n HOZ: Honorarordnung verabschiedet n Hartmannbund: Rein ins ...
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Freie.Berufe<br />
BFB fordert: Angriffe auf die Freien Berufe<br />
müssen aufhören!<br />
Die Angriffe auf die Freien Berufe im Gesundheits<br />
wesen, das Öffnen unserer Märkte für gewerbliche<br />
Anbieter sowie das systematische Aufweichen<br />
berufsspezifischer und gesetzlich verankerter Grund<br />
lagen, die e<strong>ins</strong>t für den Schutz und das Wohl der<br />
Bürger manifestiert worden sind, müssen aufhören,<br />
fordert der Bundesverband der Freien Berufe (BFB).<br />
Die Abgeordneten müssen<br />
wissen, dass sie durch den<br />
Generalangriff auf die<br />
Freien Berufe den wesentlichen<br />
Teil des Mittelstandes<br />
in der wissensgestützten Dienstleistungsgesellschaft<br />
treffen. Darüber<br />
hinaus besitzt dieser Generalangriff<br />
auf die gemeinwohlverpflichtenden<br />
Freien Berufe Gesellschaftsveränderungspotential,<br />
warnt der BFB.<br />
»Bisher haben wir alle mit Empa-<br />
thie, rechtsstaatlicher Überzeugung<br />
und in Begeisterung die uns von der<br />
Allgemeinheit übertragenen Nebenpflichten<br />
wahrgenommen – ohne besonderes<br />
Entgelt, ohne zu klagen und<br />
zu murren«, so der Präsident des BFB,<br />
Dr. Ulrich Oesingmann, in Berlin. »Jetzt<br />
müssen wir leider feststellen, dass die<br />
Politik unsere Leistung für die Gesellschaft<br />
nicht sehen will, nicht goutiert,<br />
sondern sich sogar dagegenstellt! Wir<br />
sind uns unserer Bedeutung in der frei-<br />
Winn zur Reform: Operation misslungen, Patient liegt im Koma<br />
Dr. Ulrich<br />
Oesingmann<br />
Der Vorsitzende des <strong>Hartmannbund</strong>es, Dr. Kuno Winn, hat die Einigung der großen<br />
Koalition zur Gesundheitsreform scharf kritisiert: »Das unwürdige Gewürge um eine<br />
Gesundheitsreform endet offensichtlich so, wie es begonnen hat: Mit faulen Kompromissen.«<br />
Es als Erfolg zu verkaufen, eine dringend notwendige Honorarreform von<br />
2009 auf 2011 zu verschieben, spotte jeder Beschreibung und sei ein Schlag <strong>ins</strong> Gesicht der<br />
Ärzteschaft, sagte der <strong>Hartmannbund</strong>-Vorsitzende. »Wenn das die von der Kanzlerin angekündigte<br />
Politik der kleinen Schritte ist, dann gnade uns Gott«, sagte Winn.<br />
Auch der offensichtlich »gezimmerte Kompromiss« zur privaten Krankenversicherung<br />
trage alle Kennzeichen einer Notlösung: »Nichts Halbes und nichts Ganzes, kompliziert<br />
und unüberschaubar.« Vor allem bei den Versicherten würden diese Regelungen die ohnehin<br />
vorhandene Verwirrung über die Pläne der Gesundheitsreform noch deutlich steigern.<br />
»Das Verschieben und Verschleppen von Maßnahmen, die man selber als wichtig erachtet<br />
hat, auf den St.-Nimmerle<strong>ins</strong>tag ist ein Offenbarungseid für die Große Koalition«, sagte<br />
Winn. Daran ändere auch das geringfügige Entgegenkommen im Zusammenhang mit unter-<br />
bzw. überversorgten Regionen nichts. Sein Fazit: »Die Operation ist misslungen, der<br />
Patient liegt im Koma. Da hilft uns auch Kosmetik nicht weiter.«<br />
www.facharzt.de, 12.1.2007 l<br />
foto: zKn-archiv<br />
heitlich-demokratischenGrundordnung und der Funktion unserer Gesellschaft<br />
nicht erst seit den Sonntagsreden<br />
der Regierenden bewusst. Deshalb<br />
appellieren wir an den Deutschen Bundestag,<br />
an die Abgeordneten und alle<br />
unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
sich jetzt gegen die Störung eines<br />
Grundpfeilers der Ordnung, die uns<br />
Sicherheit und Dase<strong>ins</strong>vorsorge bietet,<br />
zur Wehr zu setzen«, sagte der BFB-<br />
Präsident. »Dazu gehört: Das hohe Gut<br />
der Erhaltung der Gesundheit für alle<br />
Menschen zugänglich zu machen sowie<br />
den Zugang zum Recht in allen Teilen<br />
verfügbar, den qualifizierten Rat an<br />
den Steuerbürger und die hochwertige<br />
Planungsleistung zu erhalten. Sonst<br />
könnte diese Ordnung schon bald der<br />
Vergangenheit angehören.«<br />
»Wir dürfen daran erinnern: Hier<br />
geht es um die wesentlichen Güter, die<br />
uns unser freiheitliches und demokratisches<br />
System bietet und auf die unsere<br />
Bürgerinnen und Mitbürger deshalb<br />
ein selbstverständliches Anrecht<br />
haben. Güter, die die Politik nicht nur<br />
im Ausland immer wieder gerne als besondere<br />
Errungenschaft unserer Gesellschaft<br />
anpreist«, sagt der BFB-Präsident.<br />
»An unsere Mitglieder ist der<br />
Aufruf ergangen, auf die Politik zuzugehen<br />
und im Gespräch den Ernst der<br />
Lage zu erläutern. Auch die Bundeskanzlerin<br />
und die gesamte Bundesregierung<br />
sind aufgefordert, die Freien<br />
Berufe betreffende und in Frage stellende<br />
Gesetzesinitiativen zu überprüfen,<br />
zu ändern oder sie gar nicht erst<br />
weiter zu verfolgen. Ich habe noch immer<br />
die Hoffnung, dass Politik durch<br />
Argumente und nicht erst durch Streik,<br />
Demonstrationen und andere, die Bürger<br />
beeinträchtigende Gegenmaßnahmen<br />
– die uns eigentlich wesensfremd<br />
sind – zur E<strong>ins</strong>icht gebracht werden<br />
kann«, so Oesingmann.<br />
Bundesverband der freien Berufe l<br />
2 | 2007 · ZKN mit teiluNgeN · 93