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Naturschutz<br />
ohne Grenzen<br />
Der <strong>LBV</strong><br />
aktiv auf vier<br />
Kontinenten<br />
Das Schutzkonzept für den Quetzal<br />
in Guatemala wurde vom <strong>LBV</strong><br />
angeschoben und greift bis heute<br />
Fotos: Dr.Gisela Merkel-Wallner, M. Bodnár/<strong>LBV</strong>-Archiv<br />
Sandsturm in der Puszta:<br />
Auch in Ungarn wurde mit Hilfe des <strong>LBV</strong><br />
wertvoller Lebensraum vor<br />
der Zerstörung bewahrt<br />
1983 haben wir unser erstes Schutzprojekt im Ausland im VOGEL-<br />
SCHUTZ vorgestellt. In dem Artikel haben wir damals ausdrücklich darauf<br />
hingewiesen, dass Artenschutzprobleme nicht an Landesgrenzen<br />
halt machen und dass viel zu oft unsere wirtschaftliche Expansion, unser<br />
Umgang mit der Dritten Welt, der Export unseres Lebensstils Naturschutzprobleme<br />
dort in erheblichem Umfang mit verursacht haben.<br />
Heute, über 25 Jahre später, wissen wir längst, dass der<br />
Verlust an Biodiversität ein globales Problem ist und ähnlich<br />
wie beim Klimawandel letztlich die Verursacher nur<br />
allzu häufig in den hoch entwickelten Industriestaaten zu<br />
suchen sind. Die Bonner Weltnaturschutzkonferenz CBD<br />
im Mai 2008 hat nochmals deutlich gemacht, dass weltweite<br />
Anstrengungen sowohl im Klimaschutz wie bei der<br />
Sicherung der Arten und Lebensräume dringend nötig<br />
sind.<br />
Im Rahmen einer von den Vereinten Nationen initiierten<br />
Strategie sollten schon vor über 30 Jahren ökologisch besonders<br />
wichtige Bereiche des tropischen Regenwaldes<br />
ausgewählt und den jeweiligen Staaten als mögliche<br />
Nationalparke vorgeschlagen werden. Als Grundlage für<br />
dieses Konzept galt es, diejenigen Gebiete mit besonders<br />
vielen endemischen, also nur dort vorkommenden,<br />
Vogelarten – als Indikatoren für Vielfalt – zu ermitteln und<br />
gleichzeitig ihre Bedrohungsfaktoren zu erfassen. Auf Bitten<br />
des Internationalen Rates für Vogelschutz (ICBP) haben<br />
wir uns entschlossen, uns in den Bergregenwäldern<br />
Kameruns in Westafrika zu engagieren. 23 endemische<br />
Vogelarten wurden von einem von uns, dem WWF und<br />
dem RSBP finanzierten Team gefunden, schutzrelevante<br />
Daten dazu ermittelt, die Landschaftsräume bis hinunter<br />
in die Savanne erfasst und naturschutzfachlich bewertet.<br />
Vorsichtige Versuche eines sanften Tourismus waren auf<br />
den Weg gebracht.<br />
Der Anfang unseres Auslandsengagements war gemacht,<br />
schnell kamen neue Aufgaben hinzu. Eigentlich<br />
waren die hoch bedrohten Bestände des Krauskopfpe-<br />
likans in Griechenland der Grund dafür, dass wir 1986<br />
für einen Zeitraum von zwei Jahren der Griechischen<br />
Ornithologischen Gesellschaft geholfen haben, sich zu<br />
einer schlagkräftigen Naturschutzorganisation zu entwickeln.<br />
Zusammen mit Hartmut Heckenroth, Willi Bauer<br />
und anderen haben wir uns in den Folgejahren zusammen<br />
mit griechischen Freunden an den vermutlich ersten<br />
Brutvogelatlas Griechenlands gemacht. Auch wenn er<br />
leider nie gedruckt wurde, ist mit ihm ein wichtiges naturschutzfachliches<br />
wie historisches Dokument entstanden.<br />
Der Naturschutz in Griechenland ist deutlich stärker geworden.<br />
Ein beeindruckender Fernsehfilm von Andreas Schulze<br />
über den „Sumpf der tausend Reiher“ war der entscheidende<br />
Auslöser unseres Auslandseinsatzes für den Naturschutz<br />
im Raum Tokaj in Ost-Ungarn. Ab 1995 haben<br />
wir uns dort über einige Jahre intensiv engagiert. Zusammen<br />
mit unserem ungarischen Schwesternverband MME<br />
als erfahrenem lokalen Partner vor Ort gelang es, für<br />
hoch bedrohte Arten wie Zergrohrdommel, Große Rohrdommel,<br />
Nacht-, Silber- und Purpurreiher, Moorente,<br />
Löffler, um nur die Seltensten zu nennen, wichtige Lebensräume<br />
zu kaufen, vor der Trockenlegung zu bewahren<br />
und dauerhaft zu erhalten. Als wichtige flankierende<br />
Maßnahme haben wir uns erfolgreich um ein von der EU<br />
ausgelobtes PHARE-Projekt beworben und konnten so<br />
die Möglichkeiten eines naturverträglichen Tourismus herausarbeiten<br />
und Vorschläge für Schutzmaßnahmen in<br />
der Region formulieren. Unser Engagement und der Einsatz<br />
von Peter Kirchgeorg und anderen haben Freundschaften<br />
zwischen bayerischen und ungarischen Natur-<br />
4•09 VogelsChutz 13