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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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Albert F. Reiterer<br />

erwarten war. Dann gab es e<strong>in</strong> starkes Aufholen. Doch der Gew<strong>in</strong>n g<strong>in</strong>g seit<br />

Anfang der 1970er wieder verloren. Beides ist kennzeichnend. Die forcierte Entwicklungspolitik<br />

trug zuerst durchaus Früchte. Doch der versäumte Strukturwandel<br />

kostete sie wieder. Ungarn war im Verband des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe<br />

(RGW) ungewöhnlich früh dran mit se<strong>in</strong>em Stagnieren. Insbesondere<br />

das Durchschlagen der sozioökonomischen Probleme auf die Lebenserwartung<br />

setzte mehr als e<strong>in</strong> Jahrzehnt früher e<strong>in</strong> als z. B. <strong>in</strong> der Sowjetunion. Nach der<br />

„Wende“ tat sich die Schere erst recht auf, wie <strong>in</strong> allen diesen Gesellschaften.<br />

Hier fand e<strong>in</strong> kennzeichnender Prozess statt: Die (hier dargestellte) männliche<br />

Lebenserwartung entwickelte sich sehr viel ungünstiger als die weibliche. Es<br />

sche<strong>in</strong>t als ob Brüche wie der Systemwechsel mit se<strong>in</strong>en Anomietendenzen von<br />

Männern sehr viel schlechter verkraftet werden als von den viel pragmatischer<br />

auf die Bedürfnisse des Alltags ausgerichteten Frauen.<br />

Graphik 4: Gesamtfruchtbarkeitsraten <strong>in</strong> Ungarn <strong>und</strong> Österreich<br />

Quelle: Für Ungarn KSH 1990; Für Österreich ÖStZ, Demographische Jahrbücher<br />

Wenn wir nun die Bevölkerungsstruktur vergleichen, so zeigt sich <strong>in</strong> der<br />

Zwischenkriegszeit das gewohnte Bild: In der weniger entwickelten Gesellschaft<br />

ist der Anteil der Jungen etwas größer, <strong>und</strong> jener der Alten etwas ger<strong>in</strong>ger: Der<br />

Wendepunkt f<strong>in</strong>det sich etwa um das 30. Lebensjahr herum. Besonders groß war<br />

der Unterschied zu Österreich nicht. 1951 hatte er sich nochmals etwas abgeschwächt,<br />

sofern die Kriegse<strong>in</strong>flüsse den Vergleich überhaupt zulassen. 1980<br />

schließlich, nach drei Jahrzehnten ungleicher Entwicklung, zeichnet sich <strong>in</strong> Österreich<br />

die klassische Ausbuchtung <strong>in</strong> der Mitte, die Glockenform der Industriegesellschaften<br />

ab. In Ungarn aber ist im Vergleich dazu das Muster eher unregel-<br />

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