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Einfluss der ERM-Proteine auf die Protrusion- Ausbildung und Zell ...

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4. Diskussion<br />

4.4 Die Blockierung <strong>der</strong> Interaktion zwischen <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong>n <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Zell</strong>membran bzw. dem<br />

Aktinzytoskelett verhin<strong>der</strong>t nicht vollständig <strong>die</strong> <strong>Protrusion</strong>ausbildung<br />

Wie oben beschrieben, konnte mit allen Testsystemen keine vollständige Inhibierung <strong>der</strong><br />

<strong>Protrusion</strong>ausbildung erreicht werden. Unabhängig davon, ob mit den N-<strong>ERM</strong>AD-Interaktionen, den<br />

C-<strong>ERM</strong>AD-Interaktionen, <strong>der</strong> Aktivierung <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rekrutierung an <strong>die</strong><br />

Plasmamembran interferiert<br />

<strong>Protrusion</strong>anzahl gemessen.<br />

wurde, es wurden immer nur 45-80%ige Reduktionen <strong>der</strong><br />

Für <strong>die</strong> verbleibende <strong>Protrusion</strong>ausbildung lassen sich mehrere Erklärungen finden. Zum einen ist es<br />

möglich, dass <strong>die</strong> Überexpression i) <strong>der</strong> verschiedenen <strong>ERM</strong>-Domänen, ii) <strong>der</strong> zytoplasmatischen<br />

Domäne des CD44-Rezeptors <strong>und</strong> iii) <strong>die</strong> Überexpression <strong>und</strong> Aktivierung des Merlin nicht effizient<br />

genug waren, um eine vollständige Blockierung aller endogenen <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> zu gewährleisten. Für<br />

<strong>die</strong>se Interpretation gibt es einige Hinwiese. Die <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> sind an einer Vielzahl von zellulären<br />

Prozessen beteiligt. Neben <strong>der</strong> Involvierung in diverse Signaltransduktionswege spielen <strong>die</strong>se <strong>Proteine</strong><br />

eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> <strong>und</strong> Aufrechterhaltung <strong>der</strong> <strong>Zell</strong>morphologie <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Organisation des Aktinzytoskelettsystems. In „antisense“-Versuchen konnte z.B. gezeigt werden, dass<br />

es durch <strong>die</strong> Blockierung einzelner <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> zu Umstrukturierungen des Aktinzytoskeletts<br />

kommt (Takeuchi et al. 1994) <strong>und</strong> starke Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Zell</strong>morphologie <strong>und</strong> <strong>Zell</strong>adhäsion<br />

daraus resultieren (Gautreau et al. 2000, Lamb et al. 1997, Polesello et al. 2002, Woodward <strong>und</strong><br />

Crouch 2001). Wäre <strong>die</strong> Interferenz mit <strong>der</strong> Funktion <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> durch <strong>die</strong> drei oben genannten<br />

Testsysteme vollständig gewesen, hätte man starke morphologischen Verän<strong>der</strong>unge bzw. eine stark<br />

reduzierte <strong>Zell</strong>adhäsion erwartet. Bei den verwendeten transfizierten <strong>Zell</strong>linien konnten aber keine<br />

signifikanten morphologischen o<strong>der</strong> adhäsiven Verän<strong>der</strong>ungen festgestellt werden. Was gegen eine<br />

vollständige Inhibierung aller endogenen <strong>ERM</strong>-Moleküle spricht. Das weist dar<strong>auf</strong> hin, dass nur ein<br />

Teil <strong>der</strong> möglichen Interaktionen, o<strong>der</strong> aber nur ein Teil <strong>der</strong> endogenen <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> inhibiert war.<br />

Um ein Testsystem zu etablieren, welches keine nachweisbaren funktionellen <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> enthält,<br />

wurde versucht <strong>die</strong> Expression <strong>der</strong> endogenen <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> durch siRNA („small interfering RNA“)<br />

zu blockieren. HeLa-<strong>Zell</strong>en, welche für 20-22h mit RNAi-Oligonukleotiden transfiziert worden waren,<br />

zeigten bereits deutliche Verän<strong>der</strong>ungen des Aktinzytoskeletts. Bei <strong>die</strong>sen <strong>Zell</strong>en führte <strong>die</strong><br />

Inhibierung <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> offensichtlich zu f<strong>und</strong>amentalen Umstrukturierungen des F-Aktins,<br />

sodass <strong>die</strong> in kultivierten <strong>Zell</strong>linien typisch <strong>auf</strong>tretenden Stressfasern nicht mehr ausgebildet wurden<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Zell</strong>en eine verringerte Adhäsion <strong>auf</strong>wiesen. Eine Transfektion von HeLa-<strong>Zell</strong>en mit RNAi-<br />

Oligonukleotiden über 44h brachte eine vollständige Inhibierung <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong>, damit<br />

einhergehend zeigte sich jedoch bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> <strong>Zell</strong>en ein vollständiges Ablösen von <strong>der</strong><br />

Matrix. Es ist hier anzumerken, dass <strong>die</strong> Transfektionseffizienz <strong>die</strong>ser Methode nicht 100% beträgt,<br />

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