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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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Plädoyer für e<strong>in</strong>e vergleichende Geschichte von ‚Flucht <strong>und</strong> Vertreibung’<br />

am nationalsozialistischen Deutschland aus. 16 Mit dem Beitritt zum Dreimächtepakt<br />

(Deutsches Reich, Japan, Italien) wurde Rumänien 1940 vollständig <strong>in</strong> die<br />

deutsche Wirtschafts- <strong>und</strong> Kriegsplanung e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en. 17 Parallel dazu verlief die<br />

Gleichschaltung der zur „Deutschen Volksgruppe <strong>in</strong> Rumänien” zusammengefassten<br />

e<strong>in</strong>zelnen deutschen M<strong>in</strong>derheitengruppen. Das nationalsozialistische<br />

Reich sicherte sich damit auch den Zugriff auf Männer im waffenfähigen Alter.<br />

Im Rahmen der sogenannten SS-Aktionen wurden sie <strong>in</strong> die deutschen Kriegsmasch<strong>in</strong>erie<br />

e<strong>in</strong>bezogen. 18<br />

Trotz se<strong>in</strong>er weitgehenden Zugeständnisse an das nationalsozialistische<br />

Deutsch-land konnte Rumänien territoriale Verluste nicht abwenden. Bessarabien<br />

<strong>und</strong> die Nordbukow<strong>in</strong>a mussten an die Sowjetunion abgetreten werden,<br />

die Süddobrudscha an Bulgarien. H<strong>in</strong>zu kam als Folge des Zweiten Wiener<br />

Schiedsspruchs (30. August 1940) der Verlust Nordsiebenbürgens an Ungarn. Im<br />

Kontext der nationalsozialistischen Pläne zur Neuordnung der „ethnographischen<br />

Verhältnisse” <strong>in</strong> Europa war mit den neuen Grenzziehungen die Umsiedlung<br />

„nicht haltbare[r] Splitter deutschen Volkstums” verb<strong>und</strong>en: 1940 erfolgte die<br />

Umsiedlung der Volksdeutschen aus Bessarabien <strong>und</strong> der Nordbukow<strong>in</strong>a sowie<br />

aus der Südbukow<strong>in</strong>a <strong>und</strong> der Dobrudscha. 19 Anders als mit der Parole „Heim<br />

<strong>in</strong>s Reich” vorgetäuscht, wurde e<strong>in</strong> Teil von ihnen <strong>in</strong> den von Polen eroberten<br />

Gebieten, vorwiegend im Warthegau, angesiedelt. Die polnische <strong>und</strong> jüdische<br />

Bevölkerung hatte man zuvor ausgesiedelt, vertrieben oder vernichtet. 20<br />

Nachdem Rumänien im August 1944 die Front gewechselt <strong>und</strong> sich den<br />

Alliierten angeschlossen hatte, kam es zu weiteren Verschiebungen von Teilen<br />

der deutschen M<strong>in</strong>derheiten. Aus dem Ungarn angegliederten nördlichen Teil<br />

Siebenbürgens wurde die siebenbürgisch-sächsische Bevölkerung auf Befehl<br />

von NS-Stellen im September 1944 überwiegend nach Österreich <strong>und</strong> Böhmen<br />

evakuiert. 21 1945 von der Front überrollt, wurde e<strong>in</strong> Teil der Evakuierten von den<br />

sowjetischen Behörden wieder nach Siebenbürgen rückgeführt. Im Siedlungsgebiet<br />

der Banater Schwaben im Südwesten Rumäniens evakuierte man angesichts<br />

des schnellen Vorstoßes der sowjetischen Truppen lediglich die Bewohner e<strong>in</strong>iger<br />

Geme<strong>in</strong>den. Und nur wenige der Siebenbürger Sachsen <strong>und</strong> Banater Schwaben<br />

flohen mit den sich zurückziehenden deutschen Truppen. Die meisten Angehö-<br />

16 Hierzu <strong>und</strong> zum Folgenden VÖLKL 1995; SCHÖDL 1995; KOLAR 1997; MIEGE 1972; REI-<br />

NERTH / CLOOS 1988; BÖHM 1985; BÖHM 2003.<br />

17 BALTA 2005.<br />

18 MILATA 2007.<br />

19 JACHOMOWSKI 1984.<br />

20 ALY 1998.<br />

21 SCHIEDER 1957b, bes. 59E–75E.<br />

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199<br />

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