und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927) und „mden” in chilenischen ewässern (1925–1927)
Ferenc Fischer sandtschaft aus Berlin. Die Berlin musste bis zum 8. Dezember 1925 unbedingt in dem von Concepción südlich gelegenen Corral, bzw. in Valdívia eingelaufen sein, da dort schon alle Vorbereitungen für die Feierlichkeiten anlässlich des 75. Jahrestages der Ankunft erster deutscher Einwanderer in Valdívia mit gemeinsamer Teilnahme der dortigen deutschen Kolonie und Marinesoldaten aus der Heimat getroffen wurden. 19 Während die Vorbereitungen zur Konkretisierung und Ausweitung des chilenischen Reiseprogramms der Berlin weiterliefen, erfüllte das Schiff seine Mission in Ecuador, im Hafen von Guayaguil. Bei der Verabschiedung der Berlin sprach die deutsche Marinedelegation der ecuadorianischen Regierung nochmals ihren Dank aus, dass das Land seine Neutralität während des Weltkrieges auch trotz des Drucks seitens der Entente- und der Alliierten Mächte aufrechterhielt, wobei – genauso wie bei den anderen neutralen Ländern Südamerikas – das germanophile Offizierkorps eine Schlüsselrolle spielte. 20 Nach dem neutralen und traditionell deutschfreundlichen Ecuador war der Besuch in Peru von außerordentlicher Bedeutung. Dessen war man sich sowohl in Berlin als auch an Bord der Berlin bewusst. Peru fand nämlich wegen der territorialen Streitigkeiten mit Chile seinen wichtigsten Patron und Waffenlieferanten schon seit den 1880er Jahren an der Seite von Paris, Chile hingegen an der Berlins. Peru erklärte Deutschland während des Ersten Weltkrieges am 7. Oktober 1917 den Krieg. 21 Die Berlin beendete ihr entgegen den Erwartungen sehr erfolgreich abgelaufenes Programm in Peru am 22. November 1925, und nahm Richtung auf ihre nächste Station Chile, genauer gesagt auf das fünf Schiffstage weit entfernte Valparaíso. Admiral Hans Zenker, Chef der Marineleitung hat in seinem als geheim gekennzeichneten Brief an das Auswärtige Amt – auf Grund der Erfahrungen der ersten beiden Reise der Berlin – gerade in diesen Tagen einige Gesichtspunkte einer im Gegensatz zu den Vorjahren weit ambitionierten, an die ehemalige Weltpolitik erinnernden deutschen Marinepolitik der nächsten Jahre erörtert. Während die erste, mittelamerikanische Reise der Berlin für vier, ihre zweite, südamerikanische Reise für sieben Monate geplant war, beabsichtigte die Marineleitung in den nächsten Jahren den Entwürfen von Admiral Zenker entsprechend je ein modernes Schulschiff in ausländische Gewässer zu schicken, jedoch auf 15 Monate. Im Rahmen dieser groß angelegten Marineambitionen wollte Admiral 19 Deutsches Vizekonsulat Talcahuano. Talcahuano, 13. November 1925; Deutsches Vizekonsulat Concepción. Concepción, 14. November 1925. Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes Bonn (PAAA), Deutsche Botschaft Santiago. 20 FISCHER 2008; FISCHER 1999, 279. 21 SCHAEFER 1974. � 112 �
Die Deutsch-Chilenen, „die geschlossenen Kolonien” in Südchile Zenker den Kreuzer Hamburg im Februar 1926, die Emden im Herbst selben Jahres auf eine „Reise rund um die Welt” schicken. 22 In den darauffolgenden Jahren wurden die deutschen Ausbildungsweltreisen zur Regel. Sie begannen im Herbst, und die Ausbildungskreuzer kehrten im Frühjahr des darauffolgenden Jahres nach Deutschland zurück. Anfang der 1920er Jahre hielten sich die deutschen Kriegsschiffe nur in der Ost- bzw. Nordsee auf. Zur ersten bedeutenderen, und später schon regelmäßig gewordenen Auslandsreise kam es im Jahre 1923, als deutsche Kriegsschiffe spanische Häfen aufsuchten. Entfernung und Zeitdauer der von den Schulschiffen zurückgelegten Strecken erhöhten sich von 1924–25 an sprunghaft. Während die erste Reise der Berlin nur nach Mittelamerika, die zweite „rund um ganz Südamerika” führte, hatte das Programm von Admiral Zenker schon globalen Charakter. Die deutschen Kolonien im Ausland haben nach Bekanntwerden der Kreuzerbesuche die deutschen Konsulate und Gesandtschaften geradezu mit der Bitte bestürmt, die Schiffe sollten auch ihre Städte besuchen. Das von der Marineleitung ursprünglich ausgearbeitete Ausbildungs- und Besuchsprogramm wurde unterwegs mehrmals geändert, womit Admiral Zenker – mit Rücksicht auf spätere Reisen – nicht einverstanden war. 23 Zenker wollte vor allem jenen maritimen Gesichtspunkt zur Geltung bringen, dass während des Ausbildungsprogramms zwischen den „Hafentagen” und den „Schifffahrttagen” ein optimales Verhältnis bestehen sollte. Wenn der Besuch zu vieler deutschen Kolonien auf dem Programm stehe, könne das nur auf Kosten der „Schifffahrttage”, also zu Lasten der Ausbildungsqualität gehen. Admiral Zenker mahnte deshalb das Auswärtige Amt zu Geduld und Zurückhaltung, mit der Begründung, es sei auf einmal nicht möglich alle deutschen Kolonien in Übersee „während einer Reise” 24 aufzusuchen. Zenkers Brief suggerierte jedoch auch einen gewissen Optimismus. Er meinte, die Lage werde sich mit der Indienststellung der Emden und der Hamburg verbessern, da diese beiden modernen Schulkreuzer voraussichtlich jedes zweite Jahr in Richtung der genannten weit entfernten Kontinente auslaufen könnten. So könnten all diejenigen deutschen Kolonien und Hafenstädte, die bisher ausgespart geblieben seien – betonte der Admiral – später sicher damit rechnen, bei der Gestaltung des Reiseprogramms berücksichtigt zu werden. Admiral Zenker meinte, die bis dahin erreichten Ergebnisse der deutschen Kriegsschiffsdiplomatie, das „Flaggenzeigen”, seien vom Auswärtigen Amt, wie 22 Admiral Zenker an das Auswärtige Amt. Auslandsreisen der Schulkreuzer. Geheim. Berlin, 25. November 1925. PAAA, Deutsche Botschaft Santiago. Emden. 23 Ebd. 24 „während einer Reise” – Hervorhebung im Originaltext. � 113 �
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Die Deutsch-Chilenen, „die geschlossenen Kolonien” <strong>in</strong> Südchile<br />
Zenker den Kreuzer Hamburg im Februar 1926, die Emden im Herbst selben<br />
Jahres auf e<strong>in</strong>e „Reise r<strong>und</strong> um die Welt” schicken. 22 In den darauffolgenden<br />
Jahren wurden die deutschen Ausbildungsweltreisen zur Regel. Sie begannen im<br />
Herbst, <strong>und</strong> die Ausbildungskreuzer kehrten im Frühjahr des darauffolgenden<br />
Jahres nach Deutschland zurück. Anfang der 1920er Jahre hielten sich die deutschen<br />
Kriegsschiffe nur <strong>in</strong> der Ost- bzw. Nordsee auf. Zur ersten bedeutenderen,<br />
<strong>und</strong> später schon regelmäßig gewordenen Auslandsreise kam es im Jahre 1923, als<br />
deutsche Kriegsschiffe spanische Häfen aufsuchten. Entfernung <strong>und</strong> Zeitdauer<br />
der von den Schulschiffen zurückgelegten Strecken erhöhten sich von 1924–25<br />
an sprunghaft. Während die erste Reise der Berl<strong>in</strong> nur nach Mittelamerika, die<br />
zweite „r<strong>und</strong> um ganz Südamerika” führte, hatte das Programm von Admiral<br />
Zenker schon globalen Charakter.<br />
Die deutschen Kolonien im Ausland haben nach Bekanntwerden der Kreuzerbesuche<br />
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ursprünglich ausgearbeitete Ausbildungs- <strong>und</strong> Besuchsprogramm wurde<br />
unterwegs mehrmals geändert, womit Admiral Zenker – mit Rücksicht auf spätere<br />
Reisen – nicht e<strong>in</strong>verstanden war. 23 Zenker wollte vor allem jenen maritimen<br />
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zwischen den „Hafentagen” <strong>und</strong> den „Schifffahrttagen” e<strong>in</strong> optimales Verhältnis<br />
bestehen sollte. Wenn der Besuch zu vieler deutschen Kolonien auf dem Programm<br />
stehe, könne das nur auf Kosten der „Schifffahrttage”, also zu Lasten der<br />
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zu Geduld <strong>und</strong> Zurückhaltung, mit der Begründung, es sei auf e<strong>in</strong>mal nicht möglich<br />
alle deutschen Kolonien <strong>in</strong> Übersee „während e<strong>in</strong>er Reise” 24 aufzusuchen.<br />
Zenkers Brief suggerierte jedoch auch e<strong>in</strong>en gewissen Optimismus. Er me<strong>in</strong>te,<br />
die Lage werde sich mit der Indienststellung der Emden <strong>und</strong> der Hamburg verbessern,<br />
da diese beiden modernen Schulkreuzer voraussichtlich jedes zweite<br />
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könnten all diejenigen deutschen Kolonien <strong>und</strong> Hafenstädte, die bisher ausgespart<br />
geblieben seien – betonte der Admiral – später sicher damit rechnen, bei der Gestaltung<br />
des Reiseprogramms berücksichtigt zu werden.<br />
Admiral Zenker me<strong>in</strong>te, die bis dah<strong>in</strong> erreichten Ergebnisse der deutschen<br />
Kriegsschiffsdiplomatie, das „Flaggenzeigen”, seien vom Auswärtigen Amt, wie<br />
22 Admiral Zenker an das Auswärtige Amt. Auslandsreisen der Schulkreuzer. Geheim. Berl<strong>in</strong>, 25.<br />
November 1925. PAAA, Deutsche Botschaft Santiago. Emden.<br />
23 Ebd.<br />
24 „während e<strong>in</strong>er Reise” – Hervorhebung im Orig<strong>in</strong>altext.<br />
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