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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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Andreas Schmidt-Schweizer<br />

bzw. 1967 3 – neue Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Entwicklung der bilateralen<br />

Beziehungen entstanden <strong>und</strong> die angesprochenen drei Gruppen dadurch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Position gelangten, <strong>in</strong> der sie für die ungarische Führung als Instrumente zur<br />

Bee<strong>in</strong>flussung <strong>und</strong> Entwicklung der bilateralen Beziehungen <strong>in</strong>teressant wurden.<br />

Tatsächliche Bedeutung für die ungarische Außenpolitik gegenüber der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

sollte allen drei Gruppen allerd<strong>in</strong>gs erst ab Mitte der 1980er Jahre<br />

zukommen. Das Jahr 1989, das den Endpunkt der Untersuchung markiert, führte<br />

zu e<strong>in</strong>em epochalen Wandel im östlichen Europa bzw. <strong>in</strong> Ungarn, der auch die<br />

„Koord<strong>in</strong>aten” der <strong>in</strong>ternationalen Politik <strong>und</strong> der (west-)deutsch-ungarischen<br />

Beziehungen gr<strong>und</strong>legend veränderte. Auch die Tatsache, dass die genannten<br />

drei Gruppen seit der Überw<strong>in</strong>dung der kommunistischen Ordnung 1989 als<br />

selbständig agierende Subjekte <strong>in</strong> den bilateralen Beziehungen hervortreten können<br />

bzw. der ungarische Staat se<strong>in</strong>e „führende Rolle” bei der Organisation der<br />

Kontakte zur B<strong>und</strong>esrepublik verloren hat, macht es s<strong>in</strong>nvoll, 1989 als Endpunkt<br />

zu wählen.<br />

Die ungarische Emigration <strong>in</strong> Westdeutschland<br />

Nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes im Herbst 1956,<br />

die zu e<strong>in</strong>er Massenflucht von etwa 200.000 ungarischen Staatsbürgern geführt<br />

hatte, befasste sich das Politbüro der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei<br />

(MSZMP) unter János Kádár Ende der 1950er <strong>und</strong> Anfang der 1960er Jahre mehrmals<br />

<strong>in</strong>tensiv mit der „Dissidentenfrage” bzw. mit dem Thema „Emigration”. 4<br />

Hierbei traf das Regime Beschlüsse, die <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf Folgendes abzielten: 1)<br />

Anregung der Rückkehr der „verführten”, aber „ehrlichen Dissidenten”, die 1956<br />

ke<strong>in</strong>e Straftaten begangen hatten, 2) Unterstützung der organisatorischen, kulturellen<br />

<strong>und</strong> publizistischen Aktivitäten der „fortschrittlichen” Emigrantenkreise<br />

<strong>und</strong> – nach Möglichkeit – ihrer Integration <strong>in</strong> die „l<strong>in</strong>ken” Arbeiterorganisationen<br />

des jeweiligen Aufenthaltslandes sowie 3) Zersetzung <strong>und</strong> Isolierung der „reaktio-<br />

3 Im Rahmen des beg<strong>in</strong>nenden Konsolidierungs- <strong>und</strong> Reformprozesses unter Parteichef János<br />

Kádár hatte Ungarn seit 1963 e<strong>in</strong>en vorsichtigen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu<br />

Westdeutschland sowie die Frage der Aufnahme diplomatischer Beziehungen auf die politische<br />

Langzeitagenda gesetzt. Während es <strong>in</strong> den folgenden zehn Jahren bei den ökonomischen<br />

Kontakten zu ersten Erfolgen kam, scheiterte letzteres Bestreben im Jahre 1967. H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

hierfür bildete die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Rumänien <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik,<br />

die als geheime „Partisanenaktion” erfolgt war <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>er Verhärtung der Position<br />

der Sowjetunion bzw. des „Ostblocks” <strong>in</strong> der Frage der Aufnahme diplomatischer Beziehungen<br />

zur B<strong>und</strong>esrepublik führte. Ausführlich siehe BÉKÉS 2004, 252–255.<br />

4 Zu den Protokollen <strong>und</strong> Unterlagen der entsprechenden Politbüro-Sitzungen siehe MOL,<br />

288.f.5/88.ő.e. (29. Juli 1958), 288.f.5/116.ő.e. (3. Februar 1959), 288.f.5/231.ő.e. (6. Juni 1961).<br />

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