Einfluss der ERM-Proteine auf die Protrusion- Ausbildung und Zell ...
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4. Diskussion<br />
4.2 Die induzierbare <strong>Zell</strong>linie RT4-D6P2T <strong>die</strong>nt als System zur funktionellen Inhibierung <strong>der</strong><br />
100<br />
<strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong><br />
Die Inhibierung <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> führte zu einer vermin<strong>der</strong>ten <strong>Protrusion</strong>ausbildung. Um <strong>die</strong>ses<br />
Ergebnis zu verifizieren, wurde <strong>auf</strong> ein an<strong>der</strong>es zelluläres System zurückgegriffen. Die von Morrsion<br />
et al. (2001) verwendete <strong>Zell</strong>linie RT4-D6P2T zeigte nach Induktion <strong>der</strong> Merlin-Expression <strong>und</strong><br />
Merlin-Aktivierung eine Delokalisation <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> vom CD44-Rezeptor, einen <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<br />
Hauptliganden.<br />
Dieses <strong>Zell</strong>system wurde verwendet, um spezifisch <strong>die</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> von <strong>der</strong> Membran zu<br />
delokalisieren <strong>und</strong> sie somit bezüglich <strong>die</strong>ses Signalweges funktionell zu inhibieren. Nach <strong>der</strong><br />
Induktion <strong>der</strong> Expression <strong>und</strong> <strong>der</strong> anschließenden Aktivierung des Merlins durch Hyaluronsäure ergab<br />
sich eine Reduktion in <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> ausgebildeten <strong>Protrusion</strong> um ca. 55%. Zusammen mit den<br />
vorangegangenen Experimenten kann man dar<strong>auf</strong>schließen, dass <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> in ihrer aktiven Form<br />
<strong>und</strong> durch Interaktion mit einem Plasmamembran-ständigen Bindungspartner positv <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>Protrusion</strong>ausbildung wirken.<br />
In <strong>die</strong>sem System führte <strong>die</strong> Kompitition <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> weg von <strong>der</strong> Plasmamembran durch <strong>die</strong><br />
Interaktion des dephosphorylierten <strong>und</strong> aktivierten Merlin mit dem CD44-Rezeptor zu einer<br />
signifikanten Reduktion <strong>der</strong> <strong>Protrusion</strong>ausbildung. Die inaktive Merlin-Mutante L64P hatte keinen<br />
negativen <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Protrusion</strong>ausbildung. Dies untermauert <strong>die</strong> Sichtweise, dass <strong>die</strong><br />
Verringerung <strong>der</strong> <strong>Protrusion</strong>zahl durch den spezifischen <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-Delokalisation zustande<br />
kommt <strong>und</strong> nicht <strong>auf</strong> einen artifiziellen <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> induzierten Merlinexpression zurückzuführen ist.<br />
Zur weiteren Bestätigung wurden <strong>die</strong> Experimente in zwei Klonen <strong>der</strong> <strong>Zell</strong>linie RT4-D6P2T<br />
durchgeführt (Morrison et al. 2001), Klon 54 (28-fache Überexpression) im Vergleich zu dem Klon 67<br />
(sechsfache Überexpresion). Beide Klone wiesen eine vergleichbare Reduktion <strong>der</strong> <strong>Protrusion</strong>zahl um<br />
ca. 49% <strong>auf</strong>. Bei einem potentiellen <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> Merlin-Überexpression hätte <strong>der</strong> schwächer<br />
exprimierende Klon 67 einen vergleichbar geringer limitierenden <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Protrusion</strong>zahl<br />
zeigen müssen.<br />
Auch bei <strong>die</strong>sen Versuchen konnte eine vollständige Inhibierung <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> nicht erreicht<br />
werden. Die hier erzielte verringerte <strong>Protrusion</strong>ausbildung entspricht denen, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Expression<br />
<strong>der</strong> Ezrin- <strong>und</strong> Merlin-Domänen erreicht wurden. Da in <strong>die</strong>sem System an<strong>der</strong>e <strong>Zell</strong>en verwendet<br />
wurden, kann man dar<strong>auf</strong> schließen, dass <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>ERM</strong>-<strong>Proteine</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Protrusion</strong>ausbildung<br />
einen <strong>Zell</strong>typ-unabhängigen Mechanismus darstellt, <strong>der</strong> in allen von Listerien infizierbaren <strong>Zell</strong>en eine<br />
Rolle spielt.