und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927) und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
Edvin Pezo Werden in den Dokumenten der Kommunistischen Partei Makedoniens bzw. des Bundes der Kommunisten Makedoniens (BdKM) interethnische Beziehungen diskutiert, tritt ähnliches zutage. Wenngleich sich Makedoniens Zentralkomitee (ZK) bei der Lösung der „nationalen Frage“ große Erfolge zuschrieb, musste es zu Beginn der 50er Jahre auch eingestehen, dass „…in der praktischen Arbeit der Parteiorganisationen hier und dort ein gewisser Lokalchauvinismus und nationalistische Vorurteile zum Vorschein kommen”. 33 Krste Crvenkovski, Mitglied des makedonischen ZK’s, bemängelte 1953 im Parteiorgan „Komunist“ erneut, dass in Makedonien „die Überreste der Vergangenheit noch zäh” seien und sich auch die Kommunisten nicht gänzlich davon befreit hätten. 34 So werde z. B. nach wie vor die Meinung verbreitet, den Albanern sei nur mit dem Mittel der Gewalt beizukommen. 35 Ende der 1950er Jahre sprachen die Funktionäre in Skopje noch immer davon, dass Misstrauen und Intoleranz die Beziehungen zwischen den Ethnien belasteten. Dies habe oftmals dazu geführt, dass eigentlich unbedeutende Vorkommnisse zwischen Albanern und Makedonen ausschließlich ethnopolitisch markiert worden seien und dadurch einen ungleich größeren Widerhall hervorgerufen hätten. 36 Als Hauptursache der Probleme mit der albanischen wie der türkischen Minderheitenbevölkerung machte Makedoniens ZK deren „relative Rückständigkeit” aus. 37 Die Wahrnehmung der Albaner und Türken Makedoniens unterscheidet sich somit nicht wesentlich von der Perzeption der albanischen Bevölkerung in Kosovo. Es wird eine Dichotomie von „rückständiger“ Minderheitenbevölkerung und jeweiliger staatstragender „modern-fortschrittlicher“ Bevölkerung konstatiert bzw. konstruiert, die dann besonders den – in Kosovo wie Makedonien rural geprägten – Albanern gegenüber zum Tragen kommt. Zur „Integration“ von Albanern und Türken in Wirtschaft und Politik Die Integration von Minderheitenangehörigen in Politik und Wirtschaft – zwei Kernelemente staatlicher Inklusionsintentionen – sollte sich wegen der Diskrepanz von Anspruch und Wirklichkeit als neuralgischer Punkt der kommunistischen Minderheitenpolitik erweisen. Neben der oben erwähnten Gewalterfahrung, 33 Državen arhiv Makedonije, Skopje (im Folgenden: DAM) 427/60/17,185–186; [Skopje, 1951 od. 1952]. Zaklučoci na CK KPM po diskusijata na Polit-Biroto so sekretarite na Partiskite komiteti po prašanjeto za šiptarskoto malcinstvo. 34 CRVENKOVSKI 1953, 655. 35 Ebd. 36 DAM 427/128/28,237–284; Skopje, 1959. Osvrt na nekoi problemi kaj nacionalnite malcinstva (Šiptari i Turci) vo NR Makedonija, 5. 37 AJ 507, XVIII–K.4/9; Br. 584/18. April 1957. Problem nacionalnih manjina u NRM. � 346 �
Albaner und Türken in Jugoslawien die kaum zur Identifikation der Albaner und Türken mit dem Staat beigetragen haben dürfte, kam für deren Integration erschwerend hinzu, dass die Lebenswelten beider Gruppen konservativ geprägt waren und das Bildungsniveau – gemessen an der Analphabetenquote – niedrig war. 38 Auch in Makedonien traf zu, was Oliver Schmitt für Kosovo nach 1945 festgestellte: Hier wie dort war die muslimische Gesellschaft noch immer „post-osmanisch” geprägt. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen hatten sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum verändert. 39 Der Blick auf den Distrikt (srez) Tetovo mit seiner starken Minderheitenbevölkerung verdeutlicht die Problematik, mit der sich die politische Führung konfrontiert sah. Laut der Volkszählung von 1953 wurden in diesem Distrikt bei insgesamt 159.705 Bewohnern 99.656 (62,4%) Albaner, 50.519 (31,63%) Makedonen und 8.215 (5,14%) Türken gezählt. 40 Unter den 1.963 beschäftigten Industriearbeitern fanden sich in der Mitte der 50er Jahre allerdings lediglich 405 (20,63%) Albaner und 321 (16,35%) Türken bei 1.237 (63,02%) Makedonen. Genau so in der Textilfabrik Tetovo, wo von 890 Arbeitern 184 (20,67%) Türken und 146 (16,4%) Albaner waren, den Großteil (560 / 62,92%) jedoch eine makedonische Belegschaft ausmachte. Noch eklatanter war das Ungleichgewicht in der Verwaltung, wo auf einen albanischen 28 makedonische Angestellte kamen. Lediglich im Baugewerbe, in der Landwirtschaft und im Handel waren Albaner, gemessen an ihrer Bevölkerungsstärke, adäquat vertreten. 41 Die disproportionale Vertretung von Albanern in den einzelnen Berufszweigen führte das Zentralkomitee des BdKM auf deren bäuerliche Sozialstruktur, mangelhafte Schulbildung und die geringe Qualifikation der Arbeiter zurück. 42 Das ZK identifizierte dieses Ungleichgewicht zwar als „eines der Probleme der gesellschaftlichen Entwicklung der Minderheit“, unternahm jedoch nichts dagegen. 43 Wie undurchlässig das „System“ für Minderheitenangehörige – vor allem Albaner – war und welche Bedeutung ethnisch fundierte Netzwerke beim Ein- und Aufstieg im Arbeitsmarkt hatten, war dem ZK Makedoniens allerdings bewusst. Es musste eingestehen, dass „… vielerorts Arbeitsstellen vorrangig an 38 Das makedonische ZK stellte 1957 fest, dass die Analphabetenquote bei den über 14-Jährigen der türkischen Minderheitenbevölkerung bei 52% liege (gegenüber 65% nach 1945). Bei den Albanern habe sie 65% (gegenüber 71% nach 1945) betragen. AJ 507, XVIII–K.4/9; [Skopje,] 18. April 1957. Problem nacionalnih manjina u NRM, 33. 39 SCHMITT 2008, 237. 40 AJ 507, XVIII–K.4/6; [Skopje,] 6.10.1956/Br. 1381. Materijal o nekim pitanjima nacionalnih manjina na području NR Makedonije, 2. 41 Ebd. 2 ff. 42 Ebd. 3 ff; AJ 507, XVIII–K.4/9; [Skopje,] 18. April 1957/Br. 584. 43 AJ 507, XVIII–K.4/9; [Skopje,] 18. April 1957/Br. 584. � 347 �
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Albaner <strong>und</strong> Türken <strong>in</strong> Jugoslawien<br />
die kaum zur Identifikation der Albaner <strong>und</strong> Türken mit dem Staat beigetragen<br />
haben dürfte, kam für deren Integration erschwerend h<strong>in</strong>zu, dass die Lebenswelten<br />
beider Gruppen konservativ geprägt waren <strong>und</strong> das Bildungsniveau<br />
– gemessen an der Analphabetenquote – niedrig war. 38 Auch <strong>in</strong> Makedonien traf<br />
zu, was Oliver Schmitt für Kosovo nach 1945 festgestellte: Hier wie dort war<br />
die muslimische Gesellschaft noch immer „post-osmanisch” geprägt. Die gesellschaftlichen<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Strukturen hatten sich <strong>in</strong> der ersten Hälfte des<br />
20. Jahrh<strong>und</strong>erts kaum verändert. 39<br />
Der Blick auf den Distrikt (srez) Tetovo mit se<strong>in</strong>er starken M<strong>in</strong>derheitenbevölkerung<br />
verdeutlicht die Problematik, mit der sich die politische Führung<br />
konfrontiert sah. Laut der Volkszählung von 1953 wurden <strong>in</strong> diesem Distrikt bei<br />
<strong>in</strong>sgesamt 159.705 Bewohnern 99.656 (62,4%) Albaner, 50.519 (31,63%) Makedonen<br />
<strong>und</strong> 8.215 (5,14%) Türken gezählt. 40 Unter den 1.963 beschäftigten Industriearbeitern<br />
fanden sich <strong>in</strong> der Mitte der 50er Jahre allerd<strong>in</strong>gs lediglich 405 (20,63%)<br />
Albaner <strong>und</strong> 321 (16,35%) Türken bei 1.237 (63,02%) Makedonen. Genau so <strong>in</strong><br />
der Textilfabrik Tetovo, wo von 890 Arbeitern 184 (20,67%) Türken <strong>und</strong> 146<br />
(16,4%) Albaner waren, den Großteil (560 / 62,92%) jedoch e<strong>in</strong>e makedonische<br />
Belegschaft ausmachte. Noch eklatanter war das Ungleichgewicht <strong>in</strong> der Verwaltung,<br />
wo auf e<strong>in</strong>en albanischen 28 makedonische Angestellte kamen. Lediglich<br />
im Baugewerbe, <strong>in</strong> der Landwirtschaft <strong>und</strong> im Handel waren Albaner, gemessen<br />
an ihrer Bevölkerungsstärke, adäquat vertreten. 41<br />
Die disproportionale Vertretung von Albanern <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Berufszweigen<br />
führte das Zentralkomitee des BdKM auf deren bäuerliche Sozialstruktur,<br />
mangelhafte Schulbildung <strong>und</strong> die ger<strong>in</strong>ge Qualifikation der Arbeiter zurück. 42<br />
Das ZK identifizierte dieses Ungleichgewicht zwar als „e<strong>in</strong>es der Probleme<br />
der gesellschaftlichen Entwicklung der M<strong>in</strong>derheit“, unternahm jedoch nichts<br />
dagegen. 43 Wie <strong>und</strong>urchlässig das „System“ für M<strong>in</strong>derheitenangehörige – vor<br />
allem Albaner – war <strong>und</strong> welche Bedeutung ethnisch f<strong>und</strong>ierte Netzwerke beim<br />
E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Aufstieg im Arbeitsmarkt hatten, war dem ZK Makedoniens allerd<strong>in</strong>gs<br />
bewusst. Es musste e<strong>in</strong>gestehen, dass „… vielerorts Arbeitsstellen vorrangig an<br />
38 Das makedonische ZK stellte 1957 fest, dass die Analphabetenquote bei den über 14-Jährigen<br />
der türkischen M<strong>in</strong>derheitenbevölkerung bei 52% liege (gegenüber 65% nach 1945). Bei den<br />
Albanern habe sie 65% (gegenüber 71% nach 1945) betragen. AJ 507, XVIII–K.4/9; [Skopje,]<br />
18. April 1957. Problem nacionalnih manj<strong>in</strong>a u NRM, 33.<br />
39 SCHMITT 2008, 237.<br />
40 AJ 507, XVIII–K.4/6; [Skopje,] 6.10.1956/Br. 1381. Materijal o nekim pitanjima nacionalnih<br />
manj<strong>in</strong>a na području NR Makedonije, 2.<br />
41 Ebd. 2 ff.<br />
42 Ebd. 3 ff; AJ 507, XVIII–K.4/9; [Skopje,] 18. April 1957/Br. 584.<br />
43 AJ 507, XVIII–K.4/9; [Skopje,] 18. April 1957/Br. 584.<br />
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