und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927) und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
Gerhard Baumgartner Eine Ansprache liegt mir im original vor, welche Hauptmann Wendl vor der Front auf der Reitschule hielt. Sie lautet: Männer Kameraden! Ich habe 12. Jahre den k. Rock und auch den Haslinger (sic!) getragen, und habe gelernt unseren Vorgesetzten zu gehorchen. Ihr habt mich zu eurem Führer erwählt, und ich bin hierdurch dem Vaterland verantwortlich, das wir nichts thun, was unserer Ehre, unserer Vaterlandsliebe Wiederspricht (sic!). Ich bitte Euch daher, meinem Comando willig zu gehorchen und euch auch auser Dienst so betragen, als meine Kameraden, die dem Ruf des Vaterlandes freiwillig folgten, und bereit sind uns zu vertheitigen, wenn uns ein Feind angreift, die aber auch bereit sind jede unedle Handlung gegen all unsere Mitbrüder zu unterdrücken.” 12 Als im Sommer 1899 im Gedenken an die Revolution von 1848 auf dem Hauptplatz von Rechnitz eine Freiheitssäule mit der Aufschrift „Von der Untertanenpflicht befreit. Ein ewiges Denkmal 1848” aufgestellt wird, hält der 78-jährige Johann Wentzel die Festrede. „Als ein theures, theures Angedenken An das Achtundvierz´ger Jahr An die Männer – deren Lenken Licht und Freiheit uns gebar. Sie opferten Gut und Leben Um das Volk empor zu heben. 13 Rechnitz und – zumindest seine protestantischen Bürger – erscheinen uns durch die Aufzeichnungen Johann Wentzels als treue Anhänger der Ungarischen Revolution und auch bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts als Verfechter einer ungarischen Nation. Die politischen, ja selbst staatsrechtlichen Argumentationen der ungarischen Liberalen sind Wentzel bestens bekannt, und er bedient sich ihrer auch in der politischen Argumentation immer wieder. „Wer da sagt: Ungarn hat im Jahre 48 revoltiert, der lügt. Es hat nur auf legalem Wege die Herstellung der Verfassung von der Krone urgiert [...] und erst als von Seiten der Krone die Feindseligkeiten eröffnet wurden, rüstete sich Ungarn zur Verteidigung seiner Rechte.” 14 Als 1879 in Zalaegerszeg ein Denkmal für Ferenc Deák eingeweiht wird, verfasst Johann Wentzel wiederum ein Gedicht zur Denkmalsenthüllung. 12 Ebd. 117. 13 WENTZEL 1899, 8. 14 WENTZEL (Ms.), 116. � 314 �
Die Aufzeichnungen des Johann Wentzel, Bäckermeister in Rechnitz Zur Enthüllung des Deák Monuments in Zala Egerszeg Schön und herrlich ist das Streben Für die Nachwelt Denkmal bau´n Dem Verdienst im einzel Leben Daß es später Enkel schau´n Aber herrlich soll es ragen In die blaue Luft, empor Wo ein ganzes Volk kann sagen, Dieser Mann, vor allen Vor. Ja es soll der Welt verkünden Was Franz Deák uns errang Ohne Kampf mit Feuerschlünden Nur durch Worte er bezwang Die aus seinem Munde flossen – Worte, voller Herzlichkeit – denen ist der Sieg entsprossen In dem großen Landesstreit. Sein Prinzip war Gegner schonen, Weise Mäßigung im Streit, Sie für den Verlust entlohnen Er des Volkes Liebe baut Und somit hat er bezwungen Für das Vaterland zum Heil Was Kanonen nicht gelungen, Östreich Ungarn, gleicher Theil. Solch Andenken bleib im Segen Und kein Landeskind entweih seinen Ausspruch: allerwegen „Ungarn bleibt dir selber treu” Als an seinem Sarge weinte Unsre liebe Königin Ihre Bitte sich auch einte Wahrlich nur in diesem Sinn. � 315 �
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Gerhard Baumgartner<br />
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Johann Wentzel die Festrede.<br />
„Als e<strong>in</strong> theures, theures Angedenken<br />
An das Acht<strong>und</strong>vierz´ger Jahr<br />
An die Männer – deren Lenken<br />
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Sie opferten Gut <strong>und</strong> Leben<br />
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12 Ebd. 117.<br />
13 WENTZEL 1899, 8.<br />
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