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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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Andreas Schmidt-Schweizer<br />

garischen Beziehungen beh<strong>in</strong>derten. 29 Andererseits war auch verständlich,<br />

dass die Masse der Mitglieder der drei Gruppen aufgr<strong>und</strong> ihrer unmittelbaren<br />

Erfahrungen mit der kommunistischen Herrschaft <strong>in</strong> Ungarn der Budapester<br />

Führung Jahrzehnte lang ablehnend-fe<strong>in</strong>dlich gegenüberstanden. Auch nach<br />

der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Ungarn <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

im Dezember 1973 sollte noch r<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Jahrzehnt vergehen, bis die<br />

ungarische Politik daran g<strong>in</strong>g, die Emigration, die Ungarndeutschen <strong>und</strong> die<br />

Heimatvertriebenen aktiv <strong>in</strong> ihre West- bzw. Deutschlandpolitik „e<strong>in</strong>zuspannen”.<br />

Selbstverständlich bot sich hierzu Mitte der 1980er Jahre nur deshalb e<strong>in</strong>e Chance,<br />

weil Emigranten <strong>und</strong> Vertriebene – vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der <strong>in</strong>ternationalen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>nerungarischen Veränderungen – nunmehr ihrerseits zum Dialog mit der<br />

ungarischen Führung bereit waren <strong>und</strong> auch die deutsche M<strong>in</strong>derheit <strong>in</strong> Ungarn<br />

zu e<strong>in</strong>em aktiven Faktor <strong>in</strong> den Außenbeziehungen werden konnte.<br />

Den allmähliche Wandel der ungarischen Position nach 1973 förderten – neben<br />

den erwähnten Entwicklungen <strong>und</strong> Geschehnissen <strong>in</strong> Ungarn selbst – vor allem<br />

zwei <strong>in</strong>ternationale Entwicklungstendenzen: 1) Der Hels<strong>in</strong>ki-Prozess führte mit<br />

der Unterzeichnung der Schlussakte von Hels<strong>in</strong>ki 1975 zu e<strong>in</strong>er Aufwertung der<br />

zwischenmenschlichen Kontakte über die Blockgrenzen h<strong>in</strong>aus <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>er größeren<br />

Sensibilität für Menschenrechtsfragen. 2) Der Niedergang der kommunistischen<br />

Planwirtschaften <strong>und</strong> des Rats für Gegenseitige Wirtschaftshilfe machten<br />

die Zentralverwaltungswirtschaften <strong>in</strong> zunehmendem Maße von den westlichen<br />

Marktwirtschaften mit ihrer Technik, f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> ökonomischen Kraft <strong>und</strong><br />

ihrem Wissen abhängig. Zur Überw<strong>in</strong>dung der Krise <strong>und</strong> zur Stabilisierung<br />

<strong>und</strong> Transformation der Wirtschaft, wie sie im so genannten Entfaltungsprogramm<br />

vom 2. Juli 1987 vorgesehen waren, 30 gab es für Ungarn – damals unter<br />

der Führung von Károly Grósz <strong>und</strong> Miklós Németh – nur e<strong>in</strong>e Möglichkeit: enge<br />

Kooperation mit dem Westen, <strong>in</strong>sbesondere mit der BRD. Hierbei als Mittler <strong>und</strong><br />

„Brücke” zu fungieren, waren alle drei Gruppen sozusagen „prädest<strong>in</strong>iert”.<br />

Wie bekannt, erfuhren die wirtschaftlichen, technischen, kulturellen, wissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> politisch-diplomatischen Beziehungen zwischen Ungarn<br />

<strong>und</strong> Deutschland bzw. die Kooperation der beiden Staaten <strong>in</strong> den 1990er Jahren<br />

– ganz im S<strong>in</strong>ne der ungarischen Politik seit Mitte der 1980er Jahre <strong>und</strong> zum<strong>in</strong>-<br />

29 Er<strong>in</strong>nert sei diesbezüglich an die Blockierung der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur<br />

B<strong>und</strong>esrepublik durch die „Bruderländer” bis 1973.<br />

30 Vgl. SCHMIDT-SCHWEIZER 2007, 49–54.<br />

31 Neben den e<strong>in</strong>schlägigen Wirtschaftsstatistiken sei hier auf die entsprechenden Jahrgänge des<br />

Jahrbuchs des ungarischen Außenm<strong>in</strong>isteriums (Magyar Külpolitikai Évkönyv) verwiesen.<br />

Zur Entwicklung der technisch-naturwissenschaftlichen Kooperation vgl. FISCHER 1999,<br />

123–194.<br />

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