Gesundheitspolitik 70 · ZKN mit teiluNgeN · 2 | 2007 54..Winterfortbildungs.. 54..Winterfortbildungskongress. der.Zahnärztekammer.Niedersachsen Braunlage war wieder ein großer Erfolg Erst.die.Gesundheitspolitik.–. dann.»Der.Weg.zum.dauerhaft.schönen.Lächeln«./. Präsident.der.Bundeszahnärztekammer.machte.Mut.–. Festredner.Prof..Fritz.Beske.klärte.auf./. Kammerpräsident.Dr..Michael.Sereny.zog.positive.Bilanz
kongress.der.Zahnärztekammer.Niedersachsen,.Braunlage Mehr als 800 Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie viele Vertreterinnen des Zahnärztlichen Fachpersonals hatten sich zum diesjährigen 54. Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen vom 17. bis 20. Januar 2007 in Braunlage im Harz zusammengefunden. Diese Traditionsveranstaltung, die wiederum voll ausgebucht war, fand nunmehr zum 19. Male im Maritim Berghotel Braunlage statt. Das Generalthema hieß »Präventive und ästhetische Zahnheilkunde – Der Weg zum dauerhaft schönen Lächeln«. Der Kongress stand auch in diesem Jahr wieder unter der bewähr ten Leitung des Tagungspräsidenten Prof. Dr. Thomas Attin von der Universität Zürich. Zur Eröffnungsveranstaltung konnte der Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen, Dr. Michael Sereny, mehrere hundert Gäste begrüßen. Unter den Ehrengästen waren der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, und Vizepräsident Prof. Dr. Sprekels sowie als Festredner Prof. Dr. Fritz Beske, Gründer und Leiter des Instituts für Gesund- fotos: M. König heits-System-Forschung Kiel. Präsident Sereny erinnerte zu Beginn an seinen Vorvorgänger Dr. Erich Bunke, der von 1977 bis 1993 Kammerpräsident in Niedersachsen war, sich in seiner Amtszeit große Verdienste, besonders auch nach der Wiedervereinigung um den Aufbau der Nachbarkammer Sachsen-Anhalt in Magdeburg, erworben hat und kürzlich im Alter von 89 Jahren gestorben war. »Unsere Mitglieder kommen nicht zu diesem Kongress, um eine gesetzliche Fortbildungspfl icht zur erfüllen, sondern um ihre Praxen, ihre Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, für den Wettbewerb zu stärken«, sagte der Präsident. Er erinnerte daran, dass der Eröffnungstag des Winterfortbildungskongresses im vergangenen Jahr genau auf den »Tag der Ärzte« fi el mit dem Auftakt zu zahlreichen lokalen und bundesweiten Aktionstagen gegen die Pläne der Großen Koalition in Berlin zur Gesundheitsreform. Die Erfolge seien leider nicht zufriedenstellend gewesen. Die Koalitionspartner hätten das Projekt, das weder die Fachleute noch die Betroffenen begrüßten, ohne Skrupel durchgezogen; »noch schlimmer: die meisten verstehen noch nicht einmal den Sinn!« Schlagworte wie »Keine Zwei-Klassen-Medizin« müssten dafür herhalten, ein System zu zerstören, das selbst nach eigener Beurteilung momentan leidlich funktioniert, aber nicht um die zukünftigen gravierenden Mängel zu beseitigen, nämlich Unterfi nanzierung in Bezug auf Demographie und medizinischen Fortschritt, sondern um eine Staatsmedizin einzuführen. Keines der Ziele der Reform sei mit dem vorliegenden Gesetz erreicht. Im Gegenteil, das Vertrauen in das System werde mutwillig und systematisch zerstört. Die SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt mache seit Jahren nichts anderes – »und der kollektive Aufschrei fehlt!« Die Experten seien für die Regierung das, was Straßenlaternen für einen Betrunken sind – sie dienen zum Festhalten, aber nicht zur Erleuchtung, zog Präsident Sereny einen drastischen Vergleich. Ein Gutes hätten die Ärzteproteste doch gehabt: »Die Gesundheitsberufe rücken enger zusammen, die Politik wird die langfristigen Folgen zu spüren bekommen, das Vertrauen in diese Politik sinkt, das Vertrauen den Ärzten gegenüber steigt. Die Chancen, in unseren Praxen Einfl uss auf künftige Wahlen zu nehmen, steigen. Wir müssen und werden sie nutzen.« Dr. Dr. Jürgen Weitkamp: »Wir müssen unser Schicksal selbst gestalten und nicht verwalten, mit Intelligenz und Klugheit …« Dr. Weitkamp: Das Schicksal selbst in die Hände nehmen Der »oberste deutsche Zahnarzt«, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, bekannte, er sei mit Freude und nicht als Pfl ichtübung nach Braunlage zu den niedersächsischen Zahnärzten gekommen. Noch unter dem Eindruck des kurz vorher stattgefundenen Neujahrsempfangs der Bundeszahnärztekammer berichtete er, dass die fünf Begrüßungsreden der Vertreter der Bundestagsparteien fünf »Oppositionsreden« mit einheitlicher Kritik an der Gesundheitsreform gewesen seien. Wenn die Bundestagsabgeordneten, zumindest die der Koaltionsparteien CDU/CSU und SPD, dem Gesetz zustimmten, geschehe das aus reinem politischem Machterhalt, nicht aus Überzeugung. Selbst der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Peter Struck, habe gesagt: »Wenn Sie sich über die Gesundheitspolitik der SPD in- 2 | 2007 · ZKN mit teiluNgeN · 71