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Einfluss der ERM-Proteine auf die Protrusion- Ausbildung und Zell ...

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1. Einleitung<br />

übereinstimmend mit einem erhöhten Merlin-Level in extraembryonalen Geweben (Huynh <strong>und</strong> Pulst<br />

1996). Hingegen entwickeln sich in heterozygoten Mäusen eine Vielzahl von malignen Tumoren,<br />

vorwiegend Fibrosarcoma <strong>und</strong> Osteosarcoma, <strong>die</strong> eine starke Tendenz zur Metastasierung <strong>auf</strong>weisen<br />

(McClatchey et al. 1998). Der Mechanismus <strong>der</strong> Tumorsuppression durch Merlin könnte <strong>auf</strong> einem<br />

kompetitiven Antagonismus mit den <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong>n beruhen. So ist Ezrin im Gegensatz zum Merlin<br />

in Wachstums-för<strong>der</strong>nde Prozesse involviert (Lamb et al. 1997). Auch <strong>die</strong> Entdeckung, dass <strong>der</strong> C-<br />

Terminus mit einer hohen Affinität an den N-Terminus von Ezrin bindet, lässt <strong>die</strong> Vermutung zu, dass<br />

Merlin durch <strong>die</strong> Bindung an aktivierte Ezrin-Moleküle <strong>die</strong> wachstumsför<strong>der</strong>nde Aktivität<br />

abschwächen könnte (Bretscher et al. 2000). Einen an<strong>der</strong>en wachstumsregulierenden Mechanismus<br />

des Merlin haben Morrison et al. (2001) entdeckt. Merlin vermittelt eine Kontaktinhibition des<br />

Wachstums durch <strong>die</strong> Interaktion mit dem CD44-Rezeptor. In <strong>die</strong>sem Modell sind Merlin sowie Ezrin<br />

<strong>und</strong> Moesin Bestandteile eines molekularen Schalters, <strong>der</strong> zwischen <strong>Zell</strong>wachstum <strong>und</strong> Inhibibition<br />

des Wachstums reguliert (Abb. 5). In logarithmisch wachsenden <strong>Zell</strong>en liegt Merlin phosphoryliert im<br />

Komplex mit Ezrin o<strong>der</strong> Moesin vor, <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Komplex assoziiert an den zytoplasmatischen Teil des<br />

CD44. Ebenso könnten Protein-Kinasen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>ERM</strong>-CD44 Interaktion regulieren <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Aktivierung von Merlin inhibieren, sowie Protein-Phosphatasen Bestandteile <strong>die</strong>ses molekularen<br />

Schalters sein. Die bei dem <strong>Zell</strong>wachstum beteiligten Liganden sind bisher noch nicht definiert, jedoch<br />

ist bekannt, dass das CD44 als Plattform für <strong>die</strong> Aktivierung von Wachstumsfaktoren über <strong>die</strong><br />

entsprechenden Rezeptoren <strong>die</strong>nt (Bourguignon et al. 1997, Sherman et al. 2000). Bei einer hohen<br />

<strong>Zell</strong>dichte ist eine dramatische Modifikation des molekularen Komplexes festzustellen. Diese<br />

Bedingungen induzieren eine rapide Dephosphorylierung des Merlins <strong>und</strong> eine Inhibierung des<br />

<strong>Zell</strong>wachstums. Dabei kommt es zu einer Verdrängung <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> von <strong>der</strong> zytoplasmatischen<br />

Domäne des CD44, wobei Merlin aber am CD44 geb<strong>und</strong>en bleibt. Die Effekte können durch den<br />

CD44-Ligand HA (Hyaluronsäure), ein Makromolekül <strong>der</strong> extrazellulären Matrix, <strong>und</strong> von anti-CD44-<br />

Antikörpern nachgeahmt werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass während des <strong>Zell</strong>wachstums bzw.<br />

<strong>der</strong> Inhibition des <strong>Zell</strong>wachstums weitere Komponenten an <strong>die</strong>sen CD44-geb<strong>und</strong>enen Komplex<br />

assoziiert sind.<br />

Ebenso wie für <strong>die</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> wird auch für Merlin eine Beteiligung an Adhäsions-Prozessen<br />

angenommen. Demnach konnte in Schwann-<strong>Zell</strong>en ein Verlust <strong>der</strong> Adhäsion nach <strong>der</strong> Behandlung mit<br />

„antisense“-Oligonukleotiden nachgewiesen werden (Huynh <strong>und</strong> Pulst 1996). Gleiches zeigte sich in<br />

Fibroblasten, in denen eine mutierte N-terminale Domäne des Merlins exprimiert wurde (Koga et al.<br />

1998).<br />

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