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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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Mathias Beer<br />

aus der Gottschee. 29 Sie wurden <strong>in</strong> der Steiermark <strong>und</strong> <strong>in</strong> Kärnten angesiedelt, von<br />

wo die sogenannten „Fremdrassigen” ausgewiesen worden waren. Volksdeutsche<br />

aus Serbien <strong>und</strong> Bosnien wurden <strong>in</strong> die eroberten polnischen Gebiete, <strong>in</strong> den<br />

Distrikt Lubl<strong>in</strong>, umgesiedelt. Angesichts der Verschärfung des Partisanenkriegs<br />

übersiedelten 1943 <strong>und</strong> 1944 Teile der deutschen Bevölkerung Westslawoniens<br />

nach Syrmien, <strong>in</strong> die Gegend um Osijek.<br />

Als nach dem Frontwechsel Rumäniens die sowjetischen Truppen schnell vorrückten,<br />

wurde die deutsche Bevölkerung Kroatiens, knapp 100.000 Personen, ab<br />

dem 6. Oktober 1944 fast vollständig <strong>in</strong>s Reich evakuiert. In den anderen Teilen<br />

Jugoslawiens setzte die Flucht der deutschen Bevölkerung e<strong>in</strong>. Frau P., deren<br />

Ehemann noch im März 1944 zur Waffen-SS e<strong>in</strong>gezogen worden war, flüchtete<br />

mit ihren fünf K<strong>in</strong>dern im Alter zwischen 11 Jahren <strong>und</strong> 16 Monaten <strong>und</strong> ihren<br />

Eltern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Treck am 8. Oktober 1944. Der Treck führte sie über Ungarn nach<br />

St. Pölten <strong>in</strong> Österreich <strong>und</strong> schließlich nach Böhmen, wo sie das Kriegsende<br />

erlebte. Im Frühjahr 1946 „kam e<strong>in</strong> Aufruf, alle Deutschen müssten raus mit dem<br />

Transport”. 30 Frau P., bisher Evakuierte <strong>und</strong> Flüchtl<strong>in</strong>g, wurde zur Vertriebenen.<br />

Samt ihren Angehörigen wurde sie gemäß den Potsdamer Beschlüssen aus der<br />

Tschechoslowakei <strong>in</strong> die sowjetische Besatzungszone zwangsausgesiedelt, von<br />

wo sie im Oktober über die grüne Grenze zu Verwandten <strong>in</strong> das Flüchtl<strong>in</strong>gslager<br />

auf der Schlotwiese <strong>in</strong> Stuttgart-Zuffenhausen flüchtete.<br />

Ende des Jahres 1944, zum Zeitpunkt der Machtübernahme durch die jugoslawische<br />

Volksbefreiungsbewegung, waren noch etwa 200.000 Volksdeutsche im<br />

Land. Sie fielen nach der Machtübernahme durch die Partisanen vielerorts dem<br />

ungehemmten Drang nach Rache <strong>und</strong> Vergeltung zum Opfer. 31 Man beschuldigte<br />

sie kollektiv der Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht <strong>und</strong> beschloss<br />

bereits am 21. November 1944 ihre Enteignung <strong>und</strong> die Aberkennung ihrer Bürgerrechte.<br />

Soweit bisher bekannt, ist e<strong>in</strong> förmlicher Vertreibungsbeschluss nicht<br />

gefasst worden. 32 Ende 1945 <strong>und</strong> Anfang 1946 wandte sich die jugoslawische<br />

Regierung mit der Forderung an die westlichen Alliierten, e<strong>in</strong>em ,,Transfer der<br />

gesamten deutschen M<strong>in</strong>derheit” nach Deutschland gemäß den Potsdamer Beschlüssen<br />

zuzustimmen. Das Ans<strong>in</strong>nen wurde von den USA abgelehnt. 33<br />

Zu Vertreibungen kam es <strong>in</strong> Jugoslawien zunächst nur partiell. Betroffen<br />

war die deutsche Bevölkerung aus Slowenien <strong>und</strong> Teilen Slawoniens. An der<br />

29 FRENSING 1970.<br />

30 Archiv des Instituts für donauschwäbische Geschichte <strong>und</strong> Landesk<strong>und</strong>e (AIdGL), Bestand:<br />

Schlotwiese, Interview vom 6. Oktober 1992.<br />

31 SUPPAN 2003; PORTMANN 2007.<br />

32 GUŠTIN / PREBILIČ 2007.<br />

33 SCHIEDER 1961, 98E f.<br />

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