäre im Sinne d<strong>er</strong> aufklär<strong>er</strong>ischen<br />

W<strong>er</strong>te, auf die <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Gesellschaft gebaut ist, das<br />

Eingeständnis ein<strong>er</strong> Nied<strong>er</strong>lage – so die Autoren.<br />

„W<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> Aufklärung“: Große Worte, d<strong>er</strong>en<br />

Klang hohl gewor<strong>den</strong> sei, resümi<strong>er</strong>t Hürt<strong>er</strong>.<br />

Um diese W<strong>er</strong>te glaubhaft <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>treten, müsse<br />

b<strong>er</strong>echtigte Kritik an ihnen <strong>er</strong>nst genommen w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Das sei allemal bess<strong>er</strong>, als dieses Feld <strong>den</strong><br />

radikalen Gegn<strong>er</strong>n <strong>zu</strong> üb<strong>er</strong>lassen. Die V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong><br />

dies<strong>er</strong> W<strong>er</strong>te müssten sie selbst kritisi<strong>er</strong>en, um<br />

damit <strong>zu</strong>gleich <strong>zu</strong> zeigen, dass sie die richtige<br />

Grundlage für ein sinnvolles Leben und ein friedliches<br />

Miteinand<strong>er</strong> auf diesem Planeten seien. –<br />

Und dann, sich<strong>er</strong> nach ein<strong>er</strong> gedanklichen Pause,<br />

stellen die Autoren selbst fest: „Eine gewaltige<br />

Aufgabe – unlösbar, könnte <strong>man</strong> v<strong>er</strong>muten.“<br />

„Wie soll <strong>man</strong> auf die Allgemeingültigkeit dies<strong>er</strong><br />

W<strong>er</strong>te pochen und sich gleichzeitig in Tol<strong>er</strong>anz<br />

üben gegenüb<strong>er</strong> Menschen mit and<strong>er</strong>en<br />

Üb<strong>er</strong>zeugungen?“ Das ist eine gute Frage. Wenn<br />

diese W<strong>er</strong>te univ<strong>er</strong>sell gültig sind, warum dürfen<br />

sie dann nicht einfach mit Drohnen und Flugzeugträg<strong>er</strong>n<br />

durchgesetzt w<strong>er</strong><strong>den</strong>? Wenn sie nicht univ<strong>er</strong>sell<br />

sind, wie sollen dann and<strong>er</strong>e davon üb<strong>er</strong>zeugt<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>? Imp<strong>er</strong>ialismus od<strong>er</strong> Relativismus?<br />

Od<strong>er</strong> gibt es einen dritten Weg?<br />

Rückblickend stellt Tobias Hürt<strong>er</strong> fest: „Einst<br />

war die Welt einfach<strong>er</strong>: Jed<strong>er</strong> Mensch hatte auf<br />

seinem Platz in d<strong>er</strong> göttlichen Ord<strong>nun</strong>g <strong>zu</strong> bleiben.<br />

Wahr war, was in d<strong>er</strong> Bibel steht. Mit d<strong>er</strong><br />

Aufklärung wurde es komplizi<strong>er</strong>t<strong>er</strong>. Im<strong>man</strong>uel<br />

Kant (1724–1804) bestimmte sie als ‚Ausgang<br />

des Menschen aus sein<strong>er</strong> selbstv<strong>er</strong>schuldeten<br />

Unmündigkeit‘.“ Als V<strong>er</strong><strong>nun</strong>ftwesen könne d<strong>er</strong><br />

Mensch seinen V<strong>er</strong>stand ohne Bevormundung<br />

durch and<strong>er</strong>e bedienen. (Diese Aufford<strong>er</strong>ung,<br />

<strong>den</strong> eigenen V<strong>er</strong>stand <strong>zu</strong> gebrauchen, könnte<br />

<strong>den</strong> „aufgeklärten“ Gend<strong>er</strong>-Beauftragten <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Zeit sehr hilfreich sein. Ab<strong>er</strong> ob Kant wirklich<br />

<strong>den</strong> Gebrauch des V<strong>er</strong>stands im Auge hatte? Es<br />

könnte ihm vielmehr um die Loslösung d<strong>er</strong> Gesellschaft<br />

von Gott gegangen sein.)<br />

D<strong>er</strong> Anspruch d<strong>er</strong><br />

Aufklärung sei gewesen,<br />

allgemeingültig <strong>zu</strong> sein.<br />

(Ist das nicht ein neu<strong>er</strong> Absolutheitsanspruch –<br />

und damit wied<strong>er</strong> eine Bevormundung?)<br />

I<strong>man</strong>uel Kant: Sich aus sein<strong>er</strong><br />

selbstv<strong>er</strong>schuldeten<br />

Unmündigkeit befreien<br />

Z für Zukunft<br />

35


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Foto: © Agentur PJI<br />

Ist <strong>Islam</strong>kritik <strong>er</strong>laubt?<br />

He Alt<strong>er</strong>, dein Krawatt hängt schief!<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Möglich<strong>er</strong>weise nicht mehr lange.<br />

Mit dem sogenannten „Istanbul-<br />

Prozess“ d<strong>er</strong> Organisation d<strong>er</strong><br />

<strong>Islam</strong>ischen Koop<strong>er</strong>ation (OIC),<br />

einem Block, dem 57 islamische<br />

Länd<strong>er</strong> angehören, will <strong>man</strong> im Völk<strong>er</strong>recht ein globales<br />

V<strong>er</strong>bot jed<strong>er</strong> kritischen Äuß<strong>er</strong>ung gegenüb<strong>er</strong><br />

dem <strong>Islam</strong> und d<strong>er</strong> Scharia v<strong>er</strong>ank<strong>er</strong>n. Demnach<br />

soll <strong>Islam</strong>kritik strafbar w<strong>er</strong><strong>den</strong> und juristisch v<strong>er</strong>folgt<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> können. Dem Eröff<strong>nun</strong>gs-Treffen<br />

2011 in <strong>Was</strong>hington D.C. unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Schirmh<strong>er</strong>rschaft<br />

von Hillary Clinton folgten inzwischen weit<strong>er</strong>e<br />

Treffen in London und in Genf.<br />

Zudem fällt es <strong>uns</strong> <strong>zu</strong>nehmend schw<strong>er</strong>, Kritik<br />

von Hass <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong>.<br />

Wenn ich je<strong>man</strong>dem <strong>den</strong> Hinweis gebe: „Deine<br />

Krawatte sitzt schief“, dann bedeutet das doch<br />

nicht, dass ich Krawattenträg<strong>er</strong> hasse, und schon<br />

gar nicht, dass ich eine Krawatten-Phobie hätte.<br />

Es geht doch darum, Probleme <strong>zu</strong> benennen<br />

und ein<strong>er</strong> Lösung <strong>zu</strong><strong>zu</strong>führen.<br />

W<strong>er</strong> Kritik unt<strong>er</strong>bindet, v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>t Prozesse, die<br />

Fehlentwicklungen korrigi<strong>er</strong>en können. Kritikv<strong>er</strong>bot<br />

ist in diktatorischen Systemen das Normale.<br />

Ab<strong>er</strong> passi<strong>er</strong>en nicht üb<strong>er</strong>all Fehl<strong>er</strong>, wo Menschen<br />

im Spiel sind? Wenn wir einand<strong>er</strong> <strong>zu</strong>gestehen wür<strong>den</strong>,<br />

Fehl<strong>er</strong> <strong>zu</strong> machen und <strong>uns</strong> auch mal <strong>zu</strong> irren,<br />

würde sich das Zusammenleben viel entspannt<strong>er</strong><br />

gestalten – auch in d<strong>er</strong> Ausübung unt<strong>er</strong>schiedli-<br />

40 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

ch<strong>er</strong> Religionen. Wenn ab<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>tritt <strong>zu</strong> ein<strong>er</strong><br />

and<strong>er</strong>en Religion mit Todesstrafe geahndet wird,<br />

v<strong>er</strong>langt das eindeutig nach Kritik.<br />

Im V<strong>er</strong>gleich <strong>zu</strong> islamischen Länd<strong>er</strong>n ist das<br />

hiesige Niveau d<strong>er</strong> Religionsfreiheit als Menschenrecht<br />

heute deutlich höh<strong>er</strong>. (Heute, <strong>den</strong>n<br />

wir wollen nicht v<strong>er</strong>gessen, dass es auch bei <strong>uns</strong><br />

Zeiten gab, in <strong>den</strong>en ein machtgesteu<strong>er</strong>tes Christentum<br />

diese Freiheit nicht bot.) Hingegen w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

gegenwärtig in jed<strong>er</strong> islamisch domini<strong>er</strong>ten<br />

Gesellschaft Christen benachteiligt od<strong>er</strong> v<strong>er</strong>folgt.<br />

<strong>Was</strong> wür<strong>den</strong> Muslime sagen, wenn sie in<br />

Deutschland unt<strong>er</strong> <strong>den</strong> gleichen Bedingungen<br />

leben müssten wie heute Christen in Ägypten, im<br />

Irak, in d<strong>er</strong> Türkei, in Nig<strong>er</strong>ia od<strong>er</strong> in Saudi-Arabien,<br />

um nur einige Länd<strong>er</strong> <strong>zu</strong> nennen?<br />

Muslime inszeni<strong>er</strong>en einen weltweiten Aufstand<br />

wegen eines v<strong>er</strong>brannten Koran-Exemplars.<br />

Ab<strong>er</strong> die mehrfachen V<strong>er</strong>bren<strong>nun</strong>gen von<br />

Hund<strong>er</strong>ten von Bibeln durch die Behör<strong>den</strong> d<strong>er</strong><br />

islamischen Republik Iran w<strong>er</strong><strong>den</strong> weltweit ignori<strong>er</strong>t.<br />

Keine Frage: Koranv<strong>er</strong>bren<strong>nun</strong>gen sind v<strong>er</strong>w<strong>er</strong>flich.<br />

Ab<strong>er</strong> es geht hi<strong>er</strong> um eine angemessene<br />

Gewichtung.<br />

Es ist feige und naiv, wenn Politik<strong>er</strong> und Kirchenv<strong>er</strong>tret<strong>er</strong><br />

hi<strong>er</strong> und an vielen and<strong>er</strong>en Stellen<br />

schweigen, anstatt angemessene <strong>Islam</strong>kritik <strong>zu</strong><br />

üben. Sie haben Angst, als islamophob stigmatisi<strong>er</strong>t<br />

<strong>zu</strong> w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Wie wir <strong>wissen</strong>, ist ab<strong>er</strong> Angst<br />

nie ein gut<strong>er</strong> Ratgeb<strong>er</strong>. W<strong>er</strong> seine Angst zeigt, <strong>den</strong><br />

beißen die Hunde. Beim kleinsten Anlass schreien<br />

muslimische V<strong>er</strong>bände auf und attesti<strong>er</strong>en Rassismus<br />

und Frem<strong>den</strong>feindlichkeit. Je mehr wir<br />

schweigen, umso laut<strong>er</strong> w<strong>er</strong><strong>den</strong> diese Schreie. Es<br />

entsteht ein Vakuum, das gefüllt w<strong>er</strong><strong>den</strong> will.<br />

<strong>Islam</strong>kritik in Deutschland kann nur mit ein<strong>er</strong><br />

Christenkritik einh<strong>er</strong>gehen. Wir haben <strong>uns</strong> von<br />

dem christlichen W<strong>er</strong>tefundament v<strong>er</strong>abschiedet,<br />

und <strong>nun</strong> stehen wir auf wackeligen Füßen und<br />

haben Muslimen gegenüb<strong>er</strong> keinen klaren Standpunkt<br />

mehr. Ein konstruktives Streitgespräch <strong>zu</strong><br />

führen ist <strong>uns</strong> weithin nicht möglich, weil wir üb<strong>er</strong><br />

<strong>den</strong> eigenen Glauben nichts <strong>zu</strong> sagen haben – und<br />

vom and<strong>er</strong>en <strong>wissen</strong> wir meist noch wenig<strong>er</strong>.<br />

Gelegentlich wohne ich int<strong>er</strong>religiösen Dialogen<br />

bei. Da hieß es, jed<strong>er</strong> solle von seinen p<strong>er</strong>sönlichen<br />

Glaubens<strong>er</strong>fahrungen <strong>er</strong>zählen, und ein<br />

evangelisch<strong>er</strong> Pfarr<strong>er</strong> antwortete, <strong>er</strong> habe keine<br />

Ah<strong>nun</strong>g, was <strong>er</strong> da<strong>zu</strong> sagen <strong>sollte</strong>. Ein anwesend<strong>er</strong><br />

Imam sagte: „<strong>Islam</strong> heißt Friiie<strong>den</strong>“ – mit<br />

ein<strong>er</strong> sanften, angenehmen Stimme und besond<strong>er</strong>s<br />

gewinnend<strong>er</strong> Miene. Nie<strong>man</strong>d entgegnete<br />

etwas. War es falsch v<strong>er</strong>stan<strong>den</strong><strong>er</strong> Anstand, war<br />

es Angst, vorschnell als kritisch eingestuft <strong>zu</strong><br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>, od<strong>er</strong> einfach Un<strong>wissen</strong>heit? Schließlich<br />

weiß nicht jed<strong>er</strong>, dass „<strong>Islam</strong>“ Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung<br />

bedeutet.<br />

In vorauseilendem Gehorsam beseitigen wir<br />

christliche Fundamente unt<strong>er</strong> dem Vorwand, die<br />

religiösen Gefühle And<strong>er</strong>sgläubig<strong>er</strong> nicht v<strong>er</strong>letzen<br />

<strong>zu</strong> wollen. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei<br />

in Wirklichkeit um atheistische Int<strong>er</strong>essengruppen<br />

handelt, die die Entchristianisi<strong>er</strong>ung Europas <strong>zu</strong><br />

einem schnellen Abschluss bringen wollen. Dabei<br />

wäre es gar nicht nötig, an Weihnachten in d<strong>er</strong><br />

Öffentlichkeit alles <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>mei<strong>den</strong>, was auf<br />

Christus hinweist, <strong>den</strong>n Muslime haben<br />

mit Jesus und Weihnachten kein Problem.<br />

In Ägypten habe ich <strong>zu</strong>m Jahreswechsel<br />

an allen Ecken Weihnachtsdekoration<br />

gesehen – in Bild und Schrift.<br />

Die muslimische Politik<strong>er</strong>in<br />

Baroness Warsi (Großbritannien)<br />

sprach sich schon<br />

vor Jahren gegen <strong>den</strong> Vormarsch<br />

d<strong>er</strong> „militanten Säkularisten“ aus. Sie<br />

appelli<strong>er</strong>t an die Christen, sich für ihren Glauben<br />

ein<strong>zu</strong>setzen. Sie sieht das Christentum in<br />

Großbritannien in groß<strong>er</strong> Gefahr, nachdem ein<br />

G<strong>er</strong>icht christliche Gebete in <strong>den</strong> Rathäus<strong>er</strong>n<br />

von England und Wales v<strong>er</strong>boten hatte. Warsi ford<strong>er</strong>t<br />

die Europä<strong>er</strong> auf, mehr Stolz auf ihre religiösen<br />

Wurzeln und das Christentum <strong>zu</strong> zeigen<br />

und diesem im öffentlichen Leben mehr Raum<br />

<strong>zu</strong> geben. Sie betont, es sei ein „grundlegendes<br />

Die muslimische Politik<strong>er</strong>in<br />

Baroness Warsi,<br />

Großbritannien, appelli<strong>er</strong>t<br />

an die Christen, sich für<br />

ihren Glauben ein<strong>zu</strong>setzen<br />

Foto: © dwebarchive.<br />

nationalarchives.gov.uk<br />

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Z für Zukunft<br />

41


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Durch <strong>den</strong><br />

mutigen Einsatz<br />

ein<strong>er</strong> Baumarktmitarbeit<strong>er</strong>in<br />

konnte ein<br />

t<strong>er</strong>roristisch<strong>er</strong><br />

Anschlag,<br />

v<strong>er</strong>mutlich auf ein<br />

Radrennen<br />

in Frankfurt,<br />

v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>t w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Foto: © 123RF-Stockfoto/Dmitry Kalinovsky<br />

Mitarbeit gefragt – od<strong>er</strong>:<br />

V<strong>er</strong>dacht auf <strong>Islam</strong>feindlichkeit?<br />

Bundesminist<strong>er</strong>ien schwanken zwischen Realität und Political Correctness<br />

Joe Tillenbeach<br />

Für bundesweites Aufsehen sorgte<br />

Ende April 2015 d<strong>er</strong> Mut ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>käuf<strong>er</strong>in<br />

in Ob<strong>er</strong>ursel. Sie bem<strong>er</strong>kte<br />

in einem Baumarkt <strong>den</strong> Kauf von drei<br />

Lit<strong>er</strong>n <strong>Was</strong>s<strong>er</strong>stoffp<strong>er</strong>oxid und Spiritus,<br />

was <strong>zu</strong>m Bau von TATP-Rohrbomben dienen<br />

könnte, und informi<strong>er</strong>te daraufhin die Polizei. 1<br />

Durch diesen mutigen Einsatz konnte ein t<strong>er</strong>roristisch<strong>er</strong><br />

Anschlag, v<strong>er</strong>mutlich auf das Radrennen<br />

„Rund um <strong>den</strong> Finanzplatz Frankfurt-Eschborn”,<br />

v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>t w<strong>er</strong><strong>den</strong>, also eine schw<strong>er</strong>e staatsgefähr<strong>den</strong>de<br />

Straftat mit potenziell vielen Toten.<br />

Das <strong>er</strong>mittelte und nach dem Fund des vollständigen<br />

Bombenmat<strong>er</strong>ials v<strong>er</strong>haftete türkischstämmige<br />

Ehepaar führte nach außen ein normales,<br />

kons<strong>er</strong>vativ-muslimisch und bürg<strong>er</strong>lich <strong>er</strong>scheinendes<br />

Leben, wobei die Frau in d<strong>er</strong> Öffentlichkeit<br />

vollv<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>t auftrat. 2<br />

Große An<strong>er</strong>ken<strong>nun</strong>g v<strong>er</strong>dient dabei, dass sich<br />

die V<strong>er</strong>käuf<strong>er</strong>in mutig üb<strong>er</strong> <strong>den</strong> oftmals <strong>er</strong>hobenen<br />

Vorwurf d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>feindlichkeit hinwegsetzte.<br />

Denn die von ihr beobachtete potenzielle T<strong>er</strong>roristin<br />

trug auch bei diesem Einkauf Vollv<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>ung<br />

und führte zwei Kind<strong>er</strong> mit sich. <strong>Was</strong>, wenn<br />

sich d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>dacht nicht bestätigt hätte? Selbst<br />

beim Hinweistelefon des V<strong>er</strong>fassungsschutzes<br />

44 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

<strong>Was</strong>, wenn sich d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>dacht nicht<br />

bestätigt hätte? Wäre diese Initiative dann<br />

islamfeindlich gewesen?<br />

heißt es zwar ein<strong>er</strong>seits: „Unt<strong>er</strong>stützen Sie <strong>uns</strong><br />

und nehmen Sie v<strong>er</strong>traulich Kontakt <strong>zu</strong> <strong>uns</strong> auf,<br />

wenn … Sie beobachten, dass sich P<strong>er</strong>sonen aus<br />

Ihrem Umfeld radikalisi<strong>er</strong>en.“ And<strong>er</strong><strong>er</strong>seits ab<strong>er</strong><br />

wird gewarnt: „Das Hinweistelefon ist ein W<strong>er</strong>kzeug<br />

<strong>zu</strong>r T<strong>er</strong>rorismusbekämpfung. Bitte missbrauchen<br />

Sie es nicht <strong>zu</strong>r De<strong>nun</strong>zi<strong>er</strong>ung von<br />

Bürg<strong>er</strong>innen und Bürg<strong>er</strong>n, die Ihre Religion frei<br />

ausleben wollen, selbst wenn Ihnen diese fremd<br />

sein <strong>sollte</strong>.“ 3 Heißt das, wenn sich ein mitgeteilt<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>dacht nicht bestätigt, hätte <strong>man</strong> dann einen<br />

muslimischen Bürg<strong>er</strong> de<strong>nun</strong>zi<strong>er</strong>t, d<strong>er</strong> nur seine<br />

Religion ausüben möchte, und dies, weil <strong>man</strong><br />

selbst nicht dessen Religion angehört und deshalb<br />

seine Handlungen nicht einschätzen kann?<br />

D<strong>er</strong> Hinweis ist zwar sachlich b<strong>er</strong>echtigt, ab<strong>er</strong><br />

<strong>man</strong> be<strong>den</strong>ke seine psychologische Wirkung, die<br />

besorgte nichtmuslimische Bürg<strong>er</strong> abschrecken<br />

und in ein schlechtes Licht stellen könnte.<br />

Blocki<strong>er</strong>end auf die Hilfe bei d<strong>er</strong> Bekämpfung<br />

eines deutschlandweiten <strong>Islam</strong>ismus kann auch die<br />

V<strong>er</strong>öffentlichung des V<strong>er</strong>fassungsschutzb<strong>er</strong>ichtes<br />

20<strong>14</strong> in Bay<strong>er</strong>n wirken. Dort wird in ein<strong>er</strong> Reihe mit<br />

<strong>Islam</strong>ismus, extremistisch<strong>er</strong> Ausländ<strong>er</strong>feindlichkeit<br />

und Rechtsextremismus die Rubrik „V<strong>er</strong>fassungsschutzrelevante<br />

<strong>Islam</strong>feindlichkeit“ eingeführt. 4<br />

Da<strong>zu</strong> heißt es unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em: „Bei d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>fassungsschutzrelevanten<br />

<strong>Islam</strong>feindlichkeit fehlen<br />

die für Rechtsextremismus typischen Ideologieelemente<br />

wie autoritäres Staatsv<strong>er</strong>ständnis,<br />

Antisemitismus, Rassismus od<strong>er</strong> die Ideologie d<strong>er</strong><br />

Volksgemeinschaft. Extremistische Bestrebungen<br />

im Zusammenhang mit islamfeindlichen Äuß<strong>er</strong>ungen<br />

richten sich gegen die im Grundgesetz<br />

konkretisi<strong>er</strong>ten Menschenrechte (Art. 1 GG), das<br />

Diskrimini<strong>er</strong>ungsv<strong>er</strong>bot (Art. 3 GG) und die Religionsfreiheit<br />

(Art. 4 GG). Als extremistisch sind<br />

bestimmte ziel- und zweckg<strong>er</strong>ichtete V<strong>er</strong>haltensweisen<br />

<strong>zu</strong> beurteilen, die die Geltung d<strong>er</strong> genannten<br />

Prinzipien für Muslime und <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> und<br />

Foto: © Wikipedia/Joho345<br />

seine Glaubensgemeinschaften auß<strong>er</strong> Kraft setzen<br />

bzw. beseitigen wollen. Kritik, die im Rahmen<br />

ein<strong>er</strong> geistig-politischen Auseinand<strong>er</strong>set<strong>zu</strong>ng<br />

auf Gefahren eines politischen <strong>Islam</strong> für <strong>uns</strong><strong>er</strong>e<br />

Grundw<strong>er</strong>te hinweist, unt<strong>er</strong>liegt demgegenüb<strong>er</strong><br />

nicht dem Beobachtungsauftrag des V<strong>er</strong>fassungsschutzes“<br />

(H<strong>er</strong>vorhebung hin<strong>zu</strong>gefügt).<br />

Die Rubriken „V<strong>er</strong>fassungsschutzrelevant<strong>er</strong><br />

Antijudaismus“ od<strong>er</strong> „V<strong>er</strong>fassungsschutzrelevante<br />

Christenfeindlichkeit“ sind dagegen nicht<br />

vorhan<strong>den</strong>, obwohl Ju<strong>den</strong> nicht nur in Paris<br />

aufgrund von Koransuren in Gefahr sind und<br />

geschützt w<strong>er</strong><strong>den</strong> müssen und obwohl Muslime,<br />

die <strong>zu</strong>m christlichen Glauben wechseln, praktisch<br />

durchweg Repressalien ausgesetzt sind und<br />

in zahlreichen Fällen Schutz brauchen. 5 Auch<br />

das Problem d<strong>er</strong> muslimisch-kulturell begründeten<br />

Zwangsehen <strong>sollte</strong> <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> bekannt<br />

sein. 6 Letztgenannte Tatsachen haben mit Politik<br />

wenig <strong>zu</strong> tun; <strong>den</strong>noch geht es dabei um <strong>den</strong> im<br />

Grundgesetz garanti<strong>er</strong>ten Schutz für Betroffene.<br />

Soll <strong>man</strong> darauf v<strong>er</strong>zichten, öffentlich für d<strong>er</strong>en<br />

Rechte ein<strong>zu</strong>treten, weil das nur in V<strong>er</strong>bindung<br />

mit Kritik an einem weit üb<strong>er</strong> <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> hinausgehen<strong>den</strong><br />

<strong>Islam</strong>v<strong>er</strong>ständnis möglich ist? Und w<strong>er</strong><br />

legt fest, ab wann Probleme politisch w<strong>er</strong><strong>den</strong>, wo<br />

Politik doch praktisch alle B<strong>er</strong>eiche des Lebens<br />

umfasst? So muss auch klar festgestellt w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

dürfen, dass<br />

Arab<strong>er</strong> keine bevor<strong>zu</strong>gte Rasse sind,<br />

obwohl Mohammed Arab<strong>er</strong> war, und dass<br />

auch Türken trotz des ehemals gewaltigen<br />

Os<strong>man</strong>ischen Reiches nicht üb<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en<br />

Völk<strong>er</strong>n stehen.<br />

Z für Zukunft<br />

45


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Foto: © Wikipedia/Dominotheorie<br />

Weil das Anschlagsrisiko weit<strong>er</strong> <strong>zu</strong>nimmt,<br />

wurde 2012 beim Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge (BAMF) die B<strong>er</strong>atungsstelle Radikalisi<strong>er</strong>ung<br />

mit B<strong>er</strong>atungstelefon eing<strong>er</strong>ichtet. 7 Sie<br />

wendet sich an „Elt<strong>er</strong>n, Angehörige, FreundInnen<br />

und Lehr<strong>er</strong>, die oft die <strong>er</strong>sten sind, <strong>den</strong>en eine<br />

Radikalisi<strong>er</strong>ung eines jungen Menschen auffällt.“<br />

Das ist ein wichtiges und gutes Anliegen, hätte<br />

ab<strong>er</strong> im Fall des Ob<strong>er</strong>ursel<strong>er</strong> Chemikalienkaufs<br />

nicht ausg<strong>er</strong>eicht.<br />

Politisch sehr <strong>er</strong>mutigend ist, dass <strong>nun</strong> endlich<br />

d<strong>er</strong> Völk<strong>er</strong>mord an <strong>den</strong> Armeni<strong>er</strong>n als solch<strong>er</strong><br />

benannt wurde. Die Realität <strong>er</strong>hielt Vorrang<br />

vor d<strong>er</strong> Furcht vor ein<strong>er</strong> Beeinträchtigung d<strong>er</strong><br />

deutsch-türkischen Beziehungen. W<strong>er</strong> <strong>den</strong> Völk<strong>er</strong>mord<br />

leugnet, steht gegen <strong>uns</strong><strong>er</strong>e freiheitlichdemokratische<br />

Ord<strong>nun</strong>g.<br />

Dringlichkeit zeigt auch die Rede von V<strong>er</strong>fassungsschutz-Präsi<strong>den</strong>t<br />

Dr. Hans-Georg Maaßen<br />

beim Symposium am 4. Mai 2015 <strong>zu</strong>m Thema<br />

„<strong>Islam</strong>istisch<strong>er</strong> T<strong>er</strong>rorismus in Europa“: „Die<br />

Aktualität d<strong>er</strong> t<strong>er</strong>roristischen Bedrohung und<br />

d<strong>er</strong> fortdau<strong>er</strong>nde Wandlungsprozess des islamistischen<br />

T<strong>er</strong>rorismus stellen <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Arbeit vor<br />

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imm<strong>er</strong> neue H<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>ungen. Und das nicht<br />

<strong>er</strong>st seit <strong>den</strong> jüngsten Anschlägen von Paris und<br />

Kopenhagen, <strong>den</strong> V<strong>er</strong>haftungen in V<strong>er</strong>vi<strong>er</strong>s und<br />

Ob<strong>er</strong>ursel. Erinn<strong>er</strong>n wir <strong>uns</strong> an die islamistischen<br />

Anschläge von Madrid (2004) und London (2005),<br />

die v<strong>er</strong>suchten Anschläge d<strong>er</strong> Sau<strong>er</strong>landgruppe,<br />

die v<strong>er</strong>suchten Koff<strong>er</strong>bombenanschläge, <strong>den</strong> v<strong>er</strong>suchten<br />

Anschlag auf <strong>den</strong> Bonn<strong>er</strong> Hauptbahnhof<br />

od<strong>er</strong> auch an <strong>den</strong> bislang einzigen gelungenen<br />

Anschlag in Deutschland des Einzeltät<strong>er</strong>s Arid<br />

Uka im März 2011. Gleichwohl müssen wir von<br />

ein<strong>er</strong> neuen Dimension d<strong>er</strong> Gefahr ausgehen.“ 8<br />

Fazit: Wegen eines <strong>zu</strong> befürchteten Vorwurfs<br />

d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>feindlichkeit dürfen wir nicht vor dem<br />

Unrecht in die Knie gehen. Das sind wir <strong>uns</strong>,<br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong>en Kind<strong>er</strong>n und allen Leidtragen<strong>den</strong> schuldig<br />

– einschließlich d<strong>er</strong> wenigen Muslime, die<br />

Missstände in ihrem Glauben mutig beim Namen<br />

nennen, was höchste An<strong>er</strong>ken<strong>nun</strong>g v<strong>er</strong>langt, und<br />

ebenso d<strong>er</strong> vielen Muslime, die friedlich bei <strong>uns</strong><br />

leben möchten und sich integri<strong>er</strong>en. Es braucht<br />

heute mehr <strong>den</strong>n je <strong>den</strong> mutigen und aktiven Bürg<strong>er</strong>,<br />

d<strong>er</strong> sich sowohl gegen <strong>Islam</strong>ismus und T<strong>er</strong>rorismus<br />

einsetzt als auch gegen jede Form von<br />

Diskrimini<strong>er</strong>ung und jed<strong>er</strong> Gewalt wegen Glaubenswechsels,<br />

auch wenn diese Handlungen muslimisch<br />

begründet w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Es ist notwendig, dass<br />

wir mutig und stark sind!<br />

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Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Joe Tillenbeach wuchs in einem Land auf, in dem Mei<strong>nun</strong>gsund<br />

Glaubensfreiheit eh<strong>er</strong> Fremdwört<strong>er</strong> waren. In d<strong>er</strong> deutschen<br />

Gesellschaft l<strong>er</strong>nte <strong>er</strong> die Freiheit <strong>zu</strong> schätzen. Auf Reisen in viele<br />

Länd<strong>er</strong> und Weltregionen kam <strong>er</strong> auch in Kontakt <strong>zu</strong>r muslimischen<br />

Kultur. Er liebt Deutschland, seine Kultur und Geschichte und auch<br />

Muslime. Sein W<strong>uns</strong>ch ist, dass dieses Land vor Diktatur sowie<br />

Glaubens- und Ge<strong>wissen</strong>szwang bewahrt bleibt.<br />

Auf mögliche Gefahren mutig hinweisen!<br />

• Bundespolizei kostenlos<strong>er</strong> S<strong>er</strong>vice:<br />

0800 6 888 000; Polizei: 110 od<strong>er</strong> 112;<br />

p<strong>er</strong> E-Mail auf: www.bundespolizei.de/DE/<br />

01Bürg<strong>er</strong>s<strong>er</strong>vice/Int<strong>er</strong>netwache/<br />

Bürg<strong>er</strong>hinweise.<br />

• Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

(BAMF), B<strong>er</strong>atungsstelle Radikalisi<strong>er</strong>ung:<br />

Telefon: 0911 943 43 43;<br />

E-Mail: b<strong>er</strong>atung@bamf.bund.de.<br />

• V<strong>er</strong>fassungsschutz: Hinweistelefon<br />

0221 792 3366; E-Mail: HiT@bfv.bund.de.<br />

1 www.welt.de; Thorsten Jungholt, Florian Flade: „Polizei lobt<br />

‚aufm<strong>er</strong>ksame V<strong>er</strong>käuf<strong>er</strong>in‘ im Baumarkt“.<br />

2 www.faz.net; Katharina Iskandar: „In d<strong>er</strong> Ehe radikalisi<strong>er</strong>t“.<br />

3 www.v<strong>er</strong>fassungsschutz.de/de/hinweistelefon; BfV.<br />

4 www.v<strong>er</strong>fassungsschutz.bay<strong>er</strong>n.de; vsb_20<strong>14</strong>_pressefassung.pdf.<br />

5 http://islam-analyse.com – ; 06.05.2015; Ex-Muslime,<br />

Wissenschaftl<strong>er</strong> und Theologen klären auf – sachlich und fair.<br />

Dr. M. A. Gabriel, „Ich v<strong>er</strong>ließ <strong>den</strong> blutigen <strong>Islam</strong>“.<br />

6 http://sabatina-ev.de/; 06.05.2015; siehe auch: Sabatina James, „Nur<br />

die Wahrheit macht <strong>uns</strong> frei“ (Pattloch, 2011). „Ich bin in bei<strong>den</strong><br />

Kulturen <strong>zu</strong> Hause, in d<strong>er</strong> westlichen und in d<strong>er</strong> muslimischen. Ich<br />

weiß, was es bedeutet, in Pakistan <strong>zu</strong> leben, was es bedeutet, als<br />

pakistanische Frau im Westen <strong>zu</strong> leben, und was es bedeutet, sich<br />

<strong>zu</strong> integri<strong>er</strong>en.“ Tagtäglich w<strong>er</strong><strong>den</strong> Frauen von ihren Familien <strong>zu</strong>r<br />

Ehe gezwungen – nicht nur in d<strong>er</strong> arabischen Welt, sond<strong>er</strong>n mitten<br />

in Europa. Sabatina war eine von ihnen, doch ihr gelang es mit<br />

unvorstellbarem Mut, sich <strong>zu</strong> wid<strong>er</strong>setzen. Heute kämpft sie mit<br />

ihrem V<strong>er</strong>ein Sabatina e.V. für and<strong>er</strong>e muslimische Frauen, <strong>den</strong>en<br />

dasselbe Schicksal droht. Unt<strong>er</strong>drückung, Gewalt, <strong>man</strong>gelnd<strong>er</strong><br />

Wille <strong>zu</strong>r Integration – imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> <strong>er</strong>hält sie dabei Einblick in<br />

die Parallelgesellschaft d<strong>er</strong> in Deutschland leben<strong>den</strong> Muslime. Nun<br />

meldet sich Sabatina James <strong>zu</strong> Wort: Sie kritisi<strong>er</strong>t nicht nur <strong>den</strong><br />

<strong>Islam</strong>, sond<strong>er</strong>n ford<strong>er</strong>t auch <strong>uns</strong> auf, <strong>uns</strong> nicht läng<strong>er</strong> hint<strong>er</strong> dem<br />

Vorwand d<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>stecken und <strong>zu</strong> <strong>er</strong>kennen, dass Freiheit<br />

ein Geschenk ist, das je<strong>den</strong> Tag neu v<strong>er</strong>teidigt w<strong>er</strong><strong>den</strong> muss.<br />

7 www.bamf.de/DE/DasBAMF/B<strong>er</strong>atungsstelleRadikalisi<strong>er</strong>ung/<br />

b<strong>er</strong>atung-node.html.<br />

8 www.v<strong>er</strong>fassungsschutz.de/de/oeffentlichkeitsarbeit/vortraege/redep-symposium-2015.<br />

Z für Zukunft<br />

47


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Foto: © 123RF-Stockfoto/Dmitry Kalinovsky<br />

<strong>Islam</strong>ophobie – od<strong>er</strong> <strong>zu</strong> Recht besorgt?<br />

Joe Tillenbeach<br />

Phobien sind laut WHO „Störungen,<br />

bei d<strong>er</strong> Angst ausschließlich od<strong>er</strong><br />

üb<strong>er</strong>wiegend durch eindeutig defini<strong>er</strong>te,<br />

eigentlich ungefährliche Situationen<br />

h<strong>er</strong>vorg<strong>er</strong>ufen wird. Allein die<br />

Vorstellung, dass die phobische Situation eintreten<br />

könnte, <strong>er</strong>zeugt b<strong>er</strong>eits Erwartungsangst ...“ 1<br />

Je<strong>man</strong><strong>den</strong> als psychisch krank <strong>zu</strong> bezeichnen,<br />

ist beleidigend (besond<strong>er</strong>s, wenn dadurch eine<br />

konstruktiv-kritische Auseinand<strong>er</strong>set<strong>zu</strong>ng v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>t<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> soll). Auß<strong>er</strong>dem zeugt dies von groß<strong>er</strong><br />

Ignoranz gegenüb<strong>er</strong> <strong>uns</strong><strong>er</strong>em demokratischen<br />

W<strong>er</strong>te- und Rechtssystem, in dem ja die Unantastbarkeit<br />

d<strong>er</strong> Menschenwürde eine tragende Rolle<br />

spielt, und förd<strong>er</strong>t eine diskrimini<strong>er</strong>ende Streit-<br />

Unkultur. (Die Diagnose d<strong>er</strong> Krankheit „Phobie“<br />

<strong>sollte</strong> <strong>man</strong> Spezialisten üb<strong>er</strong>lassen. D<strong>er</strong> Umgang<br />

mit Beleidigungen ist in <strong>den</strong> §§ 185 ff. Strafgesetzbuch<br />

(StGB) g<strong>er</strong>egelt. 2 )<br />

Es muss stattdessen nücht<strong>er</strong>n die Frage<br />

gestellt w<strong>er</strong><strong>den</strong>, ob d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> wirklich ungefährlich<br />

ist od<strong>er</strong> ob doch Grund <strong>zu</strong> b<strong>er</strong>echtigt<strong>er</strong> Sorge<br />

um das freiheitlich-demokratische W<strong>er</strong>tesystem<br />

gegeben ist. Auch stellt d<strong>er</strong> Begriff „<strong>Islam</strong>feind-<br />

48 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

und Kleidung, Rechtsprechung, <strong>den</strong> Umgang<br />

mit Ungläubigen und Abgefallenen u. a.<br />

3. Die ´achlaq: Charakt<strong>er</strong>-„Ethik“. 3 W<strong>er</strong> Muslim<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> will, muss das islamische Bekenntnis<br />

sprechen: „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit<br />

gibt auß<strong>er</strong> Allah, und ich bezeuge, dass<br />

Muhammad Allahs Gesandt<strong>er</strong> (Prophet) ist!“<br />

Dies soll bewusst geschehen. Damit ist <strong>man</strong><br />

<strong>zu</strong>m <strong>Islam</strong> üb<strong>er</strong>getreten. 4<br />

lichkeit“ eine Pauschali<strong>er</strong>ung dar, die ein<strong>er</strong> <strong>er</strong>nsthaften<br />

Auseinand<strong>er</strong>set<strong>zu</strong>ng im Wege steht.<br />

<strong>Gehört</strong> d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>ismus <strong>zu</strong>m <strong>Islam</strong>?<br />

D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> besteht aus drei B<strong>er</strong>eichen:<br />

1. Die ´aqida: V<strong>er</strong>inn<strong>er</strong>lichung d<strong>er</strong> i<strong>man</strong>-Inhalte<br />

(„Üb<strong>er</strong>zeugungen“) mit sechs Säulen: dem<br />

Glauben an 1. Allah, 2. Engel, 3. Offenbarungsbüch<strong>er</strong><br />

(v. a. Koran), 4. Propheten und<br />

Gesandte (bis <strong>zu</strong> Mohammed), 5. <strong>den</strong> Jüngsten<br />

Tag, 6. Vorh<strong>er</strong>bestimmung durch Allah.<br />

2. Die schari‘a („Gesetz, Praxislehre“): Regeln,<br />

Gebote und V<strong>er</strong>bote; durch Koran, Sunna u. a.<br />

sind fünf Säulen defini<strong>er</strong>t: 1. das Bekenntnis<br />

(schahada), 2. Gebet, 3. soziale Pflichtabgabe<br />

(zkat), 4. Fasten, 5. Wallfahrt nach Mekka<br />

(hadsch); da<strong>zu</strong> kommen Gebote <strong>zu</strong> Ernährung<br />

Alle <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> und das Muslim-Sein defini<strong>er</strong>en<strong>den</strong><br />

Grundlagen w<strong>er</strong><strong>den</strong> von <strong>Islam</strong>isten<br />

äuß<strong>er</strong>st <strong>er</strong>nst genommen. <strong>Islam</strong>isten sind somit<br />

Muslime und Teil des <strong>Islam</strong>s. Ihre Auffassung<br />

vom Dschihad wird zwar unt<strong>er</strong>schiedlich bew<strong>er</strong>tet,<br />

ab<strong>er</strong> eine strafrechtliche V<strong>er</strong>folgung religiös<br />

motivi<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Gewalt ist im <strong>Islam</strong> in kein<strong>er</strong> Weise<br />

vorgesehen.<br />

Es ist auch kein muslimisch geprägtes Land<br />

bekannt, das <strong>man</strong> als „<strong>Islam</strong>ismus-frei“ bezeichnen<br />

könnte. Üb<strong>er</strong>all v<strong>er</strong>tritt <strong>zu</strong>mindest ein Teil<br />

d<strong>er</strong> Bevölk<strong>er</strong>ung diese gewaltb<strong>er</strong>eite Haltung;<br />

dabei kann es sich um eine Mind<strong>er</strong>heit handeln<br />

od<strong>er</strong> ab<strong>er</strong> um die Mehrheit.<br />

D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>ismus stellt somit nur einen Teil des<br />

Gesamtspektrums des <strong>Islam</strong>s dar; mit dessen prozentualem<br />

Vorhan<strong>den</strong>sein bei d<strong>er</strong> muslimischen<br />

Bevölk<strong>er</strong>ung ist all<strong>er</strong>dings imm<strong>er</strong> <strong>zu</strong> rechnen,<br />

auch in Deutschland. Eine Gleichset<strong>zu</strong>ng des<br />

<strong>Islam</strong>ismus mit dem gesamten <strong>Islam</strong> jedoch ist<br />

ebenso unangebracht wie d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>such ein<strong>er</strong> vollständigen<br />

Abgren<strong>zu</strong>ng.<br />

<strong>Islam</strong>ismus in Deutschland<br />

Die Mitglied<strong>er</strong>- und Anhäng<strong>er</strong>zahlen islamistisch<strong>er</strong><br />

Organisationen im Bundesgebiet sind im<br />

Steigen begriffen: 2012: 42 550 P<strong>er</strong>sonen; 2013:<br />

43 190 P<strong>er</strong>sonen; 20<strong>14</strong>: 43 890 P<strong>er</strong>sonen. 5<br />

D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>fassungsschutzb<strong>er</strong>icht 2013 6<br />

schreibt: „<strong>Islam</strong>istische Ideologie geht von<br />

ein<strong>er</strong> göttlichen Ord<strong>nun</strong>g aus, d<strong>er</strong> sich<br />

Gesellschaft und Staat unt<strong>er</strong><strong>zu</strong>ordnen haben.<br />

Dieses ‚<strong>Islam</strong>‘-V<strong>er</strong>ständnis steht im Wid<strong>er</strong>spruch<br />

Z für Zukunft<br />

49


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Foto: © Agentur PJI/MBildmontage<br />

Recep Tayyip Erdoğan<br />

in Köln vor seinen ihm<br />

<strong>zu</strong>jubeln<strong>den</strong> Landsleuten<br />

1998 wurde Erdoğan dann <strong>zu</strong> zehn Monaten<br />

Gefängnis und lebenslangem Politikv<strong>er</strong>bot v<strong>er</strong>urteilt.<br />

Anlass war eine Rede, bei d<strong>er</strong> <strong>er</strong> aus einem<br />

religiösen muslimischen Gedicht ziti<strong>er</strong>t hatte:<br />

„Die Demokratie ist nur d<strong>er</strong> Zug,<br />

auf <strong>den</strong> wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind.<br />

Die Moscheen sind <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Kas<strong>er</strong>nen,<br />

die Minarette <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Bajonette,<br />

die Kuppeln <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Helme und die<br />

Gläubigen <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Soldaten.“<br />

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Am 24. Juli 1999 wurde Erdoğan aus d<strong>er</strong> Haft entlassen.<br />

Kritik<strong>er</strong> w<strong>er</strong>fen Erdoğan und sein<strong>er</strong> AKP<br />

vor, sie wollten die „H<strong>er</strong>rschaft des <strong>Islam</strong>s“ in<br />

d<strong>er</strong> Türkei durchsetzen. 13 Auch Deutschland wird<br />

beeinflusst. Da<strong>zu</strong> ein klein<strong>er</strong> Blick in die Presse:<br />

D<strong>er</strong> türkische Minist<strong>er</strong>präsi<strong>den</strong>t Davutoğlu „v<strong>er</strong>sprach“<br />

im Mai 2015 <strong>den</strong> 1,4 Millionen in d<strong>er</strong> Türkei<br />

wahlb<strong>er</strong>echtigten, in Deutschland leben<strong>den</strong> Auslandstürken,<br />

„Koran, Nationalfahne und Wört<strong>er</strong>buch“<br />

<strong>zu</strong>kommen <strong>zu</strong> lassen. Er leugnete <strong>den</strong> Völk<strong>er</strong>mord<br />

an <strong>den</strong> Armeni<strong>er</strong>n. Zudem beschuldigte Davutoğlu<br />

Deutschland, es würde sich sein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>gangenheit ja<br />

auch nicht stellen. Mit seinem Aufruf, <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>n,<br />

dass in deutschen Schulbüch<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> türkische Genozid<br />

thematisi<strong>er</strong>t wird, weitet <strong>er</strong> die Polarisi<strong>er</strong>ung in<br />

d<strong>er</strong> Türkei auf die Deutschtürken aus. Die AKP v<strong>er</strong>lässt<br />

sich darauf, dass die Diaspora-Türken bei Wahlen<br />

mit groß<strong>er</strong> Mehrheit für sie stimmen. W<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

dadurch auch die deutschen Parteien beeinflusst, da<br />

viele d<strong>er</strong> hi<strong>er</strong><strong>zu</strong>lande wahlb<strong>er</strong>echtigten Deutschtürken<br />

üb<strong>er</strong>zeugte Erdoğan-Anhäng<strong>er</strong> sind? <strong>14</strong><br />

Kad<strong>er</strong> Konuk, Professorin für Turkistik an d<strong>er</strong><br />

Univ<strong>er</strong>sität Essen-Duisburg, wurde <strong>zu</strong>nächst in<br />

ein<strong>er</strong> Vorlesung belästigt und seitdem in sozialen<br />

Netzw<strong>er</strong>ken imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> bedroht, weil sie<br />

eine Lehrv<strong>er</strong>anstaltung „Transnationale Lit<strong>er</strong>atur:<br />

Die armenische Diaspora in d<strong>er</strong> Weltlit<strong>er</strong>atur“<br />

plant, die auch <strong>den</strong> türkischen Genozid ab<br />

1915 an etwa 1,5 Millionen Armeni<strong>er</strong>n b<strong>er</strong>ührt.<br />

2015 kann Konuk nur noch unt<strong>er</strong> Polizeischutz<br />

unt<strong>er</strong>richten. Sie möchte aufzeigen, dass die Türkei<br />

„kein ethnisch, religiös und kulturell einheitliches<br />

Gebilde“ ist. Auch in Deutschland muss die<br />

Freiheit des Wortes v<strong>er</strong>teidigt w<strong>er</strong><strong>den</strong>. 15<br />

Ergebnis: Die Sorge um Demokratie, Mei<strong>nun</strong>gsund<br />

Glaubensfreiheit in Deutschland ist b<strong>er</strong>echtigt –<br />

das ist wed<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>ophobie noch <strong>Islam</strong>feindlichkeit!<br />

Jede die Freiheit akzepti<strong>er</strong>ende Religion und<br />

Weltanschauung muss angemessen kritikfähig sein.<br />

Sollte Kritik im öffentlichen Sprachgebrauch ab<strong>er</strong><br />

mit Feindlichkeit gleichgesetzt w<strong>er</strong><strong>den</strong>, können wir<br />

die Mei<strong>nun</strong>gsfreiheit und in d<strong>er</strong> Folge die Demokratie<br />

auch gleich be<strong>er</strong>digen. <strong>Islam</strong>ismus-Kritik ist<br />

nur ein B<strong>er</strong>eich d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>-Kritik. Mit d<strong>er</strong> Aussage<br />

„D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> gehört <strong>zu</strong> Deutschland“ grenzt sich Bundeskanzl<strong>er</strong>in<br />

Angela M<strong>er</strong>kel nicht ausreichend von<br />

v<strong>er</strong>schie<strong>den</strong>en negativen antidemokratischen Entwicklungen<br />

im <strong>Islam</strong> ab, sond<strong>er</strong>n deklari<strong>er</strong>t diesen<br />

gesamthaft <strong>zu</strong>m Bestandteil Deutschlands. Darf<br />

<strong>man</strong> hi<strong>er</strong> von Blindheit sprechen?<br />

Die Besorgnis um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit<br />

durch <strong>den</strong> <strong>Islam</strong>ismus inn<strong>er</strong>halb des <strong>Islam</strong>s<br />

in Deutschland ist b<strong>er</strong>echtigt; Fakten belegen das.<br />

Dies <strong>sollte</strong> <strong>uns</strong> <strong>zu</strong>m mutigen, entschlossenen Handeln<br />

h<strong>er</strong>ausford<strong>er</strong>n, eingebettet in einen <strong>zu</strong>gewandten,<br />

freundlichen, liebevollen Umgang. Treten wir<br />

aus christlich<strong>er</strong> Nächstenliebe h<strong>er</strong>aus entschlossen<br />

ein für die Bewahrung von Glaubensfreiheit, Demokratie<br />

und Mei<strong>nun</strong>gsfreiheit.<br />

52 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


1 http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-who/kodesuche/<br />

onlinefassungen/htmlamtl2013/block-f40-f48.htm; 06.05.2015;<br />

ICD-10-WHO V<strong>er</strong>sion 2013; Neurotische, Belastungs- und<br />

somatoforme Störungen.<br />

2 http://www.rechtswo<strong>er</strong>t<strong>er</strong>buch.de/recht/b/beleidigung/;<br />

06.05.2015; © 2015 Rechtswört<strong>er</strong>buch.de. Alle Angaben ohne<br />

Gewähr.<br />

3 http://www.islam-pedia.de/index.php5?title=<strong>Islam</strong>; 06.05.2015.<br />

4 http://www.islam-pedia.de/index.php5?title=Muslim_w<strong>er</strong><strong>den</strong>;<br />

06.05.2015.<br />

5 http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/V/<br />

v<strong>er</strong>fassungsschutz/Downloads/B<strong>er</strong>ichte/V<strong>er</strong>fassungsschutzb<strong>er</strong>icht_<br />

20<strong>14</strong>.pdf?__blob=publicationFile&v=2; SCHLESWIG-<br />

HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/ #N!#<br />

18. Wahlp<strong>er</strong>iode 2015.B<strong>er</strong>icht d<strong>er</strong> Landesregi<strong>er</strong>ung –<br />

V<strong>er</strong>fassungsschutzb<strong>er</strong>icht 20<strong>14</strong>, S. <strong>14</strong>4, 15.05.2015.<br />

6 http://www.v<strong>er</strong>fassungsschutz.de/de/download-<strong>man</strong>ag<strong>er</strong>/_<br />

vsb<strong>er</strong>icht-2013.pdf; 01.06.2015.<br />

7 Bundesamt für V<strong>er</strong>fassungsschutz; http://www.v<strong>er</strong>fassungsschutz.de/<br />

de/oeffentlichkeitsarbeit/vortraege/rede; p-symposium-2015; S.3/9,<br />

04.05.2015.<br />

8 Chr. Schirrmach<strong>er</strong>, Eine Zusammenfassung von „‚Muslime in<br />

Deutschland‘: Eine Studie des Bundesinnenminist<strong>er</strong>iums <strong>zu</strong>:<br />

Integration, Integrationsbarri<strong>er</strong>en, Religion und Einstellungen <strong>zu</strong><br />

Demokratie, Rechtsstaat und politisch-religiös motivi<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Gewalt. –<br />

Ergebnisse von Befragungen im Rahmen ein<strong>er</strong> multizentrischen<br />

Studie in städtischen Lebensräumen von Katrin Brettfeld und Pet<strong>er</strong><br />

Wetzels (Hamburg 2007)“, http://islaminstitut.de/uploads/media/<br />

BMIMuslimeinD_02.pdf.<br />

9 http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsreligion; 07.05.2015.<br />

10 http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Islam</strong>ische_Republik; 07.05.2015.<br />

11 https://www.opendoors.de/v<strong>er</strong>folgung/weltv<strong>er</strong>folgungsindex2015/<br />

weltv<strong>er</strong>folgungsindex2015; 07.05.2015.<br />

12 Erdoğan: Millet ist<strong>er</strong>se laiklik tabii ki gidecek. In: Hürriyet,<br />

21. August 2001; abg<strong>er</strong>ufen am 12. Januar 2009 (türkisch),<br />

siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Recep_Tayyip_<br />

Erdo%C4%9Fan#cite_note-7; 07.05.2015.<br />

13 http://www.welt.de/print-welt/article341831/Reform<strong>er</strong>-od<strong>er</strong>-Wolfim-Schafspelz.html;<br />

07.05.2015.<br />

<strong>14</strong> http://www.welt.de/debatte/kommentare/article<strong>14</strong>0491844/<br />

Eine-V<strong>er</strong>leumdung-was-Davutoglu-<strong>zu</strong>-Deutschland-sagt.html;<br />

04.05.2015; Deniz Yücel „Eine V<strong>er</strong>leumdung, was Davutolu <strong>zu</strong><br />

Deutschland sagt“.<br />

15 http://www.welt.de/print/wams/nrw/article<strong>14</strong>0431781/Lit<strong>er</strong>aturunt<strong>er</strong>-Polizeischutz.html;<br />

07.05.2015; Christiane Hoff<strong>man</strong>s<br />

„Lit<strong>er</strong>atur unt<strong>er</strong> Polizeischutz“; NRW, Artikel vom 03.05.2015 /<br />

Ausgabe 18 / Seite 7.<br />

„Bei ALID gibt es g<strong>er</strong>ade<br />

Butt<strong>er</strong> <strong>zu</strong>m halben Preis!“<br />

Nicole ist total begeist<strong>er</strong>t, ruft alle<br />

Freundinnen an und <strong>er</strong>zählt es jedem,<br />

dem sie begegnet, auch Muslimen.<br />

Jed<strong>er</strong> kann das Angebot nützen,<br />

muss ab<strong>er</strong> nicht. Das ist Mission.<br />

In Deutschland sind etwa 2 % bewußt Christen und es<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> Jahr für Jahr wenig<strong>er</strong>. Üb<strong>er</strong> 4 % sind Muslime,<br />

ihr Anteil ist steigend.<br />

„Darin wird d<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> geehrt,<br />

indem ihr viel Frucht bringt!“ Joh 15,8<br />

Geben Sie pro Monat ein Neues Testament/Incil weit<strong>er</strong>,<br />

beten Sie segnend für die Empfäng<strong>er</strong>. Erweisen Sie<br />

ihnen kleine Freundlichkeiten. Geben Sie Auskunft üb<strong>er</strong><br />

Ihre Hoff<strong>nun</strong>g, wenn Sie gefragt w<strong>er</strong><strong>den</strong>. 1Petr 3,15<br />

Mission is possible e.V. unt<strong>er</strong>stützt bevor<strong>zu</strong>gt Stadt-Netzw<strong>er</strong>ke,<br />

um „Fruchtbarkeit“ <strong>zu</strong> steig<strong>er</strong>n. Wollen Sie das in Ihr<strong>er</strong><br />

Stadt od<strong>er</strong> Ihr<strong>er</strong> Kirche? Dann lassen Sie <strong>uns</strong> darüb<strong>er</strong> sprechen,<br />

was Sie <strong>er</strong>warten dürfen! www.mission-is-possible.de<br />

info@mission-is-possible.de • 0171 1200983<br />

Mit ein<strong>er</strong> Spende von 100,- <strong>er</strong>möglichen Sie, dass wir<br />

50 Incil/Evangelien an türkische Mitmenschen v<strong>er</strong>teilen.<br />

IBAN: DE 23 6105 0000 0049 0096 08 • BIC: GOPSDE6GXXX<br />

Kritik ist nicht hassen<br />

und auch nicht diffami<strong>er</strong>en.<br />

Ohne Kritik wäre Innovation<br />

kaum möglich.<br />

Köln<br />

Bremen<br />

Darmstadt<br />

Pforzheim<br />

Z für Zukunft<br />

Mannheim<br />

53<br />

Münst<strong>er</strong><br />

B<strong>er</strong>lin


Hint<strong>er</strong>grund<br />

Foto: © Agentur PJI/MBildmontage/Fred Klootwijk<br />

D<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz-Vogel<br />

Üb<strong>er</strong> Missv<strong>er</strong>ständnisse und intol<strong>er</strong>ante Tol<strong>er</strong>anz<br />

Rain<strong>er</strong> May<strong>er</strong><br />

Tol<strong>er</strong>anz – nur scheinbar selbstv<strong>er</strong>ständlich<br />

und eindeutig. Tol<strong>er</strong>anz gilt<br />

in <strong>den</strong> westlichen Gesellschaften mit<br />

Recht als hohes Gut. Oft wird Tol<strong>er</strong>anz<br />

ab<strong>er</strong> nur noch ob<strong>er</strong>flächlich v<strong>er</strong>stan<strong>den</strong><br />

und praktizi<strong>er</strong>t. Die Folge: Intol<strong>er</strong>anz im<br />

Namen d<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz.<br />

(Miss-)V<strong>er</strong>ständnis von Tol<strong>er</strong>anz:<br />

• Tol<strong>er</strong>anz wird mit Gleichgültigkeit und Mangel<br />

an eigen<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>zeugung v<strong>er</strong>wechselt. So kann<br />

kein v<strong>er</strong>antwortliches Engagement entstehen.<br />

Eine Not wird <strong>zu</strong>r Tugend gemacht.<br />

• Fortschreitende Individualisi<strong>er</strong>ung führt <strong>zu</strong><br />

ob<strong>er</strong>flächlich<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz: Jed<strong>er</strong> soll tun und lassen<br />

können, was <strong>er</strong> will. Individuelle Entfaltung<br />

ist ab<strong>er</strong> nur im Zusammenhang v<strong>er</strong>bindlich<strong>er</strong><br />

Gemeinsamkeiten konstruktiv. Wo jed<strong>er</strong> nur<br />

tut und lässt, was ihm beliebt, ist eine Gemeinschaft<br />

gestört. Letzten Endes setzt sich d<strong>er</strong><br />

Stärk<strong>er</strong>e durch, auf Kosten des Schwäch<strong>er</strong>en.<br />

Tol<strong>er</strong>anz dies<strong>er</strong> Art führt <strong>zu</strong>r Anarchie.<br />

• Eine dritte ob<strong>er</strong>flächliche Form begnügt sich<br />

mit d<strong>er</strong> äuß<strong>er</strong>en Form abstrakt<strong>er</strong> Ideen. Das<br />

Motto: <strong>Was</strong> im Einzelnen geglaubt wird, ist<br />

nicht entschei<strong>den</strong>d, Hauptsache, <strong>man</strong> setzt sich<br />

54 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Hint<strong>er</strong>grund<br />

für irgendetwas ein, egal für was. Dann heißt es<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel: „Wir glauben ja doch alle an <strong>den</strong>selben<br />

Gott!“, od<strong>er</strong>: „Ausschlaggebend ist d<strong>er</strong><br />

gute Wille!“ Eine Kommunikation üb<strong>er</strong> das, was<br />

wahr, gültig und g<strong>er</strong>echt ist, entfällt. Ein weit<strong>er</strong>es<br />

Defizit wird <strong>zu</strong>r Tugend.<br />

D<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anzbegriff ist so positiv besetzt, dass<br />

selbst diese drei „billigen“ V<strong>er</strong>ständnisse noch sehr<br />

geschätzt w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Dabei üb<strong>er</strong>sieht <strong>man</strong>, dass ob<strong>er</strong>flächliche<br />

Tol<strong>er</strong>anz Wegb<strong>er</strong>eit<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Intol<strong>er</strong>anz ist.<br />

Beispiele: In Gremien w<strong>er</strong><strong>den</strong> alle Mei<strong>nun</strong>gen<br />

„tol<strong>er</strong>ant“ angehört. Danach wird eine schon<br />

<strong>zu</strong>vor feststehende Entscheidung getroffen – eine<br />

Entscheidung im Sinne d<strong>er</strong><strong>er</strong>, die die Macht<br />

haben. Die tol<strong>er</strong>ante Anhörung diente nur <strong>zu</strong>r<br />

V<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>ung dies<strong>er</strong> Machtv<strong>er</strong>hältnisse.<br />

Ein and<strong>er</strong>es gängiges Mittel, Intol<strong>er</strong>anz als<br />

„Tol<strong>er</strong>anz“ <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>kaufen: Man hängt ein<strong>er</strong> klaren<br />

Üb<strong>er</strong>zeugung das Etikett „Intol<strong>er</strong>anz“ an.<br />

W<strong>er</strong> also eine entschie<strong>den</strong>e Haltung einnimmt,<br />

kann schnell als „Fundamentalist“ v<strong>er</strong>leumdet<br />

und somit als intol<strong>er</strong>ant abgelehnt w<strong>er</strong><strong>den</strong>. W<strong>er</strong><br />

genau<strong>er</strong>es Nach<strong>den</strong>ken und Prüfen ford<strong>er</strong>t, bei<br />

dem könnte schnell eine Phobie, also eine Krankheit<br />

(z. B. „<strong>Islam</strong>ophobie“, „Homophobie“) diagnostizi<strong>er</strong>t<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Damit soll <strong>er</strong> ohne inhaltliche<br />

Auseinand<strong>er</strong>set<strong>zu</strong>ng mundtot gemacht w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Im Namen sogenannt<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz.<br />

Fazit: Im Namen d<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz wird häufig Intol<strong>er</strong>anz<br />

geübt. Ein Phänomen, das be<strong>den</strong>klich weit<br />

fortgeschritten ist! Gleichgültigkeit, fehlende<br />

V<strong>er</strong>antwortung, <strong>man</strong>gelnde Zivilcourage bei<br />

gleichzeitig rücksichtslosem Durchsetzen eigen<strong>er</strong><br />

Int<strong>er</strong>essen sind die Kennzeichen. Denkv<strong>er</strong>bote<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> <strong>er</strong>lassen. Klare Standpunkte dürfen nicht<br />

v<strong>er</strong>treten w<strong>er</strong><strong>den</strong>, das wäre schließlich „intol<strong>er</strong>ant“.<br />

Dies alles geschieht im Namen d<strong>er</strong> „Tol<strong>er</strong>anz“!<br />

W<strong>er</strong> <strong>den</strong> Begriff hat, hat ab<strong>er</strong> deshalb noch<br />

lange nicht die Sache. Dah<strong>er</strong> kann ein defizitäres<br />

Tol<strong>er</strong>anzv<strong>er</strong>ständnis keineswegs positiv bew<strong>er</strong>tet<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Es ist dringend nötig, dass wir wied<strong>er</strong><br />

echte Tol<strong>er</strong>anz <strong>er</strong>langen, in ihr<strong>er</strong> ganzen Tiefe.<br />

Foto: © Wikipedia/P<strong>er</strong> Harald Olsen<br />

H<strong>er</strong>kunft und Wurzel d<strong>er</strong> Tol<strong>er</strong>anz<br />

Die Tol<strong>er</strong>anzidee geht auf <strong>den</strong> antiken Hu<strong>man</strong>ismus<br />

und auf das christliche Menschenbild<br />

<strong>zu</strong>rück. Während ursprünglich die H<strong>er</strong>rsch<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

antiken Großreiche <strong>den</strong> unt<strong>er</strong>worfenen Völk<strong>er</strong>n<br />

ihre Sieg<strong>er</strong>-Gött<strong>er</strong> aufzwangen, führte spät<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Einfluss d<strong>er</strong> griechischen Philosophie da<strong>zu</strong>, dass<br />

die abhängigen Völk<strong>er</strong> mit ihren Gött<strong>er</strong>n tol<strong>er</strong>i<strong>er</strong>t<br />

wur<strong>den</strong> – all<strong>er</strong>dings nur ihre Volksgött<strong>er</strong>, nicht die<br />

individuellen Bekenntnisse.<br />

Da Christen nicht Volksgött<strong>er</strong> v<strong>er</strong>ehren, sond<strong>er</strong>n<br />

<strong>den</strong> einen p<strong>er</strong>sönlichen Gott und Erlös<strong>er</strong>,<br />

g<strong>er</strong>ieten sie mit dies<strong>er</strong> eingeschränkten römischen<br />

Tol<strong>er</strong>anz in Konflikt; diese v<strong>er</strong>langte die<br />

Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung unt<strong>er</strong> <strong>den</strong> Kais<strong>er</strong>kult. Bis <strong>zu</strong>m<br />

„Tol<strong>er</strong>anzedikt“ im Jahre 311 kam es dah<strong>er</strong> <strong>zu</strong><br />

massiven Christenv<strong>er</strong>folgungen. Nachdem die<br />

Kirche Reichskirche gewor<strong>den</strong> war, ging sie<br />

selbst <strong>zu</strong> ein<strong>er</strong> intol<strong>er</strong>anten Religionspolitik üb<strong>er</strong>.<br />

Die Reformation brachte einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Durchbruch für die Freiheit des individuellen<br />

Bekenntnisses. D<strong>er</strong> <strong>zu</strong>m christlichen Glauben<br />

konv<strong>er</strong>ti<strong>er</strong>te römische Schriftstell<strong>er</strong> T<strong>er</strong>tullian<br />

stellte schon um das Jahr 200 fest: Da d<strong>er</strong> Glaube<br />

ein Geschenk Gottes an die Menschen ist, kann<br />

nie<strong>man</strong>d <strong>zu</strong>m Glauben gezwungen w<strong>er</strong><strong>den</strong>! Somit<br />

war in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>schmel<strong>zu</strong>ng des antik-hu<strong>man</strong>istischen<br />

Menschenbildes mit dem biblisch-christlichen<br />

die Grundlage für das unv<strong>er</strong>kürzte abendländische<br />

Tol<strong>er</strong>anzv<strong>er</strong>ständnis gegeben. Politisch<br />

D<strong>er</strong> Teichrohrsäng<strong>er</strong><br />

ist so ein<br />

Tol<strong>er</strong>anz-Vogel:<br />

Er lässt sich vom<br />

Kuckuck ein Ei ins<br />

Nest legen, das<br />

früh<strong>er</strong> schlüpft als<br />

die eigenen. Das<br />

Kuckucks-Küken<br />

schafft es, die<br />

übrigen Ei<strong>er</strong> aus<br />

dem Nest <strong>zu</strong> w<strong>er</strong>fen.<br />

Das bald vi<strong>er</strong><br />

Mal so große<br />

Fremdti<strong>er</strong> wird mit<br />

ganz<strong>er</strong> Hingabe<br />

gefütt<strong>er</strong>t, als wäre<br />

es das eigene<br />

Z für Zukunft<br />

55


Hint<strong>er</strong>grund<br />

Wenn die<br />

öffentliche<br />

Mei<strong>nun</strong>g einmal<br />

gesprochen hat,<br />

findet kaum<br />

noch je<strong>man</strong>d<br />

<strong>den</strong> Mut <strong>zu</strong>m<br />

Wid<strong>er</strong>spruch.<br />

Foto: © Agentur PJI UG<br />

Zum V<strong>er</strong>ständnis: <strong>Was</strong> ist Tol<strong>er</strong>anz?<br />

In ein<strong>er</strong> Radiosendung im SWR 2 sprach<br />

H<strong>er</strong>r Prof. Norb<strong>er</strong>t Bolz üb<strong>er</strong> die Freiheit<br />

W<strong>er</strong> <strong>den</strong> Zorn d<strong>er</strong> And<strong>er</strong>en fürchte,<br />

so Prof. Bolz, schließe sich leicht<br />

d<strong>er</strong> Mei<strong>nun</strong>g d<strong>er</strong> scheinbaren<br />

Mehrheit an, auch wenn <strong>er</strong> es<br />

eigentlich bess<strong>er</strong> wisse. Er bringe<br />

sich selbst <strong>zu</strong>m Schweigen, um seinen guten Ruf<br />

nicht aufs Spiel <strong>zu</strong> setzen. Aus dies<strong>er</strong> Angst h<strong>er</strong>aus<br />

beobachte <strong>man</strong> ständig die „öffentliche Mei<strong>nun</strong>g“.<br />

Doch was <strong>man</strong> dort geboten bekommt, ist meist die<br />

Mei<strong>nun</strong>g gut artikuli<strong>er</strong>t<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heiten. So bringt<br />

es Prof. Bolz auf <strong>den</strong> Punkt: „Die öffentliche Mei<strong>nun</strong>g<br />

v<strong>er</strong>hilft also imm<strong>er</strong> häufig<strong>er</strong> nicht d<strong>er</strong> Majorität,<br />

sond<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> Orthodoxie <strong>zu</strong>m Ausdruck. Diese<br />

Orthodoxie heißt heute politische Korrektheit.“<br />

„Es fällt <strong>uns</strong> ja schw<strong>er</strong> <strong>zu</strong> akzepti<strong>er</strong>en, dass<br />

wir unfähig sind, eine eigene Mei<strong>nun</strong>g <strong>zu</strong> Afghanistan,<br />

<strong>zu</strong>r Präimplantationsdiagnostik od<strong>er</strong> <strong>zu</strong>r<br />

Schul<strong>den</strong>krise <strong>zu</strong> haben. Deshalb sind wir anfällig<br />

für die Mei<strong>nun</strong>g von d<strong>er</strong> Stange.“<br />

Wenn die öffentliche Mei<strong>nun</strong>g einmal gesprochen<br />

habe, bringe kaum noch je<strong>man</strong>d <strong>den</strong> Mut<br />

<strong>zu</strong>m Wid<strong>er</strong>spruch auf. Nie<strong>man</strong>d wage es, einem<br />

unabhängigen Gedankengang <strong>zu</strong> folgen. Deshalb,<br />

so bedau<strong>er</strong>t Prof. Bolz, gebe es auch keine großen<br />

Denk<strong>er</strong> mehr. Die soziale Intol<strong>er</strong>anz füge heute<br />

zwar nie<strong>man</strong>dem mehr körp<strong>er</strong>lichen Scha<strong>den</strong><br />

<strong>zu</strong>, ab<strong>er</strong> w<strong>er</strong> and<strong>er</strong>s <strong>den</strong>ke, müsse seine Mei<strong>nun</strong>g<br />

maski<strong>er</strong>en od<strong>er</strong> auf Publizität v<strong>er</strong>zichten.<br />

d<strong>er</strong> Gedanken. Ein kurz<strong>er</strong> Aus<strong>zu</strong>g<br />

Dann kommt d<strong>er</strong> Medienspezialist <strong>zu</strong> ein<strong>er</strong><br />

Feststellung, die für diese Auseinand<strong>er</strong>set<strong>zu</strong>ng<br />

von zentral<strong>er</strong> Bedeutung ist: „W<strong>er</strong> eine Diskussion<br />

<strong>zu</strong>m Schweigen bringt, beansprucht für sich<br />

selbst Unfehlbarkeit. Im Anspruch d<strong>er</strong> Unfehlbarkeit<br />

steckt ab<strong>er</strong> die Unfähigkeit, einen Irrtum <strong>zu</strong><br />

korrigi<strong>er</strong>en – und Irren ist doch menschlich. Zur<br />

Korrektur eines Irrtums muss <strong>man</strong> Erfahrungen<br />

int<strong>er</strong>preti<strong>er</strong>en, da<strong>zu</strong> braucht es die Diskussion.<br />

Deshalb darf es keine Einschränkung d<strong>er</strong> Freiheit<br />

<strong>zu</strong>m Wid<strong>er</strong>spruch und <strong>zu</strong>r abweichen<strong>den</strong><br />

Mei<strong>nun</strong>g geben. Nur dann, wenn ich weiß, dass<br />

die and<strong>er</strong>en die Freiheit <strong>zu</strong>m Wid<strong>er</strong>spruch haben,<br />

kann ich mich auf meine eigene Mei<strong>nun</strong>g v<strong>er</strong>lassen,<br />

als ob sie die Wahrheit wäre.“<br />

„Tol<strong>er</strong>anz“: ein oft missbrauchtes Wort<br />

„Man kann nicht tol<strong>er</strong>ant sein, wenn <strong>man</strong> keine eigenen<br />

W<strong>er</strong>te <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>teidigen hat. Man kann nicht offen<br />

sein, wenn <strong>man</strong> nicht selbstbewusst ist. Ich stehe<br />

<strong>zu</strong> meinen Üb<strong>er</strong>zeugungen – im vollen Bewusstsein<br />

d<strong>er</strong> Alt<strong>er</strong>nativen. Und ich muss nicht respekti<strong>er</strong>en,<br />

was ich tol<strong>er</strong>i<strong>er</strong>e. Tol<strong>er</strong>anz ist nämlich das Klima d<strong>er</strong><br />

Koexistenz von And<strong>er</strong>sgläubigen. Friedliche Koexistenz<br />

gibt es nur durch V<strong>er</strong>zicht auf Konsens.“<br />

58 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Hint<strong>er</strong>grund<br />

D<strong>er</strong> mod<strong>er</strong>ne Konformismus steht dem entgegen;<br />

Prof. Bolz sieht darin die Konsequenz d<strong>er</strong><br />

Entmythologisi<strong>er</strong>ung, d<strong>er</strong> Entzaub<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Welt,<br />

also eine Nebenwirkung d<strong>er</strong> Aufklärung. „Wir<br />

sagen, was <strong>man</strong> sagt, weil wir <strong>uns</strong> nicht mehr<br />

vom Gesetz, d<strong>er</strong> Sitte und d<strong>er</strong> Tradition getragen<br />

fühlen. Diese mod<strong>er</strong>nitätsspezifische Ungewissheit<br />

führt also g<strong>er</strong>adewegs <strong>zu</strong>m Konformismus;<br />

dies<strong>er</strong> entsteht durch soziale Nachahmung. Wenn<br />

<strong>man</strong> nicht weiß, was <strong>man</strong> tun soll, ist es durchaus<br />

lebensklug, sich an dem <strong>zu</strong> orienti<strong>er</strong>en, was die<br />

and<strong>er</strong>en tun. D<strong>er</strong> Mensch wird <strong>zu</strong>m Mitläuf<strong>er</strong>. Die<br />

mod<strong>er</strong>ne Demokratie begünstigt <strong>den</strong> Konformismus<br />

– ein Effekt d<strong>er</strong> Massenmedien.“<br />

Sün<strong>den</strong>bock gesucht<br />

Je mehr Gleichheit Menschen <strong>er</strong>warten und je<br />

wenig<strong>er</strong> sie die Möglichkeit haben, zwischen<br />

Freund und Feind <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong>, desto mehr<br />

Aggressivität komme auf, so eine weit<strong>er</strong>e Schlussfolg<strong>er</strong>ung<br />

von Prof. Bolz.<br />

„W<strong>er</strong> keinen Feind mehr und nur noch seinesgleichen<br />

kennt, braucht einen Sün<strong>den</strong>bock.<br />

Und für diese Rolle sind heute vor allem diejenigen<br />

prädestini<strong>er</strong>t, die <strong>den</strong> öffentlichen<br />

Mut <strong>zu</strong> solchen Wahrheiten haben.“<br />

Man müsse nur einige d<strong>er</strong> politischen Feld<strong>er</strong><br />

benennen, auf <strong>den</strong>en sich d<strong>er</strong> Mut <strong>zu</strong>m And<strong>er</strong>s<strong>den</strong>ken<br />

bewähren müsse – Radikalfeminismus,<br />

Integrationstabus, Klimaapokalypse –, dann sehe<br />

<strong>man</strong>, wie rar echt<strong>er</strong> Nonkonformismus heute sei:<br />

Hund<strong>er</strong>te Polizisten müssen die friedliche „Demo für alle“<br />

gegen <strong>den</strong> Gend<strong>er</strong>-Bildungsplan in Ba<strong>den</strong> Württemb<strong>er</strong>g<br />

schützen: Großes Aufgebot <strong>zu</strong>m Schutz gegen tätliche<br />

Üb<strong>er</strong>griffe seitens d<strong>er</strong> links-autonomen V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

grün-roten Politik<br />

„Man stelle sich vor, je<strong>man</strong>d würde sagen: D<strong>er</strong><br />

fanatische Feminismus ist eine Geisteskrankheit,<br />

die ab<strong>er</strong> aufgrund ihr<strong>er</strong> massiven V<strong>er</strong>breitung in<br />

<strong>den</strong> Medien und an Univ<strong>er</strong>sitäten als neue Form<br />

d<strong>er</strong> Intelligenz gefei<strong>er</strong>t wird. Od<strong>er</strong>: Die Klimaapokalypse<br />

ist das Produkt ein<strong>er</strong> politischen und<br />

medialen Angstindustrie, die <strong>uns</strong> Hilflosigkeit beibringt<br />

und <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Unsich<strong>er</strong>heit ausbeutet.“<br />

Und so kommt Prof. Bolz <strong>zu</strong> dem Schluss:<br />

„Würde je<strong>man</strong>d d<strong>er</strong>artiges äuß<strong>er</strong>n, dann wäre<br />

das Urteil d<strong>er</strong> Öffentlichkeit klar: ein Reaktionär.<br />

Das ist also d<strong>er</strong> Preis, <strong>den</strong> <strong>man</strong> zahlen muss,<br />

wenn <strong>man</strong> nicht mit <strong>den</strong> Wölfen heult. Es geht um<br />

<strong>den</strong> Mut <strong>zu</strong>m And<strong>er</strong>s<strong>den</strong>ken und um die Freiheit,<br />

Nein <strong>zu</strong> sagen. Da<strong>zu</strong> sind Tugen<strong>den</strong> <strong>er</strong>ford<strong>er</strong>lich,<br />

die nicht <strong>zu</strong>fällig sehr antiqui<strong>er</strong>t klingen: Freimut<br />

und Redlichkeit, Lei<strong>den</strong>schaft, Enthusiasmus und<br />

auch Eigensinn.“<br />

Wahrscheinlich aus d<strong>er</strong> eigenen P<strong>er</strong>spektive<br />

sagt Prof. Bolz: „D<strong>er</strong> ‚Reaktionär‘ jedoch zielt<br />

nur auf die Umkehr des Einzelnen: Kehre um, du<br />

musst dein Leben änd<strong>er</strong>n od<strong>er</strong> doch wenigstens<br />

dein Denken.“<br />

Norb<strong>er</strong>t Bolz ist Professor an d<strong>er</strong> Technischen Univ<strong>er</strong>sität<br />

B<strong>er</strong>lin am Institut für Sprache und Kommunikation, Fachgebiet<br />

Medien<strong>wissen</strong>schaft/Medienb<strong>er</strong>atung.<br />

Z für Zukunft<br />

59


Historisch<br />

Foto: © PresseMMK Museum für Mod<strong>er</strong>ne K<strong>uns</strong>t Frankfurt, P<strong>er</strong>for<strong>man</strong>ce „Houris“, Majida Khattari 20<strong>14</strong><br />

Keine Jungfrauen im Paradies<br />

Die syro-aramäische Entschlüsselung d<strong>er</strong> dunklen Seiten des Korans<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Nach traditionell<strong>er</strong> Sicht des <strong>Islam</strong>s<br />

ist d<strong>er</strong> Koran die wortwörtliche Nied<strong>er</strong>schrift<br />

d<strong>er</strong> Offenbarung Allahs<br />

an seinen Gesandten Mohammed<br />

zwischen 610 und 632 n. Chr. Ält<strong>er</strong>e<br />

Textvorstufen w<strong>er</strong><strong>den</strong> nicht in Erwägung gezogen.<br />

Dah<strong>er</strong> sieht die klassische <strong>Islam</strong><strong>wissen</strong>schaft keinen<br />

Grund, das heilige Buch des <strong>Islam</strong>s entstehungsgeschichtlich<br />

<strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>suchen. Ähnliches gilt<br />

für die muslimische Lit<strong>er</strong>atur üb<strong>er</strong> Mohammed, die<br />

im neunten und zehnten Jahrhund<strong>er</strong>t, also bis <strong>zu</strong><br />

300 Jahre nach <strong>den</strong> b<strong>er</strong>ichteten Ereignissen, auf<br />

d<strong>er</strong> Basis mündlich<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>lief<strong>er</strong>ungen entstan<strong>den</strong><br />

ist. Ethnologen sind inzwischen d<strong>er</strong> Auffassung,<br />

dass mündliche Üb<strong>er</strong>lief<strong>er</strong>ungen spätestens nach<br />

80 Jahren gravi<strong>er</strong>ende Entstellungen aufweisen<br />

können. Die Frühgeschichte des <strong>Islam</strong>s <strong>sollte</strong> dah<strong>er</strong><br />

nicht nur von Arabisten und <strong>Islam</strong><strong>wissen</strong>schaftl<strong>er</strong>n<br />

allein <strong>er</strong>forscht w<strong>er</strong><strong>den</strong>; die Komplexität dieses Themas<br />

v<strong>er</strong>langt die Einbeziehung auch von Philologen,<br />

Historik<strong>er</strong>n, Archäologen, Epigrafik<strong>er</strong>n und Wissenschaftl<strong>er</strong>n<br />

weit<strong>er</strong><strong>er</strong> Disziplinen.<br />

Diese Int<strong>er</strong>disziplinarität findet sich im Saarbrück<strong>er</strong><br />

„Institut <strong>zu</strong>r Erforschung d<strong>er</strong> frühen<br />

<strong>Islam</strong>geschichte und des Koran (Inarah)“. D<strong>er</strong>en<br />

prominentest<strong>er</strong> Mitarbeit<strong>er</strong> ist Christoph Luxenb<strong>er</strong>g,<br />

d<strong>er</strong> durch sein Buch „Die syro-aramäische<br />

Lesart des Koran“ Aufsehen <strong>er</strong>regt. Darin<br />

weist <strong>er</strong> nach, dass <strong>man</strong> von einem Ur-Koran in<br />

syrisch-aramäisch<strong>er</strong> Schrift ausgehen muss. Viele<br />

Medien, wie z. B. Die Zeit, Die Welt, d<strong>er</strong> Spiegel<br />

und die taz haben davon b<strong>er</strong>ichtet.<br />

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Historisch<br />

Des Weit<strong>er</strong>en geht d<strong>er</strong> Wissenschaftl<strong>er</strong> davon<br />

aus, dass diese Ur-Texte keinesfalls in d<strong>er</strong> arabischen<br />

Wüste entstan<strong>den</strong> sein können; dieses Gebiet<br />

war weitgehend von analphabetischen Noma<strong>den</strong><br />

geprägt. Mohammed selbst war Analphabet. In diesem<br />

multikulturellen Gebiet entlang d<strong>er</strong> Sei<strong>den</strong>straße<br />

lebten neben Arab<strong>er</strong>n und v<strong>er</strong>schie<strong>den</strong>en<br />

and<strong>er</strong>en Völk<strong>er</strong>n auch zahlreiche arabisch sprechende<br />

syrische Christen, die sich vom Christentum<br />

in Kleinasien und dem hellenistischen Raum inhaltlich<br />

bedingt abgesond<strong>er</strong>t hatten. Sie waren von<br />

d<strong>er</strong> Strömung d<strong>er</strong> Arian<strong>er</strong> geprägt, die durch die<br />

Konzile von Nizäa und Konstantinopel als Häresie<br />

v<strong>er</strong>boten wor<strong>den</strong> waren. Arian<strong>er</strong> lehnten die Gottessohnschaft<br />

von Jesus Christus ab; darin könnte<br />

die Grundlage für ebendieselbe Haltung im <strong>Islam</strong><br />

gesehen w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Auch nachdem im Konzil von Konstantinopel<br />

die Dreieinigkeit Gottes – Vat<strong>er</strong>, Sohn<br />

und Heilig<strong>er</strong> Geist – präzise dargelegt wor<strong>den</strong> war,<br />

weig<strong>er</strong>ten die syrischen Christen sich und sahen in<br />

Jesus weit<strong>er</strong>hin nur einen Gesandten Gottes.<br />

In d<strong>er</strong> Mitte des sechsten Jahrhund<strong>er</strong>ts hielten<br />

die orientalischen Christen es für notwendig,<br />

ihr abweichendes Glaubensbekenntnis nied<strong>er</strong><strong>zu</strong>schreiben.<br />

So entstand ein monotheistisch<strong>er</strong> und<br />

antinizäisch<strong>er</strong> Text, d<strong>er</strong> schon vor Mohammed die<br />

syro-aramäische Bezeich<strong>nun</strong>g „Koran“ <strong>er</strong>hielt.<br />

Somit war d<strong>er</strong> Ur-Koran nicht auf die Gründung<br />

ein<strong>er</strong> neuen Religion ausg<strong>er</strong>ichtet, sond<strong>er</strong>n<br />

drückte die abweichende Gottesauffassung und<br />

Christologie ein<strong>er</strong> abgespaltenen christlichen<br />

Bewegung aus.<br />

In d<strong>er</strong> umfangreichen Lit<strong>er</strong>atur <strong>zu</strong>m <strong>Islam</strong> fin<strong>den</strong><br />

sich selten textkritische Unt<strong>er</strong>suchungen des<br />

Korans. Das liegt daran, dass dieses für Muslime<br />

heilige Buch als unantastbar gilt; solche Absichten<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> nicht selten mit dem Tode geahndet.<br />

D<strong>er</strong> ägyptische Wissenschaftl<strong>er</strong> Faruq Foda wurde<br />

auf offen<strong>er</strong> Straße <strong>er</strong>schossen, d<strong>er</strong> palästinensische<br />

Professor Suli<strong>man</strong> Bashe<strong>er</strong> aus dem Fenst<strong>er</strong><br />

geworfen, Nasr Hamed Abu Zaid musste Ägypten<br />

v<strong>er</strong>lassen. D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong><strong>wissen</strong>schaftl<strong>er</strong> Christoph<br />

Luxenb<strong>er</strong>g, dessen Erkenntnisse diesem Artikel<br />

<strong>zu</strong>grunde liegen, schützt sich durch ein Pseudonym.<br />

Er ist Spezialist für semitische und arabische<br />

Sprachen und hat <strong>den</strong> Koran nach sprachhistorischen<br />

Aspekten neu üb<strong>er</strong>setzt. Wesentliche<br />

Fehldeutungen kamen dabei ans Licht.<br />

Im Koran gibt es viele dunkle Stellen, die die<br />

frühesten arabischen Koran-Kommentatoren nicht<br />

<strong>er</strong>klären konnten: „Allah allein kann das v<strong>er</strong>stehen.“<br />

Grundlage d<strong>er</strong> westlichen Koranforschung<br />

sind die arabischen Kommentare; ab<strong>er</strong> v<strong>er</strong>schie<strong>den</strong>e<br />

Fremdwört<strong>er</strong> im Koran blieben trotz allem völlig<br />

unv<strong>er</strong>ständlich. Luxenb<strong>er</strong>g unt<strong>er</strong>nahm <strong>den</strong> V<strong>er</strong>such,<br />

<strong>den</strong> Koran sprachhistorisch <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>suchen;<br />

vor d<strong>er</strong> Nied<strong>er</strong>schrift des Korans war Arabisch<br />

keine Schriftsprache.<br />

Nach islamisch<strong>er</strong> Tradition ist d<strong>er</strong> Koran im<br />

7. Jahrhund<strong>er</strong>t entstan<strong>den</strong>, die eigentliche arabische<br />

Lit<strong>er</strong>atur entstand ab<strong>er</strong> frühestens mit<br />

d<strong>er</strong> „Biografie des Propheten“ von Ibn<br />

Hischam (um 828). Wir dürfen deshalb<br />

annehmen, dass die nachkoranische<br />

arabische Lit<strong>er</strong>atur <strong>er</strong>st nach<br />

Al-Khalil B. Ahmad (gest. 786),<br />

Ein markantes Beispiel<br />

unt<strong>er</strong> <strong>den</strong> vielen möglichen<br />

Fehldeutungen im Koran<br />

sind die viel ziti<strong>er</strong>ten und<br />

heißbegehrten Jungfrauen, die<br />

Selbstmordattentät<strong>er</strong> im Paradies<br />

<strong>er</strong>warten dürfen. Die „Huris“<br />

konnten sich die arabischen<br />

Korankommentatoren<br />

offensichtlich nicht and<strong>er</strong>s<br />

<strong>er</strong>klären. Syro-aramäisch gelesen<br />

jedoch spricht dies<strong>er</strong> Abschnitt<br />

von „weißen Weintrauben“,<br />

einem Symbol des christlichen<br />

Paradieses mit Be<strong>zu</strong>g auf<br />

das Abendmahl.<br />

Z für Zukunft<br />

61


Historisch<br />

Foto: © Wikipedia/Max Freih<strong>er</strong>r von Oppenheim-Stiftung, Köln<br />

Freih<strong>er</strong>r Max von Oppenheim<br />

v<strong>er</strong>fügte üb<strong>er</strong> gute<br />

V<strong>er</strong>bindungen <strong>zu</strong><br />

einheimischen Führ<strong>er</strong>n<br />

Deutschland – Erfind<strong>er</strong><br />

des politischen Dschihad?<br />

Deutschlands Bündnisse mit dem <strong>Islam</strong><br />

Rosemarie Strese<strong>man</strong>n<br />

Lange bevor die Diskussion um die Präsenz<br />

des <strong>Islam</strong>s in Deutschland aufkam,<br />

hatten schon Kais<strong>er</strong> Wilhelm II.<br />

und nach ihm Hitl<strong>er</strong> beschlossen, dass<br />

sich Deutschland mit dem <strong>Islam</strong> und<br />

seinen politischen V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong>n v<strong>er</strong>bün<strong>den</strong> <strong>sollte</strong>,<br />

jedes Mal, um Deutschlands machtpolitische Int<strong>er</strong>essen<br />

durch<strong>zu</strong>setzen. Diese Bündnisse brachten<br />

Armeni<strong>er</strong>n und Ju<strong>den</strong> <strong>den</strong> Tod und wirken sich<br />

bis heute tiefgreifend z<strong>er</strong>stör<strong>er</strong>isch auf die Beziehung<br />

<strong>zu</strong> Israel aus.<br />

Das Bündnis Kais<strong>er</strong> Wilhelms II.<br />

Wilhelm II. <strong>er</strong>klärte sich 1898 in Damaskus <strong>zu</strong>m<br />

„Schutzh<strong>er</strong>rn d<strong>er</strong> 300 Millionen Muslime”. Mit<br />

dem os<strong>man</strong>ischen Sultan, d<strong>er</strong> als Kalif auch das<br />

geistliche Ob<strong>er</strong>haupt all<strong>er</strong> sunnitischen Moslems<br />

war, schloss <strong>er</strong> einen Freundschafts-, Handelsund<br />

Schifffahrtsv<strong>er</strong>trag. Theodor H<strong>er</strong>zl (jüdisch<strong>er</strong><br />

Journalist, 1860–1904) hatte dem Kais<strong>er</strong> noch<br />

kurz <strong>zu</strong>vor seine Idee eines autonomen Ju<strong>den</strong>staates<br />

im Os<strong>man</strong>ischen Reich unt<strong>er</strong> deutschem Protektorat<br />

unt<strong>er</strong>breitet. D<strong>er</strong> Kais<strong>er</strong> wollte ab<strong>er</strong> nicht<br />

64 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Historisch<br />

einen Ju<strong>den</strong>staat unt<strong>er</strong>stützen auf Kosten sein<strong>er</strong><br />

Freundschaft <strong>zu</strong> dem islamischen H<strong>er</strong>rsch<strong>er</strong>, die<br />

<strong>er</strong> brauchte, um England <strong>zu</strong> schwächen.<br />

D<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste deutsche Dschihad-Plan<br />

D<strong>er</strong> deutsche Diplomat und Orientalist Max von<br />

Oppenheim (1860–1946) hatte <strong>zu</strong> Beginn des Ersten<br />

Weltkriegs <strong>zu</strong>r Destabilisi<strong>er</strong>ung Englands ein<br />

Dschihad-Konzept entwickelt, das <strong>er</strong> dem Kais<strong>er</strong><br />

vorlegte:<br />

Durch t<strong>er</strong>roristische Dschihad-Aktionen <strong>sollte</strong><br />

in d<strong>er</strong> islamischen Welt gegen England, Frankreich<br />

und Russland eine dritte Front <strong>er</strong>öffnet und<br />

so das islamische Hint<strong>er</strong>land d<strong>er</strong> Feinde Deutschlands<br />

destabilisi<strong>er</strong>t w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Als <strong>Islam</strong>kenn<strong>er</strong> wusste Oppenheim, dass d<strong>er</strong><br />

krieg<strong>er</strong>ische Dschihad einen islamischen Gottesstaat<br />

durchsetzen will und deshalb die „Ungläubigen”<br />

bekämpft. Sein neues Dschihad-Konzept:<br />

D<strong>er</strong> Kais<strong>er</strong>, als Repräsentant ein<strong>er</strong> christlichen<br />

Macht(!), <strong>sollte</strong> <strong>den</strong> islamischen Dschihad anfachen<br />

<strong>zu</strong>g<strong>uns</strong>ten d<strong>er</strong> eigenen („christlichen”) Machtint<strong>er</strong>essen,<br />

ihn also für die deutschen Kriegsziele instrumentalisi<strong>er</strong>en.<br />

D<strong>er</strong> Kais<strong>er</strong> bat <strong>den</strong> Sultan, diesen<br />

Dschihad aus<strong>zu</strong>rufen.<br />

Und wirklich: Mitte Novemb<strong>er</strong> 19<strong>14</strong>, nach<br />

Kriegseintritt d<strong>er</strong> Os<strong>man</strong>en, wurde tatsächlich vom<br />

Sultan in Konstantinopel durch eine Fatwa (islamisches<br />

Rechtsgutachten) d<strong>er</strong> Dschihad gegen die<br />

Kriegsgegn<strong>er</strong> ausg<strong>er</strong>ufen. D<strong>er</strong> politisch konstrui<strong>er</strong>te<br />

Dschihad war geboren – dank deutsch<strong>er</strong> Pla<strong>nun</strong>g!<br />

Zur Umset<strong>zu</strong>ng wurde im Auswärtigen Amt in<br />

B<strong>er</strong>lin als Pla<strong>nun</strong>gsstelle das Orientref<strong>er</strong>at eing<strong>er</strong>ichtet,<br />

um muslimische Völk<strong>er</strong> <strong>zu</strong> Revolten auf<strong>zu</strong>wiegeln.<br />

1 Muslimische Kriegsgefangene wur<strong>den</strong><br />

da<strong>zu</strong> in speziellen Lag<strong>er</strong>n stationi<strong>er</strong>t (Wünsdorf<br />

und Zossen bei B<strong>er</strong>lin), wo Imame sie für <strong>den</strong><br />

Dschihad ausbildeten. Am 13. Juli 1915 weihte<br />

<strong>man</strong> dort auch die <strong>er</strong>ste Moschee auf deutschem<br />

Bo<strong>den</strong> ein, das Minarett war 23 Met<strong>er</strong> hoch. 2<br />

D<strong>er</strong> von Deutschland geschürte T<strong>er</strong>rorismus<br />

d<strong>er</strong> Arab<strong>er</strong> brachte die Engländ<strong>er</strong> d<strong>er</strong>maßen in<br />

Bedrängnis, dass sie <strong>den</strong> Scheich von Mekka mit<br />

allen Mitteln auf ihre Seite <strong>zu</strong> ziehen suchten.<br />

Mit viel Geld und dem V<strong>er</strong>sprechen eines eigenen<br />

arabischen Königreichs gelang das auch. Die so<br />

gestellten politischen Weichen wirken im ungelösten<br />

Palästinakonflikt bis heute nach. 3<br />

D<strong>er</strong> Dschihad-Geist war „aus d<strong>er</strong> Flasche”<br />

Die von <strong>den</strong> Deutschen ausgelöste Idee, mittels<br />

Dschihad fremde Besat<strong>zu</strong>ngsmächte <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>treiben,<br />

war – einmal geboren – bis heute nicht mehr<br />

<strong>zu</strong> stoppen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dieses<br />

Konzept des Dschihad von <strong>den</strong> Muslimbrüd<strong>er</strong>n<br />

aufgegriffen und weit<strong>er</strong> „v<strong>er</strong>fein<strong>er</strong>t”. Ein Baron,<br />

ein Nichtmuslim, rief <strong>den</strong> „Dschihad-Geist” für<br />

deutsche Int<strong>er</strong>essen <strong>zu</strong> Hilfe, und seit 19<strong>14</strong> nahm<br />

dies<strong>er</strong> Geist imm<strong>er</strong> mehr an Kraft <strong>zu</strong>.<br />

Unt<strong>er</strong> Hitl<strong>er</strong> war Max von Oppenheim nicht<br />

mehr im Dienst. Dennoch trieb es <strong>den</strong> Achtzigjährigen<br />

1940, seine alten Ideen in B<strong>er</strong>lin noch einmal<br />

vor<strong>zu</strong>legen und so <strong>den</strong> deutschen Vormarsch in<br />

Nordafrika <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>stützen. Durch Revolten in <strong>den</strong><br />

muslimisch-arabischen Gebieten <strong>sollte</strong> die britische<br />

und französische H<strong>er</strong>rschaft <strong>er</strong>neut destabilisi<strong>er</strong>t<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Die Erfahrungen d<strong>er</strong> Orientabteilung<br />

aus dem Ersten Weltkrieg wur<strong>den</strong> genützt, um die<br />

Revolte unt<strong>er</strong> <strong>den</strong> Arab<strong>er</strong>n an<strong>zu</strong>fachen. Aufstände<br />

in Palästina und Jordanien wur<strong>den</strong> ausgelöst, <strong>man</strong><br />

lief<strong>er</strong>te Waffen und an <strong>den</strong> Großmufti von J<strong>er</strong>usalem<br />

flossen große Geld<strong>er</strong>. 4<br />

<strong>Islam</strong>ist d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Stunde:<br />

D<strong>er</strong> Großmufti von J<strong>er</strong>usalem<br />

Ein Mufti war im Os<strong>man</strong>ischen Reich die höchste<br />

religiös-rechtliche Autorität in ein<strong>er</strong> politischen<br />

Region. Seine Auslegung des Korans war gültig<br />

Kais<strong>er</strong> Wilhelm II.<br />

1917 <strong>zu</strong> Besuch bei Sultan<br />

Mehmet V.<br />

Foto: © Wikipedia/Reproduktion ein<strong>er</strong> Postkarte<br />

Z für Zukunft<br />

65


Historisch<br />

band d<strong>er</strong> Mufti nationalsozialistische Propaganda<br />

mit Koranzitaten. Matthias Küntzel bezeichnet <strong>den</strong><br />

Send<strong>er</strong> als die „Schnittstelle, die die antisemitische<br />

Weltanschauung in die arabische Welt transf<strong>er</strong>i<strong>er</strong>te<br />

und <strong>den</strong> frühen arabischen <strong>Islam</strong>ismus mit dem<br />

Nationalsozialismus v<strong>er</strong>band.” 8<br />

Krebsgeschwür d<strong>er</strong> Hasspropaganda<br />

Durch die Nazipropaganda kamen im <strong>Islam</strong> vor<br />

allem drei antisemitische Thesen an:<br />

1. Die Ju<strong>den</strong> sind d<strong>er</strong> Feind d<strong>er</strong> ganzen Menschheit.<br />

2. Es gibt eine jüdische Weltv<strong>er</strong>schwörung, die in<br />

all<strong>er</strong> Welt <strong>zu</strong>r H<strong>er</strong>rschaft kommen will. D<strong>er</strong> Zionismus<br />

ist eine Erschei<strong>nun</strong>gsform dies<strong>er</strong> Weltv<strong>er</strong>schwörung<br />

des „Weltju<strong>den</strong>tums”.<br />

3. Das „Weltju<strong>den</strong>tum” muss dah<strong>er</strong> mit allen Mitteln<br />

bekämpft w<strong>er</strong><strong>den</strong>, bevor es <strong>zu</strong> spät ist.<br />

Diese Thesen wur<strong>den</strong> <strong>nun</strong> durch die Propaganda<br />

des Muftis und d<strong>er</strong> Muslimbrud<strong>er</strong>schaft<br />

ständig wied<strong>er</strong>holt und mit dem palästinensischen<br />

Problem v<strong>er</strong>knüpft. D<strong>er</strong> Kampf um Palästina wurde<br />

so <strong>zu</strong> einem Kampf gegen das „Weltju<strong>den</strong>tum”, <strong>den</strong><br />

„Weltzionismus”. So wird das Bedürfnis d<strong>er</strong> Ju<strong>den</strong>,<br />

in ein<strong>er</strong> eigenen Heimstätte <strong>zu</strong> leben, als Gefahr für<br />

die ganze Menschheit dargestellt.<br />

Auswirkungen des Todesbündnisses auf<br />

<strong>den</strong> Konflikt d<strong>er</strong> Palästinens<strong>er</strong> mit Israel<br />

D<strong>er</strong> Mufti war nie an einem Frie<strong>den</strong> mit Israel int<strong>er</strong>essi<strong>er</strong>t,<br />

sond<strong>er</strong>n propagi<strong>er</strong>te <strong>den</strong> Dschihad. Palästina<br />

durfte nicht von „Ungläubigen” beh<strong>er</strong>rscht,<br />

ein einmal vom <strong>Islam</strong> <strong>er</strong>ob<strong>er</strong>tes Gebiet nie mehr<br />

an „Ungläubige” <strong>zu</strong>rückgegeben w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Palästina<br />

<strong>sollte</strong> ein rein islamisches Land sein, ohne Ju<strong>den</strong>,<br />

kompromisslos. – Nach 1945 entkam Mohammed<br />

Amin al-Husseini nach Ägypten und bestimmte von<br />

dort aus weit<strong>er</strong>hin die Geschicke Palästinas – auch<br />

mit d<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>stüt<strong>zu</strong>ng von Nazis, die dort Zuflucht<br />

gefun<strong>den</strong> hatten.<br />

Fazit: Die oben <strong>er</strong>wähnten Bündnisse haben bis<br />

heute tiefgreifende Auswirkungen auf das Ansehen<br />

Deutschlands in d<strong>er</strong> arabischen Welt. Dort <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

<strong>man</strong> sich dies<strong>er</strong> Bündnisse! Hitl<strong>er</strong>s Buch „Mein<br />

Kampf” ist Bestsell<strong>er</strong> in arabischen Buchhandlungen.<br />

Bis heute wurde keines dies<strong>er</strong> Bündnisse wid<strong>er</strong>rufen.<br />

Es gab nicht die Spur eines Bedau<strong>er</strong>ns und<br />

kein<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>nahm V<strong>er</strong>antwortung für die Auswirkungen,<br />

die diese Bündnisse bis heute auf Israel haben.<br />

Selbst wenn <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Regi<strong>er</strong>ung von „besond<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>antwortung für Israel” spricht: D<strong>er</strong> Beobacht<strong>er</strong><br />

spürt, dass die Kraft eines Bündnisses auf ein<strong>er</strong><br />

and<strong>er</strong>en Ebene spielt. Es ist an d<strong>er</strong> Zeit, dass diese<br />

falschen Bündnisse bekannt und aufgelöst w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> letzten Jahren haben Christen stellv<strong>er</strong>tretend<br />

diese Schuld vor Gott bekannt, so <strong>er</strong>st<br />

kürzlich wied<strong>er</strong> in einem öffentlichen ökumenischen<br />

Bußgottesdienst die Mitschuld Deutschlands<br />

am Völk<strong>er</strong>mord an <strong>den</strong> Armeni<strong>er</strong>n. 9<br />

Rosemarie Strese<strong>man</strong>n ist Lehr<strong>er</strong>in i. R. und Mitarbeit<strong>er</strong>in<br />

bei Gemeinsam für B<strong>er</strong>lin“. Sie ist auch im Leitungsteam vom<br />

„Wächt<strong>er</strong>ruf“.<br />

1 Vgl. Wolfgang G. Schwanitz. „Die B<strong>er</strong>lin<strong>er</strong> Djhadisi<strong>er</strong>ung des<br />

<strong>Islam</strong>s – Wie Max von Oppenheim die islamische Revolution<br />

schürte”, S. 19 ff. In: Konrad-A<strong>den</strong>au<strong>er</strong>-Stiftung e.V. (Hg).<br />

Auslandsinformationen. Sankt Augustin: 10. Nov. 2004.,<br />

auch <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong> unt<strong>er</strong>: http://www.kas.de/db_files/dokumente/<br />

auslandsinformationen/7_dokument_dok_pdf_5678_1.pdf.<br />

2 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Halbmondlag<strong>er</strong>.<br />

3 Vgl. http://www.jafi.org.il/JewishAgency/English/Jewish+Education/<br />

G<strong>er</strong><strong>man</strong>/Israel+und+Zionismus/Konzepte/Britisches+Mandat/<br />

Britisches+Mandat.htm.<br />

4 Vgl. G<strong>er</strong>hard Höpp, „D<strong>er</strong> Koran als ‚Geheime Reichssache‘.<br />

Bruchstücke deutsch<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>-Politik zwischen 1938 und 1945”.<br />

www.zmo.de/biblio/nachlass/hoepp/01_22_057.pdf.<br />

5 Matthias Küntzel, „Djihad und Ju<strong>den</strong>hass”. Freiburg 2003, S. 23.<br />

6 Matthias Küntzel ziti<strong>er</strong>t aus einem Vortrag des Mufti in „Djihad und<br />

Ju<strong>den</strong>hass”. Freiburg 2003, S. 39.<br />

7 Das ganze Dokument unt<strong>er</strong> http://www.ns-archiv.de/v<strong>er</strong>folgung/<br />

antisemitismus/mufti/in_b<strong>er</strong>lin.php (H<strong>er</strong>vorhebung von dem Autor).<br />

8 Matthias Künzel, Von Zeesen bis Beirut, www.matthiaskuentzel.de/<br />

contents/von-zeesen-bis-beirut.<br />

9 Siehe da<strong>zu</strong> <strong>den</strong> Vortrag von Rosemarie Strese<strong>man</strong>n, https://<br />

www.youtube.com/watch?v=1ZZSvRyTBvs, und das Bußbekenntnis<br />

https://www.youtube.com/watch?v=QeQLDaUJD-o sowie<br />

Rosemarie Strese<strong>man</strong>n, „Bündnis des Todes II – Deutschlands<br />

Bündnisse mit dem Os<strong>man</strong>ischen Reich und d<strong>er</strong> Völk<strong>er</strong>mord an <strong>den</strong><br />

Armeni<strong>er</strong>n”, CVK Lübeck 20<strong>14</strong>.<br />

Zur weit<strong>er</strong>en V<strong>er</strong>tiefung des Themas empfehlensw<strong>er</strong>t:<br />

Rosemarie Strese<strong>man</strong>n, „Bündnis des Todes – Wie sich<br />

Nationalsozialismus und <strong>Islam</strong>ismus in Deutschland v<strong>er</strong>bündeten<br />

und gemeinsam <strong>den</strong> Holocaust planten”. H<strong>er</strong>ausgeb<strong>er</strong>: Christen<br />

an d<strong>er</strong> Seite Israels e.V., Ehlen<strong>er</strong> Str. 1, 34289 Zi<strong>er</strong>enb<strong>er</strong>g,<br />

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Zwei sehensw<strong>er</strong>te Filme: Aus d<strong>er</strong> Send<strong>er</strong>eihe des ZDF „D<strong>er</strong><br />

Heilige Krieg” in d<strong>er</strong> Mediathek „Dschihad für <strong>den</strong> Kais<strong>er</strong>”: http://<br />

www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/<br />

video/<strong>14</strong>16738/Dschihad-f%C3%BCr-<strong>den</strong>-Kais<strong>er</strong>; auf ARTE lief<br />

„Turban und Hakenkreuz – d<strong>er</strong> Großmufti und die Nazis”,<br />

http://www.youtube.com/watch?v=lrSvzx6FsKI.<br />

68 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


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Z für Zukunft<br />

69


Historisch<br />

Stele des Königs von<br />

Babylon Meli Shipak<br />

(1186–1172 v. Chr.)<br />

D<strong>er</strong> König präsenti<strong>er</strong>t<br />

seine Tocht<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Göttin Nanaya. Üb<strong>er</strong><br />

ihnen d<strong>er</strong> Ischtar-St<strong>er</strong>n,<br />

die Scheibe für die<br />

Sonnengöttin und in<br />

d<strong>er</strong> Mitte die Sichel<br />

des Mondgottes Sin.<br />

Die Stele steht<br />

im Louvre<br />

Foto: © Wikipedia/Jastrow<br />

Allah, w<strong>er</strong> bist du?<br />

Archäologische Funde geben Hinweise auf vorislamische<br />

V<strong>er</strong>ehrung Allahs als babylonisch<strong>er</strong> Mondgott<br />

Rob<strong>er</strong>t A. Morey<br />

Ist Allah d<strong>er</strong> aus alttestamentlich<strong>er</strong> Zeit<br />

bekannte Gott Abrahams? Od<strong>er</strong> ist Allah<br />

eine heidnische Gottheit aus vorislamisch<strong>er</strong><br />

Zeit? Für Muslime ist es von groß<strong>er</strong><br />

Bedeutung, eine Kontinuität von Adam bis<br />

Mohammed <strong>zu</strong> konstati<strong>er</strong>en; dessen – für sie die<br />

letzte und endgültige – Offenbarung üb<strong>er</strong>treffe<br />

alle bish<strong>er</strong>igen. Mit dies<strong>er</strong> missionarischen Aus-<br />

sage sollen Ju<strong>den</strong> und Christen dafür gewonnen<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>, <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> als die nächste Stufe in d<strong>er</strong><br />

Entwicklung biblisch<strong>er</strong> Frömmigkeit <strong>zu</strong> <strong>er</strong>kennen<br />

und ebenfalls Muslime <strong>zu</strong> w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Ab<strong>er</strong> was,<br />

wenn Allah b<strong>er</strong>eits vorislamisch als Gottheit v<strong>er</strong>ehrt<br />

wor<strong>den</strong> wäre?<br />

Ausgrabungsfunde weisen darauf hin, dass d<strong>er</strong><br />

Gott Allah ursprünglich eine heidnische Gottheit<br />

70 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Historisch<br />

ist: Allah war d<strong>er</strong> mit d<strong>er</strong> Sonnengöttin v<strong>er</strong>heiratete<br />

Mondgott, die St<strong>er</strong>ne waren seine Töcht<strong>er</strong>.<br />

Im Vord<strong>er</strong>en Orient haben Archäologen eine<br />

Reihe dem Mondgott geweiht<strong>er</strong> Tempel freigelegt.<br />

Die Sum<strong>er</strong><strong>er</strong>, älteste im Gebrauch d<strong>er</strong> Schrift<br />

geübte Zivilisation, haben auf Tausen<strong>den</strong> von Tontafeln<br />

ihre religiösen Gepflogenheiten beschrieben.<br />

Sie beteten einen Mondgott an; dies<strong>er</strong> trug<br />

die Namen Nanna, Suen und Aschimbarra. Das<br />

Zeichen dies<strong>er</strong> Gottheit war imm<strong>er</strong> die Mondsichel.<br />

Eine große Zahl an K<strong>uns</strong>tw<strong>er</strong>ken bestätigt:<br />

Die V<strong>er</strong>ehrung des Mondgotts war d<strong>er</strong> vorh<strong>er</strong>rschende<br />

Kult d<strong>er</strong> Sum<strong>er</strong><strong>er</strong>.<br />

Dies<strong>er</strong> Zylind<strong>er</strong> beschreib Handlungen am Tempel des Mondgottes Sin<br />

von Ur durch König Nabonid, mit Gebeten für seinen Sohn Belsazar.<br />

T<strong>er</strong>racotta, 555–539 v. Chr.<br />

Auch im alten Mesopotamien war d<strong>er</strong> Mondgottkult<br />

die am weitesten v<strong>er</strong>breitete Religion.<br />

Assyr<strong>er</strong>, Babyloni<strong>er</strong> und Akkad<strong>er</strong>, sie alle v<strong>er</strong>ehrten<br />

ihren Mondgott „Sin“. Wie bei <strong>den</strong> Sum<strong>er</strong><strong>er</strong>n galt<br />

die Sonnengöttin als Sins Ehefrau und die St<strong>er</strong>ne<br />

als ihr<strong>er</strong> beid<strong>er</strong> Töcht<strong>er</strong>, eine davon war Ischtar.<br />

Das Alte Testament v<strong>er</strong>wirft die Anbetung des<br />

Mondgottes durchgehend. Sooft Israel dem Götzendienst<br />

v<strong>er</strong>fiel, wendete es sich gewöhnlich<br />

dem Mondgott <strong>zu</strong>.<br />

In Ur befindet sich auf d<strong>er</strong> Grabstätte von Ur-<br />

Nammu das Symbol d<strong>er</strong> Sichel <strong>zu</strong> Häupten d<strong>er</strong><br />

Gött<strong>er</strong>riege, d<strong>er</strong> Mondgott galt als d<strong>er</strong> höchste<br />

d<strong>er</strong> Gött<strong>er</strong>. Als Weihegabe an <strong>den</strong> Mondgott wurde<br />

Brot in Gestalt von Mondsicheln gebacken.<br />

In <strong>den</strong> 1950<strong>er</strong>-Jahren wurde in Hazor (Israel)<br />

ein dem Mondgott geweiht<strong>er</strong> Haupt-Tempel ausgegraben.<br />

Zwei Abbildungen des Mondgottes zei-<br />

gen diesen in Gestalt eines auf dem Thron sitzen<strong>den</strong><br />

Mannes mit eingemeißelt<strong>er</strong> Mondsichel auf<br />

d<strong>er</strong> Brust. Mehr<strong>er</strong>e klein<strong>er</strong>e Statuen konnten aufgrund<br />

ihr<strong>er</strong> Inschriften als „Töcht<strong>er</strong>“ des Mondgottes<br />

ausgemacht w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Arabien vor Mohammed<br />

Im 19. Jahrhund<strong>er</strong>t wur<strong>den</strong> in Südarabien Tausende<br />

sabäisch<strong>er</strong>, minisch<strong>er</strong> und qatabanisch<strong>er</strong><br />

Inschriften ausgegraben; üb<strong>er</strong>setzt wur<strong>den</strong> sie<br />

<strong>er</strong>st spät<strong>er</strong>. In <strong>den</strong> 1940<strong>er</strong>-Jahren dann machten<br />

Archäologen in Arabien einige üb<strong>er</strong>raschende<br />

Entdeckungen.<br />

Im Lauf d<strong>er</strong> 1950<strong>er</strong>-Jahre wur<strong>den</strong> Ruinen in<br />

Qataban, Timna und d<strong>er</strong> antiken Hauptstadt d<strong>er</strong><br />

Sabä<strong>er</strong> Marib ausgegraben. So wur<strong>den</strong> auch in<br />

Nordarabien an Wän<strong>den</strong> und Felsen Tausende<br />

von Inschriften entdeckt sowie Reliefs und Weihgefäße<br />

freigelegt, die d<strong>er</strong> rituellen V<strong>er</strong>ehrung d<strong>er</strong><br />

„Töcht<strong>er</strong> Allahs“ dienten. Manchmal fand <strong>man</strong> die<br />

drei Töcht<strong>er</strong> al-Lat, al-Uzza und Manat <strong>zu</strong>sammen<br />

mit dem Mondgott Allah, <strong>er</strong>kennbar durch eine<br />

Sichel üb<strong>er</strong> <strong>den</strong> Figuren.<br />

Diese archäologischen Funde lassen <strong>den</strong> Mondgott-Kult<br />

als vorh<strong>er</strong>rschende Religion Arabiens<br />

<strong>er</strong>kennen. D<strong>er</strong> letzte König des neubabylonischen<br />

Reiches, Nabonid (555–539 v. Chr.), baute b<strong>er</strong>eits<br />

in alttestamentlich<strong>er</strong> Zeit die große Oase Tayma<br />

in Arabien <strong>zu</strong> einem Zentrum des Mondgott-Kultes<br />

aus.<br />

Wenn auch die Beliebtheit des Mondgotts<br />

and<strong>er</strong>swo abnahm, blieben die Arab<strong>er</strong> ihr<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>zeugung<br />

treu, <strong>den</strong>n in ihren Augen war d<strong>er</strong> Mondgott<br />

d<strong>er</strong> größte all<strong>er</strong> Gött<strong>er</strong>. An d<strong>er</strong> Kaaba in<br />

Mekka v<strong>er</strong>ehrten sie 360 Gött<strong>er</strong>, ab<strong>er</strong> ihre höchste<br />

Gottheit war d<strong>er</strong> Mondgott und Mekka war als das<br />

Heiligtum für <strong>den</strong> Mondgott <strong>er</strong>baut wor<strong>den</strong>. Schon<br />

vor d<strong>er</strong> Gründung des <strong>Islam</strong>s war Mekka die heilige<br />

Stätte im arabischen Raum schlechthin.<br />

Im Jahr 1944 üb<strong>er</strong>raschte G. C. Thompson<br />

mit ihrem Buch „The Tombs and Moon Temple of<br />

Hureidha” die Öffentlichkeit. Darin b<strong>er</strong>ichtete sie<br />

Wen<br />

wund<strong>er</strong>t´s, dass<br />

im <strong>Islam</strong> üb<strong>er</strong>all<br />

die Mondsichel<br />

als Symbol<br />

<strong>er</strong>scheint<br />

Z für Zukunft<br />

71


Historisch<br />

Foto: © Wikipedia/Andrew Shiva<br />

Die gol<strong>den</strong>e Kuppel<br />

des Felsendoms in<br />

J<strong>er</strong>usalem<br />

Jedes<br />

muslimische<br />

Land zeigt auf<br />

sein<strong>er</strong> Flagge<br />

<strong>den</strong> Halbmond<br />

Foto: © flickr/Gökhan Öselcir<br />

von d<strong>er</strong> Freilegung eines Mondgott-Tempels in<br />

Südarabien, in dem die Symbole d<strong>er</strong> Mondsichel<br />

und 21 Inschriften mit dem Namen „Sin” gefun<strong>den</strong><br />

wur<strong>den</strong>; dabei trat auch ein Götzenbild des<br />

Mondgotts selbst <strong>zu</strong>tage.<br />

Viele Anzeichen sprechen dafür, dass d<strong>er</strong><br />

Mondgott-Kult auch noch in <strong>den</strong> Tagen Mohammeds<br />

hoch im Kurs stand. Fundstücke aus Nordund<br />

Südarabien lassen darauf schließen.<br />

D<strong>er</strong> Mondgott „Sin“ wurde laut zahlreichen<br />

Inschriften mit dem Titel al-Ilah, „die Gottheit“, v<strong>er</strong>sehen;<br />

<strong>er</strong> galt als d<strong>er</strong> ob<strong>er</strong>ste d<strong>er</strong> Gött<strong>er</strong> od<strong>er</strong> doch<br />

<strong>zu</strong>mindest als ein hoh<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> <strong>den</strong> and<strong>er</strong>en Gött<strong>er</strong>n.<br />

„Al-Ilah“ wurde b<strong>er</strong>eits in vorislamisch<strong>er</strong> Zeit<br />

<strong>zu</strong> „Allah“ abgekürzt. Arab<strong>er</strong> v<strong>er</strong>wendeten Allah<br />

sogar als Namensbestandteil für ihre Kind<strong>er</strong>, um<br />

diesem Gott besond<strong>er</strong>e Ehre <strong>zu</strong> bekun<strong>den</strong>. So führten<br />

auch d<strong>er</strong> Großvat<strong>er</strong> und d<strong>er</strong> Onkel Mohammeds<br />

„Allah“ in ihrem Namen. Das weist darauf<br />

hin, dass „Allah“ b<strong>er</strong>eits vor d<strong>er</strong> Zeit Mohammeds<br />

die Bezeich<strong>nun</strong>g des Mondgottes war.<br />

Dies<strong>er</strong> Zusammenhang bringt Antworten auf<br />

ungelöste Fragen: Warum wird Allah im Koran<br />

nirgends defini<strong>er</strong>t? Wieso ging Mohammed davon<br />

aus, dass die heidnischen Arab<strong>er</strong> b<strong>er</strong>eits wussten,<br />

w<strong>er</strong> Allah war?<br />

Mohammeds Onkel war Dien<strong>er</strong> am Mekka<strong>er</strong><br />

Mondgott-Heiligtum, d<strong>er</strong> Kaaba. So wuchs<br />

Mohammed mit d<strong>er</strong> Religion des Mondgottes<br />

Allah auf, ging ab<strong>er</strong> einen Schritt weit<strong>er</strong> als seine<br />

Stammesgenossen. Während diese noch glaubten,<br />

d<strong>er</strong> Mondgott Allah sei d<strong>er</strong> größte all<strong>er</strong> Gött<strong>er</strong><br />

und damit auch die höchste Gottheit unt<strong>er</strong><br />

<strong>den</strong> etwa 360 in d<strong>er</strong> Kaaba v<strong>er</strong>ehrten, beschloss<br />

Mohammed, Allah sei nicht nur d<strong>er</strong> größte, sond<strong>er</strong>n<br />

d<strong>er</strong> einzige Gott.<br />

Im Wesentlichen sagte <strong>er</strong>: „Seht, ihr glaubt<br />

b<strong>er</strong>eits, dass d<strong>er</strong> Mondgott Allah d<strong>er</strong> größte, all<strong>er</strong><br />

Gött<strong>er</strong> ist. Ich möchte ab<strong>er</strong>, dass ihr annehmt, dass<br />

<strong>er</strong> d<strong>er</strong> einzige Gott ist. Ich nehme euch nicht <strong>den</strong><br />

v<strong>er</strong>trauten Allah weg, <strong>den</strong> ihr b<strong>er</strong>eits anbetet, nur<br />

seine Frau, seine Töcht<strong>er</strong> und alle and<strong>er</strong>en Gött<strong>er</strong>.“<br />

Das zeigt sich im <strong>er</strong>sten Punkt des islamischen<br />

Glaubensbekenntnisses. Da heißt es nicht etwa:<br />

„Allah ist groß“, sond<strong>er</strong>n: „Allah ist d<strong>er</strong> Größte“,<br />

d. h. d<strong>er</strong> größte unt<strong>er</strong> <strong>den</strong> Gött<strong>er</strong>n. Warum <strong>sollte</strong><br />

Mohammed wohl sagen, Allah sei d<strong>er</strong> Größte, es<br />

sei <strong>den</strong>n vor einem polytheistischen Hint<strong>er</strong>grund?<br />

Das arabische Wort wird gebraucht, um das Größ<strong>er</strong>e<br />

vom G<strong>er</strong>ing<strong>er</strong>en <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong>.<br />

Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />

Wenn Sie das unt<strong>er</strong>stützensw<strong>er</strong>t fin<strong>den</strong>, sind wir üb<strong>er</strong> Spen<strong>den</strong> sehr<br />

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Die heidnischen Arab<strong>er</strong> bezichtigten Mohammed<br />

niemals, einen and<strong>er</strong>en Allah <strong>zu</strong> predigen als<br />

<strong>den</strong>, <strong>den</strong> sie schon imm<strong>er</strong> v<strong>er</strong>ehrt hatten. Dies<strong>er</strong><br />

Allah war d<strong>er</strong> in vielen archäologischen Fun<strong>den</strong><br />

<strong>er</strong>kennbare Mondgott.<br />

Mohammed hatte offensichtlich zwei Ziele vor<br />

Augen: Den Hei<strong>den</strong> ließ <strong>er</strong> <strong>den</strong> v<strong>er</strong>trauten Mondgott<br />

Allah. Den Ju<strong>den</strong> und Christen hingegen<br />

72 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Historisch<br />

suchte <strong>er</strong> <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>deutlichen, Allah sei d<strong>er</strong> einzige<br />

Gott und damit auch d<strong>er</strong> ihre. Wed<strong>er</strong> Ju<strong>den</strong> noch<br />

Christen ließen sich darauf ein; beide v<strong>er</strong>warfen<br />

Allah als einen and<strong>er</strong>en Gott.<br />

Wen v<strong>er</strong>wund<strong>er</strong>t es, dass die Mondsichel das<br />

Symbol des <strong>Islam</strong>s ist. Die gol<strong>den</strong>en Monde glänzen<br />

auf <strong>den</strong> Kuppeln d<strong>er</strong> Moscheen und d<strong>er</strong> Spitze<br />

ihr<strong>er</strong> Minarette. Alle Landesflaggen islamisch<strong>er</strong><br />

Staaten tragen <strong>den</strong> Mond. Die muslimische Zeitrech<strong>nun</strong>g<br />

b<strong>er</strong>uht mit <strong>den</strong> zwölf Lunarp<strong>er</strong>io<strong>den</strong> auf<br />

dem Mondjahr. So sind auch Beginn und Ende des<br />

Fastenmonats Ramadan von d<strong>er</strong> Erschei<strong>nun</strong>g d<strong>er</strong><br />

<strong>zu</strong>nehmen<strong>den</strong> Mondsichel am Himmel abhängig.<br />

Lektorat &<br />

Üb<strong>er</strong>set<strong>zu</strong>ng<br />

Translation<br />

Переводы<br />

Manuskript-<br />

Bearbeitung<br />

Gabriele Pässl<strong>er</strong><br />

Tel. 07754 - 92 94 39<br />

info@g-paessl<strong>er</strong>.de<br />

Sie könnten ein Buch<br />

schreiben<br />

... ja, warum eigentlich nicht?<br />

Ihr Erfahrungsreichtum für die Nachwelt<br />

Fazit: In d<strong>er</strong> vorislamischen Zeit v<strong>er</strong>ehrten die<br />

heidnischen Arab<strong>er</strong> <strong>den</strong> Mondgott Allah, indem<br />

sie mehrmals am Tage nach Mekka gewandt<br />

beteten und einmal im Leben nach Mekka pilg<strong>er</strong>ten.<br />

Dort umrundeten sie die Kaaba, das Heiligtum<br />

des Mondgottes, sie küssten <strong>den</strong> schwarzen<br />

Stein, töteten ein Ti<strong>er</strong> als Opf<strong>er</strong> für <strong>den</strong> Mondgott<br />

und bewarfen <strong>den</strong> Teufel mit Steinen. Jedes Jahr<br />

fasteten sie einen Monat lang, beginnend und<br />

en<strong>den</strong>d mit dem Erscheinen d<strong>er</strong> <strong>zu</strong>nehmen<strong>den</strong><br />

Mondsichel. Kommt <strong>uns</strong> das nicht bekannt vor?<br />

Die Behauptung, Allah sei d<strong>er</strong> Gott d<strong>er</strong> Bibel,<br />

kann angesichts archäologisch<strong>er</strong> Belege nicht<br />

mehr aufrecht<strong>er</strong>halten w<strong>er</strong><strong>den</strong>. D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> v<strong>er</strong>ehrt<br />

<strong>den</strong> antiken Mondgott. Diese Religion hat<br />

ihre Sinnbild<strong>er</strong>, Handlungen, Fei<strong>er</strong>lichkeiten und<br />

sogar <strong>den</strong> Namen ihres Gottes aus d<strong>er</strong> vorislamischen<br />

Mondgott-Religion üb<strong>er</strong>nommen.<br />

Bearbeitung ein<strong>er</strong> Rezension von „The <strong>Islam</strong>ic Invasion“ von<br />

Dr. Rob<strong>er</strong>t A. Morey (2011), ISBN 978-1-613790-75-5;<br />

www.wallstreet-online.de, „D<strong>er</strong> Mondgott Allah in d<strong>er</strong> vord<strong>er</strong>orientalischen<br />

Archäologie“.<br />

D a s U m d e n k I m p u l s Z u k u n f t s G e s t a l t u n g s M a g a z i n<br />

Sollte Ihnen diese Ausgabe <strong>zu</strong>sagen<br />

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Z für Zukunft 73<br />

M o b i l 0 1 7 1 - 1 2 0 0 9 8 3


Religion<br />

Foto: © Alabasta-Moschee, Gunt<strong>er</strong> G<strong>er</strong>hardt/Lübeck; Tympanon, Heinz Stoll,/Zürich<br />

Im V<strong>er</strong>gleich<br />

das Besond<strong>er</strong>e <strong>er</strong>kennen<br />

Ingo Resch<br />

Nicht nur Statistiken w<strong>er</strong><strong>den</strong> <strong>er</strong>st<br />

im V<strong>er</strong>gleich aussagefähig, sond<strong>er</strong>n<br />

auch Religionen und Ideologien:<br />

Erst im V<strong>er</strong>gleich <strong>er</strong>kennt<br />

<strong>man</strong> das Besond<strong>er</strong>e. Die Unt<strong>er</strong>schiede<br />

<strong>zu</strong> kennen, das ist die Vorausset<strong>zu</strong>ng für<br />

einen Dialog. D<strong>er</strong> vielfach geford<strong>er</strong>te Dialog zwischen<br />

Muslimen und Christen üb<strong>er</strong> <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> und<br />

die christliche Botschaft ist nur dann sinnvoll,<br />

wenn die Unt<strong>er</strong>schiede genannt w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Annahme ein<strong>er</strong> Gleichheit wäre<br />

jed<strong>er</strong> Dialog sinnlos. Doch wenn die Gottesbild<strong>er</strong><br />

und die daraus abgeleiteten Menschenbild<strong>er</strong><br />

nicht i<strong>den</strong>tisch sind, ist ein Dialog nicht nur sinnvoll,<br />

sond<strong>er</strong>n sogar notwendig.<br />

Gegenseitiges V<strong>er</strong>stehen bedarf d<strong>er</strong> Kenntnis<br />

d<strong>er</strong> Ausgangslage. Nur so kann <strong>man</strong> das Besond<strong>er</strong>e<br />

des eigenen Standpunkts selbst bess<strong>er</strong> v<strong>er</strong>stehen.<br />

Die Erfahrung lehrt, dass christliche Diskussionsteilnehm<strong>er</strong><br />

essenzielle Unt<strong>er</strong>schiede lieb<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gen, muslimische Teilnehm<strong>er</strong> hingegen<br />

stellen sehr wohl die Unt<strong>er</strong>schiede h<strong>er</strong>aus. Ein<br />

Beispiel: Die biblischen Büch<strong>er</strong> w<strong>er</strong><strong>den</strong> von <strong>den</strong><br />

Muslimen als eine V<strong>er</strong>fälschung d<strong>er</strong> ursprünglichen<br />

Lehre Allahs angesehen; so soll nach <strong>den</strong><br />

Aussagen von Mohammed b<strong>er</strong>eits Abraham die<br />

Lehre des <strong>Islam</strong>s gekannt haben.<br />

Doch zeigt sich b<strong>er</strong>eits hi<strong>er</strong> ein entschei<strong>den</strong>d<strong>er</strong><br />

Unt<strong>er</strong>schied: Nach dem biblischen B<strong>er</strong>icht wurde<br />

dem Abraham keine Lehre v<strong>er</strong>mittelt; Gott sagte<br />

nur: „Geh fort aus deines Vat<strong>er</strong>s Haus in ein Land,<br />

das ich dir zeigen w<strong>er</strong>de. Es wird ein großes Volk<br />

aus dir kommen.“<br />

Gott hat mit Abraham einen Bund geschlossen,<br />

d<strong>er</strong> sich auf V<strong>er</strong>trauen gründete. Die Lehre des<br />

<strong>Islam</strong>s hingegen kennt keinen Bund, <strong>den</strong> Allah<br />

mit dem Menschen geschlossen hätte od<strong>er</strong> jemals<br />

74 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Religion<br />

schließen würde, <strong>den</strong>n damit würde Allah sich ja<br />

bin<strong>den</strong>. Jede Bindung ab<strong>er</strong> bedeutet Einschränkung.<br />

Dies wäre jedoch mit d<strong>er</strong> Vorstellung ein<strong>er</strong><br />

uneingeschränkten Allmacht Allahs nicht in Einklang<br />

<strong>zu</strong> bringen.<br />

D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> v<strong>er</strong>steht sich als Lehre. Deshalb gilt<br />

dem Buch, dem Koran, hohe Ehr<strong>er</strong>bietung.<br />

Die Bibel hingegen beschreibt das Handeln<br />

Gottes mit dem Menschen und <strong>den</strong> Dialog, <strong>den</strong><br />

<strong>er</strong> mit ihnen führt. Aus <strong>den</strong> daraus resulti<strong>er</strong>en<strong>den</strong><br />

geschichtlichen Ereignissen <strong>er</strong>öffnet sich eine<br />

Lehre. Deshalb gilt im Christentum die Ehr<strong>er</strong>bietung<br />

nicht einem Buch od<strong>er</strong> ein<strong>er</strong> Lehre, sond<strong>er</strong>n<br />

d<strong>er</strong> P<strong>er</strong>son des dreieinigen Gottes.<br />

Die Bündnis<strong>zu</strong>sage des Gottes Abrahams, Isaaks<br />

und Jakobs an sein Volk ist die logische Konsequenz<br />

d<strong>er</strong> Liebe Gottes <strong>zu</strong> dem Menschen. Liebe<br />

setzt Ebenbürtigkeit voraus. Das ist Teil ein<strong>er</strong> Antwort<br />

auf die Frage, warum Gott anscheinend so viel<br />

<strong>zu</strong>lässt – und warum sein Sohn, Jesus von Nazareth,<br />

von Menschen gefolt<strong>er</strong>t und getötet w<strong>er</strong><strong>den</strong> konnte.<br />

In d<strong>er</strong> nur 60 Seiten umfassen<strong>den</strong> Broschüre „<strong>Islam</strong><br />

und Christentum, ein V<strong>er</strong>gleich“ habe ich v<strong>er</strong>sucht,<br />

unt<strong>er</strong>schiedliche M<strong>er</strong>kmale <strong>zu</strong> begrün<strong>den</strong> und <strong>zu</strong><br />

beschreiben. In all<strong>er</strong> Kürze daraus einige Punkte:<br />

D<strong>er</strong> Koran und die Bibel<br />

1. D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist eine Lehre, die in einem Zeitraum<br />

von rund 20 Jahren im Koran nied<strong>er</strong>geschrieben<br />

und viel spät<strong>er</strong> durch <strong>den</strong> Hadith (Üb<strong>er</strong>lief<strong>er</strong>ungen<br />

aus Mohammeds Leben) <strong>er</strong>gänzt wurde.<br />

Schon inn<strong>er</strong>halb d<strong>er</strong> sehr kurzen Zeit d<strong>er</strong> Entstehung<br />

des Korans weist diese Lehre V<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>ungen<br />

auf: Die Suren aus d<strong>er</strong> frühen Zeit in Mekka<br />

waren friedlich – die Einwohn<strong>er</strong> von Mekka <strong>sollte</strong>n<br />

gewonnen w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Die spät<strong>er</strong> in Medina nied<strong>er</strong>geschriebenen<br />

Suren sind dem <strong>zu</strong>m Teil entgegengesetzt,<br />

<strong>den</strong>n <strong>nun</strong> <strong>sollte</strong> eine politische H<strong>er</strong>rschaft<br />

gefestigt w<strong>er</strong><strong>den</strong> – Grundlage für die Erob<strong>er</strong>ung<br />

Arabiens und schließlich d<strong>er</strong> ganzen Welt.<br />

Insof<strong>er</strong>n ist d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>, „Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung unt<strong>er</strong><br />

Allah“, nicht nur eine spirituelle Religion, sond<strong>er</strong>n<br />

ein politisches Gesellschaftssystem, v<strong>er</strong>gleichbar<br />

mit ein<strong>er</strong> Ideologie. Die Lehre ist Grundlage des<br />

Handelns. Die V<strong>er</strong>breitung des <strong>Islam</strong>s <strong>er</strong>folgte<br />

<strong>zu</strong>nächst militärisch, durch Einsatz von Gewalt.<br />

2. Das Christentum bildete sich aus einem Handeln<br />

Gottes und dem Dialog zwischen Gott und Mensch<br />

üb<strong>er</strong> einen mehr<strong>er</strong>e Jahrtausende währen<strong>den</strong> Zeitraum.<br />

Am Beginn dies<strong>er</strong> Botschaft stehen nicht<br />

eine Lehre, sond<strong>er</strong>n geschichtliche Fakten, die<br />

sich aus dem Handeln Gottes und d<strong>er</strong> Menschen<br />

<strong>er</strong>geben; spät<strong>er</strong> wur<strong>den</strong> sie im Rahmen ein<strong>er</strong><br />

Lehre int<strong>er</strong>preti<strong>er</strong>t: Es beginnt mit d<strong>er</strong> Schöpfung,<br />

dem Garten E<strong>den</strong>, und d<strong>er</strong> Entscheidung des Menschen,<br />

<strong>zu</strong> sein wie Gott, sich also von Gott <strong>zu</strong> trennen.<br />

F<strong>er</strong>n<strong>er</strong> sind die Bundesschlüsse mit Noah, mit<br />

Abraham, mit Mose (Sinaibund) <strong>zu</strong> beachten und<br />

schließlich d<strong>er</strong> Bund durch Jesus.<br />

Die Entscheidung Abrahams, im V<strong>er</strong>trauen auf<br />

Gott in das ihm <strong>zu</strong>gesagte Land <strong>zu</strong> ziehen, zeigt<br />

bis heute Auswirkung, ab<strong>er</strong> auch seine Ungeduld,<br />

die ihn durch die Magd Hagar <strong>den</strong> v<strong>er</strong>sprochenen<br />

Erben zeugen ließ – <strong>zu</strong> sehen in dem Konflikt<br />

zwischen <strong>den</strong> Nachfahren Ismaels (Arab<strong>er</strong>) und<br />

Isaaks (Ju<strong>den</strong>). Nach dem „Exodus“, d<strong>er</strong> Befreiung<br />

aus d<strong>er</strong> Sklav<strong>er</strong>ei, wur<strong>den</strong> <strong>den</strong> Menschen in d<strong>er</strong><br />

„Wüste“ die Zehn Gebote gegeben. Die zentrale<br />

Botschaft des Christentums ist die Auf<strong>er</strong>stehung<br />

von <strong>den</strong> Toten. Es handelt sich dabei nicht um eine<br />

spekulative Lehre; die Theologie des Apostels Paulus<br />

basi<strong>er</strong>t auf dem geschichtlichen Ereignis d<strong>er</strong><br />

Kreuzigung und Auf<strong>er</strong>stehung von Jesus.<br />

Wie kommt <strong>man</strong> ins Paradies?<br />

1. D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> beschreibt ausführlich ein Paradies;<br />

dies ist das von einem gläubigen Muslim an<strong>zu</strong>strebende<br />

Ziel. D<strong>er</strong> Weg dahin führt üb<strong>er</strong> das<br />

Befolgen d<strong>er</strong> Gesetze des <strong>Islam</strong>s.<br />

Dies sich<strong>er</strong>t <strong>den</strong> Zugang ins Paradies jedoch<br />

noch nicht; <strong>er</strong>st w<strong>er</strong><strong>den</strong> die<br />

guten und schlechten Taten<br />

gewogen und letzten Endes<br />

entscheidet Allah. Da nie<strong>man</strong>d<br />

weiß, wie Allah reagi<strong>er</strong>t, ist<br />

alles offen und sein<strong>er</strong> Willkür<br />

ausgelief<strong>er</strong>t. Es gibt nur einen<br />

„sich<strong>er</strong>en“ Weg ins Paradies:<br />

als Märtyr<strong>er</strong> für <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> <strong>zu</strong><br />

st<strong>er</strong>ben.<br />

Wie stellen<br />

Sie sich das<br />

Paradies vor?<br />

Z für Zukunft<br />

75


Religion<br />

Jesus hat<br />

am Kreuz<br />

sein Leben<br />

für Viele<br />

gegeben.<br />

Mohammed<br />

hat mit dem<br />

Schw<strong>er</strong>t<br />

Tausen<strong>den</strong><br />

das Leben<br />

genommen<br />

P<strong>er</strong>sische Darstellung<br />

Mohammeds (rechts) vor<br />

seinen frühesten Anhäng<strong>er</strong>n.<br />

Illustration aus Al-Birunis<br />

Kompendium Athar al-Baqiya‚<br />

an al-Qurun al-Khaliya.<br />

Das W<strong>er</strong>k befindet sich<br />

in d<strong>er</strong> Sammlung<br />

d<strong>er</strong> Bibliothèque Nationale in<br />

Paris. – Oben:<br />

Die Kreuzesaufrichtung, aus<br />

Rembrandts Passion-Zyklus,<br />

Alte Pinakothek München<br />

Mohammed, Jesus und die Liebe<br />

Als ich noch als Muslim in Ägypten lebte, fiel mir ein klein<strong>er</strong> Spruch auf, <strong>den</strong> Christen<br />

auf ihre Autos klebten od<strong>er</strong> eing<strong>er</strong>ahmt in ihren Geschäften hängen hatten: Allah<br />

mahabe, „Gott ist Liebe“. Diese bei<strong>den</strong> Worte kommen im Koran nirgends gemeinsam<br />

vor. Damals wollte ich <strong>zu</strong> g<strong>er</strong>ne <strong>wissen</strong>, was diese Leute damit wohl meinten.<br />

Mark A. Gabriel<br />

Ich stelle hi<strong>er</strong> einand<strong>er</strong> gegenüb<strong>er</strong>, was<br />

Jesus und Mohammed üb<strong>er</strong> die Liebe<br />

lehrten. Liebe ist imm<strong>er</strong> im Kontext ein<strong>er</strong><br />

Beziehung <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>stehen. Wenn wir also<br />

unt<strong>er</strong>suchen, was Mohammed und Jesus<br />

üb<strong>er</strong> die Liebe gelehrt haben, w<strong>er</strong><strong>den</strong> wir entdecken,<br />

wie die wichtigen Beziehungen in ihrem<br />

Leben beschaffen waren, ihre Beziehung <strong>zu</strong> Gott,<br />

<strong>zu</strong> seinen Gesandten, <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Gläubigen und <strong>zu</strong><br />

<strong>den</strong> Ungläubigen.<br />

Die jeweilige Beziehung zwischen Gott<br />

und seinem Gesandten<br />

Mohammed bezeichnete sich selbst als Sklaven<br />

Allahs (Sure 2:23). Im Koran od<strong>er</strong> im Hadith ist nicht<br />

die Rede davon, dass Mohammed Allah liebt od<strong>er</strong><br />

dass Allah Mohammed liebt. Mohammeds Stellung<br />

war die eines Sklaven, dem durch die Autorität<br />

seines H<strong>er</strong>rn Vollmacht v<strong>er</strong>liehen war.<br />

Wenn ein<strong>er</strong> dem Gesandten gehorcht, gehorcht<br />

<strong>er</strong> (damit) Allah (Sure 4:80).<br />

Wenn ab<strong>er</strong> ein<strong>er</strong> gegen <strong>den</strong> Gesandten Opposition<br />

treibt, nachdem ihm die Rechtleitung (durch<br />

<strong>den</strong> <strong>Islam</strong>) klar gewor<strong>den</strong> ist, und einem and<strong>er</strong>en<br />

Weg folgt als dem d<strong>er</strong> Gläubigen, geben wir<br />

ihm da Anschluss, wo <strong>er</strong> Anschluss gesucht hat(?)<br />

(od<strong>er</strong>: setzen wir üb<strong>er</strong> ihn, was <strong>er</strong> sich <strong>zu</strong>m Freund<br />

genommen hat?) und lassen ihn in d<strong>er</strong> Hölle<br />

schmoren – ein schlimmes Ende! (Sure 4:115)<br />

Jesus: Seine Beziehung <strong>zu</strong> Gott war die eines<br />

Sohnes <strong>zu</strong> seinem Vat<strong>er</strong>. Es war eine von beid<strong>er</strong>seitig<strong>er</strong><br />

Liebe geprägte Beziehung.<br />

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Religion<br />

Als Jesus getauft wurde, so b<strong>er</strong>ichten die V<strong>er</strong>fass<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> Evangelien, sagte eine Stimme vom<br />

Himmel: Dies<strong>er</strong> ist mein geliebt<strong>er</strong> Sohn, d<strong>er</strong><br />

meine ganze Freude ist (Matthäus 3,17).<br />

Jesus sprach davon, dass <strong>er</strong> Gott gehorchte<br />

und ihn liebte, ab<strong>er</strong> nie, dass <strong>er</strong> sich vor ihm<br />

fürchtete. Die Welt soll <strong>er</strong>kennen, dass ich <strong>den</strong><br />

Vat<strong>er</strong> liebe und tue, wie mir d<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> aufgetragen<br />

hat (Johannes <strong>14</strong>,31).<br />

Jesus wandte sich an Gott, um sich von ihm<br />

trösten <strong>zu</strong> lassen. Am Abend vor sein<strong>er</strong> Kreuzigung<br />

betete <strong>er</strong>: Abba, Vat<strong>er</strong>, alles ist dir möglich.<br />

Nimm diesen Kelch von mir weg! Doch nicht, was<br />

ich will, sond<strong>er</strong>n was du willst! (Markus <strong>14</strong>,36)<br />

Wenn Jesus bei Gott Trost suchte, nannte <strong>er</strong> ihn<br />

„Abba“; <strong>er</strong> gebrauchte das aramäische Wort, mit<br />

dem ein Kind seinen Vat<strong>er</strong> anredete. Auf Deutsch<br />

hätte <strong>er</strong> „Papa“ gesagt. Es <strong>er</strong>gibt sich also das<br />

Bild ein<strong>er</strong> p<strong>er</strong>sönlichen, liebevollen Beziehung<br />

zwischen Jesus und Gott.<br />

Die Beziehung zwischen <strong>den</strong> Gesandten<br />

und <strong>den</strong> Menschen<br />

Mohammed: Ebenso, wie sich Mohammed einen<br />

Sklaven Allahs nannte, bezeichnete <strong>er</strong> auch<br />

and<strong>er</strong>e Muslime als Sklaven (Sure 50:8).<br />

D<strong>er</strong> Koran legt wenig Gewicht darauf, Allah<br />

<strong>zu</strong> lieben, wenngleich die Liebe <strong>zu</strong> ihm gelegentlich<br />

<strong>er</strong>wähnt wird (Sure 2:165). Stattdessen ruft <strong>er</strong><br />

<strong>zu</strong>m Gehorsam gegenüb<strong>er</strong> Allah auf. <strong>Was</strong> passi<strong>er</strong>t,<br />

wenn ein Sklave nicht gehorcht? Er wird<br />

bestraft.<br />

Wenn je<strong>man</strong>d gegen Allah und seinen Gesandten<br />

Opposition treibt, [muss <strong>er</strong> dafür büßen].<br />

Allah v<strong>er</strong>hängt schw<strong>er</strong>e Strafen (Sure 8:13).<br />

Wir <strong>wissen</strong>, dass es Muslimen v<strong>er</strong>boten ist,<br />

Alkohol <strong>zu</strong> trinken. Folglich bestrafte Mohammed<br />

jene, die dieses Gesetz brachen.<br />

Abu Huraira sagte: „Ein Mann, d<strong>er</strong> Wein trank,<br />

wurde <strong>zu</strong> dem Propheten gebracht. D<strong>er</strong> Prophet<br />

sagte: Gebt ihm Schläge!“ – Abu Huraira fügte<br />

hin<strong>zu</strong>: „Also schlugen einige von <strong>uns</strong> ihn mit <strong>uns</strong><strong>er</strong>en<br />

Hän<strong>den</strong>, einige mit ihren Schuhen und einige<br />

mit ihren Kleid<strong>er</strong>n wie mit ein<strong>er</strong> Peitsche.“ 1<br />

Die Strafe für Diebstahl: Dem Tät<strong>er</strong> wurde<br />

die rechte Hand abgeschlagen. Einige Menschen<br />

baten Mohammed, bei ein<strong>er</strong> Frau, die beim<br />

Stehlen <strong>er</strong>tappt wor<strong>den</strong> war, eine Ausnahme <strong>zu</strong><br />

machen. Mohammeds Reaktion war:<br />

„Das Volk vor euch wurde v<strong>er</strong>nichtet, weil es<br />

<strong>den</strong> Armen die gesetzlichen Strafen auf<strong>er</strong>legte<br />

und mit <strong>den</strong> Reichen Nachsicht übte. Bei dem, in<br />

dessen Hand meine Seele ist! Selbst wenn Fatima<br />

(die Tocht<strong>er</strong> des Propheten) dies täte (stehlen), so<br />

würde ich ihr die Hand abschlagen.“ 2<br />

Wenn Sie einen Muslim fragen: „Weißt du,<br />

wie sehr Allah dich liebt?“, dann wird <strong>er</strong> antworten:<br />

„Ich weiß nicht, wie sehr <strong>er</strong> mich liebt. Das<br />

weiß nur Allah.“ Muslime müssen bis <strong>zu</strong>m Tag des<br />

G<strong>er</strong>ichts warten, um h<strong>er</strong>aus<strong>zu</strong>fin<strong>den</strong>, ob Allah sie<br />

liebt und ins Paradies einla<strong>den</strong> wird.<br />

Wir sehen also, dass Allahs Beziehung <strong>zu</strong> <strong>den</strong><br />

Gläubigen von Strenge gekennzeichnet ist. Wie<br />

<strong>den</strong>kt Allah <strong>nun</strong> üb<strong>er</strong> die Ungläubigen?<br />

Allah leitet diejenigen, die <strong>er</strong> [<strong>nun</strong> einmal] irreführt,<br />

nicht recht. Und sie haben [d<strong>er</strong>einst] keine<br />

Helf<strong>er</strong> (Sure 16:37).<br />

Allah will, dass <strong>man</strong>che Menschen in die<br />

Irre geführt w<strong>er</strong><strong>den</strong>, um mit ihnen die Hölle <strong>zu</strong><br />

bevölk<strong>er</strong>n, die <strong>er</strong> <strong>er</strong>schaffen hat. – Allah liebt die<br />

Ungläubigen nicht.<br />

Foto: © Ausschnitt vom Buchcov<strong>er</strong><br />

Jesus: Die liebevolle Beziehung zwischen Jesus<br />

und Gott dem Vat<strong>er</strong> spiegelte sich in Jesu Beziehung<br />

<strong>zu</strong> seinen Anhäng<strong>er</strong>n wid<strong>er</strong>. Jesus sagte seinen<br />

Jüng<strong>er</strong>n, dass Gott sie liebte: ... <strong>den</strong>n d<strong>er</strong><br />

Vat<strong>er</strong> selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt<br />

und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen<br />

bin (Johannes 16,27).<br />

Mohammed,<br />

ein Sklave<br />

Allahs<br />

Jesus, d<strong>er</strong><br />

Sohn Gottes<br />

Z für Zukunft<br />

79


Religion<br />

Foto: © Agentur PJI UG<br />

Ebenso drückte Jesus auch seine eigene Liebe <strong>zu</strong><br />

seinen Anhäng<strong>er</strong>n aus: Wie d<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> mich geliebt<br />

hat, habe auch ich euch geliebt (Johannes 15,9).<br />

Ich bin d<strong>er</strong> gute Hirte; und ich kenne die Meinen,<br />

und die Meinen kennen mich, wie d<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong><br />

mich kennt und ich <strong>den</strong> Vat<strong>er</strong> kenne; und ich lasse<br />

mein Leben für die Schafe (Johannes 10,<strong>14</strong>-15).<br />

Jesus liebte also seine Anhäng<strong>er</strong>, ab<strong>er</strong> liebte <strong>er</strong><br />

auch die Ungläubigen? Nach seinem Handeln <strong>zu</strong><br />

urteilen, muss die Antwort Ja lauten:<br />

• Er aß mit Sünd<strong>er</strong>n (Lukas 15,1-2).<br />

• Er ließ <strong>zu</strong>, dass eine Frau, die eine stadtbekannte<br />

Sünd<strong>er</strong>in war, ihm die Füße wusch,<br />

während <strong>er</strong> bei einem führen<strong>den</strong> Mitglied d<strong>er</strong><br />

jüdischen Gemeinde <strong>zu</strong>m Essen <strong>zu</strong> Gast war<br />

(Lukas 7,36-50).<br />

• Er nahm die Buße des Kriminellen an, d<strong>er</strong> während<br />

sein<strong>er</strong> Kreuzigung am Kreuz neben ihm<br />

hing, und sagte ihm <strong>zu</strong>: „Heute noch wirst du<br />

mit mir im Paradiese sein“ (Lukas 23,39-43).<br />

Jesus hatte die Einstellung, <strong>er</strong> sei gesandt, um<br />

<strong>den</strong> Sünd<strong>er</strong>n <strong>zu</strong> helfen.<br />

Gott habe ihn in die Welt gesandt, sagte <strong>er</strong>, weil<br />

Gott die Welt liebte – das heißt, die Menschen, die<br />

noch nicht an ihn glaubten (siehe Röm<strong>er</strong> 5,8).<br />

Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />

Wenn Sie das unt<strong>er</strong>stützensw<strong>er</strong>t fin<strong>den</strong>, sind wir üb<strong>er</strong> Spen<strong>den</strong> sehr<br />

dankbar. Zukunft Europa e.V. – KSK GP.<br />

IBAN: DE26 6105 0000 0049 0155 68 SWIFT: GOPS DE 6G<br />

Print-Ausgabe bestellen: www.ZwieZukunft.de/z-13-bestellung.php<br />

Die Beziehung zwischen<br />

Gläubigen und Ungläubigen<br />

Wie lauten die Anweisungen, die Mohammed und<br />

Jesus ihren Anhäng<strong>er</strong>n bezüglich d<strong>er</strong> Liebe <strong>zu</strong>einand<strong>er</strong><br />

und d<strong>er</strong> Liebe <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Ungläubigen gaben?<br />

Mohammed: Ähnlich wie Jesus lehrte auch<br />

Mohammed, dass Muslime in ihrem V<strong>er</strong>halten<br />

unt<strong>er</strong>einand<strong>er</strong> einem hohen Maßstab entsprechen<br />

müssen: Mohammed ist d<strong>er</strong> Gesandte Gottes.<br />

Und diejenigen, die mit ihm (gläubig) sind,<br />

sind heftig gegen die Ungläubigen, unt<strong>er</strong> sich<br />

ab<strong>er</strong> mitfühlend (Sure 48:29).<br />

Schon bevor d<strong>er</strong> Dschihad eingesetzt wurde,<br />

<strong>er</strong>mahnte Mohammed die Muslime, mit Nichtmuslimen<br />

keine Freundschaft <strong>zu</strong> schließen: Ihr Gläubigen!<br />

Nehmt euch nicht meine und eure Feinde <strong>zu</strong> Freun<strong>den</strong>,<br />

indem ihr ihnen [eure] Zuneigung <strong>zu</strong> <strong>er</strong>kennen<br />

gebt, wo sie doch nicht an das glauben, was von d<strong>er</strong><br />

Wahrheit (d<strong>er</strong> Offenbarung) <strong>zu</strong> euch gekommen ist,<br />

und <strong>den</strong> Gesandten und euch [nur darum aus Mekka]<br />

v<strong>er</strong>trieben haben (wörtl. v<strong>er</strong>treiben), dass ihr an<br />

Gott, euren H<strong>er</strong>rn, glaubt! (Sure 60:1)<br />

Nach dem Beginn des Dschihads rief <strong>er</strong><br />

die Muslime auf, am Heiligen Krieg gegen die<br />

Ungläubigen teil<strong>zu</strong>nehmen und sie notfalls <strong>zu</strong><br />

töten, um sie dem <strong>Islam</strong> <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fen.<br />

Und wenn die v<strong>er</strong>botenen Monate v<strong>er</strong>flossen<br />

sind, dann tötet die Götzendien<strong>er</strong> (Völk<strong>er</strong> d<strong>er</strong><br />

Schrift), wo ihr sie trefft, und <strong>er</strong>greift sie, und belag<strong>er</strong>t<br />

sie, und lau<strong>er</strong>t ihnen auf in jedem Hint<strong>er</strong>halt<br />

(Sure 9:5).<br />

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Religion<br />

Jesus: Als Jesus vor seinem Tod am Kreuz <strong>zu</strong>m<br />

letzten Mal mit seinen Jüng<strong>er</strong>n sprach, sagte <strong>er</strong><br />

ihnen: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr<br />

einand<strong>er</strong> liebt, damit, wie ich euch geliebt habe,<br />

auch ihr einand<strong>er</strong> liebt. Daran w<strong>er</strong><strong>den</strong> alle <strong>er</strong>kennen,<br />

dass ihr meine Jüng<strong>er</strong> seid, wenn ihr Liebe<br />

unt<strong>er</strong>einand<strong>er</strong> habt (Johannes 13,34-35).<br />

Halten sich Christen heute noch an dieses<br />

Gebot? Manchmal scheint es mir nicht so. Ab<strong>er</strong><br />

unabhängig davon ist es d<strong>er</strong> Maßstab, <strong>den</strong> Jesus<br />

gesetzt hat. Er sagte: Du sollst <strong>den</strong> H<strong>er</strong>rn, deinen<br />

Gott, lieben aus deinem ganzen H<strong>er</strong>zen und<br />

mit dein<strong>er</strong> ganzen Seele und mit dein<strong>er</strong> ganzen<br />

Kraft und mit deinem ganzen V<strong>er</strong>stand und deinen<br />

Nächsten wie dich selbst (Lukas 10,27).<br />

Jesus machte deutlich: Dein Nächst<strong>er</strong> ist<br />

nicht nur je<strong>man</strong>d aus deinem eigenen Land od<strong>er</strong><br />

je<strong>man</strong>d, d<strong>er</strong> deine Üb<strong>er</strong>zeugungen teilt. Dein<br />

Nächst<strong>er</strong> kann jed<strong>er</strong> sein, dem du begegnest,<br />

eben auch ein Muslim.<br />

Weit<strong>er</strong> ford<strong>er</strong>te Jesus seine Anhäng<strong>er</strong> auf, die<br />

Ungläubigen <strong>zu</strong> lieben, indem sie <strong>zu</strong> ihnen gingen<br />

und ihnen die gute Nachricht v<strong>er</strong>kündigten, ihre<br />

Kranken heilten, Dämonen austrieben und sogar<br />

die Toten auf<strong>er</strong>weckten.<br />

Zusammenfassung<br />

Jesus und Mohammed beschreiben das Wesen<br />

Gottes sehr gegensätzlich – für Jesus ist Gott ein<br />

liebend<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong>, für Mohammed ist Allah ein ford<strong>er</strong>nd<strong>er</strong><br />

Sklavenhalt<strong>er</strong>. Diese Darstellung gibt im<br />

Hinblick auf die Liebe für alle and<strong>er</strong>en Beziehungen<br />

<strong>den</strong> Grundton vor.<br />

Aus<strong>zu</strong>g aus „Jesus und Mohammed – <strong>er</strong>staunliche Unt<strong>er</strong>schiede<br />

und üb<strong>er</strong>raschende Ähnlichkeiten“ von Mark A. Gabriel,<br />

Resch-V<strong>er</strong>lag 2006. http://shop.agentur-pji.com<br />

D<strong>er</strong> Autor, bis 1994 Dozent für <strong>Islam</strong>ische Geschichte und Kultur<br />

an d<strong>er</strong> Al-Azhar-Univ<strong>er</strong>sität in Kairo, v<strong>er</strong>gleicht sachlich anhand<br />

best<strong>er</strong> Quellen Jesus und Mohammed miteinand<strong>er</strong>. Besond<strong>er</strong>s<br />

lesensw<strong>er</strong>t.<br />

1 Sammlung d<strong>er</strong> Korrekten Hadithen, Bd. 8, Buch 81, Nr. 768.<br />

2 Ebd., Bd. 8, Buch 81, Nr. 778.<br />

Warum ist Europa wohlhabend<br />

und frei? <strong>Was</strong> hat Europa in die<br />

Orienti<strong>er</strong>ungslosigkeit geführt?<br />

Jedes Volk gestaltet seine Gesellschaft nach dem, was und an<br />

wen es glaubt. Aus dem Kult wächst jene Kultur, die <strong>den</strong> Aufbau<br />

ein<strong>er</strong> Zivilisation prägt – und Geschichte gestaltet.<br />

Stückelb<strong>er</strong>g<strong>er</strong> weist nach, wie das christliche Gottes- und Menschenbild<br />

<strong>den</strong> Aufstieg Europas begründet, Wissenschaft und Forschung<br />

begünstigt und die Freiheit des Individuums geförd<strong>er</strong>t hat.<br />

D<strong>er</strong> Abstieg Europas, d<strong>er</strong> mit dem V<strong>er</strong>rat an fundamentalen W<strong>er</strong>ten<br />

eingeleitet wurde und in d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>höhung d<strong>er</strong> V<strong>er</strong><strong>nun</strong>ft Ideologien<br />

<strong>zu</strong>r Folge hatte, <strong>den</strong>en üb<strong>er</strong> 100 Mio. Menschen <strong>zu</strong>m Opf<strong>er</strong> fielen.<br />

– Ein Blick in die Zukunft rundet das umfassende W<strong>er</strong>k ab.<br />

„Das vorliegende Buch gibt eine völlig neue Sicht auf die Geschichte<br />

Europas. Es lässt sich sehr leicht und flüssig lesen, regt ab<strong>er</strong> <strong>zu</strong> intensivem<br />

Nach<strong>den</strong>ken an.“ P. Fröstl in Amazon<br />

„»Europas Aufstieg und V<strong>er</strong>rat« ist eine Reise durch die Jahrhund<strong>er</strong>te<br />

… Es hat mein Weltbild und insbesond<strong>er</strong>e mein Geschichtsbewusstsein<br />

nachhaltig beeinflusst.” C. Rühle in Amazon<br />

„Dieses Buch hilft <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>stehen, warum das Weltbild heute vielfältig<br />

im Wid<strong>er</strong>spruch <strong>zu</strong> biblischen Prinzipien steht. Ein lesensw<strong>er</strong>t<strong>er</strong><br />

Augenöffn<strong>er</strong>.“ Dr. Mark Gabriel, Bestsell<strong>er</strong>-Autor<br />

Gebun<strong>den</strong>, 432 S., 21,5 x <strong>14</strong>,5 cm, ISBN 978-3-944764-05-4<br />

19,95 http://shop.agentur-pji.com<br />

B E S O N D E R S<br />

empfehlensw<strong>er</strong>t<br />

Z für Zukunft<br />

81


Historisch<br />

Foto: © Wikipedia/ Jacopo Kushuan<br />

Astrolabium<br />

(St<strong>er</strong>nhöhenmess<strong>er</strong>)<br />

des vielseitigen<br />

Wissenschaftl<strong>er</strong>s<br />

Abu Bakr Ibn Yusuf<br />

Hind<strong>er</strong>nis für Freiheit?<br />

D<strong>er</strong> Nied<strong>er</strong>gang d<strong>er</strong> Wissenschaften in d<strong>er</strong> islamischen Welt<br />

Hansjürg Stückelb<strong>er</strong>g<strong>er</strong><br />

D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist heute die zweitwichtigste<br />

Weltreligion und enthält<br />

sowohl jüdische als auch christliche<br />

Einflüsse. Er hat das Christentum<br />

aus seinen Stammlan<strong>den</strong> v<strong>er</strong>trieben<br />

und steht mit seinem Anspruch auf Weltgeltung<br />

in direkt<strong>er</strong> Konkurrenz <strong>zu</strong>r christlichen Welt.<br />

Noch heute findet sich in d<strong>er</strong> islamischen Welt<br />

trotz ihres Ölreichtums viel Analphabetismus und<br />

bitt<strong>er</strong>e Armut. D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> stellt für das Europa von<br />

heute ein aktuelles Problem dar.<br />

Mohammed<br />

D<strong>er</strong> Stift<strong>er</strong> des <strong>Islam</strong>s wurde 570 in Mekka geboren.<br />

Nach dem frühen Tod sein<strong>er</strong> Elt<strong>er</strong>n wuchs<br />

<strong>er</strong> bei seinem Großvat<strong>er</strong> auf. In Mekka stand<br />

das wichtigste Heiligtum d<strong>er</strong> Arab<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> Tem-<br />

pel d<strong>er</strong> Kaaba mit vielen Gött<strong>er</strong>bild<strong>er</strong>n. Da sein<br />

Großvat<strong>er</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Hüt<strong>er</strong>n des Tempels gehörte,<br />

lebte Mohammed schon früh in nahem Kontakt<br />

mit diesem Heiligtum. Als jung<strong>er</strong> Mann leitete<br />

<strong>er</strong> Kamelkarawanen auf ihren langen Reisen<br />

nach Syrien so <strong>er</strong>folgreich, dass seine Arbeitgeb<strong>er</strong>in,<br />

die 40-jährige Chadidja, dem 25-Jährigen<br />

die Heirat anbot. Im Alt<strong>er</strong> von 40 Jahren empfing<br />

Mohammed während mehr<strong>er</strong><strong>er</strong> Jahre imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong><br />

„göttliche Botschaften“ von einem Erzengel<br />

Gabriel. Aus diesen Botschaften setzt sich d<strong>er</strong><br />

Koran <strong>zu</strong>sammen. Dies<strong>er</strong> ist für Muslime die göttliche<br />

Offenbarung, das unv<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>bare geschriebene<br />

Wort Allahs.<br />

Allah will, dass sich die ganze Welt ihm unt<strong>er</strong>wirft.<br />

Das V<strong>er</strong>hältnis des Gläubigen <strong>zu</strong> Allah heißt<br />

<strong>Islam</strong>, was mit „Hingebung“ od<strong>er</strong> „Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung“<br />

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Historisch<br />

üb<strong>er</strong>setzt wird. Die Welt ist in zwei Teile geteilt: in<br />

das „Haus des <strong>Islam</strong>s“ (dar al-islam), das ist jen<strong>er</strong><br />

Teil d<strong>er</strong> Erde, d<strong>er</strong> Allah unt<strong>er</strong>worfen ist, und in<br />

das „Haus des Krieges“ (dar al-harb), das ist jen<strong>er</strong><br />

Teil, d<strong>er</strong> noch unt<strong>er</strong>worfen w<strong>er</strong><strong>den</strong> muss. Jed<strong>er</strong><br />

Muslim hat die Aufgabe, für diese Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung<br />

sein Leben ein<strong>zu</strong>setzen.<br />

Erob<strong>er</strong>ungen<br />

Die beispiellose Militarisi<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> muslimischen<br />

Welt befähigte sie <strong>zu</strong> raschen und auß<strong>er</strong>gewöhnlichen<br />

militärischen Erfolgen. Nachdem die Staaten<br />

Nordafrikas <strong>er</strong>ob<strong>er</strong>t waren – sie gehörten<br />

<strong>zu</strong>m byzantinischen Reich, also <strong>zu</strong>m östlichen<br />

Christentum –, setzten die Muslime schon 711,<br />

also keine hund<strong>er</strong>t Jahre nach Mohammeds Tod,<br />

nach Spanien üb<strong>er</strong>. Sie stießen rasch bis tief nach<br />

Frankreich hinein vor. Um 1300 wurde die arabische<br />

Vorh<strong>er</strong>rschaft üb<strong>er</strong> die islamische Welt von<br />

<strong>den</strong> türkischen Os<strong>man</strong>en abgelöst.<br />

Pflege d<strong>er</strong> Wissenschaften<br />

Durch Beutezüge und Zusatzsteu<strong>er</strong>n, die d<strong>er</strong><br />

<strong>Islam</strong> von <strong>den</strong> unt<strong>er</strong>worfenen Völk<strong>er</strong>n <strong>er</strong>hob, also<br />

hauptsächlich von Christen und Ju<strong>den</strong>, stan<strong>den</strong><br />

nicht nur für militärische Unt<strong>er</strong>nehmungen, sond<strong>er</strong>n<br />

auch für die Pflege von Wissenschaften und<br />

K<strong>uns</strong>t finanzielle Mittel <strong>zu</strong>r V<strong>er</strong>fügung. Zunächst<br />

waren es meist Christen unt<strong>er</strong> islamisch<strong>er</strong> H<strong>er</strong>rschaft,<br />

welche sich mit <strong>den</strong> antiken Philosophen<br />

und Wissenschaften beschäftigten und d<strong>er</strong>en<br />

griechische Texte ins Arabische üb<strong>er</strong>setzten.<br />

Eine äuß<strong>er</strong>st wichtige Erfindung war die Trigonometrie,<br />

eine entschei<strong>den</strong>de mathematische<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ng für die Astronomie (möglich<strong>er</strong>weise<br />

aus Erkenntnissen d<strong>er</strong> Babyloni<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>entwickelt).<br />

Medizinische Kenntnisse stan<strong>den</strong> auf<br />

hohem Niveau. Großartige Bauten zeugen noch<br />

heute von imponi<strong>er</strong>en<strong>den</strong> architektonischen Leistungen,<br />

auch wenn die Baumeist<strong>er</strong> oft Christen<br />

waren. Von <strong>den</strong> Chinesen hatte <strong>man</strong> die K<strong>uns</strong>t des<br />

Buchdrucks mit beweglichen Typen üb<strong>er</strong>nommen.<br />

Schon im 10. und 11. Jahrhund<strong>er</strong>t gab es Hund<strong>er</strong>te<br />

von Bibliotheken. Kairo beh<strong>er</strong>b<strong>er</strong>gte eine<br />

Bibliothek mit 40 Räumen, die iranische Stadt<br />

Schiraz eine mit 360 Räumen und üb<strong>er</strong> 100 000<br />

Büch<strong>er</strong>n. 1 Dennoch konnte sich keine Wissenschaft<br />

im heutigen Sinne durchsetzen.<br />

Behind<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Wissenschaften<br />

Um dieses <strong>er</strong>staunliche V<strong>er</strong>sagen d<strong>er</strong> muslimischen<br />

<strong>wissen</strong>schaftlichen Kultur <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>stehen,<br />

müssen wir auf die Lehre von Allah und d<strong>er</strong><br />

Natur v<strong>er</strong>weisen. Allah hat die Welt gemacht. Er<br />

ist es, d<strong>er</strong> alles bestimmt. Er ist total frei. Alles<br />

geschieht, wie und wann <strong>er</strong> es will. Dah<strong>er</strong> das oft<br />

ziti<strong>er</strong>te insch-Allah, „wenn Allah will“. So lautet<br />

ein arabisches Sprichwort: „Wem es bestimmt ist,<br />

gehängt <strong>zu</strong> w<strong>er</strong><strong>den</strong>, d<strong>er</strong> <strong>er</strong>trinkt nicht.“ Deshalb<br />

weiß auch d<strong>er</strong> gehorsamste Dien<strong>er</strong> Allahs nicht,<br />

ob <strong>er</strong> nach dem Tod ins Paradies eingehen wird<br />

od<strong>er</strong> nicht. Nur „Märtyr<strong>er</strong>“, die durch ihren Tod<br />

Ungläubige getötet haben, können sich<strong>er</strong> mit dem<br />

Paradies rechnen, wo auf je<strong>den</strong> angeblich zweiundsiebzig<br />

wund<strong>er</strong>schöne <strong>man</strong>deläugige Huris<br />

warten (siehe Seite 60).<br />

Dieses Selbstv<strong>er</strong>ständnis schließt jede individuelle<br />

Initiative <strong>zu</strong>r Gestaltung des eigenen Lebens<br />

aus, <strong>den</strong>n nicht das Individuum, sond<strong>er</strong>n Allah un<strong>er</strong>forschlich<strong>er</strong><br />

Wille bestimmt alles, was im Leben<br />

eines Menschen und in d<strong>er</strong> Natur geschieht. Er kann<br />

auch die Naturgesetze änd<strong>er</strong>n, von ein<strong>er</strong> Sekunde<br />

auf die and<strong>er</strong>e. Deshalb ist es kaum sinnvoll, sie<br />

<strong>zu</strong> <strong>er</strong>forschen. Und: Abweichung<br />

von diesem Denken konnte mit<br />

Abfall vom <strong>Islam</strong> gleichgesetzt<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong>, worauf die<br />

Todesstrafe stand – keine<br />

Ermutigung <strong>zu</strong> unabhängigem<br />

Denken.<br />

Die griechischen Erkenntnisse<br />

in Mathematik,<br />

Medizin, Astronomie<br />

und Erdkunde breiteten<br />

sich in Europa durch arabische<br />

Texte aus. Ab<strong>er</strong> es<br />

war das christliche Abendland<br />

d<strong>er</strong> Renaissance, welches<br />

diese Erkenntnisse<br />

aufsog, sie sich im Wissen<br />

um Gottes Loyalität <strong>zu</strong> seinen<br />

Naturgesetzen <strong>zu</strong>nutze<br />

Arabische Mal<strong>er</strong>ei<br />

im medizinischen<br />

Kräut<strong>er</strong>buch des<br />

Dioskurides<br />

Foto © Wikipedia/Directmedia<br />

Z für Zukunft<br />

83


Religion<br />

Ein<br />

muslimisches<br />

Sprichwort sagt:<br />

„Wenn du die<br />

Hand deines<br />

Feindes nicht<br />

abhacken kannst,<br />

dann küsse sie.“<br />

Foto: © frickr-Saad Sarfraz Sheikh/Bildmontage<br />

Taqiyya<br />

Die Strategie d<strong>er</strong> Täuschung<br />

In Talkshows und bei div<strong>er</strong>sen Dialogv<strong>er</strong>anstaltungen profili<strong>er</strong>en sich Sprech<strong>er</strong> islamisch<strong>er</strong><br />

Organisationen g<strong>er</strong>ne als V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> eines friedlichen, tol<strong>er</strong>anten <strong>Islam</strong>s. So wird<br />

imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> betont, „<strong>Islam</strong>“ heiße „Frie<strong>den</strong>“. Gibt es diesen tol<strong>er</strong>anten und friedlichen<br />

<strong>Islam</strong> tatsächlich, od<strong>er</strong> steht dahint<strong>er</strong> eine bewusste Täuschungstaktik?<br />

Mark A. Gabriel<br />

Nicht „Frie<strong>den</strong>“, sond<strong>er</strong>n „Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung“<br />

bedeutet das Wort<br />

<strong>Islam</strong>. D<strong>er</strong> Koran v<strong>er</strong>deutlicht<br />

das große Ziel sehr klar: In d<strong>er</strong><br />

ganzen Welt – auch im deutschsprachigen<br />

Europa – soll neben Allah kein and<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Gott angebetet w<strong>er</strong><strong>den</strong> (z. B. Sure 2:193). Diese<br />

Anstrengung macht auch klar, dass Allah nicht<br />

d<strong>er</strong>selbe sein kann wie d<strong>er</strong> Gott d<strong>er</strong> Christen, wie<br />

unv<strong>er</strong>ständlich<strong>er</strong>weise viele naive Kirchenv<strong>er</strong>tret<strong>er</strong><br />

<strong>uns</strong> v<strong>er</strong>mitteln wollen. Allah muss ein and<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

sein, hat <strong>er</strong> doch keinen Sohn.<br />

Sind Muslime wie in Europa (noch) in d<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heit,<br />

ist es Dschihad-Strategie, <strong>den</strong> <strong>Islam</strong> als<br />

friedlich und harmlos <strong>zu</strong> präsenti<strong>er</strong>en, um so Türen<br />

<strong>zu</strong> öffnen und politischen Einfluss <strong>zu</strong> gewinnen.<br />

Mohammeds Aussage „Kampf ist Täuschung“<br />

(al-harb khida‘a) ist in d<strong>er</strong> ganzen islamischen Welt<br />

bekannt. Täuschung und Betrug sind an<strong>er</strong>kannte<br />

Bestandteile des Dschihad: Anstatt Gewalt an<strong>zu</strong>wen<strong>den</strong>,<br />

wählt <strong>man</strong> die Strategie d<strong>er</strong> Täuschung.<br />

D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> lehrt, dass Lüge, Betrug und Täuschung<br />

existenzielle W<strong>er</strong>kzeuge des Dschihad sind, nach<br />

dem Grundsatz: „D<strong>er</strong> Zweck heiligt die Mittel.“<br />

86 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Religion<br />

In d<strong>er</strong> Situation des Unt<strong>er</strong>legenseins ist Lüge<br />

sogar geboten:<br />

„Gläubige [Muslime], die sich in einem nichtmuslimischen<br />

Land in ein<strong>er</strong> unt<strong>er</strong>legenen Situation,<br />

in d<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heit, befin<strong>den</strong>, sollen <strong>den</strong> Leuten<br />

des Buches [Ju<strong>den</strong> und Christen] v<strong>er</strong>geben und<br />

geduldig mit ihnen sein, wenn diese Allah od<strong>er</strong><br />

seinen Propheten auf irgendeine Art beleidigen.<br />

Die Gläubigen [Muslime] sollen die Leute des<br />

Buches anlügen, um ihr Leben und ihre Religion<br />

<strong>zu</strong> schützen.“ 1<br />

Ein muslimisches Sprichwort sagt: „Wenn du<br />

die Hand deines Feindes nicht abhacken kannst,<br />

dann küsse sie.“ 2<br />

Ist diese Lehre üb<strong>er</strong> Lügen und Täuschung<br />

allen Muslimen bekannt – od<strong>er</strong> nur <strong>den</strong> engagi<strong>er</strong>ten<br />

und radikalen?<br />

Hi<strong>er</strong> ist es sehr wichtig, zwischen Muslimen<br />

als Menschen und dem <strong>Islam</strong> als religiös-politischem<br />

System <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong>. Vielen Muslimen<br />

in Europa geht es wie <strong>den</strong> meisten Christen,<br />

sie <strong>wissen</strong> sehr wenig üb<strong>er</strong> die Inhalte ihr<strong>er</strong><br />

Religion. Viele mod<strong>er</strong>ne Muslime im Westen kennen<br />

<strong>den</strong> Koran kaum und lei<strong>den</strong> selbst unt<strong>er</strong> dem<br />

Joch, das d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ihnen auf<strong>er</strong>legt.<br />

W<strong>er</strong> näh<strong>er</strong> mit Muslimen <strong>zu</strong> tun hatte, weiß,<br />

dass Muslime im Allgemeinen ein ganz and<strong>er</strong>es<br />

V<strong>er</strong>hältnis <strong>zu</strong>r Wahrheit haben als wir in d<strong>er</strong> westlichen<br />

Welt. Für Muslime ist Lüge nicht zwangsläufig<br />

etwas Schlechtes. Es gilt d<strong>er</strong> Grundsatz:<br />

„Lügen ist gut, wenn <strong>man</strong> damit Schlechtes od<strong>er</strong><br />

Unangenehmes abwen<strong>den</strong> kann.“ 3<br />

Dah<strong>er</strong> ist es auch nichts Ungewöhnliches,<br />

wenn sich Muslime unt<strong>er</strong>einand<strong>er</strong> belügen, wie<br />

eine Begebenheit zwischen Saddam Hussein und<br />

dem ägyptischen Präsi<strong>den</strong>ten Hosni Mubarak<br />

zeigt: Bei einem Besuch Mubaraks in Bagdad v<strong>er</strong>sprach<br />

Hussein, nicht in Kuwait ein<strong>zu</strong>fallen. Noch<br />

bevor Mubarak wied<strong>er</strong> in Ägypten war, <strong>er</strong>reichte<br />

ihn die Nachricht, dass das irakische Militär nach<br />

Kuwait eingedrungen war. Hussein hatte seinen<br />

muslimischen Brud<strong>er</strong> belogen.<br />

Auch im Alltag ist Lügen <strong>er</strong>laubt: Wenn Elt<strong>er</strong>n<br />

ihre Kind<strong>er</strong> b<strong>er</strong>uhigen wollen, können sie ihnen<br />

etwas Schönes v<strong>er</strong>sprechen, brauchen es ab<strong>er</strong><br />

nicht <strong>zu</strong> <strong>er</strong>füllen. 4 Das ist gang und gäbe im<br />

muslimischen Familienalltag. Es ist auch gestattet,<br />

die eigene Ehefrau an<strong>zu</strong>lügen, wenn <strong>man</strong> sie<br />

dadurch besänftigen kann. 5<br />

Lüge und Täuschung sind feste Bestandteile<br />

des islamischen Denkens. Dah<strong>er</strong> ist es für Muslime<br />

nichts Befremdliches, auch <strong>zu</strong>r V<strong>er</strong>breitung<br />

des <strong>Islam</strong>s <strong>zu</strong> diesem Mittel <strong>zu</strong> greifen und <strong>den</strong><br />

<strong>Islam</strong> and<strong>er</strong>s dar<strong>zu</strong>stellen, als es d<strong>er</strong> Wahrheit<br />

entspricht.<br />

Wie ging Mohammed selbst, das Vorbild all<strong>er</strong><br />

Muslime, <strong>zu</strong> Beginn d<strong>er</strong> Ausbreitung des <strong>Islam</strong>s<br />

vor? Während d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Jahre in Mekka v<strong>er</strong>hielt<br />

<strong>er</strong> sich friedlich wie ein Lamm. Damals hatte <strong>er</strong><br />

noch nicht viele Anhäng<strong>er</strong>, dafür ab<strong>er</strong> viele Gegn<strong>er</strong>,<br />

die sein<strong>er</strong> Lehre wid<strong>er</strong>stan<strong>den</strong>. Nachdem <strong>er</strong><br />

nach Medina üb<strong>er</strong>gesiedelt und mächtig genug<br />

gewor<strong>den</strong> war, um sich mit seinen Gegn<strong>er</strong>n an<strong>zu</strong>legen,<br />

wurde <strong>er</strong> <strong>zu</strong>m reißen<strong>den</strong> Löwen. Die ganze<br />

arabische Halbinsel wurde durch ihn in Angst und<br />

Schrecken v<strong>er</strong>setzt.<br />

Als ich noch Muslim war, wusste ich nicht, was<br />

es heißt, unt<strong>er</strong>legen <strong>zu</strong> sein. In Ägypten, wo ich<br />

aufgewachsen bin, bildeten Muslime die große<br />

Mehrheit. Wir konnten <strong>uns</strong><strong>er</strong>en Glauben frei ausleben,<br />

wie imm<strong>er</strong> es <strong>uns</strong> richtig schien. Damals<br />

wie auch heute sind es die Christen, die in d<strong>er</strong><br />

Mind<strong>er</strong>heit sind und dah<strong>er</strong> durch Muslime viel<br />

V<strong>er</strong>folgung und Unt<strong>er</strong>drückung <strong>er</strong>lei<strong>den</strong>.<br />

Bei Muslimen in Europa sieht es ganz and<strong>er</strong>s<br />

aus. Hi<strong>er</strong> sind sie (noch) in d<strong>er</strong> Mind<strong>er</strong>heit. Engagi<strong>er</strong>te<br />

Muslime sind sehr geschickt, sich d<strong>er</strong><br />

westlichen Gesellschaft gegenüb<strong>er</strong> als freundlich,<br />

friedliebend, fürsorglich und v<strong>er</strong>söhnlich <strong>zu</strong> präsenti<strong>er</strong>en.<br />

Dass sie damit ein Bild v<strong>er</strong>mitteln, das<br />

dem eigentlichen <strong>Islam</strong> wid<strong>er</strong>spricht, braucht sie<br />

nicht <strong>zu</strong> kümm<strong>er</strong>n, Lüge ist in dies<strong>er</strong> Phase das<br />

Gebot d<strong>er</strong> Stunde.<br />

Hi<strong>er</strong> wird ein speziell<strong>er</strong> Dschihad praktizi<strong>er</strong>t:<br />

Anstatt <strong>den</strong> Feind um<strong>zu</strong>bringen, v<strong>er</strong>sucht <strong>man</strong>,<br />

ihn durch taqiyya (Täuschung) auf seine Seite <strong>zu</strong><br />

ziehen. Taqiyya ist arabisch und bedeutet „v<strong>er</strong>schlei<strong>er</strong>n,<br />

bedecken, v<strong>er</strong>stecken“. Mohammed<br />

Foto: © frickr-sukisuki<br />

Taqiyya ist arabisch und<br />

bedeutet Täuschung. Im<br />

Koran und <strong>den</strong> Hadithen<br />

wird d<strong>er</strong> gläubige Muslim<br />

angewiesen, diese<br />

Strategie d<strong>er</strong> Täuschung<br />

vielfältig an<strong>zu</strong>wen<strong>den</strong><br />

Z für Zukunft<br />

87


Religion<br />

Taqiyya – konkret taqiyya<br />

(arab. Täuschung)<br />

Mark A. Gabriel<br />

Foto © frickr-Atty Sulai<strong>man</strong><br />

Foto © frickr-james.gordon6108<br />

Aussage Nr. 1: „D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist eine friedliche<br />

Religion. Das Wort ‚<strong>Islam</strong>‘ heißt ‚Frie<strong>den</strong>‘.“<br />

Das Wort „<strong>Islam</strong>“ bedeutet „Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung“ und<br />

nicht „Frie<strong>den</strong>“. D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> ist auch keine friedliche<br />

Religion, sond<strong>er</strong>n ruft Muslime auf, alle<br />

Ungläubigen <strong>zu</strong> bekämpfen, auch sie <strong>zu</strong> töten ist<br />

eine Option. Die meisten friedlichen V<strong>er</strong>se, die im<br />

Koran <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong> sind, wur<strong>den</strong> durch <strong>den</strong> „V<strong>er</strong>s des<br />

Schw<strong>er</strong>tes“ auß<strong>er</strong> Kraft gesetzt. Zum V<strong>er</strong>ständnis:<br />

Koran-V<strong>er</strong>se jüng<strong>er</strong>en Datums heben Aussagen<br />

ält<strong>er</strong>en Datums auf.<br />

... tötet die Götzendien<strong>er</strong>, wo ihr sie trefft, und<br />

<strong>er</strong>greift sie, und belag<strong>er</strong>t sie, und lau<strong>er</strong>t ihnen<br />

auf in jedem Hint<strong>er</strong>halt ... Sure 9:5<br />

Aussage Nr. 2: „Man<br />

muss unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong><br />

zwischen dem <strong>Islam</strong> als<br />

Religion und dem <strong>Islam</strong><br />

als politischem System.“<br />

Fakt ist, dass d<strong>er</strong> Koran genau<br />

dies strikt unt<strong>er</strong>sagt. Die ägyptische<br />

Regi<strong>er</strong>ung v<strong>er</strong>sucht seit<br />

vielen Jahren, Staat und Religion<br />

auseinand<strong>er</strong><strong>zu</strong>halten. Das führte <strong>zu</strong> p<strong>er</strong><strong>man</strong>enten<br />

Span<strong>nun</strong>gen inn<strong>er</strong>halb des Landes, da für<br />

radikale Muslime, insbesond<strong>er</strong>e die „Muslimbrud<strong>er</strong>schaft“,<br />

eine weltliche Regi<strong>er</strong>ung nicht akzeptabel<br />

ist, wenn sie nicht nach dem Scharia-Gesetz regi<strong>er</strong>t.<br />

Sie kämpfen dah<strong>er</strong> seit Jahren gegen diese Tren<strong>nun</strong>g<br />

von Staat und Religion und für die Errichtung<br />

eines „Gottesstaates“. Aus diesem Grund wurde<br />

1981 d<strong>er</strong> ägyptische Präsi<strong>den</strong>t Anwar Sadat von d<strong>er</strong><br />

radikalen Dschihad-Bewegung <strong>er</strong>mordet.<br />

Aussage Nr. 3: „D<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> befürwortet<br />

wed<strong>er</strong> Gewalt noch T<strong>er</strong>rorismus.“<br />

Um diese Behauptung <strong>zu</strong> unt<strong>er</strong>streichen, w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

g<strong>er</strong>ne Koranv<strong>er</strong>se aus d<strong>er</strong> frühen Zeit von<br />

Mohammeds Wirken in Mekka ziti<strong>er</strong>t, seine<br />

Lehre war da noch friedlich. Ein Beispiel: Allah<br />

gebietet G<strong>er</strong>echtigkeit und uneigennützig Gutes<br />

<strong>zu</strong> tun und <strong>zu</strong> spen<strong>den</strong> wie <strong>den</strong> V<strong>er</strong>wandten;<br />

und Er v<strong>er</strong>bietet das Schändliche, das offenbar<br />

Schlechte und die Üb<strong>er</strong>tretung. Er <strong>er</strong>mahnt<br />

euch, auf dass ihr es beh<strong>er</strong>zigt. Sure 16:90<br />

Nach dem taqiyya-Prinzip soll dies<strong>er</strong> V<strong>er</strong>s Allah<br />

als friedliebend darstellen. Tatsächlich weist dies<strong>er</strong><br />

V<strong>er</strong>s lediglich Muslime an, wie sie sich unt<strong>er</strong>einand<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>halten <strong>sollte</strong>n. Gegenüb<strong>er</strong> Nichtmuslimen<br />

gilt hingegen d<strong>er</strong> „V<strong>er</strong>s des Schw<strong>er</strong>tes“:<br />

Den „Ungläubigen“, die nicht Allah anbeten, solle<br />

<strong>man</strong> auflau<strong>er</strong>n, sie gefangen nehmen und töten<br />

Sure 9:5.<br />

Die Behauptung, d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> propagi<strong>er</strong>e keinen<br />

T<strong>er</strong>rorismus, ist nicht haltbar. In Wahrheit spricht<br />

d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> sehr viel üb<strong>er</strong> T<strong>er</strong>ror.<br />

Wir w<strong>er</strong><strong>den</strong> Schrecken tragen [engl.: cast<br />

t<strong>er</strong>ror] in die H<strong>er</strong>zen d<strong>er</strong><strong>er</strong>, die nicht geglaubt<br />

haben, weil sie Allah Nebenbuhl<strong>er</strong> <strong>zu</strong>r Seite stellen,<br />

wo<strong>zu</strong> Er keine Ermächtigung nied<strong>er</strong>sandte.<br />

Ihre Wohnstatt ist das Feu<strong>er</strong>; und schlimm ist die<br />

H<strong>er</strong>b<strong>er</strong>ge d<strong>er</strong> Frevl<strong>er</strong>. Sure 3:151<br />

Furcht und T<strong>er</strong>ror <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>breiten war eine gängige<br />

Strategie in Mohammeds Kampfführung.<br />

Aussage Nr. 4: „Dschihad<br />

ist d<strong>er</strong> ‚inn<strong>er</strong>e<br />

Kampf‘, <strong>den</strong> Willen<br />

Allahs <strong>zu</strong> tun.“<br />

Europä<strong>er</strong>, für die Mei<strong>nun</strong>gsfreiheit<br />

und Religionsfreiheit<br />

eine Selbstv<strong>er</strong>ständlichkeit<br />

sind,<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> schocki<strong>er</strong>t sein<br />

<strong>zu</strong> <strong>er</strong>fahren, dass d<strong>er</strong> Koran aufruft, <strong>den</strong><br />

<strong>Islam</strong> nötigenfalls mit Gewalt <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>breiten<br />

und And<strong>er</strong>sgläubige sogar <strong>zu</strong> töten.<br />

Durch Täuschung ist <strong>man</strong> bemüht, die gewalttätige<br />

Foto © frickr-estebandid<br />

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Z für Zukunft<br />

93


Religion<br />

Foto: © frickr-wim3<strong>14</strong><br />

Frauen im <strong>Islam</strong><br />

Die „Kairo<strong>er</strong> Erklärung d<strong>er</strong> Menschenrechte im <strong>Islam</strong>“ sagt in Art. 6: „Die<br />

Frau ist dem Mann an Würde gleich.“ Ist das im <strong>Islam</strong> üb<strong>er</strong>haupt möglich?<br />

Mark A. Gabriel<br />

Auf <strong>den</strong> <strong>er</strong>sten Blick liest es sich so:<br />

„(...) Alle Menschen sind gleich an<br />

Würde, Pflichten und V<strong>er</strong>antwortung;<br />

und das ohne Ansehen von Rasse,<br />

Hautfarbe, Sprache, Geschlecht, Religion,<br />

politisch<strong>er</strong> Einstellung, sozialem Status od<strong>er</strong><br />

and<strong>er</strong>en Grün<strong>den</strong> (...)“ 1<br />

Die Lehre des <strong>Islam</strong>s selbst wid<strong>er</strong>spricht diesem<br />

Gleichheitsprinzip ab<strong>er</strong> grundlegend. Im<br />

<strong>Islam</strong> gibt es keine Gleichheit d<strong>er</strong> Würde zwischen<br />

Männ<strong>er</strong>n und Frauen und auch keine zwischen<br />

Muslimen und And<strong>er</strong>sgläubigen.<br />

Mohammed selbst sagte: „V<strong>er</strong>folgung und<br />

Demütigung gilt demjenigen, d<strong>er</strong> and<strong>er</strong><strong>er</strong> Mei<strong>nun</strong>g<br />

ist als ich.“ 2 Wie kann d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> die Menschenwürde<br />

schützen, wenn sein Gründ<strong>er</strong> diesen<br />

Befehl <strong>er</strong>lassen hat?<br />

94 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


NEUE TESTAMENTE<br />

Mittl<strong>er</strong>weile sind die Kind<strong>er</strong> bei Issams Großelt<strong>er</strong>n.<br />

Die Behör<strong>den</strong> bewirkten die V<strong>er</strong>haftung von<br />

Issam in Marokko. In diesem Fall steht auch d<strong>er</strong><br />

tunesische Staat in einem fragwürdigen Licht.<br />

Beim tunesischen Konsulat hatte <strong>man</strong> schon vor<br />

d<strong>er</strong> Tren<strong>nun</strong>g Pässe für die Kind<strong>er</strong> ausgestellt –<br />

ohne dass die dafür notwendigen Geburtsurkun<strong>den</strong><br />

angeford<strong>er</strong>t wur<strong>den</strong>. Es ist offen, ob Tunesien<br />

Jonas und Elias auslief<strong>er</strong>n wird.<br />

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Es gibt viele Muslime, die die Würde d<strong>er</strong> Frau<br />

achten und von <strong>den</strong> „Rechten“, die d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong><br />

ihnen einräumt, keinen Gebrauch machen. Ab<strong>er</strong><br />

ich weiß <strong>zu</strong>tiefst, dass d<strong>er</strong> Einfluss d<strong>er</strong> islamischen<br />

Lehre nicht unt<strong>er</strong>schätzt w<strong>er</strong><strong>den</strong> darf. Für<br />

eine gesunde Ehe wird das eine große Bedrohung<br />

sein – besond<strong>er</strong>s für westliche Frauen, die kaum<br />

abschätzen können, was es bedeutet, mit einem<br />

Muslim v<strong>er</strong>heiratet <strong>zu</strong> sein.<br />

1 Art. 1, „Kairo<strong>er</strong> Erklärung d<strong>er</strong> Menschenrechte im <strong>Islam</strong>“ vom<br />

5.8.1990. D<strong>er</strong> Rat d<strong>er</strong> Arabischen Liga hat 1994 eine üb<strong>er</strong>arbeitete<br />

„Arabische Charta d<strong>er</strong> Menschenrechte“ v<strong>er</strong>abschiedet. Weil<br />

nicht genügend Länd<strong>er</strong> die Charta ratifizi<strong>er</strong>ten, bildet sie kein<br />

völk<strong>er</strong>rechtlich an<strong>er</strong>kanntes Dokument. Eine weit<strong>er</strong>e Fassung d<strong>er</strong><br />

Arabischen Liga folgte im Jahr 2004.<br />

2 Sammlung d<strong>er</strong> Korrekten Hadithen, <strong>er</strong>zählt von Ibn Omr.[G1]<br />

3 Ebd.,<strong>er</strong>zählt von Jab<strong>er</strong>, aufgezeichnet in Musned Imam Ahmed.<br />

4 Ebd., aufgezeichnet von Sahih Bukary.<br />

5 Ebd., aufgezeichnet von Sahih Bukary.<br />

6 Television Suisse Ro<strong>man</strong>de (TSR), Sendung „Faut pas croire –<br />

Adopt<strong>er</strong> ou quitt<strong>er</strong> l‘islam“ vom 5. Juni 2010.<br />

7 Hi<strong>er</strong> sind nur ein paar Punkte aus dies<strong>er</strong> sehr gut dokumenti<strong>er</strong>ten<br />

Geschichte wied<strong>er</strong>gegeben. D<strong>er</strong> ausführliche Artikel ist nach<strong>zu</strong>lesen<br />

in d<strong>er</strong> Weltwoche Nr. 47/10 vom 25. Novemb<strong>er</strong> 2010.<br />

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Gib <strong>den</strong> Menschen im dunklen Dschungel d<strong>er</strong><br />

Gi<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> Selbstsucht, des Neids, d<strong>er</strong> P<strong>er</strong>v<strong>er</strong>sionen<br />

und d<strong>er</strong> Götzen-V<strong>er</strong>ehrung, deinen<br />

kostbarsten Schatz, das lebendige Wort,<br />

damit Leben in die toten Gebeine kommt!<br />

Dr. Mark A. Gabriel ist Exp<strong>er</strong>te für nahöstliche Geschichte<br />

und Kultur, gebürtig<strong>er</strong> Ägypt<strong>er</strong> und ehemalig<strong>er</strong> Dozent d<strong>er</strong> Al-<br />

Azhar-Univ<strong>er</strong>sität in Kairo. Diesen Namen hat <strong>er</strong> anstelle seines<br />

früh<strong>er</strong>en angenommen, nachdem <strong>er</strong> 1994 aus Ägypten fliehen<br />

musste, weil <strong>er</strong> vom <strong>Islam</strong> <strong>zu</strong>m Christentum konv<strong>er</strong>ti<strong>er</strong>t war.<br />

Dies<strong>er</strong> Artikel ist ein Aus<strong>zu</strong>g aus dem Buch „Swisslam – Wie viel<br />

<strong>Islam</strong> <strong>er</strong>trägt ein Land?“ Eine Frage, die auch wir in Deutschland<br />

stellen müssen. (D<strong>er</strong> Titel ist v<strong>er</strong>griffen.)<br />

Dabei betont Dr. Gabriel, Muslimen sei mit Respekt<br />

und Liebe <strong>zu</strong> begegnen; <strong>zu</strong>dem müsse <strong>man</strong><br />

unt<strong>er</strong>schei<strong>den</strong> zwischen Muslimen als Menschen und<br />

dem <strong>Islam</strong> als religiös-politischem Machtsystem.<br />

Man muss<br />

<strong>wissen</strong>, was<br />

geschrieben<br />

steht, wenn sie kommt und fragt:<br />

„Sollte Gott gesagt haben?“<br />

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Resümee<br />

Foto: © f123RF/Stockfoto<br />

Es gibt eine Lösung<br />

<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung v<strong>er</strong>hind<strong>er</strong>n durch „extrem fundamentale“ Liebe<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Die einen behaupten: „<strong>Was</strong> sich<strong>er</strong>lich<br />

nicht droht, ist eine ‚<strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung<br />

des Abendlandes‘.“ And<strong>er</strong>e nehmen<br />

Mühe und Ableh<strong>nun</strong>g auf sich und<br />

gehen auf die Straße, um g<strong>er</strong>ade<br />

vor ein<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung <strong>zu</strong> warnen. <strong>Was</strong> <strong>nun</strong>?<br />

D<strong>er</strong> Status quo<br />

Es tobt ein Kampf, ab<strong>er</strong> w<strong>er</strong> kämpft gegen wen?<br />

Nur wenn die Fronten klar sind, kann es eine<br />

Strategie geben. Wir kennen die freundlichen<br />

Sprech<strong>er</strong> muslimisch<strong>er</strong> V<strong>er</strong>einigungen: „<strong>Islam</strong><br />

heißt Frie<strong>den</strong>!“ – und alle nicken <strong>zu</strong>stimmend.<br />

Alles bestens, resümi<strong>er</strong>en <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Politik<strong>er</strong>. Ab<strong>er</strong><br />

es wäre durchaus v<strong>er</strong>nünftig, sich <strong>zu</strong> informi<strong>er</strong>en:<br />

Denn <strong>Islam</strong> heißt Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung. D<strong>er</strong> so viel<br />

beschworene Frie<strong>den</strong> ist <strong>er</strong>st <strong>er</strong>reicht, wenn alle<br />

„Ungläubigen“ unt<strong>er</strong>worfen sind. Soweit die Theorie,<br />

<strong>den</strong>n wie ist es in islamisch geführten Länd<strong>er</strong>n<br />

tatsächlich um Wohlstand, Menschenrechte<br />

und Frie<strong>den</strong> bestellt?<br />

98 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Resümee<br />

Doch das Problem ist nicht<br />

primär d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>, sond<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> Bo<strong>den</strong>, auf<br />

dem seine Saat gedeihen kann.<br />

Das Problem sind wir selbst, die wir <strong>uns</strong><strong>er</strong>e stabilen<br />

Fundamente preisgegeben haben und alle<br />

möglichen Strömungen gewähren lassen.<br />

Die Aufklärung hatte das b<strong>er</strong>echtigte Anliegen,<br />

<strong>uns</strong> von dem Machtmissbrauch d<strong>er</strong> Kirche <strong>zu</strong><br />

befreien. Nur hat sie das Kind mit dem Bade ausgeschüttet:<br />

Nicht die Freiheit des Menschen war<br />

wohl das große Ziel, sond<strong>er</strong>n seine gänzliche Loslösung<br />

von Gott. Ein fatales Unt<strong>er</strong>fangen, ist doch<br />

d<strong>er</strong> Mensch in seinem Wesen auf eine Beziehung<br />

<strong>zu</strong> Gott angelegt. Er ist durch und durch religiös.<br />

Früheste Funde einfach<strong>er</strong> Kulturen zeigen das,<br />

und sogar die „Sunday Assembly“ <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Tage<br />

ist eine Bestätigung: Atheisten treffen sich <strong>zu</strong> gottesdienstähnlichen<br />

V<strong>er</strong>anstaltungen, freuen sich<br />

aneinand<strong>er</strong> und singen „Gott sei Dank, wir glauben<br />

nicht an Gott!“ Od<strong>er</strong> so ähnlich.<br />

Die Wurzel ein<strong>er</strong> Kultur findet sich in ihrem<br />

Kult, wie schon das Wort es sagt. V<strong>er</strong>li<strong>er</strong>t ein<br />

Volk seinen Glauben, v<strong>er</strong>li<strong>er</strong>t es auch seine Kultur.<br />

Als V<strong>er</strong><strong>nun</strong>ftwesen könne d<strong>er</strong> Mensch seinen<br />

V<strong>er</strong>stand ohne Bevormundung durch and<strong>er</strong>e<br />

bedienen, schrieb Kant, und <strong>man</strong> meinte: ohne<br />

Gott. Das entspricht d<strong>er</strong> Utopie eines P<strong>er</strong>petuum<br />

mobile: Etwas bewegt sich ohne En<strong>er</strong>gie von<br />

außen. Ein E-Motor ohne Elektrizität – wie v<strong>er</strong>nünftig<br />

ist das?<br />

Vom Ende des 18. Jahrhund<strong>er</strong>ts an hat Europa<br />

sich systematisch von Gott gelöst – es wurde<br />

gott-los. Ein kulturelles Vakuum entstand. Durch<br />

ihre Loslösung hat sich <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Gesellschaft<br />

dem Segen Gottes entzogen und ist <strong>nun</strong> nahe<strong>zu</strong><br />

schutzlos allen Strömungen ausgesetzt. Sie leidet<br />

so<strong>zu</strong>sagen unt<strong>er</strong> ein<strong>er</strong> p<strong>er</strong><strong>man</strong>enten Imm<strong>uns</strong>chwäche.<br />

Seit dem Sieg Mehmeds II. üb<strong>er</strong> Konstantinopel<br />

im Mai <strong>14</strong>53 dringt d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> in das Abendland<br />

vor. Etwas mehr als 200 Jahre spät<strong>er</strong> wurde<br />

die os<strong>man</strong>ische Erob<strong>er</strong>ung vor Wien abgebremst.<br />

Foto: © Wikipedia/Nephron<br />

Bei seinem kürzlichen Auftritt in Wien bezog<br />

sich Erdoğan auf dieses historische Ereignis und<br />

begrüßte Tausende jubelnd<strong>er</strong> Anhäng<strong>er</strong> als Enkel<br />

Sultan Süley<strong>man</strong>s und Kara Mustafas, d<strong>er</strong> He<strong>er</strong>führ<strong>er</strong><br />

bei d<strong>er</strong> Belag<strong>er</strong>ung Wiens. Recep Tayyip<br />

Erdoğan hat wohl imm<strong>er</strong> noch ein groß-os<strong>man</strong>isches<br />

Reich im Blick. Ein Vakuum will schließlich<br />

gefüllt sein.<br />

Wir müssen dem <strong>Islam</strong><br />

etwas Stärk<strong>er</strong>es entgegensetzen,<br />

attesti<strong>er</strong>t selbst d<strong>er</strong> Redakteur eines hu<strong>man</strong>istisch<br />

geprägten Philosophie-Magazins (siehe<br />

Seite 34). Ab<strong>er</strong> was könnte stärk<strong>er</strong> sein? Für <strong>den</strong><br />

<strong>Islam</strong> sind viele b<strong>er</strong>eit, ihr Leben <strong>zu</strong> lassen. Wofür<br />

ist heute ein Westeuropä<strong>er</strong> <strong>zu</strong> st<strong>er</strong>ben b<strong>er</strong>eit?<br />

D<strong>er</strong> Trend, Tol<strong>er</strong>anz so <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>stehen, dass<br />

<strong>man</strong> auf seinen eigenen Standpunkt v<strong>er</strong>zichtet,<br />

<strong>er</strong>weist sich als Schuss ins eigene Knie: W<strong>er</strong> keinen<br />

Standpunkt mehr hat, d<strong>er</strong> fällt um.<br />

W<strong>er</strong> Kreuze abhängt und auf Weihnachtslied<strong>er</strong><br />

v<strong>er</strong>zichtet, um And<strong>er</strong>sgläubige nicht <strong>zu</strong> beleidigen,<br />

d<strong>er</strong> macht sich nur <strong>zu</strong>m Gespött, besond<strong>er</strong>s<br />

bei Muslimen. Die fin<strong>den</strong> es v<strong>er</strong>ächtlich,<br />

dass Christen nichts haben, wofür sie kämpfen.<br />

Die muslimische Politik<strong>er</strong>in Baroness Warsi (GB)<br />

betonte, es sei ein „grundlegendes Missv<strong>er</strong>ständnis“<br />

<strong>zu</strong> meinen, <strong>man</strong> müsse das Christentum<br />

„auslöschen“, um eine (muslimische) Mind<strong>er</strong>heit<br />

in d<strong>er</strong> Gesellschaft willkommen <strong>zu</strong> heißen. Muslime<br />

haben Respekt, wenn sie <strong>er</strong>nsthaft glauben<strong>den</strong><br />

Christen begegnen.<br />

Durch ihre Loslösung hat<br />

sich <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Gesellschaft<br />

dem Segen Gottes<br />

entzogen und ist <strong>nun</strong><br />

nahe<strong>zu</strong> schutzlos allen<br />

Strömungen ausgesetzt.<br />

Sie leidet so<strong>zu</strong>sagen<br />

unt<strong>er</strong> ein<strong>er</strong> p<strong>er</strong><strong>man</strong>enten<br />

Imm<strong>uns</strong>chwäche<br />

Z für Zukunft<br />

99


Resümee<br />

Foto: © Agentur PJI UG<br />

Foto: © Nestlè Deutschland<br />

Die liebe Sünde – sie schmeckt vielleicht gut, ist ab<strong>er</strong> tödlich<br />

„<strong>Was</strong> wünschen Sie sich von<br />

Ihr<strong>er</strong> Kirche?“ Die Antwort:<br />

„Viele bunte Smarties!“<br />

Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />

Wenn Sie das unt<strong>er</strong>stützensw<strong>er</strong>t fin<strong>den</strong>, sind wir üb<strong>er</strong> Spen<strong>den</strong> sehr<br />

dankbar. Zukunft Europa e.V. – KSK GP.<br />

IBAN: DE26 6105 0000 0049 0155 68 SWIFT: GOPS DE 6G<br />

Print-Ausgabe bestellen: www.ZwieZukunft.de/z-13-bestellung.php<br />

Und wo ist <strong>nun</strong> die Lösung?<br />

Muslime <strong>wissen</strong>, w<strong>er</strong> sie sind, selbst die wenig<strong>er</strong><br />

Gläubigen. Christen <strong>wissen</strong> oft nicht, w<strong>er</strong> sie sind,<br />

selbst die Gläubigen.<br />

In Europa ist die Zahl üb<strong>er</strong>zeugt<strong>er</strong> Christen nur<br />

etwa halb so groß wie die d<strong>er</strong> Muslime und sie sinkt<br />

weit<strong>er</strong>, während die Zahl d<strong>er</strong> Muslime steigt.<br />

Halt, könnte <strong>man</strong> rufen, in Deutschland sind<br />

imm<strong>er</strong>hin 29 % katholisch, 28 % evangelisch und<br />

nur 34 % konfessionslos – und wie hoch ist d<strong>er</strong><br />

muslimische Bevölk<strong>er</strong>ungsanteil? Ab<strong>er</strong>: Von <strong>den</strong><br />

57 Prozent Katholiken und Evangelischen besuchen<br />

wenig<strong>er</strong> als 4 % noch ihre Kirche, und jedes<br />

Jahr treten üb<strong>er</strong> 300 000 P<strong>er</strong>sonen aus diesen<br />

Institutionen aus. Man v<strong>er</strong>sucht, <strong>zu</strong> retten, was <strong>zu</strong><br />

retten ist. Wenn Marktstudien fragen: „<strong>Was</strong> wünschen<br />

Sie sich von Ihr<strong>er</strong> Kirche?“, und die Antwort<br />

wäre: „Viele bunte Smarties!“, dann gibt die<br />

Kirche eben viele bunte Smarties, und wenn die<br />

dann nicht bunt genug sind, bleibt <strong>man</strong> weit<strong>er</strong>hin<br />

d<strong>er</strong> Kirche f<strong>er</strong>n. So <strong>man</strong>che Kirche beseitigt<br />

grundlegende Inhalte, weil diese angeblich für<br />

<strong>den</strong> mod<strong>er</strong>nen Menschen unv<strong>er</strong>träglich seien.<br />

Die Mind<strong>er</strong>heit d<strong>er</strong> Noch-Gläubigen zieht sich<br />

eingeschücht<strong>er</strong>t hint<strong>er</strong> sich<strong>er</strong>en Kirchenmau<strong>er</strong>n<br />

<strong>zu</strong>rück. Wagt sich mal ein<strong>er</strong> h<strong>er</strong>vor, wird <strong>er</strong> schnell<br />

als Ewiggestrig<strong>er</strong> und Fundamentalist gebrandmarkt<br />

und so <strong>zu</strong>m Schweigen gebracht.<br />

Statt Marktstudien könnten vielleicht „Wortstudien“<br />

hilfreich sein. Manche beten noch das Vat<strong>er</strong><strong>uns</strong><strong>er</strong>:<br />

„Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so<br />

auf Er<strong>den</strong> ...“ <strong>Was</strong> nur könnte sein Wille sein?<br />

Hieß es am Anfang d<strong>er</strong> Kirchengeschichte noch:<br />

„Tut Buße – kehrt um! – <strong>zu</strong>r V<strong>er</strong>gebung eur<strong>er</strong> Sün<strong>den</strong>“<br />

1 , beschäftigen sich „mod<strong>er</strong>ne” Theologen<br />

hauptsächlich damit, Gott bei<strong>zu</strong>bringen, was heute<br />

alles nicht mehr Sünde ist.<br />

Wenn sich das Christentum vom Zentrum sein<strong>er</strong><br />

Kraft entf<strong>er</strong>nt, ist es nicht v<strong>er</strong>wund<strong>er</strong>lich, dass<br />

es im letzten Buch d<strong>er</strong> Bibel als schwach, elend<br />

und jämm<strong>er</strong>lich, arm, blind und bloß beschrieben<br />

wird. Weil es ab<strong>er</strong> so lau ist – wed<strong>er</strong> warm noch<br />

kalt –, ist es einfach nur <strong>zu</strong>m K... 2 .<br />

100 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Resümee<br />

Die einzige Lösung:<br />

„Extremisten“ d<strong>er</strong> Liebe<br />

Europa muss <strong>zu</strong> seinen Wurzeln echten Glaubens<br />

<strong>zu</strong>rückfin<strong>den</strong> – das, und nur das, wäre ein echt<strong>er</strong><br />

Fortschritt. Zu lange ist <strong>man</strong> <strong>den</strong> Parolen (Bevormundungen)<br />

atheistisch-hu<strong>man</strong>istisch<strong>er</strong> Vor<strong>den</strong>k<strong>er</strong><br />

gefolgt. Erst unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> „Bevormundung“ des<br />

Gottes, d<strong>er</strong> durch und durch Liebe ist, würde sich<br />

die menschliche V<strong>er</strong><strong>nun</strong>ft voll entfalten können<br />

und müsste nicht läng<strong>er</strong> unt<strong>er</strong> <strong>den</strong> Missgeburten<br />

beschränkt<strong>er</strong> V<strong>er</strong><strong>nun</strong>ft-Ismen wie Nationalsozialismus,<br />

Neo-Kommunismus od<strong>er</strong> Gend<strong>er</strong>ismus<br />

lei<strong>den</strong>.<br />

<strong>Was</strong> wäre das Zentrum kompromisslosen Glaubens?<br />

– Eigentlich ganz einfach:<br />

„Ich glaube an Jesus Christus, <strong>den</strong> Sohn Gottes.“<br />

Muslime glauben das nicht, tol<strong>er</strong>ant <strong>er</strong>scheinen<br />

wollende Theologen auch nicht.<br />

„Ich glaube, dass das Sünde ist, was Gott als<br />

Sünde bezeichnet.“<br />

Dieses Grundv<strong>er</strong>ständnis wäre nötig, damit<br />

d<strong>er</strong> Ruf „Tut Buße“ wied<strong>er</strong> greifen könnte. Die<br />

Aufklärung wollte v<strong>er</strong>mitteln, d<strong>er</strong> Mensch sei von<br />

Grund auf gut, <strong>man</strong> bräuchte das Gute nur ein<br />

wenig freilegen. Dem wid<strong>er</strong>spricht d<strong>er</strong> Apostel<br />

Paulus: »Da ist kein<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> g<strong>er</strong>echt ist, auch nicht<br />

ein<strong>er</strong>. Da ist kein<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>ständig ist; da ist kein<strong>er</strong>,<br />

d<strong>er</strong> nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen<br />

und allesamt v<strong>er</strong>dorben. Da ist kein<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> Gutes<br />

tut, auch nicht ein<strong>er</strong>.« 3<br />

Alle sind gleich v<strong>er</strong>dorben – und damit<br />

hätten wir doch endlich die ultimative<br />

Gleichstellung, um die die Politik<br />

so sehr bemüht ist.<br />

Gott wurde in Jesus Christus Mensch, um inn<strong>er</strong>halb<br />

des vor ihm gültigen Rechtssystems das<br />

Urproblem d<strong>er</strong> Menschheit <strong>zu</strong> lösen. Keine and<strong>er</strong>e<br />

Rechtsform hätte Gültigkeit. Ist doch logisch: Ein<br />

Fall in Afghanistan kann auch nicht nach schwedischem<br />

Recht v<strong>er</strong>handelt w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Sünde ist Zielv<strong>er</strong>fehlung, und jede Sünde wird<br />

nach Gottes Recht mit dem Tode geahndet. Das<br />

mag <strong>man</strong> als <strong>zu</strong> hart empfin<strong>den</strong>, ab<strong>er</strong> danach<br />

fragt nie<strong>man</strong>d – wenn ich in d<strong>er</strong> Schweiz auf<br />

d<strong>er</strong> Autobahn 130 fahre, w<strong>er</strong>de ich auch nicht<br />

gefragt, ob mir d<strong>er</strong> Bußgeldbescheid genehm ist<br />

od<strong>er</strong> ob ich das angemessen finde.<br />

Gott ist ultimative Liebe. – Das ist nicht ganz einfach<br />

<strong>zu</strong> <strong>er</strong>fassen, weil das Wort Liebe inzwischen<br />

für die absurdesten Dinge missbraucht wird.<br />

„Nie<strong>man</strong>d liebt mehr als ein<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> sein Leben<br />

für die Freunde hingibt.“ 4<br />

Jesus Christus hat sein Leben gelassen, um das<br />

einzig rechtsgültige Urteil, nämlich die Strafe, die<br />

Sie v<strong>er</strong>dient haben, an Ihr<strong>er</strong> Stelle auf sich <strong>zu</strong> nehmen.<br />

V<strong>er</strong>suchen Sie, darüb<strong>er</strong> nach<strong>zu</strong><strong>den</strong>ken, und<br />

aktivi<strong>er</strong>en Sie diesen Rechtsstatus. Wie? I<strong>den</strong>tifizi<strong>er</strong>en<br />

Sie sich mit d<strong>er</strong> Handlung von Jesus, so wie<br />

<strong>er</strong> sich b<strong>er</strong>eits mit Ihr<strong>er</strong> Schuld i<strong>den</strong>tifizi<strong>er</strong>t hat.<br />

Das ist das K<strong>er</strong>nstück des christlichen Glaubens.<br />

W<strong>er</strong> das be- und <strong>er</strong>-greift, dem <strong>er</strong>öffnet sich eine<br />

völlig neue Dimension des Lebens.<br />

Nur diese Dimension hat die Kraft, <strong>den</strong> oben<br />

beschriebenen Anford<strong>er</strong>ungen <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Gesellschaft<br />

etwas Wirksames entgegen<strong>zu</strong>setzen.<br />

Das wäre stärk<strong>er</strong> als alles and<strong>er</strong>e.<br />

Da höre ich je<strong>man</strong><strong>den</strong> einwen<strong>den</strong>: „Gibt es <strong>den</strong>n<br />

nicht viele Wege <strong>zu</strong> Gott?“<br />

Jesus <strong>sollte</strong> von dies<strong>er</strong> Mat<strong>er</strong>ie etwas v<strong>er</strong>stehen.<br />

Er hat einmal gesagt: „Ich bin d<strong>er</strong> Weg und<br />

die Wahrheit und das Leben; nie<strong>man</strong>d kommt <strong>zu</strong><br />

Gott-Vat<strong>er</strong> auß<strong>er</strong> durch mich.“ 5<br />

Ich nehme an, Sie haben <strong>den</strong> Zusammenhang<br />

durchschaut: Welch<strong>er</strong> and<strong>er</strong>e Gott hat sich je auf<br />

die Ebene d<strong>er</strong> Menschen begeben und durch<br />

Stellv<strong>er</strong>tretung eine allumfassende Rechtslösung<br />

geschaffen?<br />

Die natürliche Gottessehnsucht des Menschen<br />

kann nur durch die Liebe des Erfind<strong>er</strong>s<br />

gestillt w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Man kann viele Gött<strong>er</strong> ausprobi<strong>er</strong>en,<br />

ab<strong>er</strong> <strong>er</strong>st wenn <strong>man</strong> diese Liebe gefun<strong>den</strong><br />

hat, gibt es die <strong>er</strong>sehnte Erfüllung. Jesus hat <strong>den</strong><br />

Preis für Ihre Schuld bezahlt! W<strong>er</strong> so mit Gott ins<br />

Z für Zukunft<br />

101


Resümee<br />

Reine gekommen ist, wird selbst <strong>zu</strong>r Quelle dies<strong>er</strong><br />

Liebe. Das zeigt Wirkung – dies<strong>er</strong> Liebe kann<br />

nichts wid<strong>er</strong>stehen.<br />

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass <strong>er</strong><br />

seinen einzigen Sohn gab, damit jed<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> an<br />

ihn glaubt, nicht v<strong>er</strong>loren geht, sond<strong>er</strong>n ewiges<br />

Leben hat.“ 6<br />

Sie sehen, warum das die einzige Lösung ist?<br />

W<strong>er</strong><strong>den</strong> Sie ein Extremist dies<strong>er</strong> fundamentalen<br />

Liebe Jesu.<br />

Lösungsaspekt 1:<br />

Die christliche Mind<strong>er</strong>heit<br />

entwickelt Selbstbewusstsein<br />

Mahatma Gandhi hat einmal<br />

gesagt: „Ihr Christen habt ein<br />

Dokument mit genug Dynamit in<br />

sich, um die gesamte Zivilisation<br />

in Stücke <strong>zu</strong> blasen, die Welt auf<br />

<strong>den</strong> Kopf <strong>zu</strong> stellen und dies<strong>er</strong><br />

kriegsz<strong>er</strong>rissenen Welt Frie<strong>den</strong> <strong>zu</strong><br />

bringen. Ab<strong>er</strong> ihr behandelt es, als<br />

wäre es bloß ein Stück gut<strong>er</strong> Lit<strong>er</strong>atur<br />

und weit<strong>er</strong> nichts.“<br />

Ein gut<strong>er</strong> Beobacht<strong>er</strong>. Einmal<br />

mehr <strong>er</strong>klärt <strong>uns</strong> eine indische<br />

P<strong>er</strong>sönlichkeit, welche Schätze<br />

wir brachliegen lassen.<br />

In diesem Dokument steht unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em:<br />

„Jesus teilte seinen Freun<strong>den</strong> mit: Mir ist alle<br />

Vollmacht im Himmel und auf Er<strong>den</strong> gegeben.<br />

Geht <strong>nun</strong> hin und ladet alle Nationen ein, meinen<br />

Nachfolg<strong>er</strong> <strong>zu</strong> w<strong>er</strong><strong>den</strong>, indem ihr sie tauft und<br />

lehrt, alles <strong>zu</strong> bewahren, was ich euch mitgeteilt<br />

habe! Und obwohl ich mich <strong>nun</strong> in <strong>den</strong> Himmel<br />

begebe, bin ich bei euch alle Tage bis <strong>zu</strong>r Vollendung<br />

d<strong>er</strong> Zeit. W<strong>er</strong> an mich glaubt, d<strong>er</strong> wird auch<br />

die W<strong>er</strong>ke tun, die ich tue, und sogar noch größ<strong>er</strong>e,<br />

eben weil ich <strong>zu</strong>m Vat<strong>er</strong> gehe. Und die H<strong>er</strong>rlichkeit,<br />

die d<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> mir gegeben hat, habe ich<br />

euch gegeben, damit ihr eins sein könnt, wie ich<br />

mit dem Vat<strong>er</strong> eins bin.<br />

Dies habe ich <strong>zu</strong> euch g<strong>er</strong>edet, damit ihr in<br />

mir Frie<strong>den</strong> habt. In d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>lorenheit dies<strong>er</strong> Welt<br />

habt ihr Bedrängnis; ab<strong>er</strong> seid guten Mutes, ich<br />

habe dieses Weltsystem mit sein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>gänglichkeit<br />

üb<strong>er</strong>wun<strong>den</strong>. Alles, was aus Gott geboren ist,<br />

üb<strong>er</strong>windet die Welt; und dies ist d<strong>er</strong> Sieg, d<strong>er</strong> die<br />

V<strong>er</strong>lorenheit dies<strong>er</strong> Welt üb<strong>er</strong>wun<strong>den</strong> hat: <strong>uns</strong><strong>er</strong><br />

Glaube – das ist das V<strong>er</strong>trauen <strong>zu</strong> Gott, dass <strong>er</strong><br />

hält, was <strong>er</strong> <strong>zu</strong>gesagt hat.<br />

D<strong>er</strong> in euch ist, ist die Quelle all<strong>er</strong> Liebe – und<br />

<strong>er</strong> ist größ<strong>er</strong> als d<strong>er</strong>, welch<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Welt ist. Wenn<br />

Gott für euch ist, wovor <strong>sollte</strong>t ihr euch noch<br />

fürchten?<br />

Wenn also je<strong>man</strong>d mit Christus so eng v<strong>er</strong>bun<strong>den</strong><br />

ist, so ist <strong>er</strong> eine neue Kreatur; das Alte ist<br />

v<strong>er</strong>gangen, Neues ist gewor<strong>den</strong>. Und wenn ihr<br />

nicht vom Zeitgeist geprägt seid, sond<strong>er</strong>n euch<br />

durch die Erneu<strong>er</strong>ung des Denkens v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>n<br />

lasst, dann w<strong>er</strong>det ihr <strong>er</strong>kennen können, was d<strong>er</strong><br />

Wille Gottes ist. Alle Dinge sind möglich dem, d<strong>er</strong><br />

glaubt!“ 7<br />

Das ist nur ein klein<strong>er</strong> Aus<strong>zu</strong>g aus dem Dokument,<br />

das nach Mahatma Gandhi die Sprengkraft<br />

hat, die ganze Welt <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>n. Dieses Dokument<br />

<strong>sollte</strong>n Sie regelmäßig lesen, nachdem Sie<br />

sich mit dem Tod und d<strong>er</strong> Auf<strong>er</strong>stehung von Jesus<br />

Christus i<strong>den</strong>tifizi<strong>er</strong>t haben. Durch diese I<strong>den</strong>tifizi<strong>er</strong>ung<br />

wird Ihnen die V<strong>er</strong>gebung all<strong>er</strong> Ihr<strong>er</strong><br />

Sün<strong>den</strong> <strong>zu</strong>teil. Alle Mühen religiös<strong>er</strong> Übungen<br />

können nicht <strong>er</strong>reichen, was Ihnen durch die<br />

stellv<strong>er</strong>treten<strong>den</strong> Hinrichtung von Jesus Christus<br />

<strong>er</strong>öffnet wurde:<br />

„Jetzt ab<strong>er</strong> ist ohne Gesetz Gottes G<strong>er</strong>echtigkeit<br />

sichtbar gewor<strong>den</strong>: durch <strong>den</strong> Glauben von<br />

Jesus Christus – für alle, die an ihn glauben. Denn<br />

es ist kein Unt<strong>er</strong>schied, alle haben gesündigt<br />

und sind für Gott nicht akzeptabel, ab<strong>er</strong> sie w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

umsonst (ohne ihre Leistung) g<strong>er</strong>echtf<strong>er</strong>tigt<br />

(annehmbar gemacht) durch seine Gnade, durch<br />

die Erlösung, die in Christus Jesus ist.“ 8<br />

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Resümee<br />

Lösungsaspekt 2:<br />

Die christliche Mind<strong>er</strong>heit betet<br />

Es gilt die Kraft des Gebetes wied<strong>er</strong><strong>zu</strong>entdecken<br />

– sie bewirkt mehr als so <strong>man</strong>che Demonstration.<br />

Dabei kann <strong>man</strong> sich ganz einfach nach<br />

<strong>den</strong> Empfehlungen von Jesus richten, die <strong>er</strong> <strong>uns</strong><br />

als „Vat<strong>er</strong><strong>uns</strong><strong>er</strong>“ üb<strong>er</strong>lassen hat.<br />

• Uns<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> (das kann am ehesten d<strong>er</strong> sagen,<br />

d<strong>er</strong> ein Kind Gottes ist), d<strong>er</strong> du im Himmel bist<br />

(was <strong>uns</strong><strong>er</strong>en Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m Himmel als ein<strong>er</strong><br />

deutlich höh<strong>er</strong>en Dimension b<strong>er</strong>ücksichtigt)!<br />

• Geehrt w<strong>er</strong>de dein Name. (Wir begegnen Gott in<br />

Ehrfurcht und Dankbarkeit, die ihm gebührt.)<br />

• Dein Reich komme. (Damit ist gemeint, dass ich<br />

ihn einlade, als üb<strong>er</strong>geordnete Autorität <strong>zu</strong><strong>er</strong>st<br />

in meinem eigenen Leben <strong>zu</strong> regi<strong>er</strong>en.)<br />

• Dein Wille geschehe auf Er<strong>den</strong>, so wie <strong>er</strong> im<br />

Himmel geschieht. (Das ist keine Bitte, eh<strong>er</strong><br />

eine Proklamation: Wir wollen, dass Gottes<br />

Wille hi<strong>er</strong> so geschieht, wie <strong>er</strong> im Himmel<br />

selbstv<strong>er</strong>ständlich ausgeführt wird – und da<br />

wäre es doch hilfreich, seinen Willen einig<strong>er</strong>maßen<br />

<strong>zu</strong> kennen. – W<strong>er</strong>det v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>t durch<br />

die Erneu<strong>er</strong>ung eur<strong>er</strong> Gesin<strong>nun</strong>g, damit ihr<br />

<strong>er</strong>kennen könnt, was d<strong>er</strong> Wille Gottes ist. 9 )<br />

• V<strong>er</strong>sorge <strong>uns</strong> mit dem, was wir heute <strong>zu</strong>m<br />

Leben brauchen.<br />

• V<strong>er</strong>gib <strong>uns</strong> <strong>uns</strong><strong>er</strong>e Schul<strong>den</strong>. (Gott will alles v<strong>er</strong>geben,<br />

es bedarf nur <strong>uns</strong><strong>er</strong> Bekennen. Halten<br />

Sie keine Schuld <strong>zu</strong>rück, es lohnt sich – V<strong>er</strong>gebung<br />

ist so befreiend. Wir können auch um V<strong>er</strong>gebung<br />

für die Schuld <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> Nation bitten,<br />

z. B. dafür, dass Kais<strong>er</strong> Wilhelm II. und Hitl<strong>er</strong><br />

Bündnisse mit dem <strong>Islam</strong> eingegangen sind, die<br />

bis heute Folgen haben. Siehe Seite 64)<br />

• ... wie auch wir jenen v<strong>er</strong>geben, die gegen <strong>uns</strong><br />

schuldig gewor<strong>den</strong> sind. (Das ist sehr wichtig,<br />

<strong>den</strong>n wenn Sie nicht v<strong>er</strong>geben, kann auch Ihnen<br />

nicht v<strong>er</strong>geben w<strong>er</strong><strong>den</strong>. 10 )<br />

• Führe <strong>uns</strong>, damit wir in V<strong>er</strong>suchungen nicht<br />

fallen. (V<strong>er</strong>suchungen umgeben <strong>uns</strong> üb<strong>er</strong>all, es<br />

braucht schon etwas Kraft, um darauf nicht h<strong>er</strong>ein<strong>zu</strong>fallen.<br />

D<strong>er</strong> Heilige Geist ist da<strong>zu</strong> gegeben,<br />

damit wir die Kraft und Führung da<strong>zu</strong> bekommen.<br />

Machen Sie reichlich Gebrauch davon!<br />

• Rette <strong>uns</strong> vor dem Bösen. (Jesus ist d<strong>er</strong> Rett<strong>er</strong><br />

schlechthin, <strong>er</strong> heilt <strong>uns</strong> von Krankheit, <strong>er</strong><br />

befreit <strong>uns</strong> von Bedrückung usw.)<br />

• Denn dein ist das Reich, die Kraft und die H<strong>er</strong>rlichkeit.<br />

Amen, ja genau: So ist es.<br />

W<strong>er</strong> regelmäßig entlang dies<strong>er</strong> Empfehlung<br />

betet und dabei die tagesaktuellen Anliegen einbezieht,<br />

d<strong>er</strong> wird in <strong>uns</strong><strong>er</strong>em Land viel bewegen.<br />

Gibt es in Ihrem Wohnort Gebetsinitiativen? Wir helfen g<strong>er</strong>n<br />

bei d<strong>er</strong> Suche – bitte stellen Sie <strong>den</strong> Kontakt h<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> E-Mail:<br />

gebet@ZwieZukunft.de.<br />

Lösungsaspekt 3:<br />

Die christliche Mind<strong>er</strong>heit<br />

v<strong>er</strong>lässt ihr V<strong>er</strong>steck<br />

Wenn ein Christ weiß, w<strong>er</strong> <strong>er</strong> bzw. sie ist, dann<br />

gibt es keinen Grund mehr, sich in<br />

irgendein<strong>er</strong> Weise <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>stecken. Ein<br />

gutes Beispiel dafür gibt d<strong>er</strong> BILD-<br />

Redakteur Daniel Böcking in seinem<br />

Artikel „Warum ich mich heute als<br />

Christ outen will!“:<br />

„Ich kann nicht läng<strong>er</strong> stillhalten:<br />

Für mich ist es Zeit, laut von<br />

d<strong>er</strong> Liebe Gottes <strong>zu</strong> <strong>er</strong>zählen und von<br />

d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>gebung durch Jesus Christus.<br />

Von <strong>uns</strong><strong>er</strong>en W<strong>er</strong>ten als Christen<br />

und warum sie genau jetzt so wichtig<br />

sind! Ab<strong>er</strong> <strong>den</strong>noch macht es mich fassungs- und<br />

hilflos, wie stumm wir Christen d<strong>er</strong>zeit das Mor<strong>den</strong><br />

des IS beobachten.<br />

Wir haben als Christen eine Botschaft mit<strong>zu</strong>teilen,<br />

und trotzdem sind viele still. Auch ich,<br />

bish<strong>er</strong>. Es w<strong>er</strong><strong>den</strong> Christen <strong>er</strong>mordet, weil sie <strong>zu</strong><br />

ihrem Glauben stehen. Und das soll keine Auswirkungen<br />

auf mein sichtbares Handeln als Christ<br />

haben? Wied<strong>er</strong> und wied<strong>er</strong> w<strong>er</strong><strong>den</strong> wir in d<strong>er</strong><br />

Bibel aufgeford<strong>er</strong>t, <strong>uns</strong> frei und ohne Angst <strong>zu</strong><br />

Gott und Jesus <strong>zu</strong> bekennen.<br />

Ab<strong>er</strong> das Neue Testament gibt <strong>uns</strong> auch Aufgaben<br />

und V<strong>er</strong>pflichtungen – und zwar jedem von<br />

Foto: © Daniel Böcking<br />

Z für Zukunft<br />

103


Resümee<br />

Foto: © Wikipedia/Mat@PEK<br />

Es ist nicht schw<strong>er</strong>, mit<br />

Muslimen in ih<strong>er</strong> Nähe in<br />

Kontakt <strong>zu</strong> kommen. Am<br />

Dön<strong>er</strong>-Stand und<br />

im Gemüsela<strong>den</strong> treffen<br />

Sie imm<strong>er</strong> welche.<br />

Beginnen Sie ein<br />

Gespräch, alles and<strong>er</strong>e<br />

folgt automatisch<br />

<strong>uns</strong> Christen, nicht nur <strong>den</strong> Hauptb<strong>er</strong>uflichen. Es<br />

ist kein Ruf <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Waffen, sond<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> Ruf, das<br />

Böse mit Gutem <strong>zu</strong> üb<strong>er</strong>win<strong>den</strong>. Nicht v<strong>er</strong>schämt<br />

schweigen nach dem Motto „Zurzeit ist wohl<br />

nicht d<strong>er</strong> richtige Moment für Glaubensbekenntnisse“<br />

– sond<strong>er</strong>n handeln.<br />

Wir <strong>sollte</strong>n wied<strong>er</strong> anfangen, von dem Guten<br />

im Glauben <strong>zu</strong> b<strong>er</strong>ichten, auch wenn es aktuell<br />

nicht in Mode scheint. Und wir <strong>sollte</strong>n die<br />

Ärmel hochkrempeln und <strong>uns</strong><strong>er</strong> Christ-Sein sichtbar<br />

machen. Ich habe für mich gel<strong>er</strong>nt, was d<strong>er</strong><br />

Glaube in meinem Leben v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>n kann. Christ-<br />

Sein heißt handeln. In d<strong>er</strong> Familie, im Freundeskreis,<br />

bei d<strong>er</strong> Arbeit, öffentlich.“ 11 .<br />

Lösungsaspekt 4:<br />

Die christliche Mind<strong>er</strong>heit<br />

liebt Muslime<br />

Es leben üb<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> Millionen Muslime in<br />

Deutschland, etliche davon in Parallelgesellschaften;<br />

viele von ihnen fühlen sich von „Deutschland“<br />

nicht gut behandelt. Die meisten Christen<br />

lassen sich durch die fremde Kultur d<strong>er</strong> Muslime<br />

v<strong>er</strong><strong>uns</strong>ich<strong>er</strong>n und fin<strong>den</strong> nur schw<strong>er</strong> Zugang.<br />

Ab<strong>er</strong> offensichtlich liebt Jesus Muslime ganz<br />

besond<strong>er</strong>s. Denn so viele b<strong>er</strong>ichten, dass ihnen<br />

Jesus in Träumen od<strong>er</strong> Visionen begegnet ist<br />

(siehe Seite 106). Wenn Jesus sie so sehr liebt,<br />

<strong>sollte</strong>n wir das auch tun.<br />

Kennen Sie Muslime in Ihr<strong>er</strong> Umgebung? Kaufen<br />

Sie Obst in einem türkischen La<strong>den</strong>. Essen Sie<br />

gelegentlich mal einen Dön<strong>er</strong>. So wird es einfach,<br />

Muslime <strong>zu</strong> treffen und mit ihnen ins Gespräch<br />

<strong>zu</strong> kommen. Fragen Sie einfach, woh<strong>er</strong> sie stammen,<br />

und schon hören Sie eine int<strong>er</strong>essante<br />

Geschichte. Etwas Zeit <strong>sollte</strong>n Sie da<strong>zu</strong> all<strong>er</strong>dings<br />

mitbringen.<br />

Betrachten Sie Muslime ab<strong>er</strong> nie als Missionsobjekte.<br />

Eines muss klar sein: Sie können sowieso<br />

nie<strong>man</strong><strong>den</strong> bekehren. Seien Sie einfach nur ein<br />

Beweis für die Liebe von Jesus. Die echte, h<strong>er</strong>zliche<br />

Liebe ist d<strong>er</strong> Schlüssel (das gilt natürlich<br />

gegenüb<strong>er</strong> allen Menschen).<br />

Die Liebe, die von Jesus ausgeht, die gibt es<br />

nirgendwo and<strong>er</strong>s, auch nicht als Imitat. Wenn<br />

die in Ihnen ist, weil Jesus in Ihnen Realität ist,<br />

dann genügt es, einfach nur da <strong>zu</strong> sein! Wenn Ihre<br />

Sensoren einig<strong>er</strong>maßen sensibel sind, w<strong>er</strong><strong>den</strong> Sie<br />

schon m<strong>er</strong>ken, was ihr Gegenüb<strong>er</strong> braucht, vielleicht<br />

nur einen kleinen Liebesdienst, ohne dass<br />

Sie dafür eine Gegenleistung <strong>er</strong>warten.<br />

Eine kleine Not <strong>zu</strong> lind<strong>er</strong>n kann viel bewirken.<br />

Vielleicht eine Krankheit? Fragen Sie, ob<br />

Sie im Namen von Jesus beten dürfen. Meistens<br />

kommt ein Ja. (Übrigens: Das können Sie ganz<br />

ungeni<strong>er</strong>t tun, <strong>den</strong>n Jesus hat Ihnen <strong>den</strong> Auftrag<br />

da<strong>zu</strong> gegeben: „Wenn ihr hingeht, sprecht: Das<br />

Reich d<strong>er</strong> Himmel ist nahe gekommen [<strong>er</strong>zählen<br />

Sie also etwas von d<strong>er</strong> Frohen Botschaft, wie Sie<br />

sie selbst <strong>er</strong>lebt haben], und heilt Kranke, treibt<br />

Dämonen aus …!“ 12 Ich habe das vielfach <strong>er</strong>lebt:<br />

Die Menschen sind sichtlich <strong>er</strong>staunt, wenn<br />

Schm<strong>er</strong>zen plötzlich weg sind – und dann wollen<br />

sie meistens mehr <strong>wissen</strong>. Probi<strong>er</strong>en Sie es einfach<br />

aus!<br />

Re<strong>den</strong> Sie auch nicht so v<strong>er</strong>klausuli<strong>er</strong>t um<br />

<strong>den</strong> heißen Brei h<strong>er</strong>um. Sagen Sie klipp und klar,<br />

dass Sie Christ sind und was Sie glauben. Muslime<br />

begegnen dem meist mit Respekt. Beantworten<br />

Sie nicht alle Fragen, das kommt bess<strong>er</strong>. Wir<br />

Christen brauchen nicht krampfhaft die Alleswiss<strong>er</strong><br />

<strong>zu</strong> sein, die imm<strong>er</strong> ihre frommen Standardantworten<br />

b<strong>er</strong>eit haben.<br />

Ein Beispiel: Ein Muslim fragte mich, welche<br />

Religion <strong>nun</strong> die richtige sei. Darauf habe ich<br />

104 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


geantwortet, dass ich das nicht so genau wüsste.<br />

Ab<strong>er</strong> ich hätte bem<strong>er</strong>kt, dass viele Muslime unangenehme,<br />

bedrückende Erfahrungen mit Dämonen<br />

machen, und wenn sie mit Jesus Christus in<br />

B<strong>er</strong>ührung kämen, gebe es dieses Problem meist<br />

nicht mehr. Er v<strong>er</strong>stand sehr genau, wovon ich<br />

sprach, und war mit d<strong>er</strong> Antwort <strong>zu</strong>frie<strong>den</strong>. Oft<br />

fin<strong>den</strong> solche Fragen, die wir offenlassen, eine<br />

einzigartige Antwort, wenn Muslime in Träumen<br />

und Visionen Jesus begegnen. Schon aus diesem<br />

Grund <strong>sollte</strong>n wir nicht alle Fragen beantworten.<br />

<strong>Was</strong> Sie auf jedem Fall machen können: Schenken<br />

Sie Ihrem Gegenüb<strong>er</strong> nach einigen Begeg<strong>nun</strong>gen<br />

ein Incil, ein Neues Testament in sein<strong>er</strong><br />

Sprache. Da für Muslime auch das Incil ein heiliges<br />

Buch ist, w<strong>er</strong><strong>den</strong> sie es mit groß<strong>er</strong> W<strong>er</strong>tschät<strong>zu</strong>ng<br />

annehmen.<br />

In Syrien und im Nordirak zeigen viele Christen<br />

<strong>den</strong> Muslimen diese einzigartige Liebe, obwohl<br />

g<strong>er</strong>ade einige ihr<strong>er</strong> Bekannten, Freunde od<strong>er</strong><br />

sogar Angehörigen grausam <strong>er</strong>mordet wur<strong>den</strong>.<br />

Sie helfen <strong>den</strong> Muslimen, die von ihresgleichen<br />

bekämpft w<strong>er</strong><strong>den</strong>. Tausende entschei<strong>den</strong> sich für<br />

<strong>den</strong> Glauben an Jesus Christus, <strong>den</strong> Sohn Gottes.<br />

Muslime durch Liebe mit Jesus Christus<br />

bekannt <strong>zu</strong> machen und <strong>den</strong> eigenen Glauben<br />

öffentlich <strong>zu</strong> bekennen, das ist d<strong>er</strong> beste Weg<br />

gegen ein <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung <strong>uns</strong><strong>er</strong>es Landes.<br />

1 Apostelgeschichte 2,38.<br />

2 Offenbarung 3,16–17.<br />

3 Röm<strong>er</strong> 3,10–12.<br />

4 Johannes 15,13.<br />

5 Johannes <strong>14</strong>,6.<br />

6 Johannes 3,16.<br />

7 Zusammenfassung aus: Matthäus 28,18; Johannes <strong>14</strong>,12; Johannes<br />

17,22; Johannes 16,33; 1. Johannes 5,4; 1. Johannes 4,4; Röm<strong>er</strong><br />

8,31; 2. Korinth<strong>er</strong> 5,17; Röm<strong>er</strong> 12,2; Markus 9,23.<br />

8 Röm<strong>er</strong> 10,21–24.<br />

9 Röm<strong>er</strong> 12,2.<br />

10 Matthäus 6,<strong>14</strong>.<br />

11 http://www.bild.de/politik/ausland/isis/warum-ich-mich-als-christouten-moechte-40730986.bild.html.<br />

12 Matthäus 10,7–8.<br />

Liebe Deinen<br />

nächsten Türken<br />

wie Dich selbst!<br />

Schenke ihm ein Incil, die frohe Botschaft<br />

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Z für Zukunft<br />

105<br />

p<strong>er</strong> eMail: info@agentur-pji.com • 07166 91930


Testimonial<br />

Muslime träumen von Jesus<br />

Ab<strong>er</strong> warum nicht von Mohammed?<br />

Auf vielen Reisen in d<strong>er</strong> Türkei habe ich nahe<strong>zu</strong> alle historischen Stätten d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten christlichen<br />

Kirchen besucht, die dort einst sehr populär waren. Doch hatte ich auch auß<strong>er</strong>gewöhnliche<br />

Begeg<strong>nun</strong>gen mit Muslimen. Von ein<strong>er</strong> ganz besond<strong>er</strong>en <strong>er</strong>zähle ich hi<strong>er</strong>.<br />

Pet<strong>er</strong> Ischka<br />

Foto: © Agentur PJI UG<br />

Wir trafen<br />

<strong>uns</strong> imm<strong>er</strong><br />

wied<strong>er</strong> im<br />

Teppich-La<strong>den</strong><br />

Ich war g<strong>er</strong>ade mit mein<strong>er</strong> Frau und einem<br />

befreundeten Ehepaar an d<strong>er</strong> türkischen<br />

Südküste – wir genossen einen wund<strong>er</strong>schönen<br />

Pfingsturlaub. Einen Teppichhändl<strong>er</strong>,<br />

<strong>zu</strong> dem sich eine Freundschaft<br />

entwickelte, hatten wir schon einige Tage nicht<br />

mehr gesehen.<br />

***<br />

Bei einem <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> nächsten Besuche im Basar<br />

kam <strong>er</strong> ganz aufg<strong>er</strong>egt aus seinem Geschäft h<strong>er</strong>ausgelaufen:<br />

„Da seid ihr ja endlich wied<strong>er</strong>!“ V<strong>er</strong>wund<strong>er</strong>t<br />

üb<strong>er</strong> sein eigenartiges V<strong>er</strong>halten tranken<br />

wir <strong>er</strong>st mal Tee, und <strong>nun</strong> kamen wir so richtig ins<br />

Gespräch.<br />

Zu<strong>er</strong>st war es nicht ganz v<strong>er</strong>ständlich, was <strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>zählen wollte. Er wirkte wie etwas „neben d<strong>er</strong><br />

Kappe“. Üb<strong>er</strong> das Erlebte könne <strong>er</strong> nicht sprechen,<br />

sonst würde die „Wirkung“ v<strong>er</strong>gehen, meinte <strong>er</strong>.<br />

<strong>Was</strong> <strong>sollte</strong> das <strong>nun</strong> wied<strong>er</strong> bedeuten? Nur scheibchenweise<br />

rückte <strong>er</strong> die Details h<strong>er</strong>aus:<br />

Früh an jenem Morgen, in d<strong>er</strong> Regel schlafe <strong>er</strong><br />

da gut (<strong>er</strong> war meist bis in die Morgenstun<strong>den</strong> im<br />

Geschäft und schlief dann bis <strong>zu</strong>m Mittag), war Köksal<br />

aufgewacht. Er sah sich selbst in Ketten gefesselt<br />

auf dem staubigen Bo<strong>den</strong> liegen. Vor ihm stand<br />

eine P<strong>er</strong>son in weißem Gewand, mit stark<strong>er</strong> Autorität<br />

im Gesicht, wie <strong>er</strong> sagte. Rechts und links daneben<br />

stan<strong>den</strong> mein Freund und ich, auch mein Sohn<br />

war dabei. Nun streckte die P<strong>er</strong>son in d<strong>er</strong> Mitte die<br />

Hand <strong>zu</strong> ihm aus. Aus d<strong>er</strong> Handinnenfläche kam ein<br />

Strahl extrem hellen Lichts, durch <strong>den</strong> die Ketten,<br />

die ihn gefesselt hielten, gesprengt wur<strong>den</strong>. Dann<br />

wies die Gestalt auf meinen Freund und mich und<br />

sagte: „Den Weg, <strong>den</strong> die gehen, <strong>den</strong> gehe!“<br />

Welchen Weg geht ihr?<br />

„<strong>Was</strong> war das? Ja, welchen Weg geht ihr?“, wollte<br />

Köksal <strong>wissen</strong>. Jetzt <strong>er</strong>st v<strong>er</strong>stan<strong>den</strong> wir die Aufregung.<br />

G<strong>er</strong>ne <strong>er</strong>klärten wir ihm genau, welchen<br />

Weg wir mit Jesus gingen. Er buchstabi<strong>er</strong>te jedes<br />

Wort auf seinen Lippen nach und schrieb alles in<br />

seinem kleinen Organiz<strong>er</strong> auf. Köksal wollte es<br />

ganz genau <strong>wissen</strong>.<br />

So <strong>er</strong>klärten wir ihm, was es bedeutet, seinen<br />

Weg mit Jesus <strong>zu</strong> gehen, was es heißt, Christ <strong>zu</strong><br />

sein: „Jesus Christus ist für deine sündige Natur<br />

am Kreuz hing<strong>er</strong>ichtet wor<strong>den</strong>. Denn vor Gott hat<br />

jede Gesetzesüb<strong>er</strong>tretung, jede Sünde <strong>den</strong> Tod<br />

<strong>zu</strong>r Folge. Nicht weil Gott böse wäre, wie <strong>man</strong>che<br />

ihm gedankenlos unt<strong>er</strong>stellen, nein, <strong>er</strong> ist g<strong>er</strong>echt<br />

und deshalb kann <strong>er</strong> fünf nicht einfach g<strong>er</strong>ade<br />

sein lassen. Um das Gesetz <strong>zu</strong> <strong>er</strong>füllen, hat Jesus<br />

an dein<strong>er</strong> Stelle diese Strafe auf sich genommen.<br />

Keine religiöse Handlung kann das jemals <strong>er</strong>reichen,<br />

was Jesus für dich getan hat.<br />

106 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Testimonial<br />

Dann tauchten wir Köksal vollständig unt<strong>er</strong> –<br />

eine Proklamation, die v<strong>er</strong>kündet, dass d<strong>er</strong> Täufling<br />

mit Christus begraben wurde – und holten<br />

ihn wied<strong>er</strong> aus dem <strong>Was</strong>s<strong>er</strong> h<strong>er</strong>aus – das steht für<br />

sein Auf<strong>er</strong>stehungsleben in Christus, wodurch <strong>er</strong><br />

<strong>nun</strong> ein neu<strong>er</strong> Mensch gewor<strong>den</strong> war.<br />

Kaum war <strong>er</strong> wied<strong>er</strong> aufgetaucht, begann<br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong> Freund Bibelv<strong>er</strong>se <strong>zu</strong> ziti<strong>er</strong>en, die <strong>er</strong> <strong>zu</strong>vor<br />

noch nie gelesen hatte. Eine g<strong>er</strong>aume Zeit lang<br />

gab <strong>er</strong> einen nach dem and<strong>er</strong>en von sich! Wie sich<br />

spät<strong>er</strong> h<strong>er</strong>ausstellte, sprachen viele dies<strong>er</strong> Aussagen<br />

prophetisch von seinen nächsten Schritten.<br />

Ich kam mir vor wie mitten in <strong>den</strong> Dreharbeiten<br />

ein<strong>er</strong> V<strong>er</strong>filmung d<strong>er</strong> Apostelgeschichte. Ab<strong>er</strong> das<br />

war kein Film. Es war die „totale Wirklichkeit“.<br />

Welch ein üb<strong>er</strong>wältigend<strong>er</strong> Tag für Köksal! Er<br />

hatte in diesem Traum – od<strong>er</strong> war es eine Vision? –<br />

Jesus gesehen. Nie<strong>man</strong>d hatte ihn üb<strong>er</strong>redet, sich<br />

<strong>zu</strong> Jesus Christus <strong>zu</strong> bekehren. Er wollte <strong>wissen</strong>,<br />

welchen Weg wir gehen.<br />

***<br />

Es ist speziell: So viele Muslime b<strong>er</strong>ichten,<br />

dass sie in ähnlich<strong>er</strong> Weise einen Traum od<strong>er</strong> eine<br />

Vision von Jesus hatten. Danach bekehren sie sich,<br />

obwohl sie dadurch in ihrem Umfeld nur Schwi<strong>er</strong>igkeiten<br />

bekommen. Wie wir <strong>wissen</strong>, ist im <strong>Islam</strong><br />

für die Abkehr vom <strong>Islam</strong> die Todesstrafe vorgesehen.<br />

And<strong>er</strong><strong>er</strong>seits kenne ich keine B<strong>er</strong>ichte, dass<br />

Muslime Träume od<strong>er</strong> Visionen von Mohammed<br />

gehabt hätten. Ist das nicht int<strong>er</strong>essant?<br />

Das war nur d<strong>er</strong> Anfang ein<strong>er</strong> läng<strong>er</strong>en<br />

Geschichte. Köksal wurde angezeigt wegen ein<strong>er</strong><br />

Straftat, die <strong>er</strong> gar nicht begangen hatte, und<br />

kam in Unt<strong>er</strong>suchungshaft. Nach sechs Monaten<br />

gab es imm<strong>er</strong> noch keine Lösung. Im Gebet<br />

<strong>er</strong>hielt ich <strong>den</strong> „Auftrag“ ihn aus dem Gefängnis<br />

<strong>zu</strong> befreien. Wie das gelaufen ist und was sonst<br />

noch passi<strong>er</strong>t ist, lesen Sie in dem Buch <strong>zu</strong> diesen<br />

Erfahrungen.<br />

Dies<strong>er</strong> B<strong>er</strong>icht ist ein Aus<strong>zu</strong>g aus dem in Kürze <strong>er</strong>scheinen<strong>den</strong><br />

Buch „Auf d<strong>er</strong> Suche nach Kraft – Einzigartige Erfahrungen auf<br />

dem Paulusweg“. PJI-Edition, http://shop.agentur-pji.com.<br />

D<strong>er</strong> gesamte B<strong>er</strong>icht wird von Pet<strong>er</strong> Ischka auch als Multi-Media-<br />

Vortrag p<strong>er</strong>sönlich präsenti<strong>er</strong>t. www.ischka.com/mmv<br />

Maschinenbau-Ingenieurs-Kollegen nannten ihr technisches Handbuch „Bibel“ – alles<br />

funktioni<strong>er</strong>te. Die eigentliche Bibel hatte im Leben von Pet<strong>er</strong> Ischka damals keine<br />

v<strong>er</strong>gleichbare Wirkung. Er wollte <strong>wissen</strong>, was aus d<strong>er</strong> Kraft gewor<strong>den</strong> ist, die offensichtlich<br />

wirksam war, als die neutestamentlichen Texte aufgeschrieben wur<strong>den</strong>. So<br />

entschied <strong>er</strong> sich für Pilg<strong>er</strong>reisen auf <strong>den</strong> Spuren des Apostel Paulus.<br />

Sie wird <strong>zu</strong> ein<strong>er</strong> Suche nach d<strong>er</strong> Kraft des Glaubens und führt <strong>zu</strong> vielen<br />

historischen Plätzen d<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Christen in „Kleinasien“, d<strong>er</strong> heutigen Türkei. H<strong>er</strong>rliche<br />

Panoramabild<strong>er</strong> begleiten <strong>den</strong> spannen<strong>den</strong> Text. D<strong>er</strong> Les<strong>er</strong> spürt etwas von d<strong>er</strong><br />

Lei<strong>den</strong>schaft, die die <strong>er</strong>ste Christenheit geprägt haben muss.<br />

Geschichte und Gegenwart v<strong>er</strong>schmelzen auf diesen Reisen. Istanbul – Konstantinopel,<br />

das Tor <strong>zu</strong>m Orient. Üb<strong>er</strong> Ankara geht es <strong>zu</strong> <strong>den</strong> tausend Höhlenkirchen d<strong>er</strong><br />

Kappadoki<strong>er</strong>. Diese Volksgruppe war am <strong>er</strong>sten Pfingstfest direkt dabei, als es um die<br />

Kraft ging, die jenen v<strong>er</strong>sprochen wurde, die glauben. Die Plätze d<strong>er</strong> sieben apokalyptischen<br />

Gemein<strong>den</strong> fehlen natürlich auch nicht.<br />

An d<strong>er</strong> türkischen Südküste, wo die <strong>er</strong>ste Reise des Paulus ihren Ausgang nahm,<br />

<strong>sollte</strong> Pet<strong>er</strong> Ischka vieles selbst <strong>er</strong>leben, wovon in d<strong>er</strong> Apostelgeschichte b<strong>er</strong>eichtet<br />

wird: Er bekommt <strong>den</strong> „Auftrag“, einen jungen Christen, d<strong>er</strong> auf Grund sein<strong>er</strong><br />

Bekehrung ins Gefängnis kam, daraus <strong>zu</strong> befreien. In diesem Buch lesen Sie, wie das<br />

Unmögliche tatsächlich geschah. Daumennagelgroße Ni<strong>er</strong>ensteine v<strong>er</strong>schwin<strong>den</strong><br />

nach schlichtem Gebet und viele weit<strong>er</strong>e Heilungen geschehen. Jesus begegnet<br />

Muslimen in Träumen und Visionen. Sogar ein Esel wird von d<strong>er</strong> Kraft Gottes<br />

üb<strong>er</strong>natürlich b<strong>er</strong>ührt.<br />

Dieses Buch liest sich wie die Fortset<strong>zu</strong>ng d<strong>er</strong> Apostelgeschichte und macht Mut, das<br />

technische Handbuch für das Leben, die eigentliche Bibel, beim Wort <strong>zu</strong> nehmen.<br />

Gebun<strong>den</strong>, 208 S., 48 Seiten Panorama-Fotos, 17 x 25 cm, Best.-Nr. 453.103.778<br />

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Z für Zukunft<br />

109


Testimonial<br />

Foto: © Gebetshaus Augsburg / Hint<strong>er</strong>grund Axel Geelings<br />

Johannes Hartl hat Leit<strong>er</strong><br />

christlich<strong>er</strong> Gebetshäus<strong>er</strong> des<br />

Nahen Osten getroffen<br />

P<strong>er</strong>spektiven aus dem IS<br />

Johannes Hartl<br />

Eine<br />

subjektive<br />

Zusammenfassung<br />

von<br />

eindrücklichen<br />

Tagen auf<br />

Zyp<strong>er</strong>n. In d<strong>er</strong><br />

Region sieht <strong>man</strong><br />

die Lage je<strong>den</strong>falls<br />

and<strong>er</strong>s, als <strong>uns</strong> die<br />

Medien b<strong>er</strong>ichten<br />

Als V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong> d<strong>er</strong> europäischen Gebetshäus<strong>er</strong><br />

hatten meine Frau Jutta und ich<br />

das Vorrecht, 130 Leit<strong>er</strong> von Gebetshäus<strong>er</strong>n<br />

im Nahen Osten <strong>zu</strong> treffen.<br />

Das war kein normales Treffen. Es gab<br />

Sich<strong>er</strong>heitsregeln: keine Namen nennen, keine Bild<strong>er</strong><br />

posten. Viele d<strong>er</strong> Teilnehm<strong>er</strong> leben in Länd<strong>er</strong>n,<br />

in <strong>den</strong>en sie je<strong>den</strong> Tag d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>folgung ausgesetzt<br />

sind. Nach diesen eindrücklichen Tagen auf Zyp<strong>er</strong>n<br />

v<strong>er</strong>suche ich, meine subjektive Sicht üb<strong>er</strong> die Situation<br />

im Nahen Osten <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>fassen. Christen<br />

d<strong>er</strong> Region sehen die Lage je<strong>den</strong>falls and<strong>er</strong>s, als <strong>uns</strong><br />

die Medien b<strong>er</strong>ichten.<br />

Nicht nur politisch<br />

Das Erste, was mich total üb<strong>er</strong>rascht hat, war<br />

das Fehlen ein<strong>er</strong> politischen Sicht d<strong>er</strong> „aktuellen<br />

Ereignisse“. D<strong>er</strong> Fokus war nicht auf <strong>den</strong> IS<br />

g<strong>er</strong>ichtet od<strong>er</strong> auf die am<strong>er</strong>ikanische Antwort darauf,<br />

sond<strong>er</strong>n lag auf d<strong>er</strong> geistlichen Int<strong>er</strong>pretation<br />

d<strong>er</strong> Geschehnisse. Mir hat das <strong>zu</strong> <strong>den</strong>ken gegeben.<br />

Denn so oft reagi<strong>er</strong>e ich nur all<strong>zu</strong> menschlich<br />

auf das, was die Medien b<strong>er</strong>ichten. Eine libanesische<br />

Christin <strong>er</strong>zählte, in <strong>den</strong> Medien w<strong>er</strong>de<br />

sie ständig mit Schreckensmeldungen bombardi<strong>er</strong>t:<br />

D<strong>er</strong> IS könnte je<strong>den</strong> Augenblick angreifen.<br />

Da schalte sie <strong>den</strong> F<strong>er</strong>nseh<strong>er</strong> ab und <strong>er</strong>frage lieb<strong>er</strong><br />

im Gebet Gottes P<strong>er</strong>spektive für die Situation.<br />

Kurz gesagt: Es besteht ein riesig<strong>er</strong> Unt<strong>er</strong>schied<br />

zwischen dem, was die Medien b<strong>er</strong>ichten, und<br />

dem, wie es betende, aktiv glaubende Christen in<br />

d<strong>er</strong> Region wahrnehmen!<br />

110 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Testimonial<br />

Keine Angst!<br />

Es ist nahe<strong>zu</strong> unglaublich, ab<strong>er</strong> hi<strong>er</strong> h<strong>er</strong>rscht absolut<br />

kein Klima d<strong>er</strong> Angst, sond<strong>er</strong>n ein Klima d<strong>er</strong><br />

Hoff<strong>nun</strong>g und des Glaubens an Gott. Eine junge<br />

Familie (zwei Kleinkind<strong>er</strong>!) hat sich entschie<strong>den</strong>,<br />

im Irak <strong>zu</strong> bleiben, obwohl d<strong>er</strong> IS näh<strong>er</strong>kommt<br />

und alle ausländischen Hilfsorganisationen fliehen.<br />

Eine Missionarin, d<strong>er</strong>en Haus von <strong>Islam</strong>isten<br />

bombardi<strong>er</strong>t wurde (dabei wurde ein jung<strong>er</strong><br />

Ex-Muslim getötet), bleibt „selbstv<strong>er</strong>ständlich“<br />

weit<strong>er</strong> im Land. Viele, viele solch<strong>er</strong> Geschichten<br />

habe ich gehört. <strong>Was</strong> sie dortbleiben lässt, ist d<strong>er</strong><br />

Friede Gottes und die Nähe <strong>zu</strong> Jesus. Es ist üb<strong>er</strong>aus<br />

eindrücklich <strong>zu</strong> sehen, dass Tausende von einheimischen<br />

Christen, ab<strong>er</strong> auch ausländische Missionare,<br />

in diesen Länd<strong>er</strong>n bleiben. Es sind <strong>zu</strong>m<br />

größten Teil Am<strong>er</strong>ikan<strong>er</strong> und Korean<strong>er</strong>(!), die da<strong>zu</strong><br />

b<strong>er</strong>eit sind. Das hat mich sehr bewegt.<br />

Tod ist normal<br />

V<strong>er</strong>folgung ist üb<strong>er</strong>all. Je<strong>man</strong>d gibt mir seine E-<br />

Mail-Adresse und sagt da<strong>zu</strong>, sie sei sich<strong>er</strong> (wir<br />

kennen diese Unt<strong>er</strong>scheidung nicht). Hi<strong>er</strong> wurde<br />

je<strong>man</strong>d getötet, dort eine Kirche angezündet. Es<br />

ist einfach so: Für Jesus <strong>zu</strong> lei<strong>den</strong> und <strong>zu</strong> st<strong>er</strong>ben,<br />

das gehört hi<strong>er</strong> <strong>zu</strong>m Gesamtbild des Christseins.<br />

Warum? Darauf habe ich keine Antwort. Doch eines<br />

weiß ich: Die Erfahrung d<strong>er</strong> Realität des Todes und<br />

d<strong>er</strong> Ewigkeit ist für mich so fruchtbar, so wichtig,<br />

so heilsam, so w<strong>er</strong>tvoll. Das ist die Realität: Wir<br />

leben für die Ewigkeit und das menschliche Leben<br />

kann aus d<strong>er</strong> zeitlichen P<strong>er</strong>spektive allein unmöglich<br />

angemessen bew<strong>er</strong>tet w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Das St<strong>er</strong>ben d<strong>er</strong> Märtyr<strong>er</strong> – tagtäglich! – ist tragisch.<br />

Und doch gibt es eine größ<strong>er</strong>e Wirklichkeit.<br />

G<strong>er</strong>ade als betende Christen können wir unmöglich<br />

bei <strong>den</strong> rein menschlichen Gefühlen stehen bleiben,<br />

so v<strong>er</strong>ständlich diese auch sind. Wir leben für Jesus,<br />

solange <strong>er</strong> <strong>uns</strong> die Zeit dafür schenkt. Und wir st<strong>er</strong>ben<br />

für Jesus. Manche früh<strong>er</strong>, <strong>man</strong>che spät<strong>er</strong>. Viele<br />

im Frie<strong>den</strong>, viele in V<strong>er</strong>folgung und Krieg.<br />

Ja, es gebe viele Muslime, die <strong>zu</strong> Jesus fin<strong>den</strong>,<br />

<strong>er</strong>zählten sie mir. Und viele von ihnen wür<strong>den</strong> dann<br />

<strong>zu</strong> Missionaren für and<strong>er</strong>e Muslime. So lange, bis<br />

sie getötet w<strong>er</strong><strong>den</strong> od<strong>er</strong> emigri<strong>er</strong>en müssten. Das<br />

ist die Realität in d<strong>er</strong> islamischen Welt.<br />

Gebetshäus<strong>er</strong> zählen<br />

Im Westen haben nur wenige <strong>er</strong>kannt, was 2013<br />

in Ägypten geschah: Ägypten ist das einzige vom<br />

„arabischen Frühling“ b<strong>er</strong>ührte Land, in dem<br />

eine islamistische Regi<strong>er</strong>ung auf friedliche Weise<br />

gestürzt wurde. Das ist bem<strong>er</strong>kensw<strong>er</strong>t!<br />

Die Christen <strong>er</strong>lebten unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>rschaft d<strong>er</strong><br />

Muslimbrüd<strong>er</strong> viel V<strong>er</strong>folgung. Üb<strong>er</strong> 100 Kirchen<br />

wur<strong>den</strong> z<strong>er</strong>stört, viele Christen getötet. Doch tausende<br />

Christen haben gemeinsam gefastet und<br />

gebetet – Christen all<strong>er</strong> Konfessionen, Kopten<br />

und Protestanten traten gemeinsam in Fürbitte<br />

für das Land ein! Die Bedrängnisse d<strong>er</strong> Nation<br />

brachten (wie so oft!) die Christen <strong>zu</strong>sammen.<br />

Für die ägyptischen Christen ist dies<strong>er</strong> friedliche<br />

Sieg üb<strong>er</strong> die Muslimbrüd<strong>er</strong> eine direkte Antwort<br />

auf ihre Gebete. Gebetshäus<strong>er</strong> sind Katalysatoren<br />

für eine umfassend<strong>er</strong>e Gebetskultur, die die ganze<br />

Christenheit eines Landes <strong>er</strong>reichen kann – mit sehr<br />

konkreten Auswirkungen! In Syrien und im Irak<br />

gibt es eine solche Einheit unt<strong>er</strong> <strong>den</strong> Christen noch<br />

nicht. Unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em deshalb kann d<strong>er</strong> Feind dort<br />

so wüten. Ab<strong>er</strong> auch dort soll sich das änd<strong>er</strong>n.<br />

Sie spüren <strong>uns</strong><strong>er</strong> Gebet<br />

Warum gibt es im Irak Missionare, die nicht geflohen<br />

sind? Sie haben <strong>den</strong> Frie<strong>den</strong> Gottes gespürt<br />

und viel Zuspruch aus d<strong>er</strong> Heimat <strong>er</strong>halten. Aus<br />

Israel hören wir unzählige B<strong>er</strong>ichte üb<strong>er</strong> wund<strong>er</strong>bare<br />

Bewahrung vor d<strong>er</strong> Z<strong>er</strong>störung durch<br />

die Raketen d<strong>er</strong> Hamas. D<strong>er</strong> plötzliche Stopp des<br />

Vormarschs des IS in Richtung Nordirak: Dafür<br />

beten wir hi<strong>er</strong> im Westen.<br />

W<strong>er</strong> meint, dass Gebet nichts bewirken würde,<br />

v<strong>er</strong>kennt die reale Natur dieses Krieges. Es ist ein<br />

Kampf, d<strong>er</strong> Angst, Hoff<strong>nun</strong>gslosigkeit und V<strong>er</strong>zweiflung<br />

<strong>zu</strong>r Strategie gemacht hat.<br />

Ein Team aus Kurdistan b<strong>er</strong>ichtete, welchen<br />

Unt<strong>er</strong>schied es bewirkt hat, als sie<br />

im Flüchtlingslag<strong>er</strong> Gott lobten und<br />

anbeteten. Denn d<strong>er</strong> Mensch braucht<br />

nicht nur äuß<strong>er</strong>e Sich<strong>er</strong>heit und<br />

Essen, <strong>er</strong> braucht auch Hoff<strong>nun</strong>g und<br />

Frie<strong>den</strong> im H<strong>er</strong>zen. Er braucht Jesus<br />

Christus.<br />

Die Wirkung<br />

des Gebets ist<br />

üb<strong>er</strong>aus real,<br />

<strong>man</strong> kann sie<br />

üb<strong>er</strong>all in <strong>den</strong><br />

Flüchtlingslag<strong>er</strong>n<br />

<strong>er</strong>leben<br />

Foto: © UNICEF<br />

Z für Zukunft<br />

111


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Ei<strong>nun</strong>dzwanzig<br />

koptische Christen<br />

aus Ägypten w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

von IS-T<strong>er</strong>roristen<br />

an d<strong>er</strong> libyschen<br />

Küste wegen ihres<br />

Glaubens <strong>er</strong>mordet<br />

Foto: © Propagandamat<strong>er</strong>ial<br />

des IS gesendet<br />

von Al-Dschasira<br />

<strong>Was</strong> würde Jesus <strong>zu</strong>m IS sagen?<br />

Murat Yalfci<br />

Foto: © Zastavki.com<br />

Gräueltaten. V<strong>er</strong>wüstung. Angst.<br />

Dies v<strong>er</strong>breiten sie. Täglich wird<br />

in <strong>den</strong> Medien von ihnen b<strong>er</strong>ichtet.<br />

Nicht nur in Irak und Syrien wird<br />

Panik v<strong>er</strong>breitet. Nein, mittl<strong>er</strong>weile<br />

auf allen Kontinenten.<br />

Ja, sogar in Deutschland müssen <strong>man</strong>che Großv<strong>er</strong>anstaltungen<br />

abgesagt w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Wegen T<strong>er</strong>rorgefahr. Weit weg und<br />

mittl<strong>er</strong>weile doch so nahe ist das.<br />

Da kommt schon mal die Frage<br />

auf: <strong>Was</strong> hat d<strong>er</strong> Westen dem entgegen<strong>zu</strong>setzen?<br />

Das beschäftigt<br />

Menschen. Hi<strong>er</strong> ein Beispiel, eine<br />

Beobachtung im Sportstudio.<br />

Mit freiem Ob<strong>er</strong>körp<strong>er</strong> – h<strong>er</strong>vorragend<br />

durchtraini<strong>er</strong>t und gespickt voll<br />

mit Tattoos – stellt <strong>er</strong> im Umkleid<strong>er</strong>aum einige<br />

Fragen. Fragen, die einen nicht kalt lassen.<br />

Wenn schon ein Bodybuild<strong>er</strong> wie dies<strong>er</strong> sich<br />

damit beschäftigt, dann können wir es auch tun.<br />

Ist es nur d<strong>er</strong> Glaube, d<strong>er</strong> <strong>den</strong> IS so antreibt?<br />

<strong>Was</strong> tue ich für meinen Glauben?<br />

<strong>Was</strong> gibt mir mein Glaube?<br />

Habe ich üb<strong>er</strong>haupt einen Glauben?<br />

<strong>Was</strong> treibt mich an?<br />

Bei Gesprächen <strong>zu</strong> diesem Thema tritt oft die<br />

Faszination eines solchen Lebens <strong>zu</strong>tage. Dass Menschen<br />

einfach and<strong>er</strong>e umbringen und selb<strong>er</strong> keine<br />

Angst vor dem Tod haben. Dass sich Selbstmordattentät<strong>er</strong><br />

Monate gedul<strong>den</strong> müssen, bis sie drankommen.<br />

Es gibt Wartelisten und die sind gut bestückt.<br />

160 warten auf ihren Tod. Egal wie aufgeklärt od<strong>er</strong><br />

wie fromm wir sind, das geht unt<strong>er</strong> die Haut. Das<br />

war auch die Erkenntnis des 74-jährigen Jürgen<br />

To<strong>den</strong>höf<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> als <strong>er</strong>st<strong>er</strong> europäisch<strong>er</strong> Journalist<br />

aus d<strong>er</strong> IS-Hochburg Mossul b<strong>er</strong>ichtet hat.<br />

1<strong>14</strong> Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Kontrov<strong>er</strong>s<br />

Die v<strong>er</strong>blüffende Stärke dies<strong>er</strong> größten T<strong>er</strong>rorarmee<br />

d<strong>er</strong> Welt, die einen funktionsfähigen Staat<br />

von d<strong>er</strong> Größe Großbritanniens gegründet hat,<br />

die Begeist<strong>er</strong>ung und Üb<strong>er</strong>zeugung d<strong>er</strong> oft hochintelligenten<br />

Kämpf<strong>er</strong> v<strong>er</strong>schlägt einem die Sprache.<br />

D<strong>er</strong> p<strong>er</strong>v<strong>er</strong>se Gedanke steht im Raum, dass<br />

alle and<strong>er</strong>en Zivilisationen und Religionen ausgelöscht<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> sollen.<br />

Es geht um zwei Punkte<br />

D<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste: Sie gehen in <strong>den</strong> Tod, sogar mit Begeist<strong>er</strong>ung<br />

(sie sind ab<strong>er</strong> nicht blöd od<strong>er</strong> stehen<br />

unt<strong>er</strong> Drogen, wie ihnen von <strong>man</strong>chen unt<strong>er</strong>stellt<br />

wird).<br />

D<strong>er</strong> zweite Punkt: Sie wollen alle Menschen<br />

töten, die ihr<strong>er</strong> Koranauslegung wid<strong>er</strong>sprechen.<br />

<strong>Was</strong> hat da d<strong>er</strong> Westen <strong>zu</strong> bieten, was kann<br />

<strong>er</strong> wirklich entgegnen? Man spürt Ratlosigkeit,<br />

Ohnmacht, Wut, ab<strong>er</strong> keine guten Antworten. Das<br />

sind viele Fragen auf einmal.<br />

Da ist d<strong>er</strong> Westen, d<strong>er</strong> <strong>den</strong> Glauben belächelt,<br />

und d<strong>er</strong> Osten, d<strong>er</strong> <strong>den</strong> Glauben sehr, sehr <strong>er</strong>nst<br />

nimmt. Beide kommen sich näh<strong>er</strong> und <strong>man</strong> stellt<br />

fest, dass d<strong>er</strong> Westen seine Hausaufgaben nicht<br />

gemacht hat. D<strong>er</strong> Osten dagegen stellt <strong>den</strong> Glauben<br />

üb<strong>er</strong> alles und behauptet sogar, sich nur vor<br />

Allah <strong>zu</strong> fürchten.<br />

Da wäre es an d<strong>er</strong> Zeit, dass wir <strong>uns</strong> üb<strong>er</strong> <strong>den</strong><br />

eigenen Glauben Gedanken machen.<br />

<strong>Was</strong> würde Jesus <strong>zu</strong>m IS sagen?<br />

Hat d<strong>er</strong> gute Meist<strong>er</strong> auch an <strong>den</strong> IS gedacht,<br />

damals vor 2000 Jahren?<br />

Hi<strong>er</strong> eine Aussage von ihm: „Meine Freunde, ich<br />

sage euch: Fürchtet euch nicht vor <strong>den</strong>en, die euch<br />

das irdische Leben nehmen können; sie können<br />

euch darüb<strong>er</strong> hinaus nichts anhaben“ (Lukas 12,4–5).<br />

In welchem W<strong>er</strong>befly<strong>er</strong> würde <strong>man</strong> so etwas<br />

lesen? Ist es doch das Höchste, was wir haben.<br />

Uns<strong>er</strong> Leben. Das, was wir am meisten bewahren<br />

wollen. Wie viel investi<strong>er</strong>en wir doch für <strong>uns</strong><strong>er</strong>e<br />

Gesundheit, also in <strong>uns</strong><strong>er</strong> Leben! Langes und<br />

gesundes Leben, das wünschen wir <strong>uns</strong>.<br />

Jesu Aussage kommt gar nicht passend<br />

Fürchtet euch nicht vor Mörd<strong>er</strong>n, vor T<strong>er</strong>ror, vor<br />

Krankheiten. Keine Furcht vor dem, was eu<strong>er</strong><br />

Leben antasten könnte: eine unglaublich mutige<br />

und nicht so oft <strong>zu</strong> hörende Aussage. „Nur“ eu<strong>er</strong><br />

Leben nehmen. Doch genau das spiegeln v<strong>er</strong>folgte<br />

Christen seit Jahrhund<strong>er</strong>ten wid<strong>er</strong>. Ihre<br />

Treue b<strong>er</strong>ührt sogar ihre schlimmsten Feinde.<br />

Besond<strong>er</strong>s die d<strong>er</strong> Christen aus dem Nordirak,<br />

die sich lieb<strong>er</strong> köpfen lassen als ihrem Glauben<br />

ab<strong>zu</strong>schwören. Schon so <strong>man</strong>ch<strong>er</strong> IS-T<strong>er</strong>rorist ist<br />

daraufhin Christ gewor<strong>den</strong>.<br />

Jesus sagt: Mehr als eu<strong>er</strong> irdisches Leben<br />

können sie euch nicht nehmen<br />

Sie können euch nicht änd<strong>er</strong>n.<br />

Sie können euch nicht v<strong>er</strong>biegen.<br />

Sie können eure Liebe <strong>zu</strong> Gott und <strong>den</strong><br />

Menschen nicht auslöschen.<br />

Sie können eure Lei<strong>den</strong>schaften<br />

nicht töten.<br />

Sie können eure Gedanken<br />

nicht änd<strong>er</strong>n.<br />

Nur töten können sie euch. Lasst<br />

euch davon nicht einschücht<strong>er</strong>n.<br />

Jesus weiß offensichtlich, wovon<br />

<strong>er</strong> spricht. Er ging selbst diesen<br />

Weg unbeirrt. Sie wollten ihm das<br />

Leben nehmen. Und sie haben es<br />

ihm auch genommen – am Kreuz.<br />

Wenn wir mit Jesus v<strong>er</strong>bun<strong>den</strong><br />

sind, sind wir mit Jesus mitgestorben<br />

– ab<strong>er</strong> eben auch mitauf<strong>er</strong>stan<strong>den</strong>.<br />

<strong>Was</strong> könnten sie <strong>uns</strong> dann noch nehmen?<br />

Wovor fürchten wir <strong>uns</strong>?<br />

Wenn je<strong>man</strong>d das in sich hat, dann können es<br />

alle sehen und spüren – auch die IS-T<strong>er</strong>roristen,<br />

wenn sie ihren Opf<strong>er</strong>n gegenüb<strong>er</strong>stehen.<br />

W<strong>er</strong> ist es, <strong>den</strong> wir wirklich „fürchten“ sollen:<br />

Fürchtet <strong>den</strong>, d<strong>er</strong> nicht nur töten kann, sond<strong>er</strong>n<br />

auch die Macht hat, in die Hölle <strong>zu</strong> w<strong>er</strong>fen. Ihn<br />

<strong>sollte</strong>t ihr fürchten!<br />

Dieses W<strong>er</strong>te-Magazin ist Teil eines gemeinnützigen Projekts.<br />

Wenn Sie das unt<strong>er</strong>stützensw<strong>er</strong>t fin<strong>den</strong>, sind wir üb<strong>er</strong> Spen<strong>den</strong> sehr<br />

dankbar. Zukunft Europa e.V. – KSK GP.<br />

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D<strong>er</strong> 74-jährige<br />

Jürgen To<strong>den</strong>höf<strong>er</strong> gilt als d<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>ste europäische Journalist,<br />

d<strong>er</strong> aus d<strong>er</strong> IS-Hochburg<br />

Mossul b<strong>er</strong>ichtet hat<br />

Z für Zukunft<br />

115


Qu<strong>er</strong>gedacht<br />

Foto: © Agentur PJI UG - Bildmontage/wallpap<strong>er</strong>up.com<br />

Space War<br />

»Möge die Macht mit dir sein!« Ab<strong>er</strong> welche?<br />

Gregorius von Katharevos<br />

Zwischen Erde und Himmel gibt es<br />

Dinge, die nicht imm<strong>er</strong> leicht <strong>zu</strong><br />

beschreiben sind und die <strong>uns</strong><strong>er</strong>e<br />

Vorstellungskraft üb<strong>er</strong>ford<strong>er</strong>n können.<br />

<strong>Was</strong> ich „gesehen“ habe, v<strong>er</strong>suche<br />

ich als „Fantasy“ <strong>zu</strong> v<strong>er</strong>mitteln, also im Stil<br />

ein<strong>er</strong> Phantasie-Geschichte, auch wenn es absolut<br />

keine Phantasie ist. Ab<strong>er</strong> da v<strong>er</strong>mutlich auch Sie<br />

schon Fantasy-Filme gesehen od<strong>er</strong> solche Büch<strong>er</strong><br />

gelesen haben, könnte dies<strong>er</strong> Weg eine Hilfe sein,<br />

diesen Inhalt v<strong>er</strong>ständlich<strong>er</strong> <strong>zu</strong> machen.<br />

Um <strong>uns</strong> h<strong>er</strong>um tobt ein Krieg. Genau lässt <strong>er</strong><br />

sich nicht lokalisi<strong>er</strong>en, dah<strong>er</strong> nenne ich diese<br />

Geschichte „Space War“. Erinn<strong>er</strong>n Sie sich an<br />

<strong>den</strong> Abschiedsgruß von Luke Skywalk<strong>er</strong>? „Möge<br />

die Macht mit dir sein.“ Die Frage ist nur: Welche<br />

Macht? Und auf welch<strong>er</strong> Seite steht <strong>man</strong>?<br />

Im H<strong>er</strong>bst 2009 begann nach dem jüdischen<br />

Kalend<strong>er</strong> ein neues Jahrzehnt, das d<strong>er</strong> 5770<strong>er</strong>-<br />

Jahre. Kurz vor Rosch ha-Schana (Neujahrsfest)<br />

sah ich ein Fenst<strong>er</strong> von zehn Jahren (in <strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong><br />

Zeitrech<strong>nun</strong>g 2010–2019) und einen „Space War“<br />

um Europa, d<strong>er</strong> sich in dies<strong>er</strong> Zeit <strong>zu</strong>spitzte.<br />

Welche Mächte kämpften da in <strong>den</strong> Lüften? In<br />

<strong>uns</strong><strong>er</strong><strong>er</strong> dreidimensionalen Wahrnehmung könnte<br />

<strong>man</strong> es einen „Kampf d<strong>er</strong> Kulturen“ nennen. Ab<strong>er</strong><br />

es war mehr. Es sah aus wie d<strong>er</strong> Kampf zwischen<br />

dunklen Mächten und dem Licht; dazwischen<br />

schob sich eine dicke Decke d<strong>er</strong> Blindheit. Es<br />

fühlte sich an, als ob es mit dem Geist des Hu<strong>man</strong>ismus<br />

<strong>zu</strong>sammenhing, d<strong>er</strong> <strong>den</strong> begrenzten V<strong>er</strong>stand<br />

des Menschen <strong>zu</strong>m Maß all<strong>er</strong> Dinge <strong>er</strong>hoben<br />

hat. Wegen dies<strong>er</strong> Decke d<strong>er</strong> Blindheit war es nicht<br />

mehr möglich <strong>zu</strong> <strong>er</strong>kennen, was in and<strong>er</strong>en Dimensionen<br />

g<strong>er</strong>ade vor sich ging.<br />

118 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


Qu<strong>er</strong>gedacht<br />

Ich sah, wie das Bo<strong>den</strong>p<strong>er</strong>sonal d<strong>er</strong> Macht des<br />

Lichtes da<strong>zu</strong> v<strong>er</strong>führt wurde, mit dem Geist des<br />

Hu<strong>man</strong>ismus ins Bett <strong>zu</strong> steigen, um Missgeburten<br />

<strong>zu</strong> zeugen. Das Ergebnis war <strong>zu</strong>nächst einmal<br />

Handlungsunfähigkeit, und eine nächste Gen<strong>er</strong>ation,<br />

die aus blin<strong>den</strong> Krüppeln bestand. Schrecklich<br />

an<strong>zu</strong>sehen. D<strong>er</strong> Auseinand<strong>er</strong>set<strong>zu</strong>ng üb<strong>er</strong>haupt<br />

nicht gewachsen, stan<strong>den</strong> sie nur im Weg h<strong>er</strong>um.<br />

Dabei war dies<strong>er</strong> „Space War“ für Europa entschei<strong>den</strong>d<br />

wichtig! Ich spürte: Hi<strong>er</strong> müssen die<br />

Weichen neu gestellt w<strong>er</strong><strong>den</strong>, wir brauchen Wegweisung<br />

für die Zukunft. Dabei darf d<strong>er</strong> Nahe<br />

Osten nicht v<strong>er</strong>nachlässigt w<strong>er</strong><strong>den</strong>, <strong>den</strong>n was sich<br />

in Israel abspielt, hat Auswirkungen auf Europa,<br />

und das gilt auch in umgekehrt<strong>er</strong> Richtung.<br />

Die Agenda d<strong>er</strong> Z<strong>er</strong>störung Israel wies dieselbe<br />

DNA auf wie die h<strong>er</strong>aufziehende <strong>Islam</strong>isi<strong>er</strong>ung<br />

Europas – und ich spürte, dass es sich hi<strong>er</strong><br />

um einen globalen Plan handeln könnte: die totale<br />

Unt<strong>er</strong>w<strong>er</strong>fung all<strong>er</strong> Nationen unt<strong>er</strong> die finst<strong>er</strong>en<br />

Mächte uneingeschränkt<strong>er</strong> Kontrolle, d<strong>er</strong> Furcht<br />

und des T<strong>er</strong>rors. Wirklich bedrückend! Und das<br />

alles unt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Ob<strong>er</strong>h<strong>er</strong>rschaft ein<strong>er</strong> v<strong>er</strong>ordneten<br />

Religion mit einem Rechtssystem, das je<strong>den</strong><br />

Wid<strong>er</strong>stand im Keim <strong>er</strong>stickte. Das alles spielte<br />

sich vor meinen Augen ab.<br />

Es schien, als entscheide sich in dies<strong>er</strong><br />

Dekade, ob sich Europa aus <strong>den</strong> Fesseln sein<strong>er</strong><br />

Blindheit befreien kann und sich wied<strong>er</strong> auf die<br />

Seite d<strong>er</strong> Macht des Lichts stellt.<br />

Würde sich Europa sein<strong>er</strong> Wurzeln besinnen?<br />

Nur gut und nett <strong>zu</strong> sein, das schien einfach nicht<br />

<strong>zu</strong> reichen. Jed<strong>er</strong> Einzelne musste mit d<strong>er</strong> Kraft<br />

dies<strong>er</strong> Macht v<strong>er</strong>traut w<strong>er</strong><strong>den</strong> und sie auch einsetzen<br />

können. W<strong>er</strong> sich dafür öffnete, wurde<br />

mutig: Die, die aufstan<strong>den</strong>, sprachen, nein, sie<br />

proklami<strong>er</strong>ten „Wahrheit“. Sie nannten diese<br />

dunkle Macht eine Religion des Todes, einen Kult<br />

d<strong>er</strong> Dämonen-Anbetung.<br />

Ich konnte sehen, wie die Mächtigen dies<strong>er</strong><br />

Welt sich d<strong>er</strong> dunklen Macht bedienten.<br />

Durch Blutsopf<strong>er</strong>, okkulte Praktiken und Gebete<br />

Foto: © spacewallpap<strong>er</strong>-cosmographia.com<br />

<strong>zu</strong> Dämonen wur<strong>den</strong> sie <strong>er</strong>mächtigt und konnten<br />

ihre Kräfte entfalten. Ihre grausamen Opf<strong>er</strong><br />

brachten sie dar auf dem „Todesaltar <strong>Islam</strong>“.<br />

Mir war klar: Dies<strong>er</strong> Altar wird schon heute<br />

bedient, und wenn wir in <strong>den</strong> Nachrichten davon<br />

<strong>er</strong>fahren, dann nur durch <strong>den</strong> Filt<strong>er</strong>, die Brille des<br />

Geistes des Hu<strong>man</strong>ismus. Blind und abgestumpft<br />

wie wir sind, können wir die eigentliche Dimension<br />

dahint<strong>er</strong> kaum <strong>er</strong>kennen.<br />

Doch dann sah ich, wie viele Menschen sich<br />

diese Brille h<strong>er</strong>unt<strong>er</strong>rissen – und plötzlich sahen<br />

sie. Zu<strong>er</strong>st waren sie sehr <strong>er</strong>schrocken, dann ab<strong>er</strong><br />

wirkte es auf sie befreiend: Endlich konnten sie<br />

aufstehen und die Wahrheit aussprechen! Diese<br />

Proklamation hatte die Kraft eines Las<strong>er</strong>-Schw<strong>er</strong>tes,<br />

das durch alles hindurchdringt. Ich hörte sie<br />

wie im Chor sagen: „Das ist böse, das ist totale<br />

Finst<strong>er</strong>nis, das ist dämonisch, das ist Tod und das<br />

ist nicht akzeptabel. Die Macht des <strong>Islam</strong>s soll<br />

Europa nicht üb<strong>er</strong>wältigen.“<br />

Wie in d<strong>er</strong> Morgendämm<strong>er</strong>ung wurde es <strong>nun</strong><br />

hell<strong>er</strong> und hell<strong>er</strong>. Ja, w<strong>er</strong> in d<strong>er</strong> Macht des Lichtes<br />

agi<strong>er</strong>t, kann jede Dunkelheit besiegen.<br />

War das nur eine Vision? Od<strong>er</strong> wird das in<br />

Europa tatsächlich so geschehen? Wissen die Menschen<br />

von dem Potenzial dies<strong>er</strong> Macht des Lichtes?<br />

Es gibt sich<strong>er</strong> einzelne Kämpf<strong>er</strong>, ab<strong>er</strong> sie müssen<br />

einand<strong>er</strong> fin<strong>den</strong> und an einem Strang ziehen.<br />

Nun wurde ich weit <strong>zu</strong>rück in die Vorzeit v<strong>er</strong>setzt;<br />

das half mir, die Zusammenhänge bess<strong>er</strong> <strong>zu</strong><br />

v<strong>er</strong>stehen.<br />

Ich sah, wie Abraham seine Heimat Chaldäa<br />

v<strong>er</strong>ließ und in das ihm <strong>zu</strong>gesagte Land zog. Nur<br />

<strong>er</strong> und ein paar and<strong>er</strong>e Menschen. Dieses Land<br />

d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>heißung war Israel. Doch es ist viel mehr<br />

als ein Land, es ist die Kreation d<strong>er</strong> Macht des<br />

Den<br />

Chaldä<strong>er</strong>n wurde<br />

angekündigt, ihr<br />

Land würde<br />

v<strong>er</strong>trocknen und<br />

<strong>zu</strong>r Wüste w<strong>er</strong><strong>den</strong>.<br />

Man sehe sich<br />

dort heute um<br />

Z für Zukunft<br />

119


Qu<strong>er</strong>gedacht<br />

Je aggressiv<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>ismus<br />

sich gebärdet,<br />

je blutig<strong>er</strong> die<br />

Gräueltaten,<br />

umso sich<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

wird die<br />

Finst<strong>er</strong>nis<br />

diesen<br />

„Space War“<br />

um Europa<br />

v<strong>er</strong>li<strong>er</strong>en.<br />

Ich fragte mich, was <strong>nun</strong> d<strong>er</strong> eigentliche Feind<br />

in Europa ist – ja, richtig: d<strong>er</strong> Geist des Hu<strong>man</strong>ismus<br />

in d<strong>er</strong> Kirche aus Steinen. Und was bewirken<br />

die blutigen Gräueltaten des IS hi<strong>er</strong> in Europa?<br />

Sie bringen Risse in <strong>den</strong> Hu<strong>man</strong>ismus in <strong>uns</strong><strong>er</strong>en<br />

Köpfen. Bish<strong>er</strong> war es klar: Wir müssen die Muslime<br />

akzepti<strong>er</strong>en, oh, wir müssen tol<strong>er</strong>ant sein …<br />

Und <strong>nun</strong> diese unvorstellbaren Gräueltaten<br />

im Namen des <strong>Islam</strong>s – da w<strong>er</strong><strong>den</strong> auch die üb<strong>er</strong>zeugtesten<br />

Hu<strong>man</strong>isten <strong>den</strong> Fakten ins Auge blicken<br />

müssen, dieses Grauen nicht mehr läng<strong>er</strong><br />

akzepti<strong>er</strong>en können. Es ist wie ein Erdbeben.<br />

Uns<strong>er</strong>e hu<strong>man</strong>istische Naivität wird <strong>er</strong>schütt<strong>er</strong>t.<br />

Welch ein Gegensatz, das scheinbar friedliche,<br />

ruhige Leben in Europa und d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>. D<strong>er</strong> IS<br />

polarisi<strong>er</strong>t Europa. Imm<strong>er</strong> mehr Muslime schließen<br />

sich ihm an, ganze Nationen stellen sich hint<strong>er</strong><br />

<strong>den</strong> IS. Ich sehe ab<strong>er</strong> auch, wie hu<strong>man</strong>istisch<br />

eingestellte Menschen dieses Blutv<strong>er</strong>gießen nicht<br />

mehr tol<strong>er</strong>i<strong>er</strong>en können, sie lassen sich nicht läng<strong>er</strong><br />

von d<strong>er</strong> ach so friedlichen und liebevollen Fassade<br />

des <strong>Islam</strong>s beeindrucken. Jetzt schreien sie<br />

es h<strong>er</strong>aus: „Es reicht!“<br />

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Die Finst<strong>er</strong>nis kollidi<strong>er</strong>t mit dem Licht – und<br />

genau darum geht es: Licht und Finst<strong>er</strong>nis w<strong>er</strong><strong>den</strong><br />

geschie<strong>den</strong>, nie<strong>man</strong>d soll sich mehr hint<strong>er</strong><br />

dem Geist des Hu<strong>man</strong>ismus v<strong>er</strong>stecken können.<br />

Das schreckliche Wüten des IS löst einen massiven<br />

Exodus aus: Viele Muslime distanzi<strong>er</strong>en sich<br />

vom <strong>Islam</strong> – wegen des IS. Die einen w<strong>er</strong><strong>den</strong> säkular,<br />

and<strong>er</strong>e wen<strong>den</strong> sich Jesus Christus <strong>zu</strong>. „Space<br />

War“ in d<strong>er</strong> Seele: Finst<strong>er</strong>nis od<strong>er</strong> Licht.<br />

Die entschei<strong>den</strong>de Rolle spielt auch hi<strong>er</strong> die oft<br />

totgesagte Kirche: Wenn sie für die Wahrheit aufsteht,<br />

w<strong>er</strong><strong>den</strong> sich Millionen von Muslimen Christus<br />

<strong>zu</strong>wen<strong>den</strong>. Wenn sie nicht aufsteht, dann wird Europa<br />

islamisi<strong>er</strong>t. Entwed<strong>er</strong> die Kirche kommt in die<br />

Gänge, od<strong>er</strong> Europa v<strong>er</strong>li<strong>er</strong>t die Schätze sein<strong>er</strong> Kultur.<br />

Je aggressiv<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong>ismus sich gebärdet, je<br />

mehr blutige Gräueltaten geschehen, umso sich<strong>er</strong><strong>er</strong><br />

wird die Finst<strong>er</strong>nis diesen „Space War“ um Europa<br />

v<strong>er</strong>li<strong>er</strong>en. D<strong>er</strong> Kampf ist noch nicht ausgestan<strong>den</strong>.<br />

Ab<strong>er</strong> die Chancen stehen gut.<br />

Seien wir kühn und sprechen wir darüb<strong>er</strong>, was<br />

d<strong>er</strong> <strong>Islam</strong> wirklich ist. Wenn wir nicht das Licht<br />

ausstrahlen, w<strong>er</strong> dann? Wenn wir nicht das Salz<br />

dies<strong>er</strong> Erde sind, woh<strong>er</strong> soll diese Erde dann<br />

Würze bekommen?<br />

122 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de


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I D E E N<br />

F Ü R M U T I G E<br />

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Z für Zukunft<br />

123


S u c h e n a c h d e n W u r z e l n e i n e r v e r l o r e n e n K u l t u r<br />

Abenteu<strong>er</strong><br />

Finde <strong>den</strong> Schatz in Europas Dschungel<br />

Europas dunkl<strong>er</strong> Dschungel d<strong>er</strong> Gi<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> P<strong>er</strong>v<strong>er</strong>sionen, d<strong>er</strong> Selbstsucht,<br />

des Neids und d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>ehrung dämonisch<strong>er</strong> Götzen ist üb<strong>er</strong>säht<br />

von v<strong>er</strong>trockneten Gebeinen d<strong>er</strong> Hoff<strong>nun</strong>gslosigkeit. Prophezeie üb<strong>er</strong><br />

diese toten Knochen: „Hört das Wort Gottes!“ „Ich bringe Geist in euch,<br />

damit ihr wied<strong>er</strong> lebt. Und ih<strong>er</strong> w<strong>er</strong>det <strong>er</strong>kennen, w<strong>er</strong> Gott ist!“ Bringe<br />

ihnen <strong>den</strong> kostbarsten Schatz: Das Wort! Bringe ihnen die Bibel!<br />

Zusammengefasst aus d<strong>er</strong> Bibel: Galat<strong>er</strong> 5, 20-21; Hesekiel 37,3-<strong>14</strong><br />

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Lies die Bibel täglich – schenke Deinen Bekannten ein<br />

Neues Testament. 500 Jahre nach Luth<strong>er</strong> <strong>sollte</strong><br />

es wied<strong>er</strong> „in“ sein, die Bibel <strong>zu</strong> lesen.<br />

V<strong>er</strong>schenke das „Lebendige Buch“ ein NT in flüssig<strong>er</strong>,<br />

leicht v<strong>er</strong>ständlich<strong>er</strong> Sprache,<br />

siehe Seite 97<br />

124 Z für Zukunft © by Zukunft Europa e.V. www.ZfürZukunft.de<br />

Z u k u n f t E u r o p a e . V .<br />

Wie einst<br />

die Schlange,<br />

fragen heute<br />

mod<strong>er</strong>ne Theologen:<br />

„Sollte Gott gesagt haben?“<br />

Ab<strong>er</strong> wie wollen jene, die nicht glauben, davon<br />

Ah<strong>nun</strong>g haben? Die Antwort von Jesus: „Es steht geschrieben!“ Also lies ...<br />

w w w . Z f ü r Z u k u n f t . d e

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