Einfluss der ERM-Proteine auf die Protrusion- Ausbildung und Zell ...
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1. Einleitung<br />
Neben <strong>der</strong> Bindung zu Membranproteinen findet auch eine intramolekulare Interaktion zwischen<br />
N-<strong>ERM</strong>AD <strong>und</strong> C-<strong>ERM</strong>AD statt. So konnte ein 1:1 Komplex von Moesin N-/C-<strong>ERM</strong>AD isoliert<br />
werden (Bretscher 1995, Pearson et al. 2000, Reczek <strong>und</strong> Bretscher 1998). Diese intramolekulare<br />
Bindung führt zu einer Auto-Inhibition <strong>und</strong> hält <strong>die</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> im Zytoplasma. Freie<br />
zytoplasmatische Ezrin-Moleküle liegen somit als inaktivierte Monomere vor (Abb. 3). Sowohl <strong>die</strong><br />
Membranbindestellen als auch <strong>die</strong> F-Aktin Bindungsstelle werden durch einen direkten Kontakt <strong>der</strong><br />
N-<strong>ERM</strong>AD mit <strong>der</strong> C-<strong>ERM</strong>AD an intramolekularen Assoziationsstellen maskiert (Henry et al. 1995,<br />
Martin et al. 1997). Durch verschiedene Aktivierungssignale (s.u.) kann <strong>die</strong>se intramolekulare<br />
Bindung <strong>auf</strong>gelöst werden <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>ERM</strong>-Monomere aktiviert werden. Die <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> sind in <strong>der</strong><br />
Lage zu dimerisieren, wobei <strong>die</strong> N-terminale Domäne des einen Moleküls <strong>die</strong> C-terminale Domäne<br />
des an<strong>der</strong>en Moleküls bindet <strong>und</strong> umgekehrt (Berryman et al. 1995). In <strong>Zell</strong>en, <strong>die</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong><br />
koexprimieren, konnten Homodimere <strong>und</strong> Heterodimere nachgewiesen werden (Gary <strong>und</strong> Bretscher<br />
1993). Als weitere multimere Bindung ist <strong>die</strong> Oligomerisierung, durch „head to tail“-Assoziation von<br />
Ezrin-Monomeren bekannt. Die physiologische Relevanz <strong>der</strong> Dimerisierung <strong>und</strong> Oligomerisierung <strong>der</strong><br />
<strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> ist bisher noch nicht bekannt.<br />
Von einigen Membranproteinen, wie dem CD44-Rezeptor, ist bekannt, dass sie auch an inaktivierte<br />
<strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> binden können (Bretscher 1999). Dies bedeutet, dass <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Bindungsstellen nicht durch <strong>die</strong> intramolekulare N-/C-<strong>ERM</strong>AD Assoziation maskiert werden. Im<br />
Gegensatz dazu sind EBP50 <strong>und</strong> E3KARP nur mit unmaskierten, aktivierten Ezrin-Moleküle<br />
assoziiert.<br />
Die zwischen den N- <strong>und</strong> C-terminalen Domänen befindliche α-Domäne bildet wahrscheinlich eine<br />
„coiled-coil“ Struktur aus. Es wird angenommen, dass <strong>die</strong> Bildung einer antiparallelen „coiled-coil“<br />
Struktur zwischen den beiden α-Domänen zweier Monomere ein Dimer stabilisieren könnte<br />
(Bretscher et al. 2000).<br />
Die 34 C-terminalen Aminosäuren <strong>der</strong> C-<strong>ERM</strong>AD bilden eine F-Aktin-Bindungsstelle (Pestonjamasp<br />
et al. 1995, Turunen et al. 1994). Über <strong>die</strong> C-terminale Domäne <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> wird somit eine<br />
direkte Bindung zu F-Aktin hergestellt (Abb. 3). Das Verhältnis beträgt in <strong>der</strong> Sättigung in vitro 10,6<br />
Aktin-Moleküle pro Ezrin-Molekül (Roy et al. 1997, Yao et al. 1996). Neben <strong>die</strong>ser C-terminalen<br />
Bindungsstelle ist noch eine interne Aktin-Bindungsstelle im Ezrin enthalten. Diese kann G- <strong>und</strong> F-<br />
Aktin binden <strong>und</strong> liegt innnerhalb <strong>der</strong> Aminosäure-Reste 281-310 (Roy et al. 1997). Sie hat jedoch nur<br />
eine geringe Aktin-Affinität (0,9 Aktin-Moleküle pro Ezrin-Molekül).<br />
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