Netzwerk Südbaden - August 2015

Augustausgabe 2015 Augustausgabe 2015

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31.08.2015 Aufrufe

Märkte UMKIRCH Kleinod vor den Toren Freiburgs Liebens- und lebenswert von Dr. Stefan Pawellek Das kleine Umkirch – 5.200 Einwohner aktuell – liegt vor den Toren des großen Freiburgs, zwischen der Kernstadt und deren ländlichen Ortsteil Waltershofen. Diese etwas seltsame Konstellation ist Folge der Gebietsreform, die zwischen 1968 und 1973 die kommunalpolitische Landkarte Baden-Württembergs gründlich veränderte und durch Zusammenlegungen größere, handlungsfähigere Einheiten schaffen sollte. Umkirch sollte damals, so der Plan, in Freiburg aufgehen. Doch der „legendäre Bürgermeister Franz Heitzler“, so heute sein Amtsnachfolger Walter Laub, hat das verhindern können: „Fragen Sie mich nicht, wie er das geschafft hat – da kursieren die wildesten Anekdoten und Geschichten. Aber das ist auch egal, es ist gut, dass er Umkirch unabhängig halten konnte!“, sagt Laub mit leisem Lächeln. Denn so könne man hier bürgernah und vor Ort Entscheidungen treffen, eigene Ideen – auch dank der Möglichkeit, selbst über seine Einnahmen zu verfügen –umsetzen und „kommunale Selbstverwaltung im wahrsten Sinne des Wortes“ leben. Über 900 Jahre ist das Gemeinwesen alt, 1087 erstmals erwähnt, und trotz aller Verwerfungen politischer wie kriegerischer Art gelang es der Kommune stets, Zeitläufe und Ereignisse nahezu unbeschadet zu überstehen. Vier Schlösser gab es einst sogar auf der Gemarkung: eines ist ganz verschwunden, eines – Schloss Büningen - dient als repräsentatives Rathaus, ein weiteres – Landhaus Fulwell, im englischen Stil errichtet - ist in privater Hand und das beeindruckendste – Schloss Umkirch, einst Sommersitz der badischen Großherzogin Stephanie, einer Adoptivtochter Napoleons - ist im Besitz der schwäbischen Hohenzollern. „Umkirch ist eigentlich ein Straßendorf“, bekennt Bürgermeister Laub, was es an sich schwer macht, einen Ortskern festzulegen. Durch das Rathaus und den vorgelagerten Gutshof, der einen schön gestalteten Platz einrahmt, ist es nun gelungen, so etwas wie ein Zentrum festzulegen. Und nachdem die umstrittene B31 West wenigstens bis Gottenheim ausgebaut wurde – „das lahmste Projekt, das man sich denken kann!“, Laub – ist auch das Problem des Durchgangsverkehrs geringer geworden, wenngleich noch täglich um die 500 Lkw – statt vorher 1.500! - den Ort passieren, um ihre Ziele im Kaiserstuhl anzusteuern. Umkirch hat nun begonnen, dem neuen Ortskern durch entsprechende Pflasterung den Charme einer kleinen Fußgängerzone zu geben, das alte Rathaus wird zum Vereinshaus umgestaltet, das alte Vereinshaus zur Seniorenresidenz: es bewegt sich einiges im Ort. Umkirch ist zweifellos auf dem Qui-vive: seine günstige Verkehrslage – B31 West, Autobahn A5, die Nähe zur irgendwann einmal viergleisigen Rheintalbahn, die Nähe zu den Flugplätzen Basel-Mulhouse, Lahr, Straßburg und Baden-Baden – machen es als Gewerbestandort attraktiv, was Lesen Sie weiter auf S.38 34 netzwerk südbaden

ANZEIGE STILLSTAND? NICHT BEI DER KRAMER GMBH. Gestiegene Auftragslage erfordert Erweiterung der Produktionshalle Die drei Sparten der KRAMER GmbH – Kühlraumbau, Ladenbau und Dämmtechnik – stehen für über 85 Jahre Erfahrung und branchenübergreifende Innovationsleistung. Das Unternehmen KRAMER mit europaweit an die 200 Mitarbeitern zählt zu den führenden Systemanbietern in der Branche. Das Leistungsspektrum umfasst in allen Geschäftsbereichen die komplette Wertschöpfungskette von der Planung über die Produktion und Montage bis zur schlüsselfertigen Projektfertigstellung. 2009 wurde der Stammsitz angesichts des stetigen Wachstums von Freiburg nach Umkirch verlegt. Aus diesem Anlass wurde eigens ein neues Firmengebäude mit Produktion gebaut. Aufgrund der guten Auftragslage und einer gestiegenen Auslastung im Bereich Ladenbau, besonders in den Segmenten Lebensmitteleinzelhandel und Bäckereien, ist jetzt eine Produktionserweiterung bzw. eine Erweiterung der Montagehalle notwendig. Die Planung der Architekten ist bereits abgeschlossen. Der Bauantrag wird in den nächsten Tagen eingereicht. Sollte diesem stattgegeben werden, kann bereits Ende dieses Jahres noch mit dem Bau begonnen werden. Die Gesamtfläche der Erweiterung beträgt 1.700 m² und wird direkt an die bestehende Produktionshalle angrenzen. Doch die KRAMER GmbH ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Neben dem Kerngeschäft werden auch neue Bereiche erschlossen. So wird derzeit z. B. im Bereich Kühlraumbau an der Optimierung von PCM (Phase Change Material) Platten gearbeitet. Hierbei handelt es sich um Kühlakkus, die im Tiefkühlbereich von Lebensmitteltransporten verwendet werden. Das Projekt wird vom BMWI (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) gefördert. Ziel ist es, die Akkus durch die Änderung physikalischer Eigenschaften und durch die Verbesserung des Abkühlprozesses schnell und energieeffizient zu kristallisieren. Ein weiteres Beispiel für neue Entwicklungen sind die Wohn- und Arbeitsmodule von addhome, einem neuen Produkt der KRAMER GmbH, die durch das Pilotprojekt für studentisches Wohnen bereits mehrfach in der Presse waren. Hier wird aktuell an einem Klimakonzept gearbeitet, das eine möglichst autarke Versorgung der Module mittels einer eigenen Photovoltaikanlage gewährleisten soll. KRAMER. IDEEN BEWEGEN. LADENBAU . KÜHLRAUMBAU . DÄMMTECHNIK www.kramer-freiburg.com

Märkte<br />

UMKIRCH<br />

Kleinod vor den Toren Freiburgs<br />

Liebens- und lebenswert<br />

von Dr. Stefan Pawellek<br />

Das kleine Umkirch – 5.200 Einwohner<br />

aktuell – liegt vor den Toren des<br />

großen Freiburgs, zwischen der Kernstadt<br />

und deren ländlichen Ortsteil Waltershofen.<br />

Diese etwas seltsame Konstellation<br />

ist Folge der Gebietsreform, die zwischen<br />

1968 und 1973 die kommunalpolitische<br />

Landkarte Baden-Württembergs gründlich<br />

veränderte und durch Zusammenlegungen<br />

größere, handlungsfähigere Einheiten<br />

schaffen sollte. Umkirch sollte damals, so<br />

der Plan, in Freiburg aufgehen. Doch der<br />

„legendäre Bürgermeister Franz Heitzler“,<br />

so heute sein Amtsnachfolger Walter Laub,<br />

hat das verhindern können: „Fragen Sie<br />

mich nicht, wie er das geschafft hat – da<br />

kursieren die wildesten Anekdoten und<br />

Geschichten. Aber das ist auch egal, es ist<br />

gut, dass er Umkirch unabhängig halten<br />

konnte!“, sagt Laub mit leisem Lächeln.<br />

Denn so könne man hier bürgernah und<br />

vor Ort Entscheidungen treffen, eigene<br />

Ideen – auch dank der Möglichkeit, selbst<br />

über seine Einnahmen zu verfügen –umsetzen<br />

und „kommunale Selbstverwaltung<br />

im wahrsten Sinne des Wortes“ leben.<br />

Über 900 Jahre ist das Gemeinwesen alt,<br />

1087 erstmals erwähnt, und trotz aller<br />

Verwerfungen politischer wie kriegerischer<br />

Art gelang es der Kommune stets, Zeitläufe<br />

und Ereignisse nahezu unbeschadet<br />

zu überstehen. Vier Schlösser gab es einst<br />

sogar auf der Gemarkung: eines ist ganz<br />

verschwunden, eines – Schloss Büningen<br />

- dient als repräsentatives Rathaus, ein weiteres<br />

– Landhaus Fulwell, im englischen<br />

Stil errichtet - ist in privater Hand und das<br />

beeindruckendste – Schloss Umkirch, einst<br />

Sommersitz der badischen Großherzogin<br />

Stephanie, einer Adoptivtochter Napoleons<br />

- ist im Besitz der schwäbischen Hohenzollern.<br />

„Umkirch ist eigentlich ein Straßendorf“,<br />

bekennt Bürgermeister Laub, was es an sich<br />

schwer macht, einen Ortskern festzulegen.<br />

Durch das Rathaus und den vorgelagerten<br />

Gutshof, der einen schön gestalteten Platz<br />

einrahmt, ist es nun gelungen, so etwas<br />

wie ein Zentrum festzulegen. Und nachdem<br />

die umstrittene B31 West wenigstens<br />

bis Gottenheim ausgebaut wurde – „das<br />

lahmste Projekt, das man sich denken<br />

kann!“, Laub – ist auch das Problem des<br />

Durchgangsverkehrs geringer geworden,<br />

wenngleich noch täglich um die 500 Lkw<br />

– statt vorher 1.500! - den Ort passieren,<br />

um ihre Ziele im Kaiserstuhl anzusteuern.<br />

Umkirch hat nun begonnen, dem neuen<br />

Ortskern durch entsprechende Pflasterung<br />

den Charme einer kleinen Fußgängerzone<br />

zu geben, das alte Rathaus wird zum Vereinshaus<br />

umgestaltet, das alte Vereinshaus<br />

zur Seniorenresidenz: es bewegt sich einiges<br />

im Ort.<br />

Umkirch ist zweifellos auf dem Qui-vive:<br />

seine günstige Verkehrslage – B31 West,<br />

Autobahn A5, die Nähe zur irgendwann<br />

einmal viergleisigen Rheintalbahn, die<br />

Nähe zu den Flugplätzen Basel-Mulhouse,<br />

Lahr, Straßburg und Baden-Baden – machen<br />

es als Gewerbestandort attraktiv, was<br />

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