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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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�ndreas �chmidt-�chweizer<br />

�ngarndeutsche, �ertriebene <strong>und</strong> �migranten<br />

im �alkül der ungarischen �ußenpolitik<br />

gegenüber �estdeutschland (1973–1989)<br />

Für die Beziehungen zwischen der Volksrepublik Ungarn <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland 1 kam im Zeitraum von 1949 bis 1989 potentiell drei Gruppen <strong>in</strong> den<br />

Gesellschaften beider Länder e<strong>in</strong>e besondere Rolle zu: 1) der ungarischen Emigration<br />

<strong>in</strong> Westdeutschland, 2) der nach den Zwangsumsiedlungen <strong>in</strong> Ungarn verbliebenen<br />

deutschen M<strong>in</strong>derheit <strong>und</strong> 3) den aus Ungarn vertriebenen, <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

lebenden Ungarndeutschen. Alle drei Gruppen waren aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

ethnischen Herkunft <strong>und</strong> ihrer Geschichte sowie ihres Lebensumfeldes bzw. ihres<br />

Wohnortes – wenn auch <strong>in</strong> ganz unterschiedlicher Weise – mit Deutschland <strong>und</strong><br />

Ungarn zugleich verb<strong>und</strong>en; sie verfügten <strong>in</strong> der Regel über Familien- <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>esbeziehungen<br />

<strong>in</strong> beiden Ländern <strong>und</strong> konnten oftmals auch auf entsprechende<br />

sprachliche <strong>und</strong> <strong>in</strong>terkulturelle Kompetenzen verweisen. Im folgenden Artikel geht<br />

der Verfasser – auf der Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>iger ausgewählter Schlüsseldokumente aus<br />

dem Ungarischen Staatsarchiv (MOL) <strong>in</strong> Budapest – <strong>in</strong> skizzenhafter Form der<br />

Frage nach, welche Rolle diese drei Gruppen bzw. ihre Organisationen im Kalkül<br />

der ungarischen kommunistischen Machthaber gegenüber der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland spielten bzw. wann, wie <strong>und</strong> vor welchem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> die Volksrepublik<br />

Ungarn bzw. die kommunistische Partei versuchte, die drei Gruppen zur Gestaltung<br />

ihrer offiziellen Beziehungen zu Westdeutschland zu <strong>in</strong>strumentalisieren.<br />

Die Untersuchung beschränkt sich auf den Zeitraum von der Aufnahme der<br />

diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten im Dezember 1973 bis zum<br />

Epochenjahr 1989. Der Dezember 1973 bietet sich <strong>in</strong>sofern als „E<strong>in</strong>stiegspunkt” <strong>in</strong><br />

die Thematik an, als damals – nach zweimaligem vorherigem Scheitern 1955/1956 2<br />

1 Allgeme<strong>in</strong> zu den deutsch-ungarischen Beziehungen siehe MASÁT 2001; HORVÁTH/<br />

NÉMETH 1999.<br />

2 Im Zeichen des „Tauwetters” nach Stal<strong>in</strong>s Tod hatte die ungarische Außenpolitik seit 1955<br />

wachsendes Interesse an e<strong>in</strong>er Belebung der – traditionell – <strong>in</strong>tensiven wirtschaftlichen,<br />

kulturellen <strong>und</strong> diplomatisch-politischen Beziehungen zum westlichen Teil Deutschlands<br />

gezeigt. Diese Bestrebungen waren bei der Bonner Regierung unter Konrad Adenauer aber<br />

e<strong>in</strong>erseits wegen der Hallste<strong>in</strong>-Doktr<strong>in</strong>, andererseits aufgr<strong>und</strong> der marg<strong>in</strong>alen Rolle Ungarns<br />

für Westdeutschland <strong>in</strong> Zeiten der forcierten West<strong>in</strong>tegration der B<strong>und</strong>esrepublik auf ke<strong>in</strong>en<br />

Widerhall gestoßen. Mit der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes vom Herbst<br />

1956 wurden derartige Absichten dann sowieso für längere Zeit gegenstandslos. Ausführlich<br />

hierzu SCHMIDT-SCHWEIZER / DÖMÖTÖRFI 2008, 59–66.<br />

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