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P E R S P E K T I V E - Dr. Loew

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Ambulante Jugend-<br />

& Familienbetreuung<br />

in neuen Räumen<br />

Die ambulante Jugend- und Familienbetreuung<br />

bei hat seit diesem Jahr ein Büro!<br />

<strong>Dr</strong>ei schöne gemütliche Räume im Herzen<br />

von Weiden. Hier können wir voller Tatendrang<br />

und Elan mittlerweile 34 Klienten<br />

betreuen. Grund genug, uns und unsere<br />

Arbeit hier vorzustellen:<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> betreut seit 2006 Jugendliche<br />

ambulant. Zuerst haben wir nur psychisch<br />

kranke Jugendliche betreut. Mittlerweile<br />

bieten wir SPFH (Sozialpädagogische Familienhilfe),<br />

ISE (intensive Sozialpädagogische<br />

Einzelbetreuung), EB (Erziehungsbeistandschaft),<br />

Begleiteten Umgang, Schulbegleitung<br />

und Clearing an.<br />

Einzelne Zusatzangebote, wie Soziale Fertigkeiten<br />

Trainings, Freizeitangebote und<br />

Schwimmkurse stehen auch schon auf dem<br />

Programm. Unsere Teamstruktur ist noch etwas<br />

eigenwillig aber nichts-desto-trotz effektiv.<br />

Wir haben ein Stammteam von 5 festen<br />

Mitarbeitern nur für die Ambulante Betreuung<br />

und ein erweitertes Team von 7-9 Mitarbeitern,<br />

welche je nach Kapazität 1-3 Betreuungen<br />

(ca. 4-20 Stunden) übernehmen.<br />

Die ambulante Betreuung wird von Familien<br />

und Jugendlichen in Anspruch genommen,<br />

die bei Problemen nicht mehr weiter wissen<br />

und dringend Unterstützung benötigen. Im<br />

Hilfeplangespräch mit den Betroffenen, dem<br />

Sachbearbeiter vom Jugendamt und uns wird<br />

dann genau festgelegt, welche Ziele mit der<br />

Betreuung erreicht werden sollen. Das kann<br />

Integration in die Schule sein, Soziale Netzwerke<br />

aufbauen, lernen bei Konflikten nicht<br />

mit Gewalt oder Rückzug zu reagieren, Erziehungsfähigkeiten<br />

auszubauen, lernen Grenzen<br />

zu setzen etc…Oft geht es auch darum, das<br />

Selbstwertgefühl zu verbessern, mehr „Selbstbewusstsein“<br />

zu erlangen und damit auch bewusster<br />

und liebevoller mit sich umgehen zu<br />

lernen. Wir von <strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> überlegen uns dann<br />

zusammen mit den Familien und Jugendlichen,<br />

mit welchen Maßnahmen wir die Ziele<br />

erreichen wollen. Da ist Kreativität gefragt und<br />

mit Spaß geht es oft viel einfacher, aber nicht<br />

immer ist das möglich (leider).<br />

Manchmal kommt man als Betreuer bei den<br />

Familien an, wie die Fliege in der Suppe. Das<br />

ist natürlich sehr unangenehm für alle Beteiligten<br />

und viel Taktgefühl und großes Engagement<br />

ist da von den Mitarbeitern gefragt,<br />

um ein tragfähiges Arbeits- und damit auch<br />

Vertrauensverhältnis aufbauen zu können.<br />

Wenn dies gelingt, ist es allerdings ein ganz<br />

besonderer Erfolg und berührt uns alle auf<br />

eine besondere weise sehr.<br />

Ramona Scheunemann<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> FACHLICH_<br />

Initiative Partizipation<br />

Partizipation - da steckt doch das Wort<br />

„Party“ drin!?<br />

Die Einladung kam vom Landesjugendamt:<br />

„Initiative Partizipationsstrukturen in der Heimerziehung“<br />

stand da auf dem Schreiben.<br />

Partizipation - was hat das mit uns zu tun?<br />

Mitsprache bzw. Beteiligung, so die wörtliche<br />

Bedeutung. Aber was heißt das für die Organisation,<br />

für den Alltag in einer Jugendwohngruppe?<br />

Was haben wir an Beteiligung? Wie schaut<br />

das bei uns aus? So lauten auch die Themen<br />

der Arbeitsgruppen, die auf dem Seminar auf dem Programm standen.<br />

Eingeladen waren Jugendeinrichtungen aus ganz Bayern, je ein Jugendlicher<br />

mit Erzieher. Die Veranstaltung dauert ganze drei Tage, Veranstaltungsort war<br />

Burg Hoheneck bei Ipsheim. Ein sehr schöner Ort zum Arbeiten, mitten in den<br />

fränkischen Weinbergen. Aus der Weidner Jugend-WG „Isabelle“ nahm Danzi<br />

mit Betreuerin Karin an der Veranstaltung teil. Aus der WG „Laura“ hat sich<br />

Chris mit seinem Bezugsbetreuer Micha angemeldet.<br />

Die Burg Hoheneck war so imposant wie die Teilnehmerliste. Die Liste „entlarvte“<br />

nicht nur die Mitarbeiter des Landesjugendamtes. Es waren auch Teilnehmer<br />

vom Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, der Regierung<br />

der Oberpfalz und von verschiedenen Kreisjugendämtern anwesend. Fr. <strong>Dr</strong>.<br />

Liane Pluto gehörte auch dazu. Sie war vielen bekannt, da sie schon mehrere<br />

Publikationen zu dem Seminar-Thema geschrieben hat und Mitarbeiterin des<br />

Deutschen Jugendinstitut e.V. ist.<br />

Mitte Juli stürmten somit über 60 Erzieher, Pädagogen und Jugendliche das<br />

fränkische Ipsheim. <strong>Dr</strong>ei Tage kennenlernen, arbeiten in Kleingruppen, Diskussionen<br />

mit den Kollegen oder den Jugendlichen. Ein hochinteressanter Erfahrungsaustausch<br />

mit den anderen Einrichtungen! Wir von <strong>Loew</strong> waren eher<br />

„Neulinge“ im Bereich der Jugendhilfe. Es ist oft eine sehr politische Sache,<br />

diese Partizipation. Mehr Demokratie, ein Gruppensprecher, ein Vertrauenserzieher,<br />

geheime Wahlen innerhalb der Gruppe, Tutoren für „die Neuen“… Eine<br />

neutrale Person, die nichts mit der WG zu tun hat und als Ansprechpartner für<br />

die Probleme unserer Jugendlichen da sein soll, mit denen sie nicht zu uns<br />

kommen? Haben wir nicht. Aber: Brauchen wir das? Was passiert hier? Sollen<br />

die Erzieher etwa entmachtet werden? Die jungen Leute brauchen doch ihre<br />

Regeln und Grenzen. Nein, natürlich geht es nicht um Entmachtung. Es ist<br />

eine Zusammenarbeit mit beiderseitigem Respekt und realistischen Vorstellungen,<br />

die hier eingefordert wird.<br />

Unsere Zöglinge haben sich natürlich die tollsten Sachen gemerkt. Die eine<br />

Gruppe, in der es keine Nachtbereitschaft gibt. Und eine andere, in der jeder<br />

Jugendliche einen Computer auf dem Zimmer hatte, ganz zu schweigen von<br />

nagelneuen Flachbildschirm. Die erzieherlose Multi-Media-Wohngruppe ist<br />

also das Ziel unserer Jugendlichen. Also doch Party, statt Partizipation? Na,<br />

das ist auf jedem Fall ein Anfang. Jetzt gilt es, die Anregungen und Ideen aus<br />

dem Seminar im Gruppenalltag umzusetzen. Ein spannender Prozess, der nur<br />

mit der Beteiligung aller gelingen kann.<br />

Michael Hartinger / WG Laura<br />

einige MitarbeiterInnen der ambulanten Jugend- u. Familienbetreuung- v.l.n.r.:<br />

Alexandra Pleines, Lydia Tupaj, Claudia Warken, Leo Rauch, Ramona Scheunemann<br />

<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> PERSPEKTIVE 2011<br />

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