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15. Protokoll_KT_15122005_.pdf - Märkischer Kreis

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N i e d e r s c h r i f t<br />

der 6. Sitzung<br />

<strong>Kreis</strong>tag<br />

Öffentlicher Teil von 16:00 Uhr bis 18:05 Uhr<br />

Nichtöffentlicher Teil von 18:05 Uhr bis 18:15 Uhr<br />

Anwesende:<br />

Vorsitzender<br />

Mitglieder<br />

Landrat Aloys Steppuhn<br />

<strong>KT</strong>A Eckhard Albrecht<br />

<strong>KT</strong>A Horst Becker<br />

<strong>KT</strong>A Hans-Jürgen Benthien<br />

<strong>KT</strong>A Otto Bodenheimer<br />

<strong>KT</strong>A Franz-Josef Bomnüter<br />

<strong>KT</strong>A Angelika Breucker<br />

<strong>KT</strong>A Peter Brunswicker<br />

<strong>KT</strong>A Eva-Maria Buderus<br />

<strong>KT</strong>A Bernhard Camminadi<br />

<strong>KT</strong>A Wolf Reiner Cassel<br />

1<br />

Sitzungstermin <strong>15.</strong>12.2005<br />

Sitzungsbeginn 16:00 Uhr<br />

Sitzungsende 18:15 Uhr<br />

Sitzungsort<br />

<strong>Kreis</strong>haus Iserlohn, großer Sitzungssaal


<strong>KT</strong>A Gabriele Cordt<br />

<strong>KT</strong>A Renate Drangmeister<br />

<strong>KT</strong>A Ulrich Duffe<br />

<strong>KT</strong>A Peter Felsberg<br />

<strong>KT</strong>A Bernd Funke<br />

<strong>KT</strong>A Thomas Gemke<br />

<strong>KT</strong>A Walter Gertitschke<br />

<strong>KT</strong>A Peter Hahn<br />

<strong>KT</strong>A Oliver Held<br />

<strong>KT</strong>A Stefan Herbel<br />

<strong>KT</strong>A Stefan Herburg<br />

<strong>KT</strong>A Ulrich Hins<br />

<strong>KT</strong>A Horst Höfer<br />

<strong>KT</strong>A Axel Hoffmann<br />

<strong>KT</strong>A Brunhilde Hunke<br />

<strong>KT</strong>A Klaus Ising<br />

<strong>KT</strong>A Claudia Kaluza<br />

<strong>KT</strong>A Gerd-Wilhelm Klaas<br />

<strong>KT</strong>A Rolf Kramer<br />

<strong>KT</strong>A Rainer Krause<br />

<strong>KT</strong>A Ursula Krause-Brockmann<br />

<strong>KT</strong>A Annemarie Kreckel<br />

<strong>KT</strong>A Udo Kritschker<br />

<strong>KT</strong>A Kriemhilde Kurt<br />

<strong>KT</strong>A Andrea Lipproß<br />

<strong>KT</strong>A Dietmar Lüling<br />

<strong>KT</strong>A Angelika Machelett<br />

<strong>KT</strong>A Peter Maywald<br />

<strong>KT</strong>A Karsten Meininghaus<br />

<strong>KT</strong>A Christel Mense<br />

<strong>KT</strong>A Harald Metzger<br />

<strong>KT</strong>A Peter Müller<br />

<strong>KT</strong>A Horst Nölle<br />

<strong>KT</strong>A Renate Oehmke<br />

<strong>KT</strong>A Stefan Ohrmann<br />

<strong>KT</strong>A Evelin Piotrowski<br />

<strong>KT</strong>A Timo Pradel<br />

<strong>KT</strong>A Hermann Reyher<br />

<strong>KT</strong>A Theresa Röhrich<br />

2


<strong>KT</strong>A Wolfgang Römer<br />

<strong>KT</strong>A Karin Rother<br />

<strong>KT</strong>A Ulrich Rüther<br />

<strong>KT</strong>A Mirco Schmale<br />

<strong>KT</strong>A Bernd-Josef Schmitt<br />

<strong>KT</strong>A Sigrid Schröder<br />

<strong>KT</strong>A Renate Schulte-Fiesel<br />

<strong>KT</strong>A Hubertus Schulte-Filthaut<br />

<strong>KT</strong>A Konrad Schumann<br />

<strong>KT</strong>A Detlef Seidel<br />

<strong>KT</strong>A Gotthard von Knebel<br />

<strong>KT</strong>A Udo Vorländer<br />

<strong>KT</strong>A Lutz Vormann<br />

<strong>KT</strong>A Gabriele Wallbaum-Strecker<br />

<strong>KT</strong>A Dr. Gerhard Webers<br />

<strong>KT</strong>A Dobbin Weiß<br />

<strong>KT</strong>A Margret Wenniges<br />

<strong>KT</strong>A Andreas Wilsdorf<br />

3


Von der Verwaltung<br />

Herr Rolland<br />

Herr Dr. Weimer<br />

Herr Heer<br />

Frau Dienstel-Kümper<br />

Herr Skowronnek<br />

Herr Klein<br />

Herr Prokott<br />

Herr Suchalla<br />

Frau Kuhlmann<br />

4


A - Öffentlicher Teil<br />

Landrat Steppuhn eröffnet um 16:00 Uhr die öffentliche Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages. Er<br />

begrüßt die Anwesenden und stellt fest, dass der <strong>Kreis</strong>tag zu dieser Sitzung formund<br />

fristgerecht eingeladen wurde und beschlussfähig ist.<br />

Einwendungen gegen die Tagesordnung werden nicht vorgebracht. Sie wird sodann<br />

in nachstehender Form festgestellt und wie folgt erledigt:<br />

1. Anfragen von Einwohnern<br />

2. Haushalt 2006;<br />

hier: Einbringung des Entwurfs<br />

(20/7/317)<br />

3. Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Abfallentsorgung im Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong><br />

(20/7/298)<br />

4. Schuldenbericht<br />

(20/7/291)<br />

5. Geschäftsfeldmodifikation der GWS Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung<br />

im Märkischen <strong>Kreis</strong> mbH<br />

(20/7/323)<br />

6. Kenntnisnahme über die vom <strong>Kreis</strong>kämmerer genehmigten über- und außerplanmäßigen<br />

Ausgaben<br />

(20/7/337)<br />

7. Beteiligungsbericht des Märkischen <strong>Kreis</strong>es 2005<br />

(2080/7/288)<br />

8. Satzungsmodifikationen der Märkische Kliniken GmbH, der Märkische Dialysezentren<br />

GmbH und der Märkischen Medizin Service GmbH<br />

(2080/7/278)<br />

9. Gesellschafterversammlung Unternehmensverbund AMK GmbH<br />

(2080/7/313)<br />

10. Umbesetzungen in Ausschüssen, Beiräten und anderen Gremien<br />

(GK/7/289, 51/7/299, GK/7/343, GK/7/369)<br />

11. Bildung des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es;<br />

hier: Nachwahl<br />

(34/7/283)<br />

5


12. Bildung des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es;<br />

hier: Ergänzungswahl<br />

(34/7/284)<br />

13. Märkische Kulturstiftung Burg Altena;<br />

hier: Besetzung des Stiftungsrates<br />

(GK/7/353)<br />

14. Bestimmung der Vertreter des Märkischen <strong>Kreis</strong>es für die Veranstaltergemeinschaft<br />

für Lokalfunk im Märkischen <strong>Kreis</strong> e. V., Iserlohn<br />

(2080/7/352)<br />

<strong>15.</strong> Personalkosten<br />

(10/7/332)<br />

16. Beteiligung des Rechnungsprüfungsamtes in Form der Visakontrolle und der<br />

Vorprüfung von Vergaben;<br />

hier: Aktualisierung der hierzu ergangenen Beschlüsse und Verfügungen<br />

(14/7/302)<br />

17. Beschluss über die Jahresrechnung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es für das Haushaltsjahr<br />

2004 und Erteilung der Entlastung<br />

(14/7/306)<br />

18. Rettungsdienstbedarfsplan für den Märkischen <strong>Kreis</strong><br />

hier: Fortschreibung 2005<br />

(32/7/339, 32/7/358)<br />

19. 3. Änderungssatzung (der Anlage) zur Gebührensatzung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es<br />

für die Rettungswachen Balve, Meinerzhagen, Werdohl, Halver und Herscheid<br />

vom <strong>15.</strong>07.2002<br />

(32/7/355)<br />

20. Fortschreibung Abfallwirtschaftskonzept - Erhöhung der jährlichen Verbrennungskapazität<br />

des MHKW in Iserlohn bis zu 295.000 Mg/a<br />

(34/7/333)<br />

21. Naturschutzzentrum;<br />

hier: Mitgliedschaft im Verein „Naturschutzzentrum <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong> e. V.“<br />

(34/7/307, 30.0/7/334)<br />

22. Landschaftsplan Nr. 2 „Balve - Mittleres Hönnetal“ des Märkischen <strong>Kreis</strong>es -<br />

Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU (92/43/EWG) gemäß<br />

§ 48 c Landschaftsgesetz NW (LG NW);<br />

hier: 1. Änderung des Landschaftsplanes Nr. 2 „Balve - Mittleres Hönnetal“<br />

gemäß § 29 Abs. 1 in Verbindung mit § 27 a - c LG NW<br />

(34/7/316, 34/7/367, 34/7/374)<br />

6


23. Landschaftsplan Nr. 1 „Plettenberg - Herscheid - Neuenrade“ des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es - Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU (92/43/EWG)<br />

gemäß § 48 c Landschaftsgesetz NW (LG NW);<br />

hier: 1. Änderung des Landschaftsplanes Nr. 1 „Plettenberg - Herscheid -<br />

Neuenrade“ gemäß § 29 Abs. 1 in Verbindung mit § 27 a - c LG NW<br />

(34/7/314, 34/7/366, 34/7/373)<br />

24. Änderung der Schulnamen der Sonderschulen in <strong>Kreis</strong>trägerschaft<br />

(40/7/260)<br />

25. Schulentwicklungsplanung für die Berufskollegs des Märkischen <strong>Kreis</strong>es<br />

(40/7/320, 40/7/359, 40/7/362)<br />

26. Sanierung des Schwimmbades der Carl-Sonnenschein-Schule, Förderschule<br />

mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es, Iserlohn-Sümmern<br />

(40/7/325)<br />

27. Entgeltbedarfsberechnung für das Schullandheim des Märkischen <strong>Kreis</strong>es<br />

(40/7/327)<br />

28. Märkische Kulturstiftung Burg Altena;<br />

hier: Nutzungsüberlassungsvertrag zwischen dem Märkischen <strong>Kreis</strong> und der<br />

Märkischen Kulturstiftung Burg Altena<br />

(41/7/268)<br />

29. Märkische Kulturstiftung Burg Altena;<br />

hier: Vertrag zwischen dem Märkischen <strong>Kreis</strong> und der Märkischen Kulturstiftung<br />

Burg Altena zur Gestattung der Errichtung einer „Spender- und<br />

Sponsorentafel“ und Gestattung der namentlichen Widmung musealer<br />

Räumlichkeiten und Exponate<br />

(41/7/269, 41/7/315, 41/7/356)<br />

30. Änderung des ARGE-Vertrages zum 01.01.2006 - Übernahme der Verantwortung<br />

durch den Märkischen <strong>Kreis</strong> in der ARGE<br />

(50/7/342, 50/7/370)<br />

31. Antrag des Caritasverbandes für das Dekanat Altena-Lüdenscheid zur Förderung<br />

der Schwangerschaftsberatung<br />

(53/7/293)<br />

32. Resolution zur Reaktivierung des Schienenverkehrs auf der Strecke Marienheide<br />

- Meinerzhagen - Kierspe - Brügge;<br />

hier: Antrag der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 31.08.2005<br />

(60/7/271)<br />

33. Resolution gegen die geplanten Kürzungen für den Nahverkehr;<br />

hier: Antrag der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 02.12.2005<br />

(60/7/361, 60/7/372)<br />

7


34. Initiative Netzwerk Forst und Holz Südwestfalen;<br />

hier: Fortsetzung der Beteiligung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es<br />

(60/7/328)<br />

35. Anfragen und Mitteilungen<br />

36. Anfragen von Einwohnern<br />

8


1. Anfragen von Einwohnern<br />

Keine.<br />

2. Haushalt 2006;<br />

hier: Einbringung des Entwurfs<br />

(20/7/317)<br />

Landrat Steppuhn und <strong>Kreis</strong>kämmerer Dr. Weimer gehen in ihren Haushaltsreden<br />

eingehend auf die wirtschaftliche Situation, die Finanzdaten und die Haushaltslage<br />

des Märkischen <strong>Kreis</strong>es ein. Die Haushaltsreden sind dieser Niederschrift als Anlagen<br />

beigefügt.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt, den vorliegenden Entwurf der Haushaltssatzung und des<br />

Haushaltsplanes des Märkischen <strong>Kreis</strong>es nebst Anlagen für das Haushaltsjahr 2006<br />

zur Beratung an die zuständigen Ausschüsse des <strong>Kreis</strong>tages zu überweisen.<br />

3. Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Abfallentsorgung im<br />

Märkischen <strong>Kreis</strong><br />

(20/7/298)<br />

Landrat Steppuhn gibt die einstimmige Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses<br />

aus seiner Sitzung am 08.12.2005 bekannt.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt die Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Abfallentsorgung<br />

im Märkischen <strong>Kreis</strong> in der der Drucksache beigefügten Fassung.<br />

9


4. Schuldenbericht<br />

(20/7/291)<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag nimmt Kenntnis.<br />

5. Geschäftsfeldmodifikation der GWS Gesellschaft zur Wirtschafts- und<br />

Strukturförderung im Märkischen <strong>Kreis</strong> mbH<br />

(20/7/323)<br />

Landrat Steppuhn verweist auf den einstimmigen Beschluss des <strong>Kreis</strong>ausschusses<br />

zu diesem Tagesordnungspunkt.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt die Übernahme des Aufgabenbereiches Tourismus von der<br />

GWS in die <strong>Kreis</strong>verwaltung.<br />

6. Kenntnisnahme über die vom <strong>Kreis</strong>kämmerer genehmigten über- und au-<br />

ßerplanmäßigen Ausgaben<br />

(20/7/337)<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Die über- und außerplanmäßigen Ausgaben werden zur Kenntnis genommen.<br />

10


7. Beteiligungsbericht des Märkischen <strong>Kreis</strong>es 2005<br />

(2080/7/288)<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag nimmt Kenntnis.<br />

8. Satzungsmodifikationen der Märkische Kliniken GmbH, der Märkische<br />

Dialysezentren GmbH und der Märkischen Medizin Service GmbH<br />

(2080/7/278)<br />

Landrat Steppuhn informiert über die einstimmige Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt, den Satzungsmodifikationen der Gesellschaftsverträge<br />

• der Märkische Kliniken GmbH,<br />

• der Märkische Dialysezentren GmbH und<br />

• der Märkische Medizin Service GmbH<br />

zuzustimmen.<br />

9. Gesellschafterversammlung Unternehmensverbund AMK GmbH<br />

(2080/7/313)<br />

Landrat Steppuhn gibt von der mehrheitlichen Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses<br />

bei einer Gegenstimme Kenntnis.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann mit Mehrheit bei einer Gegenstimme und 5 Enthaltungen<br />

nachstehenden<br />

11


Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt, die Vertreter des Märkischen <strong>Kreis</strong>es in den Gesellschafterversammlungen<br />

des Unternehmensverbundes AMK mbH anzuweisen, nachfolgenden<br />

Tagesordnungspunkten zuzustimmen:<br />

I. AMK Abfallentsorgungsgesellschaft <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong> mbH<br />

1. Der Jahresabschluss zum 31.12.2004 der AMK mbH wird wie folgt festgestellt:<br />

- in der Bilanz mit einer Bilanzsumme von<br />

- in der Gewinn- und Verlustrechnung mit einem<br />

35.553.201,13 €<br />

Jahresüberschuss in Höhe von 255.645,94 €<br />

2. Der Jahresüberschuss 2004 in Höhe von 255.645,54 €<br />

wird mit dem Verlustvortrag in Höhe von<br />

verrechnet.<br />

- 2.739.991,53 €<br />

Der verbleibende Bilanzverlust in Höhe von<br />

wird auf neue Rechnung vorgetragen.<br />

2.484.345,59 €<br />

3. Der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat wird für das Geschäftsjahr 2004<br />

Entlastung erteilt.<br />

II. MEG – Märkische Entsorgungsgesellschaft mbH<br />

1. Der Jahresabschluss zum 31.12.2004 der MEG mbH wird wie folgt festgestellt:<br />

- in der Bilanz mit einer Bilanzsumme von<br />

- in der Gewinn- und Verlustrechnung mit einem<br />

228.370,58 €<br />

Jahresüberschuss in Höhe von 4.531,21 €<br />

2. Der Jahresüberschuss 2004 in Höhe von 4.531,21 €<br />

wird auf neue Rechnung vorgetragen.<br />

3. Der Geschäftsführung wird für ihre Tätigkeit in 2004 Entlastung erteilt.<br />

12


10. Umbesetzungen in Ausschüssen, Beiräten und anderen Gremien<br />

(GK/7/289, 51/7/299, GK/7/343, GK/7/369)<br />

Landrat Steppuhn teilt mit, dass zu diesem Tagesordnungspunkt vier Beratungsdrucksachen<br />

vorliegen, und schlägt vor, hierüber insgesamt geschlossen abzustimmen.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag wählt<br />

1. in den Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung<br />

als stellvertretendes Mitglied für Herrn Torsten Stegemann<br />

Herrn Christian Konitzer<br />

2. in den Kulturausschuss<br />

als ordentliches Mitglied für Herrn Sebastian Bangert<br />

Herrn Oliver Lang<br />

3. in den Jugendhilfeausschuss<br />

als stimmberechtigtes Mitglied für Herrn Matthias Fenger<br />

Herrn Achim Bolzenius<br />

4. in den Schul- und Sportausschuss<br />

als stellvertretendes Mitglied mit beratender Stimme als Vertreter der Katholischen<br />

Kirche für Herrn Andreas Pohl<br />

Herrn Rüdiger Eßmann<br />

5. in den Rechnungsprüfungsausschuss<br />

als ordentliches Mitglied für Herrn <strong>KT</strong>A Thorsten Schick<br />

Herrn sB Jochen Pöppel.<br />

13


11. Bildung des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde des Märki-<br />

schen <strong>Kreis</strong>es;<br />

hier: Nachwahl<br />

(34/7/283)<br />

<strong>KT</strong>A Gemke ruft in Erinnerung, dass die Angelegenheit bereits am 09.12.2004 im<br />

<strong>Kreis</strong>tag behandelt wurde. Dort sind beide vorgeschlagenen Personen zu stellvertretenden<br />

Mitgliedern des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde gewählt worden.<br />

Die CDU-Fraktion vertritt die Auffassung, dass dieses Wahlergebnis aufrecht erhalten<br />

werden soll.<br />

<strong>KT</strong>A Gemke stellt namens der CDU-Fraktion folgenden Antrag:<br />

„Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt:<br />

Die Nachwahl zur Bildung des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde<br />

des Märkischen <strong>Kreis</strong>es wird in der Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages am <strong>15.</strong>12.2005<br />

nicht vollzogen. Der NABU wird gebeten, anderweitige Wahlvorschläge für die<br />

Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages am 23.03.2006 einzubringen.“<br />

<strong>KT</strong>A Machelett entgegnet, dass ihre Fraktion diese Auffassung nicht teilt und die Ansicht<br />

vertritt, dass der NABU mit gutem Recht zwei Wahlvorschläge vorgelegt hat.<br />

Die SPD-Fraktion spricht sich dafür aus, Herrn Fritz Schröder in den Beirat zu wählen.<br />

<strong>KT</strong>A Oehmke erklärt für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass sie sich den Ausführungen<br />

von <strong>KT</strong>A Machelett anschließt.<br />

<strong>KT</strong>A Vorländer erklärt, dass er an der Abstimmung zu diesem Tagesordnungspunkt<br />

nicht teilnimmt.<br />

Landrat Steppuhn stellt fest, dass der Antrag der CDU-Fraktion als weitergehend<br />

einzustufen ist und ruft diesen Antrag zur Abstimmung auf.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann mit der Mehrheit von 36 Stimmen bei 31 Gegenstimmen<br />

nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

14


Die Nachwahl zur Bildung des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde des<br />

Märkischen <strong>Kreis</strong>es wird in der Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages am <strong>15.</strong>12.2005 nicht vollzogen.<br />

Der NABU wird gebeten, anderweitige Wahlvorschläge für die Sitzung des<br />

<strong>Kreis</strong>tages am 23.03.2006 einzubringen.<br />

12. Bildung des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde des Märki-<br />

schen <strong>Kreis</strong>es;<br />

hier: Ergänzungswahl<br />

(34/7/284)<br />

<strong>KT</strong>A Gemke schlägt vor, entsprechend der Reihenfolge der Vorschläge der Verbände<br />

jeweils den unter Ziffer 1. Genannten zum ordentlichen Mitglied und den unter<br />

Ziffer 2. Genannten zum stellvertretenden Mitglied des Beirats bei der Unteren Landschaftsbehörde<br />

zu wählen.<br />

<strong>KT</strong>A Machelett schließt sich diesem Vorschlag an.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann in zwei getrennten Wahlgängen einstimmig bei je einer<br />

Enthaltung nachstehende<br />

Beschlüsse:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag wählt folgende Personen in den Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde:<br />

1. Ordentliche Mitglieder<br />

Klaus Eggert, Plettenberg<br />

Andreas Kroll, Altena<br />

Franz-Josef Bomnüter, Iserlohn<br />

Horst Rötger Graf, Werdohl<br />

2. Stellvertretende Mitglieder<br />

Hermann Bexkens, Herscheid<br />

Wolfgang Hänisch, Hemer<br />

Dieter Holve, Iserlohn<br />

Walter Brinker, Nachrodt-Wiblingwerde.<br />

15


13. Märkische Kulturstiftung Burg Altena;<br />

hier: Besetzung des Stiftungsrates<br />

(GK/7/353)<br />

<strong>KT</strong>A Gemke und <strong>KT</strong>A Machelett tragen Wahlvorschläge vor.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig bei 6 Enthaltungen nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Gemäß § 9 Abs. 1 und Abs. 2 der Stiftungssatzung werden nachstehende Personen<br />

als Mitglieder des Stiftungsrates benannt:<br />

Mitglieder: Persönliche Vertreter:<br />

1. KRD Barbara Dienstel-Kümper 1. KOSR Helmut Wehn<br />

2. <strong>KT</strong>A Detlef Seidel 2. <strong>KT</strong>A Renate Drangmeister<br />

3. <strong>KT</strong>A Renate Schulte-Fiesel 3. sB Uwe Scholz<br />

4. <strong>KT</strong>A Ursula Krause-Brockmann 4. <strong>KT</strong>A Eva Buderus<br />

5. <strong>KT</strong>A Lutz Vormann 5. <strong>KT</strong>A Peter Felsberg<br />

6. Dr. Andreas Hollstein 6. Josef Auwermann<br />

7. Dr. Hans-Horst Pfleging 7. Hans-Ludwig Knau<br />

8. Wolfgang Heidt 8. Günter Herberg<br />

Zum Vorsitzenden des Stiftungsrates wird bestimmt:<br />

<strong>KT</strong>A Detlef Seidel.<br />

Zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Stiftungsrates wird bestimmt:<br />

<strong>KT</strong>A Ursula Krause-Brockmann.<br />

14. Bestimmung der Vertreter des Märkischen <strong>Kreis</strong>es für die Veranstalter-<br />

gemeinschaft für Lokalfunk im Märkischen <strong>Kreis</strong> e. V., Iserlohn<br />

(2080/7/352)<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst einstimmig bei einer Enthaltung nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

16


Als Mitglieder für die Veranstaltergemeinschaft für Lokalfunk im Märkischen <strong>Kreis</strong><br />

e. V., Iserlohn werden bestimmt:<br />

1. <strong>KT</strong>A Detlef Seidel<br />

2. <strong>KT</strong>A Angelika Machelett.<br />

<strong>15.</strong> Personalkosten<br />

(10/7/332)<br />

Landrat Steppuhn verweist darauf, dass die Beratungsdrucksache in der Sitzung des<br />

<strong>Kreis</strong>ausschusses am 08.12.2005 zur Kenntnis genommen wurde und zwischenzeitlich<br />

auch die Stellungnahme des Personalrates vorliegt, die bereits an die Fraktionen<br />

gegeben bzw. als Tischvorlage in die <strong>Kreis</strong>tagssitzung eingebracht wurde.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag nimmt Kenntnis.<br />

16. Beteiligung des Rechnungsprüfungsamtes in Form der Visakontrolle und<br />

der Vorprüfung von Vergaben;<br />

hier: Aktualisierung der hierzu ergangenen Beschlüsse und Verfügun-<br />

gen<br />

(14/7/302)<br />

Landrat Steppuhn gibt davon Kenntnis, dass der <strong>Kreis</strong>ausschuss am 08.12.2005 vorgeschlagen<br />

hat, die Angelegenheit bis in die März-Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages zu verschieben.<br />

<strong>KT</strong>A Wenniges spricht sich gegen eine Verschiebung aus. Der Rechnungsprüfungsausschuss<br />

hat der Drucksache zugestimmt, um dem Rechnungsprüfungsamt eine<br />

Rechtssicherheit bei der Aufgabenwahrnehmung zu geben und die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des Rechnungsprüfungsamtes von Bagatellaufgaben zu entlasten.<br />

17


<strong>KT</strong>A Gemke teilt dazu mit, dass in seiner Fraktion Überlegungen angestellt worden<br />

sind, weitergehende Entbürokratisierungs- und Entlastungsmaßnahmen - wenn möglich<br />

- vorzusehen. Da dies jedoch noch im einzelnen besprochen werden müsste,<br />

wurde vorgeschlagen, einen Beschluss bis März 2006 zu verschieben. Die Verwaltung<br />

hat in der Sitzung des <strong>Kreis</strong>ausschusses dazu festgestellt, dass keine zwingenden<br />

Gründe gegen diese Vertagung sprechen.<br />

<strong>KT</strong>A Wenniges vertritt die Auffassung, dass weitergehende Veränderungen im März<br />

durchaus möglich sein könnten. Ein Aussetzen des Beschlusses in der vorgeschlagenen<br />

Form wird dadurch nicht erforderlich.<br />

<strong>KT</strong>A Hoffmann spricht sich dafür aus, nicht einzelne Aspekte herauszugreifen und zu<br />

beschließen, sondern insgesamt die bestehenden Fragen zu weiteren Entbürokratisierungsmaßnahmen<br />

zu klären und in einem Gesamtpaket zu beschließen. Da die<br />

Verwaltung erklärt hat, dass hierdurch keine Probleme entstehen, sollte so verfahren<br />

werden.<br />

Frau Prokott ergänzt auf Nachfrage, dass der Ursprung der Beratungsdrucksache<br />

darin liegt, dass mit den zwischenzeitlich 30 Jahre alten internen Bestimmungen das<br />

Rechnungsprüfungsamt beauftragt wurde, sich in verschiedenen Sachbereichen mit<br />

Kleinstbeträgen zu beschäftigten. Die in der Beratungsdrucksache vorgeschlagenen<br />

Veränderungen führen dazu, dass ein großer Teil von Vorgängen dann nicht mehr<br />

einer Prüfung unterzogen werden muss, was dann auch zu einer Erleichterung für<br />

die Fachämter führt. Ein Problem in der Weise, dass die bisherigen Aufgaben nunmehr<br />

drei Monate länger als ursprünglich vorgesehen wahrgenommen werden, entsteht<br />

nicht. Ein Vorteil wurde allerdings darin gesehen, mit dem 1. Januar und der<br />

Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements einen entsprechenden<br />

Stichtag zu haben.<br />

<strong>KT</strong>A Machelett erinnert daran, dass der Rechnungsprüfungsausschuss über die<br />

Drucksache einstimmig beschlossen hat und alle Fraktionen dort vertreten waren.<br />

Ihrer Ansicht ist es außergewöhnlich, dass der <strong>Kreis</strong>tag einen einstimmigen Beschluss<br />

eines Fachausschusses kassiert, zumal in ihm keine Brisanz steckt.<br />

<strong>KT</strong>A Oehmke schließt sich dieser Auffassung an und sieht für die Verwaltung eine<br />

erhebliche Erleichterung, wenn ein solcher Beschluss gefasst wird.<br />

18


<strong>KT</strong>A Hoffmann macht darauf aufmerksam, dass eine Vertagung keine Ablehnung<br />

darstellt. Es können seiner Ansicht nach keine ernsthaften Bedenken dagegen vorgetragen<br />

werden, sich einen Sachverhalt etwas genauer zu betrachten.<br />

<strong>KT</strong>A Müller vertritt den Standpunkt, dass einstimmig beschlossen wurde, etwas zu<br />

vereinfachen. Es ergibt für ihn keinen Sinn, diese Angelegenheit jetzt mit zusätzlichen<br />

Aspekten anzureichern.<br />

Er schlägt vor, den Beschluss wie vorgesehen zu fassen und in einem folgenden<br />

Schritt zusätzliche Überlegungen anzustellen, eine weitere Entbürokratisierung anzuschließen,<br />

die dann zu einem ergänzenden Beschluss führen können.<br />

In der weiteren Diskussion ergibt sich keine einmütige Auffassung. Auf Nachfrage<br />

wird jedoch festgestellt, dass eine Veränderung der Prüfungsrichtlinien zum 01.01.<br />

2006 zwar wünschenswert ist, sich aber nicht zwingend ergibt.<br />

Landrat Steppuhn stellt fest, dass der Antrag auf Vertagung der Angelegenheit als<br />

Geschäftsordnungsantrag als weitergehend einzustufen ist und stellt ihn zur Abstimmung.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann mit der Mehrheit von 36 Ja- gegen 32 Nein-Stimmen<br />

nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der Tagesordnungspunkt 16 „Beteiligung des Rechnungsprüfungsamtes in Form der<br />

Visakontrolle und der Vorprüfung von Vergaben - Aktualisierung der hierzu ergangenen<br />

Beschlüsse und Verfügungen“ wird auf die Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages am 23.03.<br />

2006 vertagt.<br />

17. Beschluss über die Jahresrechnung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es für das<br />

Haushaltsjahr 2004 und Erteilung der Entlastung<br />

(14/7/306)<br />

<strong>KT</strong>A Müller berichtet über die Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses am<br />

24.11.2005 und teilt mit, dass der Rechnungsprüfungsausschuss dem <strong>Kreis</strong>tag ein-<br />

19


stimmig empfohlen hat, die Jahresrechnung 2004 zu beschließen und dem Landrat<br />

Entlastung zu erteilen.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

1. Gemäß § 94 Abs. 1 GO NW in Verbindung mit § 53 Abs. 1 und § 26 Abs. 1<br />

Buchstabe i) KrO NW wird über die Jahresrechnung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es für<br />

das Haushaltsjahr 2004 beschlossen.<br />

2. Dem Landrat wird Entlastung erteilt.<br />

18. Rettungsdienstbedarfsplan für den Märkischen <strong>Kreis</strong><br />

hier: Fortschreibung 2005<br />

(32/7/339, 32/7/358)<br />

Landrat Steppuhn gibt zur Kenntnis, dass der <strong>Kreis</strong>ausschuss am 08.12.2005 in dieser<br />

Angelegenheit keinen Beschluss gefasst und die Beratung und Entscheidung<br />

über den Tagesordnungspunkt an den <strong>Kreis</strong>tag verwiesen hat. Eine zwischenzeitlich<br />

vorbereitete Ergänzungsdrucksache (32/7/358) enthält den aktuellen Stand und zusätzlich<br />

erbetene Informationen.<br />

<strong>KT</strong>A Felsberg, <strong>KT</strong>A Albrecht und <strong>KT</strong>A Vormann erklären, dass sie aus Interessenskollisionsgründen<br />

an der Beratung und Entscheidung zu diesem Tagesordnungspunkt<br />

nicht teilnehmen werden.<br />

Herr Dr. Weimer informiert sodann über die erreichten Verhandlungsergebnisse. Das<br />

zunächst nicht erteilte Einvernehmen der Städte Altena, Plettenberg und Lüdenscheid<br />

liegt zwischenzeitlich auch formell vor. Gespräche mit den Städten Meinerzhagen<br />

und Kierspe sowie der Gemeinde Herscheid haben ebenfalls zu einer sehr<br />

weitgehenden Annäherung der unterschiedlichen Standpunkte geführt. Herr Dr. Weimer<br />

richtet seinen besonderen Dank an die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Fachamtes, Frau Heedfeld, Herrn Thal und Herrn König.<br />

<strong>KT</strong>A Machelett erklärt in einer ausführlicheren Ansprache, dass die SPD-Fraktion<br />

dem Rettungsdienstbedarfsplan zustimmen wird, und dankt ausdrücklich Herrn Dr.<br />

20


Weimer für die erzielten Ergebnisse (als Anlage im Wortlaut der Niederschrift beigefügt).<br />

<strong>KT</strong>A Schumann äußert sich kritisch. Die UWG-Fraktion hat Gelegenheit genommen,<br />

sich das Gutachten durch den Fachplaner der Firma Forplan vorstellen zu lassen.<br />

Der Inhalt dieses Gutachtens war überzeugend und einleuchtend. Als dann das Einvernehmen<br />

der zu beteiligenden Kommunen verweigert wurde, sind Veränderungen<br />

bzw. Verbesserungen vorgenommen worden - bis auf Herscheid. Eine Vernachlässigung<br />

der Interessen der Herscheider Bevölkerung ist nach seiner Ansicht nicht einzusehen.<br />

<strong>KT</strong>A Schumann erinnert an die vergleichsweise weitaus höheren Ausgaben<br />

hinsichtlich des Brandschutzes.<br />

<strong>KT</strong>A Gemke sieht den gefundenen Kompromiss als eine hervorragende Lösung an<br />

und richtet seinen ausdrücklichen Dank für den gefundenen Konsens an die beteiligten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Kreis</strong>verwaltung, insbesondere an Herrn Dr.<br />

Weimer. Hinsichtlich der Situation in Herscheid macht <strong>KT</strong>A Gemke darauf aufmerksam,<br />

dass sich die <strong>Kreis</strong>verwaltung in besonderer Weise für die Herscheider Interessen<br />

eingesetzt hat, da ursprünglich der Bestand der Rettungswache in Frage gestellt<br />

wurde. Für die CDU-Fraktion ist wichtig, dass das hohe Niveau im Rettungsdienst<br />

erhalten bleibt und die schwierige Gratwanderung zwischen finanziellen Voraussetzungen<br />

einerseits und den notwendigen Maßnahmen für die Lebensrettung andererseits<br />

vernünftig abgewogen wird. Der neue Entwurf des Bedarfsplanes ist nach<br />

seiner Auffassung auch unter diesem Gesichtspunkt gut gelungen. Einsparungen haben<br />

sich vornehmlich nicht auf den Rettungsdienst, sondern auf den Krankentransport<br />

konzentriert. Ein wichtiger Grundsatz besteht auch in der Gleichbehandlung der<br />

Kommunen im Märkischen <strong>Kreis</strong>. Auch ist zu berücksichtigen, dass es sich hierbei<br />

um eine Fortschreibung handelt und davon auszugehen sein wird, dass der Bedarfsplan<br />

auch entsprechend der Situation regelmäßig in der Zukunft fortgeschrieben<br />

werden muss.<br />

<strong>KT</strong>A Oehmke erklärt, dass auch ihre Fraktion der Fortschreibung des Bedarfsplanes<br />

zustimmen wird, nachdem weitgehend Übereinstimmung zwischen den Krankenkassen,<br />

den betroffenen Kommunen und dem <strong>Kreis</strong> erzielt worden ist.<br />

<strong>KT</strong>A Hoffmann trägt vor, dass die FDP-Fraktion den Beschluss mittragen wird. Wünschenswert<br />

wäre nach seiner Einschätzung bei der Behandlung dieser Thematik,<br />

dass etwas mehr Ruhe und Gelassenheit in den Vordergrund gestellt worden wäre.<br />

Zur Vorbereitung künftiger Fortschreibungen hält er es für erforderlich, auch tatsächliche<br />

Einsatzzeiten zu erfassen und zu untersuchen.<br />

21


<strong>KT</strong>A Reyher hält die Befrachtung mit Emotionen angesichts der Thematik für normal<br />

und richtet seinen besonderen Dank auch an die Ärzte vor Ort.<br />

Landrat Steppuhn richtet Worte des Dankes auch an die beteiligten Krankenkassen<br />

für das immer sehr konstruktive Miteinander im Zuge der Verhandlungen.<br />

Herr Dr. Weimer macht abschließend anhand von Beispielen deutlich, dass als Geschäftsgrundlage<br />

einheitlich bei den Verhandlungen für alle gegolten hat, dass keine<br />

zusätzlichen Stunden und keine zusätzlichen Finanzmittel zur Verfügung gestellt<br />

werden. Wenn - abweichend hiervon - dann doch Vereinbarungen solcher Art getroffen<br />

wurden, ging dieser Mehraufwand dann zu Lasten der betroffenen Kommune.<br />

Zur Herscheider Situation verdeutlicht Herr Dr. Weimer nochmals, dass der Ursprungsvorschlag<br />

des Gutachters und der Krankenkassen darauf abzielte, die Wache<br />

in Herscheid zu schließen, da nur dann eine Rettungswache sinnvoll Bestand<br />

haben kann, wenn sie 24 Stunden besetzt ist. Insoweit ist ihre Bestandserhaltung als<br />

Erfolg der Verwaltung zu bewerten, da ein darüber hinausgehendes Verhandlungsergebnis<br />

für Herscheid nicht zu erzielen gewesen wäre.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann mit Mehrheit bei 5 Gegenstimmen nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

A. Die Fortschreibung 2005 des Rettungsdienstbedarfsplanes für den Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong> wird in der Fassung des Entwurfes vom 16.08.2005 (Anlage 1) mit den in<br />

Anlage 3 dargestellten Ergänzungen und Änderungen redaktioneller Art und folgenden<br />

inhaltlichen Änderungen beschlossen:<br />

1. <strong>KT</strong>W-Vorhaltung im Rettungswachen-Einsatzbereich (RW-EB) Mitte (Altena /<br />

Nachrodt-Wiblingwerde / Balve / Werdohl / Neuenrade / Plettenberg):<br />

• Der <strong>KT</strong>W der RW Plettenberg wird an allen Tagen der Woche in der Zeit<br />

von 09.00 bis 17.00 Uhr vorgehalten. Die durch die samstags, sonn- und<br />

feiertags veränderten Besetzungszeiten entstehenden Personalkosten<br />

werden durch die Stadt Plettenberg getragen und sind nicht über Rettungsdienstgebühren<br />

refinanzierbar.<br />

• Der <strong>KT</strong>W der RW Werdohl wird zusätzlich an Samstagen, Sonn- und Feiertagen<br />

in der Zeit von 14.00 bis 22.00 Uhr besetzt.<br />

• Der <strong>KT</strong>W der RW Altena wird in die Trägerschaft des Märkischen <strong>Kreis</strong>es<br />

übernommen.<br />

• Die RW Altena hält einen Reserve-<strong>KT</strong>W vor.<br />

22


2. <strong>KT</strong>W-Vorhaltung im RW-EB Süd (Lüdenscheid / Herscheid / Meinerzhagen /<br />

Kierspe / Halver / Schalksmühle):<br />

• Der 24-Stunden-<strong>KT</strong>W wird von der RW Meinerzhagen zur RW Lüdenscheid<br />

verlagert.<br />

3. RTW-Vorhaltung:<br />

• Der 2. RTW der RW Meinerzhagen wird an sieben Tagen der Woche von<br />

08.00 bis 08.00 Uhr besetzt. Das NEF der RW Meinerzhagen wird gestrichen.<br />

• Die Besetzungszeiten des RTW der Rettungsaußenstelle Herscheid werden<br />

auf täglich 09.00 bis 16.00 Uhr festgelegt.<br />

B) Die Verwaltung wird beauftragt, 5,5 zusätzliche Planstellen für den Rettungsdienst<br />

im Stellenplan 2006 des Märkischen <strong>Kreis</strong>es einzurichten.<br />

19. 3. Änderungssatzung (der Anlage) zur Gebührensatzung des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es für die Rettungswachen Balve, Meinerzhagen, Werdohl, Halver<br />

und Herscheid vom <strong>15.</strong>07.2002<br />

(32/7/355)<br />

Landrat Steppuhn berichtet über die einstimmige Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Die 3. Änderungssatzung zur Gebührensatzung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es für die Rettungswachen<br />

Balve, Meinerzhagen, Werdohl, Halver und Herscheid vom <strong>15.</strong>07.2002<br />

wird in der der Drucksache als Anlage 1 beigefügten Fassung beschlossen.<br />

20. Fortschreibung Abfallwirtschaftskonzept - Erhöhung der jährlichen Verbrennungskapazität<br />

des MHKW in Iserlohn bis zu 295.000 Mg/a<br />

(34/7/333)<br />

Landrat Steppuhn gibt von der mehrheitlichen Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses<br />

Kenntnis.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann mit Mehrheit bei 5 Gegenstimmen nachstehenden<br />

23


Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt, die jährliche Durchsatzmenge des MHKW in Iserlohn ab sofort<br />

entsprechend der genehmigten Verbrennungsleistung auf maximal 295.000 Mg/a<br />

zu erhöhen.<br />

In der Folge ist das Abfallwirtschaftskonzept des Märkischen <strong>Kreis</strong>es entsprechend<br />

fortzuschreiben.<br />

21. Naturschutzzentrum;<br />

hier: Mitgliedschaft im Verein „Naturschutzzentrum <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong><br />

e. V.“<br />

(34/7/307, 30.0/7.334)<br />

Landrat Steppuhn informiert darüber, dass der Antrag der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis<br />

90/Die Grünen (34/7/307) in der Sitzung des <strong>Kreis</strong>ausschusses zurückgezogen wurde<br />

und der <strong>Kreis</strong>ausschuss einstimmig den Beschluss der Beratungsdrucksache<br />

30.0/7/334 vorschlägt.<br />

Auf Nachfrage erklärt <strong>KT</strong>A Oehmke, dass ihre Fraktion auch für die <strong>Kreis</strong>tagssitzung<br />

den gestellten Antrag zurückzieht.<br />

<strong>KT</strong>A Hoffmann schlägt als Vertreter des <strong>Kreis</strong>es Herrn <strong>KT</strong>A Mirco Schmale vor.<br />

<strong>KT</strong>A Machelett schlägt als stellvertretendes Mitglied Herrn <strong>KT</strong>A Eckhard Albrecht vor.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig bei einer Enthaltung nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

1. Die aus Fristgründen vorbehaltlich eines <strong>Kreis</strong>tagsbeschlusses zum 31. Dezember<br />

2005 ausgesprochene Kündigung der Mitgliedschaft des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es im „Naturschutzzentrum <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong> e. V.“ wird dahingehend<br />

modifiziert, daß die Kündigung zum 31. Dezember 2006 wirksam wird.<br />

2. Die vg. Kündigung wird zurückgenommen, wenn die Mitgliedschaft des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es im „Naturschutzzentrum <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong> e. V.“ ab dem 01. Ja-<br />

24


nuar 2007 nicht mehr mit einer gesellschaftsrechtlichen Beteiligung des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es an<br />

• der Naturschutzzentrum <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong> Landschaftspflege gGmbH und<br />

• Märkische Naturlamm GbR oder einer sonstigen juristischen Person<br />

gleichbedeutend ist.<br />

3. Als Vertreter des Märkischen <strong>Kreis</strong>es in der Mitgliederversammlung des Naturschutzzentrum<br />

<strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong> e. V. wird Herr <strong>KT</strong>A Mirco Schmale und als<br />

dessen Stellvertreter Herr <strong>KT</strong>A Eckhard Albrecht entsandt.<br />

4. Die Verwaltung wird beauftragt, bis spätestens zum 30. September 2006 zu<br />

berichten, ob die Voraussetzungen für die Rücknahme einer Kündigung im<br />

Sinne des Punktes 2. vorliegen.<br />

22. Landschaftsplan Nr. 2 „Balve - Mittleres Hönnetal“ des Märkischen Krei-<br />

ses - Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU (92/43/EWG)<br />

gemäß § 48 c Landschaftsgesetz NW (LG NW);<br />

hier: 1. Änderung des Landschaftsplanes Nr. 2 „Balve - Mittleres Hönne-<br />

tal“ gemäß § 29 Abs. 1 in Verbindung mit § 27 a - c LG NW<br />

(34/7/316, 34/7/367, 34/7/374)<br />

Landrat Steppuhn berichtet aus der Sitzung des <strong>Kreis</strong>ausschusses zu diesem Tagesordnungspunkt<br />

und teilt mit, dass ein Beschluss nicht gefasst, sondern die Angelegenheit<br />

auf die Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages vertagt wurde. Der Beschlussvorschlag des<br />

Ausschusses für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung mit dem Auftrag an die<br />

Verwaltung, die Möglichkeiten eines verkürzten Verfahrens zu prüfen, ist zwischenzeitlich<br />

umgesetzt. Hierzu liegt eine Ergänzungsdrucksache als Tischvorlage vor<br />

(34/7/374), deren Beschlussvorschlag auch Grundlage für die Abstimmung sein wird.<br />

Landrat Steppuhn schlägt vor, Beratung und Beschlussfassung mit dem Tagesordnungspunkt<br />

23 zu verbinden, da es sich inhaltlich um ein gleiches Verfahren handelt.<br />

Einwendungen gegen diese Verfahrensweise werden nicht vorgebracht.<br />

<strong>KT</strong>A Oehmke erklärt für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass sie sich für die<br />

Änderung der Landschaftspläne ausspricht, sich aber einer Aufweichung der Bürger-<br />

25


eteiligung nicht anschließt. Insoweit wird sich ihre Fraktion bei einer Beschlussfassung<br />

der Stimme enthalten.<br />

<strong>KT</strong>A Machelett richtet in einem längeren Vortrag kritische Äußerungen an Herrn <strong>KT</strong>A<br />

Gemke bezüglich seiner Einflussnahme auf Verfahren zur Landschaftsplanung (im<br />

Wortlaut der Niederschrift beigefügt) und beantragt, über den vom Ausschuss für Abfallwirtschaft,<br />

Umweltschutz und Planung beschlossenen Vorschlag abzustimmen.<br />

Den Beschlussvorschlag der Ergänzungsdrucksache wird die SPD-Fraktion ablehnen.<br />

<strong>KT</strong>A Gemke entgegnet, dass es seine Fraktion für groben Unfug hält, flächendeckend<br />

alle FFH-Gebiete zu Naturschutzgebieten zu erklären. Es kann seiner Auffassung<br />

nach nicht richtig sein, Randgebiete von Mülldeponien, Staukanäle u. ä. unter<br />

europäischen Naturschutz zu stellen. Den Bürgerinnen und Bürgern darf nicht suggeriert<br />

werden, dass durch eine breite Beteiligung Einfluss auf Entscheidungen genommen<br />

werden kann, da es eine gesetzliche Verpflichtung zur Umsetzung ohne Ermessensspielräume<br />

gibt. Mit einer solchen Politik wird der Reputation des Umweltschutzes<br />

Schaden zugefügt.<br />

<strong>KT</strong>A Oehmke wendet ein, dass sie es auch nicht gutheißen kann, nur noch Naturschutzgebiete<br />

auszuweisen, wenn es die CDU-Fraktion für richtig hält.<br />

Auf den Antrag der SPD-Fraktion ruft Landrat Steppuhn zunächst den Beschlussvorschlag<br />

des Ausschusses für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung zur Abstimmung<br />

auf (34/7/316).<br />

Der Beschluss wird sodann mit Mehrheit abgelehnt.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann mit Mehrheit bei 5 Enthaltungen nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

1. Der Märkische <strong>Kreis</strong> setzt die FFH-Gebiete entsprechend den vorgegebenen<br />

Abgrenzungen durch das Land 1 : 1 in einem vereinfachten Verfahren gemäß<br />

§ 29 Abs. 2 Landschaftsgesetz NW ohne die Festsetzung weiterer Schutzgebiete<br />

gemäß §§ 20 - 23 Landschaftsgesetz NW um.<br />

2. Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, ob in einem zweiten Schritt weitere<br />

schutzwürdige Bereiche festgesetzt werden sollen. Dabei wird ein zu bildender<br />

26


der interfraktionelle Arbeitskreis zur Landschaftsplanung beteiligt, für den jede<br />

Fraktion ein Arbeitskreismitglied und einen Stellvertreter benennt.<br />

23. Landschaftsplan Nr. 1 „Plettenberg - Herscheid - Neuenrade“ des Märki-<br />

schen <strong>Kreis</strong>es - Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU<br />

(92/43/EWG) gemäß § 48 c Landschaftsgesetz NW (LG NW);<br />

hier: 1. Änderung des Landschaftsplanes Nr. 1 „Plettenberg - Herscheid<br />

- Neuenrade“ gemäß § 29 Abs. 1 in Verbindung mit § 27 a - c LG<br />

NW<br />

(34/7/314)<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst mit Mehrheit bei 5 Enthaltungen nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

1. Der Märkische <strong>Kreis</strong> setzt die FFH-Gebiete entsprechend den vorgegebenen<br />

Abgrenzungen durch das Land 1 : 1 in einem vereinfachten Verfahren gemäß<br />

§ 29 Abs. 2 Landschaftsgesetz NW ohne die Festsetzung weiterer Schutzgebiete<br />

gemäß §§ 20 - 23 Landschaftsgesetz NW um.<br />

2. Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, ob in einem zweiten Schritt weitere<br />

schutzwürdige Bereiche festgesetzt werden sollen. Dabei wird ein zu bildender<br />

der interfraktionelle Arbeitskreis zur Landschaftsplanung beteiligt, für den jede<br />

Fraktion ein Arbeitskreismitglied und einen Stellvertreter benennt.<br />

24. Änderung der Schulnamen der Sonderschulen in <strong>Kreis</strong>trägerschaft<br />

(40/7/260)<br />

Landrat Steppuhn verweist auf die einstimmige Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses.<br />

27


Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt, die Förderschulen - ehemals Sonderschulen - in <strong>Kreis</strong>trägerschaft<br />

gemäß § 6 Abs. 6 Schulgesetz ab 01.08.2005 wie folgt zu benennen:<br />

Schule an der Höh<br />

Förderschule des Märkischen <strong>Kreis</strong>es - Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung - in<br />

Lüdenscheid<br />

- Primar-, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II -<br />

Carl-Sonnenschein-Schule<br />

Förderschule des Märkischen <strong>Kreis</strong>es - Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung - in<br />

Iserlohn-Sümmern<br />

- Primar-, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II -<br />

Astrid-Lindgren-Schule<br />

Förderschule des Märkischen <strong>Kreis</strong>es - Förderschwerpunkt Sprache - in Lüdenscheid<br />

- Primarstufe -<br />

Regenbogen-Schule<br />

Förderschule des Märkischen <strong>Kreis</strong>es - Förderschwerpunkt Sprache - in Menden<br />

- Primarstufe -<br />

Erich Kästner-Schule<br />

Förderschule des Märkischen <strong>Kreis</strong>es - Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale<br />

Entwicklung - in Lüdenscheid<br />

- Primar- und Sekundarstufe I -<br />

Wilhelm-Busch-Schule<br />

Förderschule des Märkischen <strong>Kreis</strong>es - Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale<br />

Entwicklung - in Hemer<br />

- Primar- und Sekundarstufe I -.<br />

28


25. Schulentwicklungsplanung für die Berufskollegs des Märkischen Krei-<br />

ses<br />

(40/7/320, 40/7/359, 40/7/362)<br />

Landrat Steppuhn gibt davon Kenntnis, dass in der Sitzung des <strong>Kreis</strong>ausschusses<br />

am 08.12.2005 kein Beschluss gefasst, sondern der Beratungsgegenstand an den<br />

<strong>Kreis</strong>tag verwiesen wurde.<br />

Die Beschlussfassung des Schul- und Sportausschusses wurde in einer Ergänzungsdrucksache<br />

der Verwaltung nochmals zusammengefasst (40/7/359), die auch<br />

Grundlage für die Beschlussfassung ist. Der im letzten Absatz dieser Drucksache<br />

formulierte Auftrag an die Verwaltung ist mit einer weiteren Ergänzungsdrucksache<br />

(40/7/362) umgesetzt worden, die hierzu einen separaten Beschlussvorschlag enthält.<br />

<strong>KT</strong>A Brunswicker erklärt, dass er aus Interessenskollisionsgründen an der Beratung<br />

und Beschlussfassung zu diesem Tagesordnungspunkt nicht teilnehmen wird.<br />

Unter Hinweis auf die erforderliche Beteiligung der Schulkonferenzen teilt Herr Heer<br />

mit, dass Einwände vom Kaufmännischen Berufskolleg in Menden geltend gemacht<br />

werden. Das Kaufmännische Berufskolleg in Menden hält an der Errichtung der<br />

nachfolgenden Bildungsgänge fest:<br />

a) 2-jähriger Bildungsgang „Kaufmännische(r) Assistent(in) - Fachrichtung Betriebswirtschaft<br />

-"<br />

b) Bildungsgang „Allgemeine Hochschulreife mit dem fachlichen Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Rechnungswesen“<br />

c) Die vorgesehene jahrgangsweise Auflösung des 3-jährigen Bildungsganges<br />

„Kaufmännische(r) Assistent(in) - Fachrichtung Fremdsprachen“ wird abgelehnt.<br />

Das Hönne-Berufskolleg in Menden stellt den Antrag, den befristet errichteten 3-jährigen<br />

Bildungsgang „Konstruktions- und fertigungstechnische(r) Assistent(in)“ fortzuführen.<br />

Von der Beschlusslage des <strong>Kreis</strong>es waren auch die Nachbarschulträger zu informieren.<br />

Dies ist nach Beschlussfassung im Schul- und Sportausschuss geschehen.<br />

29


Die Stadt Hagen hat mitgeteilt, dass sie gegen die Errichtung aller Bildungsgänge im<br />

Märkischen <strong>Kreis</strong> Bedenken geltend macht, im besonderen gegen die Errichtung des<br />

Bildungsganges „Allgemeine Hochschulreife - Technik“.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt<br />

1. die Teilziele einschließlich der Absichtserklärungen sowie den weiteren Verfahrensablauf<br />

hinsichtlich der Schulentwicklungsplanung für die Berufskollegs des<br />

Märkischen <strong>Kreis</strong>es entsprechend der Beratungsdrucksache Nr. 40/7/ 320.<br />

2. die Errichtung folgender Bildungsgänge gemäß § 81 Abs. 2 und 3 Schulgesetz<br />

NRW:<br />

Bildungsgang „Allgemeine Hochschulreife mit dem fachlichen Schwerpunkt Maschinenbautechnik“<br />

- befristet auf 3 Eintrittsjahre - in Vollzeitform gemäß Anlage<br />

D 20 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn zum 01.08.2006<br />

Bildungsgang „Allgemeine Hochschulreife mit dem fachlichen Schwerpunkt Elektrotechnik“<br />

- befristet auf 3 Eintrittsjahre - in Vollzeitform gemäß Anlage 15<br />

der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn zum 01.08.2006<br />

Bildungsgang „Allgemeine Hochschulreife mit dem fachlichen Schwerpunkt „Elektrotechnik“<br />

- befristet auf 3 Eintrittsjahre - in Vollzeitform gemäß Anlage 15<br />

der APO-BK am Berufskolleg für Technik in Lüdenscheid in Kooperation mit<br />

dem Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg in Halver-Ostendorf zum 01.08.2006<br />

Bildungsgang „Allgemeine Hochschulreife mit dem fachlichen Schwerpunkt Maschinenbautechnik“<br />

- befristet auf 3 Eintrittsjahre - in Vollzeitform gemäß Anlage<br />

D 20 der APO-BK am Berufskolleg für Technik in Lüdenscheid in Kooperation<br />

mit dem Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg in Halver-Ostendorf zum 01.08.<br />

2006<br />

2-jähriger Bildungsgang „Fachoberschule 12 B - Teilzeit -, Fachrichtung Technik“<br />

gemäß Anlage C 11 der APO-BK am Hönne-Berufskolleg in Menden zum<br />

01.08.2006<br />

30


2-jähriger Bildungsgang „Fachoberschule 12 B - Teilzeit -, Fachrichtung Wirtschaft<br />

und Verwaltung“ gemäß Anlage C 11 der APO-BK am Kaufmännischen<br />

Berufskolleg in Menden zum 01.08.2006<br />

1-jähriger Bildungsgang „Berufliche Grundbildung für Schülerinnen und Schüler<br />

mit Fachoberschulreife, Berufsfeld: Wirtschaft und Verwaltung“ in Vollzeitform<br />

gemäß Anlage B 4 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn zum 01.08.2006<br />

1-jähriger Bildungsgang „Berufliche Grundbildung für Schülerinnen und Schüler<br />

mit Fachoberschulreife, Berufsfeld: Metalltechnik“ in Vollzeitform gemäß Anlage<br />

B 4 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn zum 01.08.2006<br />

1-jähriger Bildungsgang „Berufliche Grundbildung für Schülerinnen und Schüler<br />

mit Fachoberschulreife, Berufsfeld: Sozial- und Gesundheitswesen“ in Vollzeitform<br />

gemäß Anlage B 4 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn zum 01.08.<br />

2006<br />

2-jähriger Bildungsgang „Berufliche Grundbildung im Berufsfeld Körperpflege<br />

und Fachoberschulreife“ in Vollzeitform gemäß Anlage B 1 der APO-BK am<br />

Gertrud-Bäumer-Berufskolleg in Lüdenscheid zum 01.08.2006<br />

3. die Festlegung der Zügigkeit für folgende Bildungsgänge gemäß § 81 Abs. 2<br />

und 3 Schulgesetz NRW:<br />

3-jähriger Bildungsgang „Gestaltungstechnische Assistentin/gestaltungs-technischer<br />

Assistent - Schwerpunkt Grafik - und Fachhochschulreife“ in Vollzeitform<br />

gemäß Anlage C 1 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn wird ab 01.08.2006<br />

zweizügig geführt.<br />

3-jähriger Bildungsgang „Gestaltungstechnische Assistentin/gestaltungstechnischer<br />

Assistent - Schwerpunkt Medien und Kommunikation - und Fachhochschulreife“<br />

in Vollzeitform gemäß Anlage C 1 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn<br />

wird ab 01.08.2006 einzügig geführt.<br />

2-jähriger Bildungsgang „Gestaltungstechnische Assistentin/gestaltungstechnischer<br />

Assistent - Schwerpunkt Grafik -" in Vollzeitform gemäß Anlage C 2 der<br />

APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn wird ab 01.08.2006 einzügig geführt.<br />

31


4. die jahrgangsweise Auflösung folgender Bildungsgänge gemäß § 81 Abs. 2 und<br />

3 Schulgesetz NRW:<br />

3-jähriger Bildungsgang „Kaufmännische Assistentin/kaufmännischer Assistent<br />

- Fachrichtung Fremdsprachen -" in Vollzeitform gemäß Anlage C 3 der APO-<br />

BK am Kaufmännischen Berufskolleg in Menden wird beginnend ab 01.08.2006<br />

jahrgangsweise aufgelöst - letzter Eintrittsjahrgang 2005/06 -.<br />

1-jähriger Bildungsgang „Fachoberschule 12 B - Vollzeit -, Fachrichtung Technik“<br />

gemäß Anlage C 10 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn wird beginnend<br />

ab 01.08.2006 jahrgangsweise aufgelöst - letzter Eintrittsjahrgang<br />

2005/06 -.<br />

2-jähriger Bildungsgang „Fachoberschule 12 B - Teilzeit -, Fachrichtung Technik“<br />

gemäß Anlage C 11 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn wird beginnend<br />

ab 01.08.2006 jahrgangsweise aufgelöst - letzter Eintrittsjahrgang<br />

2005/06 -.<br />

1-jähriger Bildungsgang „Fachoberschule 12 B - Vollzeit -, Fachrichtung Wirtschaft<br />

und Verwaltung“ gemäß Anlage C 10 der APO-BK am Berufskolleg in<br />

Iserlohn wird beginnend ab 01.08.2006 jahrgangsweise aufgelöst - letzter Eintrittsjahrgang<br />

2005/06 -.<br />

2-jähriger Bildungsgang „Fachoberschule 12 B - Teilzeit -, Fachrichtung Wirtschaft<br />

und Verwaltung“ gemäß Anlage C 11 der APO-BK am Berufskolleg in<br />

Iserlohn wird beginnend ab 01.08.2006 jahrgangsweise aufgelöst - letzter Eintrittsjahrgang<br />

2005/06 -.<br />

5. die Ablehnung folgender von den Berufskollegs beantragter Bildungsgänge:<br />

2-jähriger Bildungsgang „Kaufmännische Assistentin/kaufmännischer Assistent<br />

- Fachrichtung Betriebswirtschaft -" in Vollzeitform gemäß Anlage C 2 der APO-<br />

BK am Kaufmännischen Berufskolleg in Menden<br />

3-jähriger Bildungsgang „Elektrotechnische Assistentin/elektrotechnischer Assistent“<br />

in Vollzeitform gemäß Anlage C 1 der APO-BK am Berufskolleg für<br />

Technik in Lüdenscheid<br />

32


3-jähriger Bildungsgang „Konstruktions- und fertigungstechnische Assistentin/<br />

konstruktions- und fertigungstechnischer Assistent“ in Vollzeitform gemäß Anlage<br />

C 1 der APO-BK am Berufskolleg für Technik in Lüdenscheid<br />

Bildungsgang „Allgemeine Hochschulreife mit dem fachlichen Schwerpunkt Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Rechnungswesen“ in Vollzeitform gemäß Anlage D 27<br />

der APO-BK am Kaufmännischen Berufskolleg in Menden<br />

6. folgende Absichtserklärung:<br />

Über die Weiterführung der derzeit fortbestehenden Assistentenbildungsgänge<br />

3-jähriger Bildungsgang „Bekleidungstechnische Assistentin/bekleidungstechnischer<br />

Assistent“ und Fachhochschulreife in Vollzeitform gemäß Anlage C 1 der<br />

APO-BK am Hönne-Berufskolleg in Menden<br />

3-jähriger Bildungsgang „Informationstechnische Assistentin/informationstechnischer<br />

Assistent“ und Fachhochschulreife in Vollzeitform gemäß Anlage C 1 der<br />

APO-BK am Hönne-Berufskolleg in Menden<br />

3-jähriger Bildungsgang „Informationstechnische Assistentin/informationstechnischer<br />

Assistent“ und Fachhochschulreife in Vollzeitform gemäß Anlage C 1 der<br />

APO-BK am Berufskolleg für Technik in Lüdenscheid<br />

3-jähriger Bildungsgang „Gestaltungstechnische Assistentin/gestaltungstechnischer<br />

Assistent - Schwerpunkt Grafik -" und Fachhochschulreife in Vollzeitform<br />

gemäß Anlage C 1 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn<br />

3-jähriger Bildungsgang „Gestaltungstechnische Assistentin/gestaltungstechnischer<br />

Assistent - Schwerpunkt Medien und Kommunikation -" und Fachhochschulreife<br />

in Vollzeitform gemäß Anlage C 1 der APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn<br />

2-jähriger Bildungsgang „Gestaltungstechnische Assistentin/gestaltungstechnischer<br />

Assistent - Schwerpunkt Grafik -" in Vollzeitform gemäß Anlage C 2 der<br />

APO-BK am Berufskolleg in Iserlohn<br />

soll bis Ende 2007 beraten und entschieden werden.<br />

33


Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt, am Berufskolleg für Technik in Lüdenscheid zum 01.08.2006<br />

den Bildungsgang 2-jährige Berufsfachschule für Technik, fachlicher Schwerpunkt Metalltechnik,<br />

Profilbildung: Maschinen-/Automatisierungstechnik in Vollzeitform - zweizügig<br />

- gemäß § 81 Abs. 2 und 3 Schulgesetz NRW zu errichten, soweit der hierfür erforderliche<br />

Raumbedarf am Berufskolleg zur Verfügung steht.<br />

26. Sanierung des Schwimmbades der Carl-Sonnenschein-Schule, Förder-<br />

schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung des Märki-<br />

schen <strong>Kreis</strong>es, Iserlohn-Sümmern<br />

(40/7/325)<br />

Landrat Steppuhn informiert über die einstimmige Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt, die für die Sanierung des Schwimmbades der Carl-Sonnenschein-Schule,<br />

Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung des<br />

Märkischen <strong>Kreis</strong>es in Iserlohn-Sümmern, erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von<br />

rd. 910.000 € im Haushaltsjahr 2006 bereitzustellen.<br />

27. Entgeltbedarfsberechnung für das Schullandheim des Märkischen Krei-<br />

ses<br />

(40/7/327)<br />

Landrat Steppuhn informiert über die einstimmige Empfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses<br />

zu dieser Angelegenheit.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

34


Der <strong>Kreis</strong>tag beschließt, die Entgelte für die Nutzung des Schullandheimes ab<br />

01.01.2006 gemäß des Vorschlages der Beratungsdrucksache festzusetzen.<br />

28. Märkische Kulturstiftung Burg Altena;<br />

hier: Nutzungsüberlassungsvertrag zwischen dem Märkischen <strong>Kreis</strong><br />

(41/7/268)<br />

und der Märkischen Kulturstiftung Burg Altena<br />

Landrat Steppuhn teilt mit, dass der <strong>Kreis</strong>ausschuss auch zu diesem Tagesordnungspunkt<br />

eine einstimmige Beschlussempfehlung abgegeben hat.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Die Verwaltung wird beauftragt, den der Vorlage im Entwurf beiliegenden Nutzungsüberlassungsvertrag<br />

für die im Vertrag festgelegten Bereiche der Burg Altena mit der<br />

Märkischen Kulturstiftung Burg Altena abzuschließen.<br />

29. Märkische Kulturstiftung Burg Altena;<br />

hier: Vertrag zwischen dem Märkischen <strong>Kreis</strong> und der Märkischen Kul-<br />

turstiftung Burg Altena zur Gestattung der Errichtung einer „Spen-<br />

der- und Sponsorentafel“ und Gestattung der namentlichen Wid-<br />

mung musealer Räumlichkeiten und Exponate<br />

(41/7/269, 41/7/315, 41/7/356)<br />

Landrat Steppuhn informiert darüber, dass zur Ursprungsberatungsdrucksache der<br />

Verwaltung (41/7/269) ein Antrag der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (41/7/<br />

315) gestellt wurde, der in der Sitzung des <strong>Kreis</strong>ausschusses am 08.12.2005 mit<br />

Mehrheit abgelehnt worden ist. Eine einstimmige Empfehlung bei einer Enthaltung<br />

hat der <strong>Kreis</strong>ausschuss für den Beschlussvorschlag der Beratungsdrucksache 41/7/<br />

356) abgegeben.<br />

Landrat Steppuhn stellt den Antrag der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />

(41/7/315) zur Abstimmung.<br />

35


Der Antrag wird sodann mit Mehrheit bei 5 Stimmen für den Antrag abgelehnt.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig bei 5 Enthaltungen nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Die Verwaltung wird beauftragt, den der Vorlage im Entwurf beiliegenden Vertrag zur<br />

Gestattung der Errichtung einer Spender- und Sponsorentafel und die Gestattung der<br />

namentlichen Widmung musealer Räumlichkeiten und Exponate auf der Burg Altena<br />

mit der Märkischen Kulturstiftung Burg Altena für 5 Jahre abzuschließen.<br />

30. Änderung des ARGE-Vertrages zum 01.01.2006 - Übernahme der Verant-<br />

wortung durch den Märkischen <strong>Kreis</strong> in der ARGE<br />

(50/7/342, 50/7/370)<br />

Landrat Steppuhn verweist darauf, dass zwei Beratungsdrucksachen der Verwaltung<br />

zu diesem Tagesordnungspunkt vorliegen.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag nimmt Kenntnis.<br />

31. Antrag des Caritasverbandes für das Dekanat Altena-Lüdenscheid zur<br />

Förderung der Schwangerschaftsberatung<br />

(53/7/293)<br />

<strong>KT</strong>A Hins teilt mit, dass er aus Gründen einer möglichen Interessenkollision an der<br />

Beratung und Beschlussfassung zu diesem Tagesordnungspunkt nicht teilnimmt.<br />

Landrat Steppuhn informiert über die einstimmige Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses.<br />

36


Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig bei 5 Enthaltungen nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

1. Die Richtlinie des Märkischen <strong>Kreis</strong>es für die Förderung von gesetzlich anerkannten<br />

Schwangerschaftsberatungsstellen freier Träger wird geändert. Der<br />

Bedarf wird auf maximal 6 Beraterstellen erhöht.<br />

2. Die Schwangerschaftsberatungsstelle des Caritasverbandes für das Dekanat<br />

Altena-Lüdenscheid wird für das Jahr 2005 mit einem Betrag von 2.000 € gefördert.<br />

3. Ab dem Jahr 2006 erfolgt, ergänzend zur wieder aufgenommenen Landesförderung,<br />

eine Förderung entsprechend der überarbeiteten Richtlinie des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es für die Förderung von gesetzlich anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen<br />

freier Träger vom 07.12.2000.<br />

32. Resolution zur Reaktivierung des Schienenverkehrs auf der Strecke Ma-<br />

rienheide - Meinerzhagen - Kierspe - Brügge;<br />

hier: Antrag der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 31.08.<br />

2005<br />

(60/7/271)<br />

Landrat Steppuhn gibt davon Kenntnis, dass der <strong>Kreis</strong>ausschuss diesen Antrag<br />

mehrheitlich bei 2 Stimmen für den Antrag und 5 Enthaltungen abgelehnt hat.<br />

<strong>KT</strong>A Reyher informiert darüber, dass während des Landtagswahlkampfes Irritationen<br />

hinsichtlich der Weiterführung der Planungen zur Reaktivierung der Volme-Agger-<br />

Bahn empfunden wurden und im Rat der Stadt Marienheide eine entsprechende Resolution<br />

verabschiedet wurde. Diese Resolution ist auch an den Märkischen <strong>Kreis</strong><br />

geschickt worden. Da eine Behandlung in den zuständigen Gremien jedoch nicht erfolgt<br />

ist, hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dies zum Anlass genommen, einen<br />

entsprechenden Antrag zu stellen. Zwischenzeitlich haben die DB-Netz und die DB-<br />

Station und Service der Aufnahme der Planung für die Reaktivierung auf dieser Strecke<br />

zugestimmt. Der Gesamtvorstand wird voraussichtlich Ende des Jahres hierüber<br />

entscheiden. Die <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erhofft sich, dass mit die-<br />

37


ser Resolution auf die Entscheidung des Vorstandes zusätzlich positiv Einfluss genommen<br />

werden kann.<br />

Stellvertretender Landrat Vorländer übernimmt die Sitzungsleitung.<br />

Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 31.08.2005 (60/7/271) wird sodann<br />

mit Mehrheit bei 11 Stimmen für den Antrag und einigen Enthaltungen abgelehnt.<br />

33. Resolution gegen die geplanten Kürzungen für den Nahverkehr;<br />

hier: Antrag der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 02.12.<br />

2005<br />

(60/7/361, 60/7/372)<br />

Stellvertretender Landrat Vorländer macht darauf aufmerksam, dass neben dem Antrag<br />

der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ein alternativer Text für die Resolution<br />

eingebracht wurde.<br />

<strong>KT</strong>A Oehmke erklärt, dass eine Resolution nur dann als sinnvolle Maßnahme in Betracht<br />

kommen kann, wenn sie von einer breiten Mehrheit getragen wird und die<br />

Mehrheitsfähigkeit ihres Antrages unsicher erscheint. Unter diesem Gesichtspunkt<br />

zieht <strong>KT</strong>A Oehmke den Antrag der <strong>Kreis</strong>tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (60/7/<br />

372) zurück.<br />

Landrat Steppuhn übernimmt wieder die Leitung der Sitzung.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag des Märkischen <strong>Kreis</strong>es fordert die Landesregierung auf, sich im Bundesrat<br />

gegen die Kürzungen auszusprechen. Vorschnelle Kürzungsentscheidungen<br />

gefährden den ÖPNV und SPNV in seinen Grundfesten innerhalb des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Mögliche Kürzungen im SPNV dürfen nicht zu höheren Belastungen<br />

der kommunalen Aufgabenträger führen. Durch die Kürzungen der 45 a-Mittel in den<br />

Stufen 4, 8 und 12 % bis 2006 gemäß dem Koch-Steinbrück-Papier sowie der weiteren<br />

geplanten Reduzierung dieser Ausgleichsleistungen hinsichtlich der Anerken-<br />

38


nung ausbildungsnotwendiger Tage ist die Belastbarkeit der kommunalen Aufgabenträger<br />

im ÖPNV erreicht.<br />

Der Märkische <strong>Kreis</strong> fordert die Landesregierung auf, sich im Rahmen der Revision<br />

des Bundesregionalisierungsgesetzes 2008 für eine bessere Mittelverteilung für<br />

Nordrhein-Westfalen einzusetzen. Untersuchungen machen deutlich, dass Nordrhein-Westfalen<br />

in den vergangenen Jahren im Verhältnis zu den übrigen Bundesländern<br />

unter Berücksichtigung strukturpolitischer Rahmenbedingungen zu wenig<br />

Bundesmittel zugewiesen bekommen hat. Im Rahmen der Revision sind die Bundesmittel<br />

neu auf eine verlässliche Größenordnung für die Folgejahre zu definieren,<br />

bei der eine Sicherung des derzeitigen Leistungsangebotes im Vordergrund stehen<br />

muss.<br />

Einer schrittweisen Reduzierung der Bundesmittel in Stufen ist eine klare Absage zu<br />

erteilen. Diese ist praktisch unter Berücksichtigung planerischer und fahrgastbezogener<br />

Aspekte nicht zu realisieren.<br />

34. Initiative Netzwerk Forst und Holz Südwestfalen;<br />

hier: Fortsetzung der Beteiligung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es<br />

(60/7/328)<br />

Landrat Steppuhn gibt die einstimmige Beschlussempfehlung des <strong>Kreis</strong>ausschusses<br />

zur Kenntnis.<br />

Der <strong>Kreis</strong>tag fasst sodann einstimmig nachstehenden<br />

Beschluss:<br />

1. Der <strong>Kreis</strong>tag stimmt der Fortsetzung einer Beteiligung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es<br />

am Netzwerk Forst und Holz Südwestfalen im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung<br />

unter der Voraussetzung zu, dass die finanzielle und personelle Förderung<br />

durch das Land mindestens in gleichem Umfang wie bisher erfolgt.<br />

2. Die Co-Finanzierung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es erstreckt sich maximal noch über<br />

die nächsten drei Jahre mit dem Ziel, ab 2009 keine öffentlichen Mittel mehr zur<br />

Finanzierung des Netzwerkes einzusetzen.<br />

39


35. Anfragen und Mitteilungen<br />

Anfragen<br />

Keine.<br />

Mitteilungen<br />

Landrat Steppuhn verweist auf nachstehende schriftliche Mitteilungen:<br />

a) Handlungsschwerpunkt: „Demographischer Wandel“;<br />

hier: Handlungsrahmen zur Aufgabenkoordination<br />

(60/7/253)<br />

b) Umsetzungsbericht Mittelstandsfreundliche Verwaltung <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong><br />

(60/7/294)<br />

c) Gemeinsame Resolution der Bürgermeister und des Landrates des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es zur Zusammenführung der Arbeitslosen- und der Sozialhilfe<br />

(GK/7/344)<br />

36. Anfragen von Einwohnern<br />

Keine.<br />

Landrat Steppuhn schließt die öffentliche Sitzung um 18:05 Uhr.<br />

40


Anlage zur Niederschrift über die Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages am <strong>15.</strong> 12. 2005<br />

TOP2<br />

Rede von Landrat Aloys Steppuhn aus Anlass der Einbringung des<br />

Haushaltsplanes 2006 am <strong>15.</strong> Dezember 2005.<br />

Es gilt das gesprochene Wort!<br />

Sperrfrist beachten: <strong>15.</strong>12.17.00 Uhr<br />

Damen und Herren <strong>Kreis</strong>tagsabgeordneten,<br />

meine sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Nach der Umstellung auf den Euro zum 1. Januar 2002 erhält der Haushaltsplan des<br />

Märkischen <strong>Kreis</strong>es in 2006 innerhalb kurzer Zeit wieder mal ein völlig neues Gesicht:<br />

Mit dem Entwurf für 2006 wurde nun erstmals ein Zahlenwerk vorgelegt, dass<br />

ausschließlich nach den Grundsätzen des Neuen Kommunalen Finanzmanagements<br />

(NKF) aufgestellt ist.<br />

Leider hat sich die finanzielle Situation nicht geändert, die weiterhin schwierig ist. Wie<br />

Sie wissen, haben wir uns daher in diesem Jahr zu zwei außergewöhnlichen Maßnahmen<br />

veranlasst gesehen.<br />

Zum einen haben wir die Einbringung des Haushaltes 2006 in die heutige Sitzung<br />

des <strong>Kreis</strong>tages verschoben, um unter den vorhandenen Rahmenbedingungen zuverlässiger<br />

kalkulieren zu können.<br />

Zum anderen hat Herr <strong>Kreis</strong>kämmerer Dr. Weimer in Abstimmung mit mir Anfang<br />

September eine Haushaltssperre ausgesprochen. Sämtliche freiwilligen und Ermessensausgaben<br />

bedurften bzw. bedürfen nun seiner Einzelzustimmung. Der Grund für<br />

diese Maßnahme war die Einschätzung eines weiter ansteigenden Defizits in 2005.<br />

Das reicht natürlich bei weitem nicht, um den Haushalt 2006 ausgleichen zu können.<br />

Dem Gesamtaufwand von 319,9 Mio. Euro stehen Erträge in Höhe von 305,5 Mio.<br />

Euro gegenüber. Nach dem Haushaltssicherungskonzept war ein Defizit von 4,2 Mio.<br />

Euro für 2006 geplant. Dies bedeutet im Ergebnis eine Deckungslücke von 10,2 Mio.<br />

Euro für 2006.<br />

Aus diesem Grunde ist im Entwurf 2006 – nach vielen Jahren Stabilität bzw. sogar<br />

Senkung der <strong>Kreis</strong>umlage – vorgesehen, den Hebesatz der allgemeinen <strong>Kreis</strong>umlage<br />

um 2,4 Prozentpunkte auf insgesamt 35,4 Prozent zu erhöhen.<br />

Auf der Bürgermeisterkonferenz am 9. Dezember in Menden ist diese vorgesehene<br />

Erhöhung der <strong>Kreis</strong>umlage in einer sehr sachlichen und konstruktiven Form diskutiert<br />

worden.<br />

Im Ergebnis haben die Bürgermeister einmütig dafür votiert, dass der Märkische<br />

<strong>Kreis</strong> das nach neuem NKF-Recht bestehende Instrument der Inanspruchnahme der<br />

Ausgleichsrücklage noch stärker nutzt, um die <strong>Kreis</strong>umlage nicht in der vorgesehenen<br />

Höhe steigen zu lassen.<br />

41


Die Bürgermeister vertraten die Auffassung, dass eine geringere Erhöhung der<br />

<strong>Kreis</strong>umlage den Interessen der Städte und Gemeinden sowie des <strong>Kreis</strong>es gleichermaßen<br />

gerecht würde.<br />

Ich habe zugesagt, dieses Votum hier und heute mit in den <strong>Kreis</strong>tag zu nehmen und<br />

bitte Sie, dies in Ihre Haushaltsberatungen einfließen zu lassen.<br />

Einzelheiten, Daten und Grundlagen zum Haushalt wird Ihnen Herr <strong>Kreis</strong>kämmerer<br />

Dr. Weimer gleich in seiner Haushaltsrede näher erläutern.<br />

Bevor ich an dieser Stelle auf einige aktuelle Stichworte zum vorliegenden Entwurf<br />

des Haushaltsplans für das Jahr 2006 eingehe, ist es mir ein wichtiges Anliegen, zunächst<br />

eine Vorbemerkung zu Rolle und zum Selbstverständnis des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es zu machen.<br />

In den letzten Wochen gab es recht häufig kritische Berichterstattung in den Medien<br />

über die Arbeit der <strong>Kreis</strong>verwaltung. Auch die Politik wurde hier nicht ausgenommen.<br />

Kritikpunkte waren beispielsweise die beabsichtigte Erhöhung der <strong>Kreis</strong>umlage, die<br />

Entwürfe des Rettungsdienstbedarfsplans sowie des Schulentwicklungsplans und<br />

einiges andere mehr.<br />

Zuvor gab es auch schon in der Presse zitierte Äußerungen einiger Unternehmer, die<br />

den Sinn und konkreten Nutzen des Märkischen <strong>Kreis</strong>es insgesamt infrage gestellt<br />

haben.<br />

Ich habe hierauf sehr deutlich reagiert und dies – wie Sie vielleicht gelesen haben –<br />

richtig stellen lassen:<br />

<strong>Kreis</strong>e sind – neben den Städten und Gemeinden, dem Land und dem Bund - aus<br />

gutem Grund - verfassungsmäßig garantierte und wichtige Bestandteile des<br />

Staatsaufbaus der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Sie haben eigene und wichtige Aufgaben übertragen bekommen und zwar deshalb,<br />

weil diese Aufgaben nur in größeren räumlichen Gebieten wirtschaftlich und organisatorisch<br />

sinnvoll wahrgenommen oder finanziert werden können, z.B. als Träger der<br />

Berufskollegs, für den öffentlichen Personennahverkehr sowie für Gesundheitsangelegenheiten.<br />

Ich habe deutlich gemacht, dass <strong>Kreis</strong>e aber auch – ähnlich wie Land und Bund –<br />

eine wichtige Ausgleichsfunktion haben. Dies gilt gerade in strukturell sehr unterschiedlich<br />

geprägten Regionen mit sehr unterschiedlich kleinen und großen, sowie<br />

wirtschaftlich schwächeren und stärkeren Städten und Gemeinden, wie z.B. im Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>.<br />

Aufgabe von <strong>Kreis</strong>tag und Verwaltung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es ist es, bei allen Entscheidungen<br />

das Wohl des Märkischen <strong>Kreis</strong>es als Ganzes zu sehen.<br />

In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass vor diesem Hintergrund geäußerte<br />

Kritik kein Zeichen dafür ist, dass die <strong>Kreis</strong>verwaltung oder der <strong>Kreis</strong>tag<br />

schlechte Arbeit geleistet hätten.<br />

Ganz im Gegenteil: Wir haben das getan, wofür wir als <strong>Kreis</strong> da sind und haben dabei<br />

unter sicher nicht immer einfachen Umständen einen – wie man heute so schön<br />

42


sagt - „guten Job“ im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger des Märkischen <strong>Kreis</strong>es<br />

geleistet. Dafür danke ich allen, die sich daran aktiv beteiligt haben.<br />

Mein erstes Stichwort: Rettungsdienst<br />

Der Rettungsdienstbedarfsplan ist genau ein Beispiel dafür, was ich gerade gesagt<br />

habe. Die Entscheidung darüber gehört sicherlich mit zu den Schwierigsten der<br />

<strong>Kreis</strong>politik.<br />

Grund dafür ist, dass es hier nicht „nur“ darum geht, unterschiedliche Auffassungen<br />

und Interessen zu bündeln und zu einem stimmigen Gesamtergebnis zusammenzufassen.<br />

Beim Rettungsdienstbedarfplan geht es - auf den Punkt gebracht - auch und insbesondere<br />

um den schmalen Grad der Abwägung zwischen Bedarf und Leben und Gesundheit!<br />

– Also die Frage: Welcher Sicherheitsstandard ist erforderlich, um die gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Einsatzzeiten zu gewährleisten. Dabei spielen natürlich<br />

auch Kosten eine Rolle. Dies ist gerade bei der heutigen finanziellen und wirtschaftlichen<br />

Situation für alle Beteiligten keine einfache Entscheidung. Erfreulicherweise ist<br />

es - wie Sie aus der Ihnen vorliegenden Beratungsdrucksache ersehen können, doch<br />

noch gelungen, das Einverständnis mit allen Wachenträgern und den Krankenkassen<br />

herzustellen.<br />

Nicht vergessen will ich in diesem Zusammenhang aber auch die Bedeutung der<br />

Krankenhäuser im Märkischen <strong>Kreis</strong>, die die Säulen unseres Rettungsdienstes darstellen.<br />

Wie Sie wissen, haben wir gemeinsam wiederholt dafür gekämpft, alle Krankenhäuser<br />

im Märkischen <strong>Kreis</strong> zu erhalten. Wie Sie sicher in den letzten Tagen in der Presse<br />

gelesen haben, werden allerdings auch hier die Zeiten schwieriger.<br />

Nach dem Ergebnis der Studie „Krankenhaus Rating Report 2006“ soll jede 10. der<br />

knapp 1900 allgemeinen Kliniken die nächsten fünf Jahre wirtschaftlich nicht überleben.<br />

Wir alle sind aufgefordert, uns dieser Situation und Herausforderung zu stellen.<br />

Stichwort Stellenplan<br />

Aufgrund der finanziellen Situation verfolgen wir schon seit einigen Jahren gerade im<br />

Personalbereich der <strong>Kreis</strong>verwaltung einen strikten Sparkurs.<br />

Dies hat zur Konsequenz, dass sich bereits in einigen Bereichen – nicht zuletzt durch<br />

die seit langem anhaltende enorme Belastung für viele Beschäftigte durch Arbeitsverdichtung<br />

– Auswirkungen auf die Aufgabenerfüllung abzeichnen.<br />

Dass heißt, einige Aufgaben können schon jetzt nicht mehr in dem bislang geleisteten<br />

Umfang und/oder in der bisherigen Qualität erfüllt werden.<br />

Gleichwohl werden weiter Anstrengungen unternommen, die Personalkosten zu senken.<br />

Bei der Ausgangslage ist allerdings klar, dass weitere Einsparungen nur über<br />

den gezielten Abbau von Standards möglich sind.<br />

43


Einen ausführlichen Bericht über die Personalsituation habe ich dem <strong>Kreis</strong>tag für diese<br />

Sitzung vorgelegt. Bitte nehmen Sie die Stellungnahme des Personalrates zu Ihren<br />

Beratungen hinzu. Ich will an dieser Stelle nur kurz die wichtigsten Eckpunkte<br />

zusammenfassen:<br />

Als Auswirkung der Arbeitszeitänderung für Beamte habe ich eine Einsparung von<br />

insgesamt 6,5 Stellen vorgeschlagen. Ich hatte ja schon im <strong>Kreis</strong>ausschuss letzte<br />

Woche darauf hingewiesen, dass es diesbezüglich Kritik seitens des Personalrates<br />

gegeben hat, der diese Einsparung ablehnt.<br />

Gleichwohl – und dass will ich an dieser Stelle ausdrücklich sagen – müssen wir der<br />

finanziellen Situation unserer kommunalen Haushalte Rechnung tragen. Im Hinblick<br />

auf die in meiner Vorlage erläuterten Probleme, die Arbeitszeitverlängerung 1:1 umzusetzen,<br />

halte ich meinen Vorschlag für einen für alle Beteiligten –auch für die Beschäftigten-<br />

gangbaren und akzeptablen Kompromiss.<br />

Der Einstellungsstopp für den allgemeinen Verwaltungsdienst bleibt bestehen. Ausgenommen<br />

hiervon sind unverzichtbare Funktionsstellen, die nicht intern nachbesetzt<br />

werden können, wie z.B. Rettungsassistenten, <strong>Kreis</strong>leitstelle, Hausmeister o.ä.<br />

Auch die viermonatige Wiederbesetzungssperre auf alle Stellen gilt weiterhin.<br />

Die Umsetzung von KW-Vermerken hat weiterhin hohe Priorität; gestaltet sich in der<br />

Praxis allerdings zunehmend schwieriger.<br />

Stichwort Hartz IV<br />

Bei meiner Etatrede im letzten Jahr hatte ich festgestellt, dass die Schaffung der<br />

notwendigen Strukturen zur Umsetzung von Hartz IV zu unseren vordringlichsten<br />

Aufgaben gehört, um einen möglichst reibungslosen Übergang zum Jahreswechsel<br />

2004/2005 zu erreichen.<br />

Ich freue mich hier und heute feststellen zu dürfen, dass uns dies gelungen ist und<br />

sich die ARGE <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong> etabliert hat. Mehr noch: Der Märkische <strong>Kreis</strong> ist bei<br />

der Umsetzung von Hartz IV landesweit führend – und dies ist auch dokumentiert:<br />

Seit Juni 2005 ermittelt die Bundesagentur für Arbeit monatlich 25 ARGE`n mit den<br />

bundesweit besten Leistungsständen. Die ARGE <strong>Märkischer</strong> <strong>Kreis</strong> ist die einzige<br />

ARGE aus NRW, die durchgängig in dieser Liste vertreten ist.<br />

Ich denke, das zeigt deutlich, dass wir mit unserer ARGE gut aufgestellt sind; dass<br />

wir mit unserem Geschäftsführer, Herrn Ulrich Odebralski, einen guten Griff getan<br />

haben und dass die Zusammenarbeit zwischen der kommunalen Seite und der Bundesagentur<br />

für Arbeit funktioniert.<br />

Ganz wichtig war und ist hier aber auch die gute Zusammenarbeit mit den Städten<br />

und Gemeinden bei Gründung der ARGE, die hier Außerordentliches geleistet haben.<br />

Dafür spreche ich Ihnen an dieser Stelle meinen Dank und meine Anerkennung<br />

aus.<br />

Mit der Ihnen heute vorliegenden Änderung des ARGE-Vertrages wird der Einfluss<br />

des <strong>Kreis</strong>es gesteigert. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass wir uns in einer<br />

deutlichen Verantwortung für die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />

sehen.<br />

44


Etwas schwieriger sieht es bei der Finanzierung von Hartz IV aus:<br />

Die finanziellen Auswirkungen des Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt<br />

(SGB II) spitzen sich zu. Die vom <strong>Kreis</strong> zu tragenden Kosten für Unterkunft<br />

und Heizung sowie einmalige Beihilfen sind viel höher als erwartet.<br />

Grund dafür ist, dass die Zahl der sog. Bedarfsgemeinschaften aus unterschiedlichen<br />

Gründen von der ursprünglich von der Bundesagentur für Arbeit geschätzten Zahl<br />

von 14.000 auf inzwischen mehr als 18.000 gestiegen ist. Allein dies macht Mehrbelastungen<br />

von rd. 1,3 Millionen Euro aus.<br />

Diese Zahlen können sich noch dramatisch verschlechtern, wenn der bisher vom<br />

Bund getragene Anteil der Kosten für die Unterkunft auch von den Kommunen getragen<br />

werden müsste. Dies würde für den <strong>Kreis</strong>haushalt eine zusätzliche Mehrbelastung<br />

von jeweils 14 Mio. Euro für 2006 und rückwirkend für 2005 bedeuten. Eine entsprechende<br />

Gesetzesinitiative liegt bzw. lag bereits vor.<br />

Die letzten diesbezüglichen Signale aus Berlin machen allerdings Hoffnung: Es<br />

scheint so, dass von diesem Vorhaben Abstand genommen würde.<br />

Stichwort: KDVZ<br />

Die allgemein sehr schwierige finanzielle Situation der kommunalen Haushalte hat<br />

auch die KDVZ nicht unberührt gelassen: Die KDVZ weist 2005 erstmals einen Fehlbetrag<br />

in ihrer Finanzierung aus.<br />

Verwaltungsrat und Geschäftsführung sind dabei, mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern<br />

und haben auch schon erreicht, den Fehlbetrag gegenüber ersten<br />

Prognosen deutlich zu verringern.<br />

Gleichwohl sehen die Jahre 2006 und 2007 nach der Finanzplanung noch Fehlbeträge<br />

vor. Ich hoffe jedoch, dass es uns auch in diesen Jahren gelingen wird, ein besseres<br />

Ergebnis zu erreichen. Die Finanzplanung sieht einen Ausgleich ab 2008 vor.<br />

Wie Sie wissen, ist die finanzielle Situation – und in diesem Zusammenhang aber<br />

auch die Bedeutung und Funktion der KDVZ - öffentlich diskutiert worden.<br />

Ich will an dieser Stelle daher ganz klar feststellen, dass ich davon<br />

überzeugt bin, dass die KDVZ ein kompetenter und zugleich effizienter Dienstleister<br />

für Kommunale IT ist und die – zum Teil sehr komplexen – kommunalen EDV-<br />

Verfahren wirtschaftlich anbieten kann.<br />

Ich denke, von Kritikern der KDVZ wird auch unterschätzt, dass der Gesetzgeber die<br />

Kommunen im EDV-Bereich immer wieder vor große Herausforderungen stellt. Es<br />

werden immer häufiger Gesetze beschlossen, die einen erheblichen Aufwand bei der<br />

IT-Technologie verursachen, der nicht nur von kleinen Kommunen kaum zu leisten<br />

ist.<br />

Mir ist es daher wichtig an dieser Stelle ausdrücklich festzustellen, dass ich die<br />

KDVZ, sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch aus Solidargründen, für unverzichtbar<br />

halte. Diese Position wird übrigens von der Bürgermeisterrunde im Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong> mit überwiegender Mehrheit mitgetragen bzw. unterstützt.<br />

45


Stichwort: Interkommunale Zusammenarbeit<br />

Die Interkommunale Zusammenarbeit ist in der derzeitigen Situation der öffentlichen<br />

Haushalte, die sich in den nächsten Jahren sicher auch nicht durchgreifend bessern<br />

wird, wichtiger denn je.<br />

Durch die Verstärkung dieser Zusammenarbeit können vorhandene Potentiale gebündelt<br />

und wirtschaftliche Vorteile erschlossen werden. Die <strong>Kreis</strong>verwaltung wird<br />

auf allen Ebenen Partner suchen, um die Aufgabenerledigung noch wirtschaftlicher<br />

zu gestalten.<br />

Die Überprüfung der diesbezüglichen Möglichkeiten ist daher bereits seit einigen<br />

Jahren regelmäßig Thema in den Bürgermeisterkonferenzen im Märkischen <strong>Kreis</strong>.<br />

Dies hat auch schon zu guten Ergebnissen geführt. Beispielhaft darf ich hier die Zusammenlegung<br />

der Ausländerbehörde des MK und der Stadt Lüdenscheid, die Zusammenarbeit<br />

im Rahmen der mittelstandsfreundlichen Verwaltung, gemeinsame<br />

Nutzung des Rauminformationssystems „Ris“ sowie die Übertragung einiger Zuständigkeiten<br />

im Bereich der KfZ-Zulassungsangelegenheiten auf die Städte und Gemeinden<br />

nennen.<br />

Stichwort: Gesellschaften des <strong>Kreis</strong>es<br />

Ich kann nicht verhehlen, dass die Verhandlungen mit den privaten Partnern bei der<br />

AMK derzeit nicht immer ganz einfach sind. Die bestehenden Probleme sind Ihnen<br />

aus den Ergänzungsvorlagen zu den Gesellschafterbeschlüssen bekannt. Wichtig ist<br />

aber, dass das Ergebnis für die Bürgerinnen und Bürger stimmt: Die Preise für die<br />

Müllentsorgung bleiben weiter stabil, soweit es den Gebührenanteil des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es betrifft.<br />

Vor großen Herausforderungen stehen die Märkischen Kliniken, die sich derzeit in<br />

einem sehr komplexen Umstrukturierungsprozess im Zusammenhang mit der Umstellung<br />

auf das neue Abrechnungsverfahren mit Fallpauschalen befinden.<br />

Diese – in der bereits von mir eingangs erwähnten schwierigen Gesamtsituation der<br />

Krankenhäuser - sicher nicht einfache Aufgabe wird von der Geschäftsführung angenommen.<br />

Es wird aber immer schwerer, die früher selbstverständliche „schwarze<br />

Null“ des Geschäftsergebnisses zu erzielen.<br />

Der MVG gilt meine Aufforderung, weiterhin alle Anstrengungen zu unternehmen,<br />

Kosten einzusparen. Ich weiß, dass hier schon einiges geschehen ist. Auch fällt der<br />

Zuschussbedarf für 2006 in Höhe von 4,5 Mio. Euro leicht geringer aus als im Vorjahr.<br />

Bei der GWS sind wir weiterhin gut aufgestellt. Die GWS war in diesem Jahr – neben<br />

ihren vielfältigen anderen Aktivitäten - auf der EXPO-Real vertreten. Der Auftritt<br />

dort hat viel positive Resonanz gefunden. Damit hat die GWS einen erfolgreichen<br />

Einstieg in die Messe gefunden, in dem sich alle Mitkonkurrenten im Kampf um Unternehmensansiedlungen<br />

präsentieren.<br />

Im Bereich Tourismus haben sich in der letzten Zeit die Schnittmengen zur <strong>Kreis</strong>verwaltung<br />

deutlich erhöht. Um dem Rechnung zu tragen, besteht die Absicht, den Be-<br />

46


eich Tourismus von der GWS wieder auf die <strong>Kreis</strong>verwaltung zu übertragen. Eine<br />

entsprechende Vorlage liegt Ihnen vor.<br />

Insgesamt darf ich feststellen, dass mir die touristische Positionierung des Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong>es weiterhin ein wichtiges Anliegen ist. Ich denke, wir sind hier ebenfalls<br />

gut aufgestellt. Ein wichtiges Thema für den Tourismus als Wirtschaftsfaktor im Märkischen<br />

<strong>Kreis</strong> ist das Wandern. Hier gilt unsere Aufmerksamkeit insbesondere der<br />

Vermarktung von qualitativ hochwertigen Wanderrouten wie „Sauerländer Höhenflug“<br />

und „Sauerländer Waldroute“.<br />

Dem dient auch die Beteiligung am Sauerland Tourismus e.V. Herr <strong>Kreis</strong>direktor<br />

Rolland ist Vorstandsmitglied des Sauerland Tourismus e.V. und leistet hier gute und<br />

kreative Arbeit. In der vorletzten Sitzung des Ausschusses für Struktur- und Wirtschaftsförderung<br />

hat die Geschäftsführung des Sauerland-Tourismus die Konzeption<br />

und Ziele des Vereins dargestellt. Dabei wurde auch der konkrete Nutzen der Mitgliedschaft<br />

für den Märkischen <strong>Kreis</strong> verdeutlicht.<br />

Erfreulich ist in diesem Zusammenhang auch, dass alle Städte und Gemeinden über<br />

den FTV Mitglied im Sauerland-Tourismus e.V. geworden sind. So ist eine effektive<br />

Bündelung der touristischen Aktivitäten für das gesamte <strong>Kreis</strong>gebiet möglich.<br />

Stichwort: Zukunftsfähige Verwaltung<br />

Der Umgang mit der schwierigen finanziellen Situation und die erforderlichen Kürzungen<br />

und Streichungen dürfen uns aber nicht den Blick darauf verstellen, dass sich<br />

die <strong>Kreis</strong>verwaltung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger gleichwohl inhaltlich<br />

weiterentwickeln muss.<br />

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Kreis</strong>verwaltung haben in den vergangenen<br />

Monaten diesbezüglich im Zusammenhang mit den Themenbereichen Einführung<br />

des Neuen Kommunalen Finanzmanagements ab dem 1.1. 2006, mittelstandsfreundliche<br />

Verwaltung, Qualitätsmanagement, Demographischer Wandel, E-<br />

Government und andere wichtige Grundlagenarbeit geleistet. Ergänzend dazu werden<br />

die Produkte der <strong>Kreis</strong>verwaltung permanent auf weitere Einsparungspotentiale<br />

überprüft. Die Ergebnisse der zur Zeit noch laufenden Aufgabenkritik werden Ihnen<br />

Mitte Januar für die Haushaltsberatungen vorgelegt.<br />

Die weiteren Einsparungsvorschläge werden ausgerichtet sein an den mittelfristigen<br />

Entwicklungszielen und den Handlungsschwerpunkten, die wir als Verwaltung verdeutlicht<br />

haben und jährlich aktualisiert vorlegen. Das heißt, dass Einsparungsvorschläge<br />

in erster Linie die Produkte betreffen, die nicht zu den Handlungsschwerpunkten<br />

gehören. Ich halte diese Vorgehensweise für die strategische Ausrichtung<br />

der Verwaltung für besonders wichtig.<br />

Genauso bedeutsam wie konsequentes Sparen sind zielorientierte und in sich<br />

schlüssige Sparmaßnahmen.<br />

Wie Sie sehen, meine sehr geehrten Damen und Herren, es gab und gibt in diesem<br />

und in den nächsten Jahren viel zu tun – und dies unter Rahmenbedingungen, die<br />

nicht einfach sind.<br />

47


Gestatten Sie mir daher an dieser Stelle, meinen Dank an alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der <strong>Kreis</strong>verwaltung auszusprechen für die gute Arbeit, die sie unter diesen<br />

Bedingungen in den vergangenen Jahren geleistet haben.<br />

Mein besonderer Dank gilt dafür auch den Damen und Herren Abteilungsleitern,<br />

Amtsleitern und Dezernenten sowie der Personalvertretung.<br />

Ich danke auch allen, die an der Aufstellung des Haushaltsentwurfs für das Jahr<br />

2006 beteiligt waren bzw. sind: Stellvertretend nenne ich hier namentlich Herrn Dr.<br />

Weimer und Herrn Besler.<br />

Für die Beratung des Haushaltes 2006 wünsche ich uns nun allen eine glückliche<br />

Hand.<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Das Wort hat Herr <strong>Kreis</strong>kämmerer Dr. Weimer.<br />

48


Anlage zur Niederschrift über die Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages am <strong>15.</strong> 12. 05<br />

TOP 2<br />

Haushaltsrede des <strong>Kreis</strong>kämmerers Dr. Klaus Weimer aus<br />

Anlass der Einbringung des Haushaltsplanes 2006 am <strong>15.</strong><br />

Dezember 2005<br />

Es gilt das gesprochene Wort!!!<br />

Sperrfrist: <strong>15.</strong>12. 17.00 Uhr<br />

Herr Landrat,<br />

meine Damen und Herren,<br />

nachdem der <strong>Kreis</strong> zuletzt in den Jahren 2003 bis 2005 mit unausgeglichenen Haushalten<br />

wirtschaften musste, lege ich Ihnen heute einen Haushaltsentwurf 2006 vor,<br />

der in den Augen der Gemeindeordnung als ausgeglichen gilt. Obwohl der Gesamtaufwand<br />

von 319,9 Mio. € den Gesamtbetrag der Erträge in Höhe von 315,7 Mio. €<br />

um 4,2 Mio. € übersteigt, kann der damit entstehende Fehlbedarf von 4,2 Mio. €<br />

durch die Inanspruchnahme der Ausgleichsrücklage gedeckt werden. Ich will jedoch<br />

bereits jetzt darauf hinweisen, dass durch die Umstellung des Rechnungswesens, die<br />

wir in 2006 vornehmen, und die vorgesehene Bildung einer Ausgleichsrücklage in der<br />

Eröffnungsbilanz nicht etwa ein Cent mehr als 2005 in der <strong>Kreis</strong>kasse ist. Beziehen<br />

wir die bis zum Jahr 2005 aufgelaufenen Fehlbeträge von über 24 Mio. € ein, so fehlen<br />

uns mehr als 28 Mio. € in der Kasse.<br />

Warum das so ist, kann man im wesentlichen an drei Punkten festmachen:<br />

1. Aufgrund zurückgehender oder stagnierender Gemeinschaftssteuern unzureichende<br />

Schlüsselzuweisungen des Landes im Finanzausgleich.<br />

49


2. Die seit Jahren praktizierte Solidarität mit den Städten und Gemeinden durch<br />

Verzicht auf die notwendige Umlageanhebung um mindestens 3 Punkte seit<br />

2003.<br />

3. Massive Umwälzungen in unseren Sozialsystemen.<br />

1. Zum Finanzausgleich<br />

Nach der ursprünglichen Zeitplanung war vorgesehen, den Entwurf des <strong>Kreis</strong>-<br />

haushaltes 2006 in der Sitzung am 29. September 2005 einzubringen. Vor dem<br />

Hintergrund der seinerzeit vorhandenen Unsicherheiten in großen Einnahme- und<br />

Ausgabepositionen wurde die Zeitplanung geändert und die Einbringung des<br />

Haushalts für heute vorgesehen. Insbesondere lagen im September noch keine<br />

Zahlen zum Gemeindefinanzierungsgesetz vor. Wir sind heute einen Schritt wei-<br />

ter: Die Landesregierung hat am 13.12.2005 die Eckdaten zum Gemeindefi-<br />

nanzierungsgesetz/Steuerverbund 2006 mitgeteilt. Die vorliegenden Daten zei-<br />

gen ein dramatisches Bild. So wird der verfügbare Verbundbetrag aus der Verbundmasse<br />

um 10,7 % sinken. Die Aufteilung der Verbundmasse 2006 zeigt,<br />

dass die Schlüsselzuweisungen für Gemeinden und <strong>Kreis</strong>e um 5,8 % sinken<br />

werden. Zum jetzigen Zeitpunkt hat das Land seine Daten noch nicht regionalisiert.<br />

Aber wir müssen davon ausgehen, dass eine Reduzierung unserer Schlüsselzuweisungen<br />

erfolgen wird. Ungewiss ist, ob unsere Schlüsselzuweisungen<br />

entsprechend dem Landesschnitt um knapp 6 % reduziert werden. Das bedeutete<br />

zum jetzigen Ansatz im Haushaltsentwurf eine Verschlechterung von 2,5 Mio. €.<br />

Jedenfalls ist es aber ein ehrgeiziges Ziel, die Höhe der Schlüsselzuweisungen zu<br />

erreichen, die dem Ihnen heute vorliegenden Entwurf zugrunde liegt. Wir sind dabei<br />

von einer Steigerung von 6 % Schlüsselzuweisungen ausgegangen und folgenden<br />

damit der Handhabung des Landschaftsverbandes.<br />

Hinzu kommt folgendes:<br />

Die Städte und Gemeinden unseres <strong>Kreis</strong>es haben seit 2001 einen Rückgang der<br />

Gemeinschaftssteuern zu verzeichnen. Dies wirkt sich unmittelbar auf den <strong>Kreis</strong>-<br />

50


haushalt aus, da die Steuerkraft etwa 2/3 der Umlagengrundlagen ausmacht.<br />

Diese negative Entwicklung wird für das Jahr 2006 nur dadurch gestoppt, dass<br />

eine weitere Absenkung der Gewerbesteuerumlage greift.<br />

Die Entwicklung der Steuereinnahmen ist gesamtwirtschaftlich wie auf das Gebiet<br />

des Märkischen <strong>Kreis</strong>es bezogen in der Referenzperiode nicht homogen verlau-<br />

fen. Zwar stiegen kreisweit die Einnahmen aus der Gewerbesteuer um rd. 3 %,<br />

zugleich sank allerdings der Anteil an der Einkommenssteuer um 4,1 %.<br />

2. Solidarität mit den Städten und Gemeinden<br />

Bereits 2003 hat der Märkische <strong>Kreis</strong> aufgrund der schlechten Entwicklung der<br />

Steuereinnahmen bei den Städten und Gemeinden erneut ein HSK aufgestellt,<br />

um die entstehenden großen Einnahmeverluste mit Städten und Gemeinden gemeinsam<br />

zu tragen. Aus diesem Grunde wurde seinerzeit im Rahmen des HSK<br />

eine unbedingt notwendige Anhebung der <strong>Kreis</strong>umlage nicht weitergegeben.<br />

Stattdessen wurden seit 2003 Altfehlbeträge im Verwaltungshaushalt weiter hinausgeschoben,<br />

um diese im Fall der lange erhofften aber nie eingetretenen positiven<br />

konjunkturellen Entwicklung abzudecken. Damit ist ein ganz wesentlicher<br />

Grund für unsere desolate Haushaltssituation unsere Solidarität mit den<br />

Städten und Gemeinden.<br />

Der <strong>Kreis</strong> geht seit 30 Jahren zusammen mit seinen Städten und Gemeinden<br />

durch alle Höhen und Tiefen der Kommunalfinanzen. 1995 mit .11,0 Mio. DM<br />

(= 5,6 Mio €) ins Defizit gegangen, sind wir 2001 aus diesem Defizit zunächst herausgekommen.<br />

Nach einem weiteren Jahr ohne HSK und weiteren sehr<br />

schmerzhaften Konsolidierungsrunden befindet sich der <strong>Kreis</strong> seitdem wieder<br />

unter dem Diktat eines HSK.<br />

Ich will gerne auf eins aufmerksam machen: Was für uns selbstverständlich ist, ist<br />

für andere <strong>Kreis</strong>e undenkbar. Wir sind gemeinsam mit den Städten und Gemeinden<br />

ins Defizit gegangen, um die notleidenden Städte und Gemeinden zu entlasten.<br />

51


Aus Sicht der Verwaltung kann dieser Weg aber nicht grenzenlos weiter beschritten<br />

werden. Seit 2001 kann die Verschuldungsspirale nicht angehalten werden.<br />

Die <strong>Kreis</strong>umlage<br />

Maßgebend für die Berechnung der <strong>Kreis</strong>umlage sind die Umlagegrundlagen, die<br />

sich aus den Steuerkraftmesszahlen und den Schlüsselzuweisungen der Gemeinden<br />

ergeben. Die Umlagegrundlagen entwickelten sich seit dem Stand im<br />

Jahre 2001 von rd. 431 Mio. € auf den Stand 2005 in Höhe von rd. 400 Mio. €.<br />

Damals – 2001 - betrug der Umlagehebesatz 35,5 % bei Umlagegrundlagen in<br />

Höhe von 431 Mio. €. Trotz gesunkener Umlagegrundlagen bis 2004 wurde der<br />

Hebesatz der <strong>Kreis</strong>umlage nur um 0,6 %-Punkte angehoben wurde, wobei eine<br />

Anhebung des Hebesatzes der Landschaftsumlage um 1,4 %-Punkte kompensiert<br />

wurde. Die Entwicklung der Beträge zeigt deutlich, dass mit Ausnahme des<br />

Jahres 2004 ein Rückgang der Einnahmen aus der <strong>Kreis</strong>umlage zu verzeichnen<br />

ist, neben einem tendenziellen Rückgang der <strong>Kreis</strong>schlüsselzuweisungen.<br />

Der Märkische <strong>Kreis</strong>, eingebettet in die kommunale Familie, hat während des<br />

ersten Haushaltssicherungskonzeptes in der Zeit von 1995 bis 2000 und im laufenden<br />

Haushaltssicherungskonzept seit 2003 stets aus Solidarität mit den kreisangehörigen<br />

Städten und Gemeinden eine Änderung des Hebesatzes der <strong>Kreis</strong>-<br />

umlage aus Sicht aller Beteiligten beurteilt und nicht zuletzt auch deshalb zum<br />

jetzigen Zeitpunkt einen hohen Bestand an Kassenkrediten aufzuweisen, an-<br />

nähernd 60 Mio. €.<br />

Wir brauchen jetzt die vorgesehene Anhebung der <strong>Kreis</strong>umlage, da wir ansonsten<br />

in nicht mehr zu bewältigende Verschuldungshöhen gingen.<br />

Bitte nehmen Sie dabei auch zur Kenntnis, dass der Haushaltsentwurf eine Unterdeckung<br />

von 4,2 Mio vorsieht und wir uns damit an den Rahmen des bis dato<br />

gültigen Haushaltssicherungskonzepts halten.<br />

52


3. Umwälzungen in den staatlichen Sozialsystemen<br />

Im Jahr 2005 erhalten 41 % der Wahlberechtigten ihr volles Einkommen aus<br />

Transferleistungen des Staates. Die sozialen Sicherungssysteme sind hoff-<br />

nungslos überlastet, sodass sie nur durch immer neu aufzunehmende Schulden<br />

notdürftig am Leben erhalten werden können. Unsere gesetzlich oder anderweitig<br />

verankerten Ansprüche an die sozialen Sicherungssysteme sind der entschei-<br />

dende Faktor für die unglaubliche Verschuldung unseres Gemeinwesens. Was<br />

die Schuldensituation des <strong>Kreis</strong>es angeht, wäre es zu kurz gesprungen, ausschließlich<br />

einen Blick auf unsere <strong>Kreis</strong>finanzen zu werfen.<br />

Unser Gemeinwesen, Bund, Land und Kommunen sind Sanierungsfälle. Insge-<br />

samt haben wir beinahe 1.500 Mrd. € Schulden aufgetürmt. Jede Familie mit<br />

zwei Kindern trägt statistisch 70.000 € Staatsschulden. Im Haushalt des Bundes<br />

klafft eine Lücke von etwa 60 Mrd. €, natürlich im Jahr. Das Land NRW verschuldet<br />

sich im Jahr 2006 neu um knapp 6 Mrd. €, unser <strong>Kreis</strong>haushalt hat – ohne eine<br />

Anhebung der <strong>Kreis</strong>umlage – eine Unterdeckung von 14,4 Mio. €.<br />

Was unsere Finanzbeziehung zum Bund angeht, so haben wir Berührungspunkte<br />

im wesentlichen über Aufwendungen für Arbeit und Soziales. Es ist weitgehend<br />

bekannt, dass die Aufwendungen des Bundes für diesen Bereich und den Kapitaldienst<br />

80 % des Bundeshaushalts verschlingen, während nur 9 % investiert<br />

werden, für Bildung bleibt noch weniger übrig. Seit Jahrzehnten leben wir im Konsens<br />

und über alle Parteigrenzen hinweg von der Substanz und auf Kosten der<br />

Kinder. Von jedem erwirtschafteten Euro gehen 47 Cent durch öffentliche Hände.<br />

Angesichts einer solchen Dimension ist Sparpotenzial vorhanden. Aber was<br />

heißt das auf der Bundesebene konkret? Der erste große Schritt der Regierungskoalition<br />

zur Konsolidierung des Haushalts war die Mehrwertsteuererhöhung und<br />

nicht etwa die Reduzierung von Ausgaben, was man gemeinhin unter Sparen<br />

versteht.<br />

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts hat sich neulich dahingehend<br />

53


geäußert, dass wenn es für die laufenden Aufwendungen insbesondere im sozialen<br />

Bereich an Haushaltsmitteln fehle, die Deckungslücke nicht in die Zukunft<br />

verschoben werden dürfe. Stattdessen müssten die Ausgaben aktuell gesenkt<br />

werden. Das in den 5,5 Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland erreichte<br />

Niveau der sozialen Sicherung beruhe auf einem lange Zeit stetig wachsenden<br />

Wohlstand, erklärte er. „Dieser Expansion des Sozialstaats ist schon seit einiger<br />

Zeit die Grundlage entzogen“. Daraus schließt er, dass der Sozialstaat das Resultat<br />

politischer Gestaltung sei und deswegen fortentwickelt, angepasst und<br />

grundsätzlich auch wieder zurückgebaut werden könne.<br />

Diese Sicht der Dinge überzeugt mich. Wir können durch ein „weiter so“ die Kosten<br />

unseres Konsums nicht länger auf jüngere Menschen verschieben, sondern<br />

müssen hier und jetzt die Ausgaben senken. Das betrifft die staatliche wie unsere<br />

kommunale Ebene.<br />

Allerdings besteht Zweifel, ob sich der Bund die vorgenannte Mahnung zu Herzen<br />

nimmt. Beispiel: Hartz IV.<br />

Unsere Verwaltung hat zusammen mit der Arbeitsagentur - landesweit vorbild-haft<br />

- eine Arge aus der Taufe gehoben, die die Versorgung und Wiedereingliederung<br />

in den Arbeitsprozess für Arbeitslosengeld II-Empfänger umfassend in Angriff<br />

nimmt. Wir waren nach den Vorgaben der Arbeitsagentur noch von rund 14.000<br />

Bedarfsgemeinschaften ausgegangen; unterjährig ist die Zahl nahezu auf über<br />

18.500 Anspruchsberechtigte explodiert. Gleichwohl konnte die Arge die Kosten<br />

mit etwa 65,5 Mio € im Griff halten. Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass wir in<br />

2006 mit einer minimalen Anhebung der besonderen Umlage von 10,2 auf 10,3 %<br />

zurecht kommen. Anders sieht es offensichtlich auf Bundesebene aus. Der Bund<br />

wird für die Arbeitslosengeld II-Empfänger in diesem Jahr statt der geplanten 14<br />

vermutlich rd. 26 Mrd. € zahlen. Deswegen hatte noch die alte Bundesregierung<br />

beschlossen, den Anteil an den Kosten der Unterkunft, der von den <strong>Kreis</strong>en und<br />

kreisfreien Städten zu tragen ist, von 29,1 % bis auf 0 zu kürzen. Dieses Vorhaben,<br />

das für uns als <strong>Kreis</strong> eine Mehrbelastung von bis zu 20 Mio. € gebracht hätte,<br />

ist mittlerweile ausgeräumt, da die neue Bundesregierung für 2006 zugesagt<br />

hat, an der festgeschriebenen Quote festzuhalten.<br />

54


Weiter hat die Bundesregierung allerdings eine Anpassung des Leistungsniveaus<br />

in Ostdeutschland an die westdeutschen Verhältnisse beschlossen. Das ist bei<br />

der festgestellten Kostenexplosion überhaupt nicht nachvollziehbar, sodass auch<br />

der Deutsche Städtetag offen Leistungskürzungen gefordert hat, um die Ausgaben<br />

für das Arbeitslosengeld II einzudämmen.<br />

Das Land hat sich auch im Bereich Soziales, Bildung, Jugend ein hartes Sparpro-<br />

gramm auferlegt. Gleichwohl sind für 2006 knapp 6 Mrd. € neue Schulden vorgesehen.<br />

Uns betrifft dabei erheblich die beabsichtigte Kürzung der Sachausgaben<br />

bei Tageseinrichtungen für Kinder um 116 Mio. € und in Förderprogrammen in<br />

Höhe von 165 Mio. €. Was die Kürzung der Sachausgaben für die Tageseinrichtungen<br />

für Kinder angeht, so heißt es, müsse dies nicht unbedingt zu Abstrichen<br />

bei der Betreuung führen, wenn man zu effizienteren Wegen komme. Wie die<br />

aussehen könnten bleibt bis jetzt im Nebel. In diesem Zusammenhang ist – natür-<br />

lich – das Wort vom „sozialen Kahlschlag“ zu hören.<br />

Aber: Es bedarf auf jeder staatlichen und kommunalen Ebene des Ringens um<br />

vertretbare Lösungen. Wer Kürzungen in bestimmten Bereichen für tabu erklärt,<br />

muss gezwungen sein, Sparbeiträge an anderer Stelle vorzuschlagen und zu dulden.<br />

Wenn die Koalitionäre auf Bundesebene appellieren an „mehr Freiheit und mehr<br />

Miteinander“, so sind auch wir auf <strong>Kreis</strong>ebene aufgerufen, uns Klarheit darüber zu<br />

verschaffen, welche Arbeitsteilung wir in Zukunft vorsehen zwischen Eigenverantwortung<br />

und kollektiver Absicherung. Mein Eindruck ist, dass wir auch auf unserer<br />

Ebene im Märkischen <strong>Kreis</strong> umsteuern müssen: Was sozial und gut gemeint<br />

war und auch in Zeiten ständigen Wirtschaftswachstums unproblematisch<br />

zu finanzieren war, ist jetzt nicht mehr zu bezahlen.<br />

4. Verschuldungssituation<br />

Unter Berücksichtigung der Arbeitsmarktsituation und fehlender Ausbildungsplät-<br />

55


ze sind die Schülerzahlen in den Berufskollegs stark gestiegen. Dies hat zu notwendigen<br />

Investitionen geführt, damit zunächst eine sachgerechte Unterbringung<br />

aller Schülerinnen und Schüler möglich wurde. Aber auch unbedingt notwendige<br />

Investitionen im Bereich des Straßenbaus haben dazu beigetragen, dass die<br />

Schuldenentwicklung des Märkischen <strong>Kreis</strong>es eine steigende Tendenz aufweist,<br />

wenngleich wir hier nun mehr als die Hälfte von 4,4 Mio € auf .2,0 Mio € gekürzt<br />

haben.<br />

Die unbedingt notwendigen Investitionen machen es erforderlich, weitere Kredite<br />

über die Tilgung hinausgehend aufzunehmen. Damit wird zum einem zwar der<br />

gesamtwirtschaftlichen Lage Rechnung getragen, indem zum jetzigen Zeitpunkt<br />

Investitionen getätigt werden, auf der anderen Seite führt dies jedoch zu einer<br />

weiteren Nettoneuverschuldung von knapp 5 Mio. € in 2006. Der derzeitige<br />

Schuldenstand liegt bei rd. 70,4 Mio. €.<br />

5. Aufgaben- und Aufgabenkritik<br />

Die Ihnen aufgezeigte Finanzentwicklung zwingt uns zu einer kontinuierlichen<br />

Aufgabenkritik. Ein Hinausschieben entsprechender Erörterungen und darauf beruhender<br />

Beschlüsse wird am Ende die erforderlichen Sparbemühungen potenzieren.<br />

Deswegen muss hier und jetzt und nicht irgendwann gespart werden. Das<br />

setzt zunächst die Formulierung von Prioritäten voraus. Damit die Frage: Müssen<br />

wir noch alle Aufgaben wahrnehmen, die wir gegenwärtig wahrnehmen? Und<br />

wenn ja, müssen wir die als notwendig erkannten Aufgaben nicht möglicherweise<br />

anders, besser oder kostengünstiger erledigen? Wir müssen dabei die grundsätzliche<br />

Frage stellen und auch beantworten, was an vorgehaltener Infrastruktur,<br />

was an wahrgenommenen Aufgabe ist notwendig und was davon ist nur wünschenswert,<br />

aber unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht bzw. nicht<br />

mehr leistbar. Das hört sich zunächst abstrakt an. Gestatten Sie mir, die aufgeworfenen<br />

Fragen anhand zweier aktueller Beispiele zu illustrieren:<br />

Beispiel: Schulentwicklungsplanung<br />

Wir lassen uns die ordentliche Ausbildung unserer Schülerinnen und Schüler in<br />

unseren Berufskollegs etwas kosten. Dabei müssen wir zunehmend ein Auge<br />

56


darauf haben, dass die räumlichen und die Bildungsressourcen vorrangig für die<br />

Jugendlichen und die Akteure im Märkischen <strong>Kreis</strong>, nicht für Nachbarstädte und –<br />

kreise vorgehalten werden. In Anbetracht der demographischen Entwicklung, die<br />

ab 2009 ein Absinken der Schülerzahlen mit sich bringt, müssen unsere Berufskollegs<br />

mit dem gegebenen Raumangebot auskommen. Dem Begehren des ein<br />

oder anderen Schulleiters, weitere Räumlichkeiten neu zu bauen, müssen wir in<br />

Anbetracht unserer finanziellen Situation eine Absage erteilen. Es kann nicht zu<br />

einer weiteren Ausweitung des Angebots von Bildungsgängen kommen. Vielmehr<br />

muss für ein neues Bildungsangebot ein anderer ineffektiver Lehrgang aufgegeben<br />

werden. So macht eben die beabsichtigte Einrichtung eines technischen Abiturs<br />

bei 60 % produzierendem Gewerbe im <strong>Kreis</strong> hochgradig Sinn, wie auch die<br />

Vertreter der Fachhochschule Südwestfalen und des Arbeitgeberverbandes öffentlich<br />

geäußert haben. Andere Bildungsgänge, wie etwa der des Bekleidungstechnischen<br />

Assistenten, werden am Arbeitsmarkt offensichtlich nicht nachgefragt<br />

und müssen deswegen aufgegeben werden.<br />

Ein weiteres Beispiel: das Verfahren zur Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes:<br />

Wir haben in der Vergangenheit bei der Versorgung der Bevölkerung<br />

einen Standard eingeführt, der nicht länger zu halten ist. Insgesamt sieht der<br />

Entwurf eine Reduzierung im Bereich des Rettungsdienstes von 26, im Bereich<br />

des Krankentransports von 453 Wochenstunden vor.<br />

Hier sind die Städte und Gemeinden sehr konstruktiv den Weg zum Abbau von<br />

Kosten mitgegangen.<br />

Die dort sich auftauende Güterabwägung zwischen bestmöglicher Versorgung der<br />

Bevölkerung und der gebotenen wirtschaftlichen Aufgabenwahrnehmung, auf die<br />

die Krankenkassen ein Argusauge haben, ist symptomatisch für die Diskussionen<br />

zur zukünftigen Aufgabenwahrnehmung durch den <strong>Kreis</strong>.<br />

An der von mir aufgeworfenen Frage mögen Sie erkennen, dass wir bei unseren<br />

Sparbemühungen mittlerweile an einem Punkt angekommen sind, wo das Sparen<br />

schmerzhaft wird und für Sie, sehr geehrte <strong>Kreis</strong>tagsabgeordnete, besondere Anstrengungen<br />

bei Ihrer Meinungsbildung, Ihrer Beschlussfassung und schließlich<br />

der Vermittlung Ihrer Beschlüsse auf der örtlichen Ebene vonnöten sind. Dazu<br />

wünsche ich Ihnen kühlen Verstand und jede Menge Mut.<br />

57


6. Besonderheiten des neuen Haushalts<br />

Wir legen Ihnen erstmals einen doppischen Haushalt vor, dem eine ganz andere<br />

Denke als der alten Kameralistik zugrunde liegt. Während wir in der Kameralistik<br />

nur den Geldverbrauch einer Kommune abgebildet sahen, nimmt die Doppik den<br />

Ressourcenverbrauch in den Blick. So sind wir in der Lage, sinnvoller darzustellen,<br />

welche Handlungsmöglichkeiten es gibt und welche Auswirkungen finanzielle<br />

Entscheidungen im <strong>Kreis</strong> haben.<br />

Vorab: Ich habe bereits darauf hingewiesen, wir haben durch das neue Rechnungswesen<br />

nicht einen Cent mehr in der Kasse, aber wir gehen ehrlicher mit unseren<br />

Ressourcen um. Schließlich geht es um unser aller Geld und um die Finanzierbarkeit<br />

unserer Zukunft. Das neue Rechnungswesen gibt uns das Instrumentarium<br />

an die Hand, vorsichtig, vorausschauend und sparsam zu arbeiten. Es wird<br />

also der Politik, der Verwaltung und der Öffentlichkeit viel klarer als in der Vergangenheit<br />

werden, dass etwa das Veräußern von „Tafelsilber“ zwar kurzfristig<br />

Einnahmen mit sich bringt, aber auch z. B. künftige Generationen dadurch belastet<br />

werden. Das gleiche gilt für Investitionen und Folgekosten. Wir sind nun in<br />

der Lage, tatsächlich finanzielle Belastungen zu erfassen, transparent zu machen<br />

und zu überprüfen. Wir können jetzt Kostentreiber entdecken, Sparer belohnen,<br />

Gewinne erzielen und den notwendigen Unterhalt z. B. von Straßen oder Gebäuden<br />

darstellen. Instandhaltung und Erneuerung werden kalkulierbar.<br />

Wir – Politik und Verwaltung – haben uns in einer Projektgruppe NKF in die<br />

Grundlagen des neuen Rechnungswesens eingearbeitet. Insofern bin ich guten<br />

Mutes, dass wir für strategischer ausgerichtete Haushaltsberatungen gewappnet<br />

sind. Bei den anstehenden Beratungen in den Fraktionen und den Ausschüssen<br />

steht Ihnen die Verwaltung gerne zur Seite. Wir sind uns darüber im klaren, dass<br />

wir Ihnen mit der erstmaligen Vorlage eines Produkthaushaltes etwas zumuten.<br />

Ich kann Ihnen aber zusichern, dass das Aufstellungsverfahren dieses Ihnen vorliegenden<br />

Haushalts auch für die Verwaltung insgesamt und insbesondere für die<br />

Kämmerei einem Gewaltmarsch geglichen hat. Ich will auch nicht verhehlen, dass<br />

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es hier und da Rumpeln und Ächzen wird im Umstellungsprozess, insbesondere<br />

im Buchungsgeschäft. Zugleich weiß ich, wir haben tüchtige und pfiffige Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die zur Lösung der anstehenden Probleme in der Lage<br />

sind. In den letzten Monaten sind unzählige auch Krisengespräche geführt<br />

worden, um aus dem alten Haushalt durch Zusammenführung von Tausenden<br />

von Haushaltsstellen einen Produkthaushalt zu machen und Ihnen heute das vorliegende<br />

Werk präsentieren zu können. Unser Dank gebührt daher stellvertretend<br />

für alle Kolleginnen und Kollegen Herrn Besler und seinem Team in der Kämmerei<br />

und der Kasse.<br />

Abschließend wünsche ich Ihnen, meine Damen und Herren, gute Beratungen<br />

und eine glückliche Hand.<br />

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Anlage zur Niederschrift über die Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages am <strong>15.</strong>12.2005<br />

TOP 18<br />

SPD-Fraktionsvorsitzende Angelika Machelett<br />

Herr Landrat, meine Damen und Herren!<br />

wenn dieser <strong>Kreis</strong>tag heute der Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes<br />

zustimmen kann, dann ist dies ein guter Tag für den Märkischen <strong>Kreis</strong>. Aus vielerlei<br />

Gründen:<br />

Es ist gelungen, einen Plan zu erstellen, der zwei unabdingbar notwendige Kriterien<br />

erfüllt:<br />

1. Dafür zu sorgen, dass die Menschen im Märkischen <strong>Kreis</strong> im Notfall nicht allein<br />

gelassen werden, sondern dass weitestgehend Sicherheit im Rettungswesen gewährleistet<br />

ist und<br />

2. dem Sparzwang so weit wie möglich Rechnung zu tragen ohne verantwortungslos<br />

zu werden.<br />

Wir Sozialdemokraten bleiben dabei: Es war richtig, in den Städten, in denen es fundierte<br />

Bedenken gegen den Entwurf des Rettungsdienstbedarfsplanes gab, Kompromisse<br />

zu finden. Politik und Verwaltung dürfen in solch sensiblen Bereichen nicht<br />

einfach Verantwortung verschieben, wie es die Verwaltungsvorlage zunächst vorsah.<br />

Wir – wir alle, die wir hier sitzen – sind verantwortlich dafür, dass keiner bei Krankheit<br />

oder Unfall auf der Strecke bleibt, weil wir uns nicht um adäquate Rahmenbedingungen<br />

gekümmert haben.<br />

Sie, Herr Dr. Weimer, haben in den letzten Tagen hervorragende Arbeit geleistet. Für<br />

alle Städte und Gemeinden haben Sie tragfähige Kompromisse gefunden für diese<br />

die Zustimmung der Krankenkassen eingeholt. Dafür sagen wir „Danke“. Weil Sie<br />

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damit den Menschen im <strong>Kreis</strong> ein Stück fast verlorener Sicherheit zurückgegeben<br />

haben und weil Sie es uns damit ermöglichen, diesen Rettungsdienstbedarfsplan mit<br />

zu tragen.<br />

Doch die – besonders im südlichen <strong>Kreis</strong>gebiet – heftig geführten Diskussionen haben<br />

noch etwas anderes deutlich gemacht: Es gibt sie immer noch, die Menschen,<br />

die sich für das Wohl anderer einsetzen. Die Kiersper Notärzte beispielsweise, die<br />

keinen Pfennig daran verdient haben, dass sie tief in die Materie Rettungsdienstbedarfsplan<br />

eingestiegen sind und stichhaltige Argumente für eine Änderung des Entwurfs<br />

vorbrachten. Ebenso die Plettenberger, Altenaer, Herscheider oder Lüdenscheider<br />

Rettungsdienstexperten, die Knackpunkte formulierten und Schwachstellen<br />

aufzeigten.<br />

Diese Bedenken mussten ernst genommen werden. Dieses Parlament hätte das Engagement<br />

dieser Leute missachtet, wenn es die Bezirksregierung hätte entscheiden<br />

lassen. Damit wären eindeutig Signale in die falsche Richtung gesetzt worden.<br />

Vor diesem Hintergrund gebührt Ihnen, Dr. Weimer, unser ganzer Respekt. Sie haben<br />

diesem Parlament eine sehr große Hilfestellung gegeben. Danke!<br />

Die SPD-Fraktion wird den Entwurf dieses Rettungsdienstbedarfsplanes zustimmen.<br />

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Anlage zur Niederschrift über die Sitzung des <strong>Kreis</strong>tages am <strong>15.</strong>12.2005<br />

TOP 22/23<br />

SPD-Fraktionsvorsitzende Angelika Machelett<br />

Herr Landrat,<br />

meine Damen und Herren!<br />

Herr Gemke ist schon zu fragen, wie lange er im Märkischen <strong>Kreis</strong> noch die Umsetzung<br />

des Europäischen Schutzauftrages – niedergelegt in der Flora-Fauna-Habitat-<br />

Richtlinie – hinauszögern will.<br />

Die Vorlagen der Verwaltung wurden auf seine Initiative hin in der Umweltausschusssitzung<br />

am 1. März 2005 mit dem Prüfauftrag an die Verwaltung abgesetzt,<br />

alle Vereinfachungsmöglichkeiten inhaltlicher und verfahrensrechtlicher Art zu prüfen.<br />

Herrn Gemke ist es dann gelungen, die verabredete Sitzung eines interfraktionellen<br />

Arbeitskreises zur Thematik bis in den Oktober 2005 hinauszuzögern.<br />

Hatte man bei dieser Sitzung des Eindruck gewonnen, nun bestehe Klarheit, wie<br />

weiter vorgegangen werden soll, und hatte die Verwaltung auch zugesagt, auch aufgrund<br />

der aktuellen Erlasslage des Landes (ist der Drucksache 34/7/317 als Anlage<br />

beigefügt), dem Wunsch insbesondere von Herrn Gemke nachzukommen und mit<br />

Ausweisung von Naturschutzgebieten sehr zurückhaltend zu sein, so lässt der weitere<br />

Verfahrensablauf erkennen, dass durch ganz persönlichen Druck von Herrn Gemke<br />

die Landschaftsplanverfahren bis an die Grenze der Rechtmäßigkeit - möglicherweise<br />

darüber hinaus – zurückgedrängt werden sollen.<br />

Noch im Umweltausschuss am 29. November 2005 konnte mit breiter Mehrheit dem<br />

<strong>Kreis</strong>tag die Empfehlung gegeben werden, dass nunmehr die Einleitung der Verfahren<br />

zur Änderung der beiden Landschaftspläne erfolgen soll. Hier konnte die SPD<br />

auch noch mittragen, dass die Verwaltung noch einmal aufgefordert wurde, bis zum<br />

<strong>Kreis</strong>ausschuss die Möglichkeiten eines verkürzten Verfahrens zu prüfen. Dieses<br />

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Prüfungsergebnis ist in der Ergänzungsdrucksache 34/7/367 bzw. 34/7/366 dargelegt<br />

mit dem klaren Hinweis, dass – sofern die Grundzüge der Planung berührt sind – ein<br />

vereinfachtes Verfahren nicht durchgeführt werden kann.<br />

Die Verwaltung ist hier nochmals einen Schritt auf Herrn Gemke zugegangen mit<br />

dem Vorschlag, nunmehr zunächst die Verfahren zu eröffnen und nach inhaltlicher<br />

Prüfung der Frage, ob die Grundzüge der Planung berührt sind, in Abstimmung mit<br />

dem interfraktionellen Arbeitskreis die Entscheidung zu treffen, welches Verfahren<br />

gewählt wird.<br />

Aber auch dies reicht Herrn Gemke noch nicht, indem er nunmehr im <strong>Kreis</strong>ausschuss<br />

fordert, zu prüfen, ob auch außerhalb eines eingeleiteten Verfahrens zur Landschaftsplanung<br />

geprüft werden kann, ob die Grundzüge der Planung berührt sind.<br />

In der weiteren Ergänzungsdrucksache von heute (34/7/374 bzw. 34/7/373) wird dies<br />

bejaht, wenngleich aus der Begründung zu a) deutlich wird, dass dies nicht sinnvoll<br />

ist.<br />

Wenn nun die Verwaltung in den letztgenannten Ergänzungsdrucksachen vorschlägt,<br />

in einem vereinfachten Verfahren die FFH-Gebiete umzusetzen, gleichzeitig aber auf<br />

Verfahrensrisiken hinweist, so wird auch deutlich, dass man sich hier, nur um Herrn<br />

Gemke in seiner Eigenwilligkeit entgegenzukommen, schon heftig verbiegt. Die Verwaltung<br />

führt in der Darstellung der Sach- und Rechtslage aus, dass in jedem Fall<br />

Eigentümer und Träger öffentlicher Belange – und hierzu gehören auch Naturschutzverbände<br />

– zu beteiligen sind. Widersprechen – so die Verwaltung – die vorgenannten<br />

Beteiligten dem vereinfachten Verfahren, so bedarf der Landschaftsplan der Genehmigung.<br />

Ihre Stellungnahmen sind bei Widerspruch zu behandeln als Bedenken<br />

und Anregungen nach § 27 Landschaftsgesetz. Also kommen wir bei Widerspruch in<br />

das normale Landschaftsplanverfahren.<br />

Wenn sich Herr Gemke von den Naturschutzverbänden und auch der Aufsichtsbehörde<br />

sagen lassen will, dass der Märkische <strong>Kreis</strong> nicht in der Lage ist, das an sich<br />

richtige Verfahren zu wählen, so mag er dies tun. Wir brauchen diese Einflussnahme<br />

von außen nicht. Deshalb bleibt die SPD-Fraktion bei der Beschlussfassung aus dem<br />

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Umweltausschuss, dass nunmehr das Verfahren eingeleitet wird. Sie ist auch noch<br />

bereit, dem Vorschlag der Verwaltung aus dem <strong>Kreis</strong>ausschuss zu folgen, dass nach<br />

eingeleitetem Verfahren geprüft wird, welches Verfahren das richtige ist. Sie ist aber<br />

nicht bereit, den mit erheblichen rechtlichen Zweifeln behafteten Weg mit zu gehen,<br />

jetzt einfach zu beschließen: Wir machen das vereinfachte Verfahren.<br />

Herr Gemke ist zu fragen, was er denn grundsätzlich gegen die Landschaftsplanung<br />

hat, die doch auch von dem jetzigen Umweltminister so deutlich positiv bewertet wird.<br />

Herr Gemke hat im <strong>Kreis</strong>ausschuss auch behauptet, im <strong>Kreis</strong>, wo der Minister wohnt,<br />

also im <strong>Kreis</strong> Soest, gebe es keine Landschaftsplanung. Hier empfehle ich Herrn<br />

Gemke, dort einmal nachzufragen. Nach unseren Recherchen gibt es sehr wohl im<br />

<strong>Kreis</strong> Soest eine flächendeckende Landschaftsplanung.<br />

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