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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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Die Aufzeichnungen des Johann Wentzel, Bäckermeister <strong>in</strong> Rechnitz<br />

Diese Pflicht der Tagespresse<br />

Wird nicht immer treu erfüllt,<br />

Manche spornt noch, zu Exesse<br />

Weil die Wahrheit, sie umhüllt,<br />

mit Sophismen<br />

Legt man so dem Volk die Schl<strong>in</strong>gen<br />

Was soll das für Früchte br<strong>in</strong>gen?<br />

Neue Schismen.<br />

Nur <strong>in</strong> Liebe, <strong>und</strong> <strong>in</strong> Güte<br />

Kann der Menschheit Wohl gedeihn!<br />

Darum sich e<strong>in</strong> jeder hüte<br />

Haß <strong>und</strong> Zwietracht auszustreun,<br />

Und zu nähren.<br />

Müssen wir von Schuld berichten<br />

Bleiben wir bei unsern Pflichten<br />

Aufzuklären. 17<br />

Die persönlichen Schicksalsschläge <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> zahlreichen<br />

traurig melancholischen Versen Johann Wentzels ihren Niederschlag, wie etwa<br />

<strong>in</strong> folgendem Gedicht:<br />

E<strong>in</strong>sam leb ich, die Gedanken<br />

Schweifen <strong>in</strong> die Welt h<strong>in</strong>aus<br />

Für sie gibt es ke<strong>in</strong>e Schranken<br />

Nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Wächterhaus.<br />

Doch, was nützet all me<strong>in</strong> Denken<br />

All me<strong>in</strong> S<strong>in</strong>nen macht nicht gut<br />

Nichts vermag ich, um zu lenken<br />

Was <strong>in</strong> dem Gedanken ruht.<br />

Jeder Mensch denkt <strong>in</strong> der Stille<br />

Nach, was er für sich begehrt –<br />

Was dem E<strong>in</strong>en wohl gefiele<br />

Hat für Andre ke<strong>in</strong>en Werth.<br />

Ne<strong>in</strong>! Gott selbst kann nicht erfüllen<br />

Was e<strong>in</strong> jeder haben will<br />

Es kann die Wünsche niemand stillen<br />

Weil, sich jeder wünscht – zu viel.<br />

17 Ebd. 22–23.<br />

�<br />

317<br />

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