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n HOZ: Honorarordnung verabschiedet n Hartmannbund: Rein ins ...

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PRESSE & MEDIEN<br />

mit der FVDZ-Verbandszeitschrift<br />

»Der Freie Zahnarzt«.<br />

Das Monatsmagazin<br />

berichtet über aktuelle Ereignisse<br />

aus Gesundheitspolitik,<br />

Standespolitik und<br />

Verbandsleben. Informationen<br />

gibt es auch unter<br />

www.fvdz.de.<br />

Der Freie Verband Deutscher<br />

Zahnärzte ist mit rund<br />

20.000 Mitgliedern der größte<br />

unabhängige Berufsverband<br />

in Deutschland. Anders<br />

als die zahnärztlichen Körperschaften<br />

(Kammern und<br />

Kassenzahnärztliche Vereinigungen)<br />

unterliegt der<br />

Freie Verband keinerlei<br />

staatlicher Aufsicht und<br />

Kontrolle. Er handelt politisch<br />

frei und unabhängig.<br />

Seine Aufgabe sieht er darin,<br />

alternative Handlungsoptionen<br />

für Zahnärzte für ein<br />

zukunftsfähiges Gesundheitswesen<br />

zu entwickeln.<br />

Er engagiert sich für zahnärztliche<br />

Therapiefreiheit,<br />

Offenheit moderner zahnärztlicher<br />

Methoden für alle<br />

Patienten, Prophylaxeförderung,<br />

mehr Eigenverantwortung<br />

für Patienten und<br />

Zahnärzte sowie eine solide<br />

Finanzierung der Zahnheilkunde.<br />

fvDz, 24.1.2007<br />

Unser Sozialismus<br />

Das Land durchlebt einen<br />

Linksruck. Man sollte es<br />

nicht glauben: keine zwei<br />

Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch<br />

des Sozialismus<br />

in unserem Land und<br />

weltweit soll dieses erprobt<br />

untaugliche System nun<br />

schrittweise aber schließlich<br />

vollständig in unsere<br />

Krankenversorgung eingeführt<br />

werden. Die Erledigung<br />

des noch funktionierenden<br />

Privatmarktes ist ein<br />

116 · ZKN mit teiluNgeN · 2 | 2007<br />

ausgesprochenes Anliegen<br />

der Gesundheitsministerin.<br />

Schon bisher zeigte das<br />

Gesundheitswesen alle<br />

typischen Merkmale eines<br />

planwirtschaftlichen Systems,<br />

wenn auch nicht überall<br />

in konsequenter Durchbildung:<br />

Beitritts- und Abnahmezwang<br />

bei quasi<br />

staatlichen Kassen, steuerähnliche<br />

Zwangsbeiträge<br />

mit Umverteilungscharakter<br />

(»Solidarität« genannt),<br />

weitgehend monopolisierte<br />

Preise der Anbieter bis zu<br />

den Gebührenordnungen der<br />

Ärzte (die faktisch eher ein<br />

Staatsgehalt beziehen) und<br />

Rationierungen. Man mache<br />

sich klar, was das alles bedeutet:<br />

nicht Knappheitsrelationen,<br />

sondern Wünsche<br />

von Politikern entscheiden<br />

über die Höhe der Preise.<br />

Hinzu kommt die abenteuerliche<br />

Vorstellung eines<br />

Gesamt-Preisstopps (»Beitragsstabilität«)<br />

für eine<br />

ganze, eigentlich expandierende<br />

Branche. Eine Laienversammlung<br />

– unser<br />

Bundestag – entscheidet<br />

darüber, was überhaupt<br />

noch angeboten oder besser:<br />

abgegeben wird, und<br />

die produzierten Güter und<br />

Dienstleistungen dürfen<br />

nicht »verkauft«, sondern<br />

müssen überwiegend nach<br />

dem Schlaraffenlandprinzip<br />

– zu einem vordergründigen<br />

Nulltarif – abgegeben werden.<br />

»Jeder nach seinen<br />

Bedürfnissen« – im Rahmen<br />

des für ihn Notwendigen,<br />

das die Politik interpretiert.<br />

Der Patient hat keinerlei<br />

Kostenkontrolle, diese üben<br />

vielmehr die Kassen als eine<br />

Art Polizeibehörde von oben<br />

aus, mit dem Minister an der<br />

Spitze. Dieser kann die widerstrebendeSelbstverwaltung<br />

der Anbieter zur Not<br />

durch Kommissare ersetzen<br />

und hat dies schon getan.<br />

Die Anbietergruppen in diesem<br />

System, in dem Leistung<br />

im üblichen Sinn nur<br />

noch wenig zählt, kämpfen<br />

um einen hohen Anteil am<br />

gedeckelten Gesamtbudget<br />

durch politische Druckausübung.<br />

Es ist einzigartig, dass<br />

sie derzeit geschlossen gegen<br />

diese törichte Reform<br />

demonstrieren, ja sogar –<br />

als sonst brave bürgerliche<br />

Leute wie die Ärzte – auf die<br />

Straße gehen oder in berechtigtem<br />

Zorn ihre Praxen<br />

schließen. Das überforderte<br />

Parlament verbraucht seine<br />

Zeit mit einer Diskussion<br />

über Einzelheiten wie der<br />

zumutbaren Selbstbeteiligung<br />

bei der Anschaffung<br />

von Stützstrümpfen.<br />

Nun geht es also darum,<br />

die letzten Reste von Wettbewerb<br />

und funktionierenden<br />

Märkten zu erledigen.<br />

Höhnisch wird diese<br />

Zerstörungsaktion »Wettbewerbsstärkungsgesetz«genannt.<br />

Abgesehen von dem<br />

schon von anderer Seite<br />

ausreichend kommentierten<br />

Monster »Gesundheitfonds«<br />

mit seiner Einheitspauschale<br />

für alle: Wie sieht die Einführung<br />

dieses »Gesundheitssozialismus«<br />

auf den<br />

Restmärkten konkret aus?<br />

Man zwingt den Privaten ab<br />

2009 einen »solidarischen«<br />

Basiseinheitstarif auf, den<br />

man gleichzeitig mit Kontrahierungszwang<br />

für alle freiwillig<br />

Versicherten in der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

öffnet. Das sind 5,1<br />

Millionen Bürger. Auch allen<br />

»Beihilfeberechtigten« im<br />

Beamtentum wird dieser Tarif<br />

zugänglich gemacht, abgesehen<br />

von den anderen<br />

Bestandmitgliedern der PKV<br />

selber. Auch die so genannte<br />

Portabilität – die Übertragung<br />

der Alterrückstellung<br />

bei Versicherungswechsel,<br />

an sich positiv – soll rückwirkend<br />

erzwungen werden,<br />

was weitere Belastungen für<br />

die darauf nicht eingestellten<br />

privaten Kalkulationssysteme<br />

bringen wird. Es ist<br />

absehbar, dass die voraussichtliche<br />

Prämienerhöhung<br />

– Experten rechnen mit 30<br />

bis 50 Prozent – die echten<br />

Privatkunden ebenfalls in<br />

den unkalkulierbaren »Sozialtarif«<br />

zwingen wird. Bisher<br />

schon hat die öffentliche<br />

Konkurrenz den Privaten<br />

das Leben etwa durch immer<br />

wieder drastisch erhöhteVersicherungszwangsgrenzen<br />

(diese sollen<br />

nun endgültig abgeschafft<br />

werden) und etliche<br />

überflüssige Regulierungen<br />

das Wachstum erschwerten.<br />

Nun kommt der Todesstoss.<br />

Der Privatbereich wird auf<br />

das Zusatzgeschäft reduziert.<br />

Gesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt nutzt die konzeptionelle<br />

Unklarheit und<br />

auch die fehlende Courage<br />

vieler Abgeordneter kaltblütig<br />

und unbeirrbar aus. Namentlich<br />

in der durch interne<br />

Kämpfe geschwächten<br />

CSU finden sich ja jetzt<br />

schon etliche, die ebenfalls<br />

mit einer Einheitszwangsversicherung(»Bürgerversicherung«)<br />

liebäugeln. Bei<br />

der Kanzlerin trifft dieser<br />

Todesstreich offenbar auf<br />

keinen prinzipiellen Widerstand.<br />

Zur so genannten (an<br />

sich unsinnigen) Kostendämpfung<br />

wird dieser Vernichtungskampf<br />

nichts beitragen,<br />

im Gegenteil.<br />

Wie sagte doch Erich<br />

Kästner? »Was auch immer<br />

geschieht, nie dürft ihr so<br />

tief sinken, von dem Kakao,<br />

durch den man euch zieht,

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