und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
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Edvin Pezo Makedonen vergeben werden. Dies geschieht unter der Ausrede, dass die Minderheitenangehörigen primitiver und ungebildet seien und die Arbeit hierunter leide. Es sei besser, einen besser qualifizierten und geeigneten Arbeiter zu nehmen, als jemanden der noch auszubilden sei. Am Stärksten kommt [diese Einstellung – E. P.] bei Anstellungen im Verwaltungsapparat zum Tragen. ” 44 Die Situation in Kosovo war nicht besser. Zwei Jahre nach dem Fünfjahresplan von 1957, der erstmals große Investitionsmittel für Kosovo vorsah, 45 räumte die gesamtstaatliche Minderheitenkommission ein, bis 1957 sei es versäumt worden, für diese Region eine zielgerichtete und intensive Wirtschaftspolitik zu betreiben und der Beschäftigung von Minderheitenangehörigen sowie deren beruflichen Qualifizierung genügend Aufmerksamkeit zu widmen. Im Resultat habe dies zur Verschärfung des bereits bestehenden wirtschaftlichen Rückstands sowie zu hoher Arbeitslosigkeit in Kosovo beigetragen und damit die Überzeugung der albanischen Bevölkerung bestärkt, Kosovo erfahre aufgrund seiner ethnischen, d. h. albanisch geprägten Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur keine Förderung. 46 Als nicht minder problematisch erwiesen sich Anstrengungen zur Integration von Minderheitenangehörigen in die politischen Strukturen. So beeindruckend die Vorsätze einer Eingliederung möglichst vieler Minderheitenangehöriger in die Herrschaftsorgane auch waren, 47 die Umsetzung scheiterte oftmals an den realen Verhältnissen. So kritisierte die Minderheitenkommission Serbiens, viele Parteiorganisationen hätten es nicht vermocht, „gewisse Erscheinungen nationaler Segregation zu überwinden. […] Diese Segregation zeig[t]e sich auch im Privatleben der Kommunisten, die in ihrem Umfeld [nur – E. P.] Kontakte zu Konnationalen pflegen.” 48 Kritisch vermerkt wurde außerdem die deutliche Unterrepräsentation der Albaner in den höheren Rängen der Parteihierarchie. Als Gründe für diesen Missstand wurden die „politische und kulturelle Rückständigkeit“ sowie die mangelnde berufliche Qualifikation der Angehörigen dieser Minderheit angeführt. Allerdings hätten „Sektiererei“ und „ungenügende Entschlossenheit“ wohl ebenso dazu beigetragen, dass sie nicht schneller in verantwortliche Positionen aufrückten. 49 44 Ebd. 45 SHOUP 1963, 79. 46 AJ 507, XVIII–K.11/5; 24. Oktober 1959. Analiza ekonomske problematike područja u NR Srbiji na kojima žive nacionalne manjine, 17 ff. 47 Siehe die programmatische Rede von ZK–Mitglied Petar Stambolić auf dem II. Kongress der Kommunistischen Partei Serbiens; KONGRES 1949, 36. 48 AS CK SKS, Đ 2 – K 1; Beograd, 1957. Izveštaj komisije za nacionalne manjine CK SKS o partijskoj organizaciji među nacionalnim manjinama, 13–14. 49 Ebd. 16. � 348 �
Albaner und Türken in Jugoslawien Im Vergleich zu Kosovo sind in Makedonien keine prinzipiellen Unterschiede in der Kaderpolitik gegenüber Minderheitenangehörigen feststellbar. Auch hier wurde kritisiert, dass deren Rekrutierung für die Partei (zeitweise) vernachlässigt bzw. unsystematisch betrieben wurde. 50 Doch hier kam erschwerend hinzu, dass sich die Funktionäre des makedonischen BdK buchstäblich aus den Gebieten zurückzogen, die in der Hochphase der Türkei-Emigration (ca. 1954–1958) von der Aussiedlungsbewegung betroffen waren. Der Aufnahme neuer Mitglieder für den BdKM aus den Reihen der türkischen Minderheitengruppen wurde kaum mehr Beachtung geschenkt. 51 Resümee Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Minderheitenpolitik – insbesondere die Integrationsfrage – in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre vom BdKJ als ein nicht mehr zu umgehendes Problem wahrgenommen, aufgegriffen und thematisiert wurde. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war offensichtlich keine stringente Minderheitenpolitik entwickelt worden. Man begnügte sich mit der rechtlichen „Gleichstellung“ der Minderheiten, ohne dass es zu einer nachhaltigen Integration der Minderheitenangehörigen in die Herrschaftsstrukturen gekommen war. Anspruch und Wirklichkeit klafften erheblich auseinander. Andererseits waren die Ausgangsbedingungen denkbar schwierig gewesen. Die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges, die Exklusionspolitik des Königreiches Jugoslawien in der Zwischenkriegszeit und die Gewalterfahrung der nichtslawischen Muslime hatten in deren Augen dem neuen sozialistischen Jugoslawien von vorn herein einen negativen Stempel aufgedrückt. Erschwerend kam hinzu, dass Schlüsselstellungen innerhalb der politischen und wirtschaftlichen Strukturen, die unmittelbare Teilhabe an der Herrschaftsausübung versprachen – beinahe ausschließlich von Serben (in Kosovo) respektive Makedonen (in Makedonien) besetzt wurden. Hier war ein Ungleichgewicht im Beziehungsdreieck Staat – Minderheit – Mehrheit auszumachen. Eine Neujustierung musste zwangsläufig bei den lokalen Funktionseliten, in denen die Angehörigen des jeweiligen (slawischen) Staatsvolks dominierten, Widerstand hervorrufen. So war es dann auch oftmals der Rückgriff auf den altbekannten Topos der „Rückständigkeit“ der nichtslawischen Minderheitenbevölkerung, der durchaus vorhandene Integrationsbemühungen auf lokaler Ebene konterkarierte. Es war somit nicht allein der 50 DAM 427/128/28,237–284; Skopje, 1959. Osvrt na nekoi problemi kaj nacionalnite malcinstva (Šiptari i Turci) vo NR Makedonija, 2. 51 Ebenda. DAM 427/110/34,291–339; Skopje, 18. Januar 1960. Materijali za Sednicu Organizaciono–političkiot sekretarijat na CK SKM. � 349 �
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Edv<strong>in</strong> Pezo<br />
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– E. P.] bei Anstellungen im Verwaltungsapparat zum Tragen. ” 44<br />
Die Situation <strong>in</strong> Kosovo war nicht besser. Zwei Jahre nach dem Fünfjahresplan<br />
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<strong>und</strong> der Beschäftigung von M<strong>in</strong>derheitenangehörigen sowie deren beruflichen<br />
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zur Verschärfung des bereits bestehenden wirtschaftlichen Rückstands sowie zu<br />
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albanischen Bevölkerung bestärkt, Kosovo erfahre aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er ethnischen,<br />
d. h. albanisch geprägten Bevölkerungs- <strong>und</strong> Siedlungsstruktur ke<strong>in</strong>e Förderung. 46<br />
Als nicht m<strong>in</strong>der problematisch erwiesen sich Anstrengungen zur Integration<br />
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die Herrschaftsorgane auch waren, 47 die Umsetzung scheiterte oftmals an den<br />
realen Verhältnissen. So kritisierte die M<strong>in</strong>derheitenkommission Serbiens, viele<br />
Parteiorganisationen hätten es nicht vermocht, „gewisse Ersche<strong>in</strong>ungen nationaler<br />
Segregation zu überw<strong>in</strong>den. […] Diese Segregation zeig[t]e sich auch im<br />
Privatleben der Kommunisten, die <strong>in</strong> ihrem Umfeld [nur – E. P.] Kontakte zu Konnationalen<br />
pflegen.” 48 Kritisch vermerkt wurde außerdem die deutliche Unterrepräsentation<br />
der Albaner <strong>in</strong> den höheren Rängen der Parteihierarchie. Als Gründe<br />
für diesen Missstand wurden die „politische <strong>und</strong> kulturelle Rückständigkeit“ sowie<br />
die mangelnde berufliche Qualifikation der Angehörigen dieser M<strong>in</strong>derheit<br />
angeführt. Allerd<strong>in</strong>gs hätten „Sektiererei“ <strong>und</strong> „ungenügende Entschlossenheit“<br />
wohl ebenso dazu beigetragen, dass sie nicht schneller <strong>in</strong> verantwortliche Positionen<br />
aufrückten. 49<br />
44 Ebd.<br />
45 SHOUP 1963, 79.<br />
46 AJ 507, XVIII–K.11/5; 24. Oktober 1959. Analiza ekonomske problematike područja u NR<br />
Srbiji na kojima žive nacionalne manj<strong>in</strong>e, 17 ff.<br />
47 Siehe die programmatische Rede von ZK–Mitglied Petar Stambolić auf dem II. Kongress der<br />
Kommunistischen Partei Serbiens; KONGRES 1949, 36.<br />
48 AS CK SKS, Đ 2 – K 1; Beograd, 1957. Izveštaj komisije za nacionalne manj<strong>in</strong>e CK SKS o<br />
partijskoj organizaciji među nacionalnim manj<strong>in</strong>ama, 13–14.<br />
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