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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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E<strong>in</strong>leitung<br />

�arl-�eter �rauss<br />

�<strong>in</strong>fache �eute<br />

�<strong>in</strong>e �nnäherung an �ebensabschnitte<br />

von �eutschen <strong>in</strong> �ngarn durch �erichtsakten<br />

Der Beitrag unternimmt den Versuch e<strong>in</strong>er personenbezogenen Geschichtsforschung<br />

mit e<strong>in</strong>em historisch–anthropologischen Forschungsansatz aus mikrogeschichtlicher<br />

Perspektive. Im Mittelpunkt des Interesses steht der Mensch <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>en spezifischen Lebenswelten. 1 Ziel ist hier die Annäherung an Lebensabschnitte<br />

von drei Frauen anhand von Gerichtsakten. Dieser Versuch bietet sich<br />

aus mehreren Gründen an: Zunächst e<strong>in</strong>mal haben <strong>in</strong> Bezug auf die Deutschen<br />

<strong>in</strong> Ungarn Gerichtsakten <strong>in</strong> der Erforschung von Personen bislang kaum e<strong>in</strong>e<br />

ihren Möglichkeiten adäquate Würdigung erfahren. Dabei handelt es sich bei<br />

nicht-<strong>in</strong>tendierten bzw. nicht freiwillig oder auf der Gr<strong>und</strong>lage von Zwängen<br />

entstandenen Akten über Personen um wichtige Quellen zur Erforschung der<br />

Lebenswelten e<strong>in</strong>facher Menschen <strong>und</strong> illiterater Schichten, die sonst kaum jemals<br />

Spuren h<strong>in</strong>terlassen hätten. Die Bedeutung entsprechender Quellen ist umso<br />

höher e<strong>in</strong>zuschätzen, als zudem e<strong>in</strong>e Annäherung an den Menschen schwer fällt<br />

angesichts e<strong>in</strong>es zu konstatierenden Mangels an „klassischen” Selbstzeugnissen,<br />

wie Autobiographien, Tagebüchern, aber auch Briefen u. a. für das 18. <strong>und</strong> frühe<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

Selbstzeugnisse erfreuen sich <strong>in</strong> der Forschung <strong>in</strong> jüngster Zeit besonderer<br />

Beachtung. 2 Denn sie bieten die Möglichkeit e<strong>in</strong>es Zugangs zum Individuum <strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong>en Lebensäußerungen. Doch <strong>in</strong> Bezug auf die Geschichte der Deutschen <strong>in</strong><br />

Ungarn wurden Selbstzeugnisse bislang nicht – wie eigentlich wünschenswert –<br />

<strong>in</strong> adäquatem Maß zur Erforschung der Menschen herangezogen <strong>und</strong> ausgewertet. 3<br />

1 Zum Forschungsstand RUTZ 2002. E<strong>in</strong>en Überblick zu den Gr<strong>und</strong>lagen der Mikrogeschichte,<br />

der Forschungsgeschichte <strong>und</strong> zum gegenwärtigen Forschungsstand bietet ULBRICHT 2009.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich zur Mikrogeschichte GINZBURG 1993. Zur E<strong>in</strong>ordnung der Mikrogeschichte<br />

SCHLUMBOHM 1998.<br />

2 Vgl. u. a. GREYERZ / MEDICK / VEIT 2001; PETERS 2003.<br />

3 Beispiele für neuere Forschungen anhand von Selbstzeugnissen bei WOLF 2007 <strong>und</strong> WOLF<br />

2009. Doch schon <strong>in</strong> den Deutsch–Ungarischen Heimatsblättern wurden immer wieder<br />

Selbstzeugnisse der Forschung zugänglich gemacht, vgl. zum Beispiel SELIG 1929.<br />

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