PERSPEKTIVE - Dr. Loew
PERSPEKTIVE - Dr. Loew
PERSPEKTIVE - Dr. Loew
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P E R S P E K T I V E<br />
Zeitung der Firma <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />
5. Ausgabe - November 2010<br />
<br />
für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung<br />
in Niederbayern<br />
und der Oberpfalz<br />
Gewinnerin: Brigitte Gebert vom Haus Ferrerhof - Titel: „Ich“ (S.41)<br />
www.dr.loew.de<br />
Sommerfest der<br />
Wernberger<br />
Werkstätten<br />
(S. 28)<br />
Inklusion in Lichtenau<br />
(S.12)<br />
Irmgard Badura zu Besuch bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
(S.5)<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010
_INHALT | IMPRESSUM<br />
I n h a l t<br />
2 - Impressum/Legende<br />
3 - Editorial<br />
_SOZIALPOLITIK<br />
4 - Zukunftspreis des Land-<br />
kreises Schwandorf für<br />
redipro<br />
5 - Behindertenbeauftragte<br />
Irmgard Badura besucht<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
6 - „Sozialer Gipfel wird von<br />
zwei Gewinnerinnen<br />
erklommen“: ConSozial<br />
Wissenschafts-Preis<br />
7 - Community Health<br />
Assessment -<br />
Alexandra Kurka-Wöbking<br />
9 - Erfolgsfaktoren für<br />
Stiftungskooperationen -<br />
<strong>Dr</strong>. Annegret Saxe<br />
12 - Inklusion in Lichtenau<br />
14 - Grenzen der Inklusion?<br />
16 - §87b - Zugewinn im Alltag<br />
Großes Heimbeiratstreffen<br />
2009<br />
17 - Wernberger Werkstätten<br />
wählen Werkstattrat<br />
- Heimbeirat der Fuchsen-<br />
schleife im Amt bestätigt<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH<br />
18 - Gesamtkonferenz 2010<br />
19 - Haus Bühling erhält den<br />
Sandra <strong>Loew</strong> Preis<br />
20 - Tauchstation: Musik- und<br />
Bewegungspädagogik<br />
21 - Fortbildung: Menschen mit<br />
Intelligenzminderung<br />
- 2010 - Jahr der<br />
Kundenorientierung<br />
22 - Hospitation in der Forensik<br />
Regensburg<br />
44 - Vorankündigung: 3. Fach-<br />
tagung - Doppeldiagnose<br />
„Psychose und Sucht“<br />
_PERSONALIEN<br />
23 - Matthias Warken geht<br />
- Nachfolger<br />
Klaus Meierhöfer<br />
_AUS DEN<br />
EINRICHTUNGEN<br />
23 - Einweihungsfeier AWG<br />
Bunsenstraße / Neumarkt<br />
24 - WG-Eröffnung - Isabelle Rap<br />
25 - 10 Jahre G9<br />
- Veränderungen in Hüttenbach<br />
26 - Fachkräfte weiter gesichert. Aus-<br />
bildungsplätze in der Verwaltung<br />
- Besuch bei den Ursprung Buam<br />
27 - Minister in der Schreinermühle<br />
- Haus Bühling beim<br />
„Rauberpfaff“<br />
- 1. Hilfe-Kurs Poppberg<br />
28 - „Isabelle“ im Freizeitpark Rust<br />
- Sommerfest in den<br />
Wernberger Werkstätten<br />
29 - „Hotel Tipi“ &<br />
„Whirlpool Schweinenaab“<br />
- Südamerikaner zum Anfassen:<br />
Bachetsfeld bei den Alpakas<br />
30 - Das Leben gemeistert - Appar-<br />
tement-Wohnen im Ferrerhof<br />
- Neues vom<br />
Bildungshaus „Learny“<br />
31 - Haus Sitzambuch Sommerfest<br />
- Jubiläum: 15 Jahre<br />
Bayreuth Meistersingerstraße<br />
32 - Spende für Flutopfer<br />
- Sommerfest in Bühling<br />
33 - Projekte im Freiwilligen<br />
Sozialen Jahr (FSJ)<br />
34 - Sommerfest Woppenhof<br />
_FERIEN/URLAUB<br />
34 - Ferien in Glaubendorf<br />
35 - TSM in der fränkischen Schweiz<br />
36 - Urlaub in Tirol<br />
_SPORT - <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />
36 - Qualifikation für die Landesliga<br />
37 - Fitnesstraining in der<br />
„Muckibude“ in Glaubendorf<br />
38 - <strong>Loew</strong>encup<br />
39 - WG Laura ist voll abgeFahren!<br />
- Kickerturnier in Waidhaus<br />
- Fitness- und Gesundheitswoche<br />
ein voller Erfolg<br />
40 - Tischtennis in der Schweiz<br />
- NOFI-Lauf<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> KREATIV<br />
41 - Unsere Villenstraße<br />
soll schöner werden - Teil 2<br />
- Kunstpreis für Brigitte Gebert<br />
- Vogel des Jahres 2010<br />
_Jubiläen / Vermischtes<br />
42 - Jubilare<br />
43 - Jubilare - Brieffreundschaft<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen GmbH & Co KG<br />
Gewerbering Süd 12<br />
92533 Wernberg-Köblitz<br />
Tel.: 09604/915 -220<br />
Fax: 09604/915 -222<br />
e-mail: loew@loew.de<br />
www.dr.loew.de<br />
Belegungsanfragen<br />
Alfred Weihard<br />
Tel. 09604 / 915 223<br />
Auflage:<br />
2000 Stück<br />
Verantwortlich:<br />
Sandra <strong>Loew</strong><br />
Redaktion:<br />
Jürgen Huhn<br />
Huhn.Juergen@loew.de<br />
Tel 0151 / 1743 61 16<br />
Die Redaktion behält sich vor, Beiträge<br />
zu kürzen oder sinngemäß zu ändern.<br />
Gestaltung:<br />
www.expuls.de<br />
Legende<br />
Die Beiträge aus den jeweiligen<br />
Bereichen sind - wenn möglich -<br />
wie folgt gekennzeichnet:<br />
Menschen<br />
mit geistiger Behinderung<br />
Menschen<br />
mit psychischer Erkrankung<br />
Senioren<br />
Jugendliche<br />
E d i t o r i a l<br />
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile<br />
Aristoteles<br />
Seit 1971 werden von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) als<br />
sprachlicher Jahresrückblick die „Wörter des Jahres“ herausgegeben. Ausgewählt<br />
werden solche Wörter und Phrasen die die öffentliche Diskussion<br />
des betreffenden Jahres besonders bestimmt haben. Erstmalig wurden<br />
1991 auch „Unwörter“ gekürt.<br />
Für das Jahr 2010 stehen die Wahlen an und ich hätte hierfür auch schon<br />
den passenden Vorschlag – ich weiß bloß nicht, ob ich ihn als „Wort des<br />
Jahres“ oder als „Unwort des Jahres“ einreichen soll !?<br />
INTEGRATION<br />
Im Moment kann man weder die Zeitung aufschlagen, noch<br />
den Fernseher andrehen, noch Nachrichtenagenturen im<br />
Internet aufrufen ohne mit Augen und Ohren auf „Integrationsprobleme“<br />
zu stoßen! Menschen mit Migrationshintergrund,<br />
Menschen bestimmter Religionen, Menschen mit<br />
Handicaps etc ...-> Randgruppen! Heiß wird über unsere<br />
gesellschaftliche Verantwortung und die damit zu verknüpfenden<br />
Angebote diesen Menschen gegenüber diskutiert -<br />
und das ziemlich kontrovers und nicht immer wohlwollend!<br />
„Integration ist vom lateinischen integratio abgeleitet und<br />
heißt wörtlich übersetzt: ein Ganzes (wieder) herstellen. In<br />
der Soziologie bedeutet Integration die Ausbildung einer<br />
Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mit einem Einbezug von<br />
Menschen, die aus verschiedensten Gründen von dieser<br />
ausgeschlossen (exkludiert) und teilweise in Sondergemeinschaften<br />
zusammengefasst waren. Integration hebt<br />
den Zustand der Exklusion und Seperation auf. Integration<br />
beschreibt einen dynamischen, lange andauernden und<br />
sehr differenzierten Prozess des Zusammenfügens und Zusammenwachsens.“<br />
(Wikipedia)<br />
So gelesen wäre Integration ein sehr erwachsener, zugewandter<br />
und positiver Prozess, der allerdings voraussetzt,<br />
dass er von einer erwachsenen, zugewandten und positiv<br />
eingestellten Gesellschaft zugelassen wird! Da es ein dynamischer,<br />
lang andauernder und sehr differenzierter Prozess<br />
ist, darf und muss es auch bedeuten, dass man kritisch,<br />
gut vorbereitet, abwägend, sichernd, aufklärend ... an ihn<br />
heran geht und bereit ist, ihn in jeder Phase zu evaluieren.<br />
Von der Fachwelt und Politik gewollt, ist Integration als Erwartung<br />
an unsere Gesellschaft unumstritten! Es stellt sich<br />
mir allerdings an der einen oder anderen Stelle die Frage, ob<br />
unsere Gesellschaft bereit ist, die an sie gestellte Erwartung<br />
auch zu erfüllen!?<br />
Als gemeinsame Proklamation würde es wahrscheinlich jeder<br />
unterschreiben, aber wie sieht es bei individueller Betroffenheit<br />
aus? Gilt da nicht doch noch das „St. Florians-Prinzip“? Wird<br />
man nicht doch noch von den Ressentiments dem Fremd- bzw.<br />
Andersartigen gegenüber blockiert?<br />
Hat man Angst?<br />
Wir als Anbieter sozialer Dienstleistungen haben es uns schon<br />
immer zur Aufgabe gemacht, „unsere“ Gesellschaft bei ihrem<br />
Integrationsauftrag zu unterstützen. Das heißt: Fragen beantworten,<br />
Transparenz schaffen, aufklären, Kontakte ermöglichen<br />
etc. Und vor allem natürlich nicht demotivieren lassen,<br />
wenn es nicht auf Anhieb klappt!<br />
... lang andauernd, dynamisch und sehr differenziert - auf diese<br />
Art von Prozesse sind wir spezialisiert, also sollten wir unsere<br />
Kompetenzen nutzen, unseren Betreuten, und damit auch allen<br />
anderen Mitgliedern von Randgruppen, ein „integriertes“ Leben<br />
zu ermöglichen.<br />
Integration - ein Auftrag auf Jahre!<br />
Freuen wir uns auf die Zukunft!<br />
Euch/Ihnen allen einen wunderschönen Jahresausklang und viel<br />
Freude sowie viele Anregungen beim Lesen dieser Ausgabe.<br />
Sandra <strong>Loew</strong> - Geschäftsführung<br />
2 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 3<br />
Eure/Ihre
_SOZIALPOLITIK SOZIALPOLITIK_<br />
Bild oben:<br />
v.l.n.r.:<br />
Prof. <strong>Dr</strong>. Gerhard Hirzinger,<br />
Landrat Volker Liedtke,<br />
redipro Geschäftsführer<br />
Winfried Hoffmann,<br />
Europaministerin<br />
Emilia Müller.<br />
Zukunftspreis des Landkreises Schwandorf<br />
Sonderpreis an redipro<br />
eine Erfolgsstory aus dem Hause <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Eine ganz besondere Ehre wurde der Firma<br />
redipro gGmbH im Mai zuteil: Sie erhielt einen<br />
Sonderpreis des Zukunftspreises des<br />
Landkreises Schwandorf. Damit konnte<br />
sich das gemeinnützige Integrationsunternehmen<br />
in den Kreis solch illustrer Unternehmen<br />
wie Nabaltec, Irlbacher Blickpunkt<br />
Glas und emz Hanauer einreihen und diesen<br />
Ehrenpreis aus der Hand von Professor<br />
<strong>Dr</strong>. Gerhard Hirzinger entgegen nehmen.<br />
Professor Hirzinger - er hatte während der<br />
Gala die Festrede zum Themenbereich<br />
„Die Zukunft mit Robotik und Mechatronik“<br />
gehalten - hatte persönlich diesen Sonderpreis<br />
mit 500 Euro dotiert.<br />
In seiner Laudatio schrieb der aus Schwandorf<br />
stammende Leiter des Deutschen<br />
Zentrums für Luft und Raumfahrt in<br />
Oberpfaffenhofen der Firma redipro eine<br />
einmalige Sonderstellung im Landkreis<br />
Schwandorf zu. redipro setze sowohl auf<br />
Zukunftstechnologie und Umweltschutz<br />
und zugleich auf Menschen mit und ohne<br />
Behinderung, vermittle eine Zukunftsperspektive<br />
und leiste damit einen besonderen<br />
humanitären Beitrag für unsere<br />
Region. Dieses Integrationsunternehmen<br />
stelle in jeder Hinsicht eine Bereicherung<br />
für den Landkreis Schwandorf und seine<br />
Bevölkerung dar.<br />
Die redipro ist heute ein wirtschaftlich kerngesundes<br />
Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes<br />
mit insgesamt knapp hundert Mitarbeitern, von<br />
denen etwa die Hälfte schwerbehindert ist.<br />
Die Idee entstand Anfang der 90er Jahre mit<br />
der Betreuung von Arbeitslosen im Landkreis<br />
Schwandorf. Betreuung allein genügte dem<br />
Initiator und späteren Geschäftsführer der redipro,<br />
Diplompädagoge Winfried Hoffmann,<br />
aber nicht. Es sollten Wege aus Arbeitslosigkeit<br />
und Armut gefunden werden, hin zur Arbeit und<br />
in ein selbst bestimmtes Leben.<br />
Diese Idee wurde im Januar 1994 mit dem Aufbau<br />
eines Integrationsunternehmens in konkrete<br />
Pläne umgesetzt.<br />
Im Dezember 1995 startete das Integrationsunternehmen<br />
in Schwandorf. Unterstützung erhielt<br />
es von den <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>’schen Einrichtungen<br />
(heute: <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> soziale Dienstleistungen) und<br />
dem Behindertenhilfe e.V. mit Sitz in Wernberg-<br />
Köblitz. Sie übernehmen in den zwei Jahren des<br />
Aufbaus sämtliche Kosten und stellten auch die<br />
GmbH-Einlage.<br />
Die Mitarbeiter im Mittelpunkt<br />
und Innovationen als Garantie für Erfolg<br />
Den Ausgangspunkt allen Handelns stellen -<br />
gemäß der Ideologie der redipro - ihre Mitarbeiter<br />
dar. Für sie suchte die Leitung der GmbH<br />
die passende Arbeit - und nicht (wie sonst oft<br />
üblich) umgekehrt.<br />
Diese Strategie verlangte über die Jahre hinweg von<br />
der Geschäftsleitung ungewöhnliche Flexibilität. Zusätzlich<br />
war und ist eine ständige Anpassung der<br />
Produkte an die Bedürfnisse des Marktes Voraussetzung<br />
für den wachsenden wirtschaftlichen Erfolg.<br />
Diese Vorgaben kennzeichnen dementsprechend die<br />
Firmengeschichte.<br />
Das Beständigste ist der Wandel, und dieses Motto<br />
ist bei der redipro tatsächlich Programm. Begonnen<br />
im Dezember 1995 als Recyclingbetrieb für Elektrogeräte<br />
reichte die Tätigkeitspalette über einen<br />
Dienstleistungsbereich mit Grünanlagenpflege, Haushaltsauflösungen<br />
und einem Gebrauchtwarenmarkt<br />
und der Fertigung von Transformatoren, sowie der<br />
Zulieferung der Automobilindustrie bis hin zur Solarbranche,<br />
die zuletzt als das wichtigste Tätigkeitsfeld<br />
erschlossen wurde.<br />
Heute vertreibt dieses erfolgreiche Unternehmen<br />
Befestigungs- und Verbindungselemente aus Aluminium<br />
und Edelstahl und baut seine Position als<br />
Systemlieferant für Unterkonstruktionen von Photovoltaikanlagen<br />
weiter aus. Die prozentualen Umsatzsteigerungen<br />
liegen seit mehreren Jahren - auch im<br />
Krisenjahr 2009 - deutlich im zweistelligen Bereich.<br />
Lieferant von Zukunftstechnologie und ein<br />
zeitgemäßes, zukunftsorientiertes Unternehmen<br />
redipro ist ein Unternehmen, das sich in den vergangenen<br />
Jahren vom kleinen Zulieferer für die Photovoltaik-Industrie<br />
zum Systemlieferanten entwickelt hat.<br />
Aufgrund ihrer Produktpalette zur Gewinnung nachhaltiger<br />
Energie arbeitet hier ein modernes und wirtschaftlich<br />
kerngesundes Unternehmen, das zeitgemäß<br />
und zukunftsorientiert produziert.<br />
redipro wird sich auf ihren Lorbeeren nicht ausruhen:<br />
Auch in Zukunft wird sie ihr Produktportfolio weiter<br />
ausbauen und den Marktgegebenheiten anpassen.<br />
Mit ihren zeitgemäßen Produkten setzt sie auf Zukunftstechnologien<br />
und Umweltschutz. Dies entspricht<br />
ihrem Ziel, verantwortlich gegenüber der<br />
Umwelt und gegenüber den heutigen und künftigen<br />
Generationen zu handeln.<br />
Das bedeutet, dass die Ziele für die nächsten Jahre<br />
schon vorgegeben sind:<br />
Um die Produktpalette weiter ausbauen und sich im<br />
Markt noch besser positionieren zu können, plant redipro<br />
den Bau einer eigenen Produktionsstätte und<br />
wird dann die beiden Betriebe in ihren eigenen Hallen<br />
zusammenführen.<br />
So wird die redipro mit ihrer Arbeit auch weiterhin<br />
dazu beitragen, dass der Landkreis Schwandorf lebens-<br />
und liebenswert bleibt und eine gute, erfolgreiche<br />
Zukunft hat.<br />
Eine Erfolgsgeschichte der Firmengruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>!<br />
Die Zukunft hat gerade erst begonnen!<br />
Winfried Hoffmann<br />
v.l.n.r.: Lisa Volland, Helga Forster, Joachim Rauscher,<br />
Irmgard Badura, Sandra <strong>Loew</strong>, Oliver Hopp<br />
Barrieren und Bürokratie abbauen<br />
Die Bayerische Behindertenbeauftragte<br />
Irmgard Badura besuchte <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Die bayerische Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung,<br />
Irmgard Badura, traf sich Ende April 2010 mit Vertretern der<br />
Führungsspitze von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> im Musik-Café B14. Am Firmensitz in<br />
Wernberg-Köblitz informierte sie sich umfassend über das familiengeführte<br />
Mittelstandsunternehmen. Neben den Repräsentanten von <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> - Geschäftsführerin Sandra <strong>Loew</strong>, Direktor Joachim Rauscher und<br />
Lisa Volland (Marketing & Entwicklung) - waren auch die kommunale<br />
Behindertenbeauftragte für den Landkreis Schwandorf, Helga Forster,<br />
und Heimbeirat Oliver Hopp zu dem Treffen eingeladen.<br />
Eines der zentralen Themen während des Gesprächs waren die zunehmende<br />
Bürokratisierung im Sozialbereich. Oliver Hopp ärgerte sich<br />
über überzogene Brandschutzvorschriften, die u.a. zwei Fluchtwege für<br />
Behindertenwohnungen vorsähen. „Die sollen das Gleiche vorschreiben<br />
wie für Nichtbehinderte, das reicht!“, war Hopps Standpunkt. Und<br />
auch beim Stichwort „Barrierefreiheit“ waren sich alle einig. Badura betonte,<br />
dass beim Bau neuer öffentlicher, aber auch bei privaten Gebäuden<br />
z.B. die Belange von Rollstuhlfahrern nicht berücksichtigt werden,<br />
obwohl es längst Vorschriften gibt. Helga Forster resümierte, dass im<br />
Landkreis noch vieles in den Kinderschuhen stecke.<br />
Nach Abschluß des Treffens war Irmgard Badura sehr angetan vom<br />
bayerischen Sozialdienstleister: „Offen und toll; Menschen mit Behinderung<br />
können sich wohlfühlen“<br />
Irmgard Badura ist gebürtige Ambergerin, studierte Politologin und ist<br />
seit Jahren ehrenamtlich in der Arbeit für behinderte Menschen engagiert.<br />
Sie wurde 2009 vom Ministerpräsidenten Horst Seehofer berufen,<br />
ist aber vom Ministerium unabhängig. Die bayerische Beauftragte für die<br />
Belange von Menschen mit Behinderung hat beratende Funktion und<br />
trifft sich u.a. regelmäßig zum Austausch mit dem Ministerpräsidenten.<br />
JuH<br />
4 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 5
6<br />
_SOZIALPOLITIK SOZIALPOLITIK_<br />
„Sozialer Gipfel“ wird von<br />
zwei Gewinnerinnen erklommen<br />
Der von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> gestiftete<br />
ConSozial Wissenschafts-Preis wurde zum fünften<br />
Mal auf Deutschlands größter Sozialmesse verliehen<br />
v.l.n.r.: Die<br />
bayerische Sozialministerin<br />
Christine Haderthauer,<br />
Lisa Volland vom Stifter<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
und die Gewinnerinnen<br />
<strong>Dr</strong>. Annegret Saxe und<br />
Alexandra<br />
Kurka-Wöbking.<br />
(Nürnberg, 10. November 2010) Die Zusammenlegung<br />
der „ConSozial“ - Deutschlands größter Sozialmesse<br />
- und des „Deutschen Fürsorgetages“<br />
in Nürnberg bezeichnete die bayerische Sozialministerin<br />
Christine Haderthauer als „sozialen Gipfel“.<br />
Bei der Eröffnungsveranstaltung mit rund 1500<br />
Besuchern verlieh Ministerin Haderthauer den von<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen gestifteten Con-<br />
Sozial Wissenschafts-Preis gleich an zwei Gewinnerinnen.<br />
<strong>Dr</strong>. Annegret Saxe wurde für ihre Dissertation<br />
„Erfolgsfaktoren für Stiftungskooperationen“<br />
ausgezeichnet, während Alexandra Kurka-Wöbking<br />
den Preis für ihre Masterarbeit erhielt, die sich<br />
mit der kommunalen Versorgungslage von älteren<br />
Hilfe- und Pflegebedürftigen der Stadt Landshut<br />
beschäftigt. Beide Arbeiten der Bewerberinnen<br />
seien so hochwertig gewesen, dass man sich für<br />
eine Teilung des Preises entschieden hätte, heißt<br />
es u.a. in der Begründung der Jury.<br />
Wie ist die Versorgungslage<br />
älterer Mitbürger in Landshut?<br />
Die Masterarbeit von Frau Alexandra Kurka- Wöbking<br />
untersucht die Versorgungslage der älteren<br />
Mitbürger mit einem (potentiellen) Hilfe- und Pflegebedarf<br />
auf kommunaler Ebene am Beispiel der<br />
Stadt Landshut. Mit der Methode eines Community<br />
Health Assessments – also einer umfassenden<br />
Auswertung und Beurteilung der kommunalen<br />
Versorgungsstruktur - wurde im Rahmen<br />
der Untersuchung ein 4-Phasen-<br />
Modell entwickelt. Hierbei wurden sowohl<br />
qualitative als auch quantitative<br />
Methoden verwendet, um möglichst<br />
präzise und vielfältige Erkenntnisse zu<br />
erhalten. Die gewonnenen Ergebnisse<br />
flossen in eine Risiko-Potential-Analyse<br />
ein, um damit fundierte Handlungsempfehlungen<br />
auszusprechen. Eine<br />
zentrale Empfehlung ist die Errichtung<br />
eines kommunal verorteten Pflegestützpunktes,<br />
der sein Beratungsangebot<br />
für Betroffene und Angehörige<br />
erweitert auf die bereits ortsansässigen<br />
sozialen Anbieter von Dienstleistungen.<br />
Im Vordergrund stehen die Nutzung<br />
von Synergien und die sowohl qualitative<br />
aber auch finanzielle Effizienzsteigerung<br />
der Versorgung angesichts des<br />
demographischen Wandels.<br />
Die prämierte Untersuchung wurde<br />
als Masterarbeit an der Philosophisch-Theologischen<br />
Hochschule<br />
Vallendar eingereicht. Die Jury begründet<br />
ihre Wahl wie folgt: „Die Arbeit<br />
leistet einen wichtigen Beitrag<br />
zur strukturellen Weiterentwicklung<br />
von Versorgungskonzepten auf kommunaler<br />
Ebene. Die mit viel Sorgfalt<br />
erhobene regionale Studie hat durch<br />
die Bereitstellung von Kriterien für Risiko-<br />
und Potential-Analyse eine hohe<br />
Umsetzbarkeit in der Praxis.“<br />
Netzwerke und<br />
Kooperationen für Stiftungen<br />
Die zweite Preisträgerin, Frau <strong>Dr</strong>. Annegret<br />
Saxe, widmete ihre Doktorarbeit,<br />
die sie an der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
Münster verfasste,<br />
der momentanen Situation von Stiftungen<br />
in Deutschland. Bei den aktuellen<br />
Herausforderungen und begrenzter<br />
werdenden Mitteln im Sozialmarkt<br />
vermehren sich die Forderungen nach<br />
einer Professionalisierung des Stiftungsmanagements.<br />
Kooperationen<br />
sind ein professionelles Managementinstrument.<br />
Wie sie auch für Stiftungen<br />
ein effizientes Mittel zur Erhöhung ihres<br />
Wirkungsgrads werden, untersuchte<br />
<strong>Dr</strong>. Annegret Saxe im Rahmen ihrer<br />
Doktorarbeit aus theoretischer und<br />
empirischer Sicht.<br />
„Die eindrucksvolle Studie mit hohem<br />
Innovationsgehalt widmet sich einem<br />
relevanten Aspekt der Finanzierung<br />
Sozialer Arbeit. Die sehr saubere<br />
Untersuchungsmethode führt zu einer<br />
exquisiten wissenschaftlichen<br />
Nachwuchsarbeit mit hohem Praxisbezug“,<br />
war sich die hochrangig besetze<br />
Jury einig.<br />
Der von Ernst & Young gestiftete Con-<br />
Sozial Management-Preis, der ebenfalls<br />
bei der Eröffnung verliehen wurde,<br />
ging an das Modellprojekt „SOwieDAheim“,<br />
das im Main- Kinzig-Kreis seit<br />
2007 eine qualitätsgesicherte häusliche<br />
Tagespflege aufbaut.<br />
Durch die demographische Alterung<br />
und die daraus resultierende stark<br />
zunehmende Belastung der Gesellschaft<br />
ist die Versorgung von älteren<br />
Menschen mit einem (potentiellen) Hilfe-<br />
und Pflegebedarf zukünftig nicht<br />
mehr gesichert. Verstärkt wird der Versorgungsengpass<br />
durch die Zunahme<br />
an Einzelhaushalten, die anwachsende<br />
berufliche Mobilität und die prognostische<br />
Abnahme der Ressourcen an<br />
potentiellen professionellen und informellen<br />
Pflegekräften. Anlass für die<br />
vorliegende Arbeit waren zudem die<br />
Auseinandersetzung mit dem seit einigen<br />
Jahren postulierten Umbau der<br />
Versorgungs- und Pflegelandschaft<br />
-weg bzw. Reduktion von stationär hin<br />
zur ambulanten Versorgung- und die politische<br />
Forderung nach einer wirkungsorientierten<br />
Steuerung auf kommunaler<br />
Ebene, wie sie in den Pflegestützpunkten<br />
angedacht sind. Mit Hilfe eines Community<br />
Health Assessment sollte die Frage<br />
nach der Versorgungslage für die Betroffenen<br />
in der Stadt Landshut untersucht<br />
und beantwortet werden.<br />
Um den Forschungsstand zu eruieren,<br />
wurden seniorenbezogene sozial- und<br />
gesunheitspolitische Konzepte, Gutachten<br />
und Studien auf der Ebene des<br />
Bundes, der Länder und der Kommunen<br />
dargestellt und zu Themenfeldern<br />
zusammengefasst. Diese Erkenntnisse<br />
sind notwendig und hilfreich, um die<br />
Entstehung vorliegender kommunaler<br />
Versorgungsstrukturen und deren zukünftigen<br />
Trends nachzuvollziehen.<br />
Mit der Methode eines Community<br />
Health Assessments nach Swanson/<br />
Nies (1997), Porche (2004) und Nies/<br />
Mc Ewen (2007), dessen Wurzeln im<br />
amerikanischen Raum liegen und dort<br />
im Bereich Public / Community Health<br />
eingesetzt werden, wurde im Rahmen<br />
der Untersuchung ein 4-Phasen-Modell<br />
entwickelt:<br />
In der ersten Phase wurde der Untersuchungsgegenstand<br />
festgelegt. Beginnend<br />
mit der Wahl des Themenfeldes<br />
Ab 2010 werden beide Auszeichnungen<br />
im Wechsel vergeben. Den<br />
Anfang macht der Wissenschafts-<br />
Preis. Die Dotierung der renommierten<br />
Preise erhöht sich dann auf jeweils<br />
10.000 Euro.<br />
JuH<br />
Alexandra Kurka-Wöbking<br />
Community Health Assessment - Stadt Landshut<br />
Wie versorgt die Stadt Landshut ihre älteren Mitbürger<br />
mit einem (potentiellem) Hilfe- und Pflegebedarf?<br />
erfolgte dann die Festlegung der betroffenen<br />
Community (Untersuchungseinheit<br />
- hier die älteren Mitbürger mit<br />
einem (potentiellen) Hilfe- und Pflegebedarf<br />
in der Stadt Landshut) um die<br />
Forschungsfrage zu formulieren.<br />
Im weiteren Schritt wurde ein adäquates<br />
Assessment Modell ausgewählt,<br />
das „Community Assessment<br />
Wheel“, mit einem pflegewissenschaftlichen<br />
Hintergrund, zurückzuführen auf<br />
die Pflegetheoretikerin Betty Neumann<br />
(1989), mit den dazugehörenden Parametern.<br />
Die für die vorliegende Arbeit<br />
ausgewählten Parameter beinhalten<br />
geographische und Umwelt- Faktoren,<br />
befassen sich mit der Population, der<br />
Infrastruktur, dem geschichtlichen,<br />
kulturellen, religiösen und politischen<br />
Hintergrund, beleuchten den Bereich<br />
der vorwiegend kommunalen Medien,<br />
der Gesundheitsstatistiken, der sozialen<br />
Problemstellungen und der vorhandenen<br />
Versorgungsstrukturen.<br />
Die eigentliche Datensammlung, die in<br />
der Literatur durchgängig als Methodenmix<br />
(sowohl qualitative, als auch<br />
quantitative Methoden) beschrieben<br />
wird, wurde in der dritten Phase durchgeführt.<br />
Sie variierte nicht nur in der Art<br />
der Erhebung sondern bediente sich<br />
auch unterschiedlichster Datenquellen.<br />
Der Fokus lag auf der Erschließung vieler<br />
Datenzugänge, um einen möglichst<br />
guten Überblick über das Themenfeld<br />
der betroffenen Community zu erhalten.<br />
Die letzte und für die vorliegende Arbeit<br />
zentrale Phase umfasste die Datendarstellung<br />
und -analyse mit Interpretation,<br />
jeweils mit besonderem Fokus auf<br />
die älteren Mitbürger. Als Referenzrahmen<br />
dienten nicht nur Daten aus der<br />
kreisfreien Stadt Landshut, sondern es<br />
wurde immer versucht, sie zur besseren<br />
Interpretation in Bezug zu setzen<br />
zu ausgewählten Städten, Gemeinden<br />
und Bezirken, dem Land Bayern und<br />
der Bundesrepublik.<br />
Das Community Health Assessment<br />
hat sich im Rahmen der Untersuchung<br />
als ein sehr brauchbares Instrument<br />
Ministerin Christine Haderthauer<br />
hielt die Laudationes.<br />
erwiesen, um in sozial-, gesundheits-<br />
und/oder pflegewissenschaftlicher<br />
Hinsicht Aufschluss zu erhalten über<br />
eine definierte Bevölkerungsgruppe,<br />
die durch eine potentielle soziale, gesundheitliche<br />
oder pflegerische Beeinträchtigung<br />
gefährdet ist. Es stellt eine<br />
valide Grundlage für weitere Planungen<br />
und Handlungsabläufe dar, wie z.B. als<br />
Einstieg für den Community Nursing<br />
Prozess. Wichtig wäre hier ein interdisziplinäres<br />
und bei Fragen der kommunalen<br />
Versorgung auch referatsintegrierendes<br />
und –übergreifendes<br />
Assessmentteam zu bilden, um von<br />
Anfang an eine kooperative und vernetzende<br />
Grundlage zu schaffen.<br />
Die mit dieser Methode gewonnenen<br />
Erkenntnisse wurden in der vorliegenden<br />
Arbeit im Abschnitt Diskussion<br />
zusammengefasst und in Ressourcen<br />
und Risiken in Bezug auf die zu betrachtende<br />
Community eingeteilt, um<br />
daraus Handlungsempfehlungen ableiten<br />
zu können.<br />
Als Ressourcen für die Stadt Landshut<br />
wurden unter dem geographischen<br />
Faktor und den Umweltfaktoren das<br />
gut verträgliche Klima, die Gewährleistung<br />
der Trinkwasserqualität und die<br />
als nicht gesundheitsgefährdend eingestufte<br />
Gewässerqualität gewertet.<br />
Aus dem Blickwinkel des Parameters<br />
Population betrachtet verfügt die Stadt<br />
Landshut wegen der auch weiterhin<br />
prognostischen Zunahme der Bevölkerung<br />
über ein potentiell höheres Pflegepotential<br />
sowie bürgerschaftliches<br />
Engagement. Die relativ hohe Einwohnerzahl<br />
pro m² birgt die Möglichkeit,<br />
wohnortnahe Versorgungsstrukturen<br />
anzubieten und aufrechtzuerhalten.<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010<br />
7
8<br />
_SOZIALPOLITIK SOZIALPOLITIK_<br />
v.l.nr.: <strong>Dr</strong>. Annegret Saxe,<br />
Direktor Joachim Rauscher und<br />
Alexandra Kurka-Wöbking.<br />
Die Infrastruktur der Stadt zeigt, dass die Versorgung<br />
mit dem täglichen Bedarf in den meisten Stadtteilen<br />
gewährleistet ist. Landshut stellt zur Förderung<br />
der außerstädtischen Mobilität ein gut ausgebautes<br />
Verkehrsnetz bereit. Geringe Industrieansiedlung<br />
und eine Vielzahl an Erholungsflächen sind Faktoren<br />
für eine höhere Lebensqualität. Die Vielfältigkeit an<br />
wohnortnahen Sportmöglichkeiten und deren abgestimmtes<br />
Angebot auf die ausgewählte Community<br />
kann als gesundheitsfördernd und in präventiver<br />
Hinsicht als krankheitsverhütend angesehen werden.<br />
Auch die reichlichen Kultur- und Freizeitangebote<br />
sowie die Anbindung an Großstädte weisen auf<br />
einen guten Zugang zur selbstwertfördernden Teilhabe<br />
am gesellschaftlichen Leben hin.<br />
Durch die Vielzahl an religiösen Stätten ist die Ausübung<br />
der meisten Religionen in Gemeinschaft möglich.<br />
Im politischen Bereich sind mit der Delegiertenversammlung<br />
und dem Seniorenbeirat ein Sprachrohr,<br />
eine Interessenvertretung und ein Ansprechpartner für<br />
die ausgewählte Community vorhanden.<br />
Die Kommunikationsmöglichkeiten und Interessenwahrnehmung<br />
werden auch durch die verschiedenen<br />
Foren für ältere Mitbürger, wie z.B. die Seniorenbegegnungsstätten,<br />
gefördert. Sie bieten eine<br />
z.T. generationenübergreifende Kommunikation und<br />
Beschäftigung als Vorbeugung gegen Isolation. In<br />
den lokalen Printmedien werden teilweise Informationen<br />
über verschiedene Angebote für die ausgewählte<br />
Community veröffentlicht. Das reichhaltige<br />
Angebot an unterschiedlichen Informationsbroschüren<br />
für ältere Mitbürger und deren elektronischer Zugang<br />
zu Informationsplattformen im Internet, fokussiert<br />
auf Benutzergruppen, werden als Ressource<br />
angesehen.<br />
Das medizinische Versorgungsniveau in Kliniken der<br />
Stadt Landshut ist als hoch einzustufen, potentiell<br />
ebenso die Bereitstellung von Plätzen in stationären<br />
Senioreneinrichtungen. Es werden teilstationäre und<br />
ambulante Dienste angeboten. Die Einrichtung mehrerer<br />
vernetzter Beschäftigungs- und Betreuungsmöglichkeiten<br />
außerhalb der stationären Dauerpflege<br />
ermöglichen einen längeren autonomeren Verbleib<br />
im häuslichen Umfeld. Im Beratungssektor werden durch verschiedene<br />
Organisationen punktuell Informationen bereitgestellt und Hilfen angeboten.<br />
Verschiedene Projekten, die auch quartiersbezogen oder einrichtungsübergreifend<br />
fungieren, beinhalten ein Koordinations- und Vernetzungspotential.<br />
Der in den letzten zehn Jahren festzustellende bundesweite Anstieg<br />
des Durchschnittseinkommens und des Bildungsniveaus indiziert auch<br />
in der Stadt Landshut einen verbesserten Lebensstandard.<br />
Der Vielzahl an den genannten Ressourcen stehen aber auch aufgedeckte<br />
Risiken gegenüber.<br />
Die Wohnbedingungen mit einer geringen Belegungsdichte der Wohngebäude<br />
und die damit einhergehende größere Entfernung zum sozialen<br />
Netzwerk weisen auf eine Gefährdung der kontinuierlichen Versorgung<br />
im Hilfe- und Pflegefall durch das soziale Netzwerk hin. Das<br />
Fehlen von Wohnraumanalysen inklusive der Alterskohortenzuordnung<br />
beeinträchtigt bzw. verhindert eine Beurteilung des Wohnumfeldes für<br />
die ausgewählte Community.<br />
Die Ergebnisse zum Parameter Population indizieren das Risiko eines<br />
Versorgungsengpasses in der ausgewählten Community, da aufgrund<br />
der älteren Bevölkerungsstruktur und der prognostizierten Verdreifachung<br />
der Hochaltrigen ein Mehrbedarf an Versorgungsleistungen für<br />
Hilfe- und Pflegebedürftige zu erwarten ist. Auch der niedrigere soziale<br />
Status von Betroffenen mit Migrationshintergrund und längerer<br />
Arbeitslosigkeit ist mit einem höheren Pflegebedürftigkeitsrisiko verbunden<br />
und erhöht den Versorgungsengpass. Die höhere weibliche<br />
Erwerbsquote reduziert die Verfügbarkeit von Pflegepotential im familialen<br />
Netzwerk.<br />
Große gesundheitsgefährdende Risiken stellen die durch den Verkehr<br />
erhöhten Luftemissionen und Lärmbelastungen dar. In Bezug auf die<br />
Mobilität sind Schwächen aufgrund der reduzierten öffentlichen Verkehrsanbindung<br />
(v.a. am Wochenende) in den stadtkernfernen Stadtteilen<br />
und umliegenden Gemeinden identifiziert worden.<br />
Im Bereich Kommunikation und Medien wird die Vielfalt der Informationen<br />
einerseits als Ressource gesehen andererseits kann wegen der<br />
z.T. unkoordinierten Informationsflut nicht von einer gleichmäßigen Informationsbasis<br />
ausgegangen werden. Gerade in Bezug auf die ambulanten<br />
Pflegedienste mangelt es an der Überschaubarkeit der angebotenen<br />
Leistungen und einer diesbezüglichen vollständigen Übersicht.<br />
Es besteht daher die begründete Sorge, dass sich der potentielle Kunde<br />
bzw. seine Angehörigen nicht ausreichend informieren können.<br />
Die Auswertung der Gesundheitsstatistiken hat zur Aufdeckung einer<br />
Reihe von Risiken der ausgewählten Community geführt. Im Bereich<br />
der Mortalität konnten eine mutmaßlich erhöhte Sterberate und eine<br />
stark rückläufige Geburtenentwicklung festgestellt werden, durch die<br />
die Erhaltung des Bestandsniveaus stark gefährdet ist. Abgemildert<br />
wird dies allerdings durch die positiven Wanderungssaldi der Stadt.<br />
Ein weiteres Indiz für einen schlechteren Gesundheitsstatus kann in<br />
der gegenüber dem Bundesland um ein Jahr geringeren Lebenserwartung<br />
in der Stadt gesehen werden. Die Morbidität lässt sich wegen<br />
fehlender spezifischer statistischer Aussagen nur bedingt beurteilen:<br />
ausgewiesen wird eine höhere Rate an Krankenhausfällen in der Stadt<br />
Landshut, v.a. bei Herz-Kreislauferkrankungen. Dies kann allerdings<br />
auch durch das erweiterte Versorgungsgebiet und das hohe medizinische<br />
Versorgungsniveau im Klinikbereich bedingt sein. Aus der<br />
Zunahme an Demenzerkrankungen, deren Häufigkeit in der Region<br />
Landshut höher ist als im Vergleich zum Regierungsbezirk, resultiert<br />
eine Steigerung der Pflege- und Hilfsbedürftigen. Insgesamt ist, bedingt<br />
durch die Bevölkerungsstruktur, die Rate an Pflegebedürftigen in<br />
Landshut, im Verhältnis zu den Vergleichsregionen erhöht.<br />
Eines der zentralsten Risiken für die ausgewählte Community ist die zu<br />
starke Konzentration bei der Versorgung von Hilfe- und Pflegebedürftigen<br />
auf die vollstationäre Dauerpflege. Hier hat Landshut statistisch<br />
eine der bundesweit höchsten Versorgungszahlen (47,6 %, im Vergleich<br />
zu Deutschland mit 30,3 %); im Bereich der Pflegegeldempfän-<br />
ger eine der niedrigsten (17% unterm<br />
Bundesdurchschnitt). Ein weiteres<br />
bundesweites, also auch in Landshut<br />
festzustellendes Risiko ist eine unzureichende<br />
Versorgung und Unterstützung<br />
während eines Klinikaufenthaltes. Ursache<br />
hierfür ist der Pflegepersonalabbau<br />
in den Krankenhäusern, der eine<br />
Erhöhung an Hilfs- und Pflegebedürftigkeit<br />
zur Folge haben kann. Dies zeigt<br />
sich in Landshut auch an der Schnittstelle<br />
Krankenhaus - vollstationäre<br />
Dauerpflegeeinrichtung, da 2/3 aller<br />
Bewohner direkt aus dem klinischen<br />
Umfeld kommen.<br />
Die ausgewählte Community hat im<br />
Bereich der ambulanten Pflegedienste<br />
aufgrund der unvollständigen und unkoordinierten<br />
Darstellung des Versorgungsspektrums<br />
geringere Möglichkeiten,<br />
die Versorgung im häuslichen<br />
Umfeld auf ihre eigenen Bedürfnisse<br />
hin zu überprüfen und auszuwählen.<br />
Die ungesteuerte Ansiedelung von Projekten<br />
mit Vernetzungscharakter verhindert<br />
eine Optimierung der Nutzung<br />
vorhandener Ressourcen. Es entstehen<br />
Insellösungen, die einer breiten<br />
allgemeinen Informations- und Versorgungsgrundlage<br />
abträglich sind.<br />
Aufgrund der festgestellten Ressourcen<br />
und Risiken wurden für die Stadt<br />
Landshut Handlungsempfehlungen<br />
formuliert. Die zentralste Empfehlung<br />
ist die Implementierung eines Pflegestützpunktes,<br />
der nach Möglichkeit<br />
auch kommunal verortet werden soll-<br />
te, um der Pflicht zur Daseinsvorsorge<br />
für die ausgewählte Community nachkommen<br />
zu können.<br />
Ein Pflegestützpunkt, als dezentrale<br />
Lösung, ermöglicht wegen der Kontakte<br />
vor Ort, Kenntnisse der Versorgungsstrukturen,<br />
des Milieus und<br />
deren Bewohner einen besseren Überblick<br />
für notwendige Maßnahmen, sowohl<br />
individueller aber auch kommunaler<br />
Natur. Dieser soll die Betroffenen<br />
und Angehörigen nach persönlichem<br />
und individuellem Bedarf beraten, einen<br />
Überblick über alle möglichen Versorgungsstrukturen<br />
geben, aber auch<br />
KooperationsundVernetzungspotential<br />
erkennen und fördern.<br />
Der Pflegestützpunkt wird nicht als<br />
„Konkurrenzunternehmen“ zu bestehenden<br />
Versorgungsstrukturen gesehen,<br />
sondern als zuarbeitende Koordinierungsstelle<br />
für bereits ortsansässige<br />
Einrichtungen. Ziel dieses Pflegestützpunktes<br />
wäre eine möglichst quartiersbezogene<br />
sowohl interdisziplinäre als<br />
auch träger-, einrichtungs- und referatsübergreifende<br />
Zusammenarbeit<br />
unter Einbezug des bürgerschaftlichen<br />
Engagements. Im Sinne einer besseren<br />
Vernetzung und Kooperation wäre<br />
die Ansiedlung in der Nähe von bereits<br />
etablierten Versorgungs- oder Beratungsstrukturen<br />
denkbar. Bezogen auf<br />
die Aufgabenstellung sollten organisatorisch<br />
sowohl zugehende Strukturen<br />
als auch Komm-Strukturen vorgesehen<br />
werden, um möglichst viele Betroffene<br />
<strong>Dr</strong>. Annegret Saxe<br />
Erfolgsfaktoren für Stiftungskooperationen<br />
eine theoretische und empirische Analyse<br />
Aufgrund struktureller Veränderungen<br />
in Ökonomie und Gesellschaft wird für<br />
Stiftungen die Kreativität bei der Aufbringung<br />
von Ressourcen und bei der<br />
Formulierung von Projekten ebenso<br />
wichtiger wie die effiziente Bewerkstelligung<br />
ihrer Stiftungsleistung. Im<br />
Rahmen der Suche nach effizienten<br />
Formen der Arbeitsteilung und Organisationsentscheidungen<br />
rücken daher<br />
Netzwerke und Kooperationen in den<br />
Fokus.<br />
So setzte beispielsweise der diesjährige<br />
Deutsche Stiftungstag vom Bundesverband<br />
Deutscher Stiftungen die<br />
Zusammenarbeit von Stiftungen in<br />
Partnerschaften, Allianzen, Netzwerken<br />
in den Fokus. Ebenso unterstreichen<br />
neue wissenschaftliche Arbeiten die<br />
große Bedeutung von Kooperationen<br />
unter Stiftungen, unterziehen sie jedoch<br />
aufgrund anderer Fokussierungen<br />
keiner detaillierten Analyse. Trotz der<br />
hohen Praxisrelevanz fehlen somit bislang<br />
sowohl tiefere Einsichten und fundierte<br />
Analysen über die tatsächlichen<br />
Kooperationsaktivitäten, als auch<br />
Aussagen über Erfolg versprechende<br />
Determinanten und Gestaltungsempfehlungen<br />
für Stiftungskooperationen.<br />
Diesem Forschungsdefizit begegnet<br />
die Arbeit, indem sie Erkenntnisse der<br />
Kooperationsforschung mit der Nonprofit-Forschung<br />
verknüpft, Determinanten<br />
für den Kooperationserfolg theoretisch<br />
herleitet, empirisch überprüft<br />
und als Synthese aus diesen Arbeits-<br />
Sozialministerin Christine Haderthauer<br />
mit Lisa Volland am Stand<br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>.<br />
und Interessierte zu erreichen. Durch<br />
hierdurch zu bewirkende synergetische<br />
Effekte kann einerseits eine bedürfnisgerechte<br />
Versorgung älterer Mitbürger<br />
mit (potentiellem) Hilfe- und Pflegebedarf<br />
verbessert und deren längerer Verbleib<br />
im häuslichen Umfeld ermöglicht<br />
werden. Andererseits kann auch aus<br />
finanzieller Sicht eine kostengünstigere<br />
Alternative zur stationären Dauerpflege<br />
gefunden und implementiert werden.<br />
Damit wäre die Stadt Landshut prospektiv<br />
auf die zu erwartende zunehmende<br />
demographische Alterung gut<br />
vorbereitet.<br />
schritten Gestaltungsempfehlungen für<br />
Kooperationen von Stiftungen ableitet.<br />
Die Arbeit verfolgt somit beides: Ein<br />
theoretisches Wissenschaftsziel sowie<br />
ein pragmatisches Gestaltungsziel. Im<br />
Sinne des Postulats der angewandten<br />
Wissenschaftsforschung ist sie somit<br />
in einem hohen Maße praxisorientiert.<br />
Der Ursprung der Arbeit liegt im Bedarf<br />
der Praxis begründet, ihr Ziel in<br />
der Rückübertragung der Ergebnisse<br />
in die Praxis. Den Brückenschlag zwischen<br />
Theorie und Praxis verdeutlicht<br />
Abbildung 1 (siehe Seite 10).<br />
Zur Erreichung der zwei gesetzten Ziele<br />
geht die Arbeit wie folgt vor: Nach der<br />
Typologisierung des Untersuchungsgegenstands<br />
der Stiftung (Arbeits-<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010<br />
9
10<br />
_SOZIALPOLITIK SOZIALPOLITIK_<br />
Abbildung 1: Aufbau der Arbeit<br />
ebene 2 in Abbildung 1) wird dieser mit dem Realphänomen<br />
der Kooperation schrittweise verbunden. Aufgrund divergierender<br />
Begriffsverständnisse wird die Kooperationsdefinition<br />
für Unternehmen auf den Untersuchungsgegenstand der<br />
Stiftungskooperation überführt. Eine umfassende Literaturbestandsaufnahme<br />
bestätigt die beschriebenen Defizite sowohl<br />
aus theoretischer, als auch aus praktischer Sicht: Weder<br />
liegt eine systematisch-ökonomische Untersuchung über<br />
Stiftungskooperationen vor, noch existieren fundierte Handlungsempfehlungen<br />
für ihre erfolgreiche Gestaltung.<br />
Um diesen Defiziten zu begegnen werden aufbauend auf den<br />
in Arbeitsschritt 2 gewonnenen Erkenntnissen weitere Charakteristika<br />
von Stiftungen aus ökonomischer Sicht ermittelt,<br />
um den Untersuchungsgegenstand besser erfassbar und einer<br />
ökonomischen Analyse zugänglich zu machen (Arbeitsebene<br />
3). Aufbauend auf diesen Merkmalen wird die „erweiterte<br />
Leistungskette“ einer Stiftung isoliert, die den Stiftungszweck<br />
sowie die von ihr verfolgten Ziele in die modellhafte Betrachtung<br />
integriert (vgl. Abbildung 2).<br />
Abbildung 2: Erweiterte Leistungskette einer Stiftung<br />
In Hinblick auf die Untersuchungsfrage nach Kooperationsräumen<br />
und -potenzialen von Stiftungen kann anhand der erweiterten<br />
Leistungskette ein zweigeteilter Kooperationsraum<br />
für Stiftungskooperationen ermittelt werden: 1) Kreativkooperationen,<br />
die nach innovativen Lösungsmöglichkeiten suchen<br />
und zu einer effizienteren Erfüllung des Stiftungszwecks in<br />
Zukunft beitragen können (Stichwort Think Tanks) sowie 2)<br />
operative Kooperationen, die sich auf den operativen Bereich<br />
aktueller Stiftungstätigkeit beziehen. Empirische Relevanz der<br />
theoretisch hergeleiteten Zweiteilung des Kooperationsraums<br />
liefert die erste im Rahmen der Arbeit durchgeführte Primärerhebung<br />
unter über 800 deutschen Stiftungen. Sie verfolgte<br />
das Ziel, erstmals ein möglichst präzises Abbild des Kooperationsgeschehens<br />
im Stiftungssektor zu erlangen. Je genauer<br />
die Realität erfasst werden kann, umso konkreter können im<br />
weiteren Verlauf der Arbeit pragmatische Handlungsempfehlungen<br />
für das erfolgreiche Gestalten von Stiftungskooperationen<br />
abgeleitet werden.<br />
Auf Grundlage der Erkenntnisse der ersten Untersuchung und<br />
der erweiterten Leistungskette wird die Arbeit in Arbeitsschritt<br />
4 auf eine theoretische Ebene gehoben. Es wird ein theoretischer<br />
Bezugsrahmen erarbeitet, auf dessen Basis potenzielle<br />
Erfolgsfaktoren für Stiftungskooperationen hergeleitet werden.<br />
Hierzu wird aus den eklektischen Theoriesträngen der<br />
Kooperationsforschung der Transaktionskostenansatz ausgewählt,<br />
weil er Erklärungsansätze für die unterschiedlichen,<br />
vertraglichen Ausgestaltungsformen von Stiftungskooperationen<br />
liefern kann. Des Weiteren wird der Prinzipal-Agenten-<br />
Ansatz herangezogen, da er wichtige Erklärungs- und Gestaltungshinweise<br />
für die komplexen Beziehungen innerhalb einer<br />
Stiftungskooperation liefert. Der Vertrauensansatz wird hinzugezogen,<br />
da er die beiden erstgenannten Ansätze ergänzt<br />
und Gestaltungshinweise für Governancestrukturen enthält.<br />
Darüber hinaus wird der Ressourcen-Ansatz integriert, weil<br />
mit seiner Hilfe wichtige Ressourcenmerkmale des Kooperationspartners<br />
beschrieben werden können. Jeder Ansatz<br />
wird auf seine Übertragungseignung auf den Nonprofit-Bereich<br />
überprüft. Die für den Untersuchungsgegenstand der<br />
Stiftungskooperation relevanten Erkenntnisse werden abgeleitet.<br />
Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerung werden<br />
in zehn Basishypothesen zusammengefasst, die Elemente<br />
des herzuleitenden theoretischen Bezugsrahmens der Arbeit<br />
darstellen und das weitere Vorgehen der Ermittlung von Erfolgsfaktoren<br />
für Stiftungskooperationen lenken.<br />
Um die Suche weiter zu strukturieren, wird ein situativer Ansatz<br />
gewählt. Durch die Basishypothesen gelenkt, werden im<br />
Rahmen dieses Ansatzes Kontext- und Gestaltungsvariablen<br />
abgeleitet. Dies geschieht für die Kontextvariablen<br />
mithilfe eines aufgestellten, stiftungsspezifischen<br />
Mehr-Ebenen-Modell.<br />
Für die Suche nach adäquat-relevanten<br />
Gestaltungsvariablen wird das phasenbezogene<br />
Kooperationsmanagementmodell<br />
nach THEURL herangezogen. Als Oberbegriffe<br />
werden die Phasen der internen<br />
Vorbereitung, der Institutionalisierung sowie<br />
der operativen Kooperationsführung als<br />
relevant herausgearbeitet. Die theoriegeleitete<br />
Kombination der Kontext- mit den Gestaltungsvariablen<br />
ergibt als Synthese einen<br />
matrixförmigen Bezugsrahmen mit 15 Feldern,<br />
wie er Abbildung 3 zugrunde liegt.<br />
Jedes Feld des Bezugsrahmens liefert Ausgestaltungshinweise<br />
bzw. Erfolgsfaktoren für Stiftungskooperationen. Für<br />
ihre Aufdeckung wird pro Phase jede theoretische Perspektive<br />
der Kontextvariablen betrachtet und auf ihre potenzielle<br />
Erfolgsrelevanz hin untersucht. Insgesamt werden somit aus<br />
dem theoretischen Bezugsrahmen dreizehn kooperations-<br />
phasenabhängige Untersuchungshypothesen für die erfolgreiche Gestaltung von<br />
Stiftungskooperationen abgeleitet. Das theoretische Wissenschaftsziel der Arbeit<br />
ist somit erreicht.<br />
Abbildung 3: Bezugsrahmen und Ergebnisse der Arbeit<br />
Für die empirische Überprüfung der postulierten Wirkungszusammenhänge (Arbeitsschritt<br />
5) wird jedes als erfolgskritisch angesehene Feld des theoretischen<br />
Bezugsrahmens operationalisiert. Hierbei wird bevorzugt eine formative Operationalisierung<br />
vorgenommen, um nicht nur auf der Konstruktebene Wirkungszusammen<br />
hänge beschreiben zu können, sondern auch auf Indikatorebene konkrete<br />
Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Gestaltung von Stiftungskooperationen<br />
im Anschluss an die empirische Überprüfung ableiten zu können. Bei einer<br />
rein reflektiv formulierten Operationalisierung wäre diese Möglichkeit ausgeschieden.<br />
Das Zwischenergebnis der Operationalisierung stellt ein fünfseitiger Fragebogen<br />
dar, der die ermittelten Messinstrumente für die Konstrukte in Form von<br />
Indikatorfragen beinhaltet.<br />
Die Auswertung des Fragebogens und die so mögliche abschließende Bewertung<br />
des Hypothesensystems ergibt, dass insgesamt 71 Prozent des Erfolgs einer Stiftungskooperation<br />
durch das Modell und den dahinter stehenden theoretischen<br />
Bezugsrahmen erklärt werden können. Die wichtigsten Einflussfaktoren auf den<br />
Erfolg können folglich durch das theoretische Modell erfasst werden. Zwei Untersuchungshypothesen<br />
müssen verworfen werden (vgl. nochmals Abbildung 3).<br />
Mit Rückgriff auf die sich als relevant erwiesenen formativen Indikatoren kann sodann<br />
ein anwendungsorientierter Kooperationsleitfaden für Stiftungen formuliert<br />
werden (Arbeitsschritt 6). Dieser gliedert das Kooperationsvorhaben in die Phasen<br />
der strategischen Vorbereitung, der internen Vorbereitung, der Institutionalisierung,<br />
der operativen Führung sowie der Erfolgskontrolle auf. Er nennt die jeweils ermittelten<br />
kritischen Erfolgsfaktoren pro Phase und wandelt diese in Empfehlungen für<br />
ein strategisches Stiftungsmanagement um.<br />
Beispielhaft seien hier einige phasenabhängige Erfolgsfaktoren genannt: Die<br />
wichtigste Phase ist die Institutionalisierung der Kooperation. Es ist auf adäquate<br />
Partnerressourcen zu achten, die als Kernkompetenzen wertvoll und spezifisch<br />
sein sollten, um die eigenen Ressourcen entsprechend ergänzen und/oder verstärken<br />
zu können. Ebenso ist die operative Leistungsfähigkeit der Kooperation<br />
über die Definition relevanter Aufgabenbereiche, die Implementierung klarer Informations-<br />
und Kommunikationskanäle und die Unterstützung von Seiten des Stiftungsmanagement<br />
sicherzustellen. Des Weiteren ist auf einen kooperationsprojektspezifischen,<br />
individuellen Partnerfit zu achten, der insbesondere hinsichtlich<br />
des Rollenverständnisses innerhalb der Gesellschaft und der Einschätzung der<br />
Kooperation mit der eigenen Stiftung kompatibel ist. Die operative Kooperations-<br />
führung stellt die zweitwichtigste Phase<br />
für den Erfolg einer Stiftungskooperation<br />
dar. Hier ist insbesondere die Koordination<br />
der Zusammenarbeit von hoher<br />
Bedeutung, die durch eine gerechte<br />
Lastenverteilung und Kooperationsvereinbarungstreue<br />
sichergestellt werden<br />
kann. Die Phase der internen Vorbereitung<br />
hat im Vergleich der drei Phasen die<br />
niedrigste Bedeutung. Sie legt jedoch die<br />
Basis für die zwei nachgelagerten, wichtigen<br />
Phasen weshalb auch ihr Relevanz<br />
für den Erfolg einer Stiftungskooperation<br />
zukommt. Ein spezifisches Partnerprofil<br />
sowie die Planung der operativen Leistungsfähigkeit<br />
und Definition der einzelwirtschaftlichen<br />
Ziele in Zusammenarbeit<br />
mit dem Stiftungsvorstand sind hier erfolgskritisch.<br />
Stiftungen kann somit ein Planungsinstrument<br />
zur Verfügung gestellt werden,<br />
dass ihnen im Vorfeld der Kooperation,<br />
aber auch bei der Partnersuche sowie<br />
der Institutionalisierung, Durchführung<br />
und Kontrolle der Kooperation geeignete<br />
Hilfestellungen leistet. Eine an den<br />
Maßstäben der Effizienz und Effektivität<br />
ausgerichtete Stiftungsleistung kann so<br />
unterstützt und wichtige Elemente für<br />
die Hebung von Kooperationssynergien<br />
gelegt werden. Die ermittelten Faktoren<br />
tragen somit dazu bei, dass die<br />
Stiftungsleistung nachhaltig verbessert<br />
werden kann.<br />
Sozialministerin Haderthauer<br />
übergibt die Urkunde an<br />
<strong>Dr</strong>. Annegret Saxe<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010<br />
11
_SOZIALPOLITIK SOZIALPOLITIK_<br />
Inklusion<br />
eine Aufgabe für die Gemeinschaft - eine Gemeinschaftsaufgabe<br />
Was verbindet einen Weihnachtsstern an der Laterne, die Bepflanzung<br />
am Ortsschild, Kastanienbäume, den Kindergartenzaun und die<br />
Gewerbeschau?<br />
Kleine Schritte<br />
erzielen große Wirkung . . .<br />
Rückblick: Im Sommer 2004 wird in<br />
Lichtenau die beschützende Spezialeinrichtung<br />
für psychisch kranke Menschen<br />
eröffnet. In den ersten Jahren<br />
gibt es zaghaft erste Kontakte mit den<br />
Bürgern der Gemeinde und den Gremien<br />
des Marktes. Neben der Möglichkeit<br />
für alle Bürger, bei Tagen der offenen<br />
Tür das Haus zu besichtigen, war<br />
der Gemeinderat in unseren Räumen<br />
zu einer Sitzung eingeladen. Es wurde<br />
die Vereinbarung geschlossen, auch bei<br />
sensiblen Fragen offen miteinander umzugehen<br />
und dies wurde in der lokalen<br />
Presse veröffentlicht. Im Gemeindeblatt<br />
wurde in losen Abständen über die Einrichtung<br />
und verschiedene Fragestellungen<br />
aus dem Haus berichtet.<br />
In der Folge haben Lichtenauer Mitbürger<br />
Kontakt zum Haus gesucht: Manchmal<br />
um sich über unsere Bewohner zu<br />
erkundigen oder ihre Sorgen mitzuteilen<br />
– manchmal um kleinere oder größere<br />
Beschwerden loszuwerden.<br />
Die Bewohner des Hauses nutzen die<br />
örtlichen Gegebenheiten um Kontakte<br />
herzustellen: Einkäufe in den Geschäften<br />
vor Ort gehören ebenso zu den täglichen<br />
Aktivitäten der Bewohnerinnen<br />
und Bewohner wie regelmäßige Gottesdienstbesuche<br />
in den Kirchengemeinden.<br />
Der Kontakt zueinander wuchs stetig<br />
und Verbesserungen im Umgang waren<br />
in kleinen Gesten bemerkbar.<br />
Die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
sieht es als Gemeinschaftsaufgabe<br />
an, Menschen mit Benachteiligungen<br />
im Sinne der „Inklusion“ wieder in die<br />
Gesellschaft zurückzuführen. Dabei<br />
meint Inklusion die Teilhabe am gemeindlichen<br />
Leben und im idealen<br />
Sinne die gemeinsame Gestaltung<br />
des Lebens von gesunden und behinderten<br />
Menschen.<br />
Gerade für Menschen, die im stationären<br />
Setting versorgt werden - und<br />
insbesondere im beschützenden Rahmen<br />
- ist der Weg zu einer gelungenen<br />
Inklusion nur in vielen kleinen Schritten<br />
gangbar. Hierzu gehören der Wille und<br />
die Aktivität aller Beteiligten.<br />
Die Laterne am Ortsende<br />
Der letzte Stern fehlte . . . bis zum Advent<br />
2009 . . . Sowohl Bewohnerinnen<br />
als auch Mitarbeitern war es aufgefallen,<br />
dass die Weihnachtsbeleuchtung<br />
der Marktgemeinde am Grundstück<br />
vor unserem Haus endete. Der Wunsch<br />
nach einer Einbindung wurde häufiger<br />
und klarer formuliert. Die Gemeindeverwaltung<br />
unterstützte das Anliegen<br />
und informierte darüber, dass die Weihnachtsbeleuchtung<br />
vom Gewerbeverband<br />
Lichtenau-Sachsen installiert wurde<br />
. . . einige Telefonate später war die<br />
Grundlage für den nächsten sichtbaren<br />
Schritt der Einbindung in die Gemeinde<br />
gelegt: Die Mitgliedschaft im Gewerbeverband<br />
mit dem Anschluss und der Installation<br />
des Weihnachtssternes direkt<br />
vor unserem Haus. Ein Startsignal für<br />
weitere Aktivitäten.<br />
Im Advent 2009 fand im Gemeindegebiet<br />
das 2. Adventsfenster statt: Verschiedene<br />
Familien, Institutionen und<br />
Firmen gestalten in der Zeit vom 01.<br />
bis zum 24. Dezember jeden Abend<br />
eine kurze Zeit des Innehaltens und<br />
der Begegnung. Die Idee, sich daran<br />
zu beteiligen, fiel bei Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern und Bewohnern und<br />
Bewohnerinnen auf fruchtbaren Boden.<br />
Am Adventsfenster vor unserem Haus<br />
nahmen ca. 50 Lichtenauer Bürger und<br />
ein Großteil der Bewohner die Möglichkeit<br />
wahr, diese Zeit zur Begegnung zu<br />
nutzen . . . Stimmungsvoll gemeinsam<br />
einer Geschichte zuhören . . . gemeinsam<br />
singen und von den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern gebackenes<br />
Weihnachtsgebäck genießen . . . Kontaktflächen<br />
schaffen . . .<br />
Eine Arbeitsgruppe von Mitarbeitern<br />
des Hauses hat sich anschließend<br />
zum Ziel gesetzt, die verschiedensten<br />
Kontaktmöglichkeiten innerhalb der<br />
Gemeinde noch genauer zu erkunden<br />
und die Teilnahme von Bewohnern zu<br />
ermöglichen und zu unterstützen.<br />
Das Studium des Gemeindeblattes,<br />
sich umhören und mit offenen Augen<br />
durch das Gemeindeleben gehen, hin<br />
und wieder ein Tipp von ortsansäs-<br />
sigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
und schon waren verschiedenste<br />
Aktivitäten als Angebote für die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner in den Jahresablauf<br />
aufgenommen.<br />
Neben dem Adventsfenster beteiligte<br />
sich das Haus bei der Aktion ‚Ramma-<br />
Damma’, um eine sauberere Gemeinde<br />
zu haben. Die Windsbacherstraße<br />
wurde von allerlei Unrat befreit. Bei<br />
der anschließenden Brotzeit wurden<br />
die Bewohnerinnen und Bewohner im<br />
Kreis der Lichtenauer Bürger herzlich<br />
willkommen geheißen.<br />
Der Bürgermeister, Herr Reißmann, informierte<br />
darüber, dass es auch eine<br />
Möglichkeit gibt, sich im Rahmen von<br />
ehrenamtlicher Arbeit einen kleinen Zuverdienst<br />
zum Barbetrag des Bezirkes<br />
zu erwerben. Einzelne Bewohnerinnen<br />
und Bewohner sind in eine kleine Gruppe<br />
von Lichtenauer Bürgern aufgenommen<br />
und unterstützen beim saubermachen<br />
von gemeindlichen Flächen.<br />
Frau Sandra <strong>Loew</strong> spendete zum<br />
40jährigen Firmenjubiläum für jede<br />
Einrichtung Kastanienbäume, die zu<br />
gegebener Zeit an den jeweiligen Einrichtungsstandorten<br />
gepflanzt werden<br />
sollten. Der Lichtenauer Bürgermeister<br />
sinnierte über eine kleine Kastanienallee<br />
rund um die Burg: Gesagt - getan<br />
- die Baumpflanzaktion war geboren:<br />
Nun zieren Kastanien einen beliebten<br />
Weg rund um die Lichtenauer Burg.<br />
40 Jahre <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>: Eine kleine Kastaniengruppe<br />
als Spende für die Gemeinde<br />
– im Bild die Pflanzaktion durch Bewohner<br />
und Gemeindemitarbeiter, sowie<br />
Mitarbeiter von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>.<br />
Der Kindergarten suchte Sponsoren für<br />
einen neuen Gartenzaun. Die gemeinsame<br />
Malaktion in den Räumen des<br />
Kindergartens machte den Bewohnern<br />
Der <strong>Loew</strong>-Löwe am Zaun:<br />
Sponsoring des Kindergartens.<br />
sehr viel Spaß … und bei der Einweihungsfeier<br />
durften sie natürlich auch<br />
nicht fehlen …<br />
Weitere Orte der Begegnung und Symbole<br />
des Dazugehörens: Das Jubiläum<br />
des Sportvereines, die Kirchweih, die<br />
Ferienspaßaktion für Lichtenauer Kinder<br />
in den Sommerferien, die Patenschaft<br />
für das Ortsschild in der Windsbacherstraße,<br />
die Teilnahme an und der Besuch<br />
der Gewerbeschau: Gegenseitige<br />
Annäherung findet statt.<br />
Verantwortung<br />
für das eigene Handeln<br />
Inklusion fordert auch von den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern Verantwortungsübernahme<br />
für das eigene<br />
Handeln. Wenn Rückmeldungen zu unangemessenen<br />
Verhalten der Bewohner<br />
bekannt werden, so werden diese<br />
im Rahmen des Beschwerdemanagements<br />
erfasst und mit den Bewohnern<br />
direkt besprochen. Die Teilhabe an der<br />
Gemeinschaft ist ein Lebensbereich im<br />
Rahmen der Eingliederungshilfe und<br />
in der Gesamtplanung: Somit müssen<br />
aus unserer Sicht die Betroffenen auch<br />
direkte Rückmeldungen erhalten um ihr<br />
Verhalten ändern zu können.<br />
Die Rückmeldung dient allen, auch<br />
Menschen mit psychischer Erkrankung<br />
und Verhaltensauffälligkeit, der Korrektur<br />
des sozialen Verhaltens und ist zudem<br />
wichtig für die Weiterentwicklung<br />
einer konstruktiveren Emotionsregulation.<br />
Wir nehmen wahr, dass vor allem<br />
nach konkreten Rückmeldungen von<br />
außerhalb des Hauses ein anderes, positiveres<br />
Verhalten gezeigt wird und somit<br />
die Elastizität der Betroffenen trainiert<br />
wird. Dies sind wichtige Schritte für<br />
eine gelungene Wiedereingliederung.<br />
Die Arbeitsgruppe der Mitarbeiter bleibt<br />
weiter mit diesem Thema beschäftigt.<br />
Zum Abschluss dieses Jahres ist die<br />
Teilnahme am Lichtenauer Weihnachtsmarkt<br />
(04. und 05.12.), sowie am 3. Ad-<br />
ventsfenster eingeplant. Die in diesem<br />
Jahr gesammelten Erfahrungen sollen<br />
für nächstes Jahr ausgewertet werden<br />
und im Jahresablauf für die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner als Angebote der<br />
Begegnung immer selbstverständlicher<br />
werden.<br />
Gewerbeschau 2010: Teilnahme<br />
an gemeindlichen Aktivitäten.<br />
Positive Rückmeldungen konnten wir<br />
schon an verschiedenen Stellen erfahren:<br />
Die gern gesehene Teilnahme an<br />
lokalen Märkten, um unsere Arbeitstherapie-Produkte<br />
zu verkaufen (z. B. Nistkästen<br />
mit dem FCN-Emblem) kann<br />
ebenso genannt werden wie die positive<br />
Resonanz, wenn Wohnungen für<br />
die Bewohner im ambulant betreuten<br />
Wohnen gesucht werden. Im Gemeindeblatt<br />
sind kurze Artikel zu unserem<br />
Haus stets gern willkommen. Bei der<br />
Gewerbeschau präsentierten wir unser<br />
Leistungsspektrum, vor allem das neu<br />
geschaffene ambulant betreute Wohnen<br />
und die Gesamtheit der Firma <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen, darüber<br />
hinaus insbesondere das Lichtenauer<br />
Gesundheitsmanagement für Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Fachtag 2011: Doppeldiagnose<br />
Im Jahr 2011 ist in Lichtenau ein Fachtag<br />
zum Thema ‚Doppeldiagnose: Psychose<br />
und Sucht - eine Herausforderung<br />
für die Eingliederungshilfe’ geplant. Am<br />
10.03.2011 steht für den 3. Fachtag<br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />
die Hauptschule in Lichtenau zur Verfügung,<br />
ein weiterer Baustein für die gelebte<br />
Annäherung zwischen stationärer<br />
Einrichtung und dem Gemeindeleben.<br />
Die Nachfrage unsererseits bei der<br />
Schulleitung und dem Bürgermeister,<br />
um die Schule als Veranstaltungsort zu<br />
erhalten, war ebenso selbstverständlich<br />
wie deren ‚Ja’ zur Nutzung der Räumlichkeiten.<br />
Das Einbeziehen von lokalen<br />
Geschäftsleuten bei der Ausgestaltung<br />
der geplanten Veranstaltung ist uns ein<br />
wichtiges Anliegen.<br />
Die Patenschaft für ‚unser’ Ortsschild<br />
- Blumenschmuck nun<br />
auch in der Windsbacherstraße<br />
Unser Ziel: Das Gelingen von Inklusion<br />
kann durch die Aktivitäten in der<br />
Gemeinde und das gezielte Zugehen<br />
auf „die Anderen“ im ‚Lebensraum Gemeinde’<br />
unterstützt werden. Durch die<br />
bewusste Gestaltung der Kontaktflächen<br />
entsteht Normalisierung. Das Ansprechen<br />
von sozialen Lernfeldern und<br />
Lernaufgaben für die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner wird den Lichtenauer<br />
Der letzte Stern ist dran<br />
Bürgern zunehmend leichter fallen. Die<br />
vermittelnden Akteure dieser besonderen<br />
Form des sozialen Lernens, nämlich<br />
im gemeinsamen Raum, sind die Fachleute<br />
der Einrichtung. Den Bewohnern<br />
sollte durch die konkreten Rückmeldungen<br />
zu ihrem Verhalten in der Öffentlichkeit<br />
die Teilhabe an der Gesellschaft<br />
als Aufgabenstellung innerhalb<br />
der eigenen Eingliederung zugetraut<br />
und zugemutet werden.<br />
Dann entsteht Zug um Zug Inklusion im<br />
wahren Leben und nicht nur auf und in<br />
dem Papier der UN-Behindertenrechtskonvention.<br />
Gerhard Bergmann<br />
Einrichtungsleitung Lichtenau<br />
erfolgreiche Teilnahme<br />
an der Gewerbeschau<br />
12 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 13
_SOZIALPOLITIK SOZIALPOLITIK_<br />
<strong>Dr</strong>. Herbert Steinböck - Chefarzt und Leiter des Fachbereichs<br />
Forensik am Isar-Amper-Klinikum/Klinikum München Ost<br />
informierte umfassend zum Thema bei der Bürgerversammlung<br />
Die Grenze der Inklusion?<br />
Neues Betreuungskonzept<br />
mobilisiert eine Bürgerinitiative<br />
Bei unserer neuen Einrichtung in Niederwinkling handelt es sich um<br />
eine Spezial-Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
und besonders herausforderndem Verhalten. Dabei kann es sich<br />
auch um Delikte handeln. Auf der Basis des Sozialgesetzbuches<br />
XII leisten wir dort „Eingliederungshilfe“. Der sich daraus ergebende<br />
gesetzliche Auftrag ist es, eine Behinderung oder deren Folgen zu<br />
beseitigen bzw. zu mildern und die behinderten Menschen in die<br />
Gesellschaft einzugliedern. Die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft<br />
sowie die Ausübung einer angemessenen Tätigkeit ist zu ermöglichen.<br />
In unserer Arbeit lassen wir uns von der UN-Konvention<br />
über die Rechte von Menschen mit Behinderung leiten, die die Bundesregierung<br />
im März 2009 ratifiziert hat.<br />
Um diesem besonderen Personenkreis gerecht zu werden, wurde<br />
für zwei der insgesamt drei Gruppen die beschützte Wohnform gewählt.<br />
Die Unterbringung erfolgt auf richterliche Anordnung. Konzeptionell<br />
besteht dort eine Wohneinrichtung für Menschen mit<br />
geistiger Behinderung, die pädagogische und therapeutische Maßnahmen<br />
durchführt. Es handelt sich weder um Strafvollzug noch<br />
um eine forensische Klinik. Ziel ist, die sich aus der Behinderung<br />
ergebenden Einschränkungen zu kompensieren bzw. Lerndefizite<br />
auszugleichen, um eine möglichst große Selbständigkeit zu erreichen.<br />
Für die Durchführung dieser pädagogischen Maßnahmen ist<br />
ausgebildetes Fachpersonal zuständig.<br />
Heimunterbringung vermeidet Gefährdungen –<br />
sorgfältige Prüfung des Einzelfalles ist gewährleistet<br />
Eine besondere Belastung oder Gefährdung der Bevölkerung ist<br />
nicht gegeben. Unsere Maßnahmen berücksichtigen auch die<br />
Interessen und Sicherheitsbedürfnisse der Anwohner. Statistisch<br />
gibt es keinerlei Werte, dass durch Menschen, die in<br />
Einrichtungen leben, eine besondere Gefährdung der<br />
Öffentlichkeit besteht. Viel wahrscheinlicher ist, dass<br />
durch die Tatsache einer Heimunterbringung eine<br />
Gefährdung weitgehend vermieden werden kann.<br />
Es ist davon auszugehen, dass durch Personen, die<br />
sich frei bewegen können, ein größeres Risiko für die<br />
Öffentlichkeit besteht.<br />
Vor einer Aufnahme erfolgt eine sorgfältige Prüfung, ob<br />
das Konzept des Hauses im individuellen Fall geeignet<br />
ist. Ggf. wird ein Probewohnen durchgeführt, innerhalb<br />
dessen auch eine Rückverlegung in die frühere<br />
Einrichtung zulässig ist. Im Einzelfall werden auch ehemalige<br />
Forensik-Patienten mit geistiger Behinderung<br />
aufgenommen. Der Wechsel in eine Wohneinrichtung<br />
ist auch in diesen Fällen sorgfältig abgewogen. Das<br />
bedeutet, dass eine Entlassung aus der forensischen<br />
Klinik nur über richterliche Genehmigung möglich ist.<br />
Diese stützt sich auf ausführliche fachliche Gutachten<br />
mit Risikoabwägung und ggf. Bewährungsauflagen.<br />
Die pädagogische und therapeutische Hilfeplanung<br />
wird fortlaufend weiterentwickelt und ausgewertet. Im<br />
Behandlungsverlauf finden regelmäßige fachärztliche<br />
Konsultationen statt, um einzuschätzen, ob die Maßnahmen<br />
greifen. Zur Krisenintervention wird kurzfristig<br />
ein Klinikaufenthalt eingeleitet. Das Sicherheitskonzept<br />
der beschützten Gruppen erfüllt alle erforderlichen<br />
Maßnahmen, ohne den Charakter einer Wohneinrichtung<br />
nachteilig zu beeinflussen.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> nimmt die Bedenken<br />
der Bevölkerung ernst<br />
Seit Eröffnung der Einrichtung Mitte 2009 ist es zu<br />
keiner Gefährdung der Öffentlichkeit gekommen. <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen tut alles dafür, das dies<br />
so bleibt. Natürlich nehmen wir die Sorgen und Ängste<br />
der Bevölkerung ernst und treten in den Dialog. Demgegenüber<br />
sind wir aber auch verpflichtet, einer möglichen<br />
öffentlichen Stigmatisierung unserer Bewohner<br />
entgegenzuwirken.<br />
Diese Gratwanderung ist schwierig und verläuft selten<br />
so optimal, dass alle Fragen beantwortet werden<br />
können. Keineswegs hat das damit zu tun, Dinge zu<br />
verschweigen und damit der Bevölkerung ein Risiko<br />
zuzumuten. In keinem Bereich des öffentlichen Lebens<br />
können Beeinträchtigungen im zwischenmenschlichen<br />
Bereich ausgeschlossen werden: wo Menschen zusammenleben,<br />
kann es auch zu Störungen kommen.<br />
Wir geben zu, dass wir nicht ausschließen können,<br />
dass es auch durch unsere Bewohner zu subjektiv<br />
empfundenen Beeinträchtigungen kommen kann. Wir<br />
versuchen, dies so weit es geht zu vermeiden, hoffen<br />
aber auch, dass uns die Öffentlichkeit bei unserer Aufgabe<br />
unterstützt, indem sie unserer Einrichtung und<br />
den Bewohnern und Mitarbeitenden mit Wohlwollen<br />
entgegentritt. Wir sind sehr froh, dass die große Mehrheit<br />
der Niederwinklinger Bürger keinen Anstoß an unserer<br />
Einrichtung nimmt.<br />
Maßregelvollzug<br />
und Nachsorge –<br />
es ist noch viel zu tun<br />
Es kommt vor, dass auch Menschen<br />
mit geistiger Behinderung Delikte begehen.<br />
In der Regel entscheidet das<br />
Gericht sich dann nicht für eine Unterbringung<br />
in der Justizvollzugsanstalt,<br />
sondern in einer psychiatrischen Klinik<br />
(Maßregelvollzug). Nach absolviertem<br />
Maßregelvollzug und nach Prüfung<br />
im Einzelfall erhalten sie in unserem<br />
Wohnheim pädagogische und (arbeits-)therapeutische<br />
Förderung, um<br />
neue Kompetenzen zu entwickeln<br />
und um Rückfällen vorzubeugen. In<br />
der offenen oder beschützten Wohnform<br />
stehen ihnen die passenden<br />
Rahmenbedingungen zur Verfügung.<br />
Die Sicherheitsmaßnahmen beugen<br />
einer Beeinträchtigung von Bevölkerung<br />
und Nachbarschaft vor, schützen<br />
die Bewohner vor Überforderung und<br />
dienen der Arbeitssicherheit des Personals.<br />
Die von uns im Rahmen der<br />
Eingliederungshilfe geleisteten Maßnahmen<br />
sichern die gesetzlich garantierten<br />
Rechte von Menschen mit Behinderung<br />
auf Selbstbestimmung und<br />
gleichberechtigte Teilhabe am Leben<br />
in der Gesellschaft.<br />
In diesem Sinne setzen wir gesellschaftliche<br />
Aufgaben um, die einerseits politisch<br />
gewollt sind, anderseits aber von<br />
Teilen der Gesellschaft ausgeblendet<br />
werden. „Wir haben nichts gegen Behinderte“<br />
ist eine in diesem Zusammenhang<br />
häufig gehörte Aussage: „aber die<br />
Behinderten, die Delikte begangen haben,<br />
die wollen wir hier nicht!“<br />
Ein Dilemma, mit dem auch Kindertagesstätten,<br />
Einrichtungen der Suchtnachsorge<br />
und Pflegeheime für Demenzerkrankte<br />
konfrontiert werden.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen<br />
stehen zur ihrer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung, die sie in der Behindertenhilfe<br />
übernommen haben. Spezialkonzepte<br />
wie Heim Niederwinkling<br />
sind notwendig, um Menschen mit<br />
geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten<br />
bestmöglich zu unterstützen.<br />
Diesem Anspruch sind und<br />
bleiben wir verpflichtet.<br />
Hintergrund - Die Grenzen der Inklusion?<br />
Im Juni 2009 eröffnete <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> im Landkreis Straubing-Bogen eine neue<br />
Spezial-Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung und besonders<br />
herausforderndem Verhalten.<br />
Als Reaktion auf einen Zeitungsartikel schrieb eine Anwohnerin einen kritischen<br />
Leserbrief, äußerte Sicherheitsbedenken und reklamierte Handlungsbedarf.<br />
Im April 2010 organisierte eine Bürgerinitiative eine Unterschriftenaktion.<br />
Es sollten dort keine geistig behinderten Bewohner leben, die Delikte begangen<br />
haben oder als Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung<br />
betrachtet wurden.<br />
Bürgerinformation kann die Wogen nicht glätten<br />
Eine von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> organisierte Bürgerversammlung Anfang Mai hatte das<br />
Ziel, Bedenken und Zweifel in der Bevölkerung auszuräumen und umfassend<br />
fachlich zu informieren. Auf dem Podium saßen neben <strong>Dr</strong>. Herbert<br />
Steinböck - Chefarzt und Leiter des Fachbereichs Forensik am Isar-Amper-<br />
Klinikum/Klinikum München Ost – auch Vertreter der Gemeinde, der Justiz<br />
und der Bürgerschaft. Das Einführungsreferat von <strong>Dr</strong>. Steinböck, in dem er<br />
erläuterte, dass es sich beim Personenkreis nicht um sogenannte Pädophile<br />
handelt, und die anschließende Diskussion konnten bei einem Teil der Anwesenden<br />
die Zweifel nicht auflösen.<br />
Nutzungsuntersagung durch die Bauverwaltung<br />
Mit Bescheid vom 9. August 2010 untersagte die Bauverwaltung des Landkreises<br />
Straubing-Bogen einer kleinen Anzahl von Bewohnern den Aufenthalt<br />
im Heim. Dem vorausgegangen waren Gespräche zwischen Landratsamt<br />
und <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>, in deren Verlauf eine unterschiedliche rechtliche Bewertung<br />
der Baugenehmigung von 2008 offenkundig wurde.<br />
Durch die Entscheidung zur Nutzungsuntersagung eröffnete das Landratsamt<br />
den Rechtsweg und ermöglichte somit eine juristische Klärung vor<br />
dem Verwaltungsgericht. Nach Meinung von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> wurde bei der Beantragung<br />
der Baumaßnahme umfassend informiert und insofern kann die<br />
Begründung der Nutzungsuntersagung nicht nachvollzogen werden. Daher<br />
wird seitens <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> dieser juristische Schritt begrüßt, um selbst Rechtssicherheit<br />
zu gewinnen.<br />
Großer Andrang und viele Fragen bei der Bürgerversammlung im Mai.<br />
14 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 15
_SOZIALPOLITIK SOZIALPOLITIK_<br />
Der anfängliche<br />
Verwaltungsaufwand<br />
hat sich gelohnt:<br />
mehr Lebens- und<br />
Betreuungsqualität<br />
durch den § 87b.<br />
§ 87b - Zugewinn im Alltag<br />
Mit § 87b wurde von Vater Staat eine wirklich sinnvolle<br />
Sache ins Leben gerufen! Mit einfachen Worten<br />
erklärt, wurde eine Zusatzbetreuung für Personen mit<br />
eingeschränkter Alltagskompetenz zur Erhöhung der<br />
Lebensqualität bewilligt.<br />
Der GKV-Spitzenverband der Pflegekassen hat nach<br />
Anhörung der Bundesvereinigung der Träger vollstationärer<br />
Pflegeeinrichtungen die Richtlinien dafür am<br />
19. August 2008 beschlossen. Das Bundesministerium<br />
für Gesundheit hat dies dann am 25. August<br />
genehmigt.<br />
Für die Umsetzung in die Praxis war zunächst viel<br />
“Verwaltungskram” notwendig. Für jeden einzelnen<br />
unserer Bewohner musste ein Antrag auf diese Leistung<br />
gestellt werden, mit dem Nachweis, warum eine<br />
Bewilligung gerechtfertigt ist. Außerdem mussten Betreuungskräfte<br />
her, die all die vorgeschriebenen Anforderungen<br />
erfüllen und an speziellen Fortbildungen<br />
teilgenommen haben. Aber dann war irgendwann<br />
doch alles erledigt und seit Januar 2010 ist es endlich<br />
auch bei uns soweit.<br />
Aus Theorie wurde Praxis und uns wurde ermöglicht<br />
unseren Bewohnern viel mehr Wünsche zu erfüllen<br />
und noch individueller auf sie einzugehen, als es bisher<br />
schon der Fall war. Der normale Gruppenalltag<br />
mit viel Organisation, Pflege, Tagesstrukturierende<br />
Maßnahme und begrenztes Personal bietet oft nicht<br />
genug Zeit.<br />
Endlich haben wir die Möglichkeit für mehr Spaziergänge,<br />
Gespräche, gemeinsame Unternehmungen,<br />
Spiele, Schwimmbad- und Konzertbesuche, Kaffeeklatsch,<br />
Verwöhnprogramme und Einzelbeschäftigungen.<br />
Ob Einzeln oder in der Gruppe, unsere Bewohner<br />
haben viel Spaß dabei und können sich bei<br />
uns noch wohler fühlen.<br />
Abschließend kann man sagen, dass § 87b sowohl<br />
für unsere Bewohner als auch für alle Mitarbeiter ein<br />
echter Gewinn ist, wie auf den Fotos deutlich zu erkennen<br />
ist!<br />
Ulrike Seck | Gerolzhofen<br />
Großes<br />
Heimbeiratstreffen<br />
2009<br />
im Haus Fuchsenschleife<br />
Am 18. September fand das Große<br />
Heimbeiratstreffen aller Heimbeiräte<br />
der Unternehmensgruppe <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> auf<br />
dem idyllischen Gelände der Fuchsenschleife<br />
(Frauenthal) statt. Ein bisschen<br />
kalt war es schon, aber im Zelt wurde<br />
es mit der Zeit richtig warm (aufgrund<br />
der zahlreich erschienenen Heimbeiräte<br />
und der am Nachmittag rege geführten<br />
Diskussion).<br />
Das Organisationsteam des Hauses<br />
hatte ganze Arbeit geleistet. Von den<br />
toll geschmückten Tischen bis hin zur<br />
Vollverpflegung für so manch hungrigen<br />
Heimbeirat war alles geboten. Mehr als<br />
90 Heimbeiräte fanden sich aus verschiedenen<br />
Häusern ein: Bühling, Mertenberg,<br />
Grünthaler Hof, Rabenstein,<br />
Schreinermühle, Poppberg, Neumarkt,<br />
Waidhaus, Unterachtel, Neukirchen,<br />
Nürnberg, Birgländer Hof, Oberachtel,<br />
Wernberg, Königstein, Region Wernberg,<br />
Tannenschleife, Haus Federhof.<br />
v.l.n.r.: Alexander Flierl (CSU), Marianne<br />
Schieder (SPD), die Heimbeiräte der<br />
Fuchsenschleife Harald Uebe, Werner<br />
Will, Siegfried Huber, Sandra <strong>Loew</strong><br />
(Geschäftsführerin), Petra Spachtholz<br />
(Einrichtungsleitung).<br />
Im jährlichen Wechsel richtet jeweils<br />
ein anderes Haus die Sitzung aus.<br />
Das nächste Heimbeiratstreffen - so<br />
wurde einstimmig und mit tosendem<br />
Beifall beschlossen - findet im Haus<br />
Königstein statt.<br />
Der Tagesablauf im Überblick:<br />
Begrüßungen/Vorstellung des Heimbeirats<br />
der Fuchsenschleife<br />
Berichte aus den Häusern<br />
Filmvorführung Heimbeirats-Ausflug<br />
nach München<br />
Bericht der Geschäftsführerin Sandra <strong>Loew</strong><br />
Bewirtung mit Kaffee, Kuchen, Mittagessen<br />
Am Nachmittag fand ein Politikertreffen mit einer<br />
Fragerunde zu folgenden Themen statt:<br />
1. Euro-Umstellung – Bewohner haben weniger<br />
im Geldbeutel<br />
2. Verteuerung der Lebensmittel beim Einkauf<br />
und in der Gastronomie<br />
3. was verdient ein Politiker eigentlich<br />
4. Arbeitszeitgesetz - Mitarbeiter müssen deshalb<br />
auch Ausflüge verkürzen<br />
5. Persönliches Budget, was leistet der Bezirk an<br />
Geldern für die behinderten Menschen<br />
6.<br />
Was möchten die Parteien in Zukunft für behinderte<br />
Menschen tun.<br />
Leider konnten nicht alle Fragen mit vollster Zufriedenheit<br />
beantwortet werden.<br />
Die Politiker waren um kurze, deutliche Aussagen<br />
bestrebt. So entstand eine rege, manchmal auch<br />
lautstarke Diskussion, die nach ca. 90 Minuten ihr<br />
Ende fand - sonst hätten wir noch bis tief in die<br />
Nacht hinein debattiert.<br />
Ein Dankeschön geht an alle geladenen Heimbeiräte,<br />
an die geladenen Politiker und vor allem auch<br />
an das Organisationsteam der Fuchsenschleife<br />
Weiding | Uwe Trautner<br />
Wernberger Werkstätten<br />
wählen Werkstattrat<br />
Das Wahljahr 2009 stand nicht nur im Zeichen<br />
der Bundestagswahl, auch fanden in diesem Jahr<br />
bundesweit in allen Werkstätten für behinderte<br />
Menschen die Wahlen zum Werkstattrat statt.<br />
Der Werkstattrat ist die Interessenvertretung der<br />
Werkstattbeschäftigten und wird seit Inkrafttreten<br />
der Werkstättenmitwirkungsverordnung (WMVO)<br />
im Jahre 2001 alle vier Jahre im Zeitraum Oktober/November<br />
gewählt.<br />
Die Beschäftigten der Wernberger Werkstätten<br />
der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen wurden am<br />
Dienstag, 17.11.2009 an die Wahlurnen gebeten.<br />
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten,<br />
bereitete der Wahlvorstand mit Unterstützung der<br />
Vertrauensperson Thomas Schießl den Gang zur<br />
Urne bereits Wochen vorher penibel genau vor.<br />
Aufgrund des zügigen Verlaufs der Wahl konnte<br />
noch am gleichen Tag die Auszählung der Stimmen<br />
erfolgen und das Votum der 172 Wahlberechtigten<br />
bekanntgegeben werden.<br />
Die meisten Stimmen erhielten Hans<br />
Jürgen Busch, Karsten <strong>Dr</strong>aewe und<br />
Karsten Kanthak. Als Nachrücker wurde<br />
Oliver Hopp gewählt.<br />
Das Wahlergebnis machte deutlich,<br />
dass die Beschäftigten der Wernberger<br />
Werkstätten mit der Arbeit des<br />
bisherigen Werkstattrats insgesamt<br />
zufrieden waren. Bestätigt wurde<br />
Hans-Jürgen Busch als alter und zugleich<br />
neuer Vorsitzender des Werkstattrats.<br />
Die Funktion des Stellvertreters<br />
übernimmt Karsten <strong>Dr</strong>aewe. Neu<br />
in das Gremium gewählt wurde hingegen<br />
Karsten Kanthak.<br />
Werkstattleiter Peter Regler wünschte<br />
den Neugewählten für die bevorstehende<br />
Amtszeit von vier Jahren alles<br />
Gute und gab seiner Hoffnung Ausdruck,<br />
dass die gemeinsame Zusammenarbeit<br />
zum Wohle der Wernberger<br />
Werkstätten weiterhin so konstruktiv<br />
wie bisher verlaufe.<br />
Thomas Schießl<br />
Pädagogische Leitung/Sozialdienst<br />
Vertrauensperson<br />
des Werkstattrats<br />
Heimbeirat<br />
der Fuchsenschleife<br />
im Amt bestätigt<br />
In der Fuchsenschleife wurde gewählt.<br />
Der „neue“ ist zugleich auch der „alte“<br />
Heimbeirat. Siegfried Huber, Werner<br />
Will und Harald Uebe wurden im Juni<br />
2010 offiziell im Amt bestätigt.<br />
Uwe Trautner |<br />
Haus Fuchsenschleife<br />
Foto oben - v.l.n.r.:<br />
Karsten Kantak,<br />
Karsten <strong>Dr</strong>aewe,<br />
Hans-Jürgen Busch (vorne)<br />
zusammen mit<br />
Werkstattleiter Peter Regler<br />
Heimbeirat<br />
Fuchsenschleife:<br />
Siegfried Huber<br />
(im Bild links)<br />
Außenwohngruppe Schönsee<br />
Tel. 09674 - 924058<br />
Werner Will<br />
(Bildmitte)<br />
Kleinheim Weiding<br />
Tel. 09674 - 1767<br />
Harald Uebe<br />
(im Bild rechts)<br />
Außenwohngruppe Schönsee<br />
Tel. 09674 - 924058<br />
Stellvertretung:<br />
Orhan Bauer<br />
Haus Fuchsenschleife<br />
Tel. 09674 - 323<br />
16 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 17
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />
Gesamtkonferenz 2010<br />
Ein skeptischer Blick ist nicht nötig:<br />
Geschäftsführerin Sandra <strong>Loew</strong><br />
erstellte eine sehr gute Bilanz.<br />
Verabschiedung<br />
Bereichsleiter Matthias Warken<br />
(links) geht „mit zwei weinenden<br />
Augen“. Direktor Joachim Rauscher<br />
(rechts) gratuliert mit<br />
ungewöhnlichen Geschenken.<br />
Mit Sorgfalt, Hingabe<br />
und einer natürlichen Selbstverständlichkeit<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> schaut bei Gesamtkonferenz 2010 auf erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr zurück - Haus Ebrach mit der Note 1,2<br />
bei den besten Pflegeheimen in München<br />
Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen in<br />
Deutschland sind zur Zeit alles andere<br />
als einfach. Dennoch konnte Geschäftsführerin<br />
Sandra <strong>Loew</strong> bei der<br />
Gesamtkonferenz des Unternehmens<br />
im Juli dieses Jahres - schon fast traditionell<br />
- ein insgesamt positives Fazit<br />
über den vergangenen Wirtschaftszeitraum<br />
ziehen.<br />
Sie stellte den rund 100 Führungskräften,<br />
die nach Wernberg-Köblitz in<br />
das Gasthaus Burkhard gekommen<br />
waren und den über 1700 Mitarbeitern<br />
vor Ort in Bayern, ein gutes Zeugnis<br />
aus. Alle hätten in den vergangenen<br />
Monaten sehr konzentriert gearbeitet,<br />
was zu einer deutlichen Steigerung der<br />
Wirtschaftlichkeit geführt habe. Die guten<br />
Zahlen des Unternehmens zeigten<br />
nochmals eine beeindruckende Tendenz<br />
nach oben.<br />
2010 - Jahr der Kundenorientierung<br />
Es reiche nicht, einfach nur dem Unternehmenszweck<br />
nachzukommen,<br />
soziale Dienstleistungen für Menschen<br />
mit Handicap anzubieten. Erst dessen<br />
Erfüllung mit Sorgfalt, Hingabe und<br />
aus einer natürlichen Selbstverständlichkeit<br />
heraus, werde das Unternehmen<br />
in Zukunft weiterhin erfolgreich<br />
sein lassen, betonte Sandra <strong>Loew</strong>.<br />
Vor diesem Hintergrund sei 2010 auch<br />
zum „Jahr der Kundenorientierung“<br />
bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> ausgerufen worden. Zum<br />
Thema referierte später Prof. <strong>Dr</strong>. Halfar<br />
von der katholischen Universität<br />
Eichstätt-Ingolstadt.<br />
Weitere Investitionen in die Zukunft<br />
Im Anschluss gab die Geschäftsführerin<br />
einen kurzen Ausblick auf die Zukunft.<br />
Neubauten im Landkreis Neustadt/WN<br />
und im Nürnberger Land<br />
sind fest eingeplant. Insgesamt werde<br />
im Unternehmen die Umsetzung strukturverbessernder<br />
und baulicher Maßnahmen<br />
weiter voran getrieben. Der<br />
Bereich der ambulanten Angebote wird<br />
weiter ausgebaut, die Entwicklung hier<br />
ist insgesamt sehr positiv. Auch das<br />
Engagement im Jugendbereich - im<br />
Februar wurde in Weiden eine neue Jugendwohngruppe<br />
eröffnet - wird weiter<br />
intensiviert werden.<br />
Ebrach unter den Besten<br />
Besonders stolz berichtete Sandra<br />
<strong>Loew</strong> über das Abschneiden des<br />
Hauses Ebrach bei München bei den<br />
MDK-Qualitätsprüfungen (Medizinischer<br />
Dienst der Krankenkassen).<br />
BILD veröffentlichte im April hierzu<br />
eine Bestenliste, bei der Ebrach mit<br />
der Note 1,2 auf Platz 4 von 60 Pflegeeinrichtungen<br />
in und um München<br />
hervorragend abschnitt.<br />
Sandra-<strong>Loew</strong>-Preis<br />
Ökonomisch sinnvolle und praktisch<br />
umsetzbare Ideen der Mitarbeiter<br />
werden mit dem Sandra-<strong>Loew</strong>-Preis<br />
ausgezeichnet. Die diesjährige Auszeichnung<br />
ging an das Haus Bühling<br />
in Niederbayern. Das „Selbstmanagement<br />
bei Renovierungsarbeiten“ des<br />
Hauses Bühling wurde mit 2000 Euro<br />
belohnt. Mit großem persönlichen Aufwand<br />
und einem hohen Maß an Kreativität<br />
widmete sich die Einrichtung<br />
der sehr liebevollen Renovierung und<br />
wohnlichen Gestaltung ihres Hauses<br />
(siehe eigenen Artikel rechts).<br />
Verabschiedung und Ehrungen<br />
Mit minutenlangem Applaus wurde Bereichsleiter<br />
Matthias Warken verabschiedet,<br />
der „mit zwei weinenden Augen“<br />
die Firma verlässt, um sich einer neuen<br />
beruflichen Herausforderung zu widmen<br />
(ein „Abschiedsbrief“ auf Seite 23).<br />
Weitere langjährige Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die für ihr Engagement<br />
gewürdigt wurden: Tanja Blahuscheck,<br />
Ramona Scheunemann,<br />
Gerhard Bergmann, Rene Pfeiffer,<br />
Thomas Spaett (jeweils 10 Jahre),<br />
Rainer Lampert (15 Jahre), Anette<br />
Weraneck (20 Jahre), Birgit Schmuck,<br />
Rudi Wendland (jeweis 25 Jahre),<br />
sowie Constanze Weihard, Alfred<br />
Weihard und Ronald Aigner (jeweils 30<br />
Jahre). JuH<br />
Haus Bühling erhält den<br />
Sandra <strong>Loew</strong> Preis<br />
Ein Erfahrungsbericht<br />
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren am Freitag<br />
den 09.07.2010, Siegfried H., Christine W., Theodor<br />
M. und Leopold K. mit Sabine und Maja nach Wernberg<br />
zur Gesamtkonferenz, um dort den diesjährigen<br />
Sandra-<strong>Loew</strong>-Preis entgegen zu nehmen.<br />
Der vorbereitete Text wurde bis zuletzt geübt, und so<br />
waren dann im Bus die letzten Leseproben fließend.<br />
Die Aufregung stieg mit jedem Kilometer, dem wir<br />
uns Wernberg näherten. In Wernberg angekommen<br />
begrüßten uns Frau Peter, unser Fachdienst und<br />
Frau Weraneck, unsere Einrichtungsleitung, die bereits<br />
vor Ort waren. Nach einer Erfrischung bei Kaffee,<br />
Saft und Kuchen nahmen wir unsere Plätze ein.<br />
Die Aufregung war enorm.<br />
„Show Down“! - Sandra <strong>Loew</strong> begrüßte uns ganz<br />
herzlich. Es war soweit: Siegfried, Theodor, Christine<br />
und Leopold bedankten sich in Form einer Ansprache<br />
und nahmen stolz den Pokal und den Scheck<br />
entgegen. Anschließend startete die Power-Point<br />
Präsentation, die zeigte, warum „Wir“ - das Haus<br />
Bühling - den Preis verdient haben. Mit vorher-nachher-Bildern<br />
wurde gezeigt, wie viele fleißige Heinzelmännchen<br />
die letzen Wochen und Monate am Werk<br />
waren. Es wurde sogar Omas Dachboden durchstöbert,<br />
um auch die Biografiearbeit nicht zu vergessen.<br />
Unsere Mitarbeiter steckten auch unsere Bewohner<br />
an. Und so war das ganze Haus am Wuseln, einschließlich<br />
des Büroteams. Alles hat gemalert, geschliffen<br />
und geputzt.<br />
Dass unsere Arbeit gut ankam hörten wir am Applaus,<br />
und darüber freuten wir uns ganz besonders.<br />
Im Anschluss trat Siegfried vor das Publikum und<br />
sagte: „Danke für den Preis, wir haben uns sehr darüber<br />
gefreut und hoffen, ihn nächstes Jahr wieder zu<br />
gewinnen.“ Und das hofft nicht nur unser Siegfried,<br />
sondern auch das ganze Haus Bühling. Wir verabschiedeten<br />
und bedankten uns voller Stolz, und wurden<br />
von Sandra <strong>Loew</strong> noch auf ein Eis eingeladen.<br />
Und weil so ein anstrengender Tag natürlich auch<br />
hungrig macht, ließen wir uns auch die Einladung<br />
zum Essen von unserer Einrichtungsleitung nicht<br />
entgehen. Ihr gilt auf diesem Wege noch eine herzliche<br />
Gratulation zum 20 jährigen Dienstjubiläum.<br />
Und so ließen wir unseren aufregenden Tag mit Pizza,<br />
Calamaris und kühlen Getränken gemütlich ausklingen.<br />
Aber darüber, was wir mit dem Gewinn machen,<br />
sind wir noch fleißig am überlegen.<br />
Etwas ganz besonderes wird auf jeden Fall sein!<br />
Es grüßen Euch aus Bühling<br />
Siegfried, Christine,<br />
Theodor, Leopold<br />
Sabine und Maja<br />
Jubilare bei der Gesamtkonferenz 2010<br />
Untere Reihe von links nach rechts: Konstanze Weihard,<br />
Geschäftsführerin Sandra <strong>Loew</strong>, Gerhard Bergmann,<br />
Birgit Schmuck, Anette Weraneck, Tanja Blahuschek,<br />
Thomas Spaett<br />
Obere Reihe von links nach rechts: Rene Pfeiffer, Rudi<br />
Wendland, Direktor Joachim Rauscher, Rainer Lampert,<br />
Alfred Weihard, Mattias Warken, Ronald Aigner,<br />
Ramona Scheunemann.<br />
Preisverleihung<br />
Die Geschäftsführerin übergibt nach ihrer Ansprache den Scheck<br />
für den Sandra <strong>Loew</strong> Preis an die VertreterInnen des Hauses Bühling.<br />
18 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 19
20<br />
_<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />
Das Thema Wasser<br />
mit allen Sinnen erfahren<br />
Die BewohnerInnen<br />
der Schreinermühle<br />
genießen es sichtlich<br />
T a u c h s t a t i o n<br />
Im Rahmen eines berufsbegleitenden Universitätslehrgangs<br />
zur „Elementaren Musik-<br />
und Bewegungspädagogik“ am Mozarteum<br />
in Salzburg führte ich in unserer Einrichtung<br />
ein Projekt durch. Dabei begleitete mich vor<br />
allem das folgende Zitat, welches mit der<br />
Zeit zunehmend an Bedeutung gewann.<br />
„Musik beginnt nicht mit dem ersten Ton,<br />
sondern mit der Stille davor, und sie endet<br />
nicht mit dem letzten Ton, sondern mit dem<br />
Klang der Stille danach.“ (Giora Feidman)<br />
Worte, die sowohl zum genauen Hinhorchen<br />
als auch zum detaillierten Beobachten<br />
ermuntern.<br />
Nach anfänglichen Unsicherheiten darüber,<br />
wie ich mein Projekt gestalten und<br />
vor allem mit welcher Personengruppe die<br />
Durchführung geschehen sollte, wurde mir<br />
klar, dass ich hier vor einer großen Herausforderung<br />
stand. Denn im Vergleich zu den<br />
anderen Lehrgangsteilnehmern, die vor<br />
allem mit Kindern und Jugendlichen arbeiten,<br />
bewegt sich mein Arbeitsfeld im Bereich<br />
behinderter erwachsener Menschen<br />
mit schweren geistigen und körperlichen<br />
Einschränkungen. So entwickelte sich eine<br />
Kleingruppe mit vier erwachsenen Menschen<br />
mit Mehrfachbehinderungen, welche<br />
alle auf den Rollstuhl angewiesen sind. Ferner<br />
erhielt ich während der Durchführung<br />
Unterstützung von einer langjährigen Kollegin,<br />
was sich sehr bereichernd auf das<br />
Gruppengeschehen und die Durchführung<br />
auswirkte.<br />
Es stellte sich zu Beginn jedoch die Frage,<br />
wie ich die Prinzipien der musikalischen<br />
Förderung nach Carl Orff in der Arbeit mit<br />
diesem Klientel anwenden und vor allem<br />
umsetzen kann und zugleich die heilpädagogischen<br />
Grundsätze, die mir persönlich<br />
von sehr großer Bedeutung sind, zu berücksichtigen.<br />
Nach genauerer Betrachtung erweisen sich<br />
diese Aspekte allerdings als weniger widersprüchlich,<br />
als dies auf den ersten Blick<br />
scheint. Denn sowohl in der Heilpädagogik<br />
als auch in der Arbeit nach Carl Orff sind<br />
das Elementare und die ganzheitliche Betrachtungsweise<br />
wichtig.<br />
Bei der Themenfindung orientierte ich mich<br />
an den mir zur Verfügung stehenden Materialien.<br />
So entwickelte sich nach und nach<br />
die Themenstellung „Tauchstation – aus der<br />
Erfahrung mit dem Element Wasser hin zu<br />
verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
in den Bereichen Sprache, Bewegung und<br />
Musik bei einer Gruppe mit Menschen mit<br />
schwerer geistiger sowie körperlicher Behinderung.“<br />
Die Zielsetzung beinhaltet die musikalische<br />
Förderung, indem verschiedene<br />
Erfahrungen im Bereich der Bewegung,<br />
Sprache und Musik miteinander in Beziehung<br />
gesetzt werden. Dies stellt einen<br />
möglichen Zugang zur musikalischen<br />
Förderung bei Menschen mit Mehrfachbehinderungen<br />
dar. Der Mensch wird<br />
ganzheitlich, das heißt hier, sensomotorisch,<br />
kognitiv, affektiv und sozial gefördert.<br />
Es steht also somit nicht die Musikvermittlung,<br />
sondern die Erziehung<br />
durch Musik im Vordergrund, die die<br />
Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst.<br />
Die einzelnen Einheiten orientierten sich<br />
schwerpunktmäßig am Thema „Wasser“.<br />
Ein Auszug aus einzelnen Stundentiteln:<br />
Das Wasser mit allen Sinnen erfahren<br />
Die Wellen des Meeres<br />
(hierbei geht es vor allem um das<br />
körperliche Erleben, u.a. Einsatz des<br />
Fallschirmtuches)<br />
Den Winter austreiben (u. a. Schnee<br />
im Feuerkorb schmelzen)<br />
Dem Meer lauschen<br />
(auditive Wahrnehmung, Entspannung)<br />
Klangreise (mit dem Schlauchboot<br />
auf eine Insel der Musik)<br />
Zusätzlich waren die einzelnen Einheiten<br />
eingebettet in Rituale, wie das Begrüßungslied<br />
„Herzlich Willkommen“ zu Beginn<br />
jeder Einheit und der abschließende<br />
Rollstuhltanz.<br />
Immer wiederkehrende Situationen bieten<br />
Orientierungshilfe, sie stabilisieren<br />
soziale Bindungen und geben Sicherheit<br />
und Geborgenheit. Rituale ermöglichen<br />
eine klare, eindeutige Kommunikation,<br />
was für Menschen mit schwerster geistiger<br />
Behinderung sehr wichtig ist.<br />
Neben den Ritualen bilden auch das gemeinsame<br />
Singen, das Hören von Musik,<br />
sowie Musik und Bewegung pädagogische<br />
Zugangsweisen und Methoden in<br />
der musikalischen Förderung.<br />
Rückblickend kann ich sagen, dass die<br />
musikalische Förderung bei den Teilnehmern<br />
sowohl bei den geistigen Fähigkeiten,<br />
wie auch in der Bewegung nur<br />
positive Auswirkungen gebracht hat. Die<br />
vielen Beobachtungen und wunderschönen<br />
Momente, die ich während der Projektdurchführung<br />
machen konnte, bestätigten<br />
mich erneut in meiner Arbeit.<br />
Während der gesamten Projekteinheiten<br />
war ein Wechsel aus Einzel- und<br />
Gruppenkontakten sehr prägend. Nicht<br />
für alle Teilnehmer der Gruppe ist es<br />
eine leichte Aufgabe, die gesamte Aufmerksamkeit<br />
der Gruppe zu besitzen.<br />
Verschiedene Angebote stellen dementsprechend<br />
unterschiedliche psychosoziale<br />
Anforderungen an die Teilnehmer<br />
und ermöglichen ihnen, Gruppenerfahrungen zu sammeln, indem sie sich als<br />
Teil derselben aktiv erleben. Um jedoch erfolgreiche Lernsituationen zu schaffen<br />
ist es unabdingbar, im direkten Kontakt mit dem behinderten Menschen<br />
zu agieren. Hierbei ist eine intensive Kommunikation und Interaktion zwischen<br />
dem Mitarbeiter und dem Bewohner von großer Bedeutung.<br />
Der Universitätslehrgang zur Elementaren Musik- und Bewegungspädagogik<br />
hat mein Wissensrepertoire sowie meinen Erfahrungshorizont in erheblichem<br />
Maße erweitert. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass dieses neu erworbene<br />
Wissen mich in meiner Arbeit mit erwachsenen Menschen positiv beeinflusst<br />
und nun mein (heil-)pädagogisches Handeln auch mit Elementen aus der musikalischen<br />
Förderung nach Carl Orff geprägt ist.<br />
Stefanie Stiedl | Haus Schreinermühle | Kollnburg<br />
Fortbildung in Niederwinkling:<br />
Menschen mit<br />
Intelligenzminderung und Delinquenz<br />
Langjährige Erfahrungen, fachkompetentes<br />
Wissen und wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse wurden<br />
am 08. und 09. Juli während einer<br />
zweitägigen Fortbildung zum Thema<br />
„Entwicklungsverzögerte bzw.<br />
intelligenzgeminderte forensische<br />
Patienten“ im Heim Niederwinkling<br />
vermittelt und ausgetauscht.<br />
Zu Gast war Herr <strong>Dr</strong>. Jürgen<br />
Knapheide, promovierter Diplom-<br />
Pädagoge aus der Forensischen<br />
Psychiatrie Westfalen-Lippe.<br />
Joachim Rauscher, Direktor von <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen begrüßte<br />
Herrn <strong>Dr</strong>. Knapheide und alle<br />
interessierten Mitarbeiter persönlich<br />
in Niederwinkling.<br />
Die Inhalte der Veranstaltung interessierten<br />
auch andere Einrichtungen.<br />
Am ersten Nachmittag kamen insgesamt<br />
31 Mitarbeiter aus verschiedenen<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Häusern. Rege<br />
Diskussionen wurden über Besonderheiten,<br />
Behandlung und Weiterentwicklung<br />
diesen Personenkreises<br />
geführt.<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt des Vortrages<br />
lag auf dem Entlassungsverfahren<br />
aus der Forensik und der<br />
pädagogischen und therapeutischen<br />
Behandlung in der Nachsorge. Dabei<br />
vermittelte Herr <strong>Dr</strong>. Knapheide intensiv<br />
die Stufen der sozio-moralischen<br />
Entwicklung eines delinquenten Patienten<br />
mit Intelligenzminderung. Der<br />
zweite Tag wurde ausschließlich für<br />
die Mitarbeiter des Heimes Niederwinkling<br />
genutzt. Zahlreich erschienen<br />
die Mitarbeiter und stellten sehr<br />
interessiert Fragen zum Umgang und<br />
zur Behandlung der eigenen Heimbewohner<br />
an Herrn <strong>Dr</strong>. Knapheide. Ein<br />
Erfahrungs- und Wissensaustausch<br />
anhand praktischer Beispiele unter<br />
vielen neuen Gesichtspunkten auf<br />
beiden Seiten wurde erfolgreich<br />
genutzt. Das Personal der Einrichtung<br />
empfand diesen Tag als große<br />
Bereicherung und Festigung des<br />
eigenen Umgangs mit Heimbewohnern.<br />
Wieder einmal wurde deutlich, dass<br />
Einrichtungen wie die in Niederwinkling<br />
wertvoll für eine Rehabilitation<br />
und somit eine Weiterentwicklung<br />
für ehemalige forensische Patienten<br />
sind. Viele Menschen beunruhigt<br />
und verängstigt der Schritt von Forensik<br />
zu einem Wohnen in einem<br />
Heim. Herr <strong>Dr</strong>. Knapheide erläuterte<br />
eindeutig, dass eine solche<br />
Entscheidung nur unter strengsten<br />
Kontrollen erfolgt. Es muss klar<br />
sein, dass der Patient in der Lage<br />
ist, das Unrecht seines Handelns<br />
im Hinblick auf die Delikte einzusehen<br />
und nach dieser Einsicht zu<br />
handeln. Es darf keine Gefahr für<br />
die Allgemeinheit mehr von diesem<br />
Patienten ausgehen. Wie schon so<br />
oft berichtet, werden bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Soziale Dienstleistungen Aufnahmen<br />
von forensischen Patienten<br />
unter strengsten Kriterien durchgeführt.<br />
Der kleinste Zweifel lässt eine<br />
Aufnahme in einem Heim von <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Loew</strong> nicht zu.<br />
Auch forensische Patienten mit einer<br />
Entwicklungsverzögerung bzw.<br />
einer Intelligenzminderung haben<br />
eine Chance auf ein Leben in Normalität<br />
verdient, wenn eine Einsicht<br />
und die Handlung danach offensichtlich<br />
ist. In diesem Sinne:<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> – Eine gute Perspektive.<br />
Margret Strassmeier<br />
Einrichtungsleitung<br />
2010 - Jahr der<br />
Kundenorientierung<br />
weist die Richtung in die Zukunft.<br />
2010 wurde bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> unter das Motto<br />
„Kundenorientierung“ gestellt. Bei der Auftaktveranstaltung<br />
am 27.01. begrüßte Direktor<br />
Joachim Rauscher rund 100 Führungskräfte<br />
in Wernberg-Köblitz. Lisa Volland<br />
(Stabsstelle Marketing & Entwicklung) hob<br />
zur Einleitung vor allem die bereits sehr guten<br />
bisherigen Leistungen in den einzelnen Einrichtungsteilen<br />
bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> hervor. Referent<br />
Prof. <strong>Dr</strong>. Ulrich Bartosch (Bild oben) von der<br />
katholischen Universität Ingolstadt/Eichstätt<br />
referierte im Anschluß über das Thema „Ist<br />
Kundenorientierung menschlich?“<br />
Als zweiter Referent führte <strong>Dr</strong>. Peter Heigl<br />
(Bild unten) in die Theorie und Praxis für konstruktive<br />
Konfliktgespräche ein. Am Nachmittag<br />
leitete er einen vertiefenden Workshop zu<br />
diesem Thema.<br />
Schon vor der Veranstaltung, die auf sehr<br />
gute Resonanz bei den beteiligten Führungskräften<br />
stieß, war allerdings klar, dass das<br />
Thema Kundenorientierung nicht mit diesem<br />
Jahr abgeschlossen sein wird, sondern auch<br />
in der Zukunft eine große Rolle bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
und im sozialen Bereich spielen wird.<br />
JuH<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 21
22<br />
_FACHLICH<br />
Hospitation in der Forensik Regensburg<br />
Erfahrungen aus dem Haus Hutanger<br />
Im Laufe der letzen Jahre haben wir<br />
mehrere Klienten aus der Fachklinik<br />
für Forensische Psychiatrie und<br />
Psychotherapie am Bezirksklinikum<br />
Regensburg in unserem Haus<br />
„Hutanger“ aufgenommen. Für diese<br />
Klienten bietet das BKH eine forensische<br />
Nachsorge im Rahmen der<br />
Forensisch-Psychiatrischen Ambulanz<br />
an. Dabei kommen MitarbeiterInnen<br />
aus dem ehemaligen forensischen<br />
Bezugsteam des Klienten<br />
ein- bis zwei mal monatlich zu uns<br />
ins Haus, um sich mit dem entlassenen<br />
Klienten und uns Mitarbeitern<br />
vor Ort über die aktuelle Situation,<br />
anstehende Veränderungen, offene<br />
Fragen usw. auszutauschen. Ergänzend<br />
zu dieser aufsuchenden Nachsorge<br />
können die Klienten auch für<br />
einen Tag (mit oder ohne Übernachtung)<br />
in die Forensik kommen, um<br />
Gespräche mit „ihrem“ Bezugsteam<br />
zu führen. Ein Bezugsteam umfasst<br />
drei bis vier MitarbeiterInnen der<br />
Forensik, bestehend aus Sozialpädagogen,<br />
Mitarbeitern aus dem<br />
Pflege- und Erziehungsdienst,<br />
Ärzten, Psychologen.<br />
Als interessierte MitarbeiterInnen des<br />
Heimbereichs Wernberg im September<br />
2009 die Forensik für einen Tag<br />
besichtigen konnten, war uns dort<br />
von dem Dipl. Soz.-Päd. Herrn Gerhard<br />
Kühnl angeboten worden, zusätzlich<br />
auch durch eine mehrtägige<br />
Hospitation nähere Informationen<br />
und Erfahrungen sammeln zu können.<br />
Im Juli 2010 habe ich, Kathrin<br />
Bartmann, Mitarbeiterin im Heimbereich<br />
Wernberg, Haus Hutanger,<br />
mich dann dafür entschieden, dieses<br />
Angebot wahrzunehmen. Im Vorfeld<br />
habe ich nur wenige oberflächliche<br />
Eindrücke von der dortigen Arbeit mit<br />
psychisch und suchtkranken Straftätern,<br />
die nach § 63 und § 64 im<br />
Maßregelvollzug untergebracht worden<br />
sind, sammeln bzw. mir vorstellen<br />
können, so dass ich hier sehr viel<br />
davon profitieren konnte, Herrn Kühnl<br />
vier Tage lang „begleiten“ zu dürfen.<br />
Von dem Team des Hauses 4 wurde<br />
ich montagfrüh freundlich empfangen<br />
und sofort integriert. Während<br />
der Hospitation habe ich von 7.30<br />
Uhr bis 16.30 Uhr gearbeitet, hierbei<br />
war Gleitzeit möglich. Mitarbeiter<br />
im Pflege- und Erziehungsdienst<br />
arbeiten in Frühdienst, Spätdienst<br />
und Nachtdienst. Tagsüber sind zwei<br />
Mitarbeiter für ca. 25 Patienten im<br />
Dienst. Der Nachtdienst wird von<br />
einem Mitarbeiter abgedeckt. Das<br />
Haus ist geschlossen und Patienten,<br />
die das Haus verlassen möchten,<br />
werden vom diensthabenden Pfleger<br />
rausgelassen.<br />
Auch die Stufen, die Patienten<br />
von Beginn des Maßregelvollzugs<br />
bis hin zur Entlassung durchlaufen<br />
müssen, wurden mir verdeutlicht.<br />
Die Patienten fangen mit der Stufe<br />
0 an, auf der sie noch mit Hand-<br />
und Fußfesseln und zwei Pflegern<br />
zu Arztterminen außerhalb gefahren<br />
werden. Nach erfolgreichem Therapieverlauf<br />
können die Patienten<br />
zuerst schriftlich, danach mündlich<br />
vor dem Chefarzt und dem Team die<br />
jeweils nächste Stufe beantragen.<br />
Die Patienten müssen die Stufen 0,<br />
A, B, C und D mit ihren jeweiligen<br />
Unterstufungen (A1, A2, A3, A4)<br />
durchlaufen. In den Stufen C oder<br />
D wird eine Verlegung in das Haus<br />
4, der „Entlassungsvorbereitenden<br />
Station“, möglich. In der Stufe D<br />
sind Tagesausgänge mit oder ohne<br />
Übernachtung möglich - natürlich<br />
mit vorheriger Absprache mit dem<br />
Bezugsteam. Auch längere Beurlaubungen<br />
in Form von Probewohnen<br />
in eigener Wohnung oder in einer<br />
Einrichtung sind möglich. Die Patienten<br />
haben dann die Möglichkeit,<br />
tagsüber an Arbeitsmaßnahmen<br />
teilzunehmen, in Werkstätten für<br />
psychisch kranke Menschen zu gehen<br />
oder sich Ausbildungs- und Arbeitstellen<br />
zu suchen, um dort auch<br />
zu arbeiten.<br />
Die Patienten werden im Rahmen<br />
einer zentralen Großküche versorgt.<br />
Sie müssen ihren Tagesablauf individuell<br />
gestalten, aber auch mit dem<br />
Klinikalltag abstimmen. Während der<br />
Hospitation habe ich einen kleinen<br />
Einblick in die Therapien (Ergotherapie,<br />
Sporttherapie, Musiktherapie,<br />
Reittherapie etc.) erhalten, die angeboten<br />
werden. Auch die Tagesgestaltung,<br />
sowie die Entlassvorbereitung<br />
waren interessant für mich.<br />
Die „Kurvenvisite“, wo einzelne Patienten<br />
eingehender besprochen<br />
werden, findet wöchentlich statt.<br />
Besonders interessant fand ich die<br />
Chefarztvisite, die einmal pro Woche<br />
stattfindet, und an der ich teilnehmen<br />
durfte. So konnte ich auch die anderen<br />
forensischen Stationen (Aufnahmestation,<br />
Therapiestation, „Time-<br />
Out“-Raum) am Bezirksklinikum<br />
sehen. Das Dokumentationssystem,<br />
in das ich mich einlesen durfte, ist<br />
sehr fortschrittlich und informativ.<br />
Die Resozialisierung psychisch kranker<br />
Straftäter in die Gesellschaft ist<br />
eine verantwortungsvolle und vielfältige<br />
Aufgabe, die besondere Anforderungen<br />
an die einzelnen Mitarbeiter<br />
und die betroffenen Patienten<br />
stellt. Die Zusammenarbeit mit komplementären<br />
Einrichtungen, wie z. B.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>, ist auch ein wichtiger Teil<br />
dieser Arbeit.<br />
Ich denke, dass ich für mich und<br />
auch für meine künftige Zusammenarbeit<br />
mit der Forensik-Abteilung<br />
in Regensburg in diesen vier Tagen<br />
viele wichtige Eindrücke sammeln<br />
konnte.<br />
Auch als Heilerziehungspflegerin<br />
dort, mit diesem Klientel zu arbeiten,<br />
könnte ich mir gut vorstellen, da es<br />
sicher auch eine persönliche Herausforderung<br />
und Neuorientierung<br />
wäre.<br />
Kathrin Bartmann,<br />
Mitarbeiterin im Haus Hutanger<br />
Heimbereich Wernberg<br />
| _ AUS DEN EINRICHTUNGEN PERSONALIA_<br />
E i n w e i h u n g s f e i e r<br />
der AWG Bunsenstr. 12 in Neumarkt<br />
Im Februar 2010 erfuhren wir, die Bewohner der AWG<br />
Ingolstädter Straße 29 in Neumarkt, dass wir wegen Eigenbedarf<br />
des Vermieters zum 1. April aus unserem Haus<br />
ausziehen müssen. Noch bevor wir uns Gedanken darüber<br />
machten, was jetzt werden soll, hatte unsere Einrichtungsleitung<br />
Frau Stewart schon ein neues Haus für uns<br />
gefunden.<br />
Gemeinsam besichtigten wir die Bunsenstr. 12. Das Haus<br />
gefiel uns gleich ausgesprochen gut mit den schönen<br />
großen, hellen Räumen, einer wunderschönen Terrasse<br />
und einem großen Garten.<br />
Bei diesem Besichtigungstermin entschied sich jeder von<br />
uns sofort für sein Zimmer. In unserem neuen Zuhause<br />
wurde noch umgebaut und wir erledigten alle Putzarbeiten<br />
selbst. Oft waren wir stundenlang beim Putzen.<br />
Doch es hat uns allen viel Spaß gemacht und mit einer<br />
Tasse Kaffee ging alles wie von selbst.<br />
Am 29.03. war es dann so weit, der Umzug stand bevor.<br />
Da wir schon sehr viel selbst in die Bunsenstraße<br />
gefahren hatten, mussten nur noch die großen Möbelstücke<br />
transportiert werden. Dann ging es ans gemütlich<br />
einrichten. Inzwischen fühlen wir uns heimisch und<br />
luden am 30.07.2010 zu unserem Einweihungsfest ein.<br />
Es kamen sehr viele Gäste: Betreuer, Nachbarn, Mitarbeiter<br />
und Bewohner aus den anderen Häusern. Auch<br />
das Wetter ließ uns nicht im Stich. Kurz bevor die Gäste<br />
kamen, zeigte sich die Sonne. Es war ein gemütliches<br />
und fröhliches Beisammensein, mit von uns selbst zubereiteten<br />
Schnittchen und verschiedenen Cocktails, die die<br />
Cocktailgruppe der Hallstraße für uns zauberte.<br />
Wir bedanken uns von Herzen bei allen, die uns in unserer<br />
Umzugszeit unterstützten. Unser neues Haus ist<br />
uns inzwischen ein Zuhause geworden.<br />
Stellvertretend für die AWG B: Hans Angles<br />
(Heimbeirat) | Anita Ringsleben (Mitarbeiterin)<br />
Matthias Warken geht<br />
ein persönlicher „ A b s c h i e d s b r i e f “<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
es wird zu einem geflügelten Wort bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>.<br />
„Nichts ist konstanter als der Wandel“. Und<br />
diesmal hat es mich „erwischt“. Ich werde meine<br />
Tätigkeit als Bereichsleiter bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> zum<br />
Ende Juli diesen Jahres beenden. Danach werde<br />
ich noch zum Abschluss einzelner Themen<br />
zeitbegrenzt zur Verfügung stehen.<br />
Das kommt für Sie / Euch sicher genau so<br />
überraschend wie eigentlich auch für mich. Und<br />
ich gehe gar nicht gerne, ich will es aber trotzdem tun. Welche<br />
Gründe bewegen mich nach 11 Jahren <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> und nach über<br />
8 1/4 Jahren BL zu diesem Schritt. Ich kann euch versichern,<br />
sie liegen alle nicht innerhalb der Firma und genauso wenig<br />
in einer privaten Konfliktlage. Nein, es geht einfach darum,<br />
dass ich „ungesucht“ die Chance erhalten habe, etwas anderes<br />
zu tun. Auch ein Stück „back to the roots“. Ich werde wieder<br />
Therapeutischer Leiter, allerdings bei einem anderen Träger. Da<br />
kann ich ausprobieren, ob das, was ich in den letzten Jahren<br />
alles gesagt und gecoacht habe, auch wirklich funktioniert. Und<br />
ich kann das alles anwenden, was ich von Euch gelernt habe.<br />
Und das ist so viel, dass es wirklich mal ausprobiert gehört.<br />
Vielen Dank für den Schatz, den ihr mir bereitgestellt habt !<br />
Gleichzeitig wird mir ganz angst und bange davor, ohne Euch<br />
als sicherem Netz zu arbeiten. Aber da muss ich durch. Ich<br />
will betonen, dass meine Entscheidung bei allen Kollegen in der<br />
Oberen Führungsebene sehr respektiert wird und ich will mit<br />
dieser und den Einrichtungsleitungen und Fachdiensten zukünftig<br />
gerne in professioneller und guter Verbindung bleiben. (Muss<br />
ja die Belegung sichern – Scherz).<br />
Noch ein für mich wichtiger Aspekt. Meine neue Stelle wird Teilzeit<br />
sein und so erhalte ich die Möglichkeit, auch ein bisschen<br />
was freiberuflich auszuprobieren. Vielleicht ja auch in der ein<br />
oder anderen Konstellation mit <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>.<br />
Abschließend danke ich noch mal ganz herzlich Euch allen auch<br />
für die anstrengenden Momente, besonders für die Lernfelder,<br />
für die Wertschätzung und für das, was auch einfach Spaß gemacht<br />
hat. Mir werden die vielen menschlichen Begegnungen<br />
fehlen. Mir geht´s derzeit am besten mit dem Spruch von Paulchen<br />
Panther (mindestens die Baby Boomer unter uns kennen<br />
den noch) „Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine<br />
Frage.“ Tschüss!<br />
Matthias Warken<br />
Nachfolger<br />
Klaus Meierhöfer<br />
Für Matthias Warken ist Klaus Meierhöfer als<br />
Bereichleiter „Wohnen, Arbeiten, Pflege für<br />
Menschen mit psychischer Erkrankung und<br />
Jugendliche“ gekommen. Er leitete bisher das<br />
Ambulant betreute Wohnen in Schwandorf,<br />
Weiden und Eichstätt.<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010<br />
23
24<br />
_ AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />
Am 12.02.2010 feierte in Weiden die<br />
Jugendwohngruppe Isabelle ihre Eröffnung.<br />
Die Jugendlichen fühlen sich<br />
ganz offensichtlich bereits jetzt sehr<br />
wohl in ihrem neuen zu Hause. Davon<br />
zeugt der Rap, den sie zur Eröffnung<br />
selbst geschrieben und vorgeführt<br />
haben.<br />
WG Eröffnung - Isabelle-Rap<br />
Vorhang auf<br />
für die WG Isabelle<br />
Hook (alle zusammen)<br />
Vorhang auf für die WG Isabelle<br />
Wir sind hier,<br />
seit dem ist für uns alles wieder hell<br />
Rappen tun wir hier zwar nicht schnell<br />
Deshalb rappen wir passend zum Beat<br />
Wir hoffen, euch gefällt das Lied<br />
(Karina)<br />
Um sechs Uhr stehen wir alle auf<br />
Mit Zähne putzen nimmt der Alltag<br />
seinen täglichen Lauf<br />
Danach ziehen wir uns an und<br />
nehmen den Tag in Kauf<br />
Wir ziehen unsere Meinungen rauf<br />
Mittags kommen wir heim<br />
Nein, Nein<br />
dann sind wir nicht mehr allein<br />
Denkt ihr, das interessiert kein ...<br />
(alle zusammen) NEIN, NEIN<br />
(Karina)<br />
Wir haben hier Betreuer,<br />
die auf uns aufpassen<br />
Wir müssen hier nicht passen<br />
Seitdem wir hier sind,<br />
sind wir nicht verlassen<br />
Wir rappen hier in Massen<br />
Stehen auch nie im Nassen<br />
Wir halten zusammen,<br />
sind immer beisammen<br />
Unser Motto:<br />
ALLE FÜR EINEN. EINER FÜR ALLE<br />
Leider rappen wir hier nicht in ´ner Halle<br />
2x Hook<br />
(Melli)<br />
Nach dem Abendessen machen wir<br />
unsere Dienste fertig<br />
Denkt ihr,<br />
wir sind jetzt mit dem rappen fertig<br />
Da habt ihr euch geschnitten<br />
Wisst ihr wie wir früher litten<br />
Doch jetzt stehen wir hier<br />
mitten mitten mitten im Wohnzimmer<br />
Ja, jetzt sind wir da<br />
und erinnern uns nimmer<br />
(Roman)<br />
Wir haben hier einen Platz gefunden<br />
Wir sind hier nicht angebunden<br />
Wir heilen hier unsere Wunden<br />
Ohne Verband<br />
Laufen wir hier Hand in Hand<br />
Und nicht mit dem Kopf<br />
durch die Wand<br />
Das ist doch allerhand<br />
Jetzt sind wir am Start<br />
Jetzt ist alles klar<br />
Wir zeigen euch unsere Parts<br />
Das ist doch wunderbar<br />
2x Hook<br />
Kidex Rap<br />
1x Hook<br />
Kids und Betreuer<br />
der Jugendwohngruppe Isabelle<br />
10 Jahre G9<br />
Vielleicht lässt sich eine Feier am Besten<br />
am Tag danach beurteilen. Da<br />
nämlich kam ich in den Dienst, nachdem<br />
ich am Tag zuvor die Feier zum<br />
10jährigen Jubiläum der Einrichtung in<br />
der Gärtnerstraße 9 leider nicht besuchen<br />
konnte.<br />
Schon als ich über den Hof lief und<br />
von zwei auffallend gut gelaunten Bewohnern<br />
begrüßt wurde, beschlich<br />
mich das Bedauern, eine schöne Feier<br />
verpasst zu haben. Verstärkt wurde<br />
das Gefühl durch viele andere Kleinigkeiten,<br />
wie noch vorhandene Deko im<br />
ganzen Haus und die allseits spürbare<br />
gute Stimmung. Als ich dann noch von<br />
meinen Kolleginnen, leicht euphorisch<br />
mit den Worten: „Ach schade, dass Du<br />
gestern nicht dabei warst, es war echt<br />
schön“ begrüßt wurde, erhielt das Gefühl<br />
volle Berechtigung.<br />
Also was war passiert auf der Feier<br />
zum 10järigen Jubiläum?<br />
Natürlich gab es auch Menschen, die<br />
dem Ganzen aus unterschiedlichen<br />
Gründen nichts Positives abgewinnen<br />
konnten oder den Veranstaltern sogar<br />
böswillige Absichten unterstellten. Ein<br />
Kollege will sogar einen bunten Affen<br />
gesehen haben.<br />
Ein Großteil jedenfalls berichtete, beinahe<br />
begeistert, wie schön es war, alt<br />
bekannte Gesichter aus den Nachbareinrichtungen<br />
oder ehemalige Kunden<br />
wieder zu sehen, den Verwandten und<br />
Bekannten die Einrichtung in der man<br />
lebt oder arbeitet zu zeigen, oder einfach<br />
mal gemeinschaftlich auf einer<br />
Bierbank zu sitzen.<br />
Die Reden, die es natürlich auch gab,<br />
wurden sicherlich auch unterschiedlich<br />
gewertet. Für einige war es jedoch bestimmt<br />
bewegend, war es doch nicht<br />
nur ein Firmen-Jubiläum sondern auch<br />
ein ganz persönliches, nämlich jener,<br />
die wesentlich für das Entstehen und<br />
die Entwicklung der Einrichtung verantwortlich<br />
sind. 10 Jahre wurde da<br />
mit viel Hingabe, Kreativität, Zuversicht<br />
und Durchhaltevermögen ein Projekt<br />
ermöglicht, welches erfolgreich das<br />
ehrenwerte Ziel verfolgte, den Bedürfnissen<br />
der Menschen in der Umgebung<br />
gerechter zu werden. Und genau<br />
so sahen es die Redner von allen beteiligten<br />
Bereichen der Firma und von der<br />
Stadtverwaltung und gratulierten. Mal<br />
im klassischen Stil oder aber, mit überraschendem<br />
Effekt, mit Sprechgesang<br />
wie der neue Fachdienst.<br />
Der Erfolg des mutigen Konzeptes der<br />
Spezial-Einrichtung für Menschen mit<br />
psychiatrischen Diagnosen ließ sich<br />
auch an einer verbildlichten Zeitlinie<br />
ablesen, die - ergänzt mit vielen Zahlen<br />
und Fakten - für geneigte Leser zum<br />
Studium bereit stand.<br />
Auch wenn die angebotenen Bratwürste<br />
und Getränke bei manchen Gästen<br />
offensichtlich größeres Interesse weckten,<br />
dürften einige Erwartungen erfüllt<br />
worden sein. Und so geht es mit einem<br />
heiter motivierten Gefühl nach dem Jubiläum<br />
in die nächsten 10 Jahre, um<br />
dann bei der 20-Jahr-Feier auch dabei<br />
sein zu können.<br />
Sebastian Hofmann<br />
Veränderungen<br />
in Hüttenbach<br />
Lisa Volland zu Besuch<br />
in der FöBeG Hüttenbach<br />
Auf unsere Einladung hin besuchte<br />
Mitte Dezember 2009 Lisa Volland<br />
- bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> zuständig für den Bereich<br />
Marketing & Entwicklung - die Fö-<br />
BeG (Förder- und Betreuungsgruppen<br />
Hüttenbach) im schönen Nürnberger<br />
Land.<br />
Im Gebäude gab es in letzter Zeit einige<br />
notwendige Veränderungen, um<br />
das Haus funktional, energetisch sowie<br />
kostengünstig zu optimieren.<br />
Die Küche und der Speiseraum wurden<br />
verlegt, der Lagerraum wurde zum<br />
Snozelen-Raum mit Sternenhimmel<br />
und die ehemalige Küche zum Lagerraum.<br />
Stolz präsentierten die Beschäftigen<br />
und ihre Betreuer die vorgenommenen<br />
Umbauten und verschafften<br />
ihrer Besucherin einen Eindruck, was<br />
sich bewegt hatte in letzter Zeit.<br />
Unser Gebäude ist mit der Geschichte<br />
von vielen Bewohnern der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Sozialen Dienstleistungen verbunden.<br />
Früher war es das Schulgebäude des<br />
Schulvereines - Private Sonderschule<br />
des Schulvereines e.V. Hüttenbach<br />
- und die Bewohner gingen hier zur<br />
Schule. Das Haus liegt zentral im Ort<br />
Hüttenbach, so dass, wie bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
üblich, die Integration behinderter<br />
Menschen gleich vor der Haustüre geschieht.<br />
Wie z.B. beim therapeutischen<br />
Reiten, das im nahegelegenen Reitstall<br />
stattfindet. Die Stunde wird verbunden<br />
mit einem Spaziergang dorthin - oder<br />
umgekehrt, das Pferd Pauline besucht<br />
uns in Hüttenbach.<br />
AUS DEN EINRICHTUNGEN_<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010<br />
Armin Kirmis<br />
Die Küche in Hüttenbach vor<br />
(Bild ganz oben) und nach den<br />
Modernisierungsmaßnahmen<br />
(Bild darunter).<br />
Das Pferd Pauline mag Besuche<br />
25
26<br />
_ AUS DEN EINRICHTUNGEN AUS DEN EINRICHTUNGEN_<br />
von links:<br />
Kristina Weber (Azubi ZKS 2. Jahr),<br />
Carina Zinnbauer (Azubi ZKS 3. Jahr),<br />
Lena Luff (Azubi ZKS 1. Jahr),<br />
Susanne Grundler (Ausbildungsleitg. ZKS),<br />
Sandra Rauch (Ausbildungsleitung GBD),<br />
Stefanie Meller (Azubi 1. Jahr GBD),<br />
Evelyn Hampl (Azubi GBD 3. Jahr),<br />
Alexander Buchner (Azubi GBD 3. Jahr).<br />
Bild unten:<br />
Ministerbesuch in der Schreinermühle:<br />
v.l.n.r.: Heimleiterin Petra Stiedl, Bewohner<br />
Ulli, Landwirtschaftsminister Helmut<br />
Brunner, Tochter Christina, Bgm. Josefa<br />
Schmid, Bewohnerin Martina, Bezirksrat<br />
<strong>Dr</strong>. Olaf Heinrich und Brunners Sohn Josef<br />
Ganz unten:<br />
Bühlinger Besucher des „Rauberpfaffs“<br />
Fachkräfte<br />
weiter gesichert<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> stellt traditionell<br />
Ausbildungsplätze für<br />
Bürokaufleute zur<br />
Verfügung<br />
Im Herbst 2009 begann in der<br />
Verwaltung von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> eine weiteres<br />
Ausbildungsjahr und Stefanie<br />
Meller (GBD) sowie Lena Luff (ZKS)<br />
besetzen die frei gewordenen Stellen<br />
als Auszubildende in der Zentrale<br />
in Wernberg-Köblitz.<br />
Nach dem Kennenlerntag am<br />
08.09.2009 begann der „Ernst des<br />
Lebens“ und die ‚Neuen‘ werden<br />
im Laufe der kommenden Jahre<br />
unter der Leitung der beiden Ausbilderinnen<br />
Sandra Rauch (GBD)<br />
und Susanne Grundler (ZKS) in allen<br />
sechs Abteilungen des Ausbildungsverbundes<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>-GBD-<br />
GAL ausgebildet.<br />
Erfreulich sind die erfolgreich<br />
abgelegten Abschlussprüfungen<br />
der Auszubildenden in der ZKS,<br />
Stefanie Herter und Sabrina<br />
Franke. Frau Herter wird seit dem<br />
01.07.2010 als Fachkraft in der<br />
ZKS beschäftigt.<br />
Susanne Grundler<br />
Ursprung Buam Tour 2010<br />
Wir waren dabei<br />
Am späten Nachmittag des<br />
11. März 2010 machten sich Marianne,<br />
Oskar und Herbert aus der<br />
Gruppe 2 des Haus Bühling auf<br />
den Weg nach Deggendorf, um<br />
am Abend das Konzert der österreichischen<br />
Spitzenband „Die Ursprung<br />
Buam“ zu besuchen.<br />
Aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse<br />
dauerte die Fahrt<br />
etwas länger als erwartet, was<br />
aber der Stimmung keinen Abbruch<br />
tat. Als Start in den Abend<br />
wurde in einem chinesischen Restaurant<br />
lecker gegessen. Nach-<br />
dem alle satt waren, machten wir uns<br />
langsam auf den Weg zur Stadthalle,<br />
da der Veranstalter großen Andrang<br />
vorausgesagt hatte.<br />
Da der Gehweg sehr verschneit war<br />
und zudem einige Ampeln überquert<br />
werden mussten, gestaltete sich das<br />
Ganze schwieriger als zunächst erwartet.<br />
An der Halle angekommen,<br />
mussten wir noch ca. 20 Minuten<br />
auf den Einlass warten. Trotz des erneuten<br />
Wintereinbruchs stand schon<br />
eine große Menschenmenge in einer<br />
Warteschlange an. In der Halle gaben<br />
wir zuerst unsere Winterjacken ab und<br />
suchten dann unsere Sitzplätze auf.<br />
Mit unseren Plätzen hatten wir Glück,<br />
da wir relativ nah an der Bühne saßen<br />
und freie Sicht hatten. Um 20 Uhr<br />
hörten wir die ersten volkstümlichen<br />
Melodien der aus dem Zillertal stammenden<br />
Musiker.<br />
Nach einer guten Stunde voller Musik,<br />
Witz und Juchezer hatten wir in einer<br />
20-minütigen Pause die Möglichkeit,<br />
die Musiker persönlich kennenzulernen<br />
und Fanartikel zu kaufen.<br />
Außerdem kamen wir mit anderen<br />
volksmusikbegeisterten Menschen ins<br />
Gespräch. Nach der Pause spielten<br />
die drei sympathischen Musiker eine<br />
weitere Stunde. Dabei wechselten sie<br />
zwischen verschiedenen Instrumenten<br />
hin und her: mehrere Steirische, Gitarre,<br />
Geige, Kontrabass und Harfe. Aufgrund<br />
der ausgelassenen Stimmung<br />
wollte das Publikum das Konzert noch<br />
nicht enden lassen. Es erklatschte<br />
noch zwei Zugaben, bei denen alle mitsangen,<br />
klatschten und tanzten. Auch<br />
bei Marianne, Herbert und Oskar war<br />
- trotz der für sie ungewohnt späten<br />
Uhrzeit - kein Anzeichen von Müdigkeit<br />
erkennbar. Herbert fragte sogar, ob wir<br />
noch in die Disco fahren und Marianne<br />
wollte noch eine Kleinigkeit essen.<br />
Als wir zuhause in Bühling ankamen,<br />
war es schon Mitternacht. Glücklich<br />
und jetzt doch ein bisschen müde,<br />
wurde dem Nachtdienst ausführlich<br />
von den Erlebnissen des Abends berichtet.<br />
Alle waren sich einig: „Wir gehen<br />
bald mal wieder auf ein Konzert!“<br />
Kerstin Schötz | Haus Bühling<br />
Gruppenleitung Gruppe 2<br />
Minister<br />
in der Schreinermühle<br />
Weihnachtliche Würdigung einer<br />
wichtigen sozialen Einrichtung<br />
Am Nachmittag des Heiligen Abends 2009<br />
schauten Landwirtschaftsminister Helmut<br />
Brunner mit seinen Kindern Christina und<br />
Josef in der Schreinermühle vorbei. Begleitet<br />
wurde er von Bezirksrat <strong>Dr</strong>. Olaf Heinrich<br />
aus Freyung und der Bürgermeisterin<br />
Josefa Schmid.<br />
Bei dem Besuch wurde deutlich, dass<br />
auch der alltägliche Umgang miteinander<br />
von gegenseitigem Respekt geprägt ist.<br />
„Die Bewohner sind voll integriert und werden<br />
nicht nur als Patienten angesehen. Sie<br />
sollen trotz ihrer schweren Behinderung ihr<br />
Leben soweit als möglich selbstbestimmt<br />
gestalten können“, erklärte die Heimleiterin<br />
Petra Stiedl.<br />
Brunner brachte seine hohe Wertschätzung<br />
für die Arbeit des Personals zum<br />
Ausdruck und betonte, dass sie „mehr<br />
täten als ihre Pflicht“. Dies verdiene insbesondere<br />
an Tagen wie diesen politischen<br />
Rückhalt, Beachtung und Würdigung.<br />
JuH<br />
Haus Bühling<br />
beim „Rauberpfaff“<br />
Am Mittwoch den 18.08. machten sich<br />
sechs Bewohner und zwei Mitarbeiter der<br />
Einrichtungen Bühling und Zellertal auf<br />
den Weg, um dem „Rauberpfaff“ zu begegnen.<br />
Um so erfreulicher war das Ganze, als uns<br />
der Theaterverein Arnbruck die Eintrittskarten<br />
für die Vorführung im Bauerntheater<br />
kostenlos überreichte.<br />
Im Vorfeld hatte man ja schon viel Lob über<br />
das Stück und die Aufführung gehört - es<br />
geht dabei um einen Räuberhauptmann,<br />
der zum Pfarrer der Gemeinde wird. Diehohen<br />
Erwartungen wurden nicht nur voll<br />
und ganz erfüllt, sondern sogar noch übertroffen.<br />
Zwei Stunden lang wurde gelacht<br />
und geklatscht, dass der Saal bebte.<br />
Vor der Aufführung und in der Pause wurde<br />
das Publikum mit volkstümlichen Melodien<br />
bestens unterhalten. Am Ende des<br />
lustigen Abends waren sich Bewohner<br />
und Mitarbeiter einig: Da kommen wir bestimmt<br />
wieder.<br />
Kerstin Schötz<br />
Gruppenleitung Gruppe 2<br />
Haus Bühling<br />
Spaß muß auch mal sein - auch bei einem ernsten Thema:<br />
1. Hilfe-Kurs in Poppberg<br />
Erste Hilfe Kurs<br />
für Klienten<br />
In Poppberg fand am 28.05.10 ein<br />
Erster Hilfe Kurs für Klienten statt.<br />
Die Anregung dazu kam von den<br />
Bewohnern selbst, die auch immer<br />
wieder erleben, dass alle Mitarbeiter<br />
Erste-Hilfe-Kurse ablegen. Sie<br />
wollen nicht ausgegrenzt sein und<br />
regten eine Fortbildung an, die auf<br />
ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.<br />
In der Arbeit oder in der Freizeit<br />
ereignen sich immer wieder Unfälle<br />
und da kann auch mit wenig<br />
Sachkenntnis schon viel erreicht<br />
werden.<br />
Weiß jeder, welche Nummer im<br />
Notfall zu wählen ist? Viele Klienten<br />
haben Handys und auch bei einem<br />
Ausflug in die Stadt kann es sein,<br />
dass jemandem geholfen werden<br />
muß.<br />
Sachkundige Details erklärte Herr<br />
N. vom Roten Kreuz. Mit Hilfe eines<br />
Overhead Projektors wurden verschiedene<br />
Verletzungen aufgezeigt.<br />
Viele Fotos zeigten genau, was bei<br />
der Verletzung passiert ist, z.B. ein<br />
gebrochener Knochen, ein Schnitt<br />
oder eine verletzte Hauptader.<br />
Was tun bei einem epileptischen Anfall?<br />
Wie helfe ich meinen Kollegen/innen,<br />
bis der Gruppenmitarbeiter zur<br />
Stelle ist? Viele erleben diese Situation<br />
immer wieder einmal.<br />
Wie geht die stabile Seitenlage? Auf<br />
was muß dabei geachtet werden?<br />
Jeder hatte die Möglichkeit mit einem<br />
Partner/in die stabile Seitenlage zu<br />
üben. Verbringt ein buntes Pflaster<br />
Wunder oder heilt die Luft besser?<br />
Es wurde geübt, wie ein Verband richtig<br />
angelegt wird und ausprobiert, wie<br />
ein verletzter Arm mit einem <strong>Dr</strong>eieckstuch<br />
ruhig gestellt wird. Herr N. hatte<br />
viel Material dabei und so war jeder<br />
der Teilnehmer bald mit einem sachgerechten<br />
Verband versehen. Obwohl es<br />
um ernste Situationen ging, hatten die<br />
Klienten/innen viel Spaß dabei.<br />
Die Wiederbelebung kennen ja viele<br />
aus dem Fernsehen. In diesem Kurs<br />
konnte jeder an einer Puppe selbst<br />
üben und erleben, wie so etwas geht<br />
und auf was zu achten ist.<br />
Zum Schluß bleibt nur zu hoffen, dass<br />
wir unser neues Wissen und Können<br />
nicht brauchen, obwohl jeder sehr<br />
stolz darauf ist.<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010<br />
Heidi Barron<br />
27
28<br />
_ AUS DEN EINRICHTUNGEN AUS DEN EINRICHTUNGEN_<br />
Sandra <strong>Loew</strong>s Geschenk<br />
zur Eröffnung von Isabelle:<br />
Karten für den Europapark Rust<br />
WG Isabelle<br />
im Freizeitpark Rust<br />
Mit Spaß und Freude ein „Wir-Gefühl“<br />
zu entdecken, das war das Ziel der Jugendwohngruppe<br />
Isabelle an drei Tagen<br />
im Mai dieses Jahres. Von 24. bis<br />
26.05. machten alle Jugendlichen mit<br />
dem gesamten Team den Europapark<br />
Rust unsicher.<br />
Da so ein Ausflug durch das frühe Aufstehen<br />
natürlich schon mal mega-anstrengend<br />
ist, war der Proviant spätestens<br />
bei Nürnberg verputzt. Doch das<br />
tat unserer Reiselust keinen Abbruch,<br />
schließlich gibt es für solche Notfälle Mc<br />
Donald. Leider wurde die Anreise durch<br />
Staus um mehrere Stunden verzögert,<br />
aber trotzdem kam keine Langeweile<br />
auf. Es zeigte sich die Kontaktfreudigkeit<br />
der Jungs und Mädchen. Über<br />
kleine Zettel an den Fensterscheiben<br />
mit „ruf mich an“ wurde Kommunikation<br />
mit den anderen Stau-Mitstreitern<br />
gepflegt. Wir Betreuer wunderten uns<br />
schon über die Freundlichkeit der vielen<br />
Autofahrer, bis uns ein Blick nach<br />
Hinten in unserem Bus entsprechend<br />
aufklärte.<br />
Etwas ermüdet kamen wir am späten<br />
Nachmittag an unserem Ziel an. Übernachtet<br />
wurde auf dem Wildwest-<br />
Campingplatz des Europaparks in<br />
Tipi-Zelten. Mit einem Grillabend, an<br />
dem man sich zu späterer Stunde mit<br />
Gesang ums Lagerfeuer setzte, endete<br />
unser erster Tag. Nach einer verkürzten<br />
Nacht, die von Vogelgesängen und<br />
Froschkonzerten (echt oder abgespielt<br />
- diese Frage stellen wir uns<br />
immer noch?) begleitet war, starteten<br />
wir am nächsten Tag nach einem ausgiebigen<br />
Frühstück los in den Park.<br />
In die richtige Stimmung dafür wurden<br />
wir schon in den Waschräumen des<br />
Campingplatzes gebracht. Countrymusik<br />
unter der Dusche und fließendes<br />
Wasser an den Waschbecken nur bei<br />
richtiger Position des Benutzers (bis<br />
heute wissen wir nicht: musste man<br />
mehrmals vorm Waschbecken herumspringen,<br />
oder mit abgeknickten Knien<br />
mit dem Hintern wackeln? damit das<br />
Wasser läuft!), stimmten uns auf Spaß<br />
und Action ein.<br />
Der Park mit seinen vielen Attraktionen<br />
bereitete uns dann für zwei Tage<br />
sehr viel Spaß und jeder konnte seine<br />
eigenen Grenzerfahrungen machen.<br />
Achterbahnen mit Loopings, freiem<br />
Fall, Wildwasserbahnen, 4-D-Kino<br />
und, und, und …<br />
Mancher von uns war am ersten Tag<br />
noch etwas zögerlich, was die Auswahl<br />
der Fahrgeschäfte anging und schaute<br />
erst mal lieber zu. Doch am zweiten Tag<br />
war die Gruppendynamik so stark, dass<br />
es für keinen mehr ein Entrinnen gab.<br />
Die Jugendlichen hatten großen Spaß.<br />
Sie eroberten den ganzen Park. Favoriten<br />
waren die Wildwasser- und Achterbahnen.<br />
Ein internes Highlight hatten wir am<br />
zweiten Tag. Wir feierten gemeinsam<br />
den 18. Geburtstag eines unserer<br />
Mädchen.<br />
Als wir am dritten Tag unserer Zelte leider<br />
abbrechen mussten, waren alle ein<br />
bisschen traurig.<br />
Die Kids schwärmen noch immer von<br />
diesen drei Tagen, in denen gemeinsam<br />
gelacht, erlebt, gelebt wurde. Alle<br />
packten mit an, wenn es ums Aufräumen,<br />
Abspülen und helfen ging. Am<br />
Schluss noch ein super Lob an die<br />
Jugendlichen für ihre absolute Pünktlichkeit,<br />
wenn es darum ging, sich an<br />
vereinbarten Orten zu treffen.<br />
Vielen Dank auch noch mal an Sandra<br />
<strong>Loew</strong>, ohne ihr Einweihungsgeschenk<br />
an die Wohngruppe wäre die Fahrt wohl<br />
erst nach größeren Sparbemühungen<br />
möglich geworden. Ganz vielen Dank,<br />
geht auch noch an unseren Bürgermeister<br />
Herrn Jens Meyer, der die Fahrt<br />
mit einem Geschenkscheck von 500,-<br />
unterstützt hat.<br />
Karin Urban | Gruppenleitung<br />
der heilpädagogischen<br />
Jugendwohngruppe Isabelle<br />
Sommerfest der<br />
We r n b e r g e r<br />
Werkstätten<br />
Wie jedes Jahr vor dem<br />
Sommerurlaub fand am<br />
30.07.2010 das traditionelle<br />
Sommerfest statt.<br />
Mit viel Elan und Freude gestaltete<br />
der Festausschuss der Wernberger<br />
Werkstätten gemeinsam mit<br />
dem Werkstattrat das Programm<br />
des diesjährigen Sommerfestes.<br />
Für die Mitarbeiter der Werkstatt<br />
wurde ein buntes Potpourri aus<br />
verschiedenen Spielen und Unterhaltungsangebotenzusammengestellt.<br />
Bei spannenden Matches am<br />
Lebendkicker konnten sich die einzelnen<br />
Arbeitsgruppen der Werkstätte<br />
aneinander messen. Den<br />
Kampf um den Wanderpokal entschied<br />
zum dritten Mal die Gruppe<br />
4 (Porzellanverpackung) für sich.<br />
Im Parcours der Sinne konnte man<br />
seinen Tast- und Geschmackssinn<br />
auf die Probe stellen.<br />
Beim Malwettbewerb zum Thema<br />
Sommerfest hatten die Beschäftigten<br />
die Chance, ihrer Kreativität<br />
freien Lauf zu lassen. Hierbei entstanden<br />
sehr schöne und farbenfrohe<br />
Bilder, von denen die Besten mit<br />
interessanten Preisen ausgezeichnet<br />
wurden.<br />
Die vom Organisationsteam angebotene<br />
Möglichkeit sich mit Tattoos<br />
bemalen zu lassen, wurde von allen<br />
begeistert angenommen.<br />
Unter den aufmerksamen Augen<br />
der Werkstattbeschäftigten gestaltete<br />
der Kunstmaler Sandro Rebl<br />
aus Woppenhof mit Air-Brush-Technik<br />
eine Leinwand.<br />
Für musikalische Unterhaltung<br />
sorgte der Werkstattmitarbeiter DJ<br />
Bulldog, der es verstand, gute Laune<br />
zu verbreiten.<br />
Florian Dotzler<br />
„Hotel Tipi“<br />
& „Whirlpool<br />
Schweinenaab“<br />
Die meisten Menschen nutzen die Augustwochen<br />
dazu, in ferne Länder zu<br />
reisen, als Gäste in teuren Hotels zu<br />
logieren und sich verwöhnen zu lassen.<br />
Am Grünthaler Hof war es genau<br />
umgekehrt: statt selbst ins Ausland zu<br />
fahren, hatten die Bewohner im August<br />
zwei außergewöhnliche Menschen<br />
zu Gast, die weder in teueren Hotels<br />
wohnten, noch sich verwöhnen ließen.<br />
Ihre Unterkunft war ein selbst mitgebrachtes<br />
Tipi mit knapp 10m² Wohnfläche<br />
und ihre Dusche war die vor<br />
ihrer „Haustür“ gelegene Schweinenaab.<br />
Heimleiterin Karin Bauer hatte das<br />
Indianerehepaar Tatanka Skapa (= der<br />
wissende Bison) und Machangu wacipi<br />
winyan (= Frau, die im Regen tanzt) für<br />
eine Projektwoche eingeladen, um auf<br />
diese Weise echtes indianisches Flair<br />
nach Grünthal zu bringen. Die beiden<br />
gehören einer Indianerfreizeitgruppe<br />
an, die sich den Lakota, den nordamerikanischen<br />
Prärie-Indianern verbunden<br />
fühlt. Die letzten Vertreter dieses Stammes<br />
leben in Reservaten in den USA<br />
und Kanada. Von ihnen erhielten Tatanka<br />
(der geduldig unzählige unserer<br />
Fragen beantwortete) und Machangu<br />
(die bei Wind und Wetter barfuß unterwegs<br />
ist) auch ihre Namen, die sogar<br />
im Personalausweis stehen.<br />
„Der wissende Bison“ und seine „im<br />
Regen tanzende Frau“ stellten den faszinierten<br />
Bewohnern und Mitarbeitern<br />
ihre indianische Kultur und Religion<br />
vor, bastelten mit ihnen Leder-Amulette<br />
(die Unheil abwehren sollen), studierten<br />
richtige Stammestänze ein oder erklärten<br />
ihnen bei einer Kräuterwanderung<br />
das Wichtigste aus Wald und Wiese.<br />
Zum Abschluss packten die netten<br />
Indianer ihre volle Indianermontur aus<br />
und jeder Bewohner durfte sich mit<br />
den außergewöhnlichen Gästen ablichten<br />
lassen.<br />
So bleibt uns allen, neben zahlreichen<br />
handgefertigten Schmuckstücken,<br />
eine schöne Erinnerung an<br />
ganz tolle Gäste. Nach einem lustigen<br />
und gelungenen Grillfest am letzten<br />
Abend blieb beim Abschied kaum<br />
ein Auge trocken. Unser aller Fazit ist,<br />
dass eine solche Aktion sicher einmal<br />
wiederholt werden sollte und auch der<br />
wissende Bison und die Regentanzfrau<br />
schienen nicht abgeneigt zu sein - trotz<br />
Entbehrung allen Luxus im „Hotel Tipi“<br />
und „Whirlpool Schweinenaab“!<br />
Karin Bauer | Grünthaler Hof<br />
Südamerikaner<br />
zum Anfassen<br />
Die Gruppe 3 der Werkstatt Bachetsfeld<br />
entschied sich, dieses Jahr einen<br />
Ausflug zum Alpakahof Meier zu unternehmen.<br />
Der Meier-Hof liegt inmitten<br />
einer faszinierenden Landschaft der<br />
Hersbrucker Alb in Haunritz ca. 5 km<br />
von Bachetsfeld entfernt.<br />
Nach unserem Eintreffen durften wir<br />
erst einmal den Hof erkunden. Er beheimatet<br />
8 Lamas und 20 Alpakas.<br />
Auch Hühner, Meerschweinchen und<br />
Hasen sind da.<br />
Am Anfang unserer Tour sammelten<br />
wir durch Herrn Meier viel interessante<br />
Informationen über die Haltung, Pflege<br />
und Unterkunft der Tiere, wie z. B.,<br />
dass Lamas auch mal spucken. Allerdings<br />
nicht nach Menschen, sondern<br />
nur untereinander. Auch erfuhren wir,<br />
dass es in der Herde immer ein Leittier<br />
gibt, d.h., wenn das Leittier zum Beispiel<br />
zum Fressen stehen bleibt, steht<br />
die ganze Herde.<br />
Anschließend durften wir unter Anleitung<br />
die Tiere von der Weide eintreiben,<br />
striegeln und halftern. Danach<br />
wurde jedem von uns ein Lama zugeteilt.<br />
Nach sorgfältiger Einweisung zum<br />
Umgang mit den Südamerikanern,<br />
ging es los auf die große Reise. Vom<br />
Hof aus marschierten wir über Stock<br />
und Stein auf eine Weide, um dort den<br />
Tieren und uns eine Verschnaufpause<br />
zu gönnen.<br />
Nach ungefähr einer Stunde kamen wir<br />
wieder auf dem Hof an und verabschiedeten<br />
uns von Herrn Meier und natürlich<br />
auch von seinen ungewöhnlichen und<br />
faszinierenden Hoftieren. Unsere Gruppe<br />
war einstimmig der Meinung, dass<br />
es ein sehr informativer, außergewöhnlicher<br />
und auch spaßiger Vormittag mit<br />
den Südamerikanern war.<br />
Anja Maul<br />
„Hotel Tipi“ im Grünthaler Hof<br />
Bild unten:<br />
Südamerikaner zum Anfassen.<br />
Bachetsfeld besucht den Alpaka-Hof<br />
ganz unten:<br />
Malwettbewerb beim Sommerfest<br />
der Wernberger Werkstätten<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 29
30<br />
_ AUS DEN EINRICHTUNGEN AUS DEN EINRICHTUNGEN_<br />
Das Leben<br />
selbst gemeistert<br />
Seit zwei Jahren bewohnen<br />
Christine Schwarz und Willi<br />
Albes im Ferrerhof ein<br />
eigenes Appartement.<br />
Vor zwei Jahren wurde im Kollnburger<br />
Ferrerhof eine Integrierte Appartementwohnung<br />
(IAW) eröffnet. Zum Jubiläum<br />
luden die beiden Bewohner, Christina<br />
Schwarzer und Willi Albes, ihre<br />
Freunde, Mitarbeiter der Einrichtung<br />
und gesetzliche Betreuer ein, um sich<br />
für die Unterstützung zu bedanken. Im<br />
Mai 2008 hatten die beiden die Wohnung<br />
im Dachgeschoss des Ferrerhofs<br />
bezogen. Damals hatten sie gemeinsam<br />
mit dem Pflegepersonal festgestellt<br />
und beschlossen, dass sie in der<br />
Lage seien, ein selbstständigeres Leben<br />
zu führen.<br />
Nach kurzer Zeit:<br />
erste Erfolge<br />
Die Betreuerinnen Ilona Schaue und<br />
Bettina Roller kümmern sich seitdem<br />
speziell um die Belange der beiden Bewohner<br />
und arbeiten mit ihnen in wöchentlichen<br />
Teamsitzungen Schritt für<br />
Schritt die nächsten Ziele aus. Schon<br />
nach kurzer Zeit zeigten sich die ersten<br />
Erfolge: selber Frühstück zubereiten<br />
war schon bald kein Problem mehr.<br />
Die beiden Bewohner haben sich in<br />
der Zwischenzeit gut eingelebt. „Ich<br />
möchte weiterhin in der IAW bleiben“,<br />
sagt Willi Albes. Und auch Christina<br />
Schwarzer findet es hier angenehmer<br />
als in den Wohneinrichtungen, in denen<br />
sie zuvor untergebracht war: „Das<br />
Schöne ist, dass ich nicht mehr mit so<br />
vielen Bewohnern zusammen wohne.“<br />
Einmal pro Woche geht Christina<br />
Schwarzer zum Putzen in die Schreinermühle,<br />
dem Mutterhaus des Ferrerhofs,<br />
und verdient sich so ein paar<br />
Euro dazu. Außerdem hat sie gelernt,<br />
selbst zu kochen und ihre Wäsche zu<br />
waschen. Und: „Ich habe mein eigenes<br />
Konto, kann selbst Geld abheben“,<br />
freut sie sich. Auch Willi Albes hat sich<br />
an die neue Freiheit gewöhnt. Er übernimmt<br />
den Mülldienst, gießt die Blumen<br />
und geht Einkaufen.<br />
Trotz des eigenen Appartements besteht<br />
reger Kontakt mit den anderen<br />
Bewohnern des Ferrerhofs. „Man kann<br />
sich in die Wohnung zurückziehen,<br />
wenn es dort zu laut wird“, betont<br />
Christina Schwarzer die Vorzüge der<br />
eigenen vier Wände. Eine Oase der<br />
Ruhe, die auch ihr Mitbewohner zu<br />
schätzen weiß - besonders am Morgen:<br />
„In Ruhe frühstücken, das genieße<br />
ich“, sagt Willi Albes.<br />
Ziel: Irgendwann<br />
alleine leben<br />
Beide hoffen, dass ihnen die Zukunft<br />
noch viele Stunden im eigenen Appartement<br />
im Ferrerhof beschert. „Ich<br />
möchte meine Freizeit weiterhin alleine<br />
gestalten und noch mehr dazu lernen“<br />
sagt Christina Schwarzer. Ein großes<br />
Ziel verliert sie dabei nicht aus den<br />
Augen: „Irgendwann möchte ich alleine<br />
leben.“ Dass eine gewisse Selbstständigkeit<br />
auch von den Finanzen abhängt,<br />
ist ihr in den letzten zwei Jahren<br />
bewusst geworden. Deshalb will sie<br />
einen weiteren Job in der Schreinermühle<br />
annehmen. Mehr finanzielle Unabhängigkeit<br />
- das wünscht sich auch<br />
Willi Albes. Er hofft, in nächster Zeit in<br />
der Schreinermühle einen Job zu ergattern.<br />
Und vor allem ein Wunsch soll<br />
in Erfüllung gehen: „Ich wünsche mir,<br />
dass es mir in der IAW auch weiterhin<br />
gefällt.“<br />
Petra Stiedl<br />
Neues vom Bildunghaus<br />
Learny<br />
in Wernberg-Köblitz<br />
Am 1. Oktober 2009 fand sich bei Learny<br />
ein neues Team zusammen. Gisela<br />
Fütterer trat die Nachfolge von Marion<br />
Dietrich als Projektleitung an. Als dritte<br />
Mitarbeiterin ist weiterhin Katja Hösl<br />
mit dabei.<br />
Zur neuen Projektleitung:<br />
Gisela Fütterer fing ihr Berufleben<br />
1985 bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> im Haus Fuchsenschleife<br />
an. Nach Jahren der weiteren<br />
Berufsausbildung und Arbeitspraxis in<br />
verschiedenen Einrichtungen, führte<br />
sie der Weg 1998 wieder zu <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>.<br />
Hier war sie dann bis September 2009<br />
im Heimbereich Wernberg tätig. Das<br />
Bildungshaus und die damit verbundene<br />
Tätigkeit waren ihr daher nicht<br />
unbekannt.<br />
Das erste gemeinsame Bildungsprogramm<br />
erschien im Februar 2010,<br />
welches mit großem Interesse angenommen<br />
wurde. Es gab insgesamt 19<br />
Kursangebote und diese wurden mit<br />
217 Anmeldungen belohnt. Das Kursangebot<br />
war sehr vielfältig, so dass<br />
für jeden Geschmack, bzw. Interesse<br />
etwas dabei war. Es wurde im Wok<br />
gekocht, mit Holz gehandwerkt und<br />
mit Stoffen oder Filz kreativ gearbeitet.<br />
Auch die Bewegung kam nicht zu<br />
kurz. Am Nordic Walking Kurs beteiligten<br />
sich insgesamt 14 Teilnehmer. Zum<br />
Reiten ging es zum Reiterhof Reisach.<br />
Hier übernahm der Reiterhofbesitzer<br />
Reinhard von Godin selbst die fachkundige<br />
Anleitung.<br />
In diesem Kurshalbjahr zeigte sich<br />
auch, dass Tagesausflüge sehr gefragt<br />
waren. Großes Interesse fanden<br />
die Besichtigung der Schlossbrauerei<br />
Fuchsberg und vor allem der Besuch<br />
des Nürnberger Flughafens.<br />
Seit gut vier Jahren fand keine Bildungsreise<br />
mehr statt. Hier reichten jeweils<br />
die Anmeldungen zur Durchführung<br />
nicht aus. Da aber immer wieder mal<br />
die Anfrage von Kursteilnehmern kam,<br />
entschloss sich Learny, es mit wenigen<br />
Tagesfahrten wieder zu versuchen. Die<br />
erste Fahrt führte nach Kitzbühl und im<br />
Mai dieses Jahres wurde nach Füssen<br />
im Allgäu gefahren. Da beide Fahrten<br />
gut angenommen wurden, wollen wir<br />
solche auch weiterhin anbieten.<br />
Neben dem abendlichen Bildungsprogramm<br />
fanden auch die berufsbegleitenden<br />
Maßnahmen für die WfbM<br />
statt. 57 Mitarbeiter bekamen die<br />
Möglichkeit, sich von Montag bis Freitag<br />
an acht Kursen (Lesen, Schreiben,<br />
Rechnen, Computer oder Sport & Bewegung)<br />
weiterzubilden.<br />
Für Learny ist auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />
wichtig. So findet auch weiterhin<br />
die Zusammenarbeit mit REWE statt.<br />
REWE unterstützt Learny schon seit<br />
Jahren mit Spenden.<br />
Im Februar 2010 fanden sich im Bildungshaus<br />
Learny Schüler der Realschule<br />
Nabburg ein. Inhaltlich wurde<br />
hier über Arbeiten, Wohnen und Freizeitmöglichkeiten<br />
der Bewohner von<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen referiert.<br />
In Form von erarbeiteten Plakaten<br />
und im gemeinsamen Austausch mit<br />
drei Bewohnern (K. Kanthak, O. Richter<br />
und A. Heymer) konnte ein guter Einblick<br />
gegeben werden. Ebenso wurden<br />
die WfbM und zwei Wohnhäuser<br />
des Heimbereichs Wernberg besichtigt.<br />
Bei einem kleinen Imbiss<br />
im Musik-Café B14 fand die Veranstaltung<br />
ihren Abschluss.<br />
Vom 12. bis 14.07.2010 fand<br />
eine ganz besondere Aktion<br />
hier bei Learny statt. Mitarbeiter<br />
der Käse-Abteilung von Globus<br />
in Schwandorf riefen an und<br />
fragten, ob wir nicht an einer<br />
gemeinsamen Aktion Interesse<br />
hätten. Kurzfristig konnte alles<br />
organisiert werden. Die WfbM<br />
Wernberg stellte hierfür acht<br />
Mitarbeiter frei. So wurden am<br />
12.07. Käsespezialitäten (Aufstriche<br />
und Käsetorten) zubereitet<br />
und am 13. und 14.07. wurden<br />
diese gemeinsam im Globus verkauft.<br />
Die Abteilung beteiligt sich<br />
mit dieser gemeinsamen Aktion<br />
beim Kreativ Award ihrer Fachrichtung.<br />
Im Herbst 2010 wird es eine gemeinsame<br />
Zusammenarbeit (integrativ)<br />
mit der Volkshochschule<br />
Außenstelle Wernberg-Köblitz<br />
geben. Learny wird sich hier mit<br />
zwei Kursen beteiligen.<br />
Viele Anregungen und Ideen haben<br />
wir auch wieder ins neue<br />
Bildungsprogramm gepackt. Wir<br />
wünschen allen viel Spaß beim<br />
Durchlesen!<br />
Das Learny Team<br />
Gisela Fütterer und Katja Hösl<br />
Haus Sitzambuch<br />
feiert Sommerfest<br />
Buntes Sommerfest mit Spiel und Spaß<br />
für alle kleinen und großen Besucher.<br />
Am 25.06.2010 feierte die Außenwohngruppe<br />
Sitzambuch, die zum Haus Mertenberg<br />
gehört, ein Sommerfest für Klienten,<br />
Angehörige, Betreuer und die<br />
Dorfgemeinschaft.<br />
Die Mitarbeiter des Hauses organisierten ein<br />
buntes Unterhaltungsprogramm, mit Kinderschminken,<br />
Basteln von Lesezeichen und<br />
Holzdosen, was besonders von den kleinen<br />
Besuchern gut angenommen wurde. Ein besonderes<br />
Highlight für Groß und Klein waren<br />
die Kutschfahrten in die nähere Umgebung<br />
des Hauses.<br />
Für das leibliche Wohl war ebenfalls gut gesorgt.<br />
So gab es Kaffee, selbst gebackenen<br />
Kuchen, sowie Steaks und Bratwürste vom<br />
Grill. Ein Alleinunterhalter gestaltete die musikalische<br />
Umrahmung des Festes. Selbst<br />
ein kurzer Regenschauer konnte die Stimmung<br />
nicht verderben.<br />
Für interessierte Besucher wurden außerdem<br />
Besichtigungen des Hauses durchgeführt.<br />
Diese boten die Möglichkeit, einen<br />
kleinen Einblick in die Lebensweise der Klienten<br />
zu erhalten. Einige Klienten die bereits<br />
auf ein zehn- bzw. fünfzehnjähriges Wohnen<br />
im Haus Sitzambuch zurückblicken können,<br />
wurden von der Einrichtungsleitung Petra<br />
Brehm geehrt. Eine besondere Freude bereiteten<br />
den Klienten und Mitarbeitern des<br />
Hauses die zahlreichen Besuche und das<br />
rege Interesse der Anwohner von Sitzambuch<br />
an unserem Fest, wofür wir uns an<br />
dieser Stelle noch einmal recht herzlich bedanken<br />
möchten.<br />
15 Jahre Bayreuth Meistersingerstraße<br />
Ein integratives Sportfest zur Feier des Tages<br />
Die Einrichtung ist in den 15 Jahren<br />
zu einem festen Bestandteil<br />
der psychosozialen Versorgungsstruktur<br />
für die Stadt und den<br />
Landkreis Bayreuth geworden.<br />
Über vierzig Menschen nehmen<br />
aktuell die Betreuungsangebote<br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> in Bayreuth an.<br />
Diese umfassen sowohl stationäre<br />
Wohnheimplätze, Plätze<br />
in Außenwohngruppen als auch<br />
ambulant betreutes Wohnen<br />
für Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung oder Behinderung.<br />
Petra Brehm | Einrichtungsleitung<br />
Grund genug, diese positive Entwicklung<br />
zu feiern. Beim integrativen Sportfest trafen<br />
sich Mannschaften der Werkstatt für behinderte<br />
Menschen IdA Bayreuth, der Einrichtung<br />
Maximilianshöhe, des Sozialpsychiatrischen<br />
Dienstes, des Vereins ‚Kontakt‘,<br />
des Bezirkskrankenhauses und natürlich die<br />
Delegation von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>.<br />
Viele Bewohner, Klienten, Angehörige, Kollegen<br />
und Gäste fanden sich Ende Juli zusammen,<br />
um den Anlaß entsprechend zu<br />
würdigen und gemeinsam zu feiern.<br />
JuH<br />
ganz oben:<br />
Die Learny-Crew der Füssenfahrt<br />
oben:<br />
Die „Käse-Aktion“<br />
von Learny bei Globus<br />
Kutschfahrten in Sitzambuch<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 31
32<br />
_ AUS DEN EINRICHTUNGEN AUS DEN EINRICHTUNGEN_<br />
Der Heimbereich Wernberg<br />
engagierte sich beim<br />
Sommerfest mit einer<br />
Spendenaktion für die<br />
Flutopfer in Pakistan<br />
Sommerfest in Bühling<br />
Spende für<br />
die Flutopfer<br />
Mitte September<br />
fand ein Sommerfest<br />
des Heimbereichs<br />
Wernberg statt.<br />
Das Sommerfest wurde dieses<br />
Jahr erstmalig in Zusammenarbeit<br />
von Heimbeirat und „Projekt<br />
Freizeit“ organisiert und es<br />
stand auch unter einem besonderen<br />
Motto:<br />
Wir feiern für die<br />
Flutopferhilfe Pakistan.<br />
Diese Idee fanden die Wernberger<br />
Heimbewohner ganz<br />
toll und beteiligten sich deshalb<br />
gerne. Neben Kaffee<br />
und Kuchen gab’s Steaks und<br />
Bratwürstl und leckeres Grillgemüse.<br />
Als besondere Attraktion wurde<br />
eine Tombola organisiert,<br />
natürlich ohne Nieten, sodass<br />
sich jeder über einen Gewinn<br />
freuen konnte. Die Besucher<br />
hatten viel Spaß beim Sommerfest<br />
auf dem OWV-Gelände<br />
und unterstützten damit<br />
auch noch einen guten Zweck.<br />
Denn für die Flutopferhilfe Pakistan<br />
konnte ein Erlös von insgesamt<br />
200 Euro erzielt werden.<br />
Voller Stolz konnte sich<br />
der Heimbeirat für ein Foto<br />
mit einem „Riesenscheck“ der<br />
Presse präsentieren.<br />
Ein abschließendes Dankeschön<br />
des Heimbeirates<br />
(Anke Beck, Herbert Großmann,<br />
Manuel Hagemann,<br />
Oliver Hopp, Oliver Richter)<br />
mit Betreuerin Kathrin Bartmann<br />
und den Mitarbeitern<br />
des „Projekt Freizeit“ (Sarah<br />
Blum, Silvia Schlosser und<br />
Marion Dick) galt natürlich<br />
allen Besuchern für ihre rege<br />
Teilnahme, aber auch den<br />
Vertretern der Wernberg-Köblitzer<br />
Geschäftswelt, die das<br />
Grillfest und die Tombola mit<br />
unterstützt haben.<br />
Silvia Schlosser<br />
Sommerfest<br />
im Hause Bühling<br />
Begleitet von strahlendem Sonnenschein<br />
und hochsommerlichen Temperaturen feierte<br />
das Haus Bühling sein Sommerfest,<br />
verbunden mit einem „Tag der offenen<br />
Tür“ für die Bevölkerung.<br />
Begonnen wurde mit einem Wortgottesdienst<br />
im Festzelt, der von der hauseigenen<br />
Religionsgruppe gestaltet wurde. Zentrales<br />
Thema war das Zusammenleben in der<br />
Gemeinschaft. Dazu spielten die „Kufner-<br />
Buam“ aus Arnbruck, die auch später für<br />
Stimmung im Festzelt sorgten.<br />
Im Anschluß daran gab es Schmankerl vom<br />
Grill. Aufgrund der hohen Temperaturen war<br />
der Ansturm auf kühle Getränke natürlich<br />
sehr groß. Aber nicht nur für das leibliche<br />
Wohl war bestens gesorgt. Auch allerlei Attraktionen<br />
waren geboten, angefangen vom<br />
Kletterturm über die Hüpfburg, das Spielemobil<br />
bis hin zum Ponyreiten und dem Kinderschminken,<br />
das vom JRK Gossersdorf<br />
angeboten wurde.<br />
Der größte Besuchermagnet war zweifelsohne<br />
die Tombola mit 1400 Preisen, in der<br />
es keine Nieten gab. Möglich machten dies<br />
zahlreiche großzügige Spenden vieler Geschäftsleute<br />
aus weiten Teilen des Landkreises.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt mehrerer<br />
Kindertanzgruppen aus Kirchaitnach.<br />
Auch Hausführungen, die seitens der Einrichtungsleitung<br />
Fr. Weraneck und unserem<br />
Fachdienst Fr. Peter angeboten wurden,<br />
fanden reges Interesse.<br />
Für zwei Personen war dieser Tag aber ein<br />
ganz besonderer Anlass zur Freude. Herr<br />
Krause, der seit 1994 im Hause Bühling<br />
lebt, hat Besuch von seinem Zwillingsbruder<br />
bekommen, der mit seiner Familie in<br />
der Schweiz lebt. Gemeinsam feierten sie<br />
im Festzelt ihren 75. Geburtstag, und alle<br />
stimmten zur Musik das Happy Birthday-<br />
Lied ein.<br />
Trotz der großen Hitze kamen zahlreiche<br />
Besucher und verbrachten einen vergnüglichen<br />
Tag mit den Bewohnern und Mitarbeitern<br />
des Hauses Bühling. Ein ganz besonderer<br />
Dank gilt natürlich unserer Feuerwehr<br />
Wiesing, denn ohne deren tatkräftige Unterstützung<br />
beim Zelt-Auf- und Abbau hätten<br />
wir dies alleine nicht schaffen können.<br />
Es grüßen aus Bühling<br />
Kerstin und Daniela der Gruppe 2<br />
Projekte im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)<br />
bei Know-How sozial e.V.<br />
F ü r s i c h u n d a n d e r e e t w a s t u n<br />
u n d w e r t v o l l e E r f a h r u n g e n s a m m e l n<br />
Für die Seminarwoche im April 2010 in der<br />
Jugendbildungsstätte Waldmünchen waren<br />
über 40 FSJ-HelferInnen aus ganz Bayern<br />
angereist. Die FSJ-lerInnen leisten ihr FSJ<br />
in Seniorenwohn- und Pflegeheimen, in Einrichtungen<br />
für Menschen mit Behinderung,<br />
in Krankenhäusern, in Kindergärten und heilpädagogischen<br />
Tagesstätten ab. Der Träger<br />
des FSJ ist der Bundesverband privater Anbieter<br />
sozialer Dienste e. V. (bpa) Bayern.<br />
In den Seminarwochen sammeln die HelferInnen<br />
theoretische und praktische Erfahrungen.<br />
So werden z.B. Krankheitsbilder,<br />
persönliche Erfahrungen in den Einrichtungen<br />
und pädagogische Themen besprochen und<br />
auch in Projekten umgesetzt.<br />
Im Rahmen der vorhergehenden Seminarwoche<br />
wurden von den FSJ-TeilnehmerInnen<br />
zwei Projekte vorbereitet und<br />
nun durchgeführt:<br />
am Mittwoch das Projekt „Waldparcour“<br />
für Kindergärten in Waldmünchen<br />
am Folgetag das Projekt „Miteinander<br />
kreativ“ für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung, aus dem Haus Jägerhof<br />
und Haus Fuchsenschleife in Schönsee<br />
Ziel der Projekte:<br />
Für sich und andere etwas tun und dabei<br />
wertvolle Erfahrungen sammeln. Beim „Waldparcour“<br />
durften sich ca. 20 Kinder Tauziehen<br />
ausprobieren und ihre Kräfte messen.<br />
Dann ging es von Station zu Station z.B.:<br />
mit Händen und Füßen verschiedene<br />
Materialien aus der Natur ertasten<br />
und erraten<br />
Geräusche von Gegenständen<br />
erkennen und zuordnen<br />
Quizspiele<br />
Sackhüfen u. v. m<br />
Die kleinen Gäste wurden von den FSJ-HelferInnen<br />
durch alle Stationen begleitet und<br />
tatkräftig unterstützt. Abschließend wurden<br />
die Aktivitäten der Kleingruppen gewürdigt,<br />
Süßigkeiten und selbst gebastelte Medaillen<br />
aus Holz überreicht. Die FSJ-lerInnen bedankten<br />
sich bei den Kindern und ihren Erzieherinnen<br />
für den besonderen Tag, an dem<br />
alle Beteiligten ihren Spaß hatten.<br />
Projekt „Miteinander kreativ“:<br />
Gäste und Gastgeber freuten sich über<br />
den Sonnenschein und den gemeinsamen<br />
Nachmittag. Auf dem Gelände der Jugend-<br />
bildungsstätte wurden Stationen<br />
mit unterschiedlichen Aktivitäten<br />
angeboten und von den FSJlerInnen<br />
betreut wie z.B.:<br />
Baumwolltaschen und T-Shirts<br />
mit Textilfarben verschönern<br />
Figuren oder Schmuck<br />
aus Ton gestalten<br />
mit Fingerfarben hantieren<br />
Dosen werfen<br />
verschiedene Geschmacksnoten<br />
erleben und zuordnen<br />
Brettspiele für Spielbegeisterte<br />
Zur Stärkung gab es in der Pause<br />
auf der Terrasse der Jugendbildungsstätte<br />
für alle Kaffee und<br />
Kuchen. Die selbst gestalteten<br />
Werke wurden zur Erinnerung an<br />
diesen gemeinsamen Nachmittag<br />
mit nach Hause genommen. Am<br />
Ende bedankten sich die FSJlerInnen<br />
bei allen TeilnehmerInnen<br />
für den schönen Tag. Ein besonderer<br />
Dank ging an Petra<br />
Spachtholz Heimleiterin, Haus<br />
Fuchsenschleife und Christian<br />
Hien, Heimleiter, Haus Jägerhof<br />
für die gute Zusammenarbeit.<br />
Das FSJ ist ein Bildungs- und<br />
Orientierungsjahr für junge Menschen.<br />
Es bietet für 12 Monate die<br />
Chance freiwillig für sich und andere<br />
etwas zu tun. Lebenserfahrung<br />
zu sammeln und einen Blick<br />
in soziale Arbeitsfelder zu erhalten,<br />
um sich ggf. anschließend für<br />
eine Ausbildung oder ein Studium<br />
in der Pädagogik oder Pflege zu<br />
entscheiden.<br />
Einrichtungen, die HelferInnen im<br />
Freiwilligen sozialen Jahr beschäftigen,<br />
haben die Chance:<br />
Nachwuchskräfte für die<br />
Einrichtung zu gewinnen<br />
jungen Leuten das Selbstverständnis<br />
sozialer Arbeit<br />
nahe zu bringen<br />
ein Jahr eine Unterstützung<br />
für das Stammpersonal vor<br />
Ort zu erhalten<br />
Momentaufnahmen der<br />
FSJ-Seminarwoche<br />
Kontakt:<br />
Einrichtungen, die HelferInnen in FSJ<br />
beschäftigen möchten, können sich<br />
gerne informieren bei<br />
Know-How sozial e.V.<br />
Pädagogische Zentralstelle FSJ<br />
für den bpa Bayern,<br />
Gewerbering Süd 12<br />
92533 Wernberg-Köblitz.<br />
Tel. 09604/9099969<br />
eMail: info@fsj.bpa.de<br />
Internet: www.fsj.bpa.de<br />
Christa Lederer<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 33
34<br />
_ AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />
Impressionen vom<br />
5. Sommerfest<br />
in Woppenhof<br />
Erfolgreiches<br />
5. Sommerfest<br />
im Haus WOP<br />
Am 21.08.10 fand im Haus Woppenhof<br />
unser 5. Sommerfest statt.<br />
Dazu geladen waren alle Häuser<br />
der Region Wernberg - ganz nach<br />
unserem Motto dieses Jahres<br />
„Kulturwandel der Region Wernberg“<br />
- und die Bewohner des<br />
Dorfes. Zahlreiche Häuser nahmen<br />
diese Einladung an und fühlten<br />
sich beim Fest wohl.<br />
Sehr gut wurde auch aufgenommen,<br />
dass viele Bewohner des<br />
Dorfes anwesend waren und hiermit<br />
ihre Zusammengehörigkeit<br />
zum Unternehmen bekundeten.<br />
Sie fühlten sich total integriert und<br />
gaben bei Gesang und Stimmung<br />
ihr Bestes! Neben einem reichhaltigen<br />
Kuchenbuffet (der Kuchen<br />
wurde uns vom Haus Mertenberg<br />
gebacken und schmeckte<br />
köstlich! Danke!) gab es frische<br />
Sachen vom Grill. Diesen bediente<br />
unser Einrichtungsleiter Herr<br />
Lang, dem wir dafür recht herzlich<br />
Danke sagen!<br />
Auch für Unterhaltung war gesorgt.<br />
So konnten sich die Gäste<br />
an sportlichen Spielen, wie Luftgewehrschießen,<br />
Büchsenwerfen<br />
u.ä. beteiligen und bekamen kleine<br />
Preise, die uns von der Sankt Anna<br />
Apotheke und der Raiffeisenbank<br />
Wernberg gesponsort wurden.<br />
Sehr gut kamen unsere Tombola<br />
und der kleine Flohmarkt an und<br />
wurde dementsprechend besucht.<br />
Für riesen Stimmung sorgte Herr<br />
Anton Kiener, der mit Karaoke<br />
auch die zum Mitmachen animierte,<br />
die eigentlich gar nicht singen<br />
konnten. Aber hier galt: Mitmachen<br />
ist alles und Spaß haben! Für<br />
eine Überraschung bei allen sorgte<br />
Georg Lang, der beim Karaoke-<br />
Singen sein Können unter Beweis<br />
stellte und alle begeisterte! Auch<br />
danke nochmals bei ihm, denn er<br />
hatte an den Vorbereitungen einen<br />
großen Anteil. So bekamen wir<br />
zwei neue schöne Zelte und vom<br />
B14 die Bierbänke geliefert.<br />
Zurückblickend können wir sagen,<br />
dass nicht nur an unserem Fest<br />
ein super Wetter war, sondern<br />
auch wir ein ganzes Stück zusammen<br />
gewachsen sind.<br />
Marion Beier<br />
| _FERIEN / URLAUB<br />
Ferien für Glaubendorf<br />
Die Pflegegruppe in Glaubendorf berichtet<br />
dieses Jahr von Ausflügen und Ferienmaßnahmen,<br />
die sich für die 11 Bewohner (zwei<br />
Frauen - neun Männer mit schwersten cerebralen<br />
Behinderungen) von Tagesausflügen<br />
bis hin zu Wochenaufenthalten gestalteten.<br />
Stefan & Thomas wandern<br />
Schon im Mai fuhren Stefan und Thomas in<br />
1:1 Betreuung mit ihren Bezugspflegerinnen<br />
Petra & Heidi für drei Tage in die Berge nach<br />
Unterammergau. Für Stefan war es ein besonderes<br />
Highlight, schon auf der Hinfahrt<br />
während eines Zwischenstopps in München<br />
seine Mutter und seine Schwester im Olympia-Park<br />
zu treffen. Mit einer Aufmerksamkeit<br />
und einer liebevoll gestalteten Grußkarte<br />
mit Gedicht überbrachten sie die besten<br />
Wünsche und Grüße auch an das Team vor<br />
Ort. Untergebracht in einer gemütlichen<br />
Pension konnten Stefan & Thomas täglich<br />
weitläufige Wanderungen und Erkundungen<br />
im schönen Oberbayern erleben, dazu die<br />
deftige Kost genießen und die Seele baumeln<br />
lassen.<br />
Michel & Kay in Prag<br />
Seit vier Jahren nutzt die Pflegegruppe<br />
auch die Unterstützung durch die Begleitung<br />
des Vereins: „Cross over Tours“ aus Erlangen.<br />
Dieser Verein bietet Reisen für Menschen mit<br />
Behinderung auch ins Ausland an. So verbrachten<br />
die Bewohner Michel & Kay im Juni<br />
vier interessante Tage im Nachbarland Tschechien,<br />
in der Hauptstadt Prag. Als Betreuer<br />
mit dabei waren Peter & Heidi, die sich in Sachen<br />
Ausflüge jedes Jahr sehr engagieren.<br />
Von der bekannten Karlsbrücke, die sich<br />
über die Moldau spannt, den legendären<br />
Pulverturm bis hin zur Prager Burg wurde alles<br />
interessiert besichtigt. Auch das schwarze<br />
Theater war für die beiden Jungs ein Erlebnis<br />
besonderer Art. Bei herrlichem Wetter<br />
schmeckte dann das Eis auf dem romantischen<br />
Marktplatz in der Altstadt besonders<br />
gut. Dass sich Kay & Michel gut erholt hatten,<br />
sah man ihnen bei der Heimkehr an der<br />
wirklich gesunden Gesichtsfarbe an.<br />
Halkan & Josef in Polen<br />
Einen wirklich traumhaften Urlaub durften<br />
Halkan und Josef für acht Tage in Polen im<br />
Dörfchen Bronkow auf einem Reiterhof verbringen.<br />
In lange vorausgehender Kleinarbeit<br />
und exakter Planung ist es der Pflegefachkraft<br />
Elke - gemeinsam mit Bekannten<br />
aus umliegenden Einrichtungen - gelungen,<br />
dieses Abenteuer über „Cross Over Tours“<br />
zu verwirklichen.<br />
Der Reiterhof bot alles, was das Urlauberherz<br />
höher schlagen lässt. Selbstverständlich:<br />
Reiten auf großen und kleinen Therapiepferden,<br />
Schwimmen in gesicherten Anlagen,<br />
Tretboot- und Kutschfahrten, sowie<br />
Wandern in urwüchsigen Waldgebieten<br />
- und natürlich ausgiebige Brotzeiten<br />
in den Pausen. Die Übernachtung<br />
hatte Hotel-Qualität und die beiden<br />
Männer bekamen 24 Stunden Rundum-Betreuung,<br />
wobei Halkan zudem<br />
mit einem außergewöhnlichen gesundheitlichem<br />
Defizit zurecht kommen<br />
musste. Diese wirklich schon<br />
große Reise war für alle Beteiligten ein<br />
gelungener Abstand vom Alltag.<br />
Ausflug in den Churpfalzpark<br />
Um den vier Bewohnern, die heuer<br />
keine Reise machten, ein kleines<br />
Trostpflaster zu bieten, machten die<br />
Bewohner Anita, Mario, Robert und<br />
Achim einen Tagesausflug nach Loifling<br />
in den Churpfalzpark.<br />
Begleitet wurden sie alle von Sabrina,<br />
Heidi und Peter. Auch für diesen<br />
Tag musste schon allein wegen der<br />
Verpflegung Vorarbeit geleistet werden.<br />
Und die Vorräte wurden kurzer<br />
Hand in einen Leiterwagen gepackt.<br />
In diesem märchenhaft gestalteten<br />
Park fühlte sich zumindest Anita wie<br />
eine Prinzessin, während Mario sich<br />
mit Vorliebe in einem der Blütenboote<br />
niederließ, um damit davon zu<br />
treiben. Beeindruckt waren schließlich<br />
alle von der Wildwasserbahn,<br />
deren Wasserfontänen vor allem<br />
Achim gefielen. Robert lächelte<br />
viel und schien sich für die lustig<br />
rot gepunktete Käferbahn zu begeistern.<br />
Und auch wenn keiner<br />
dieser Bewohner sprechen kann,<br />
war dieser Tag in entspannter, außerhäuslichen<br />
Umgebung eine außergewöhnliche<br />
und interessante<br />
visuelle und kulinarische Wohltat.<br />
Somit wurde jedem Bewohner der<br />
Pflegegruppe in diesem Jahr ein<br />
Ausflug ermöglicht, und wenn es<br />
nur für einen Tag war.<br />
Jessica auf dem Scheidlerhof<br />
Jessica fuhr dieses Jahr zum ersten<br />
Mal mit ihrer Bezugspflegerin<br />
Katharina im Juli für vier Tage weg.<br />
Sie blieben in der Oberpfalz und<br />
zwar auf dem Scheidlerhof. Umgeben<br />
von Wald, Wildgehege, Weite<br />
und Ruhe.<br />
Viel Freude bereitete ihr die Zeit mit<br />
dem Pferd Ricco oder ein Ausflug<br />
in die Eremitage nach Bayreuth.<br />
Die Reise war nicht lange und nicht<br />
weit. Wenn man aber bedenkt,<br />
dass Jessica weder sehen noch<br />
sprechen kann, darf man dennoch<br />
überzeugt sein, dass diese Reise<br />
sehr tiefgründig von ihr aufgenommen<br />
wurde.<br />
Das Pflegeteam vom<br />
Haus Glaubendorf/Pflegegruppe<br />
Die TSM in der Fränkischen Schweiz<br />
Abfahrt von Schwandorf in die Fränkische Schweiz zum Campingplatz. Leider<br />
waren die von uns gebuchten Tipis beschädigt, darum mussten wir im<br />
Haus schlafen. Unser erster Ausflug war am Freitag und wir besichtigten eine<br />
Tropfsteinhöhle, die Binghöhle, wo wir an einer Führung teilnahmen. Es war<br />
sehr interessant. Anschließend machten wir einen Spaziergang in Richtung<br />
Gasthaus, das in Streitberg liegt, wo wir zu Abend aßen. Zum späten Abend<br />
saßen wir am Lagerfeuer am Campinglatz Betzenstein. Es hat leicht geregnet<br />
hat aber dennoch Spaß gemacht.<br />
Samstag nach dem Frühstück ging es zum Einkaufsbummel in die Kleinstadt<br />
Gößweinstein. Im Laufe des Tages besichtigten wir die Basilika, das Kloster<br />
und die Burg in Gößweinstein.<br />
Nach dem wir uns alles angesehen hatten, gingen wir in ein Restaurant zum<br />
Mittagessen. Am frühen Nachmittag besichtigten wir die Burg Rabenstein<br />
und danach besuchten wir die Falknerei, wo eine Greifvogelflugvorführung<br />
stattfand. Auch der Vogelpark war sehr interessant. Und dann noch eine kleine<br />
Tour zum Schloss Rabeneck, das leider geschlossen war und wir nur aufs<br />
Gelände konnten. Danach eine Fahrt durch das Wiesenttal von Waischenfeld<br />
nach Behringersmühle. Zum Abend grillten wir und aßen zusammen.<br />
Am letzten Tag ging unser Ausflug zum „<strong>Dr</strong>uidenhain“, einer im Wald gelegenen<br />
Felsenformation. Es war sehr interessant, diese seltsam angeordneten<br />
und mit Moos bewachsenen Felsen zu sehen und auf ihnen herumzuklettern.<br />
So manch einer dachte sogar, einen <strong>Dr</strong>uiden gesehen zu haben. Leider kam<br />
uns keiner vor die Kamera. Als letztes Ziel besuchten wir die Burgruine Neideck.<br />
Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und wir bedanken uns, dass<br />
dieser Ausflug möglich war.<br />
Klienten der TSM Schwandorf<br />
FERIEN / URLAUB_<br />
Bild ganz oben:<br />
Ferien für Glaubendorf -<br />
Jessica auf dem Rücken vom Ricco<br />
Bild oben:<br />
Stefan & Thomas in Unterammergau<br />
Die Jungs von der TSM Schwandorf<br />
in der Fränkischen Schweiz<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 35
36<br />
_FERIEN / URLAUB<br />
Urlaub in Tirol<br />
Insgesamt sechs Bewohner - vier Männer<br />
des Hauses Hutanger, ein Mann<br />
aus dem Haus Pfreimd und eine Frau<br />
aus dem Haus Marktplatz - haben zusammen<br />
mit zwei Betreuerinnen vom<br />
03. - 07.08.10 Urlaub bei Walchsee in<br />
Tirol gemacht.<br />
Nach vier Stunden Fahrt kamen wir in<br />
unserer Pension in Tirol an. Die Wirtin<br />
vom Oberbichlhof konnte sich sogar<br />
noch an unseren letzten Aufenthalt vor<br />
fünf Jahren erinnern und es kam ihr<br />
auch gleich ein Gesicht bekannt vor.<br />
Wir bekamen ein Appartement und ein<br />
Doppelzimmer für die nächsten 5 Tage<br />
zugewiesen - und dann gleich der erste<br />
Schreck: ein Vierbett-Zimmer für vier<br />
von uns! Aber nachdem wir den Rest<br />
begutachtet hatten, stimmten wir uns<br />
fröhlich ein und da wir uns eh nur in<br />
der Nacht dort aufhielten, war es dann<br />
auch nicht mehr so schlimm.<br />
Am ersten Tag erkundeten wir gleich<br />
noch die Gegend rund um den Ort<br />
Walchsee. Leider war das Wetter so<br />
schlecht wie in Deutschland zu dieser<br />
Zeit und wir konnten nicht in den schönen<br />
See springen. Aber bei Kaffee und<br />
Kuchen mit Blick auf den See ließen wir<br />
es uns gut gehen. Schnell stellten wir<br />
fest, dass in Österreich das Essen und<br />
Trinken teuer ist und uns der Schwerbehindertenausweis<br />
so gut wie keine<br />
Ermäßigungen bringt! Den Tag ließen<br />
wir am Abend mit einem gutbürgerlichen<br />
Essen ausklingen.<br />
Am zweiten Tag, nach einem ausgiebigen<br />
Frühstück, ging’s in den Raritätenzoo,<br />
gleich in der Nähe. Alle<br />
waren begeistert von den Tieren, die<br />
es dort zu sehen gab und davon, wie<br />
zutraulich sie sind. So konnten wir sogar<br />
die Affen und ihre Jungen füttern<br />
oder die Hängebauchschwein-Babys<br />
beobachten, auch die Riesenschildkröten<br />
brachten uns ins Staunen. Da<br />
es uns danach zu anstrengend war,<br />
in die Almkäserei (eine Stunde - nur<br />
bergauf!) zu wandern, verbrachten wir<br />
den Nachmittag lieber in der Pension.<br />
Nach Kaffee und Kuchen konnte jeder<br />
machen wozu er Lust hatte, ein paar<br />
von uns legten sich hin, spielten Karten,<br />
genossen die Sonne oder halfen<br />
bei den Salaten fürs Grillen am Abend.<br />
Das abendliche Grillen war ein voller<br />
Erfolg und jedem hat es geschmeckt.<br />
Davor und danach sprangen die „Harten“<br />
von uns in den Pool. Ein paar entdeckten<br />
den Freizeitraum des Hauses,<br />
wo natürlich ein Kickerkasten sowie<br />
eine Dartscheibe standen und los gingen<br />
die „Wettkämpfe“.<br />
Am Tag darauf verschlug es uns nach<br />
Salzburg, wo wir durch die Gassen<br />
bummeln und uns die leckeren Mozartkugeln<br />
schmecken lassen konnten.<br />
Den Ausflug haben wir bei einem leckeren<br />
italienischen Essen ausklingen<br />
lassen, wo wir den lustigsten und nettesten<br />
Wirt des Urlaubs „kürten“. Am<br />
vorletzten Tag, von Regen geweckt,<br />
musste eine Planänderung her und wir<br />
fuhren in die Swarovski Kristallwelten.<br />
Da kamen wir aus dem Staunen nicht<br />
mehr raus, so viele wunderschöne<br />
Kristallkunstwerke und Ausstellungen<br />
wurden uns geboten - der Tag war gerettet!<br />
Danach fuhren wir gleich nach<br />
Innsbruck weiter und blieben bis in den<br />
Abend in einem großen Einkaufszentrum,<br />
wo wir im Anschluss auch noch<br />
bei einem Griechen Essen waren.<br />
Der letzte Tag war leider auch wieder<br />
verregnet, so haben wir nach dem<br />
Frühstück gepackt und in Walchsee<br />
noch ein paar Besorgungen erledigt.<br />
Auf der Rückfahrt sind wir dann in Reit<br />
im Winkel noch in eine Eisdiele eingekehrt<br />
und haben uns zum Abschluss<br />
des Urlaubs einen Eisbecher gegönnt.<br />
Der Urlaub war sehr schön und erholsam,<br />
leider hat es uns die letzten Tage<br />
ein wenig verregnet, aber unsere Laune<br />
haben wir uns dadurch nicht vermiesen<br />
lassen.<br />
Kathrin Bartmann<br />
Haus Hutanger | Wernberg<br />
_SPORT | <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />
Qualifikation für die<br />
Landesliga<br />
Fußballmannschaft von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
gewinnt A-Liga Finale der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
der Werkstätten<br />
für behinderte Menschen e.V. und<br />
qualifiziert sich für die Landesliga.<br />
Nach mehreren Vorrundenturnieren<br />
qualifizierte sich die Fußballmannschaft<br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> / Wernberger Werkstätten<br />
für das A-Liga Finale in Donauwörth<br />
Anfang Juli. Nach einer zweistündigen<br />
Anreise war es dann endlich soweit,<br />
bei heißen Temperaturen begann ein<br />
großartig organisiertes Finalturnier der<br />
LAG der Werkstätten für behinderte<br />
Menschen e. V.<br />
Nachdem der Trainerstab an diesem<br />
Wochenende bedingt durch Urlaub und<br />
Krankheit die Mannschaft nicht begleiten<br />
konnte, übernahm diese Aufgabe<br />
spontan Interimscoach Georg Lang<br />
(Einrichtungsleiter Region Wernberg)<br />
zusammen mit seinem Kollegen Hans<br />
Balk. Die langjährige Fußballerfahrung<br />
der beiden spiegelte sich in der taktischen<br />
Aufstellung und weiteren Betreuung<br />
der Mannschaft während des<br />
gesamten Turnierverlaufs wieder.<br />
So gelang es Kapitän Michael Shafer<br />
und seiner Mannschaft - durch eine<br />
an diesem Tag geschlossene Mannschaftsleistung<br />
aller eingesetzten<br />
Spieler - dass sie in der Vorrunde kein<br />
Spiel verlor und sich für das Halbfinale<br />
qualifizierte. Auf dem Weg dahin wurden<br />
Schweinspoint mit 5:0, Bamberg<br />
mit 4:0 und Ursberg mit 2:0 auf die<br />
hinteren Plätze verwiesen. Mit dem<br />
ersten Platz in der Gruppe war man<br />
Halbfinalist.<br />
Bei tropischen Temperaturen wurde<br />
dann das Halbfinale im wunderschönen<br />
Staufer-Park-Stadion in Donauwörth<br />
angepfiffen. Hier zeigte sich die<br />
hervorragende Trainerarbeit von Basti<br />
Weiß und Sascha De Mitri in den vergangenen<br />
Monaten, da die Mannschaft<br />
der Wernberger Werkstätten wunderbare<br />
Kombinationen an den Tag legte<br />
und sich Chance um Chance erspielte.<br />
3:0 hieß es am Ende gegen eine aufopferungsvoll<br />
kämpfende Mannschaft<br />
aus Lauterach und damit verbunden<br />
war der Einzug ins Finale um den Aufstieg<br />
in die Landesliga. Alle 10 Spieler<br />
wurden in allen Spielen eingesetzt und<br />
dies schien auch bei diesen Wetterverhältnissen<br />
ein Erfolgsgarant zu sein.<br />
Vor über 300 Zuschauern erwischten<br />
die Spieler von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> einen optimalen<br />
Start und gingen im Finale in der<br />
ersten Minute durch ihren Kapitän Michael<br />
Shafer mit 1:0 in Führung. Aus<br />
einer kompakten Abwehr heraus, mit<br />
einem fehlerfreien Torwart dahinter,<br />
legte man Spielzug um Spielzug vor. So<br />
war es nicht verwunderlich, das Christian<br />
Förster nach einem herrlichen Solo<br />
von Sven Schillbach auf 2:0 erhöhte.<br />
Das 3:0 köpfte wiederum Kapitän Shafer<br />
ein, der zum Mann des Tages avancierte<br />
und alleine im Turnier 10 Treffer<br />
erzielte. Die Freude bei den Spielern<br />
nach dem Schlußpfiff war groß, ebenso<br />
der Jubel bei den Interimstrainern<br />
Lang und Balk.<br />
Mit diesem Triumph sicherte sich<br />
die Mannschaft von Organisator und<br />
Sportbeauftragten Florian Dotzler mit<br />
seinem Trainerstab (Basti Weiß und<br />
Sascha De Mitri der Wernberger Werkstätten)<br />
den A-Liga Titel, verbunden<br />
mit dem Aufstieg in die Landesliga.<br />
Ein toller Erfolg, der im Anschluß mit<br />
vielen Einrichtungen beim gemeinsamen<br />
Verfolgen des Fußballspiels<br />
Deutschland - Argentinien weitergefeiert<br />
wurde.<br />
Georg Lang<br />
28. Landesweites<br />
Fußballturnier<br />
Finale am 03.07.2010<br />
in Donauwörth<br />
A-Liga Gruppenspiele<br />
Schweinspoint 2 : Wernberg - 0:5<br />
Tore: Shafer 3x, Schillbach 2x<br />
Bamberg 2 : Wernberg - 0:4<br />
Tore: Schillbach, Shafer 2x, Förster<br />
Ursberg 2 : Wernberg - 0:2<br />
Tore: Schillbach, Förster<br />
Halbfinale<br />
Wernberg : Lauterach - 3:0<br />
Tore: Shafer 3x<br />
Finale<br />
Lenkersheim : Wernberg - 0:3<br />
Tore: Shafer 2x, Förster 1x<br />
Tore 17 : 0!<br />
Shafer 10 Tore<br />
Schillbach 4 Tore<br />
Förster 3 Tore<br />
(aus der Tabelle von der LAG<br />
der Werkstätten in Bayern<br />
Lebenshilfe Landesverband Bayern<br />
Stiftung St. Johannes)<br />
Fitnesstraining<br />
in der „Muckibude“<br />
in Glaubendorf<br />
Ich bin seit dem 31.07.2009 in der<br />
Aufnahmestation in Glaubendorf.<br />
Meine damaligen 107 kg Körpergewicht<br />
wollte ich unbedingt herunter<br />
bekommen. In dem neu eingerichteten<br />
Fitnessraum mit seiner gemütlichen<br />
Atmosphäre habe ich gleich mit<br />
dem Training angefangen.<br />
An den tollen Geräten machte mir das<br />
Training von Anfang an viel Spaß. Am<br />
Crosswalker und Stepper mit Puls-<br />
und Wattanzeige konnte ich meinen<br />
Kalorienverbrauch schnell steigern. Mit<br />
Hanteltraining, Bauchtrainer und Dipsvorrichtung<br />
ergänze ich mein Training<br />
zur Körperstraffung.<br />
Kabelzug und Rudergeräte nutze ich<br />
fürs Rückentraining, weil ich ständig<br />
Rückenschmerzen habe. Die sind inzwischen<br />
schon spürbar abgeklungen.<br />
Für Rückenmuskeln und Wirbelsäulenentlastung<br />
eignet sich auch unsere<br />
Klimmzugvorrichtung, eine stabile Deckenkonstruktion,<br />
die mit Unterstützung<br />
unseres sportbegeisterten Hausmeisters<br />
Herrn Schwendner installiert wurde.<br />
Ein Boxsack kann für Ausdauertraining<br />
und Aggressionsabbau genutzt werden.<br />
Für Herz-Kreislauftraining können<br />
auch unser Spinningbike und das<br />
Fahrradergometer mit Tempo- und Kalorienanzeige<br />
gekurbelt werden.<br />
Toll finde ich, dass es im Rahmen der<br />
Arbeitstherapie Einzelbetreuung gibt,<br />
die auch zum Fitnesstraining genutzt<br />
werden kann. Ein großer Vorteil ist dabei,<br />
dass unser TM-Leiter Herr Apel<br />
selbst viel für den Sport übrig hat und<br />
mit seinen Bastelideen bei der Ausgestaltung<br />
des Fitnessraumes kräftig<br />
mithilft.<br />
Ich habe schon über zehn Kilogramm<br />
abgenommen. Ich fühle mich schon<br />
viel fitter. Das spornt mich an. Für die<br />
nächsten zwei Monate sind weitere<br />
sieben Kilo weniger meine Zielvorgabe.<br />
Das werde ich auch schaffen. Dafür<br />
will ich auch meine Ernährung gründlich<br />
umstellen: z.B. Gemüsedips statt<br />
Chips, Wasser statt Cola und kein Mc-<br />
Donald mehr!<br />
Ich warte jetzt schon gespannt auf<br />
unser neues computergesteuertes<br />
Trainingsgerät zur Kräftigung der Gehirnmuskulatur,<br />
welches für 2011 angekündigt<br />
ist.<br />
Suana Shabani | Glaubendorf Gr.3<br />
SPORT | <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV_<br />
Fitnesstraining in Glaubendorf<br />
Suana Shabani wird‘s schaffen<br />
Die Landesliga erreicht:<br />
Hinten von links: Interimscoach Georg<br />
Lang, Michael Betzold (Wernberg),<br />
Andreas Laux (Region Wernberg),<br />
Sigi Schenk (Wernberg),<br />
Christian Förster (Region Wernberg),<br />
Betreuer Hans Balk<br />
Vorne von links: Herbert Reithner<br />
(Region Wernberg), Holger<br />
Grundstein (Wernberg),<br />
Dominik Angermeier (Mertenberg),<br />
Sven Schillbach (Region Wernberg),<br />
Michael Shafer (Region Wernberg)<br />
und Michael Haas (Wernberg).<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 37
38<br />
_SPORT | <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />
Bilder von oben nach unten:<br />
Die Teams von <strong>Loew</strong>-aktiv und den<br />
Verwaltungs-Allstars<br />
beim Gruppen-Foto.<br />
Das intensive Laufspiel von Volker<br />
<strong>Loew</strong> zehrte an den Kräften.<br />
Jubel beim Siegerteam<br />
von <strong>Loew</strong>-aktiv<br />
<strong>Loew</strong>encup<br />
ZKS gegen <strong>Loew</strong>-aktiv Mannschaft<br />
Die erste Auflage des „<strong>Loew</strong>encup“<br />
zwischen den Verwaltungs-Allstars<br />
und den Kickern von <strong>Loew</strong>-aktiv ist<br />
seit Mitte Juli 2010, nun auch schon<br />
wieder Geschichte.<br />
Ähnlich einer Profivorbereitung absolvierten<br />
beide Teams unter besten<br />
Bedingungen in den vergangenen Wochen<br />
eine intensive Vorbereitung und<br />
feilten sowohl an Technik als auch an<br />
Ausdauer.<br />
Am Spieltag selbst hatten die Verwaltungs-Allstars<br />
kurzfristig ein wahrlich<br />
großes Manko zu kompensieren. Andreas<br />
Schindele, der in der Vorbereitungsphase<br />
glänzte, erschien leider<br />
nicht im Stadion. Es ist davon auszugehen,<br />
dass diverse Scouts der<br />
Bundesligisten ein Auge auf Andreas<br />
Schindele geworfen haben und er mittlerweile<br />
höherklassig spielt.<br />
In der Anfangsphase hatten es die Kicker<br />
von <strong>Loew</strong>-aktiv mit einem sehr<br />
spielstarken Gegner zu tun, der sich<br />
so manche erstklassige Groß-Chance<br />
herausspielte. Holger Grundstein, der<br />
Keeper von <strong>Loew</strong>-aktiv hatte allerdings<br />
etwas gegen einen frühen Torerfolg der<br />
Allstars und vereitelte mit Glanzparaden<br />
jeden Angriff.<br />
Nach ca. 10 Minuten Abtastphase<br />
hatte das Team von Bastian Weiß und<br />
Sascha DeMitri den richtigen Takt gefunden<br />
und setzte die Allstars immer<br />
wieder mit gezielten Angriffen unter<br />
<strong>Dr</strong>uck.<br />
So half nur noch ein Foul im 16‘er<br />
um Michael Shafer, den Stürmer von<br />
<strong>Loew</strong>-aktiv, vom sicheren Torerfolg<br />
abzuhalten. Den absolut berechtigten<br />
Elfmeter verwandelte daraufhin Holger<br />
Grundstein zum verdienten 1:0<br />
für <strong>Loew</strong>-aktiv. Auch dem 2:0 ging ein<br />
eher ungeschicktes als böswilliges Foul<br />
von Wolfgang Eimer im Strafraum voraus.<br />
Sven Schilbach nutze diese Chance<br />
eiskalt aus und ließ Keeper Stefan<br />
Mutzbauer keine Chance.<br />
Das Team der Allstars um Kapitän Dieter<br />
Buchner änderte daraufhin seine<br />
Taktik und stellte sein Team offensiver<br />
ein. So nutzte Mario Prokisch einen<br />
Ballverlust von <strong>Loew</strong>-aktiv im Mittelfeld<br />
aus und setzte zu einem <strong>Dr</strong>ibbling über<br />
fast 40 Meter an. Die nötige Kraft und<br />
Konzentration zum Torabschluss war<br />
noch vorhanden und Mario Prokisch<br />
verkürzte zum verdienten 2:1.<br />
Vom Anschlusstreffer nicht verunsichert,<br />
spielte <strong>Loew</strong>-aktiv weiter munter<br />
auf. In der 52 Minute erlief Michael<br />
Shafer einen von Georg Langs Pässen<br />
und netzte in Machart eines Weltklassemanns<br />
zum 3:1 ein.<br />
Das Coachingteam der Allstars beschloss<br />
nun, alles auf totale Offensive<br />
zu setzen und drückte zum erneuten<br />
Anschlusstreffer aufs Tor von <strong>Loew</strong>-aktiv.<br />
In der 63. Minute spielte Helmut Klar<br />
eine kurze Ecke auf den mittlerweile<br />
schon ziemlich am Ende seiner Kräfte<br />
angelangten Kapitän Dieter Buchner.<br />
Dieser setzte auf ein altbewährtes Mittel<br />
und schlug eine brandgefährliche<br />
Bananenflanke in Richtung Strafraum.<br />
Dort wartete Willi Hölzl, der in Manier<br />
eines alten Haudegens zum erneuten<br />
Anschlusstreffer für die Allstars traf.<br />
Nun witterten die Spieler der Allstars<br />
Morgenluft und setzen zu einem Angriff<br />
nach dem anderen an. So auch Volker<br />
<strong>Loew</strong>, der im Laufe des Spiels immer<br />
wieder alleine vorm Tor von <strong>Loew</strong>-aktiv<br />
auftauchte. Fehlte es am Anfang des<br />
Spiels an Zielwasser, war nun gegen<br />
Ende des Spiels zu beobachten, dass<br />
eher langsam die Kondition nachließ.<br />
Bedingt durch die totale Offensive der<br />
Allstars war es in der Endphase des<br />
Spiels relativ leicht für <strong>Loew</strong>-aktiv geworden.<br />
So nutzen Michael Shafer<br />
und Sven Schilbach in relativ geringem<br />
zeitlichen Abstand ihre Chancen zum<br />
Endstand von 5:2 für <strong>Loew</strong>-aktiv, die<br />
somit als erster Sieger des „<strong>Loew</strong>encups“<br />
feststanden.<br />
Alle Anwesenden waren sich sofort<br />
darüber einig, dass es im Jahr 2011<br />
eine erneute Auflage des <strong>Loew</strong>encups<br />
geben wird.<br />
Florian Dotzler<br />
Die WG Laura<br />
ist voll abgeFahren!<br />
Wie kann man junge Menschen für ihre Umwelt interessieren?<br />
Na klar. Durch Sport! Unsere Mitarbeiterin Angela Wenzel hat<br />
da gleich mal ein komplettes Konzept entwickelt. „Nachhaltigkeit<br />
erFahren - mit Bus, Bahn & Fahrrad auf den Spuren<br />
von Ökologie und Kultur“, so lautet ihre Idee. Der Schwerpunkt<br />
liegt hierbei auf dem Radfahren.<br />
Am Anfang des Projekts sind zunächst aus verschiedensten<br />
Quellen die notwendigen Fahrräder organisiert worden. Einige<br />
Exemplare mussten zur Erfüllung der Straßenverkehrsordnung<br />
erst einmal hergerichtet werden. Die Jugendlichen<br />
durften hier - mit freundlicher Unterstützung vom<br />
„Zweiradladl Senft“ aus Ensdorf im Vilstal – gleich selbst<br />
mit Hand anlegen.<br />
In Ensdorf liegt der Ausgangspunkt aller Unternehmungen.<br />
Von hier aus wurden und werden ökologisch und kulturell<br />
interessante Ziele in der näheren und weiteren Umgebung<br />
angesteuert. Das ganze Konzept umfasst zeitlich mehrere<br />
Wochen. Die ersten Ziele der Radltouren begannen mit einer<br />
Entfernung von fünf Kilometer einfacher Strecke. Mit jeder<br />
weiteren Tour wurde dann eine größere Distanz bewältigt.<br />
Wer sich an die Hitze der Sommer-Wochen erinnert, kann<br />
verstehen, dass immer für reichlich Getränke und auch für<br />
eine kleine Brotzeit für die wohlverdienten Pausen gesorgt<br />
werden musste.<br />
Die zahlreichen Touren führten uns z. B. nach Waldhaus zu<br />
den Wildschweinen und ihren Ferkeln, nach Theuern zum<br />
Erdbeerfeld, nach Schmidmühlen zum Eisessen oder nach<br />
Rieden ins Freibad. In Richt besuchten wir den Öko-Bauernhof<br />
Brunner. Dort konnten sich die Jugendlichen bei einem<br />
Töpferkurs kreativ mit Ton und Lehm ausprobieren.<br />
Die Fahrten waren immer mit viel Spaß verbunden. Anfangs<br />
war es für die Jugendlichen gar nicht so leicht, sich auf so<br />
einem <strong>Dr</strong>ahtesel zurecht zu finden. Die Idee, ein konventionelles<br />
Kissen als Sattelauflage zu nutzen, wurde schnell wieder<br />
verworfen. Wer sportlich ungeübt war, hatte zudem noch<br />
mit den anderen Verkehrsteilnehmern zu kämpfen. Doch<br />
Übung macht den Meister!<br />
Wieder in der WG angekommen, erzählten die Kinder begeistert<br />
und mit teils hochrotem Kopf von den Erlebnissen<br />
der letzten Stunden. Stolz wurden kleine Schürfwunden<br />
vorgezeigt und verarztet, die durch das Abrutschen beim<br />
heftigen In-die-Pedale-Treten schon mal in Kauf genommen<br />
werden mussten.<br />
Ziel des Projektes „Nachhaltigkeit erFahren“ ist es, durch das<br />
wunderschöne Vilstal von Ensdorf bis ins etwa 60 Kilometer<br />
entfernte Regensburg zu radeln. In Regensburg soll der<br />
Kanal mit seinen Staustufen besichtigt werden. Nach einem<br />
gemütlichen Abend und einer Übernachtung in der Jugendherberge<br />
wird es per Zug wieder zurück in die Wohngruppe<br />
nach Amberg gehen. Dabei bleibt dann hoffentlich genug<br />
Zeit, um die vergangenen Touren und Torturen Revue passieren<br />
zu lassen und sich über das Geleistete zu freuen.<br />
Michael Hartinger | WG Laura<br />
SPORT | <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV_<br />
Kickerturnier in Waidhaus<br />
Heim Waidhaus veranstaltete dieses Jahr zum<br />
6. Mal ein Kickerturnier. Angemeldet waren<br />
19 Mannschaften aus neun verschiedenen<br />
Häusern.<br />
Nicht nur das Wetter sorgte für gute Stimmung, sondern auch<br />
alle Teilnehmer und Organisatoren. Wie immer waren die Siegerplätze<br />
heiß umkämpft. Den ersten Platz sicherte sich die<br />
Mannschaft Hutanger 3 mit Lang Georg und Reimler Frank,<br />
Platz 2 erkämpfte Team Grünthal1 mit Vahle Dirk und Schmid<br />
Wilhelm und Platz 3 belegte Team Grünthal 2 mit Schiferle<br />
Thomas und Minaz Hasan.<br />
Erstmals wurde dieses Jahr ein Wanderpokal verliehen, gestiftet<br />
von der Gemeinde Waidhaus und der G.A.L. Wäscherei. Die<br />
Pokalverleihung übernahm der Waidhauser Bürgermeister, Herr<br />
Schwarzmeier, der in seiner Ansprache die gute Integration vom<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Haus Waidhaus in der Gemeinde hervorhob.<br />
Allen ein Dank für die Fairness, für die tollen Spiele und für<br />
die gute Stimmung.<br />
Ina Hutzler | Heimleitung Waidhaus<br />
F i t n e s s - u n d<br />
G e s u n d h e i t s w o c h e<br />
ein voller Erfolg!<br />
In der Woche vom 14. bis 20.06.10 hat in der Einrichtung<br />
Schwandorf eine Fitness- und Gesundheitswoche<br />
stattgefunden; den Startschuss gab Frau Mzyk, die man<br />
als Referentin gewinnen konnte. Die ausgebildete Ökotrophologin<br />
gab viele Anregungen und praktische Tipps<br />
bezüglich guter und gesunder Ernährung an die Klienten<br />
weiter. Begleitet wurde das gesamte Programm durch<br />
viele Sport- und Bewegungsangebote, die von den Klienten<br />
gerne angenommen wurden. Die Einrichtungsleitung<br />
möchte sich auf diesem Wege noch einmal herzlich<br />
bei allen beteiligten Mitarbeitern und Klienten für ihr Engagement<br />
bedanken.<br />
Richard Ostermayr | stellv. Einrichtungsleitung<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 39
40<br />
_SPORT | <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> AKTIV<br />
T i s c h t e n n i s i n d e r S c h w e i z<br />
Die Freude war sichtlich groß, als Florian<br />
Dotzler den Tischtennisspielern von<br />
„<strong>Loew</strong>-aktiv“ am Anfang des Jahres<br />
berichtete, dass sie die Deutschen Farben<br />
bei einem großen Tischtennisturnier<br />
in der Schweiz vertreten dürfen.<br />
In einer mehrmonatigen und gezielten<br />
Vorbereitung, die durch Alexandra<br />
Kugler und Johannes Kraus begleitet<br />
wurde, bereiteten sich die Sportler intensiv<br />
auf die Wettkämpfe vor.<br />
Mitte Juni war es dann soweit, die Teilnehmer<br />
machten sich auf den Weg nach La<br />
Chaux de Fonds in die Schweiz.<br />
Außer unseren Sportlern nahmen u. a.<br />
Sportler aus Lichtenstein, Monaco, Frankreich,<br />
Italien, Österreich und natürlich der<br />
Schweiz an den Spielen teil. Neben dem<br />
sportlichen Aspekt standen bei dieser<br />
Veranstaltung vor allem der Spaß und die<br />
Freunde des gemeinsamen Feierns im Vordergrund.<br />
Am Donnerstagabend wurden die Spiele<br />
dann im Parc de Sport eröffnet. Die Sportler<br />
erlebten hier ein interessantes Rahmenprogramm;<br />
unter anderem trat hier eine<br />
Tanzgruppe auf, die allen Sportlern schon<br />
mal richtig einheizte.<br />
Das Highlight war sicherlich das Entzünden<br />
des olympischen Feuers. Ein wunderschönes<br />
Feuerwerk rundete die Eröffnungsfeier<br />
dann ab.<br />
Am frühen Freitagmorgen begannen die<br />
Wettkämpfe. Zuerst wurde die Leistungsfähigkeit<br />
der einzelnen Sportler überprüft.<br />
Hier wird sichergestellt, dass sich in den<br />
einzelnen Leistungsgruppen gleichstarke<br />
Gegner treffen und so faire Wettkämpfe<br />
möglich sind.<br />
Eingeteilt in die Leistungsgruppen begannen<br />
dann die einzelnen Gruppenspiele.<br />
Die Ergebnisse unserer Spieler kann man<br />
durchaus als herausragend bezeichnen.<br />
So gewann Regina Wingenbach in hochklassigen<br />
und teilweise sehr engen Matches<br />
die Goldmedaille.<br />
Hans-Dieter Hütker, Kanthak Karsten<br />
und Norbert Wingenbach holten<br />
in ihren Leistungsgruppen jeweils<br />
eine Silbermedaille. Ebenfalls<br />
eine hervorragende Leistung.<br />
In der stärksten Leistungsgruppe<br />
startete Michael Haas. In dieser<br />
Gruppe wurde erstklassiger Tischtennissport<br />
auf höchstem Niveau<br />
geboten. Wegen der teils dramatischen<br />
und atemberaubenden<br />
Ballwechsel brach die Halle immer<br />
wieder in wahre Begeisterungsstürme<br />
aus. Am Ende erreichte<br />
Michael Haas den sehr beachtlichen<br />
vierten Platz in dieser Spitzengruppe.<br />
Den Sportlern aus allen Nationen<br />
wurde auch ein abwechslungsreiches<br />
Abendprogramm mit<br />
einem Konzert und Disco geboten.<br />
Dadurch konnte die vorhandene<br />
Sprachbarriere leichter überwunden<br />
werden und man vergnügte<br />
sich gemeinsam.<br />
Florian Dotzler<br />
NOFI-Lauf<br />
sorgt für ein schönes<br />
Gemeinschaftsgefühl<br />
Am 12.05.2010 bei optimalen äußeren<br />
Bedingungen gingen über<br />
2000 TeilnehmerInnen Oberpfälzer<br />
Firmen auf die 5,8 km lange Strecke<br />
des zweiten Nordoberpfälzer<br />
Firmenlauf (NOFI), der durch die<br />
Weidener Innenstadt führte. Auch<br />
41 MitarbeiterInnen und KlientInnen<br />
von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> waren mit dabei.<br />
Egal, ob ‚durchtrainiert + topfit’<br />
oder ‚Hauptsache ankommen’,<br />
alle stellten sich optimistisch der<br />
Herausforderung und gaben ihr<br />
Bestes. Auch Geschäftsführerin<br />
Sandra <strong>Loew</strong> ließ es sich nicht<br />
nehmen, persönlich vor dem<br />
Start vorbei zu schauen und<br />
„ihre“ <strong>Loew</strong>en moralisch zu unterstützen.<br />
Bester <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>-Läufer<br />
war dabei Günther Herrmann mit<br />
einer Zeit von 26:12 Minuten für die<br />
5,8 Kilometer lange Strecke.<br />
JuH<br />
Unsere Villenstraße<br />
soll schöner werden<br />
Teil 2<br />
Wie bereits angekündigt, geht unsere<br />
Aktion „Unsere Villenstraße soll schöner<br />
werden“ weiter.<br />
Nachdem unsere Bürotüre bereits einige<br />
Jahre auf dem „Rahmen“ hat und sie somit<br />
schon fast Nostalgiewert besitzt, haben<br />
wir beschlossen keine neue Türe anzuschaffen,<br />
sondern die „Alte“ ganz nach<br />
dem „Ökonomiemodell“ zu restaurieren.<br />
Ganz unter dem Motto „aus alt macht<br />
neu“ haben wir ein Gruppenprojekt zur<br />
Rettung der Bürotür ins Leben gerufen.<br />
Zahlreiche Helfer brachten sie vorsichtig<br />
ins Freie um sie mit Hilfe von Schleifpapier,<br />
Spachteln und Bandschleifer von<br />
den Lackschichten der letzten, harten<br />
Jahre zu befreien. Ein neues Konzept<br />
für die Gestaltung unserer lieben „Bütü“<br />
steht bereits schon, da es aber soooo<br />
viele Lackschichten waren, wurde sie<br />
leider nicht rechtzeitig bis Redaktionsschluss<br />
fertig. Daher müsst ihr euch bis<br />
zu nächsten Ausgabe von „Unsere Villenstraße<br />
soll schöner werden“ mit dem<br />
endgültigen Ergebnis gedulden. Vorab<br />
schon ein kleiner Eindruck unserer Arbeit<br />
in Bildern.<br />
Angelika Fogle / GL – Villenstraße<br />
Toni Tachlinski - Villenstraße<br />
Kunstpreis<br />
für Brigitte Gebert<br />
Erstmals vergebene Auszeichnung für<br />
Bewohnerin der Wohngruppe Ferrerhof<br />
173 Kunstschaffende mit geistiger Behinderung<br />
haben sich mit insgesamt 460 Arbeiten<br />
am erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb<br />
„kunst.preis für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
in Niederbayern und der Oberpfalz“<br />
beteiligt. Der 1. Preis ging nun nach<br />
Kollnburg. Brigitte Gebert heißt die Siegerin.<br />
Ihr Bild trägt den Titel „Ich“. Mit Abtönfarbe<br />
hat die Bewohnerin der Wohngruppe „Ferrerhof“<br />
sich selbst auf Tonpapier gemalt.<br />
Das Bild hat Wirkung gezeigt, es hat Brigitte<br />
Gebert den mit 1000 Euro dotierten ersten<br />
Preis beim „kunst.preis“ eingebracht.<br />
Ausgelobt hatten den Kunstpreis die Kirchliche<br />
Jugendfürsorge der Diözese Regensburg<br />
und der Kunst- und Gewerbeverein<br />
Regensburg. Ihr Ziel war es, „ein<br />
Bewusstsein dafür zu schaffen, über welche<br />
potenziellen Fähigkeiten und kreativen Talente<br />
Menschen mit Behinderung verfügen.“<br />
Auch aus Kollnburg gingen mehrere Bilder<br />
bei den Wettbewerbsveranstaltern ein,<br />
die Bewohner des „Ferrerhofs“ im Rahmen<br />
der einmal wöchentlich stattfinden künstlerischen<br />
Arbeit mit Erzieherin Nina Thiel-<br />
Stobbe angefertigt hatten. Brigitte Geberts<br />
ausdrucksstarkes Bild entstand ebenfalls<br />
bei diesem Projekt. Zusammen mit 189<br />
weiteren Werken schaffte es „Ich“ in die<br />
nächste Runde. Die Jury hatte sie aus den<br />
insgesamt 460 Fotos von Arbeiten ausgewählt.<br />
Im Finale begutachtete die Kommission<br />
dann die Originale und ermittelte daraus<br />
die Preisträger.<br />
Das Siegerbild von Brigitte Gebert ziert nun<br />
das Titelbild des Ausstellungskatalogs zum<br />
„kunst.preis für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
in Niederbayern und der Oberpfalz“.<br />
Hier sind die Werke von Brigitte Gebert<br />
und 76 weiteren Kunstschaffenden mit geistiger<br />
Behinderung präsentiert. Insgesamt<br />
105 Arbeiten aus den Bereichen Malerei,<br />
Grafik, Fotografie, Skulptur, Plastik und Objekt<br />
waren bis 31. Juli in den Räumen des<br />
Kunst- und Gewerbevereins Regensburg zu<br />
sehen.<br />
Im Rahmen der Vernissage in Regensburg<br />
haben Vertreter der Kirchliche Jugendfürsorge<br />
der Diözese Regensburg und des Kunst-<br />
und Gewerbeverein Regensburg die Sieger<br />
des Kunstwettbewerbs ausgezeichnet. Für<br />
Brigitte Gebert nahm Nina Thiel-Stobbe den<br />
Preis entgegen.<br />
Artikel aus dem Viechtacher<br />
Bayerwaldboten vom 19.07.2010<br />
Abdruck mit freundlicher Genehmigung<br />
DR. LOEW KREATIV _<br />
Bilder oben: Brigitte Gebert<br />
und ihr Gewinnerbild „Ich“,<br />
das auch die Titelseite des<br />
Ausstellungskatalogs ziert.<br />
Villenstraße: Die Bürotür<br />
wird gerettet - v.l.n.r.: Janina<br />
Röder, Karl-Heinz Schmitz,<br />
Michael Theus<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 41
42<br />
_JUBILÄEN 2009 / 2010<br />
Zwei Jubiläen<br />
in der schönen<br />
Villenstraße<br />
Frau Carola Hausmann<br />
konnte am 30.05.2010 ihren<br />
50. Geburtstag feiern.<br />
Anlässlich ihres Jubiläums<br />
wurden ihr gleich zwei Geschenkkörbe<br />
überreicht.<br />
Die „Dichterin“ des Hauses<br />
ließ es sich nicht nehmen,<br />
ein passendes Gedicht für<br />
Sie zu verfassen und bei der<br />
großen Geburtstagsfeier zu<br />
verlesen.<br />
Am 1. Juni 2010 war dann<br />
Herr Josef Rieger dran.<br />
Auch er wurde anlässlich<br />
seines 50. Geburtstages mit<br />
einem großen Geschenkkorb<br />
überrascht. Bei strahlendem<br />
Sonnenschein kamen seine<br />
Eltern zu Besuch und wir<br />
konnten eine unserer bekannten<br />
Gartenpartys feiern.<br />
Angelika Fogle<br />
Gruppenleitung<br />
Villenstraße<br />
Jubiläen 2010 in<br />
Schwandorf und Neumarkt<br />
30 Jahre<br />
Konstanze Weihard<br />
10 Jahre<br />
Lisa Schmaderer SAD<br />
Richard Ostermayr („Stelli“) SAD<br />
Lydia Benke NEU<br />
5 Jahre<br />
Anita Ringsleben NEU<br />
Sigrid Fischer SAD<br />
Liebe Mitarbeiter/innen,<br />
auch in diesem Jahr freue ich mich über insgesamt<br />
70 Jubiläumsjahre innerhalb meiner Einrichtungen<br />
Schwandorf und Neumarkt!<br />
An dieser Stelle möchte ich Euch, liebe Mitarbeiter,<br />
herzlich zu Eueren Jubiläen beglückwünschen.<br />
Vielen Dank für die sehr gute Zusammenarbeit in den<br />
vergangenen Jahren, für Eueren Einsatz und das außergewöhnliche<br />
Engagement.<br />
Ich freue mich auf noch viele erfolgreiche Jahre der<br />
Zusammenarbeit im Unternehmen <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale<br />
Dienstleistungen Neumarkt/Schwandorf.<br />
Euere Beate Stewart | Einrichtungsleitung<br />
Happy Birthday!<br />
Am 26.06.1950 - vor genau<br />
60 Jahren - wurde unser<br />
Fachdienstleiter Volker<br />
Schütze geboren!<br />
Um diesen Tag gebührend<br />
zu feiern, lud er alle Mitarbeiter<br />
des Jägerhofes am<br />
29.06.2010 zu einer abendlichen Grillparty ein. Der laue Sommerabend<br />
passte hervorragend dazu. Die zahlreich erschienen Gäste wurden<br />
mit reichlich original Thüringer Spezialitäten verwöhnt.<br />
Volker Schütze arbeitet seit mehr als 14 Jahren im Jägerhof und ist ein<br />
sehr beliebter Kollege. Schon allein deshalb ließen sich die Mitarbeiter einiges<br />
einfallen, um die Feier mit Gedichten und Sketchen zu bereichern.<br />
Sogar ein GBP wurde eigens für ihn geschrieben, denn er zählt<br />
schließlich schon die Jahre bis zu seiner Rente und neben „Ressourcen“<br />
haben sich schon allerlei „Probleme“ bei ihm eingestellt.<br />
Der Clou war wohl der „Laptop“ der etwas anderen Art, zu dem alle<br />
Mitarbeiter etwas beigetragen haben. Die Anschaffung eines echten<br />
Laptops war ein schon lang gehegter Wunsch von Herrn Schütze und<br />
wurde inzwischen auch schon in die Realität umgesetzt.<br />
Wir wünschen uns noch ein paar schöne Jahre mit unserem FD - immerhin<br />
hat er schon sein „Renteneintrittsalter“ hoch gestuft und bleibt<br />
uns somit noch ein bißchen länger erhalten.<br />
Christine Welnhofer | stellv. Einrichtungsleitung Haus Jägerhof<br />
Die Heimleitung vom<br />
Jägerhof<br />
gratuliert den folgenden<br />
Bewohnern und Mitarbeitern<br />
zu ihren Jubiläen:<br />
Bewohner<br />
5 Jahre<br />
Maria Bruckner, David Weßel<br />
Mitarbeiter<br />
5 Jahre<br />
Peggy Kulik<br />
10 Jahre<br />
Erika Posset, Cornelia Weiherer<br />
Bayreuth<br />
Meistersingerstraße<br />
5 Jahre<br />
Susanne Philipp<br />
10 Jahre<br />
Barbara Böhner<br />
Elisabeth Trumpf<br />
15 Jahre<br />
Tanja Eckert<br />
Carola Buchholz<br />
Claudia Horn<br />
Susanne Pankonin<br />
Rudi Wendland<br />
Jubilare in der<br />
Schreinermühle:<br />
5 Jahre<br />
Elisabeth Augustin<br />
Bettina Roller<br />
10 Jahre<br />
Marion Robl<br />
Maria Hauptmann<br />
Jenni Achatz<br />
Sonja Krieg<br />
15 Jahre<br />
Birgit Kargl<br />
Katja Kurtaj<br />
Elisabeth Gundermann<br />
20 Jahre<br />
Gaby Danielak<br />
Barbara Hagengruber<br />
25 Jahre<br />
Birgit Schmuck<br />
Ich möchte mich ganz herzlich<br />
bei den Mitarbeiterinnen<br />
für ihren Einsatz, sowie ihr<br />
Engagement bedanken und<br />
freue mich auf viele weitere<br />
gemeinsame Jahre und gute<br />
Zusammenarbeit.<br />
Petra Stiedl<br />
Mitarbeiterinnen<br />
des Bereiches<br />
Mertenberg<br />
5 Jahre<br />
Annemarie Ritz<br />
Fuchsenschleife<br />
Mitarbeiter<br />
Anneliese Dimeski<br />
35 Jahre<br />
Klienten<br />
Dieter Angst,<br />
35 Jahre<br />
Uwe Holzenthal<br />
35 Jahre<br />
Hans-Jürgen Pödtke,<br />
35 Jahre<br />
Waldemar Semeniuk<br />
35 Jahre<br />
Gerolzhofen<br />
Mitarbeiter 10 Jahre:<br />
Tanja Bonengel<br />
Ramona Heinzl<br />
Monika Horn<br />
Manuela Pfaff<br />
Mitarbeiter 5 Jahre:<br />
Katharine Braun<br />
Inge Dohle<br />
Eva Hügelschäfer<br />
Alicja Lubschik<br />
Patrick Kneuer<br />
Ludmilla Mischutin<br />
Danke + Alles Gute!<br />
Uwe Trautner<br />
Markus Metz<br />
Einrichtungsleitung<br />
Gerolzhofen<br />
25 Jahre bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong><br />
Wernberg-Köblitz<br />
Haus Hutanger<br />
Rolf-Werner Hübener<br />
Hiermit möchten wir unserem Rolf-<br />
Werner Hübener, der jetzt 25 Jahre bei<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> ist, ganz herzlich gratulieren.<br />
Am 25.07.1985 zog Herr Hübener, damals<br />
im Alter von 28 Jahren, hier am<br />
Hutanger in Wernberg ein. Schnell fühlte<br />
er sich hier wohl, bewohnte ein Doppelzimmer<br />
und besuchte die WfBM. Als<br />
dann auch noch nach einigen An- und<br />
Umbaumaßnahmen am Hutanger ein<br />
Einzelzimmer für ihn bezugsfertig war,<br />
fühlte er sich pudelwohl. Dies ist bis<br />
heute so geblieben.<br />
Wir freuen uns mit ihm, wenn er nach<br />
Weiden fahren kann, um sich DVDs zu<br />
kaufen und ärgern uns mit ihm, wenn<br />
der Küchendienst schon wieder unzubewältigende<br />
Ansprüche an ihn stellt.<br />
Wir sind froh, ihn schon so lange begleiten<br />
zu dürfen und hoffen auf viele<br />
weitere gemeinsame Jahre.<br />
Das Hut-Team<br />
Jubiläen in Maxhütte<br />
Unser Haus Maxhütte wird zwar erst 20 Jahre,<br />
aber wir haben trotzdem die wirklich sehr große<br />
Ehre, zwei Bewohnerinnen zu langjährigen Jubiläen<br />
zu ehren.<br />
Frau Marion Müllges ist seit Januar 1975, also<br />
35 Jahre bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>. „Erst“ seit 25 Jahren ist<br />
Frau Renate Knopek - seit Januar 1985 - mit<br />
dabei.<br />
Ich möchte mich sehr für die Treue und die schönen<br />
Jahre bedanken und hoffe auf viele weitere<br />
Jahre. Auch alle Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten sich<br />
für die schönen gemeinsamen Jahre recht herzlich<br />
bedanken.<br />
So, nun komme ich zu etwas weniger großen<br />
Zahlen - diese sind aber wie ich finde auch nicht<br />
zu verachten. Zuerst möchte ich mich bei Frau<br />
Karin Wein mit 15 Jahren (eigentlich schon 16<br />
Jahre) ganz herzlich für die schönen und aufregenden<br />
Jahre bedanken.<br />
Nun zu unseren 10jährigen: Herr Klaus Holler<br />
ist seit März 2000, Frau Michaela Schönstein<br />
seit April 2000 und Frau Nadja Meier seit November<br />
2000 bei uns im Haus beschäftigt<br />
auch bei euch möchte ich mich ganz herzlich<br />
für die langjährige und gute Zusammenarbeit<br />
bedanken.<br />
Jetzt zu unseren „Küken“ mit 5 Jahren, Frau<br />
Stefanie Lehner seit Mai 2005 und Frau Manuela<br />
Kellermann seit November 2005. Ich hoffe<br />
sehr, dass ich auch mit Euch mindestens die 15<br />
Jahre vollmachen kann. Vielen Dank für die sehr<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
Ich möchte aber auch die Gelegenheit nutzen<br />
und mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
im Haus Maxhütte für das große Engagement<br />
und wirklich gute Arbeit bedanken.<br />
Anna Norgauer-Dziuba<br />
Brieffreundschaft<br />
Ich heiße Thomas Rolf Bauer, geboren am<br />
06.08.1963 in Maulbronn. Seit 16 Jahren lebe<br />
ich bei <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen in<br />
Maxhütte-Haidhof. Meine Hobbys sind Udo Lindenberg,<br />
Gesellschaftsspiele (vor allem Mensch<br />
ärgere dich nicht), Basteln, Puzzeln, Malen, Lesen,<br />
kreative Tätigkeiten.<br />
Ich bin ausgebildeter Kfz-Mechaniker und interessiere<br />
mich daher für Autos, vorwiegend Opel.<br />
Meine Lieblingsspeisen sind schwäbische<br />
Spätzle, Schnitzel und Steak. Sollte ich bei jemandem<br />
das Interesse geweckt haben freue ich<br />
mich über jeden Brief.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> - Haus Maxhütte<br />
Thomas Rolf Bauer<br />
Schwandorfer Str. 3 | 93142 Maxhütte-Haidhof<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010 43<br />
10 Jahre<br />
Kerstin Berg<br />
Marion Raab<br />
Monika Riedl<br />
15 Jahre<br />
Brigitte Parragh<br />
Kristina Bauer<br />
20 Jahre<br />
Birgit Götz<br />
25 Jahre<br />
Brigitte Lang<br />
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit<br />
und euer Engagement.<br />
Petra Brehm,<br />
Einrichtungsleitung<br />
JUBILÄEN | Brieffreundschaft _
Vorankündigung<br />
3 . F a c h t a g u n g<br />
Doppeldiagnose „Psychose und Sucht“:<br />
Eine Herausforderung für die Helfersysteme<br />
Menschen mit der Doppeldiagnose „Psychose und Sucht“ sind eine Herausforderung für alle Hilfe- und<br />
Helfersysteme. In der beschützenden Einrichtung in Lichtenau sind ca. 30 % der Bewohner diesem<br />
Personenkreis zuzuordnen. In der Reihe der Fachtage von <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen möchten<br />
wir Sie nach Lichtenau/Landkreis Ansbach einladen. Bitte merken Sie sich den Termin vor:<br />
Donnerstag, den 10.03.2011 | 9.30 - 17.00 Uhr<br />
Markt Lichtenau, Landkreis Ansbach<br />
Einführung: „Beschützende Unterbringung bei Doppeldiagnosen ‚Psychose-Sucht’:<br />
Chancen – Risiken – Grenzen“.<br />
ReferentInnen: Angelika Zangl, Dipl. Psychologin, Gerhard Bergmann Dipl. Sozialpädagoge,<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Lichtenau.<br />
Impulsreferat: Grundlagen der Psychoedukation für Menschen mit Doppeldiagnosen.<br />
Dipl. Psychologe Roberto D’Amelio ist der Fachbuchautor des Standardwerkes<br />
zu diesem Thema und steht nach seinen Ausführungen für Fragen zur Verfügung.<br />
Workshops: Der Nachmittag wird durch Workshops geprägt sein. Die Themenpalette orientiert sich<br />
an den aktuellen Fragestellungen zur Betreuungsarbeit bei diesem Personenkreis.<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> <strong>PERSPEKTIVE</strong> 2010<br />
Neurobiologische Grundlagen bei Doppeldiagnosen ‚Psychose und Sucht’.<br />
Leitung: <strong>Dr</strong>. Uwe Enders, Oberarzt, Bezirksklinikum Ansbach.<br />
Attachment-Arbeit im Zwangskontext –<br />
Schaffung von hilfreichen Bindungsformen im beschützenden Setting.<br />
Leitung: Angelika Zangl, Dipl. Psychologin, <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong>, Lichtenau.<br />
Psychoedukation bei Doppeldiagnosen ‚Psychose und Sucht’<br />
Leitung: Roberto D’Amelio, Dipl. Psychologe, Uniklinikum Saarland, Homburg/Saar.<br />
Die innere Grenze finden – Interpersonelle Anforderungen an die Helfer<br />
in der Arbeit mit Menschen mit Doppeldiagnosen.<br />
Leitung: Eva Neuner, Dipl. Pädagogin, Paar- und Familientherapeutin (DGFS),<br />
Systemische Supervisorin (DGFS), Nürnberg.<br />
Netzwerkarbeit im Versorgungs- und Sozialsystem<br />
als Basis für die Versorgung von Menschen mit Doppeldiagnosen.<br />
Leitung: Uwe Reißmann, Dipl. Sozialpädagoge, Lichtenau.<br />
Anmeldungsunterlagen:<br />
finden Sie ab dem 15.11.2010 auf unserer Homepage www.dr.loew.de<br />
Dort werden zudem detaillierte Informationen zu dem Fachtag veröffentlicht.<br />
Bei Interesse können Sie sich auch vorab per eMail unter lichtenau@loew.de<br />
für die Teilnahme vormerken lassen.<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Soziale Dienstleistungen GmbH & Co. KG<br />
G e w e r b e r i n g S ü d 1 2 | 9 2 5 3 3 We r n b e r g - K ö b l i t z<br />
Tel 09604 / 915 220 | E-Mail: loew@loew.de<br />
www.dr.loew.de<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.