n HOZ: Honorarordnung verabschiedet n Hartmannbund: Rein ins ...
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kongress.der.Zahnärztekammer.Niedersachsen,.Braunlage<br />
Der häufi g zitierte Autor der zahnärztlichen Standespresse plauderte<br />
in entspannter Atmosphäre auch »aus dem Nähkästchen«<br />
der Union kommen, meinte Prof. Beske.<br />
»Eine künftige CDU/CSU/FDP-Koalition<br />
könnte noch einmal eine grundsätzliche<br />
Wende in der Gesundheitspolitik<br />
herbeiführen. Das gilt aber nur noch<br />
für die Bundestagswahl 2009. Danach<br />
ist endgültig Schuss. Dann kann man<br />
vielleicht noch modifi zieren, aber nicht<br />
mehr grundsätzlich ändern«, sagte der<br />
erfahrene Gesundheitsstratege.<br />
In diesem Zusammenhang wies<br />
Prof. Beske darauf hin, dass das jetzt<br />
vorgelegte Gesetz im Wesentlichen<br />
von zwei Frauen vertreten wird, die ihr<br />
Ziel erreichen möchten: CDU-Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel und SPD-Gesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt. Die<br />
Kanzlerin habe ihr politisches Schicksal<br />
mit der jetzigen Gesundheitsreform<br />
verknüpft und möchte natürlich nicht<br />
scheitern. Bundesgesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt dagegen wolle mit der<br />
jetzigen Reform einen Systemwechsel<br />
und den Weg in eine völlige andere<br />
Richtung e<strong>ins</strong>chlagen: Hin zu einem sozialistisch<br />
marxistischen, staatlich dirigierten,<br />
kontrollierten und reglementierten<br />
Gesundheitswesen.<br />
Beske ging mit Ulla Schmidt außerordentlich<br />
hart <strong>ins</strong> Gericht, um den politischen<br />
Hintergrund zu beleuchten.<br />
Schon 1976 hatte sie für den Bundestag<br />
auf der Liste des Kommunistischen<br />
Bundes Westdeutschland (KBW) kandidiert,<br />
der bald in die Fänge des Verfassungsschutzes<br />
geriet. Später trat<br />
Prof. Beske prophezeite schon jetzt, dass es<br />
mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zum 1. April<br />
2007 »eine Phase der Schuldzuweisungen«<br />
geben werde<br />
sie zur SPD über. Aber ihre »Liebe« zur<br />
alten Ideologie kommt immer wieder<br />
zum Vorschein. Dass sie die freien Berufe<br />
am liebsten abschaffen möchte,<br />
ist bekannt. Einzelpraxen sind aus ihrer<br />
Sicht Auslaufmodelle, Medizinische<br />
Versorgungszentren der ehemaligen<br />
DDR schweben ihr vor. Ulla Schmidt<br />
gibt für die SPD den Ton an in der Gesundheitspolitik,<br />
niemand hält sie auf.<br />
Und auch Angela Merkel, die »aus dem<br />
Osten« kommt, mit dem DDR-Gesund-<br />
heitswesen aufgewachsen, mit ihm<br />
vertraut und offenbar damit einverstanden<br />
ist, »gebietet der Bundesgesundheitsministerin<br />
keinen Einhalt«,<br />
wie Prof. Beske meint. Ulla Schmidts<br />
Strategien seien: Nie einen Schritt in<br />
die falsche Richtung, sonst eher verzichten;<br />
und zum anderen die Devise:<br />
Wenn ich eher 100 Prozent will, fordere<br />
ich 200 Prozent, lasse mich großzügig<br />
auf 100 Prozent ein; der Gesprächspartner<br />
ist beglückt, die Hälfte heruntergehandelt<br />
zu haben, aber ich habe<br />
die 100 Prozent, die ich wollte. So einfach<br />
ist das.<br />
Prof. Beske prophezeite schon jetzt,<br />
dass es mit dem Inkrafttreten des Gesetzes<br />
zum 1. April 2007 »eine Phase<br />
der Schuldzuweisungen« geben werde.<br />
Wenn die ersten (gravierenden)<br />
Auswirkungen sichtbar<br />
werden, werde die Politik<br />
sagen, die Ärzte und Krankenkassen<br />
haben Schuld. Die<br />
Leistungserbrin ger würden<br />
sagen, unter diesen Bedingungen<br />
ist die gewollte medizinische<br />
Bestversorgung<br />
nicht möglich. Die Medien<br />
seien natürlich auf der Seite<br />
des gebeutelten Volkes; das<br />
Schicksal der Mediziner, die<br />
gleich nach den Managern<br />
in die Kategorie der Großverdiener<br />
und Abzocker eingereiht<br />
werden, interessiere<br />
sie nicht. Deshalb brauchten<br />
die Verbände des Gesundheitswesen<br />
nicht nur die<br />
Geschlossenheit, sondern<br />
vor allem auch andere, wirksame<br />
Instrumente für ihre<br />
künftige Arbeit.<br />
Eine solide Pressearbeit, die sachlich<br />
informiert, ist enorm wichtig, sie genügt<br />
aber schon lange nicht mehr. Eine<br />
exzellente PR-Arbeit, zielgerichtet und<br />
plakativ, wenn möglich über die Massenmedien<br />
und in unserer heutigen<br />
Fernsehdemokratie natürlich über das<br />
Fernsehen, sind vonnöten. Der Zeitgeist<br />
verlangt tatsächlich andere Mittel.<br />
Zumindest sind sie, auch in die<br />
Zahnärzteschaft, der Überlegung wert.<br />
Rolf Zick l<br />
2 | 2007 · ZKN mit teiluNgeN · 77