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Einfluss der ERM-Proteine auf die Protrusion- Ausbildung und Zell ...

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1. Einleitung<br />

1.2 Die <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> <strong>und</strong> Merlin<br />

Zu <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-Proteinfamilie gehören drei <strong>Proteine</strong>: Ezrin, Radixin <strong>und</strong> Moesin. Als erstes Mitglied <strong>der</strong><br />

<strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> wurde Ezrin (~82 kDa), das beststu<strong>die</strong>rte Protein <strong>die</strong>ser Familie, als Substrat <strong>der</strong><br />

Epi<strong>der</strong>malen-Wachstums-Faktor (EGF) Rezeptor Tyrosin-Kinase entdeckt <strong>und</strong> aus Mikrovilli isoliert<br />

(Bretscher, 1983). Radixin (~80 kDa) wurde ursprünglich als ein F-Aktin „Capping“-Protein aus den<br />

Adhärenz-Verbindungen <strong>der</strong> Leber isoliert (Tsukita et al. 1989) <strong>und</strong> Moesin (~75kDa) als ein Heparinbindendes-Protein<br />

identifiziert (Lankes et al. 1991).<br />

Die <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> gehören zu einer größeren Protein-Superfamilie, <strong>der</strong> Bande 4.1-Superfamilie.<br />

Namensgeber <strong>die</strong>ser Protein-Superfamilie ist das Erythrozytenmembran-Protein Bande 4.1. Alle<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bande 4.1-Superfamilie weisen innerhalb <strong>der</strong> ersten 300 AS eine Homologie von ca.<br />

30% <strong>auf</strong> (s. Abb. 1). An<strong>der</strong>e Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bande 4.1-Proteinfamilie sind z.B. Talin <strong>und</strong> Protein-<br />

Tyrosin-Phosphatasen, wie PTPH1 o<strong>der</strong> PTP-Meg (Mangeat et al. 1999). Die <strong>Proteine</strong> <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<br />

Familie zeichnen sich untereinan<strong>der</strong> durch ihre hohen Aminosäuresequenz-Homologien aus. Die<br />

Gesamt-Homologien zwischen Ezrin/Radixin, Ezrin/Moesin <strong>und</strong> Raxdixin/Moesin betragen 75%, 72%<br />

bzw. 80%.<br />

Das jüngste Mitglied <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-Familie wird vom Tumor-Suppressor-Gen nf2 ko<strong>die</strong>rt, <strong>und</strong> eine<br />

Inaktivierung <strong>die</strong>ses Gens führt zur <strong>Ausbildung</strong> <strong>der</strong> Neurofibromatose Typ2 (NF2), einer vermehrten<br />

Tumorausbildung im Nervensystem, vornehmlich Schwannomas. Benannt wurde <strong>die</strong>ses Protein <strong>auf</strong><br />

Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Sequnenzhomologie zu <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-Familie als Merlin („moesin-ezrin-radixin- like protein“)<br />

o<strong>der</strong> auch Schwannomin (s.u. Abb. 1). Oftmals werden <strong>die</strong> <strong>Proteine</strong> <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-Familie <strong>und</strong> das<br />

Merlin/Schwannomin als M<strong>ERM</strong>-Proteinfamilie (Merlin-<strong>ERM</strong>) bezeichnet (Bretscher et al. 1997,<br />

Tsukita et al. 1997, Vaheri et al. 1997).<br />

Merlin (~69kDa) wurde im Rahmen <strong>der</strong> Charakterisierung <strong>der</strong> molekularen Gr<strong>und</strong>lagen von<br />

Neurofibromatosis 2 (NF2) identifiziert. Neurofibromatose ist eine autosomal, dominant vererbte<br />

Krankheit, <strong>die</strong> sich durch das multiple Auftreten von meist benignen Tumoren des zentralen<br />

Nervensystem auszeichnet. Die überwiegende Zahl <strong>der</strong> Nerventumore bei NF2 sind Schwannome,<br />

obwohl auch Neurofibrome vorkommen <strong>und</strong> etwa 60% <strong>der</strong> Patienten zu irgendeiner Zeit ihres Lebens<br />

Meningeome entwickeln. Das Gen befindet sich <strong>auf</strong> dem Chromosom 22 <strong>und</strong> tritt mit einer<br />

Mutationshäufigkeit von 1:40000 <strong>auf</strong>. Patienten, <strong>die</strong> eine Mutation des NF2-Gens erben, entwickeln<br />

unvermeidlich Schwannome, <strong>die</strong> beson<strong>der</strong>s den VIII. Hirnnerven betreffen. Aber auch an<strong>der</strong>e<br />

Hirnnerven sowie spinale Nerven (Rückenmark) <strong>und</strong> Hautnerven können in Mitleidenschaft gezogen<br />

werden. Diese Tumore entstehen durch <strong>die</strong> Inaktivierung des normalen zweiten Allels des NF2-Gens<br />

in einer einzelnen <strong>Zell</strong>e. Es sind allerdings noch weitere genetische Ereignisse notwendig, damit es<br />

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