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Einfluss der ERM-Proteine auf die Protrusion- Ausbildung und Zell ...

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1. Einleitung<br />

auch bei <strong>der</strong> T-<strong>Zell</strong>-Aktivierung beteiligt ist. So wird durch <strong>die</strong> Expression von dominant-negativem<br />

Ezrin <strong>die</strong> T-<strong>Zell</strong>-Aktivierung inhibiert (Allenspach et al. 2001, Roumier et al. 2001). Cao et al. (1999)<br />

konnten eine Beteiligung <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> beim Membranproteinverkehr nachweisen. Demnach<br />

erfüllen EPB50, <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> <strong>und</strong> das Aktin-Zytoskelett spezielle Funktionen bei <strong>der</strong> Sortierung von<br />

Membranproteinen. Darüber hinaus ist bei <strong>der</strong> Aktin-Polymerisation an <strong>der</strong> phagosomalen Membran<br />

eine Rekrutierung von Ezrin <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Moesin notwendig (Defacque et al. 2000).<br />

Bislang gibt es nur vergleichsweise wenige Untersuchungen über <strong>die</strong> Funktion <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong><br />

während <strong>der</strong> Embryonalentwicklung im Tier. Dies beruht <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong><br />

hauptsächlich in <strong>Zell</strong>linien <strong>und</strong> isolierten Geweben untersucht wurden. Trotzdem zeigen <strong>die</strong> bisher<br />

vorliegenden Arbeiten, dass <strong>die</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> auch bei entwicklungsbiologischen Prozessen<br />

funktionell aktiv sind. In Drosophila melanogaster findet man Dmoesin (neben Dmerlin das einzige<br />

<strong>ERM</strong>-Homologon in D. melanogaster) während <strong>der</strong> Oogenese vorwiegend in Follikel-<strong>Zell</strong>en.<br />

Hingegen findet man es während <strong>der</strong> Embryogenese in den apikalen Bereichen von polarisierten<br />

Epithelzellen (McCartney <strong>und</strong> Fehon 1996). Während <strong>der</strong> <strong>Zell</strong>polarisation in <strong>der</strong> Mausentwicklung<br />

kommt es zu einer Relokalisation des Ezrin von dem <strong>Zell</strong>cortex <strong>und</strong> den <strong>Zell</strong>-<strong>Zell</strong>-Kontakten zu den<br />

apikalen Polen <strong>der</strong> Blastomere, wo es ausschließlich an den Mikrovilli lokalisiert (Louvet et al. 1996).<br />

Auch in <strong>der</strong> Entwicklung an<strong>der</strong>er Organismen, angefangen von nie<strong>der</strong>en Tieren wie dem Seestern<br />

(Bachman <strong>und</strong> McClay 1995) über den Krallenfrosch (Thorn et al. 1999) bis hin zum Menschen<br />

(Johnson et al. 2002), sind Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-Familie beteiligt. Merlin konnte in vielen<br />

Untersuchungen als Tumor-Suppressor-Protein charakterisiert werden (s.u.), wohingegen Ezrin an <strong>der</strong><br />

Tumorausbildung bzw. an dem Tumorwachstum beteiligt ist. Metastatische <strong>Zell</strong>en zeigen eine stark<br />

erhöhte Ezrin-Expression (Akisawa et al. 1999, Khanna et al. 2001, Ohtani et al. 1999). Ebenso zeigt<br />

sich ein erhöhter Ezrin-Level bei invasiven Krebszellen (Geiger et al. 2000, Nestl et al. 2001, Tokunou<br />

et al. 2000).<br />

Nachdem bisher fast ausschließlich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> drei <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> Ezrin, Radixin <strong>und</strong> Moesin<br />

eingegangen wurde, wird im Folgenden <strong>die</strong> Funktion des Merlins erläutert. Wie bereits oben genannt,<br />

zeigt Merlin eine hohe Sequenzhomologie zu den <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong>n <strong>auf</strong>, weist jedoch nicht <strong>die</strong><br />

konservierte C-terminale Aktinbindungsstelle <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> <strong>auf</strong>. Auf <strong>die</strong> Funktion des Merlin als<br />

Tumor-Supressor-Protein wurde bereits kurz eingegangen (s.o.). Übereinstimmend damit korreliert in<br />

kultivierten <strong>Zell</strong>en ein Mangel an exprimiertem Merlin mit einer erhöhten <strong>Zell</strong>dichte (Shaw et al.<br />

1998). Auch in Drosophila konnte eine Wachstums-supprimierende Funktion von Merlin<br />

nachgewiesen werden, da in Merlin-defizienten Drosophila-<strong>Zell</strong>en <strong>die</strong> Proliferationsrate erhöht war<br />

(LaJeunesse et al. 1998). Der homozygote Merlin „knockout“ in Mäusen ist embryonal lethal<br />

zwischen Tag 6,5 <strong>und</strong> Tag 7. Untersuchungen an frühen Mausembryonen haben ergeben, dass Merlin<br />

essentiell für <strong>die</strong> Entwicklung von extraembryonalen Strukturen ist (McClatchey et al. 1997). Dies ist<br />

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