und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927) und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
Ferenc Fischer beinahe 300 Schülern der deutschen Schule in Concepción, unter denen es wegen des hohen Unterrichtsniveaus auch 47 solche Schüler gab, deren wohlhabende Eltern von beiden Seiten Chilenen spanischer Muttersprache waren. 87 Von den zahlreichen Bällen und Empfängen ragte besonders die in der von Deutsch-Chilenen betriebenen Bierbrauerei veranstaltete Feierlichkeit heraus. Foerster war Ehrengast auch auf der Pferderennbahn, wo die Ehrentribüne mit der deutschen Flagge bedeckt war und die einzelnen Rennen nach berühmten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte benannt wurden. Teil von Foersters Besuchsprogramm war zudem die Besichtigung der „deutschen Schule” und des „deutschen Krankenhauses”. Auf Bitte der „deutschen Kirche” las einmal der Schiffspastor der Emden eine Messe. 88 Auf ihrem Weg in die von hohen schneebedeckten Vulkanen gegliederte Provinz Llanquihue und in deren wichtigsten Hafen, Puerto Montt hielt die Emden, wie einst der Kreuzer Berlin, für eine kurze Zeit am Ort der Seeschlacht bei Coronel an. 89 Der deutsche Kreuzer lief am 21. Oktober 1927 unter den Klängen des „Deutschlandlieds” im Hafen der Stadt Puerto Montt (23.000 Einwohner) ein, um als „Botschafter der Heimat” den Gruß der alten Heimat Deutschland an die deutschstämmigen Bewohner der wegen ihrer schneebedeckten Vulkane auch als „chilenische Schweiz” und „chilenisches Neapel” bezeichneten Provinz zu bestellen. Zu den anlässlich des 75. Jahrestages der Ankunft erster deutscher Einwanderer in Puerto Montt veranstalteten Feierlichkeiten kam auch von Spee, deutscher Gesandter aus Santiago in die Hafenstadt. Von Spee und Foerster statteten beim deutschstämmigen Intendanten der Provinz, Emilio Günther, der früher Seeoffizier war, einen gemeinsamen Besuch ab. Als der Intendant – dessen Frau ebenfalls deutscher Abstammung war – an Bord der Emden trat, wurde er mit siebzehn Kanonenschüssen begrüßt. Günther, der für Deutschland und für das lokale Deutschtum freundschaftliche Gefühle hegte, gab auch mehrmals Empfänge für örtliche chilenische Führungspersönlichkeiten bzw. für führende Amtsinhaber der Organisationen der deutschen Kolonie. Schauplatz eines erneuten protokollarischen Besuchs war das Rathaus, wo im vierköpfigen Stadtrat drei Deutsch-Chilenen saßen. 90 Zum anlässlich des 75. Jahrestages veranstalteten Festakt wurde von der chilenischen Regierung und von Präsidenten Ibañez, General Carlos Olea, der 87 Foerster: Geheim! Bericht–Talcahuano. PAAA, Deutsche Botschaft Santiago. Emden. 88 Ebd. 89 SCHÜSSLER 1927. 90 Foerster: Geheim! Bericht des Kreuzers Emden über den Aufenhalt in Puerto Montt (Südchile) vom 21. bis 26. Oktober 1927. PAAA, Deutsche Botschaft Santiago. Emden; BAMA, RH2/1860. � 134 �
Die Deutsch-Chilenen, „die geschlossenen Kolonien” in Südchile Kommandeur des Militärbezirks Valdívia, als persönlicher Vertrauter nach Puerto Montt geschickt. Der sehr deutschfreundliche chilenische General lud seine deutschen Gäste zur Parade des in Puerto Montt stationierten Infanterie- Regiments Llanquihue ein. Foerster erwiderte die Aufmerksamkeit von General Olea mit dessen Einladung an Bord des Kreuzers. Eine ausgewählte Einheit der Emden marschierte vor dem Rathaus im Paradeschritt an Intendant Günther und General Olea vorbei während die Schiffskapelle deutsche Militärmärsche intonierte. Am nächsten Tag zogen an der Ehrentribüne Hunderte von deutschchilenischen Schülern, die zum Teil aus weit gelegenen Ortschaften der Provinz angereist waren, vorbei. Bei der vom Deutschen Verein veranstalteten Abendfeier hielt General Olea im Namen der chilenischen Regierung erneut eine Begrüßungsrede, die bei den Zuhörern großen Beifall fand. 91 Zur Veranstaltung des Deutschen Vereins am Tag zuvor kamen deutschstämmige, überwiegend sehr wohlhabende Bauern aus der Umgebung von Puerto Montt und des Llanquihue- Sees. Die Festrede hielt Hans Weinreich, Hauptorganisator der von etwa 2000 Personen besuchten Gedenkfeierlichkeiten, der auch an den deutschen Fronten des Ersten Weltkrieges gekämpft hatte und dann nach Chile zurückgekehrt war. Einigen alten Deutsch-Chilenen, die 75 Jahre vorher, zur Zeit der Gründung der deutschen Kolonie schon als Kleinkinder hier gelebt hatten, überreichte Kapitän Foerster im Namen der deutschen Regierung Jubiläumsgedenkmedaillen. 92 Am dritten Tag des Besuchs reiste Kapitän Foerster samt mehreren seiner Offiziere zusammen mit Gesandtem von Spee, Intendanten Günther und General Olea, begleitet von der Kapelle der Emden, per Zug in die – fast nur von Deutschen bewohnte – Ortschaft Puerto Varas am Ufer des nahe gelegenen Llanquihue-Sees. Von der Eisenbahnstation zogen die Besucher auf deutsche Melodien marschierend vors Rathaus. 93 Foerster besichtigte zusammen mit Gesandtem von Spee die dortige deutsche Schule, das Lyzeum, das Krankenhaus sowie das Knaben- und Mädcheninternat. Unterdessen drängelten sich nachmittags mehrere hundert Menschen an Bord der in der Bucht von Puerto Montt ankernden Emden. 94 Dort gab Foerster am Abend den chilenischen Behörden sowie den Mitgliedern und Frauen des deutschen Organisationskomitees ein Abschiedsabendessen. 95 91 Ebd. 92 Ebd. 93 Foerster, Kommandant der Emden schickte – in der von Kapitän Junkermann schon praktizierten und bewährten Weise – kleinere Marineeinheiten in die deutschen Ortschaften am Ufer des Llanquihue-Sees. Darunter waren z. B. Puerto Varas, Llanquihue, Frutillar und Puerto Octay. Ebd. 94 Foerster: Geheim! Bericht-Puerto Montt. PAAA, Deutsche Botschaft Santiago. Emden. 95 Ebd. � 135 �
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bewohnte – Ortschaft Puerto Varas am Ufer des nahe gelegenen Llanquihue-Sees.<br />
Von der Eisenbahnstation zogen die Besucher auf deutsche Melodien marschierend<br />
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