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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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Plädoyer für e<strong>in</strong>e vergleichende Geschichte von ‚Flucht <strong>und</strong> Vertreibung’<br />

tung B<strong>und</strong>esrepublik verließ. 25 Als Ergebnis der Kettenmigration, die mit dem<br />

Zweiten Weltkrieg ihren Anfang nahm, besteht heute <strong>in</strong> Rumänien nur noch e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e deutsche M<strong>in</strong>derheit.<br />

Jugoslawien<br />

Ähnlich wie im rumänischen Staat der Zwischenkriegszeit handelte es sich auch<br />

bei der deutschen M<strong>in</strong>derheit im 1918 entstandenen Königreich der Serben, Kroaten<br />

<strong>und</strong> Slowenen nicht um e<strong>in</strong>e homogene Gruppe. Als zahlenmäßig stärkste<br />

M<strong>in</strong>derheit des 1929 <strong>in</strong> „Königreich Jugoslawien” umbenannten Staates waren<br />

die Deutschen auf mehrere Gebiete verteilt. Den e<strong>in</strong>zelnen Gruppen verliehen<br />

ihre Geschichte <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene staatliche Zugehörigkeit jeweils eigene<br />

Spezifika. 26<br />

Die Zugehörigkeit der etwa e<strong>in</strong>e halbe Million Personen umfassenden<br />

deutschen Gruppen zum Königreich Jugoslawien war nur von kurzer Dauer. Um<br />

der drohenden italienischen Niederlage auf dem Balkan <strong>und</strong> damit dem E<strong>in</strong>greifen<br />

Englands <strong>in</strong> Griechenland zuvorzukommen, griff das nationalsozialistische<br />

Deutschland Jugoslawien im April 1941 an. Das Ergebnis der Kapitulation der<br />

jugoslawischen Streitkräfte war e<strong>in</strong>e Zerstückelung des eroberten Staatsgebiets,<br />

die unterschiedliche Interessen befriedigte. Mit dem „Unabhängigen Staat<br />

Kroatien” 27 entstand e<strong>in</strong> autoritär geführter Bündnispartner der Achsenmächte.<br />

Ungarn übernahm zusätzlich zu der ihm schon 1940 zugeschlagenen Batschka<br />

die westliche Vojvod<strong>in</strong>a <strong>und</strong> das Murgebiet. Das Deutsche Reich verleibte sich<br />

die Oberkra<strong>in</strong> sowie Kärntner <strong>und</strong> steirische Gebiete e<strong>in</strong>. Italien sicherte sich die<br />

Unterkra<strong>in</strong> <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en breiten Streifen der Adriaküste. Das Westbanat unterstand<br />

der Verwaltung des deutschen „Militärbefehlshabers Serbien”. Der verbliebene<br />

Reststaat Serbien wurde zu e<strong>in</strong>em Satellitenstaat der Achsenmächte.<br />

Der territorialen Neugliederung entsprach e<strong>in</strong>e veränderte staatliche Zugehörigkeit<br />

der deutschen M<strong>in</strong>derheitengruppen. Sie war mit e<strong>in</strong>em jeweils anderen<br />

Rechtsstatus verb<strong>und</strong>en.<br />

Wie Kroaten, Serben <strong>und</strong> andere Ethnien wurden die jugoslawischen Volksdeutschen<br />

Objekt der groß angelegten nationalsozialistischen Bevölkerungsverschiebungen.<br />

Die Männer im wehrfähigen Alter wurden <strong>in</strong> die SS-Freiwilligen-<br />

Division „Pr<strong>in</strong>z Eugen” e<strong>in</strong>gereiht. 28 „Heim <strong>in</strong>s Reich” hieß es für die Deutschen<br />

25 GABANYI 1990; GABANYI 1998.<br />

26 Hierzu <strong>und</strong> zum Folgenden vgl. SCHIEDER 1961; SUNDHAUSSEN 1982, SCHÖDL 1995.<br />

27 HORY / BROSZAT, 1965.<br />

28 CASAGRANDE 2003.<br />

�<br />

201<br />

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