und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927) und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
An den Bischof Gerhard Baumgartner Das Volk von Rechnitz bildet eine Herde die immer gern, dem Hirtenworte lauscht. Wenn er im Geist der Wahrheit mahnt: Es werde Nur Liebe unter Euch stets ausgetauscht! Die Liebe, die in Christe selig macht Die aus der Blume uns entgegen lacht. Doch wenn aus Priesters Mund, in böser Stunde die Zwietracht, und der Haß wird angefacht, da flieht das Volk, es löst sich von dem Bunde und jeder Einzeln ist auf sich bedacht. Ein jeder sucht und findet seine Wehr In der erhab´nen reinen Christenlehr. drum hoher Kirchenfürst! Heil dir und Segen! Die Liebe Gottes halte bei dir wacht. – Das Volk von Rechnitz, tritt dir froh entgegen Vertrauungsvoll auf deine Geistesmacht. Mit tiefer Ehrfurcht; und vom Herzensgrund Schall dir ein Éljen heut aus aller Mund. 10 Bischof Szabó 1. Juny 1880 Der Bischof kommt, eilt ihm entgegen, Und bringt ihm alle Achtung dar, Neigt euer Haupt, er gibt den Segen Und zieht mit ihm zum Hochaltar, da betet aus der Seele „Dein Ungarn Gott, nie fehle“. Ihr Bürger, und ihr Bürgerinnen Zeigt Euch all im Festgewand, Sobald der Kirchenfürst erschienen Und lauscht mit sinnigem Verstand Auf seine Segensworte Vom Heil der Himmelspforte. Hört nur den Ruf, der von den Thürmen, Euch an des Bischofs Einzug mahnt, 10 Ebd. 22. � 312 �
Die Aufzeichnungen des Johann Wentzel, Bäckermeister in Rechnitz Und kommt, und laßt Euch seg´nen, Firmen Aufs neue knüpft das Heil´ge Band Im Geiste, und macht Ehre der reinen Christuslehre. Hört aus des Priesters Mund verkünden der Heiland lebt, der Heiland wacht! Enthaltet Euch von allen Sünden Sonst wird´s in eurer Seele Nacht. Doch übt Ihr stets das Gute Bleibt Ihr bei heit´rem Muthe. Ihr Alle, die nach and´ren Formen, Das höchste Wesen beten an Verhaltet Euch ja nach den Normen, der Achtung, vor dem Glaubensmann zieht ab, den Hut heut Alle Ein Hoch! dem Bischof schalle. 11 Neben den interessanten Einblicken in die kirchliche Volkskunde der evangelischen Gemeinden des burgenländisch-westungarischen Raumes lassen die Gedichte einerseits eine tolerante Haltung des Autors gegenüber Juden und Katholiken erkennen, andererseits aber eine deutliche Identifikation mit der ungarischen Nation als politischer Einheit. Die ungarische Revolution 1848 war zweifelsohne das prägende politische Ereignis im Leben Johann Wentzels. Die Erinnerung daran wird er in zahlreichen Versen und Schilderungen hochhalten. So stammen aus seiner Feder mehrere detailreiche Schilderungen der Vorgänge in und um Rechnitz aus diesem Zeitraum, die detailreich wiedergegeben sind, wie etwa die Ansprache des Kommandanten der 1848 gebildeten Rechnitzer Nationalgarde an seine Mannschaft. Johann Wentzel schreibt: „Dem ersten Aufruf der ungarischen Regierung, Nationalgarden zu organisieren wurde auch in Rechnitz Folge geleistet, und zwar unter der Führung des Herrn Franz Wendl, welcher als ehemaliger Unteroffizier Commandant und Abrichter war. Dieß war die freiwillige Garde und bestand aus nur 50 Mann. Welchen Dienst diese Mannschaft dem Markt geleistet, wußten nicht einmal die Zeitgenossen zu würdigen, denn leider! auch bei uns gab es Himmelsstürmer, denen auf der Erde nichts heilig ist, als das eigene Ich. 11 Ebd. 21. � 313 �
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An den Bischof<br />
Gerhard Baumgartner<br />
Das Volk von Rechnitz bildet e<strong>in</strong>e Herde<br />
die immer gern, dem Hirtenworte lauscht.<br />
Wenn er im Geist der Wahrheit mahnt: Es werde<br />
Nur Liebe unter Euch stets ausgetauscht!<br />
Die Liebe, die <strong>in</strong> Christe selig macht<br />
Die aus der Blume uns entgegen lacht.<br />
Doch wenn aus Priesters M<strong>und</strong>, <strong>in</strong> böser St<strong>und</strong>e<br />
die Zwietracht, <strong>und</strong> der Haß wird angefacht,<br />
da flieht das Volk, es löst sich von dem B<strong>und</strong>e<br />
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E<strong>in</strong> jeder sucht <strong>und</strong> f<strong>in</strong>det se<strong>in</strong>e Wehr<br />
In der erhab´nen re<strong>in</strong>en Christenlehr.<br />
drum hoher Kirchenfürst! Heil dir <strong>und</strong> Segen!<br />
Die Liebe Gottes halte bei dir wacht. –<br />
Das Volk von Rechnitz, tritt dir froh entgegen<br />
Vertrauungsvoll auf de<strong>in</strong>e Geistesmacht.<br />
Mit tiefer Ehrfurcht; <strong>und</strong> vom Herzensgr<strong>und</strong><br />
Schall dir e<strong>in</strong> Éljen heut aus aller M<strong>und</strong>. 10<br />
Bischof Szabó 1. Juny 1880<br />
Der Bischof kommt, eilt ihm entgegen,<br />
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Neigt euer Haupt, er gibt den Segen<br />
Und zieht mit ihm zum Hochaltar,<br />
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„De<strong>in</strong> Ungarn Gott, nie fehle“.<br />
Ihr Bürger, <strong>und</strong> ihr Bürger<strong>in</strong>nen<br />
Zeigt Euch all im Festgewand,<br />
Sobald der Kirchenfürst erschienen<br />
Und lauscht mit s<strong>in</strong>nigem Verstand<br />
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Vom Heil der Himmelspforte.<br />
Hört nur den Ruf, der von den Thürmen,<br />
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10 Ebd. 22.<br />
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