Netzwerk Südbaden - August 2015

Augustausgabe 2015 Augustausgabe 2015

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31.08.2015 Aufrufe

Märkte Baden baut! Entscheiden! Wir wählen alle fünf Jahre engagierte Bürger in die Gemeinderäte. Diese sollen die anstehenden politischen Themen kritisch aufarbeiten und nach einem Meinungsbildungsprozess eine Entscheidung treffen. Diese Form der repräsentativen Demokratie hat viele Vorteile. Vor allen Dingen kann damit eine Kommune drängende Fragen zügig beantworten und schnell handeln. Die aktuelle Diskussion zeigt, dass es hier durchaus unterschiedliche Meinungen gibt. Man will heute die Bürger mehr direkt mitentscheiden lassen. Dies geht aber nur bedingt, wenn man Ent- Klaus Wehrle wicklung nicht vollkommen blockieren will. Gerade bei der Entstehung von Bebauungsplänen zur Vorbereitung großer Bauvorhaben hat man in Deutschland bereits ein hohes Maß an Bürgerbeteiligung etabliert. Dabei haben die Bürger die Möglichkeit ihre Anregungen und Bedenken zu thematisieren. Das ist sinnvoll und jeder Bürger kann sich dabei äußern, der sich betroffen fühlt. Gerade bei diesen Schritten bedarf es einer professionellen und unabhängigen Moderation. Der Gemeinderat muss diese Punkte dann in seinem Entscheidungsprozess berücksichtigen und abwägen, ob Impulse der Bürger aufgenommen werden oder nicht. Somit muss man dann zwischen verschiedenen Anliegen abwägen und herausfiltern, welche Lösung für die Kommune die Beste ist. Es gibt für das Bauen also eine vernünftige, über Jahre entwickelte Form der Bürgerbeteiligung. Wenn dieser Weg folgerichtig beschritten wurde, ist es schlussendlich an den Räten zu entscheiden! Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert. Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand der Architektenkammer Baden- Württemberg. wieder alles auf einen/wenige große Anbieter zu setzen! Dass dies nicht funktioniert und zu einem Stillstand führt, hat die Vergangenheit gezeigt. Die Deutsche Telekom war erst bereit großflächig zu investieren, als sie festgestellt hat, dass kleine Unternehmen ihr immer öfters den Rang ablaufen. netzwerk südbaden: In vielen Landkreisen gibt es Zweckverbände, die den Ausbau der Glasfasernetze betreiben. Auch die Telekom hat ein umfangreiches Programm aufgelegt. Wo sehen Sie in dieser Szenerie Möglichkeiten für ihr Unternehmen, Breitbandprojekte vor Ort zu verwirklichen? Felix Stiegeler: Wir sind mit allen Zweckverbänden der Region in Kontakt und werden uns an den Ausschreibungen beteiligen. netzwerk südbaden: Konkret zu Umkirch: wie ist hier der Stand des Ausbaus? Felix Stiegeler: Von uns wurde das Baugebiet Ortseingang Ost auf eigene Rechnung erschlossen. Dieser Ausbau ist abgeschlossen. Sobald die neuen Eigentümer in Ihre Häuser ziehen, können diese angeschlossen werden. Selbstverständlich wurde unser Ausbau mit dem Masterplan der Gemeinde Umkirch abgestimmt. netzwerk südbaden: Der Breitbandausbau muss sich ja für die Netzbetreiber lohnen. Wie erwirtschaften Sie Ihre Einnahmen? Felix Stiegeler: Unser Vorteil ist unsere Flexibilität, wir können auf die Bedürfnisse einzelner Gemeinden eingehen und die ideale Lösung finden. Ob sich der Ausbau für einen Anbieter lohnt, ist oft auch Sache des Blickwinkels. Für große Anbieter lohnt er sich oft nicht, da sie ja die Kunden bereits versorgen. Somit sind die Kunden bereits Kunden, bekommen nur fürs gleiche Geld weniger Leistung. Bei einem Ausbau würden sich die Erlöse somit nicht erhöhen. Leider denken viele große Anbieter so, dies ist natürlich nicht korrekt. Man muss die Erlöse auch wieder in den Kunden reinvestieren, nur so sichert man sich langfristig den Kunden und auch Erfolg! Welche größeren Projekte haben Sie derzeit im Visier? Soweit wir wissen, sind in Südbaden einige Landkreise dabei, private Ausbauträger für den Breitbandausbau zu finden. Sind Sie da auch mit dabei? Felix Stiegeler: Wir beteiligen uns an allen Ausschreibungen der regionalen Zweckverbände. Aktuell haben wir den Zuschlag der Interkommunalen Ausschreibung Bad Krozingen / Staufen / Buggingen bekommen. Wir sind mit Hochdruck dabei, die Netze zu erschließen und die ersten Kunden in Hausen und Biengen ans Netz zu nehmen. 16 netzwerk südbaden

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