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und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)

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Die Deutsch-Chilenen, „die geschlossenen Kolonien” <strong>in</strong> Südchile<br />

hend zur Geltung gebracht. Während der Weltreise des von vornhere<strong>in</strong> für Schul-<br />

<strong>und</strong> Ausbildungsschiff vorgesehene Kreuzers wollte man nicht zuletzt auch für<br />

die neuesten technischen Entwicklungen der (Kriegs-) Schiffsbau<strong>in</strong>dustrie des<br />

Weimarer Deutschland Werbung machen.<br />

Die Mar<strong>in</strong>eleitung betrachtete es während der be<strong>in</strong>ahe anderthalb Jahre, vom<br />

14. November 1926 bis zum 23. März 1928 dauernden Weltreise der Emden als<br />

Hauptaufgabe des Schulschiffes, dem Bordpersonal, vor allem den 100 Seekadetten<br />

e<strong>in</strong>e ausgezeichnete Seeoffiziersausbildung zu geben. Die Verwirklichung<br />

dieses Ausbildungsgesichtspunktes hielt man deswegen für besonders<br />

wichtig, weil man den Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong> für den Personalbedarf der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nicht allzu<br />

weit entfernten Zukunft auszubauenden <strong>und</strong> von den maritimen Beschränkungen<br />

des Versailler Vertrages nicht mehr geb<strong>und</strong>enen neuen Kriegsflotte im Zeichen<br />

der neuen Mar<strong>in</strong>edoktr<strong>in</strong> „Marsch zum Atlantik” 53 durch e<strong>in</strong>e systematische<br />

Seekadettenausbildung zu legen beabsichtigte. 54 Admiral Zenker me<strong>in</strong>te, für<br />

den Personalbestand der Emden, also für die führende Seeoffiziersgarnitur der<br />

kommenden dreißiger Jahre könnte die Weltreise im Gegensatz zur Schiffahrt auf<br />

den deutschen B<strong>in</strong>nenmeeren ganz neue Dimensionen eröffnen: die Seekadetten<br />

hätten dabei die Möglichkeit, neue geopolitische Kenntnisse zu erwerben, Meere<br />

anderer geostrategischer Gegebenheiten, Häfen anderer Kont<strong>in</strong>ente, die Seestreitkräfte<br />

der Welt außerhalb Europas <strong>und</strong> deren neueste Ausbildungsmethoden<br />

kennen zu lernen sowie durch nichts Anderes ersetzbare persönliche Erfahrungen<br />

über den Welthandel <strong>und</strong> die Kriegsmar<strong>in</strong>en der zweiten Hälfte der 1920er Jahre<br />

zu sammeln. 55<br />

Bei der Ausarbeitung der Reiseroute der Emden stimmte die Mar<strong>in</strong>eleitung<br />

ihre Vorstellungen ständig mit den Zuständigen im Auswärtigen Amt ab. Im dem<br />

Letzteren im Mai 1926 übersandten provisorischen Programmentwurf wurde<br />

der Standpunkt der Mar<strong>in</strong>eleitung e<strong>in</strong>deutig festgelegt: wichtigste Aufgabe der<br />

Emden-Reise – <strong>und</strong> gemäß den weiteren Plänen auch die der darauffolgenden<br />

Auslandsreisen deutscher Kreuzer – sei die Heranbildung e<strong>in</strong>es Offiziersnachwuchses<br />

für die Reichsmar<strong>in</strong>e. Die Planung der „Reisetage” der anderthalb Jahre<br />

langen Reise bzw. der erste Routenplan mit den „Hafentagen” <strong>in</strong> den ausländischen<br />

Häfen wurden unter Berücksichtigung der Prioritäten des militärisch-maritimen<br />

Ausbildungsprogramms fertiggestellt.<br />

Auf se<strong>in</strong>er Weltreise wollte der Kreuzer Emden die Flagge der Weimarer<br />

Republik – im Gegensatz zu se<strong>in</strong>em Bruderschiff, dem Kreuzer Hamburg – <strong>in</strong><br />

53 WEGENER 1929.<br />

54 Siehe FISCHER 2004a.<br />

55 FISCHER 2006.<br />

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