und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927) und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
Andreas Schmidt-Schweizer rantenzirkel nehmen wollte. Zum anderen unterstützte die Botschaft auch die kulturellen Veranstaltungen dieser Kreise, und zwar mit einem ganz konkreten Ziel: „In Verbindung mit dem 30. Jahrestag der Konterrevolution haben wir der feindlichen Emigration erhöhte Aufmerksamkeit zukommen lassen. […] Um ihren Veranstaltungen entgegenzuwirken, wurden von den loyalen Vereinigungen mit unserer Unterstützung kulturelle Programme abgehalten.” 9 Neben der Mobilisierung der „loyalen” Emigration gegenüber der „feindlichen” sah Budapest vor, die Beziehungen zur Intelligenz unter den Emigranten zu entwickeln und ihr Fachwissen zu nutzen: „Mittels der loyalen Vereinigungen und des Aufbaus von persönlichen Kontakten versuchen wir, möglichst viele ungarischstämmige Intellektuelle zur fachlichen Unterstützung ihrer alten Heimat zu gewinnen.” 10 Im Zuge der weiteren Entspannung der Weltlage und der Liberalisierungs- und Demokratisierungsprozesse in Ungarn entkrampfte sich das Verhältnis zwischen den Ungarn im westlichen Ausland und der politischen Führung in Ungarn seit Mitte 1988 deutlich. 11 Dies sollte es der ungarischen Außenpolitik in den folgenden Jahren möglich machen, die Emigration in wachsendem Maße auch zur Entwicklung der Beziehungen zu (West-) Deutschland heranzuziehen. Die deutsche Minderheit Der deutschen Minderheit in Ungarn 12 wurde, nach einem halben Jahrzehnt von Vertreibungen, Umsiedlungen und Entrechtung, im März 1950 die formale staatsbürgerliche Gleichberechtigung – allerdings ohne jegliche Entschädigung für die umfassenden Enteignungen und sonstigen Zwangsmaßnahmen – gewährt und im Jahre 1955 der Zusammenschluss zu einer Minderheitenvereinigung bewilligt. 13 Unter den Bedingungen der kommunistischen Herrschaftspraxis und Minderheitenpolitik konnte die Organisation allerdings bis in die 1960er Jahre nicht mehr darstellen als einen „Transmissionsriemen” für die innen- und insbesondere kulturpolitischen Entscheidungen der Staatspartei; sie spielte keinerlei Rolle in der ungarischen Außenpolitik, schon gar nicht gegenüber Westdeutschland. Mit den innenpolitischen Reformen von Parteichef János Kádár im ersten Drittel der 9 Ebd. 387. 10 Ebd. 11 Siehe hierzu A Politikai Bizottság 1988. december 13-i határozata a magyar emigráció helyzetéről, a külföldön elő magyarokkal kapcsolatos politikai feladatainkra vonatkozó előterjesztésről. MOL, 288.f.5/1046.ő.e., 44R–54R. 12 Im Jahre 1950 betrug ihre Zahl etwa 220.000 Personen. 13 Vgl. TILKOVSZKY 1998, 134–185. � 184 �
Ungarndeutsche, Vertriebene und Emigranten 1960er Jahre ging das Regime dann allerdings dazu über, die Nationalitätenfolklore intensiv zu fördern und den Nationalitäten eine Rolle als außenpolitisches Propagandainstrument zuzuschreiben. 14 Deren Funktion dem Ausland das Bild einer ungarischen „heilen Welt” zu vermitteln, beschränkte sich aber nahezu ausschließlich auf die Beziehungen zu den „Bruderländern”, d. h. im Falle der Ungarndeutschen auf die Kontakte zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Mit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Ungarn im Dezember 1973 setzte ein minderheiten- und außenpolitischer Kurs in Budapest ein, der den Ungarndeutschen eine begrenzte und streng kontrollierte Rolle bei der Entwicklung der westdeutsch-ungarischen Beziehungen zuwies. Vor dem Hintergrund westdeutscher Bestrebungen, die Beziehungen zu den Ungarndeutschen zu intensivieren und offiziellen Kontakt zum Demokratischen Verband der Ungarndeutschen (MNDSZ) aufzunehmen, sah sich die ungarische Führung gezwungen, den Ungarndeutschen – trotz anhaltender Befürchtungen, Westdeutschland wolle die „Schwaben” als Vehikel zur Unterwanderung der kommunistischen Ordnung nutzen – eine Rolle im Rahmen der westdeutsch-ungarischen Beziehungen zu gewähren. Eine – mit einigen Ergänzungen angenommene – Vorlage aus dem Kultusministerium vom Dezember 1974 führt deutlich vor Augen, wie diese Rolle aussehen sollte: 15 Der Demokratische Verband der Ungarndeutschen sollte bei der Befriedigung der kulturellen Bedürfnisse der Ungarndeutschen auch weiterhin in erster Linie und in wachsendem Maße auf die Unterstützung aus der DDR zurückgreifen, 16 sollte jetzt aber auch in Kontakt treten dürfen zu westdeutschen Organisationen, die nicht in die Kategorie „reaktionär” oder „feindlich” fielen. Doch selbst im Falle von Beziehungen zu Organisationen, die der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) nahestanden, sollten diese Kontakte nur mit Wissen und Zustimmung der zuständigen staatlichen Stellen, also der jeweiligen Ministerien und des Instituts für Kulturbeziehungen (KKI), stattfinden, sich ausschließlich auf den Bereich von Kultur und Unterricht beschränken und ein „wahrheitsgetreues Bild” über Ungarn und seine Minderheiten vermitteln. Den Ungarndeutschen bzw. ihrem 14 Zu dieser Zeit strebten die kommunistische Partei- und Staatsführung auf lange Sicht aber noch eine vollständige Assimilation der Minderheiten an. 15 [Kulturális Minisztérium] Előterjesztés miniszterhelyettesi értekezletre. Tárgy: Irányelvek a Magyarországi Németek Demokratikus Szövetsége és a Német Szövetségi Köztársaság-beli szervek és intézmények kapcsolatainak és együttműködésének alakítására. MOL, XIX–J–1–j (vegyes magyar) 27t–004245/3–1974, 5. dob. 16 Die Intensivierung der kulturellen Kooperation mit der DDR und ihre besondere Propagierung waren zweifellos auch dazu gedacht, Ostberlin nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Westdeutschland politisch den „Rücken” zu stärken. � 185 �
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Ungarndeutsche, Vertriebene <strong>und</strong> Emigranten<br />
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ausschließlich auf die Beziehungen zu den „Bruderländern”, d. h. im Falle der Ungarndeutschen<br />
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Mit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
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Dezember 1974 führt deutlich vor Augen, wie diese Rolle aussehen sollte: 15 Der<br />
Demokratische Verband der Ungarndeutschen sollte bei der Befriedigung der<br />
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<strong>in</strong> wachsendem Maße auf die Unterstützung aus der DDR zurückgreifen, 16 sollte<br />
jetzt aber auch <strong>in</strong> Kontakt treten dürfen zu westdeutschen Organisationen, die<br />
nicht <strong>in</strong> die Kategorie „reaktionär” oder „fe<strong>in</strong>dlich” fielen. Doch selbst im Falle<br />
von Beziehungen zu Organisationen, die der Deutschen Kommunistischen Partei<br />
(DKP) nahestanden, sollten diese Kontakte nur mit Wissen <strong>und</strong> Zustimmung der<br />
zuständigen staatlichen Stellen, also der jeweiligen M<strong>in</strong>isterien <strong>und</strong> des Instituts<br />
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Ungarn <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheiten vermitteln. Den Ungarndeutschen bzw. ihrem<br />
14 Zu dieser Zeit strebten die kommunistische Partei- <strong>und</strong> Staatsführung auf lange Sicht aber noch<br />
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15 [Kulturális M<strong>in</strong>isztérium] Előterjesztés m<strong>in</strong>iszterhelyettesi értekezletre. Tárgy: Irányelvek a<br />
Magyarországi Németek Demokratikus Szövetsége és a Német Szövetségi Köztársaság-beli<br />
szervek és <strong>in</strong>tézmények kapcsolata<strong>in</strong>ak és együttműködésének alakítására. MOL, XIX–J–1–j<br />
(vegyes magyar) 27t–004245/3–1974, 5. dob.<br />
16 Die Intensivierung der kulturellen Kooperation mit der DDR <strong>und</strong> ihre besondere Propagierung<br />
waren zweifellos auch dazu gedacht, Ostberl<strong>in</strong> nach der Aufnahme der diplomatischen<br />
Beziehungen mit Westdeutschland politisch den „Rücken” zu stärken.<br />
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