und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927) und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
Ferenc Fischer lenen Deutsch-Chilenen wurden Kränze niedergelegt. 59 Die zahlreichen Veranstaltungen boten eine günstige Gelegenheit dazu, durch eine Sondersammlung innerhalb der deutschen Kolonie zu den Ausgaben des Kreuzers beizutragen, obwohl Generalkonsul Soehring seinen abweisenden Standpunkt diesbezüglich in Richtung Auswärtiges Amt schon kurz vorher zum Ausdruck gebracht hatte. Die Sammlung erwies sich mit insgesamt 30.000 Peso Spenden als sehr erfolgreich. Von der Größe der Summe war sogar der Generalkonsul überrascht. 60 Die persönliche Einladung von Präsidenten Ibañez verlieh dem Hauptstadtbesuch der Emden-Delegation einen offiziellen, staatsprotokollarischen Charakter, und damit dem Programm in Santiago das Gewicht und die Bedeutung einer politischen Botschaft. 61 Kapitän Foerster kam begleitet von seinen zehn Offizieren, dreißig Kadetten und seiner vierzig Mann starken Besatzung in den von der chilenischen Regierung zur Verfügung gestellten Sonderwaggons am Vormittag des 5. Oktober auf dem Mapocho-Bahnhof in Santiago an. Während der dreieinhalbstündigen Fahrt zwischen Valparaíso-Santiago überflogen am chilenischen Himmel auch mehrmals Flugzeuge bekannt vorkommender Form die ausgewählte Emden-Abordnung: nämlich Junkers-Maschinen, wie es auch im Jahre 1925 beim Berlin-Besuch der Fall gewesen war. Die Flugzeuge waren zwei Jahre zuvor von Deutschland erworben worden. Das Fliegergeschwader stand unter der Führung von Kapitän a. D. Friedensburg, der von der chilenischen Regierung als Instrukteur in der „nicht offiziellen” – zur Zeit des Besuchs zwölf Mann starken – deutschen Militärmission angestellt war. 62 Kapitän Foersters hatte die Möglichkeit, in der chilenischen Haupstadt mehrere wichtige Gespräche zu führen: einer der einflussreichsten Gesprächspartner war der als sehr prodeutsch bekannte Regierungschef und Innenminister General Ahumada. Der Innenminister schloss das Gespräch mit einem solch vertraulichen Plan, dass Foerster meinte, er müsse seine Vorgesetzten in Berlin 63 darüber auch wortwörtlich 59 Ebd. 60 Soehring: Besuch des Kreuzers Emden. PAAA, Deutsche Botschaft Santiago. Emden. 61 Die Besatzung der Emden wurde auch von den bedeutendsten Vereinen der Deutsch-Chilenen in der Hauptstadt, unter anderem vom Deutschen Verein, dem Chor Frohsinn, dem Deutschen Sportverein und dem Militärverein eingeladen. Foerster: Geheim! Bericht-Valparaiso. PAAA, Deutsche Botschaft Santiago. Emden. 62 FISCHER 2009; FISCHER 2005. 63 Die Kapitäne der in den südamerikanischen Gewässern verkehrenden deutschen Kriegsschiffe schickten ihre militärpolitischen Berichte in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre der Marineleitung, förmlich Admiral Hans Zenker zu. Die Marineleitung leitete dann diese Berichte – wie auch den oben zitierten – regelmäßig an das Reichswehrministerium, an das Auswärtige Amt bzw. an den Chef des Reichsheers weiter. Letzterer war im Jahre 1927 General Wilhelm Heye. BAMA, RH 2/1860. � 126 �
Die Deutsch-Chilenen, „die geschlossenen Kolonien” in Südchile informieren: „Das Land [Chile – F. F. ] […] hat zur Zeit 5 Millionen Einwohner, wir brauchen mehr, mindenstens 10 Millionen! Schicken Sie uns noch 5 Millionen Deutsche, sagen Sie das dem Präsidenten Hindenburg! Ich sage Ihnen das als verantwortlicher Ministerpräsident!” [General Ahumada Innenminister – F. F.].” 64 Bei den chilenisch-deutschen Beziehungen in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre stand eine etwaige erneute, organisierte und bedeutende deutsche Kolonisation nach Chile – die zwischen den Regierungen vereinbart werden sollte – beidseitig im Mittelpunkt des Interesses. 65 Man warf die Frage auf beiden Seiten aus anderen, speziellen Interessen und Überlegungen auf. Die Lage des Deutschtums in Chile bzw. die Möglichkeit einer etwaigen, von der deutschen Regierung kontrollierten und veranlassten, massenhaften und organisierten Kolonisation ins Andenland wurde in mehreren ausführlichen, für interne Verwendung vorgesehenen Arbeitsmaterialien untersucht. Zwei davon sind besonders beachtenswert, beide entstanden Mitte 1926. Das eine wurde für den Besuch von Reichskanzler Dr. Hans Luther im Herbst 1926 – wobei auch Chile auf seinem Reiseprogramm stand – als Hintergrundmaterial zur persönlichen Information des Ex-Reichskanzlers und Finanzministers fertiggestellt. Das Material mit dem Titel „Die deutsche Kulturpropaganda in Chile. Ihre Grundlagen und Gegenströmungen”, zusammengestellt von der Gesandtschaft Santiago, widmete ein ganzes Kapitel – „Starker deutscher Einluss in Süd-Chile” – der Analyse zur Lage der deutschen Kolonien in Südchile. Das Deutschtum mit seinen etwa 30.000 Einwohnern im südlichen Teil Chiles war im Verhältnis zur damaligen Gesamtbevölkerung des Andenlandes von beinahe 5 Millionen Menschen zahlenmäßig zwar nicht bedeutend, aber die dort lebenden Deutsch-Chilenen haben, obwohl sie schon die zweite oder dritte Generation darstellten, genauso wie in Brasilien, ihre Sprache und Gewohnheiten bewahrt, wozu auch die fast vierzig deutschen Schulen in erheblichem Maße beitrugen. 66 Einer der Hauptgründe dafür lag darin, dass die Oberschicht der südlich von Valdívia Ansässigen aus ihrem Kreis stammte, und dass die Deutschstämmigen auch etwa neunzig Prozent der Bodenfläche besaßen. 67 64 Foerster: Geheim! Bericht-Valparaiso. PAAA, Deutsche Botschaft Santiago. Emden. 65 Als General Wilhelm Heye im März 1929 zu den chilenischen Truppenübungen kam und vertrauliche Verhandlungen führte, warf man von chilenischer Seite mehrmals die Frage einer größeren deutschen Kolonisation auf. FISCHER 2005. 66 Die deutsche Kulturpropaganda in Chile. Ihre Grundlagen und Gegenströmungen. 1. Starker deutscher Einschlag in Südchile. Deutsche Gesandtschaft Santiago. 07. 1926. (Arbeitsmaterial für den Ex-Reichskanzler Hans Luther) Bundesarchiv Koblenz (BA), Nachlaß 9/Luther. Nr. 29; PAAA, R/79124. 67 Die Verfertiger des Arbeitsmaterials machten folgende Bemerkung: „seine Stellung gleicht in vieler Beziehung derjenigen des Deutschtums in den ehemaligen baltischen Provinzen Russlands.” Ebd. � 127 �
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Die Deutsch-Chilenen, „die geschlossenen Kolonien” <strong>in</strong> Südchile<br />
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Bei den chilenisch-deutschen Beziehungen <strong>in</strong> der zweiten Hälfte der zwanziger<br />
Jahre stand e<strong>in</strong>e etwaige erneute, organisierte <strong>und</strong> bedeutende deutsche Kolonisation<br />
nach Chile – die zwischen den Regierungen vere<strong>in</strong>bart werden sollte – beidseitig<br />
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genauso wie <strong>in</strong> Brasilien, ihre Sprache <strong>und</strong> Gewohnheiten bewahrt, wozu<br />
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Ansässigen aus ihrem Kreis stammte, <strong>und</strong> dass die Deutschstämmigen auch etwa<br />
neunzig Prozent der Bodenfläche besaßen. 67<br />
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65 Als General Wilhelm Heye im März 1929 zu den <strong>chilenischen</strong> Truppenübungen kam <strong>und</strong> vertrauliche<br />
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66 Die deutsche Kulturpropaganda <strong>in</strong> Chile. Ihre Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Gegenströmungen. 1. Starker<br />
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