RS-EXPRESS 8/2015
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Österreichische Post AG · Info.Mail Entgelt bezahlt<br />
WWW.REGIONALE-SCHIENEN.AT<br />
8/<strong>2015</strong><br />
EUR 1,50/Ausland EUR 1,80 · ISSN 1025-2282<br />
Reparatur der autogerechten<br />
Stadt – Straßen und Plätze<br />
als Lebensräume<br />
Prof. Hartmut Topp, Kaiserslautern<br />
Die autogerechte Stadt war ein Irrweg, und ihre Reparatur gehört zu den großen städtebaulichen<br />
und kommunalpolitischen Aufgaben. Das Leitbild der autogerechten Stadt war<br />
Ende der 1950er-Jahre professioneller und gesellschaftlicher Konsens und hat uns ein<br />
langlebiges bauliches Erbe bar jeder Baukultur hinterlassen.<br />
Heute ist die städtebauliche Reparatur von Stadtautobahnen, Hochstraßen, großen Straßenkreuzungen<br />
und Verkehrsverteilern ein wesentlicher Schlüssel zur Rückgewinnung<br />
urbaner Qualität. Der alte verkehrstechnische Entwurf wies Fußgängern, Radfahrern und<br />
nicht-verkehrlichen Straßennutzungen die vom Auto nicht benötigten Restflächen zu.<br />
Heutzutage gilt:<br />
Die Multifunktionalität der Hauptstraßen für Wohnen und andere Randnutzungen, für<br />
Aufenthalt im Straßenraum, für Nahmobilität zu Fuß und mit dem Fahrrad, für die Erschließung,<br />
für ÖPNV und natürlich auch für den<br />
fließenden und ruhenden Autoverkehr muss sich<br />
in der Gestalt unserer Straßen und Plätze widerspiegeln.<br />
Das geschieht durch entsprechende Flächenverteilung<br />
(breite Seitenräume für Fußgänger)<br />
und durch eine ansprechende Gestaltung und<br />
Begrünung. Genauso wichtig für ein friedliches<br />
Miteinander der verschiedenen Straßennutzer –<br />
und wichtiger als die Verkehrsmengen – sind die<br />
Geschwindigkeiten. Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen<br />
mit Wohnnutzung ist in vielen Städten in<br />
der Diskussion und in einigen bereits umgesetzt.<br />
REGIONALE SCHIENEN<br />
Die Salzburger Fachzeitschrift für<br />
Regional | National | International<br />
Fernverkehr Verkehrspolitik<br />
Nahverkehr Güterverkehr<br />
E-Mobilität Verkehrstechnik<br />
Tagungen Buchbesprechungen<br />
Umwelt-Themen Reise + Touristik<br />
Spezielle Themen<br />
im Detail<br />
Die Reparatur der autogerechten Stadt ist kein<br />
Selbstläufer, sondern braucht Anlässe, die kommunalpolitisch „Fenster“ öffnen; das kann<br />
ein Sanierungsfall der Infrastruktur sein, ein Bürgerentscheid, die von der Kommunalpolitik<br />
initiierte städtebauliche und ökonomische Aufwertung der Innenstadt oder ein<br />
Großprojekt eines Investors.<br />
Neue Mitte Ulm –<br />
die Rückeroberung des Stadtraumes.<br />
Bild oben: Stadt Ulm im Jahr 2002,<br />
Bild unten: Neue Mitte Ulm im Jahr 2008.<br />
© Foto: Stadt Ulm<br />
■ EINLADUNG<br />
Öffentlicher Auftakt-Abend am Mittwoch, 30. September, 19.30 Uhr<br />
Hier referiert u.a. Hartmut Topp, TU Kaiserslautern, zu diesem Thema.<br />
Mehr dazu auf www.salzburger-verkehrstage.org<br />
www.regionale-schienen.at<br />
13. Internationale<br />
Salzburger Verkehrstage<br />
Mobilität gestalten statt verschenken<br />
Ein Plädoyer für mutiges Unternehmertum<br />
www.salzburger-verkehrstage.org / info@salzburger-verkehrstage.org<br />
REGIONALE SCHIENEN 7|<strong>2015</strong><br />
30. September bis<br />
2. Oktober <strong>2015</strong><br />
WIFI Salzburg
[ Plattform News ]<br />
Multivision: Süd-Indien –<br />
Ein Bahn-Reise-Abenteuer<br />
Vom Apfelstrudel<br />
bis zum Tafelspitz.<br />
So wie es sich in einem<br />
Wiener Café & Restaurant gehört.<br />
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Öffnungszeiten: täglich von 6.00–23.00 Uhr<br />
In seiner neuen Live-Reisereportage „Süd-Indien – Ein Bahn-Reise-<br />
Abenteuer“ nimmt Sie Gerhard Liebenberger mit in ein Land der<br />
extremen Gegensätze.<br />
Die Abenteuerreise auf der Leinwand führt u.a. zu beeindruckenden<br />
Tempelstädten, mystischen Ritualen, fliegenden Bullen und mit dem<br />
Toytrain in die kühlen Nilgiri-Berge.<br />
Am Ende der Reise wird es beim Holi-Fest richtig bunt. Auch überraschend<br />
ruhige Trauminseln fernab der Hektik entdeckt er auf dieser<br />
Reise.<br />
Premiere ist am 17. September <strong>2015</strong>, danach geht es auf Österreichund<br />
Deutschland-Tour.<br />
Termine & Tickets auf www.liebenberger.com/indien<br />
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VCÖ-Publikation „Wohnbau, Wohnumfeld & Mobilität“<br />
Wohnbau, Wohnumfeld und Siedlungsentwicklung haben<br />
massiven Einfluss auf das Mobilitätsverhalten. Besonders<br />
schlecht ist die Energie-, Umwelt- und Kostenbilanz von<br />
Streusiedlungen.<br />
Die Zersiedelung verlängert zudem die täglichen Distanzen,<br />
die Abhängigkeit vom Auto treibt die Kosten für die Haushalte<br />
in die Höhe.<br />
Durch verstärkte Mobilitätsmaßnahmen beim Wohnbau und<br />
bei der Siedlungsentwicklung kann der Verkehr auf Klimakurs<br />
gebracht werden. Der VCÖ fordert die Abschaffung der Pkw-<br />
Stellplatz verpflichtung und die stärkere Berücksichtigung von<br />
Mobilitätsaspekten in der Wohnbauförderung. Die VCÖ-Publikation<br />
„Wohnen, Wohnbau und Mobilität“ ist beim VCÖ<br />
unter (01) 8932697, vcoe@vcoe.at oder www.vcoe.at erhältlich.<br />
Einer für alle.<br />
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26 Jahren (Stichtag 1. Oktober)<br />
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ausländischen Studierenden in Anspruch genommen werden.<br />
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Nach: Salzburg Mirabellplatz + K<br />
Über: Hallein, Puch/Elsbethen<br />
Umstieg: Salzburg Hauptbahnhof<br />
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2
[ Plattform News ]<br />
Großeinsatz der Lokalbahn bei „Iron Man Zell am See“<br />
Für die Großveranstaltung „Iron Man“ samt Weltmeisterschaft<br />
vom 27. bis 30. August <strong>2015</strong> verkehrten auf der<br />
Pinzgauer Lokalbahn insgesamt 204 Zusatzzüge, die ca. 2.200<br />
km zurücklegten.<br />
Deren Aufgabe war es, vor allem an den beiden Haupt-Veranstaltungstagen<br />
Samstag und Sonntag – trotz der umfangreichen<br />
Straßensperren – einerseits den Öffentlichen Verkehr<br />
überhaupt, anderseits den durch die Veranstaltung ausgelösten<br />
Zusatzverkehr in der Ost-West-Achse zu bewältigen.<br />
Darüber hinaus gab es an die Erfordernisse der Veranstaltung<br />
angepasste zusätzliche Früh- und Abendverkehre im Großraum<br />
Zell am See.<br />
In der Nord-Süd-Achse Maishofen–Bruck verkehrten zusätzliche<br />
Postbusse, die beim Parkplatz der Areitbahn in Schüttdorf<br />
mit dem PLB-Verkehr verknüpft waren.<br />
Pinzgauer Lokalbahn: Fahrgastansturm durch Veranstaltungen und Pendler.<br />
© Foto und Text: Walter Stramitzer<br />
Vorarbeiten für Bahnhaltestelle<br />
Schüttdorf<br />
„Halt auf Verlangen“ rettet<br />
kleine Haltestellen<br />
An der Porsche-Allee in Schüttdorf bei Zell am See haben die Vermessungsarbeiten<br />
für die neue Haltestelle der innerösterreichischen Westbahn begonnen.<br />
Die enge Unterführung unter der Bahn muss verbreitert werden. Von<br />
der Haltestelle aus werden viele Ziele in Schüttdorf in wenigen Minuten zu<br />
Fuß oder mit dem Rad erreichbar sein. © Text: Karl Regner; Foto: <strong>RS</strong>-Archiv<br />
Haltestellen aufzulassen ist der falsche Weg! Vielmehr gilt es, die Bevölkerung<br />
in dünner besiedelten Gebieten – ohne große Kosten zu verursachen – zu<br />
Bahnkunden zu machen. Moderne Fahrzeuge, wie die eingesetzten Talent-<br />
Triebwagen der Reihe 4023/4 (siehe Bild), verfügen über Haltewunsch-<br />
Tasten. Orte wie Gries im Pinzgau und Eschenau, mit zusammen ca. 1.500<br />
Einwohnern, wären die Gewinner. „Halt auf Verlangen“ hat sich bereits auf<br />
vielen Strecken der ÖBB bewährt.<br />
© Foto und Text: Erwin Krexhammer<br />
Traumhaft günstig reisen!<br />
Im Familienabteil der<br />
ÖBB Nachtreisezüge.<br />
Im eigenen Liegewagenabteil reisen bis zu 2 Erwachsene mit<br />
max. 4 Kindern unter 15 Jahren stau- und stressfrei durch die Nacht.<br />
Inklusive Frühstück.<br />
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und in die Schweiz. Alle Infos auf oebb.at/nachtreisen<br />
* Abteilpreis gültig für alle Reisenden im Abteil pro Richtung, saisonabhängiges und kontingentiertes Angebot.<br />
Keine weiteren Ermäßigungen möglich. Es gelten die Tarifbestimmungen der ÖBB-Personenverkehr AG.<br />
REGIONALE SCHIENEN 8|<strong>2015</strong><br />
3
[ Plattform News ]<br />
Verklebte Busfenster für Weltkulturerbe-Stadt Salzburg unwürdig<br />
Es häufen sich Fahrgastbeschwerden über mit Werbung verklebte<br />
Bus-Fensterscheiben, sowohl bei Albus als auch Obus. Die Sicht<br />
wird durch die Lochfolien stark eingeschränkt –für heimische<br />
Fahrgäste als auch für Touristen eine Zumutung. Die Verkehrsunternehmen<br />
sollten eine klare Regelung treffen, die Fensterflächen<br />
von Werbung frei zu lassen bzw. maximal 20 % davon zu bekleben,<br />
so wie dies z.B. in Linz und Innsbruck der Fall ist. Positiv ist, dass<br />
alle neuen Obusse von Werbung frei bleiben.<br />
Markus Fedra<br />
kleines Foto: Beeinträchtigter Ausblick durch eine mit Werbung beklebte Fensterscheibe.<br />
großes Foto: Linz – Obus mit Vollwerbung: Die Fenster sind zum Großteil frei von Werbung.<br />
© Foto: Markus Fedra<br />
© Foto: Robert Schrempf<br />
Niederflur-Einstiege: Vorrang<br />
für Familien, Gehbehinderte<br />
und Radfahrende<br />
Löblich ist es, dass es dem Management der Lokalbahn bei dem dichten<br />
Fahrplan fast immer gelingt, in jedem Zug zumindest ein Fahrzeug mit<br />
Niederflur-Einstiegen zum Einsatz zu bringen.<br />
Dies wird von vielen Fahrgästen nicht nur sehr geschätzt, sondern als notwendig<br />
erlebt, etwa beim Einsteigen mit Kinderwagen oder mit Fahrrad.<br />
Bewegungseingeschränkte, aber auch Fernreisende mit großem Gepäck<br />
wissen diesen Vorteil zu würdigen. Die Niederflur-Einstiege und die dortigen<br />
Sitzplätze sind aber auch bei vielen jungen, dynamischen und sportlichen<br />
Menschen sehr beliebt, die aber nicht daran denken, anderen Menschen<br />
Platz zu machen.<br />
An die Fahrgäste ergeht daher der Appell, mehr Rücksicht zu nehmen. An<br />
das hilfsbereite Zugpersonal richtet sich die Bitte, auch Fahrgäste darauf<br />
hinzuweisen.<br />
Salzburger Lokalbahn braucht mehr niederflurige Fahrzeuge.<br />
© Text und Foto: Peter Haibach<br />
„qando Salzburg“<br />
– die App, die ’s<br />
möglich macht<br />
Mit „qando Salzburg“, der<br />
kostenlosen Fahrplan-App<br />
der Salzburg AG, bekommt<br />
man die Abfahrtszeiten des<br />
nächsten Obus direkt aufs Smartphone<br />
oder Tablet.<br />
Durchschnittlich rund 24.000 Zugriffe an<br />
Werktagen zeigen, dass die Echtzeit-Informationen<br />
von den Fahrgästen sehr gut<br />
angenommen werden.<br />
Salzburg AG<br />
Neugestaltung der Haltestelle Hanuschplatz<br />
Im Zuge der Neugestaltung<br />
der altstadtseitig gelegenen<br />
Haltestelle Hanuschplatz, die<br />
einen Knotenpunkt im innerstädtischen<br />
Verkehr darstellt,<br />
wurde auch ein Flugdach errichtet.<br />
Eine seit Jahren geäußerte<br />
Forderung der Fahrgäste wurde<br />
damit realisiert. Leider sind keine<br />
Sitzgelegenheiten vorhanden. Im<br />
Herbst wird auch eine große elektronische<br />
Anzeige hinzukommen.<br />
© Text und Foto: Karl Schambureck<br />
4<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Verein Regionale Schienen, Mag. Peter Haibach; Redaktionsanschrift + Abo-Vertrieb: Markus-Sittikus-Straße 9, 5020 Salzburg – Austria;<br />
Tel: +43 (0) 664 42 69 607 · Fax: +43 (0) 6274 49 66; E-Mail: office@regionale-schienen.at; Internet: www.regionale-schienen.at;<br />
Redaktion: Christa Schlager, Tel: 0043 (0) 699 10 30 55 12; E-Mail: schlager@regionale-schienen.at; Fachzeitschrift REGIONALE SCHIENEN – die österreichische Fachzeitschrift für nachhaltige<br />
Mobilität – erscheint 5x jährlich, der REGIONALE SCHIENEN-<strong>EXPRESS</strong> 12x jährlich, Jahres-Kombi-Abo: 31,– Euro (Inland), 36,– Euro (Ausland)<br />
Druck: Druckerei Huttegger, Salzburg, www.huttegger.at