und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927) und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
Andreas Schmidt-Schweizer gegenüber Westdeutschland in Erscheinung. Nach 1948 waren die Ausgesiedelten bzw. ihre Verbände von Budapest als „Störfaktoren” und „faschistische Organisationen” betrachtet worden, später wurden sie dann als „unbedeutendes Element” fast gänzlich ignoriert. Selbst noch in einem Politbürobeschluss vom Januar 1978 finden sie nur in einer eher beiläufigen Bemerkung Erwähnung: „ Im Rahmen des Touristenverkehrs belebten sich die Beziehungen zwischen den aus Ungarn ausgesiedelten und den in unserem Lande lebenden Deutschen. Eine schädliche politische Wirkung dieser Beziehungen kann nicht festgestellt werden.” 23 In Reaktion auf Initiativen seitens der Vertriebenen in Westdeutschland wurde dann erstmals ein halbes Jahr später im so genannten Staatlichen Emigrationsausschuss, der im Rahmen des Außenministeriums tätig war, die Frage der Aufnahme von Beziehungen zu den „aus Ungarn ausgesiedelten Schwaben” aufgeworfen. 24 Der Ausschuss traf den prinzipiellen Beschluss, mit den „Schwaben” in Kontakt zu treten, ließ aber das Problem der kontakthaltenden Organisation in Ungarn offen. Blockintern um Konformität bemüht, schlug das Gremium außerdem vor, die ungarischen Botschaften in Prag und Warschau sollten die Haltung der dortigen Regierungen gegenüber den westdeutschen Vertriebenenverbänden in Erfahrung bringen. Offenbar aufgrund der Tatsache, dass Prag und Warschau Kontakte zu den Vertriebenen prinzipiell ablehnten, wurden diese ersten vagen Pläne zur Aufnahme von Beziehungen sehr rasch wieder ad acta gelegt. Erst knapp ein Jahrzehnt später sollte sich in der ungarischen Politik ein grundlegender Wandel auch gegenüber dieser Gruppe abzeichnen. Die neue Auffassung zur Rolle der Vertriebenen geht aus einem Bericht des ungarischen Botschafters in Bonn, István Horváth, an Außenminister Péter Várkonyi vom 6. Februar 1987 besonders augenfällig hervor. 25 Das Dokument, dessen Erstellung vom Außenministerium in Auftrag gegeben worden war, befasste sich eingehend mit vier Organisationen, in denen sich aus Ungarn vertriebene Deutsche zusammengeschlossen hatten. 26 Horváth kam zu dem Schluss, die ungarische Regierung 23 A Politikai Bizottság 1978. január 10-i határozata nemzetiségi politikánk néhány időszerű kérdéséről és a nemzetiségi szövetségek 1978-ban esedékes kongresszusainak előkészítéséről. MOL, 288.f.20/1069.ő.e, 2. 24 Zur Sitzung des Emigrationsausschusses siehe [Külügyminisztérium] Emigrácíóval Foglalkozó Politikai Csoport. [Tárgy:] Az NSZK-ban élő kitelepített svábokkal való foglalkozás. MOL, XIX–J–1–j–NSZK–19t–00711/1979, 98. dob. 25 Magyar Népköztársaság Nagykövetsége, Tárgy: Az NSZK-ba kitelepített németek szervezetei, azok helyzete és az együttműködés lehetőségei. MOL, 288.f.32/1987/92.ő.e. (NSZK/1987/B/1), 88–97. 26 Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn e. V. (LDU), Donaudeutsche Landsmannschaft Rheinland–Pfalz e.V. (DLR), Verein für das Deutschtum im Ausland e.V. (VDA), Deutsche Jugend in Europa (DJU). � 188 �
Ungarndeutsche, Vertriebene und Emigranten solle mit zwei von ihnen Kontakt aufnehmen, mit der Donaudeutschen Landsmannschaft Rheinland–Pfalz (DLR), und der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU), deren 1980 gewählter Vorsitzender, der CDU-Realpolitiker Hans Sauter, als aufgeschlossene, versöhnliche und kontaktbereite Persönlichkeit beschrieben werde. Beide Vertriebenenverbände würden zahlenmäßig, „insbesondere wenn man die Zahl der gegenüber unserem Land loyalen Personen” betrachte, 27 ein Vielfaches der ungarischen Emigranten in der BRD ausmachen. „Im Falle der LDU und der DLR handelt es sich um organisierte Kräfte, die ohne große Aufwendung besser [als die Emigration – A. S–S.] in die Verwirklichung unserer wirtschaftlichen und kulturellen Vorstellungen einbezogen werden können.” 28 Als ungarische Kontaktorganisation empfahl Horváth den – personell entsprechend auszustattenden – Demokratischen Verband der Ungarndeutschen. Anschließend zählte der Botschafter eine Reihe von Möglichkeiten zur kulturellen Kooperation auf: Jugend- und Schüleraustausch, Austausch „kultureller Vereinigungen”, gegenseitige Unterstützung von kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungen, Aus- und Fortbildung von Deutschlehrern, Städte- und Gemeindepartnerschaften usw. Vorschläge hinsichtlich der – für Ungarn existentiellen – ökonomischen Kooperation enthielt der Bericht zwar nicht, mit Blick auf die damaligen ökonomischen zielvorstellungen Ungarns ist aber eindeutig, dass hier vor allem daran gedacht war, westdeutsche Investoren (Kapital und Wissen) nach Ungarn zu ‚locken’ und die Handelsbeziehungen, insbesondere den Export ungarischer Erzeugnisse auszuweiten. Alle diese Bestrebungen waren, wie bekannt, in den folgenden Jahren von Erfolg gekrönt. Fazit Die drei behandelten Gruppen spielten im außenpolitischen Kalkül der ungarischen Machthaber gegenüber der Bundesrepublik lange nicht die Rolle, die sie aufgrund ihres ethnischen, geschichtlichen und biographischen Hintergrunds, ihrer Beziehungsnetze und ihrer sprachlich-kulturellen Kompetenzen eigentlich hätten übernehmen können. Dies lag einerseits an den ideologischen „Scheuklappen” der Budapester Kommunisten, die allen drei Gruppen Jahrzehnte lang im Grunde sehr skeptisch, wenn nicht sogar feindselig gegenüberstanden, sowie an den internen – zum Teil vom Alleinvertretungsanspruch der DDR bedingten – Zwängen im östlichen Bündnis, die eine Intensivierung der westdeutsch-un- 27 Magyar Népköztársaság Nagykövetsége, Tárgy: Az NSZK-ba kitelepített németek szervezetei, azok helyzete és az együttműködés lehetőségei. MOL, 288.f.32/1987/92.ő.e. (NSZK/1987/B/1), 95. 28 Ebd. 95–96. � 189 �
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Ungarndeutsche, Vertriebene <strong>und</strong> Emigranten<br />
solle mit zwei von ihnen Kontakt aufnehmen, mit der Donaudeutschen Landsmannschaft<br />
Rhe<strong>in</strong>land–Pfalz (DLR), <strong>und</strong> der Landsmannschaft der Deutschen<br />
aus Ungarn (LDU), deren 1980 gewählter Vorsitzender, der CDU-Realpolitiker<br />
Hans Sauter, als aufgeschlossene, versöhnliche <strong>und</strong> kontaktbereite Persönlichkeit<br />
beschrieben werde. Beide Vertriebenenverbände würden zahlenmäßig, „<strong>in</strong>sbesondere<br />
wenn man die Zahl der gegenüber unserem Land loyalen Personen”<br />
betrachte, 27 e<strong>in</strong> Vielfaches der ungarischen Emigranten <strong>in</strong> der BRD ausmachen.<br />
„Im Falle der LDU <strong>und</strong> der DLR handelt es sich um organisierte Kräfte, die ohne<br />
große Aufwendung besser [als die Emigration – A. S–S.] <strong>in</strong> die Verwirklichung<br />
unserer wirtschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen Vorstellungen e<strong>in</strong>bezogen werden können.”<br />
28 Als ungarische Kontaktorganisation empfahl Horváth den – personell<br />
entsprechend auszustattenden – Demokratischen Verband der Ungarndeutschen.<br />
Anschließend zählte der Botschafter e<strong>in</strong>e Reihe von Möglichkeiten zur kulturellen<br />
Kooperation auf: Jugend- <strong>und</strong> Schüleraustausch, Austausch „kultureller Vere<strong>in</strong>igungen”,<br />
gegenseitige Unterstützung von kulturellen <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />
Veranstaltungen, Aus- <strong>und</strong> Fortbildung von Deutschlehrern, Städte- <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>departnerschaften<br />
usw. Vorschläge h<strong>in</strong>sichtlich der – für Ungarn existentiellen<br />
– ökonomischen Kooperation enthielt der Bericht zwar nicht, mit Blick auf die<br />
damaligen ökonomischen zielvorstellungen Ungarns ist aber e<strong>in</strong>deutig, dass hier<br />
vor allem daran gedacht war, westdeutsche Investoren (Kapital <strong>und</strong> Wissen) nach<br />
Ungarn zu ‚locken’ <strong>und</strong> die Handelsbeziehungen, <strong>in</strong>sbesondere den Export ungarischer<br />
Erzeugnisse auszuweiten. Alle diese Bestrebungen waren, wie bekannt, <strong>in</strong><br />
den folgenden Jahren von Erfolg gekrönt.<br />
Fazit<br />
Die drei behandelten Gruppen spielten im außenpolitischen Kalkül der ungarischen<br />
Machthaber gegenüber der B<strong>und</strong>esrepublik lange nicht die Rolle, die sie<br />
aufgr<strong>und</strong> ihres ethnischen, geschichtlichen <strong>und</strong> biographischen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s,<br />
ihrer Beziehungsnetze <strong>und</strong> ihrer sprachlich-kulturellen Kompetenzen eigentlich<br />
hätten übernehmen können. Dies lag e<strong>in</strong>erseits an den ideologischen „Scheuklappen”<br />
der Budapester Kommunisten, die allen drei Gruppen Jahrzehnte lang<br />
im Gr<strong>und</strong>e sehr skeptisch, wenn nicht sogar fe<strong>in</strong>dselig gegenüberstanden, sowie<br />
an den <strong>in</strong>ternen – zum Teil vom Alle<strong>in</strong>vertretungsanspruch der DDR bed<strong>in</strong>gten<br />
– Zwängen im östlichen Bündnis, die e<strong>in</strong>e Intensivierung der westdeutsch-un-<br />
27 Magyar Népköztársaság Nagykövetsége, Tárgy: Az NSZK-ba kitelepített németek szervezetei,<br />
azok helyzete és az együttműködés lehetőségei. MOL, 288.f.32/1987/92.ő.e. (NSZK/1987/B/1),<br />
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