Netzwerk Südbaden - August 2015

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Inhalt/Impressum Inhaltsverzeichnis Hausmitteilung3 TITEL Super Sommer 2015? 5 Felix Birkenmeier über Hitze und Plätze 6 Schwere Zeiten für Weinund Landwirtschaft 8 MÄRKTE Neuenburg – Hier stimmt der Preis 10 Im Gespräch: Bürgermeister Joachim Schuster12 Breitbandversorgung als Standortfrage 14 IT Experte-Felix Stiegeler im Gespräch 15 WRF-Freiburg bei CEWE 18 ADAC Tunneltest 20 WVIB – Auf gutem Kurs 22 Retention – Hochwasserschutz 25 Gesundheitswirtschaft25 Straßen- und Brückenbau 26 Literaturhaus in der alten Uni 27 Bilcare Research Staufen expandiert 30 Dauerereichbarkeit als Forschungsobjekt30 Rauchmelder: Nachrüsten ist Pflicht 32 Wasserkraft – Energiedienst investiert 33 Umkirch – die Wachstumsstadt 34 Streit in der Handwerkskammer 42 Kommentar: Sommertheater auf Führungsebene 43 HANDWERK Handwerkskammer Freiburg 19 Respekt ist der Schlüssel 24 GASTBEITRAG Thomas Holzer 28 MENSCHEN Personalien44 BLICKPUNKT MITTELSTAND 46 NACHGEFRAGT Max-Lukas Werner, Geschäftsführer bei ip 20 Einrichten GmbH 48 KULTUR Bestseller 50 MEINUNGEN Freiburger Art 50 Das Spitzenthema 50 KOLUMNEN Klaus Wehrle 16 Marc Kaltenhäuser 20 Irene Matzarakis 31 Tobias Bobka 40 Impressum netzwerk südbaden – Redaktion Marktplatz 7, 79206 Breisach Telefon 07667/9297943 Herausgeber: Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler Redaktion: Markus Hemmerich (V.i.S.d.P) Autoren: Stephan Elsemann, Daniela Frahm, Dr. Stefan Pawellek Kolumnisten: Tobias Bobka, Vera Haider, Klaus Wehrle, Irene Matzarakis, JuDR. Hans Holger Dehmer, Frank Wolf Fotografen: Albert Josef Schmidt, Petra Hemmerich, Markus Hemmerich Berater der Herausgeber: Jörg Hemmerich Herstellung: Büro44 GmbH, Breisach netzwerk südbaden GmbH Bayernstraße 10, 79100 Freiburg Telefon: 07 61/4500-0 Telefax: 0761/4500-2120 info@netzwerk-südbaden.de Geschäftsführer: Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler Anzeigen: Philipp Anton (verantw.) Telefon: 0761/4500-2018 Druck: Rombach Druck und Verlagshaus Registereintrag: Eintragung im Handelsregister Registergericht: Amtsgericht Freiburg i. Br. Registernummer: HRB 710747 Umsatzsteuer-ID: DE 288417800 Es gilt die Preisliste vom 01.02.2014 bueroobjekt.biz Arbeitswelten professionell gestalten Sie haben Akustikprobleme in Ihren Räumlichkeiten? Absorber Paneele gibt es in vielen kreativen 3D-Dessins. Sie werden in Deckensystemen, frei horizontal oder vertikal abgehängt oder direkt an Mauern befestigt eingesetzt. B&O Büro & Objekt GmbH I Bebelstraße 6 I 79108 Freiburg I T 0761 15 208 0 4 netzwerk südbaden
Titel 2003 BLEIBT SIEGER Super-Sommer 2015? Lieber nicht Hitze über Wochen ist kein Spaß, sondern eine echte Naturkatastrophe Von Jörg Hemmerich Den heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hat der Freiburger Klimahistoriker Professor Dr. Rüdiger Glaser registriert. „Wir leben im Klimawandel“, sagt der Wetter-Wissenschaftler. Noch sieht es so aus, dass der Sommer 2016 wohl keine Hitzerekorde mehr brechen wird. Super-Sommer sind ja auch alles andere als ein Spaß. Wir haben deshalb für unsere Leser in das Hitzejahr 2003 zurückgeschaut, da war es in Freiburg an 53 Tagen über 30 Grad Celsius warm. Das damals zunächst bejubelte Dauer-Sommerwetter war nichts mehr als eine Naturkatastrophe. Der Juli hatte da ja schon ausreichend zu bieten und so wie es aussieht, der August auch. Klimawandel sagen die einen, völlig normal die anderen. Hitzesommer gehören in Deutschland immer mal dazu, manchmal ist es deutlich heißer als in den Ferienländern am Mittelmeer. Und deutlich unangenehmer wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. Schon haben die Landratsämter in Südbaden Verfügungen erlassen, kein Oberflächenwasser (Wasser aus Flüssen, Bächen und Seen) abzuzapfen, um beispielsweise den Garten zu bewässern. Aber auch wo gespritzt wird, ist ein ähnliches Ergebnis zu besichtigen. Braune Grasnarben, verdorrte Blumen und Pflanzen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick zurück in das Jahr 2003. Es war das Jahr mit dem Jahrhundertsommer, mit Temperaturen in Europa bis zu 47.5 Grad. Die Durchschnittstemperatur lag um 3,4 Prozent über dem durchschnittlichen Mittel. Freiburg war die Großstadt in Deutschland, die die größten Hitzerekorde einfuhr. An 53 Sommertagen kletterte die Temperatur über 30 Grad Celsius. Das schweißtreibende Hoch hieß Michaela, es war das Gesprächsthema des Jahres 2003. Unter anderem für die Getränkehändler: die verkauften pro Kopf der Bevölkerung 290,4 Liter alkoholfreie Getränke – Mineralwasser, Brause, Fruchtsäfte – nur die Bierbrauer legten nicht zu. 3 Prozent weniger verkauften sie in diesem Supersommer, 117,5 Liter pro Kopf. Offenbar scheuten viele die Wirkung des Alkohols in der Bullenhitze. Auch die Winzer jubelten zu nächst über die reiche Sonnenzufuhr, bis das Ergebnis in den Flaschen landete. Viele Weine, auch badische, waren einfach zu sprittig, vor allem Weißweine. Säure hatte sich kaum gebildet, dafür waren simple Weißweine viel zu alkoholhaltig. Dass der 2003er ein Jahrhundertwein sein könnte, mochten auch ausgemachte Optimisten nicht behaupten – viele Oechsle, erzeugt durch die Sonne, machen halt längst noch keinen Spitzenwein. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ listete später auf, dass dieser Sommer 2003 alles andere als der Sommerspaß schlechthin gewesen sei. Der Sommer 2003, den wir so gerne mit dem Sommer 2015 vergleichen, sei in Wahrheit eine Naturkatastrophe gewesen. 70.000 Menschen starben infolge dieses ungewöhnlichen Wetters, wohl auch 7.000 Deutsche. Vor allem alte Menschen brachen leblos auf den Straßen zusammen, ihnen hatte die anhaltende Hitze den Rest gegeben, wahrscheinlich hatten sie auch viel zu wenig getrunken. Am schlimmsten war es in Frankreich, auch in deer Hauptstadt Paris. Der Spiegel in seiner Bilanz: „Es war ein sehr stilles, einsames Sterben in Frankreich. Die Kinder und Enkelkinder badeten vergnügt irgendwo am Mittelmeer und Atlantik. Ihre Eltern und Großeltern kämpften derweil daheim gegen Müdigkeit, Schwindelattacken und die brutale Hitze an. Viele starben in ihren Häusern, ohne dass es ein Angehöriger nur bemerkte.“ Auf dem Großmarkt Rungis wurde schließlich ein großes Kühllager für Lebensmittel zur größten Leichenhalle Frankreichs umfunktioniert – Raum für 700 Tote. Dazu kamen die materiellen Schäden, die man später auf mindestens 10 Milliarden Euro beziffert hat. Insbesondere die Schifffahrt litt, auch am Oberrhein. Schiffe konnten nur teilweise beladen über die Flüsse schippern, die Wasserstände waren viel zu gering. In Düsseldorf maß der Rheinpegel zeitweilig nur noch 74 Zentimeter, die Flussbette kleinerer Flüsse trockneten aus, auch in Südbaden verloren sich Flüsse zu Rinnsalen. Es war ein Jahrhundertsommer und wohl auch eine Jahrhundertkatastrophe. Darauf können wir 2015 getrost verzichten. netzwerk südbaden 5
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