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Herausgeber - Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

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Pflanzenschutzdienst<br />

Jahresbericht<br />

2010


<strong>Herausgeber</strong><br />

- 2 -<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

- Pflanzenschutzdienst -<br />

Postfach 30 08 64 53188 Bonn<br />

Siebengebirgstrasse 200 53229 Bonn<br />

Telefon 0228 – 703-0<br />

Telefax<br />

Außenstelle Münster<br />

0228 – 703-2102<br />

Nevinghoff 40<br />

48147 Münster<br />

e-Mail pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de<br />

Dienststellenleiter<br />

Prof. Dr. B. Böhmer<br />

Stellvertreter Dr. A. Dissemond<br />

Die namentlich gekennzeichneten Einzelbeiträge dieses Berichts stammen von den<br />

Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Pflanzenschutzdienstes.


- 3 -<br />

I n h a l t s v e r z e i c h n i s<br />

Seite<br />

1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes 8<br />

1.1 Aufgaben 8<br />

1.2 Organisation 11<br />

1.3 Anbaustatistik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 15<br />

1.3.1 Aufteilung der Ackerfläche in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 15<br />

1.3.2 Anzahl der Betriebe in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 16<br />

2 Pflanzenschäden und Schadursachen 18<br />

2.1 Witterungsverlauf 2010 18<br />

2.2 Ackerbau 20<br />

2.2.1 Getreide 26<br />

2.2.2 Kartoffeln 27<br />

2.2.3 Raps 32<br />

2.2.4 Mais 36<br />

2.2.5 Zuckerrüben 46<br />

2.2.6 Körnerleguminosen 48<br />

2.2.7 Grünland 49<br />

2.3 Obstbau 50<br />

2.3.1 Kern- und Steinobst 50<br />

2.3.2 Beerenobst und Weinbau 51<br />

2.4 Gemüsebau 51<br />

2.5 Baumschulen 54<br />

2.6 Zierpflanzenbau 56<br />

2.6.1 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Kleingehölze) 57<br />

2.6.2 Schnittblumen 60<br />

2.6.3 Beet- und Balkonpflanzen 61<br />

2.6.4 Stauden 66<br />

2.6.5 Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien 67<br />

2.6.6 Lückenindikationen im Zierpflanzenbau und in der Baumschule 68<br />

2.6.7 Friedhöfe 68


- 4 -<br />

2.7 Öffentliches Grün<br />

Seite<br />

71<br />

2.7.1 Parkanlagen und Friedhöfe 71<br />

2.7.2 Rasenflächen und Sportanlagen 72<br />

2.7.3 Straßenbegleitgrün 73<br />

2.8 Haus- und Kleingarten 73<br />

3 Diagnostik 75<br />

3.1 Diagnostik Mykologie 75<br />

3.2 Diagnostik Bakteriologie 77<br />

3.3 Diagnostik Virologie 78<br />

3.4 Diagnostik Entomologie 80<br />

3.5 Diagnostik Nematologie 81<br />

4 Warndienst 84<br />

4.1 Darstellungen im Internet 84<br />

4.1.1 Wetterdaten 86<br />

4.1.2 Prognosemodelle 87<br />

4.2 Schorfwarndienst 87<br />

4.3 Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau 88<br />

5 Versuche und Erfahrungen 89<br />

5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln 89<br />

5.1.1 Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche im Ackerbau 89<br />

5.1.2 Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau 91<br />

5.1.3 Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau 109<br />

5.1.3.1 Wirksamkeitsversuche 109<br />

5.1.3.2 Rückstandsversuche nach GLP und GEP 110<br />

5.1.3.3 Forschungsprojekt Verringerung von Höchstmengenüberschreitungen<br />

111<br />

5.1.4 Amtliche Mittelprüfung im Obstbau 112<br />

5.1.5 Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau 113


- 5 -<br />

6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz<br />

Seite<br />

115<br />

6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen unter Glas 115<br />

6.2 Versuche zur Applikationstechnik 125<br />

6.2.1 Pflanzenschutz im Ackerbau – größer, schneller, breiter 125<br />

6.2.2 Gerätereinigung – Ein Instrument für die Umsetzung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie?<br />

126<br />

6.2.3 Biofilter für den Umgang mit Waschflüssigkeiten 127<br />

6.2.4 ProGemüse 127<br />

6.2.5 Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) 128<br />

6.3 Maiszünsler Prognosemodell 130<br />

6.4 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben 135<br />

7 Genehmigungen und Kontrollen 140<br />

7.1 Pflanzengesundheitsdienst 140<br />

7.1.1 Importkontrollen 140<br />

7.1.2 Exportkontrollen 142<br />

7.1.3 Handel im Binnenmarkt 143<br />

7.1.4 Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne 145<br />

7.2 Amtliche Geräteprüfung, Feldspritzkontrollen 150<br />

7.3 Beizkontrollen / Saatgutuntersuchungen auf Beizung 150<br />

7.4 Zertifizierung von Anbaumaterial 151<br />

7.5 Kontrollprogramm <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 153<br />

7.5.1 Systematische Kontrollen 153<br />

7.5.2 Weitere Kontrollschwerpunkte 157<br />

7.6 Genehmigungen 159<br />

7.6.1 Genehmigungen nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz 159<br />

7.6.2 Genehmigungen nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz 160


- 6 -<br />

8 Öffentlichkeitsarbeit<br />

Seite<br />

161<br />

8.1 Veröffentlichungen 161<br />

8.1.1 Veröffentlichungsliste 161<br />

8.1.2 Regelmäßige Veröffentlichungen 167<br />

8.1.3 Warndienst-Informationen 169<br />

8.1.4 Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst 170<br />

8.2 Vorträge 170<br />

8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien 186<br />

8.4 Aufklärung 189<br />

8.4.1 Internet 191<br />

8.4.2 Rundfunk, Fernsehen, Presse 193<br />

8.5 Ausbildung, Fortbildung 194<br />

8.5.1 LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten 195<br />

8.6 Besucher 196


- 7 -<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

- Pflanzenschutzdienst -<br />

Leiter: Prof. Dr. B. Böhmer<br />

Stellvertreter: Dr. A. Dissemond<br />

32.0: Frau Frees, Frau Friederichs, Frau Hopf, Frau Muck, Frau Winterscheidt<br />

Diagnose<br />

Krankheiten<br />

32.1<br />

Mykologie, Virologie,<br />

Bakteriologie<br />

Frau Dr. M.Heupel BN<br />

Frau Adams BN<br />

Frau Erwes BN<br />

Frau Hasenbach BN<br />

Frau Menden BN<br />

Frau<br />

Ropertz-Krämer<br />

BN<br />

Diagnose Pflanzenschädlinge<br />

32.2<br />

Entomologie,<br />

Nematologie<br />

Frau Dr. U. Hakl BN<br />

Frau Breuch BN<br />

Frau Nicot BN<br />

Frau Schöbel BN<br />

Frau Stanke BN<br />

Genehmigungen<br />

und Kontrollen<br />

32.3<br />

Qualitätssicherung<br />

GLP<br />

Herr P. Müller BN<br />

Herr Anzil BN<br />

Herr Reichel MS<br />

Frau Schickhoff MS<br />

Frau Weigand BN<br />

Herr Welhöner BN<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

32.4<br />

Herr Dr. R. Schrage BN<br />

Herr Arenz BN<br />

Frau Hoenig BN<br />

Frau Kröger BN<br />

Herr Renker BN<br />

Herr Welhöner BN<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Flughafen Düsseldorf<br />

Herr Nellen<br />

Herr Schopen<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Ostwestfalen<br />

Herr Belke HSK<br />

Herr Buren BRA<br />

Herr Kleinesdar HF<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Kleve<br />

Herr Buschner<br />

Frau Ebbing<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Münster<br />

Frau Albrink<br />

Herr Klatt<br />

Herr Lammersmann COE<br />

Frau Schröder<br />

Herr Vietmeier<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Straelen<br />

Herr Focken<br />

Herr Hillus<br />

Frau Küsters<br />

Frau Pfirschke<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Unna<br />

Frau Bracke<br />

Herr Nennmann<br />

Herr Wortmann<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Viersen<br />

Herr Becker<br />

Herr Herfarth<br />

Pflanzenschutz in<br />

Ackerbau und<br />

Grünland<br />

32.5<br />

Herr<br />

Dr. A. Dissemond<br />

BN<br />

Frau Dr. M. Benker MS<br />

Herr Behr BN<br />

Frau Furth MS<br />

Frau Gebhard BN<br />

Herr Hanhart MS<br />

Herr Heinrichs BN<br />

Frau Kammler MS<br />

Herr Klingenhagen MS<br />

Herr Lange BN<br />

Herr Laubrock MS<br />

Frau Röhling MS<br />

Frau<br />

Sonderfeld-Labey<br />

BN<br />

Herr Smeets BN<br />

Frau Tendyck MS<br />

Frau Werschmann MS<br />

Herr Wiesemann BN<br />

Herr Winkelheide BN<br />

Pflanzenschutz-<br />

Anwendungs-<br />

Technik<br />

32.6<br />

Herr H. Kramer MS<br />

Herr Deitmer MS<br />

Frau<br />

Kleine-Hohmann<br />

MS<br />

Herr Stuch BN<br />

Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau<br />

32.7<br />

Herr W. Hennes BN<br />

Frau Althermeler MS<br />

Frau Hartung BN<br />

Frau Jenniches BN<br />

Herr Klatt MS<br />

Herr Kleinesdar HF<br />

Herr Nennmann UN<br />

Frau Ruisinger STR<br />

Herr Wilke BN<br />

Pflanzenschutz<br />

im Gemüsebau<br />

und Warndienst<br />

32.8<br />

Herr J. Keßler BN<br />

Frau Bischur BN<br />

Frau Ergezinger BN<br />

Frau<br />

MS<br />

Große Wietfeld<br />

Herr Hartung BN<br />

Frau Radtke BN<br />

Herr Schenk BN<br />

Frau<br />

Scholz-Döbelin<br />

STR<br />

Herr Vietmeier MS<br />

Pflanzenschutz<br />

im Obst- und<br />

Weinbau<br />

32.9<br />

Herr<br />

BN<br />

Dr. A. Engel<br />

Herr Jung BN<br />

Frau<br />

BN<br />

Kretschmann<br />

Frau<br />

MS<br />

Peters-Habig<br />

Frau<br />

MS<br />

Rövekamp-<br />

Stroop<br />

Herr<br />

BN<br />

van der Sant<br />

Pflanzenschutz<br />

in Haus- und<br />

Kleingarten,<br />

im Öffentlichen<br />

Grün 32.10<br />

Frau Dr. M. Klug MS<br />

Versuchsfeld<br />

Gartenbau<br />

Bonn<br />

Frau Braun<br />

Frau Fricke<br />

Herr Welzel<br />

Münster<br />

Herr Leibig


- 8 -<br />

1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes<br />

Maßnahmen des Pflanzenschutzes tragen in erheblichem Maße zur Steigerung und<br />

Sicherung des Ertrags einer qualitativ hochwertigen Pflanzenproduktion bei. Dabei<br />

steht die Integration der verschiedenen Pflanzenschutz-Verfahren mit dem Ziel der<br />

Verringerung chemischer Maßnahmen im Mittelpunkt der Überlegungen. Dies<br />

beinhaltet sowohl das Fernhalten der Schaderreger durch Quarantänemaßnahmen<br />

als auch die Integration pflanzenbaulicher, biologischer, biotechnischer,<br />

physikalischer und chemischer Maßnahmen. Ziel ist der Schutz der Kulturpflanzen,<br />

wie auch der Schutz der Verbraucher und der Umwelt sowie die Erhaltung der<br />

natürlichen Lebensgrundlagen.<br />

1.1 Aufgaben<br />

Die Organisation des Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist geprägt<br />

durch die Aufgaben aus dem Gesetz über die Errichtung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />

NRW 1 sowie aus dem Pflanzenschutzgesetz 2 gemäß § 34.<br />

• die Überwachung der Pflanzenbestände sowie der Vorräte von Pflanzen und<br />

Pflanzenerzeugnissen auf das Auftreten von Schadorganismen,<br />

• die Überwachung des Beförderns, des Inverkehrbringens, des Lagerns, der<br />

Einfuhr und der Ausfuhr von Pflanzen, Pflanzenerzeugnissen und<br />

Kultursubstraten im Rahmen des Pflanzenschutzes sowie die Ausstellung der für<br />

diese Tätigkeiten erforderlichen Bescheinigungen,<br />

• die Beratung, Aufklärung und Schulung auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes<br />

einschließlich der Durchführung des Warndienstes auch unter Verwendung<br />

eigener Untersuchungen und Versuche,<br />

• die Berichterstattung über das Auftreten und die Verbreitung von<br />

Schadorganismen,<br />

• die Prüfung von Pflanzenschutzmitteln, Pflanzenschutz- Geräten, Verfahren des<br />

Pflanzenschutzes, der Resistenz von Pflanzenarten sowie die Mitwirkung beim<br />

Schließen von Bekämpfungslücken sowie die Durchführung der für die Aufgaben<br />

nach den Nummern 1 bis 5 erforderlichen Untersuchungen und Versuche.<br />

Auf der Grundlage der Untersuchungen und Versuche erarbeiten die Mitarbeiter des<br />

Pflanzenschutzdienstes Leitlinien und grundsätzliche Beratungsempfehlungen. Sie<br />

werden als Spezialberater bei besonderen Problemen sowie als Berater der Berater<br />

tätig. Die produktionstechnische Pflanzenschutzberatung von Landwirten und<br />

Gärtnern wird von den Fachberatern der Referate Landbau und Gartenbau<br />

wahrgenommen. Neben den Problemen der Landwirtschaft nehmen die<br />

gartenbaulichen Fragestellungen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aufgrund der Vielzahl der<br />

Betriebe mit gartenbaulichen Kulturen sowie der vielen Gattungen und Arten in<br />

diesem Produktionszweig breiten Raum ein.<br />

Über das Qualitätsmanagement der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW hinaus ist der<br />

Pflanzenschutzdienst eine amtliche GEP- sowie eine anerkannte GLP-<br />

1 Gesetz über die Errichtung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> vom<br />

17. Dezember 2003, GV NRW, Band 59, 21. Dezember 2003<br />

2 Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz), Neufassung vom<br />

14. Mai 1998, BGBl. Teil I. S. 950


- 9 -<br />

Prüfeinrichtung zur Prüfung der biologischen Wirkung, der Pflanzenverträglichkeit<br />

von Pflanzenschutzmitteln und der Ermittlung des Abbauverhaltens von<br />

Pflanzenschutzmitteln auf der Pflanze. Diese Standards sichern die Qualität der<br />

Arbeit und ermöglichen eine internationale Anerkennung der Versuchsergebnisse.<br />

Die genannten Aufgaben sowie die Problemstellungen der Pflanzenproduktion in der<br />

Region prägen die Organisation des Pflanzenschutzdienstes in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />

Die Bearbeitung der vielschichtigen Probleme erfordert einerseits qualifiziertes<br />

Spezialwissen, andererseits einen intensiven und fachgebietsübergreifenden<br />

Informations- und Innovationsfluss. Der Verknüpfung der Arbeitsbereiche kommt<br />

daher besondere Bedeutung zu, denn Spezialprobleme können oftmals nicht von<br />

einzelnen Wissenschaftlern, sondern erst durch das Zusammenwirken der<br />

Spezialisten erfolgreich geklärt werden.<br />

So ist insbesondere die enge Verflechtung der Diagnose von Schaderregern des<br />

Versuchswesens und der Produktionsberatung die Grundlage für eine effektive<br />

Arbeit zur Lösung der Pflanzenschutzprobleme. Laboruntersuchungen sichern dabei<br />

nicht nur eine exakte Diagnose bei Problemen im Rahmen der Pflanzenproduktion,<br />

sie sind darüber hinaus die Basis hoheitlicher Entscheidungen. Mit der Produktion<br />

von Reinkulturen der verschiedenen Schaderreger stellen sie in vielen Fällen ein<br />

fundiertes Versuchswesen sicher.<br />

Kontrollen in den Betrieben werden vom Pflanzengesundheitsdienst, nicht von der<br />

Beratung durchgeführt. Dennoch sind die Kontrollaufgaben eng mit der Bearbeitung<br />

der praktischen Pflanzenschutzprobleme im Anbau verknüpft, damit das Ergebnis<br />

der Kontrollen zur Weiterentwicklung der Betriebe in Beratungsinhalte münden kann.<br />

Die Verknüpfung der Aufgaben bietet die Chance, nicht nur bei<br />

Pflanzenschutzproblemen in der Praxis eine Änderung der Produktionsverfahren zu<br />

bewirken, sondern auch eine permanente Weiterentwicklung integrierter Verfahren<br />

sicherzustellen. Das Pflanzenschutzgesetz fordert die Umsetzung der Grundsätze<br />

des integrierten Pflanzenschutzes. Dieser ganzheitliche Ansatz, der ökonomische,<br />

ökologische wie auch soziale Aspekte einbezieht und den vorbeugenden<br />

Maßnahmen bei der Schadensabwehr besondere Bedeutung beimisst, stellt das Ziel<br />

des Abwägungsprozesses bei der Wahl der Verfahren zur Gesunderhaltung der<br />

Pflanzenbestände dar.<br />

Die gemäß Pflanzenschutzgesetz vorgeschriebene Aufzeichnung aller im Betreib<br />

eingesetzten Pflanzenschutzmittel sollte nicht nur der Kontrolle dienen. Für eine<br />

klare, zielgerichtete Beratung ist eine übersichtliche Aufzeichnung der<br />

durchgeführten Maßnahmen eine zwingende Voraussetzung. Sie ist die Grundlage<br />

einer regelmäßigen Diskussion im Betrieb, um durchgeführte Maßnahmen beurteilen,<br />

erforderliche Maßnahmen planen und nicht zuletzt auch finanziell bewerten zu<br />

können. Sie ersetzt nicht die gemäß Gefahrstoff-Verordnung im Betrieb zu führende<br />

Liste aller vorhandenen Pflanzenschutzmittel und aller Gefahrstoffe (Kleber, Lacke,<br />

Schmierstoffe etc.).<br />

Seit Inkrafttreten der Indikationszulassung (2001) bestehen Probleme bei der<br />

Absicherung des Pflanzenschutzes in vielen Kulturen mit geringer Anbaufläche und<br />

bei der Bekämpfung nur gelegentlich auftretender Krankheiten und Schädlinge. In<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind besonders Gemüse- und Obstkulturen betroffen. Der<br />

Pflanzenschutzdienst NRW hat sich in die Arbeiten zur Schließung von<br />

Bekämpfungslücken eingebracht. Auch in den kommenden Jahren wird diese


- 10 -<br />

Aufgabe einen großen Stellenwert einnehmen, um die Anbaumöglichkeiten und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Anbaues kleiner Kulturen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel wird in großen Teilen der<br />

Bevölkerung, trotz erheblicher Versuchs-, Untersuchungs- und Kontrollarbeiten sowie<br />

alle Anstrengungen der Praxis um einen sorgfältigen Einsatz, nach wie vor sehr<br />

kritisch gesehen. Unter dem Motto „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ ist die<br />

Diskussion um die Möglichkeiten einer Reduzierung nicht nur aus der Sicht des<br />

Verbraucher- und Umweltschutzes, sondern auch aus ökonomischer Sicht im<br />

Rahmen der Pflanzenproduktion zu führen.<br />

Die Weiterentwicklung integrierter Bekämpfungsverfahren sowie die Nutzung der<br />

neuen Kommunikationsmöglichkeiten könnten bei der Reduzierung des chemischen<br />

Pflanzenschutzes eine wichtige Rolle einnehmen. Zu diesem Zweck sollten<br />

Landwirte und Gärtner den Warn- und Hinweisdienst des Pflanzenschutzdienstes<br />

abonnieren und im Wochenblatt verfolgen. Die aktuellen Informationen zum<br />

regionalen Auftreten von Krankheiten und Schädlingen in den Pflanzenbeständen<br />

geben zeitnah eine Empfehlung zur Bekämpfung von Schadorganismen. Die<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat, um den Anbauern aktuellste und schlagbezogene<br />

Informationen zukommen zu lassen, ein Internet-Beratungsangebot entwickelt und<br />

hält dies insbesondere während der Vegetationszeit auf aktuellstem Stand. Es kann<br />

über die Internet-Adressen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW<br />

www.landwirtschaftskammer.de, www.pflanzenschutzdienst.de oder www.isip.de<br />

abgerufen werden.<br />

Die aktuellen, schlagspezifischen Informationen zum Auftreten von Krankheiten und<br />

Schädlingen schicken wir auch per SMS auf das Handy des Landwirts. Interessierte<br />

sollten die Berater über die erforderlichen Schritte befragen, damit Sie komfortabel<br />

und schnell die wichtigen Informationen zu Ihren Kulturen erhalten.<br />

(Prof. Dr. B. Böhmer)


1.2 Organisation<br />

- 11 -<br />

Der Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW ist in zehn Fachbereiche<br />

gegliedert:<br />

Diagnose Krankheiten<br />

Mykologie, Bakteriologie,<br />

Virologie 32.1<br />

Frau Dr. Heupel<br />

Diagnose Schädlinge<br />

Entomologie,<br />

Nematologie 32.2<br />

Frau Dr. Hakl<br />

Genehmigungen und<br />

Kontrollen 32.3<br />

Herr Müller<br />

Pflanzengesundheits-<br />

dienst, Pflanzenschutz<br />

in der Baumschule 32.4<br />

Dr. Schrage<br />

Dienstsitz: 53229 Bonn, Siebengebirgsstraße 200,<br />

weitere Dienststellen sind in: 48147 Münster, Nevinghoff 40,<br />

in Brakel, Coesfeld, Düsseldorf, Herford, Kleve, Meschede, Straelen, Unna<br />

und Viersen.<br />

Pflanzenschutzdienst,<br />

Zentrale<br />

Außenstellen<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW Pflanzenschutzdienst Referat 32<br />

Referatsleiter: Prof. Dr. Böhmer<br />

Stellvertreter: Dr. Dissemond<br />

Straelen<br />

Düsseldorf<br />

Pflanzenschutz im<br />

Ackerbau 32.5<br />

Dr. Dissemond<br />

Frau Dr. Benker<br />

Mittelprüfung<br />

Sachgebiete:<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Grünland, Futterbau,<br />

Leguminosen<br />

Getreide<br />

Raps, Mais<br />

Pflanzenschutz-<br />

Anwendungstechnik in<br />

Landwirtschaft und<br />

Gartenbau 32.6<br />

Herr Kramer<br />

Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau 32.7<br />

Herr Hennes<br />

Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau,<br />

Warndienst 32.8<br />

Herr Keßler<br />

Pflanzenschutz im<br />

Obst- und Weinbau,<br />

Zertifizierung Obst 32.9<br />

Dr. Engel<br />

Pflanzenschutz im<br />

Öffentlichen Grün, im<br />

Haus- und Kleingarten<br />

Frau Dr. Klug 32.10<br />

Pflanzenschutzdienst NRW<br />

mit Außenstellen


- 12 -<br />

Aufgaben und Organisation Stand: April 2011<br />

e-Mail Dienststelle: Pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de<br />

e-Mail: - - - -@lwk.nrw.de<br />

Dienststellenleiter<br />

Prof. Dr. Bernd<br />

Böhmer<br />

bernd.boehmer@...<br />

Vertretung<br />

Dr. Anton<br />

Dissemond<br />

anton.dissemond@...<br />

Tel.-Durchwahl Fachauskünfte<br />

0228/703-2100 Grundsatzfragen zum Pflanzen- und Umweltschutz,<br />

Durchführung spezieller gesetzlicher Maßnahmen<br />

0228/703-2140<br />

Diagnose von Pflanzenkrankheiten (Mykologie, Bakteriologie, Virologie)<br />

Dr. Monika Heupel<br />

monika.heupel@...<br />

Ingrid Adams<br />

ingrid.adams@...<br />

0228/703-<br />

2160/2164<br />

Untersuchungen der Probeneinsendungen<br />

(Pflanzen-, Wasser-, Boden-, Saatgutproben, …)<br />

auf Krankheitsursachen, Diagnose Mykologie,<br />

Mykologie, Bakteriologie, Virologie, nichtparasitäre<br />

Schäden, Untersuchung der Quarantänebakteriosen<br />

an Kartoffeln<br />

0228/703-2162 Untersuchung der Probeneinsendungen auf<br />

Krankheitsursachen, Ausbildung der LTA und<br />

Praktikanten, Diagnose Mykologie<br />

Diagnose von Pflanzenschädlingen (Entomologie, Nematologie), Vorratsschutz<br />

Dr. Ulrike Hakl<br />

ulrike.hakl@...<br />

Genehmigungen und Kontrollen<br />

Peter Müller<br />

peter.mueller@...<br />

Frank Reichel<br />

frank.reichel@...<br />

Mechthild Schickhoff<br />

mechthild.schickhoff@<br />

Brigitte Weigand<br />

brigitte.weigand@...<br />

Burkhardt Welhöner<br />

burkhardt.welhoener@<br />

0228/703-2130 Diagnose von Insekten, Milben und Nematoden,<br />

Monitoring von Schaderregerpopulationen und<br />

Erstellung von Warndienstprognosen,<br />

Spezialberatung zum Vorratsschutz,<br />

Amtliche Mittelprüfung Vorratschutz<br />

0228/703-2113 Genehmigungen für den Einsatz von Pflanzen-<br />

schutzmitteln, Ordnungswidrigkeiten,<br />

Registrierungen<br />

0251/2376-914 Ausnahmegenehmigung,<br />

Überwachungsmaßnahmen nach dem Pflanzen-<br />

schutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten<br />

0251/2376-630 Sachkundeprüfungen und –lehrgänge,<br />

Anzeigen/Registrierung von Pflanzenschutzmittel-<br />

Anwendern, -Beratern und -Inverkehrbringern<br />

0228/703-2114 Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />

Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten,<br />

Sachkundeprüfungen, GLP-Qualitätssicherung<br />

0228/703-2124 Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />

Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten


- 13 -<br />

Pflanzengesundheitsdienst und Pflanzenschutz in Baumschulen<br />

Dr. Reiner Schrage<br />

reiner.schrage@...<br />

Susanne Bracke<br />

susanne.bracke@...<br />

Katharina Pfirschke<br />

katharina.pfirschke@<br />

Gerhard Renker<br />

gerhard.renker@...<br />

Isabel Rövekamp-<br />

Stroop<br />

isabel.roevekampstroop@...<br />

Agnes Schröder<br />

agnes.schröder@...<br />

Andreas Vietmeier<br />

andreas.vietmeier@...<br />

0228/703-2120 Pflanzengesundheitsdienst (Import-Export-<br />

Kontrollen), Betriebsregistrierung zum Handel<br />

von Vermehrungsmaterial und Pflanzen im<br />

EU-Binnenmarkt,<br />

Spezialberatung Pflanzenschutz in Baumschulen<br />

Unna:<br />

02303/9616187<br />

Straelen:<br />

02834/704-178<br />

Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />

Kontrollen, Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />

Pflanzenschutzgesetz, Sachkundeprüfungen<br />

Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />

Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />

sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />

0228/703-2122 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />

Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />

sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />

0251/2376-651 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />

Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />

sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />

0251/2376-719 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />

Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />

sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />

0251/2376-638 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />

Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />

sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />

Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Dr. Anton<br />

0228/703-2140 Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />

Dissemond<br />

Grünland,<br />

anton.dissemond@…<br />

Warndienst<br />

Dr. Marianne Benker<br />

marianne.benker@...<br />

Karl-Josef Behr<br />

karl-josef.behr@...<br />

Ursula Furth<br />

ursula.furth@...<br />

Hermann Hanhart<br />

hermann.hanhart@...<br />

Christian Heinrichs<br />

christian.heinrichs@...<br />

0228/703-2141 Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />

Grünland sowie Versuche im Ackerbau, Warndienst,<br />

Saatgutaufbereitung und Beizkontrollen<br />

0228/703-2143 Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in<br />

Ackerbau und Grünland<br />

0251/2376-640 Spezialberatung Schädlingsbekämpfung sowie<br />

Versuche im Ackerbau, Warndienst<br />

0251/2376-628 Spezialberatung Krankheitsbekämpfung,<br />

Wachstumsregulierung sowie Versuche in Getreide,<br />

Mais und Raps, Warndienst<br />

0228/703-2147 Spezialberatung Pflanzenschutz und Nematodenbekämpfung,<br />

Versuche in Zuckerrüben, Warndienst


Günter<br />

Klingenhagen<br />

guenter.klingenhagen@<br />

Eugen Winkelheide<br />

eugen.winkelheide@...<br />

- 14 -<br />

0251/2376-633 Spezialberatung Unkrautbekämpfung sowie<br />

Versuche in Getreide, Mais und Raps,<br />

Warndienst<br />

0228/703-2142 Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in<br />

Grünland, Futterbau, Leguminosen, Warndienst<br />

Pflanzenschutz Anwendungstechnik<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Harald Kramer 0251/2376-632 Spezialberatung, Applikationstechnik, Geräteharald.kramer@…<br />

prüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-<br />

Anwendungstechnik, Anwenderschutz, Lagerung<br />

von Pflanzenschutzmitteln, Beizgraduntersuchung<br />

Michael Stuch<br />

michael.stuch@...<br />

0228/703-2146 Spezialfragen, Applikationstechnik, Geräte-<br />

prüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-<br />

Anwendungstechnik, Gerätekontrollen, Anwender-<br />

schutz, Lagerung von Pflanzenschutzmitteln<br />

Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Wilfried Hennes 0228/703-2303 Spezialberatung Pflanzenschutz im<br />

wilfried.hennes@…<br />

Zierpflanzenbau, Spezialberatung biologischer<br />

Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />

Jörg Klatt<br />

joerg.klatt@...<br />

Wilhelm Kleinesdar<br />

wilhelm.kleinesdar@<br />

Holger Nennmann<br />

holger.nennmann@...<br />

Marion Ruisinger<br />

marion.ruisinger@...<br />

Rainer Wilke<br />

rainer.wilke@…<br />

0251/2376-654 Spezialberatung Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau, Amtliche Mittelprüfung<br />

Herford:<br />

05221/597743<br />

Unna:<br />

02303/9616185<br />

Straelen:<br />

02834/704-179<br />

Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />

Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />

Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau, Warndiensterhebungen<br />

0228/703-2121 Spezialberatung Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau, Amtliche Mittelprüfung<br />

Pflanzenschutz im Gemüsebau, Warndienst,<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Johannes Keßler 0228/703-2180 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />

johannes.kessler@...<br />

Amtliche Mittelprüfung<br />

Dr. Maria Hamacher<br />

maria.hamacher@...<br />

Esther Radtke<br />

esther.radtke@...<br />

Franz-Peter Schenk<br />

franz-peter.schenk@<br />

0228/703-2180 GLP-Prüfleitung,<br />

Prüfung von Pflanzenschutzmitteln zur Verringerung<br />

von Höchstmengenüberschreitungen<br />

0228/703-2351 Forschungsprojekt ProGemüse<br />

0228/703-2182 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />

Amtliche Mittelprüfung


Heike<br />

Scholz-Döbelin<br />

heike.scholz-doebelin@<br />

Andreas Vietmeier<br />

andreas.vietmeier@...<br />

Straelen:<br />

02834/704-178<br />

0178/3638133<br />

- 15 -<br />

Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau,<br />

Warndiensterhebungen<br />

0251/2376-638 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />

Amtliche Mittelprüfung<br />

Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Zertifizierung Obst<br />

Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />

Dr. Adrian Engel 0228/703-2150 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />

adrian.engel@...<br />

Weinbau, Virustestung von Obstgehölzen,<br />

Bienenschutz, GEP-Anerkennung<br />

Ralf Jung<br />

ralf.jung@...<br />

Wiebke<br />

Kretschmann<br />

wiebke.kretschmann@<br />

Isabel Rövekamp-<br />

Stroop<br />

isabel.roevekamp@...<br />

0228/703-2152 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />

Amtliche Mittelprüfung,<br />

Klein- und Hobbygärtner-Beratung<br />

0228/703-2151<br />

Viruskontrolle, Virustestung und Zertifizierung von<br />

Obstgehölzen, Einsatz computergestützter<br />

Expertenmodelle (z.B. Feuerbrand und Schorf),<br />

Validierung von Wetterdaten für Prognosen<br />

0251/2376-651 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />

Amtliche Mittelprüfung,<br />

Klein- und Hobbygärtner-Beratung<br />

Pflanzenschutz im öffentlichen Grün sowie in Haus- und Kleingarten<br />

Dr. Marianne Klug<br />

marianne.klug@...<br />

0251/2376-657 Spezialberatung im öffentlichen Grün sowie in<br />

Haus- und Kleingärten; Bereitstellung von<br />

Hinweisen für Fernsehen, Funk, Presse, Industrie<br />

1.3 Anbaustatistik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

1.3.1 Aufteilung der Ackerfläche in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Nutzung der Anbaufläche (ha)<br />

Landwirtschaftlich genutzte Fläche 1 679 435<br />

Waldfläche 870 727<br />

Ackerland 1 065 416<br />

Getreide (61% der AF) 555 362<br />

Weizen (23-32 % je Landesteil) 291 338<br />

Triticale 59 631<br />

Roggen 15 724<br />

Wintergerste 166 043<br />

Hafer 11 897<br />

Sommergerste 9 598<br />

Mais 209 657


- 16 -<br />

Hackfrüchte 86 995<br />

Kartoffeln 31 580<br />

Zuckerrüben 53 319<br />

Handelsgewächse 71 442<br />

Raps, Rübsen 68 876<br />

Hülsenfrüchte 4 502<br />

Futterpflanzen 182 990<br />

Silomais 159 339<br />

Gartengewächse 27 585<br />

Gemüse unter Glas ( Tomaten, Gurken, Salate) 219<br />

Freilandgemüse (30 % Vertragsanbau) 16 910<br />

Spargel (3409), Spinat (1602) 5 011<br />

Möhren, Karotten 1 972<br />

Kohl gesamt (923 Blumenkohl) 5 163<br />

Bohnen gesamt 1 769<br />

Erdbeeren 2 967<br />

Zierpflanzen unter Glas 898<br />

Zierpflanzen im Freiland 2 355<br />

Obstanlagen 6 932<br />

Baumschulen 3 870<br />

Rebland 19<br />

Weihnachtsbaumkulturen, Pappelanlagen, Korbweiden 4 471<br />

Dauergrünland 424 252<br />

1.3.2 Anzahl der Betriebe in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe<br />

nach betriebswirtschaftlicher Ausrichtung<br />

(landwirtschaftliche Systematik)<br />

47 511 3)<br />

Ackerbau 10 344 3)<br />

Gartenbau (mit Dauerkulturbetrieben) 3 337 3)<br />

Dauerkulturen 520<br />

Futterbau 19 281 3)<br />

Veredlung 3 501 3)<br />

Pflanzenbau-Verbund 887 3)<br />

Viehhaltungs-Verbund 2 926 3)<br />

Pflanzenbau-Viehhaltungs-Verbund 7 235 3)<br />

Statistische Kennzahl aus LDS 2005; zum Vergleich Anzahl Betriebe mit gartenbaulichen Sparten<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

2)<br />

2)<br />

2)<br />

2)<br />

2)<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

3)<br />

3)


- 17 -<br />

Gemüsebau 1 768 1)<br />

Obstbau 965 1)<br />

Baumschule 714 1)<br />

Zierpflanzenbau 2 291 1)<br />

Quelle:<br />

1) Gartenbauerhebung in NRW 2005, LDS<br />

2) Gemüseanbauerhebung 2008, LDS<br />

3) LDS NRW<br />

Flächennutzung in NRW auf Regierungsbezirksebene<br />

Abb. 3: ächennutzung in NRW auf Regierungsbezirksebene 2007<br />

27,4%<br />

12,7%<br />

27,6%<br />

14,5%<br />

15,1%<br />

2,7%<br />

D ü sseldorf 222.239 ha LF<br />

2,9%<br />

5,0%<br />

37,9%<br />

15,5% 31,3%<br />

7,4%<br />

16,5%<br />

3,0%<br />

7,6%<br />

31,8%<br />

39,9%<br />

1,2%<br />

M ü nster 397.403 ha LF<br />

K ö ln 295.567 ha LF<br />

45,1%<br />

6,8%<br />

6,5%<br />

1,9%<br />

32,3%<br />

7,4%<br />

8,8%<br />

11,6%<br />

2,7%<br />

Arnsberg 250.455 ha LF<br />

21,6%<br />

46,4%<br />

8,9%<br />

Detmold 337.517 ha LF<br />

NRW 1.503.181 ha LF<br />

Getreide 550.030 ha<br />

Hackfr ü chte 96.552 ha<br />

Mais 229.957 ha<br />

Winterraps 72.988 ha<br />

Gr ü nland 424.252 ha<br />

Restfl ä che 129.402 ha<br />

dav .: - 33 % Stilllegung<br />

- 30 % Futter -<br />

pflanzen (sonst.)


- 18 -<br />

2 Pflanzenschäden und Schadursachen<br />

2.1 Witterungsverlauf 2010<br />

Durchschnittstemperatur und Niederschläge<br />

Bonn/Köln<br />

Münster-Greven<br />

Verlauf der Durchschnittswerte der Tages-Temperaturen (blau) und Niederschlags-Ereignisse (rot) 2010,<br />

gemessen an den DWD-Stationen Köln/Bonn (oben) und Münster-Greven (unten)


- 19 -<br />

Der Witterungsverlauf der Vegetationsperiode 2009/2010 war geprägt von sehr<br />

unterschiedlichen Witterungsperioden. Dem langen kalten Winter folgte ein trockenkaltes<br />

Frühjahr. Die Hitze und Trockenheit im Sommer wurde vom verregneten<br />

August abgeschlossen. Nach einem kurzen Herbst begann dann im November der<br />

nächste Winter.<br />

Die Jahresmitteltemperatur (Münster-Greven 8,9 °C, Köln-Bonn 9,4 °C) lag deutlich<br />

niedriger als in den Jahren 2007 bis 2009. Schon im Jahr 2009 (Münster-Greven<br />

10,3 °C, Köln-Bonn 10,5 °C) war kein weiterer Anstieg gegenüber den Vorjahren zu<br />

verzeichnen gewesen.<br />

Die Niederschläge lagen in Münster-Greven mit 734 mm ungefähr auf<br />

Vorjahresniveau (743 mm), in Köln-Bonn mit 815 mm deutlich höher als 2009<br />

(779 mm).<br />

Da sowohl am Jahresanfang wie auch am Jahresende über mehrere Wochen<br />

Schnee und kalte Temperaturen das Wetter bestimmten, kann 2010 als das Jahr der<br />

zwei Winter bezeichnet werden.<br />

Roleber im Januar 2010<br />

Maiszünsler Überwinterungskäfig Januar 2010<br />

Im Januar/Februar wurden 19 (Bonn) bzw. 26 (Münster) Eistage ermittelt, im<br />

Dezember waren es dann noch mal 15 (Bonn) bzw. 24 (Münster) Eistage, an denen<br />

die Temperaturen den Gefrierpunkt nicht überschritten.<br />

Siebengebirge im Dezember 2010<br />

vernässter Acker nach der Schneeschmelze


- 20 -<br />

Mit dem Abschmelzen des Schnees vernässten zunächst die Ackerflächen,<br />

trockener, aber kaum wärmer wurde es erst im April. Insgesamt war ein spätes,<br />

kaltes Frühjahr zu verzeichnen. Ab Mitte Juni bis Mitte Juli herrschte dann<br />

Hochsommer mit ausgeprägter Trockenheit und Hitzewellen und ließ Dürreschäden<br />

befürchten.<br />

Anfang Juli verursachten Unwetter regional beträchtliche Schäden an Ackerkulturen.<br />

Überflutete Keller und überschwemmte Strassen in den Ortschaften waren nicht<br />

selten. Aber weite Teile des Landes blieben bis Ende Juli trocken. Im August schloss<br />

sich dann eine lange Regenperiode an, wodurch die Getreide- und Rapsernte sehr<br />

erschwert wurde. Nach einem gemäßigten September wurden dann im Oktober<br />

schon einige Frostnächte registriert. Mitte November sanken dann die Temperaturen<br />

rasch, der zweite Winter begann und hielt abgesehen von einer wärmeren Phase<br />

Mitte Januar bis Anfang Februar an.<br />

(Dr. A. Dissemond)<br />

2.2 Ackerbau<br />

Der Herbst 2009 verlief spätsommerlich freundlich und so fand die<br />

Winterrapsaussaat ab Mitte August gute Bedingungen. Allerdings waren die hohen<br />

Temperaturen und die Trockenheit für die erforderlichen Herbizidbehandlungen im<br />

Vorauflauf oder im frühen Nachauflauf sehr nachteilig. Im September hatte der junge<br />

Raps auch durchaus unter der Bodentrockenheit zu leiden. Ab Mitte September<br />

wurde es dann schon recht kühl und es herrschten überwiegend gute Bedingungen<br />

für die Aussaat des Wintergetreides, das dann von den reichlichen Niederschlägen<br />

ab Anfang Oktober profitieren konnte.<br />

Nach dem sommerlichen Trockenstress, der auch keinen nennenswerten Turcicum-<br />

Blattfleckenbefall zuließ, fand der Mais dann aber wieder günstige<br />

Abreifebedingungen bis Ende September, die eine Ernte mit niedrigen<br />

Feuchtegehalten ermöglichten.<br />

Im Winter 2009/2010 war ein kontinuierlicher Temperaturrückgang zu verzeichnen.<br />

Ende Oktober trat erster Nachtfrost auf, danach gingen die Temperaturen stetig<br />

zurück. Nach einem nassen und trüben November mit einigen wärmeren Phasen<br />

bestimmten ab Mitte Dezember winterliche Bedingungen mit tiefen Frösten das<br />

Geschehen. Diese winterlichen Verhältnisse erforderten die Abdeckung der<br />

Zuckerrübenmieten am Feldrand, um sie vor Frostschäden zu schützen. Die<br />

Weihnachtswoche war etwas milder, im Januar sanken die Temperaturen auch<br />

tagsüber häufig unter den Gefrierpunkt. Die häufigen heftigen Schneefälle ab Ende<br />

Januar bis Mitte Februar erreichten Ausmaße, wie sie zuletzt Ende der 70er Jahre<br />

auftraten. Auch im März fiel noch häufig Schnee.<br />

Das Frühjahr begann mit Verzögerungen. Der April war von Anfang an trocken, ihm<br />

folgte ein nasser, kühler Mai. Die Vegetationsentwicklung kam dadurch nur langsam<br />

in Gang und hatte dann etwa 2-3 Wochen Rückstand.<br />

Im Allgemeinen entwickelten sich die Getreide- und Rapsbestände trotz des langen,<br />

schneereichen Winters anfangs gut. Im Vergleich zum letzten Winter mit<br />

andauernden Kahlfrösten führte die schützende Schneeschicht zu wenig<br />

Auswinterung. Auch sehr spät gesäter Winterweizen konnte unter dem Schnee zügig<br />

auflaufen, dabei trat vereinzelt allerdings Schneeschimmel auf. Mitte April wurde


- 21 -<br />

verstärkt Mehltau im Weizen und Roggen gefunden. Diese Krankheit fand auch im<br />

Mai noch günstige Bedingungen. Zudem erlaubte die kalte, trockene Witterung zum<br />

Anfang des Schossens nur eine ungenügende Anlage von Blütchen je Ähre.<br />

Auch einzelne Rapsbestände waren stärker zurückgefroren und wiesen Fehlstellen<br />

auf. Ende März flogen die ersten Rapsschädlinge. Die Rüßlerarten traten Ende März<br />

nur sporadisch und kurz auf. Verbreitet wurden in den Gelbschalen bis Ende April<br />

hinweg durchaus auch höhere Zahlen des Rapsglanzkäfers festgestellt.<br />

Ende April konnte schon die<br />

Blütenbehandlung in Raps geplant<br />

werden. Sie richtete sich<br />

insbesondere gegen die<br />

Weißstängeligkeit, Sclerotinia,<br />

deren Apothecien nach der ersten<br />

Maiwoche gefunden wurden.<br />

Apothecien (Fruchtkörper)<br />

Die Rübensaat begann in der ersten Aprilwoche und konnte bis Mitte April auch in<br />

Ostwestfalen abgeschlossen werden. Fehlende Niederschläge (April 5 mm) und<br />

Kälte nach der Saat (April 9 Frostnächte) ließen die Rüben verzögert bzw. verzettelt<br />

auflaufen und führten wieder zu „Etagenrüben“, wobei größere und kleinere Pflanzen<br />

nebeneinander standen. Die Unkräuter, wie Kamille, liefen hingegen teilweise vor<br />

den Rüben auf, also musste trotz Trockenheit behandelt werden. Für die Praxis<br />

bedeutete das keine Verringerung der Bodenwirkstoffe, jedoch zusätzlich eine<br />

größere Menge an Blattwirkstoffen vorsehen. Da die Pflanzenblätter durch die<br />

trockene Witterung eine starke Wachsschicht gebildet hatten, war abhängig von der<br />

Verträglichkeit der Tankmischung die Zugabe eines Additivs angebracht. Zudem<br />

waren die ausgebrachten Bodenherbizide nicht verloren, da sie nach Niederschlägen<br />

bei dann wieder ausreichender Bodenfeuchte ihre Unkrautwirkung weitgehend<br />

zeigten.<br />

Die nachfolgenden kühlen Temperaturen erlaubten nur ein gebremstes Wachstum,<br />

wie die Abbildungen von Rübenbeständen im Mai 2010 und Mai 2009 zeigen.<br />

Rübenfläche im Mai 2010<br />

Rübenfläche im Mai 2009


- 22 -<br />

Die meisten Kartoffelsorten wurden Mitte April in kalten Boden gepflanzt, die<br />

Witterung verursachte aber ein verzögertes Auflaufen und eine langsame<br />

Jugendentwicklung bis Ende Mai. Große Schwankungen zwischen Tag- und<br />

Nachttemperaturen verringern die Verträglichkeit einiger wichtiger Herbizide, mit<br />

deren Einsatz dann gewartet werden musste. Mitte Juni wurden erste Eigelege der<br />

Kartoffelkäfer gefunden, aus denen dann gegen Monatsende die Larven schlüpften.<br />

Auf einigen Flächen war dann rasch die Bekämpfungsschwelle von<br />

15 Larven/Pflanze überschritten. Die Krautfäule spielte aufgrund der Trockenheit und<br />

Hitze bis August keine große Rolle, allerdings förderte diese Witterung die<br />

Alternariablattflecken, die ab Mitte Juli in anfälligen Sorten stärker auftraten.<br />

gelbe Maispflanzen im Mai 2010<br />

Kartoffeldämme Anfang Juni 2010<br />

Der Mais konnte am Mitte April unter trockenen, wenn auch kühlen Bedingungen<br />

gesät werden, allerdings verzögerten sich regional der Auflauf und die<br />

Jugendentwicklung. Wenn noch Spätfröste dazu kamen, waren auch<br />

Pflanzenausfälle möglich. Da Herbizidbehandlungen erst erfolgen sollten, wenn die<br />

Nachttemperaturen über 8 °C liegen, war es nicht einfach, entsprechende Termine<br />

zu finden. Am verträglichsten ist dann das Splitting der Aufwandmengen. Erst mit der<br />

Erwärmung im Juni ergaben sich bessere Wachstumsbedingungen.<br />

Der Sommer wurde im Juni immer heißer, nur zur Monatsmitte von einer schwachen<br />

Schafskälte unterbrochen. Es fielen kaum Niederschläge, was rasch zu<br />

Wassermangel und Hitzeschäden in allen Kulturen führte. Noch heißer wurde der Juli<br />

mit einer regelrechten Hitzewelle bis fast zum Monatsende, die nur regional von<br />

wenigen Niederschlägen gedämpft wurde.<br />

Dem Raps gelang es daher nicht, im Ertrag an das Vorjahresniveau anzuknüpfen.<br />

Die Erntemenge lag mit durchschnittlich 38 dt/ha etwa 10 % niedriger.<br />

Der Maiszünsler begann mit seinem verzettelten Zuflug wie im Vorjahr ab Ende Juni.<br />

Neben den bereits bekannten Befallsgebieten in der Voreifel, der Köln-Aachener<br />

Bucht und dem Bergischen Land hat sich der Maiszünsler 2009 und 2010 in<br />

<strong>Westfalen</strong> deutlich ausgebreitet und verstärkt! Mittlerweile sind in den Kreisen<br />

Warendorf und Höxter fast alle Maisflächen betroffen. Der Befall geht nun in den<br />

benachbarten Kreisen Coesfeld, Unna, Soest, Gütersloh weiter. Im nördlichen Kreis<br />

Borken (Heek-Ahle) wurde ein erstes Vorkommen, leichter Befall im Kreis Lippe<br />

(Exter- und Kalletal) entdeckt. Die betroffenen Felder in <strong>Westfalen</strong>-Lippe zeigen<br />

zunehmende Befallstärken, dabei sind 50-60 % befallene Pflanzen in den seit 2008


- 23 -<br />

bekannten Gebieten keine Seltenheit mehr. In den neuen Befallsgebieten lag die<br />

Anzahl Pflanzen mit Larven unter 1 bis 5 %, nur in Einzelfällen darüber.<br />

Ausbreitung des Maiszünslers 2010<br />

Der Trockenstress hatte aber schon dem Maisbeulenbrand Vorschub geleistet. Erst<br />

ab Monatsende Juli und damit etwa zwei Wochen später als im Vorjahr stellten sich<br />

etwas günstigere Bedingungen für die Maisblüte ein. Wind und Starkregen führten im<br />

Mais regional in massenwüchsigeren Sorten zu Sommerlager und Stängelbruch, die<br />

anhaltende Feuchte im August förderte zudem Kolbenfusarien. Dagegen waren<br />

pilzliche Blattflecken selten.<br />

Im Sommer litten auch die Kartoffeln über längere Phasen hinweg unter Trockenheit<br />

und Hitze und leiteten schon die Notreife ein. Die verbreiteten Niederschläge ab<br />

Ende Juli lösten eine Mineralisierung von Nährstoffen aus und regten das Kraut- und<br />

Knollenwachstum, was zur Puppigkeit führte, wieder an. Der daraus resultierende<br />

Stärkeverlust minderte die Knollenqualität. Des Weiteren trieben die Keime an den<br />

Knollen und den Stolonen aus und führten zu Kindelbildung und Kettenwuchs.<br />

Die Zuckerrüben reagierten mit einem annähernden Wachstumsstillstand bis Ende<br />

Juli. Der nasse August förderte dann einen kaum für möglich gehaltenen<br />

Massenwuchs, aber kaum den Zuckergehalt, der konnte sich erst im Oktober günstig<br />

entwickeln. Nach 1996 trat wiederum die Gammaeule stärker in Erscheinung, wie<br />

auch aus Hessen berichtet wurde. Anfang Juni fand die Eiablage statt, 14 Tage<br />

später wurde der Befall deutlich sichtbar, der sich besonders am Niederrhein bis zum


- 24 -<br />

Juli verstärkte. Die befürchtete nachfolgende Generation blieb allerdings folgenlos.<br />

Vereinzelt war auch Befall mit der Rübenmotte zu finden, einem Wärme liebenden<br />

Schädling, der eher im Süden bekannt ist. Das Fraßsymptom der Larven in den<br />

Blattstielen und im Rübenkopf ist auf den ersten Blick mit Bormangel zu<br />

verwechseln.<br />

Gammaeule an Zuckerrüben<br />

Larve der Gammaeule<br />

Die ungewöhnliche Witterung des Sommers hatte allerdings die positive<br />

Nebenwirkung, dass der Befall mit Cercospora-Blattflecken, Rhizoctonia-Rübenfäule<br />

und auch Ditylenchus-Nematoden niedrig blieb. Allerdings trat in anfälligen Sorten<br />

etwas mehr Mehltau auf und konnte sich länger halten. Spätverunkrautungen mit<br />

Bingelkraut und Weißem Gänsefuß, regional auch Schwarzer Nachtschatten und<br />

Hirsen waren im September nach den Augustniederschlägen zu finden.<br />

Dank dem „normalen“ Wetter ab September haben die Zuckerrüben 2010 dann doch<br />

von Ausnahmefällen abgesehen eine gute Ernte erzielt.<br />

Insgesamt blieben die Pilzkrankheiten im Getreide im Jahr 2010 recht schwach,<br />

Kalamitäten blieben aus. Gerste war kaum befallen, für Braunrost in Roggen war es<br />

meist zu kalt. Mehltau war in vielen Weizenbeständen die wichtigste Krankheit und<br />

bis zum Fahnenblattschieben zu finden. Trotz des schwachen Befallsniveaus<br />

konnten noch 9-12 dt/ha Ertrag in Weizen, 6-8 dt/ha in Gerste und 8-10 dt/ha in<br />

Roggen mit gezielten Fungizidbehandlungen gesichert werden. Getreidehähnchen<br />

waren schon in der Schoßphase verbreitet zu finden, erst Ende Mai traten regional<br />

nennenswert Blattläuse in den Getreidebeständen auf.<br />

Larve des Getreidehähnchens<br />

Blattlauskolonie Juni 2010


- 25 -<br />

Die Wintergerste kam mit dem Witterungsverlauf im Frühsommer noch am besten<br />

zurecht, denn sie litt weniger unter der Trockenheit und konnte in der Regel vor der<br />

Regenperiode Ende Juli gedroschen werden. Der Ertrag lag knapp im Durchschnitt<br />

der letzten Jahre. Geradezu Einbrüche beim Ertrag erlitten Triticale mit -13 % und<br />

Winterroggen mit -14 %. Beide Kulturen hatten größte Probleme mit der Trockenheit<br />

und Hitze zur Kornfüllung und Nässe bei der Abreife. Im Vergleich zum Vorjahr war<br />

beim Winterweizen rund 9 % Minderertrag zu verzeichnen, wobei die frühreifen<br />

Sorten noch gut abschnitten. Die sich über Wochen hinziehende Ernte von Mitte Juli<br />

bis fast Ende August wies höhere Anteile an Schmachtkorn durch Notreife bei früher<br />

Ernte sowie Auswuchs und niedrige Fallzahlen bei später Ernte auf. Zu niedrige<br />

Fallzahlen treten vor allem dann auf, wenn nach der Voll- und Totreife des Weizens<br />

stärkere und lang anhaltende Niederschläge fallen. Brotweizenqualität war nur selten<br />

erzielbar.<br />

Der Herbst 2010 begann im September es etwas kühler und feuchter als im Vorjahr<br />

mit gut verteilten Niederschlägen, die oft 5-10 mm erreichten.<br />

Im August war aufgrund der Niederschläge vielfach nicht an die Rapsausaat zu<br />

denken, erst im September herrschte geeignete Witterung. Dementsprechend litten<br />

früher gesäte Bestände insbesondere auf gepflügten, schluffigen Standorten unter<br />

Verschlämmungen und Auflaufproblemen, zudem war mit Schäden durch die im<br />

Vorauflauf eingesetzten Herbizide zu rechnen. Aufgrund der vorangegangenen<br />

Feuchte musste unbedingt auf Schnecken geachtet werden. Diese förderte auch den<br />

Befall der auflaufenden Rapspflanzen mit Phoma. Vereinzelt starben sehr früh<br />

infizierte Pflanzen unter Rotfärbung ab. Insgesamt hatten sich die meisten<br />

Rapsbestände vor Winter doch noch ordentlich entwickelt.<br />

Winterraps Ende September 2010<br />

Wintergerste Ende September 2010<br />

Die Maisabreife verzögerte sich bis in den recht trockenen Oktober, dann konnten<br />

die meisten Bestände aber zügig geerntet werden. Auf den besseren,<br />

wasserführenden Standorten konnten Trockenmassenerträge wie im Vorjahr<br />

realisiert werden, dabei fielen jedoch die Energie- und Stärkeerträge etwas ab.<br />

Die Aussaat des Wintergetreides war in der Regel problemlos möglich, denn ab<br />

September bis in den November ließen sich passende Witterungsabschnitte finden.


- 26 -<br />

Im Winter 2010/2011 war ein kontinuierlicher Temperaturrückgang zu verzeichnen.<br />

„Der Winter schickt seine Vorboten“ lautete am 18.10.2010 die Schlagzeile, denn<br />

Mitte Oktober trat erster Nachtfrost auf, danach blieben die Temperaturen auf<br />

niedrigem Niveau. Ab Ende November herrschte weitgehend Vegetationsruhe, denn<br />

dann bestimmten winterliche Bedingungen mit häufigen Schneefällen bis über den<br />

Jahreswechsel das Geschehen. Diese winterlichen Verhältnisse erforderten die<br />

Abdeckung der Zuckerrübenmieten am Feldrand, um sie vor Frostschäden zu<br />

schützen. Zudem konnten einige Rübenbestände nicht rechtzeitig geerntet werden.<br />

Im Dezember lagen die Temperaturen an mehreren Tage unter -10 °C, dabei wurde<br />

tagsüber die Frostgrenze nicht überschritten (insgesamt 13 Eistage). Auch in der<br />

ersten Januarwoche war häufig Frost zu verzeichnen, allerdings wurden auch an<br />

einigen Tagen frühlingshafte Temperaturen gemessen. Mit der darauf folgenden<br />

Schneeschmelze traten dann größere Schäden durch Feldmäuse auf dem Grünland<br />

zu Tage. Die Feldmäuse hatten sich unter der schützenden Schneedecke<br />

ungehindert vermehrt. Das Wintergetreide präsentierte sich Mitte Februar im<br />

Allgemeinen zufriedenstellend.<br />

(Dr. A. Dissemond)<br />

2.2.1 Getreide<br />

Schäden durch Flufenacet<br />

Stärker als in den Vorjahren waren im letzten Herbst bzw. ausgangs Winter die<br />

Schäden am Wintergetreide durch den Wirkstoff Flufenacet. Flufenacet ist in den<br />

Produkten Cadou SC, Herold und Mailbu enthalten. Zu Schäden kommt es, wenn<br />

vergleichsweise wenig wasserlöslich Wirkstoff aufgrund intensiver Niederschläge in<br />

die Keimzone des Getreides gelangt. Zu Schäden kommt es dann vermehrt auf<br />

sorptionsschwachen Standorten. Grundsätzlich ist es bei diesem Wirkstoff wichtig<br />

auf eine ausreichende Saattiefe von 2,5-3 cm zu achten.<br />

Ausdünnung durch Flufenacet<br />

Flache Saatgutablage begünstigt<br />

entsprechende Schäden


- 27 -<br />

Ackerfuchsschwanz mit zwei Generationen<br />

Begünstigt durch Trockenheit und viel Sonne im Juni konnte Ackerfuchsschwanz in<br />

einzelnen Wintergetreideflächen in diesem Jahr zwei Generationen ausbilden. Auf<br />

Standorten mit hohem Samenvorrat wurden Samen mit dem Aufreißen der Böden<br />

„belichtet“ und aus der Keimruhe geweckt. In lichten Beständen konnten sich<br />

Pflanzen gut entwickeln und bis zur Ernte fertile Samen hervorbringen.<br />

Schrumpfrisse begünstigen<br />

Neuauflauf von Ackerfuchsschwanz<br />

2.2.2 Kartoffeln<br />

erste und zweite Generation<br />

am 10.07.2010 (G. Klingenhagen)<br />

Das Jahr 2010 war ein extremes Jahr für die Kartoffelanbauer in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong>. Zunächst das kalte, späte Frühjahr mit zum Teil nicht optimalen<br />

Pflanzbedingungen, anschließenden Bodenfrösten, Frühjahrstrockenheit und<br />

Krankheitserregern (wie z.B. Fusarium, Rhizoctonia, Erwinia) führten zu<br />

unterdurchschnittlich entwickelten Beständen. Danach verursachten die hohen<br />

Temperaturen und die extreme Trockenheit während der Sommermonate, besonders<br />

bei Kartoffelbeständen ohne Beregnung, deutliche Ertrags- und Qualitätsverluste.<br />

Vielfältige Auflaufprobleme<br />

Im Jahr 2010 wurden, besonders in keimträgen Sorten, massive Auflaufprobleme<br />

beobachtet, die durch unterschiedlichste Ursachen hervorgerufen wurden. Als eine<br />

Ursache hierfür ist das zum Teil hohe physiologische Alter der Pflanzkartoffeln in<br />

Verbindung mit den außergewöhnlich kalten Temperaturen bis Ende Mai zu nennen.<br />

Bedingt durch die kühlen Temperaturen liefen zahlreiche Bestände verspätet und<br />

sehr verzettelt auf. Auf Grund dieser schwierigen Witterungsbedingungen verstärkten<br />

die auftretenden Krankheitserreger, wie z.B. Fusarium, Rhizoctonia und Erwinia<br />

diese Auflaufprobleme zusätzlich. In Versuchen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW<br />

zeigte sich, dass auf Grund der widrigen Witterung alle eingesetzten Beizmittel, in<br />

Abhängigkeit von der Sorte, eine weitere Verzögerung des Auflaufs hervorriefen. All<br />

diese Probleme führten zu einer unterdurchschnittlich Entwicklung des<br />

Blattapparates.


Kartoffelkäfer liebten Wärme<br />

- 28 -<br />

Die warme Sommerwitterung förderte das Auftreten und die Entwicklung der<br />

Kartoffelkäfer. Anfang Juni traten erste Käfer auf und Ende Juni schlüpften die<br />

Larven, wobei die Bekämpfungsschwellen von 15 Larven pro Pflanze oder 20 %<br />

Blattverlust häufig überschritten wurden und eine Insektizidbehandlung durchgeführt<br />

werden musste. Ende Juli bildete sich eine zweite Generation von Kartoffelkäfern<br />

aus, deren Larven oft noch bis weit in den August Probleme bereiteten.<br />

Schwarzbeinigkeit Anfang Juli – Massive Nassfäule bei Ernte<br />

Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit zeigen sich erste<br />

welkende Stauden bzw. einzelne welkende Stängel schon Anfang Juli. Bei genauer<br />

Betrachtung wurden an den Stängeln oberirdisch oder unterirdisch Symptome der<br />

Schwarzbeinigkeit gefunden. Im Verlauf der folgenden Wochen bereitete die<br />

Schwarzbeinigkeit aber keine Probleme mehr.<br />

Durch die hohen Niederschläge im August, wodurch über einen relativ langen<br />

Zeitraum die Lentizellen geöffnet waren, hatten die Erwinia-Nassfäuleerreger leichtes<br />

Spiel. Losschaligkeit und Knollen mit Durchwuchs boten weitere Angriffsflächen für<br />

die Nassfäulen, so dass mit massiven Problemen während der Lagerung zu rechnen<br />

war.<br />

Krautfäule trat erst spät auf<br />

Während in Süddeutschland und in Niedersachsen die Krautfäule massive Probleme<br />

bereitete, war die Krautfäulesituation in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> über einen langen<br />

Zeitraum ganz entspannt. Ende Juli wurden in einzelnen Beständen erste<br />

Krautfäulesymptome gefunden. Aber erst durch die hohen Niederschläge im August<br />

nahm der Befall stark zu und bereitete besonders in wiederergrünten Beständen<br />

Probleme, da hier der Krautfäuleschutz oft unzureichend war.<br />

Verstärktes Auftreten von Alternaria<br />

Durch die hohen Temperaturen und die extreme Trockenheit in den<br />

Sommermonaten litten besonders die Kartoffelbestände ohne Beregnung unter<br />

extremen Stress. Dieser Stress förderte das Auftreten von Alternaria-Blattflecken und<br />

bereitete Mitte Juli, in Abhängigkeit von der Sorte, in einzelnen Regionen zum Teil<br />

große Probleme.<br />

Nach Niederschlägen Wiederergrünen<br />

Die extreme Hitze und Trockenheit der Sommermonate führte in vielen Beständen zu<br />

einer verfrühten Blüte und einer vorzeitigen Abreife. Durch die anschließenden<br />

Niederschläge setzte im Juli in vielen Beständen ein Wiederergrünen ein, d.h. aus<br />

den Blattachseln bildeten sich neue Triebe mit anschließender erneuter Blüte. Die<br />

Bestände starteten noch einmal richtig durch, was in Abhängigkeit von der<br />

Reifegruppe, zum Teil zu Problemen bei Krautabtötung und Ernte (z.B.<br />

Losschaligkeit) führte. Weiterhin war dieser Neuzuwachs oft nicht ausreichend gegen<br />

Krautfäule geschützt.


- 29 -<br />

Massive Durch- und Zwiewuchsprobleme<br />

Wiederergrünen der Bestände Ende Juli<br />

Foto: Benker 2010<br />

Durch- und Zwiewuchs spielten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> eine ganz besondere Rolle.<br />

Die hohen Temperaturen im Sommer lösten Stress aus, der den Hormonhaushalt der<br />

Kartoffelpflanzen durcheinander brachte, wodurch in vielen Beständen die Keimruhe<br />

der Kartoffelknollen schon im Feld gebrochen wurde. Extreme Durch- und<br />

Zwiewuchsjahre treten in unregelmäßigen Abständen von ca. 3 bis 5 Jahren auf.<br />

Temperaturen von über 27 °C im Damm führen nach mehreren Tagen zur<br />

Deaktivierung der knolleneigenen Keimhemmstoffe. Eine vergleichbare,<br />

abgeschwächte Reaktion kann in den Knollen ablaufen, wenn der Blattapparat über<br />

eine längere Zeit Temperaturen von über 32 °C ausgesetzt ist. Als Folge davon wird<br />

das teilungsfähige Gewebe im Bereich der Augen und des Kronenendes aktiviert,<br />

was zu unterschiedlichen Formen von Durch- und Zwiewuchs führen und Qualität der<br />

Kartoffeln stark beeinträchtigt kann (PETERS 2010).<br />

Im Rheinland trat dieses Zweitwachstum Anfang/Mitte Juli massiv auf und führte<br />

sortenabhängig in zahlreichen Beständen zu Symptomen an den Augen in Form von<br />

Knollen-, Kindel-, Ketten- oder Sprossbildung sowie zum Zwiewuchs<br />

(= Hantelbildung oder Puppigkeit), bei dem neues Gewebe am Kronenende gebildet<br />

wird. In <strong>Westfalen</strong> wurden diese Symptome etwa zwei bis drei Wochen später<br />

beobachtet.<br />

Zur Qualitätssicherung bestehen drei Möglichkeiten, um auf Durch-/Zwiewuchs zu<br />

reagieren:<br />

Bestand wachsen lassen, damit sich Kindel, Ketten und Zweitansatz voll entwickeln<br />

können, unter Umständen später glasige Knollen über Salzbad aussortieren<br />

(= Ertragsmaximierung: „Masse statt Klasse“).<br />

Sofortige Krautminderung bei ausreichender Sortierung (= Durchwuchs wird dadurch<br />

nicht gestoppt).<br />

Sofortiger Einsatz des Wachstumsreglers ITCAN im Bestand (5 kg/ha in 500 l/ha<br />

Wasser) (= „Klasse statt Masse“).<br />

Mit ITCAN (Wirkstoff: Maleinsäurehydrazid) stand 2010 ein neues Verfahren zur<br />

Keimhemmung sowie zur Begrenzung von Durch- und Zwiewuchs zur Verfügung.<br />

ITCAN wird als Wachstumsregler 3-4 Wochen vor der Ernte als Spritzapplikation in<br />

die Kartoffelbestände ausgebracht.<br />

Auf Grund der dramatischen Durch-/Zwiewuchsproblematik im Rheinland wurde<br />

ITCAN verstärkt eingesetzt. Erste Rückmeldungen der Landwirte weisen auf eine


- 30 -<br />

positive Wirkung von ITCAN hin, allerdings wurden auch einige Bestände zu spät<br />

und mit nicht ausreichendem Erfolg behandelt.<br />

Extreme Durch- und Zwiewuchsjahre treten in unregelmäßigen Abständen von ca. 3<br />

bis 5 Jahren auf. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW reagierte sofort auf das Problem<br />

und führte erste Versuche mit ITCAN schon im Jahr 2010 durch, wobei die<br />

Auswertung noch nicht abgeschlossen ist.<br />

Beginnender Durchwuchs an den Augen<br />

Durchwuchs mit Kindelbildung<br />

Durchwuchs mit Sprossbildung<br />

Fotos: Benker 2010<br />

Durchwuchs mit Knollen- oder Sprossbildung<br />

Durchwuchs mit Kettenbildung<br />

Zwiewuchs am Kronenende (= Puppigkeit)


Blattläuse spielten keine Rolle<br />

- 31 -<br />

Das Blattlausauftreten in Kartoffeln in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> war in 2010 sehr<br />

verhalten und spät und bereitete im Allgemeinen keine Probleme bei der<br />

Bekämpfung.<br />

Spinnmilben bereiteten regional Probleme<br />

Ein für Kartoffeln untypischer Schädling bereitete in einigen Regionen <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong>s Mitte August Probleme, die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae).<br />

Kartoffeln werden nur in sehr warmen und trockenen Jahren von Spinnmilben<br />

befallen. Ansonsten ernähren sich die Spinnmilben sehr vielseitig, mehrere hundert<br />

Wirtsarten sind bekannt. Diese grüngelblichen Spinnentiere besitzen einen ovalen<br />

Körperbau mit zwei seitlich angeordneten dunklen Flecken auf dem Rücken und sind<br />

etwa 0,5 mm lang. Beim Anstechen der Kartoffelblätter sondern die Spinnmilben<br />

toxischen Speichel ab, der gelbe, später schwarzbraune Flecken hervorruft. Der<br />

Befall beginnt vom Rand des Bestandes her und breitet sich dann schnell und<br />

massiv aus. Auf der Blattunterseite sind dann zahlreiche Spinnmilben, Eier und<br />

Gespinnstfäden zu finden. Im Freiland werden pro Vegetationsperiode etwa 8-9, im<br />

Extremfall bis zu 15 Generationen gebildet. Die Weibchen können ein Lebensalter<br />

von bis zu 5 Wochen, die Männchen bis zu 3 Wochen erreichen.<br />

Eine direkte Bekämpfungsmaßnahme gibt es zurzeit nicht. Durch die hohen<br />

Niederschläge Ende August wurden die Spinnmilben aber zurück gedrängt.<br />

Blattunterseite:<br />

Viele kleine Spinnmilben und Eier.<br />

Rechts unten auf dem Bild sind die typischen<br />

Spinnfäden zu sehen<br />

Foto: Benker<br />

Blattoberseite:<br />

Typischer Schaden durch Spinnmilben,<br />

zunächst kleine gelbliche,<br />

später braune Punkte.<br />

Foto: Benker<br />

Blattunterseite:<br />

Spinnmilben in Nahaufnahme<br />

Foto: Stanke


Fazit<br />

- 32 -<br />

Das Jahr 2010 war ein schwieriges Jahr mit einem außergewöhnlichen<br />

Witterungsverlauf, der für zahlreiche Probleme sorgte und die Kartoffelanbauer vor<br />

große Herausforderungen stellte. Die erlittenen Ertrags- und Qualitätsverluste<br />

wurden durch die positive Preisentwicklung häufig nicht kompensiert. Außerdem<br />

muss abgewartet werden, ob sich die Erwinia-Nassfäule im Lager zu einem Problem<br />

entwickelt.<br />

(Dr. M. Benker)<br />

2.2.3 Raps<br />

Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau – Raps<br />

Im Vegetationsjahr 2009/2010 wurden in den Kreisen Soest, Höxter, Coesfeld,<br />

Paderborn und Bonn Versuche zum Herbizideinsatz in Raps angelegt. Dabei ging es<br />

in erster Linie um die Einschätzung von Quantum, Butisan Gold und Runway im<br />

Vergleich zu bisherigen Möglichkeiten. Die Spritzungen erfolgten im Vorauflauf bzw.<br />

zum 4-6 Blattstadium des Rapses. In der folgenden Tabelle sind die Daten<br />

aufgeführt. Die Aufwandmengen wurden so gewählt, dass vergleichbare Clomazone-<br />

Mengen (100 g/ha) ausgebracht wurden.<br />

Durch die Behandlungen wurden Mehrerträge erreicht. Zwischen den Varianten<br />

waren die Ertragsunterschiede nicht signifikant. Im Durchschnitt der Varianten betrug<br />

der Mehrertrag 1,5 dt/ha. Nach Abzug der Kosten für Präparat und Durchfahrt lag der<br />

wirtschaftliche Mehrertrag durch die Behandlungen bei -0,9 dt/ha. Es wurde ein<br />

Rapspreis von 32 €/dt unterstellt. Am Standort Soest lag der durchschnittliche<br />

Mehrertrag bei 0,3 dt/ha, in Coesfeld bei -1,5 dt/ha. In Höxter bzw. Paderborn waren<br />

Mehrerträge von 3,7 und 3,5 dt/ha zu ermitteln.<br />

Ackerstiefmütterchen trat an allen Standorten auf. Die beste Wirkung wurde durch<br />

Einsatz der Fox Kombinationen erreicht. Es war zu beobachten, dass Runway die<br />

Wirkung unterstützte. Bei früheren Einsatzterminen ist die Wirkung von Runway<br />

gegen Stiefmütterchen besser. Im sehr frühen Nachauflauf könnten Wirkungsgrade<br />

durch eine alleinige Runway-Anwendung von 80 % und mehr erreicht werden.<br />

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei Schosserrüben. Diese traten am Standort Bonn<br />

stark auf. Ehrenpreis wurde mit den meisten Kombinationen ausreichend kontrolliert.<br />

Runway zeigt gegen dieses Unkraut keine Wirkung, auch Centium wirkt nur<br />

schwach.<br />

Am Standort Coesfeld war extremer Besatz mit Weichem Storchschnabel vorhanden.<br />

Hier zeigten Colzor Trio, Butisan Kombi + Centium, Quantum + Centium, Butisan<br />

Gold und auch die Fox-Varianten die beste Anfangswirkung. Dort wo der Raps gut<br />

stand und Konkurrenz ausübte, blieb diese Wirkung erhalten bzw. verbesserte sich<br />

noch. An lückigen Stellen war dagegen im Sommer ein Einfluss der<br />

Herbizidbehandlung nicht mehr zu beobachten.<br />

Wegrauke wurde von allen Clomazone- bzw. Fox-Varianten sicher bekämpft.<br />

Vogelmiere blieb nur in den Runway bzw. Runway/Effigo + Fox Kombinationen<br />

verschont. Hier liegt die Lücke der ansonsten recht breit wirksamen Kombinationen.<br />

Deutliche Unterschiede waren in Bezug auf die Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz<br />

zu beobachten. Die Butisane bzw. Fuego sind hier immer noch ein guter Standard,<br />

der z.B. mit Quantum + Centium nicht erreicht wurde. Centium, Effigo, Runway und<br />

Fox haben bekannter Weise keine bzw. nur eine geringe Fuchsschwanzwirkung.


- 33 -<br />

Die Butisane, Fuego und auch Colzor Trio spielen daher eine wichtige Rolle, um<br />

Ackerfuchsschwanz im Rahmen der Fruchtfolge langfristig im Griff zu halten bzw. in<br />

den Griff zu bekommen. Entscheidend für eine gute Wirkung ist allerdings der frühe<br />

Einsatz im Vorauflauf.<br />

Aufhellungen bzw. Wuchsdepressionen traten im Herbst des Jahres 2009 am<br />

Standort Coesfeld stärker in Erscheinung. Kurzfristig stärker aufgehellt war die<br />

Colzor Trio Parzelle. Zum späteren Termin führten die Fox Mischungen zu<br />

temporären Verätzungen an den jüngeren Blättern. Ein negativer Ertragseinfluss war<br />

jeweils nicht feststellbar.<br />

(G. Klingenhagen)


D & I Raps Herbizid Ernte 2010<br />

Schäden<br />

Wirkung<br />

Behandlungstermine<br />

Vorauflauf NAK<br />

Mittelkosten<br />

SO 17.09.2009 21.08.2009<br />

%<br />

Ackerfuchsschwanz<br />

Wegrauke<br />

Efeub. Ehrenpreis<br />

Persischer Ehrenp.<br />

Stiefmütterchen<br />

HX 23.08.2009 21.09.2009<br />

Kamille<br />

Vogelmiere<br />

Weicher Storchsch.<br />

Schosserrüben<br />

Gänsefuß<br />

COE 02.09.2009 08.10.2009<br />

€<br />

Mittel<br />

PB 19.08.2009 16.09.2009 SO HX COE PB BN BN BN BN HX COE SO PB SO HX SO HX COE<br />

MitMitteltel<br />

BN 02.09.2009 28.09.2009 03.03. 26.03. 22.10. 14.10. 13.10. 13.10. 13.10. 25.03. 26.03. 22.10. 14.10. 31.03. 03.03. 01.12. 17.09. 16.09. 13.09.<br />

1 Kontrolle 2 3 4 4 2 3 13 20 2 2 2 28 2 5 1 10 0 0 0 0<br />

2 Butisan Top 2,0 0 0 10 50 89 30 91 19 100 83 92 33 63 92 100 95 4 0 0 1 66<br />

- 34 -<br />

3 Colzor Trio 3,3 15 0 10 25 93 29 97 18 100 100 100 72 100 100 100 84 6 2 15 8 64<br />

40 5 20 40 97 40 99 19 100 80 90 82 100 100 100 93 2 0 7 3 85<br />

Butisan Kombi 2,5 +<br />

Centium 280 g<br />

4<br />

5 Quantum 2,0 + Centium 280 g 15 0 0 10 94 24 98 18 100 85 93 76 100 98 100 65 0 0 3 1 64<br />

6 Butisan Gold 2,5 5 20 30 25 97 35 94 25 100 95 98 86 75 100 100 95 4 0 3 2 68<br />

7 Fuego 0,75 + Centium 280 g 45 0 5 25 96 34 97 16 100 77 89 52 100 100 100 83 5 1 2 3 57<br />

8 Fuego 1,5 + Centium 280 g 30 40 20 50 96 47 99 15 100 85 93 68 100 100 100 90 5 2 2 3 78<br />

9 Centium 280 g Effigo 0,35 20 15 18 15 75 29 79 9 91 61 76 51 100 95 100 30 5 0 2 2 71<br />

10 Centium 280 g Runway 0,3 70 20 35 30 97 50 68 40 73 15 44 37 100 99 100 10 5 0 2 2 73<br />

11 Runway 0,3 43 25 30 40 97 47 61 46 15 0 8 23 30 20 100 15 0 0 0 0 36<br />

12 Effigo 0,35 + Fox 0,5 75 95 80 85 98 87 81 86 96 90 93 83 100 5 100 15 0 8 17 8 42<br />

13 Runway 0,3 + Fox 0,5 93 95 80 96 98 92 85 90 93 83 88 83 99 30 100 15 0 8 19 9 44<br />

14 Berater / Techn. 0 0 0 35 0 7 0 0 0 90 45 74 100 100 100 94 0 14 5 6 66


Clearfield – auch in Deutschland?<br />

- 35 -<br />

Sehr intensiv haben wir uns in 2010 mit Produktionssystem „Clearfield“ beschäftigt.<br />

Clearfield ist ein Oberbegriff der weltweit genutzt wird. Herbizide die unter diesem<br />

Namen geführt werden, können in verschiedenen Kulturen wie z.B. Reis,<br />

Sommenblumen oder Raps eingesetzt werden. Vorrausetzung z.B. für den Einsatz<br />

im Raps ist, dass dieser Raps resistent ist gegenüber „Clearfield-Herbiziden“.<br />

Wirksame Bestandteile von Clearfield-Herbiziden sind Wirkstoffe aus der Gruppe der<br />

Imidazoline. Weltweit werden unter dem Namen Clearfield unterschiedliche<br />

Imidazoline eingesetzt und auch die Aufwandmengen gleicher Wirkstoffe variieren<br />

von Land zu Land. In Deutschland erwartet die BASF die Zulassung des Herbizides<br />

„Clearfield“ für 2011. Bei diesem Produkt ist der Wirkstoff Imazamox (aus der Gruppe<br />

der Imidazoline) kombiniert mit dem bekannten Butisan Top. Bei voller<br />

Aufwandmenge von 2,0 l/ha werden 12,5 g/ha Imazamox ausgebracht. In anderen<br />

Ländern wie z.B. in der Ukraine beträgt die Imazamoxmenge 37,5 g/ha.<br />

Der zweite Teil des Systems sind Sorten, die gegenüber Imazamox resistent sind.<br />

Diese kommen von den bekannten Züchterhäusern. BASF stellt den Züchtern das<br />

Material zur Verfügung, um die Resistenz in Sorten einzukreuzen. In Deutschland<br />

werden erste Sorten, die neben der Resistenz gegenüber Clearfield auch beim<br />

Ertrag mithalten können für 2014 erwartet. In England sind die<br />

Zulassungsanforderungen hinsichtlich der Ertragsfähigkeit einer Sorte geringer als in<br />

Deutschland. Mit der Zulassung erster „Clearfield“-Sorten wird hier für 2011 bzw.<br />

2012 gerechnet. Diese Sorten sind dann auch in Deutschland vertriebsfähig.<br />

Ein Vorteil des Clearfield Systems liegt in der Wirkung von Imazamox gegen<br />

Kreuzblütler. Kreuzblütler sind im Raps, der ebenfalls ein Kreuzblütler ist nicht<br />

einfach zu bekämpfen. Clearfield bietet eine Möglichkeit auf den unliebsamen<br />

Wirkstoff Clomazone zu verzichten.<br />

Der Nachteil liegt darin, dass Clearfield Raps bzw. Clearfield Ausfallraps in anderen<br />

Kulturen nicht mehr sicher mit sogenannten ALS-Hemmern zu bekämpfen ist. Hierzu<br />

gehören Sulfonylharnstoffe wie z.B. Pointer, Concert, Atlantis, Cato, Debut und auch<br />

die sog. Triazolpyrimidine, zu denen Präparate wie Broadway, Primus oder Tacco<br />

zählen.<br />

Ein Hauptproblem ist darin zu sehen, dass eine ungewollte Verbreitung von Raps<br />

und damit auch von Clearfield-Raps auf Nachbarflächen nicht zu verhindern ist.<br />

So ist die Freude über die Möglichkeit der Bekämpfung von Barbarakraut im Raps<br />

dadurch getrübt, dass Auffallraps in Zuckerrüben nicht mehr mit dem Präparat Debut<br />

bekämpft werden kann bzw. im Getreide ein zusätzlicher Einsatz von Wuchsstoffen<br />

erforderlich wird. Da Rapssamen etwa 10 Jahre im Boden verbleibt und auch immer<br />

neue Samen hervorbringt, geht es beim Einsatz des ‚Clearfield-Systems’ um eine<br />

Entscheidung mit langfristigen Auswirkungen, die alle Pflanzenbauer angeht.<br />

(G. Klingenhagen)


2.2.4 Mais<br />

- 36 -<br />

Bekämpfung von Blattkrankheiten und physiologische Effekte durch Fungizide<br />

im Mais<br />

In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> werden über 250.000 ha Mais angebaut mit dem<br />

Anbauschwerpunkt im Münsterland. Bis dato beschränkt sich der Pflanzenschutz auf<br />

eine Kontrolle der Unkräuter. Im warmen feuchten Jahr 2002 trat erstmals<br />

Helminthosporium turcicum (Ht) mit stärkerem Befall im Mais auf. Bedingt durch die<br />

extrem trockene Witterung im Sommer 2003 wurde dann kaum noch Befall in den<br />

Folgejahren beobachtet. Im Jahr 2007 konnten dann wieder vermehrt Pilzkrankheiten<br />

beobachtet werden.<br />

Blattkrankheiten Mais - Helminthosporium Arten<br />

J<br />

H. turcicum H. maydis<br />

H. turcicum H. carbonum<br />

Neben H. turcicum traten in den Folgejahren weitere Helminthosporiumarten,<br />

Puccinia sorghi (Maisrost) und vermehrt in 2008 auch Kabatiella zeae auf. Mit<br />

relevanter Befallsstärke sind H. turcicum und Kabatiella zeae die wichtigsten<br />

Krankheiten. Ganz typisch tritt Kabatiella immer nur als Spot auf, wohin gegen<br />

H. turcicum mit flächendeckendem Befall auftreten kann.<br />

Die Blattfleckenkrankheiten überwintern vornehmlich auf befallenem Maisstroh, als<br />

Mycel und als Konidien auf der Bodenoberfläche. Bei feucht warmer Witterung<br />

werden zuerst über Regenspritzer nahegelegene Maisblätter infiziert. Danach kann<br />

eine weite Verbreitung über Konidiensporen erfolgen. Je früher in der Vegetation<br />

eine Befallsausbreitung stattfindet, umso höher sind die Ertragsverluste. In


- 37 -<br />

Praxisschlägen konnte in 2007 früher, starker Befall mit komplettem Blattverlust drei<br />

Wochen vor der normalen Abreife beobachtet werden. Dänische Kollegen berichten<br />

von 40 % Mehrerträgen mit Fungizidbehandlungen bei frühem, starkem Befall.<br />

Starkbefall tritt in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aber nur selten auf, häufig ist eine<br />

Befallsausbreitung erst um Mitte September zu beobachten. Die Witterung bis zur<br />

Blüte hat hohen Einfluss auf das Erstauftreten. In Jahren mit sehr geringen<br />

Niederschlägen im Mai/Juni vertrocknet der Pilz auf dem alten Maisstroh. Günstig für<br />

den Pilz sind immer Jahre mit ausreichenden Niederschlägen im Vorsommer und<br />

mindestens langen Tauphasen ab Mitte Juli bei Temperaturen > 20°C.<br />

Blattfleckenkrankheiten im Mais<br />

• Alle Helminthosporiumarten haben den gleichen Infektionsweg<br />

kein samenbürtiger Pilz - überwintert als Mycel auf Pflanzenmaterial (Maisstroh)<br />

oder als Konidien auf dem Boden<br />

• Ab 18 °C erhöhte Sporenproduktion auf dem Stroh<br />

Niederschläge bis zur Blüte haben hohen Einfluss auf Befallsausbreitung<br />

(Reifung der Sporen)<br />

Sporenkeimung und Infizierung nur bei hoher Luftfeuchte oder Blattnässe<br />

> 8 Stunden<br />

häufig tritt an Waldrändern und Grabenkanten Erstbefall auf - höhere Feuchte<br />

• Konidiensporenflug über weite Strecken möglich (Erstbefall),<br />

danach Infizierung aus neuen Symptomen auf der Fläche<br />

• Inkubationszeit beträgt 10 bis 14 Tagen ca. 120 °C-Tage<br />

• Kabatiella zeae tritt zuerst auf Einzelpflanzen auf - samenbürtig?<br />

hat höhere Temperaturansprüche > 25 °C<br />

• Ertragsverluste durch Zerstörung der Blattfläche, verminderte Assimilation,<br />

dadurch geringeres TKG, schlechte Wasserabgabe aus den Körnern dadurch<br />

höhere Feuchte<br />

Befalls reduzierend wirken vor allem Maßnahmen zur Förderung der Strohrotte<br />

(Maisstroh häckseln, Schlegeln der Stoppel, sauberes Einarbeiten am besten<br />

Einpflügen der Ernterückstände). Aufgrund der Windverbreitung müssten diese<br />

Maßnahmen möglichst flächendeckend angewendet werden. Wenn Mais nach Mais<br />

angebaut wird, dann wirklich nur mit sauberer Pflugfurche, ansonsten werden von<br />

diesen Flächen großräumig Nachbarflächen verseucht. Letztendlich sollten<br />

Sortenunterschiede genutzt werden, wobei grundsätzlich früh reifende Sorten<br />

empfindlicher sind als spät reifende. Leider sind viele als gesund eingestufte Sorten<br />

über die Jahre nicht sicher tolerant. Erschwerend kommt hinzu, dass viele der besten<br />

Sorten wie z.B. Ricardinio stärker anfällig sind.<br />

Erste Fungizidversuche ab 2007<br />

Die Fungizidversuche im Mais werden als randomisierte Blockanlage mit vier<br />

Wiederholungen angelegt. Jede Parzelle ist drei Meter breit (4 Reihen mit 75 cm<br />

Reihenabstand) und neun Meter lang. Die Applikation der Versuchsprodukte erfolgt<br />

mit 300 l/ha. Zum Schosstermin mit den üblichen Parzellenspritzen. Für die<br />

Behandlungen zur Blüte mit Pflanzenbeständen über 2 m Wuchshöhe wird eine<br />

angetriebene Kleinraupe mit entsprechend Spritztechnik genutzt. Damit wird eine<br />

Gestängeführung 50 cm über den Pflanzenbestand bei konstanter


- 38 -<br />

Fahrgeschwindigkeit sichergestellt. Die Ertragsfeststellung erfolgt immer durch<br />

Drusch der beiden Mittelreihen mit einem Parzellenmähdrescher.<br />

H. Hanhart<br />

Im Jahr 2007 haben wir im Auftrag der BASF an zwei Standorten erste Tastversuche<br />

angelegt. Hohe Niederschläge in der zweiten Maihälfte nach Trockenheit und immer<br />

wiederkehrende Regenperioden im Juni, Juli und August gepaart mit hohen<br />

Temperaturen (feucht warm in der ersten Augusthälfte) begünstigten die<br />

Infektionsmöglichkeiten für H. turcicum. Schlagspezifisch, in Abhängigkeit von<br />

vorhandenen Inokulumquellen, konnte in Praxisschlägen zum Teil erheblicher Befall<br />

beobachtet werden. In den beiden Versuchsflächen trat der Befall extrem<br />

unterschiedlich auf. Am Standort in COE mit nur sehr geringem, am Standort WAF<br />

mit erheblichem Befall. Erste Ht-Symptome konnten am Standort WAF schon Anfang<br />

August beobachtet werden. Bis kurz vor der Ernte (Anfang Oktober) entwickelte sich<br />

ein Endbefall von 43 %. Die Anwendung zur Blüte mit 1,5 l/ha Petengo Plus<br />

reduzierte den Befall um 33 %. Bei einem Ertrag von 111 dt/ha in der Kontrolle<br />

wurden Mehrerträge bis 9,9 dt/ha erreicht. Am Standort COE trat mit 1,4 % Ht zur<br />

Ernte kaum Befall auf. Trotzdem wurde bei einem Ertrag in der Kontrolle von 94 dt/ha<br />

Mehrerträge bis 13 dt/ha mit dem Einsatz von Retengo erreicht. Spätestens hier wird<br />

deutlich, dass neben einer fungiziden Leistung auch physiologische Effekte Einfluss<br />

auf die Ertragsleistung nehmen.<br />

In einem Versuch im Jahr 2008 trat mäßiger Befall mit Kabatiella zeae und<br />

H. turcicum auf. Hier zeigen die Strobilurin-Azolkombinationen hohe Wirkungsgrade<br />

bis an 80 % gegen Kabatiella und 30-45 % gegen Helminthosporium. Aus<br />

gestaffelten Behandlungsterminen kann sehr deutlich die Wirksamkeit auf<br />

Helminthosporiumarten abgeleitet werden. Gute Wirkungsgrade sind dann möglich<br />

wenn nahe am Auftreten der Krankheit behandelt wird. Dementsprechend bringt die<br />

Behandlung zur Blüte die höchsten Wirkungsgrade. Spätbefall (wenig<br />

ertragswirksam) wird aber kaum noch erfasst.


Versuchsausweitung ab 2009<br />

- 39 -<br />

Angeschoben aus den Erfahrungen der Vorjahre haben wir in den Jahren 2009 und<br />

2010 das Versuchsprogramm erheblich ausgeweitet. Neben Auftragsversuchen<br />

haben wir eigene Versuche - sogenannte Demonstrations- und Informationsversuche<br />

(D&I) - in 2009 auf zwei in 2010 auf vier unterschiedlichen Standorten in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> durchgeführt. In der Regel wurden H. turcicum anfällige Sorten angebaut.<br />

Die BASF erwartet für Retengo Plus (Opera) eine Zulassung bis 2012. Neben der<br />

fungiziden Wirkung kommt dem Thema physiologische Leistung eine hohe<br />

Bedeutung zu. Dementsprechend wurde in den Versuchen schwerpunktmäßig die<br />

Leistung von Retengo Plus im Vergleich zu weiteren Strobilurin-Azolkombinationen<br />

geprüft. Mit unterschiedlichen Behandlungsterminen bei Wuchshöhen von 50 cm,<br />

120 cm und zur Blüte wurde auch die Frage nach optimalen Terminen untersucht.<br />

Bei nur geringem Auftreten von Krankheiten in 2009 und 2010 konnten keine<br />

Mehrerträge aus der fungiziden Leistung erwartet werden.<br />

Ertragseffekte in Abhängigkeit von der Witterung<br />

Temperatur 30 °C<br />

Durchschnitt/<br />

Woche<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Wetter 2009<br />

Flughafen Münster-Osnabrück<br />

(schematische Darstellung)<br />

Sporen<br />

vertrocknen<br />

im Mai<br />

Fahnenschieben<br />

Blüte<br />

nur Physiologie<br />

10 – 12 dt/ha Mehrertrag<br />

schnelle Abreife<br />

der Blätter und<br />

Kolben<br />

100<br />

Niederschlag<br />

mm/Woche 90<br />

0<br />

0<br />

Wochen ab 1<br />

1. April<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />

April Mai Juni Juli August September Oktober<br />

* Mittel der Tagesdurchschnittstemperaturen; 13 J. Mittel = Mittelwert 1995 bis 2008 LWK NRW, Ref. 31.6, Erhardt<br />

Trockene und sonnige Witterung im August und September 2009 führten zu einer<br />

schnellen Abreife des Maises, so dass schon um Mitte September die Druschreife<br />

erreicht wurde. Auf den ersten Blick zeigten die behandelten Varianten kaum<br />

Unterschiede. Mit der Abschlussbonitur wurde aber doch ein um 5 bis 12 %<br />

verbessertes Greening festgestellt. Die Blütenbehandlung erreichte die höchsten<br />

Mehrerträge, in Einzelversuchen bis über 15 dt/ha. Auch frühe Behandlungen in der<br />

Schossphase führten zu Mehrerträgen.<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

H. Hanhart


Temperatur 30 °C<br />

Durchschnitt/<br />

Woche<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

- 40 -<br />

Ertragseffekte in Abhängigkeit von der Witterung<br />

Wetter 2010<br />

Flughafen Münster-Osnabrück<br />

(schematische Darstellung)<br />

zu trocken u. kalt<br />

für Sporenkeimung<br />

0<br />

Wochen ab<br />

1<br />

1. April<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />

0<br />

April Mai Juni Juli August September Oktober<br />

Gegenteilig reifte der Mais im Jahr 2010 nur sehr langsam und deutlich später ab,<br />

bedingt durch hohe Niederschlägen im August nach sehr trockenen Bedingungen im<br />

Juni/Juli. Auf guten Standorten blieb der Blattapparat über die Kolbenreife hinaus<br />

grün. Unter diesen Bedingungen führten die Fungizidbehandlungen kaum zu<br />

Mehrerträgen. Auf einem sandigen Standort mit besserer Blattabreife wurden noch<br />

Mehrerträge bis an 5 dt/ha gedroschen, wohin gegen auf einem guten Standort mit<br />

65 Bodenpunkten sogar Mindererträge auftraten.<br />

Ertragseinfluss von Retengo Plus über die Jahre<br />

keine Krankheiten<br />

keine Physiologie<br />

kaum Mehrerträge<br />

verhaltene Abreife,<br />

Blätter bleiben grün<br />

Niederschlag 120<br />

mm/Woche 110<br />

* Mittel der Tagesdurchschnittstemperaturen; 14 J. Mittel = Mittelwert 1995 bis 2009 LWK NRW, Ref. 31.6, Erhardt<br />

Variante 2007 2008 2009 2010 Ø<br />

Kontrolle n = 2 n = 1 n = 5 n = 6 107 dt/ha<br />

103 dt/ha 125 dt/ha 96 dt/ha 105 dt/ha<br />

Retengo<br />

50 cm<br />

- - 10,5 3,1 6,8<br />

Retengo<br />

120 cm<br />

11,5 4,8 9,4 2,1 6,9<br />

Retengo<br />

Blüte<br />

7,5 4,4 14,1 0,2 6,5<br />

Im Jahr 2010 begünstigte die Witterung die Infektion und die Ausbreitung von<br />

Fusarium im Kolben. Mit DON-Werten von 0,6 bis 7,5 mg/kg wurde in den vier<br />

Versuchen ein relativ hoher Toxingehalt gemessen. Erstaunlich reduzierte die<br />

Behandlung bei 120 cm Wuchshöhe (deutlich vor der Kolbenausbildung) die DON-<br />

Werte im Kolben in allen vier Versuchen um 50 %. Die Blütenbehandlung blieb ohne<br />

Einfluss, hier wurden identische Werte wie in der Kontrolle gemessen.<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

H. Hanhart


Zusammenfassung<br />

- 41 -<br />

Das Thema Maiskrankheiten wird in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> an Bedeutung zunehmen.<br />

Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> wird diesen Themenkomplex weiterhin mit einem<br />

intensiveren Versuchsprogramm begleiten. Mittlerweile werden auch Versuche mit<br />

Fungiziden im Siolmais durchgeführt. Auch hier ist das Thema „physiologisch<br />

bedingte Mehrerträge“ wichtig.<br />

Ausblick<br />

• Blattfleckenkomplex im Mais wird aktuell bleiben – Jahreseffekte<br />

Hauptkrankheiten sind Helminthosporiumarten (turcicum)<br />

• HAT wird bis FAO 250 nicht sicher über Sortenresistenz gelöst<br />

- inVersuchen ist immer wieder eine wechselnde Anfälligkeit zu beoachten<br />

• Temperatur ist nicht begrenzender Faktor, die Feuchte im Mai und Juli/August<br />

bestimmt das Infektionsgeschehen<br />

- Ertragseffekte sind umso höher, je früher Befall auftritt<br />

- feuchte/kühle Regionen mit frühen Sorten dürften stärker betroffen sein<br />

- Behandlungen zur Blüte sind erforderlich<br />

• Physiologische Leistung der Strobis ist in KM und SM bewiesen<br />

- abhängig von der Witterung in der generativen Phase (Kolben-/Blattabreife)<br />

- trockene, sonnige Witterung zur Abreife fördert Effekte<br />

- ev. kontinentale Regionen mit höheren Mehrerträgen (Einfluss von FAO?)<br />

- Behandlungen vor der Blüte bringen gute Effekte<br />

- Behandlungen zur Blüte sind gegen Krankheiten wirkungssicherer<br />

• Zulassung wird in 2012 für Retengo Plus erwartet<br />

Keine Anwendung vor der Zulassung !<br />

• Wir bleiben am Ball: mit Versuchen weitere Erfahrungen sammeln<br />

Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau - Mais<br />

(H. Hanhart)<br />

Der Vergleich verschiedener, breit wirksamer Herbizidkombinationen wurde an den<br />

Standorten in den Kreisen Warendorf, Borken, Steinfurt und Coesfeld durchgeführt.<br />

Es handelte sich um leichtere Standorte mit zum Teil starkem Hirsedruck.<br />

Borstenhirse trat in Warendorf und auf den zwei Standorten in Steinfurt auf. Die<br />

insgesamt beste Wirkung wurde mit einer Kombination aus Calaris + Dual Gold +<br />

Certol B + Milagro forte erzielt (Var. 9). Im Vergleich der Varianten die ohne Milagro<br />

forte auskommen mussten zeigten die „Clio Parzellen“ (Var. 2 und 3) die beste<br />

Leistung gegen Borstenhirse. Es viel auf, dass bei Spectrum Plus (Fertigformulierung<br />

aus Spectrum + Stomp Aqua) die Bodenwirkung gegenüber dem reinen Spectrum<br />

(im Clio Super enthalten) stärker war.<br />

In der Variante 12 wurde im Vergleich zur Variante 5 das Certrol B durch Xinca<br />

ersetzt. Xinca konnte aber nicht überzeugen. Angekündigt als „sanftes“ Certrol B<br />

waren die Ätzschäden in der Xinca Variante am stärksten ohne Vorteile in der<br />

Wirkung zu zeigen. Hühnerhirse, die an drei Standorten auftrat, war mit allen


- 42 -<br />

Kombinationen recht ordentlich bekämpft. Unter den Bedingungen des Jahres 2010<br />

war mit einer Einfachbehandlung nicht viel mehr zu erreichen. Die Wirkung gegen<br />

Faden-Fingerhirse war am Standort Borken zu bonitieren. Hier zeigten die „Clio-<br />

Varianten“ (Nr. 2 und 3) die beste Wirksamkeit. Kamille, in Steinfurt vertreten wurde<br />

allgemein ausreichend bekämpft, nur in der Variante 3 machte sich das Fehlen von<br />

TBZ stärker bemerkbar. Wenn der Clio Top Pack (Var. 2) Schwächen zeigt, dann<br />

gegen Unkräuter. So blieb die Wirkung gegen Windenknöterich am Standort<br />

Coesfeld hinten den anderen Varianten zurück.<br />

Zu Schäden durch die Behandlungen kam es kaum. Neben den deutlichen<br />

Ätzschäden in der „Xinca-Variante“ konnten stärkere Auffälligkeiten nur am Standort<br />

Warendorf durch die Anwendung von Arrat + Dash bzw. Arrat + Dash + Opera<br />

beobachtet werden. Hier kam es zu typischen „Dicamba-Schäden“, die durch den<br />

Zusatz von Opera deutlich verstärkt waren. Die Varianten 1, 5, 10 und 11 sind an<br />

allen Standorten beerntet worden. Die Ertragsunterschiede zur unbehandelten<br />

Kontrolle waren wie gewohnt gewaltig. Zwischen den Behandlungen gab es aber<br />

keine signifikanten Ertragsunterschiede.<br />

Es zeigte sich, dass gegen Fingerhirsen Clio-Kombinationen die größte<br />

Wirkungssicherheit mitbringen, das Borstenhirse unter den Bedingungen des Jahres<br />

2010 am besten mit einem Gräserpräparat (hier Milagro forte) bekämpft wurde und<br />

die Produkte in Ihrer Wirkung gegen Hühnerhirse ein ähnliches Endergebnis erzielt<br />

haben.<br />

In einem zweiten Versuchsvorhaben ging es darum zu klären, in wie weit Laudis zur<br />

Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz geeignet ist. Der Versuch wurde an den<br />

Standorten Coesfeld und Altenberge angelegt. In beiden Fällen handelte es sich um<br />

Flächen, auf denen schwer zu bekämpfender Ackerfuchsschwanz zu Haus ist.<br />

Nach der Anwendung von 2,0 l/ha Laudis + 0,2 l/ha Certrol B am 21.05. kam es zu<br />

einer starken Weißfärbung der Ackerfuchsschwanzpflanzen. Letztlich absterben<br />

taten aber nur wenige Pflanzen. Die Wirkung konnte durch Zugabe von<br />

Bodenherbiziden deutlich verbessert werden. Bester Mischungspartner an dieser<br />

Stelle war Gardo Gold. Letztlich war aber auch die Wirkung dieser Kombination nicht<br />

ausreichend. Eine hundertprozentige Bekämpfung gelang ohnehin nur am Standort<br />

in Coesfeld und hier nur nach Einsatz von 1,25 l/ha Maister bzw. 1,0 l/ha Motivell,<br />

jeweils in Mischung mit 0,2 l/ha Certrol B.


D & I Mais 2010 - Produktvergleich<br />

EC 14 EC 16-18 Wirkungungsgrad (%)<br />

Schäden (%)<br />

Ertrag<br />

WAF 25.05.2010 16.06.2010<br />

BOR 27.05.2010 01.07.2010<br />

ST 1 04.06.2010 23.06.2010<br />

ST 2 01.06.2010 23.06.2010<br />

COE 1 28.05.2010 01.07.2010<br />

COE 2 06.06.2010 03.07.2010 dt/ha<br />

Windenknöterich COE 1<br />

Borstenhirse Hühnerhirse<br />

WAF<br />

BOR<br />

ST 1<br />

ST 2<br />

COE 2<br />

Ø<br />

COE 2<br />

ST 1 ST 2<br />

WAF<br />

Kamille ST 1<br />

Fingerhirse BOR<br />

Ø<br />

COE 2<br />

COE 1<br />

BOR<br />

WAF ST 1 ST 2 Ø<br />

1 Kontrolle (% Deckungsgrad)<br />

22 7 2 10 2 40 12 18 5 4 24 0 0 0 0 0 45<br />

60 78 98 79 82 86 95 88 91 93 73 0 0 0 2 1<br />

Clio Super 1,25 +<br />

Zeagran Ultimate 1,25<br />

2<br />

77 96 100 91 99 83 95 92 100 68 98 0 0 10 2 3<br />

Clio Star 1,0 +<br />

Spectrum Plus 2,5 + Certrol B 0,3<br />

3<br />

- 43 -<br />

68 44 75 62 99 89 87 92 77 98 100 0 0 2 1 1<br />

Laudis 1,6 +<br />

Spectrum Plus 2,5 + Certrol B 0,3<br />

4<br />

62 70 88 73 97 85 87 90 77 99 99 0 0 0 2 1 76<br />

Laudis 1,6 +<br />

Dual Gold 1,0 + Certrol B 0,3<br />

5<br />

65 71 93 76 98 75 91 88 72 99 100 0 0 3 3 2<br />

Laudis 1,6 +<br />

Gardo Gold 2,5 + Certrol B 0,3<br />

6<br />

60 69 88 72 92 72 84 83 58 100 100 0 0 8 3 3<br />

Laudis 1,6 +<br />

Successor T 2,5 + Certrol B 0,3<br />

7<br />

20 6 54 27 99 81 86 89 57 97 99 0 0 0 3 1<br />

Calaris 1,25 +<br />

Dual Gold 1,0 + Certrol B 0,3<br />

8<br />

84 99 100 94 100 79 88 89 55 96 99 0 0 1 2 1<br />

Calaris 1,25 +<br />

Dual Gold 1,0 +<br />

Certrol B 0,3 + Milagro forte 0,6<br />

9<br />

62 76 90 76 96 87 83 89 68 98 98 7 0 1 1 2 75<br />

Arrat 200 g +<br />

Dash 1,0<br />

Laudis 1,6 +<br />

Dual Gold 1,0 + Certrol B 0,3<br />

10<br />

60 59 97 72 99 85 92 92 73 93 100 13 0 1 1 4 72<br />

Arrat 200 g +<br />

Dash 1,0 +<br />

Opera 1,5 l<br />

Laudis 1,6 +<br />

Dual Gold 1,0 + Certrol B 0,3<br />

11<br />

47 60 84 64 100 84 91 92 83 99 99 0 7 10 9 7<br />

Laudis 1,6 +<br />

Dual Gold 1,0 + Xinca 0,3<br />

12


- 44 -<br />

Mais, Laudis gegen Ackerfuchsschwanz 2010, COE<br />

Behandlung am 21.05. in EC 15 (AFU)<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Gardo Gold 3,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Terano 1,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Sp. 1,0 + St. 2,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Successor T 3,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Maister F. 1,25<br />

Certrol B 0,2 + Maister F. 1,25<br />

Certrol B 0,2 + Cato 40 g + FHS<br />

Certrol B 0,2 + Motivel 1,0<br />

Mais, Laudis gegen Ackerfuchsschw. 2010, Altenberge<br />

Behandlung am 04.06. in EC 13 (AFU)<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Gardo Gold 3,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Terano 1,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Sp. 1,0 + St. 2,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Successor T 3,0<br />

Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Gardobuc 1,0<br />

Certrol B 0,2 + Gardobuc 1,0 + Maister F. 1,0<br />

Certrol B 0,2 + Maister F. 1,25<br />

Ackerfuchsschw. 300 Ähren m²<br />

0 20 40 60 80 100<br />

% Wirkung<br />

Ackerfuchsschw. 6 % DG<br />

0 20 40 60 80 100<br />

% Wirkung<br />

(G. Klingenhagen)


Mais – es ist nicht immer die Fritfliege<br />

- 45 -<br />

Ende Mai 2010 wurden kümmernde Maispflanzen beobachtet. Vielfach handelte es<br />

sich dabei um Schäden durch die Larven des Maiszünslers, einem Schmetterling<br />

oder auch vereinzelt um Fritfliegenbefall. Auf einigen geschädigten Flächen konnten<br />

aber trotz starker Wuchsdepressionen der Pflanzen keine Larven isoliert werden.<br />

Weitere Untersuchungen ergaben, dass der Schaden von Stock- und Stengelälchen<br />

(Ditylenchus dipsaci) ausgelöst wurde. Dabei handelt es sich einen heimischen<br />

Nematoden, der bisher, in den Befallsregionen, vor allem im Zuckerrüben- und<br />

Zwiebelanbau starke Schäden verursacht. Die Tiere sind polyphag und damit auf<br />

keine spezielle Pflanzenfamilie bei ihrer Nahrungssuche festgelegt. Schäden treten<br />

weltweit an über 500 Pflanzenarten auf. Stock- und Stengelälchen lieben ein<br />

feuchtes und kühles Bodenmilieu, wie es in diesem Mai nach der Maissaat vorlag<br />

und damit den sehr frühen Befall mit starker Schadausprägung an den jungen<br />

Maispflanzen ermöglichte. Je nach Befallsstärke (über 500 Nematoden in 10 Gramm<br />

Pflanzengewebe) führte der Befall auf der untersuchten Maisfläche bis zum<br />

Absterben der Jungpflanzen.<br />

Ab Ende Juli bis in den September hinein herrschten erneut optimale Bedingungen<br />

für die Nematoden. Sie führten zur erneuten Massenvermehrung. Pflanzen, die den<br />

Frühbefall überlebt haben, zeigen jetzt durch die anhaltende Saugtätigkeit der<br />

Nematoden Kümmerwuchs. Die zerstörten Kronenwurzeln geben keinen Halt mehr,<br />

dadurch tritt Peitschenwuchs und Lager auf. Später zerfasert und zerfällt der ganze<br />

Maisstängel. Mais ist eine bekannt Wirtspflanze dieser Nematoden, jedoch wurden<br />

bisher in den Befallsregionen noch nie direkte (sichtbare) Schäden beobachtet.<br />

Chemische Bekämpfungsmaßnahmen sind auf Grund fehlender bzw. nicht<br />

zugelassener Wirkstoffe nicht möglich. Eine vorbeugende Handlungsmöglichkeit zur<br />

Verlustminderung scheint es, ähnlich wie bei Zuckerrüben, über die Sorte zu geben.<br />

Versuche wie sie von 1968-1970 in dem damaligen Befallsgebiet in der Region<br />

Gießen durchgeführt wurden, scheinen dies zu belegen. Auch die Fruchtfolge bietet<br />

nur wenige Handlungsspielräume. Allerdings wurden bisher beim Anbau von Weizen<br />

und Gerste im Gegensatz zu Hafer und Roggen noch keine Schäden festgestellt.<br />

Weiterhin ist eine gezielte Unkrautbekämpfung zur Beseitigung weiterer<br />

Vermehrungs- und Wirtspflanzen unumgänglich. Da der Nematode aber in einer Art<br />

Trockenstarre auch ohne Wirtspflanze Jahre hinaus im Boden überleben kann, ist die<br />

latente Befallsgefahr auf einer belasteten Fläche immer gegeben. Ob ein Befall<br />

letztlich Schäden auslöst hängt jedoch stark von der jeweiligen Jahreswitterung ab.<br />

Kümmerwuchs und Verdrehungen der jungen Maispflanze im Frühjahr nach der Saat


- 46 -<br />

Der Verlust der Kronwurzeln führt zum Lager der Maispflanze im Herbst.<br />

Teilweise stirbt schon vor der Ernte die ganze Pflanze ab und es kommt zum Totalverlust.<br />

(C. Heinrichs)<br />

2.2.5 Zuckerrüben<br />

Vor dem Rückblick auf das Rübenjahr 2010 sollte nochmals kurz auf die<br />

Rübenkampagne 2009 geschaut werden. Mit bisher kaum für möglich gehaltenen<br />

Spitzenerträgen wurden in allen Regionen von <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> neue Maßstäbe<br />

gesetzt. Mit 73,42 t/ha wurde der bisher höchste Rübenertrag erzielt. Auch der<br />

Zuckergehalt mit 17,94 % wurde bisher noch nie im Durchschnitt einer Kampagne<br />

erreicht. Damit sprengte natürlich auch der Zuckerertrag mit 13,2 t/ha den bisherigen<br />

Rekord von 11,4 t/ha.<br />

Das abgelaufene Rübenjahr 2010 zeichnete sich durch zwei ausgeprägte Winter<br />

aus. Zum einen ging es dabei um die Monate Januar/Februar, die bei der<br />

Temperatur um bis zu - 3,5 °C vom langjährigen Mittel abwichen und zum anderen<br />

um November/Dezember mit Abweichungen von bis zu - 4,9 °C.<br />

Trotz des lang anhaltenden Winters schufen überdurchschnittliche Temperaturen im<br />

März mit ausgeglichenen Niederschlägen frühzeitig gute Aussaatbedingungen. Die<br />

Saat konnte daher in der 1. und 2. Aprilwoche zügig durchgeführt werden. Trotz der<br />

nachfolgenden Trockenheit liefen die Rüben (bis auf sehr flach abgelegtes Saatgut)<br />

weitgehend ohne größere Probleme auf. Neusaaten gab es nur auf wenigen<br />

Flächen, die nach lokalem Platzregen verschlämmt waren. Die Herbizidmaßnahmen<br />

konnten trotz niedriger Temperaturen zeitgerecht im Keimblatt der Unkräuter<br />

durchgeführt werden und zeigten sehr gute Wirkungsgrade. Der Grundstein für eine<br />

gute Rübenernte wurde damit gelegt, muss sich aber, nicht zuletzt über eine<br />

passende Witterung in der Hauptwachstumsphase, festigen. Nach der langen<br />

trockenen Phase im April kam es Anfang Mai zu ergiebigen Niederschlägen. Mit den<br />

Niederschlägen sanken auch die Temperaturen stark ab und die Rüben entwickelten<br />

sich nur sehr langsam. Das bedeutete eine verspätete Bodenabdeckung durch das<br />

Rübenblatt und machte damit auf Schlägen mit Problemunkräutern wie Raps, Melde<br />

und Hundspetersilie bei den Herbiziden höhere Versiegelungsmengen notwendig.<br />

Das verhaltene Rübenwachstum führte dazu, dass selbst in der ersten Juniwoche<br />

noch nicht auf allen Schlägen die Reihen geschlossen waren. Die bisher positiven<br />

Ertragserwartungen erhalten damit einen ersten großen Dämpfer.


- 47 -<br />

Im Juni entwickelten sich die Rüben anfangs sehr gut, doch schon bald wurde diese<br />

optimale Wachstumsphase durch zunehmende Trockenheit, mit extremer Hitze,<br />

abgebremst. Die Rüben litten bis in den Juli hinein unter der Hitze und zeigten kaum<br />

Wachstumsfortschritte. Zudem verursachten an den Blättern Gammaeulen-Raupen<br />

teilweise starke Fraßschäden. Vor allem gegen Ende ihrer Entwicklung ist jede<br />

Raupe in der Lage täglich bis zu 10 cm 2 Blattfläche zu vernichten. Selbst ein Einsatz<br />

von Insektiziden, der im Jugendstadium der Raupe erfolgen muss, kann den<br />

möglichen Schaden nur abmildern. Eine Bekämpfung erreicht maximal nur ca. 70 %<br />

der Raupen. Mit zunehmender Trockenheit nahm auch die Verfügbarkeit von Bor im<br />

Boden deutlich ab. Erwartungsgemäß zeigte sich bereit im Juli, vor allem im<br />

Regenschattengebiet der Eifel, die von Bormangel ausgelöste Herz- und<br />

Trockenfäule im Kopfbereich der Rüben.<br />

Die Trockenheit und Hitze brachte aber nicht nur Nachteile. So fand das<br />

Rübenkopfälchen kaum Entwicklungsmöglichkeiten und spielte auf Befallsstandorten<br />

daher keine Rolle. Auch Blattkrankheiten konnten sich auf dem kleinen, meist<br />

trockenen Blattapparat nicht entwickeln. Eine Fungizidmaßnahme wurde daher meist<br />

frühestens in der ersten Augustwoche notwendig bzw. konnte sogar ganz entfallen.<br />

Eine Ausnahme bildete der Mehltau. Vor allem die nematodentoleranten Sorten sind<br />

gegenüber Mehltau teilweise sehr anfällig und mussten frühzeitig behandelt werden.<br />

Der trockene Frühsommer bremste auch den Rhizoctoniabefall, so dass bei der<br />

Ernte nur vereinzelt faule Rübenkörper zu beobachten waren.<br />

Als “neue“ bisher in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> kaum beobachtete Schaderreger traten im<br />

weiteren Vegetationsverlauf Spinnmilben und Rübenmotte auf. Auch Blattwelke<br />

durch Verticillium sp. war 2010 erneut zu beobachten. Über einen Feldversuch auf<br />

einer Befallsfläche konnte erstmals Ertragsdepressionen ermittelt werden. Konnte<br />

auf Parzellen ohne sichtbaren Befall noch ein bereinigter Zuckerertrag von 11,5 t/ha<br />

aufgebaut werden, sank dieser bei 40 % befallener Pflanzen um fast 20 % auf<br />

9,30 t/ha.<br />

Ende Juli trat erneut ein Witterungswechsel ein. In der kühlen und regenreichen<br />

Augustwitterung baute sich erstmals eine größere Blattmasse auf. Die Bestände<br />

zeigten sich jetzt sehr gesund und vital und der Ertragszuwachs lag deutlich über<br />

dem Durchschnitt der letzten Jahre. Auch die Zuckergehalte, die bei Erntebeginn<br />

noch sehr niedrig lagen (14,5 %), entwickelten sich im Oktober/November noch<br />

deutlich nach oben. Die Ernte 2010 verlief vielfach unter schwierigen Bedingungen<br />

und wurde sogar mehrfach durch Starkniederschläge unterbrochen. Weiterhin<br />

bereitete der endgültige Wintereinbruch im Dezember mit Schnee, Dauerfrost und<br />

Temperaturen von bis zu - 18 °C große Probleme.<br />

Die nachfolgende Meldung soll diese Problematik verdeutlichen:<br />

• Laut übereinstimmenden Meldungen der Wetterdienste ist ab 14./15. Dezember<br />

(51. KW) mit starken Frösten zu rechnen. Diese können Rüben, die in<br />

Feldrandmieten lagern, durchfrieren lassen und spätestens beim Wiederauftauen<br />

erheblich schädigen.<br />

Der Rheinische Rübenbauer-Verband e.V. und Pfeifer & Langen rufen daher<br />

dazu auf, Rübenmieten, die ab Weihnachten noch verladen und in die<br />

Zuckerfabriken geliefert werden, abzudecken. Wir empfehlen, zuletzt<br />

abzuholende bzw. zu liefernde Rüben zuerst zu schützen. Die Mietenabdeckung<br />

ist prinzipiell freiwillig. Der Anspruch für eine Entschädigung aus dem Frostfonds<br />

besteht jedoch nur bei Schäden, die trotz vollständiger Abdeckung der Mieten<br />

entstanden sind (Feststellung bei der Rübenbewertung in den Zuckerfabriken).


- 48 -<br />

Weitere Voraussetzung für einen Anspruch auf Entschädigung ist die Mitteilung<br />

der vollständigen Mietenabdeckung innerhalb von 3 Tagen nach erfolgter<br />

Abdeckung an die zuständige Zuckerfabrik.<br />

Trotz mehrerer negativer Wachstumsphasen während der Vegetation, konnten die<br />

Zuckerrüben einen insgesamt sehr guten Ertrag aufbauen. Zum Schluss der<br />

Kampagne konnte sogar das zweitbeste Ernteergebnis verzeichnet werden. Damit<br />

hat die Zuckerrübe erneut ihre große Ertragstreue bewiesen, die ihr die verdiente<br />

Sonderstellung innerhalb der Ackerkulturen sichert.<br />

(C. Heinrichs)<br />

2.2.6 Körnerleguminosen<br />

Ackerbaulich gesehen hat der Anbau von Körnerleguminosen einen hohen<br />

phytosanitären Stellenwert. Zum einen wird die Infektionszyklus der<br />

Getreidekrankheiten, wie z.B. Septoria tritici und DTR Blattflecken unterbrochen und<br />

zum anderen können Herbizide einer anderen Wirkstoffgruppe als beim Getreide<br />

eingesetzt werden. Die Verbesserung der Bodenstruktur und der sehr gute<br />

Vorfruchtfwert sprechen auch für den Anbau von Futtererbsen und Ackerbohnen.<br />

Leider können diese beiden Früchte mit den anderen Ackerfrüchten in der<br />

Wirtschaftlichkeit im Schnitt der Jahre nicht konkurrieren.<br />

In 2010 konnten aufgrund der Witterung die Körnerleguminosen in günstigen Lagen<br />

erst ab Mitte März gelegt werden. Die schnell ansteigenden Bodentemperaturen und<br />

das im Boden gespeicherte Wasser führten zu einem zügigen Auflaufen beider<br />

Früchte. Auflaufprobleme durch bodenbürtige Pilze traten nicht auf. Es konnte in der<br />

Jugendentwicklung nur vereinzelt Blattrandkäferbefall festgestellt werden, der nicht<br />

bekämpfungswürdig war. Insektizidmaßnahmen in den Ackerbohnen beschränkten<br />

sich in der Hauptsache auf die Kolonien bildende schwarze Bohnenlaus. Wo Befall<br />

auftrat, war eine Randbehandlung zu Beginn der Blüte ausreichend.<br />

In Futtererbsen jedoch wurde ein stärkerer Druck mit Läusen beobachten. Diese<br />

virusübertragenden Schädlinge traten schon kurz vor der Blüte auf. Intensive<br />

Kontrollen waren nötig. In den meisten Fällen reichte eine gezielte<br />

Insektizidmaßnahme aus. Die Kombination der beiden Präparate Pirimor und Karate<br />

Zeon hatten hier die höchste Bekämpfungssicherheit.<br />

Die Trockenheit von Mitte April bis Mitte Juli, unterbrochen von einzelnen kurzen<br />

Regenschauern, ließ nur einen geringen Krankheitsdruck zu. In Ackerbohnen trat nur<br />

auf Einzelpflanzen beschränkt zur Abreife hin die Brennfleckenkrankheit auf.<br />

Futtererbsen wurden bis zur Abreife hin durch keine Krankheiten befallen, da die<br />

Pflanzen nach den Regenschauern immer relativ schnell abtrockneten.<br />

Marienkäfer halten die Läuse in Schach Befall mit virusübertragender Erbsenblattlaus<br />

(E. Winkelheide)


2.2.7 Grünland<br />

- 49 -<br />

Auf vielen Flächen, die in den letzten Jahren weniger intensiv genutzt wurden, ist ein<br />

weiterer Anstieg der Verunkrautung zu beobachten. Die trockene Witterung von April<br />

bis Juli führte dazu, dass die vorhandene Grasnarbe diese Lücken nicht schnell<br />

genug schließen konnte. Zu diesem Zeitpunkt ausgebrachte Übersaaten oder<br />

Nachsaaten taten sich trockenheitsbedingt auch schwierig mit dem Auflaufen.<br />

Wurzelunkräuter, wie z.B. der Ampfer, waren in der Wachstumshemmung jedoch nur<br />

gering betroffen. In vielen Fällen konnte der Ampfer zur Samenbildung gekommen,<br />

bevor eine Grasnutzung erfolgen konnte. Da der Platz- und Nährstoffräuber Ampfer<br />

überhaupt keinen futterbaulichen Wert besitzt, ist es von Nöten diese Pflanze<br />

weiterhin zu bekämpfen. Dieses sollte durch pflegerische Maßnahmen, wie zeitiges<br />

Mähen, angepasste Nutzung, angepasste Düngung, Nachsaaten und durch den<br />

gezielten Herbizideinsatz erfolgen.<br />

Herbizidversuch:<br />

links behandelt, rechts unbehandelt<br />

Ampferausbreitung durch Samen<br />

Regional begrenzt ist es im Jahr 2010 wieder zu Mäuseschäden gekommen. Da die<br />

Mäusedichte im Sommer noch verhalten war, mussten keine Flächen umgebrochen<br />

werden. Zum Herbst und Winter wurden jedoch ansteigende Nagerpopulationen<br />

beobachtet. Für dieses Problem der Mäuseschäden gibt es nach wie vor keine<br />

Lösung. Hier muss durch den Einsatz eines zugelassenen Rodentizides zum frühest<br />

möglichen Termins ausgangs Winter einer weiteren Ausbreitung entgegen gewirkt<br />

werden.<br />

Ausbringung mittels Legeflinte<br />

Mäuserennwege<br />

(E. Winkelheide)


2.3 Obstbau<br />

2.3.1 Kern- und Steinobst<br />

- 50 -<br />

Im Jahr 2010 konnte die Bekämpfung des Schorfs bei Apfel und Birne Dank des<br />

Einsatzes von Prognosemodellen und wirksamen Pflanzenschutzmitteln<br />

zufriedenstellend durchgeführt werden. Auch in diesem Jahr war der echte Mehltau<br />

in den Obstkulturen ein Problem. Auf Grund der Sommerwitterung bauten sich auch<br />

die Populationen an Spinn- und Rostmilben massiv auf. Die Bekämpfung des<br />

Apfelwicklers war in diesem Jahr wieder außerordentlich wichtig, in unbehandelten<br />

Versuchsparzellen des Pflanzenschutzdienstes konnte über 20 % Befall beobachtet<br />

werden.<br />

Dank der Witterung kam es zu keinem nennenswerten Befall mit Feuerbrand in<br />

Erwerbsanlagen. Die Ausnahmegenehmigung, für den Einsatz von<br />

Plantomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln in Einzellagen der westfälischen<br />

Regierungsbezirke, brauchte nicht genutzt zu werden. Auch der<br />

Obstreisermuttergarten blieb 2010 befallsfrei. Wenige Befallsfälle mit Feuerbrand in<br />

Erwerbsanlagen, Begleitgrün und Hausgärten wurden durch Teilrodung und<br />

Rückschnitt beseitigt.<br />

Für die Regulierung der Kirschenfruchtfliege im Süßkirschanbau steht zurzeit nur ein<br />

Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Auf Grund der Wirkungsweise, der<br />

zugelassenen Anwendungshäufigkeit und der einzuhaltenden Wartezeit war eine<br />

zufriedenstellende Bekämpfung nicht in allen Anlagen und Sorten möglich.<br />

In der Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung mussten erfreulicherweise<br />

nur wenige Beanstandungen bearbeitet werden. Der Beratungsaufwand zahlte sich<br />

auch in diesem Bereich aus.<br />

Information und Untersuchungen aus den Bereichen Erwerbsobstbau, Weinbau,<br />

Haus- und Hobbygarten wurden gut nachgefragt. Vielfach wurden die Informationen<br />

und Beratung telefonisch geklärt. In den Erwerbsbereichen erfolgt die<br />

Pflanzenschutzberatung großteils über die Kollegen/innen der Betriebsberatung der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW, die mit dem Pflanzenschutzdienst ständig im Dialog<br />

stehen. Die Diagnose von eingesandtem erkranktem Pflanzenmaterial wurde in den<br />

speziellen Abteilungen des Pflanzenschutzdienstes durchgeführt. Im Fachbereich<br />

Obstbau wurden zu den Untersuchungsergebnissen die schriftlichen Erläuterungen<br />

gegeben. Die meisten Aufträge erfolgen zu Bodenuntersuchungen auf Verticillium<br />

und Nematodenbefall. Besonders Beerenobstbetriebe und Baumschulen erhielten<br />

durch diese Untersuchungen wertvolle Hinweise, um einen möglichen späteren<br />

Befall der Kulturpflanzen zu verhindern.<br />

Informationen aus Warndienstbeobachtungen und Simulationsmodellen konnten den<br />

Beziehern über die Pflanzenschutz-Spezialhinweise (Brief, Fax, E-Mail), den Schorf-<br />

Spezialhinweis, den Informationsdienst Gartenbau (Baumobst, Beerenobst), bei<br />

Feldbegehungen mit den Betriebsberatern, in Abendveranstaltungen, durch<br />

Vorträge, Veröffentlichungen, Rundbriefe, telefonische Information, IP-<br />

Gruppentreffen vor Ort und über Mitteilungen in der Fachpresse vermittelt werden.<br />

Eine größere Bedeutung erlangt auch für den Gartenbau ISIP, die Internetplattform<br />

der Pflanzenschutzdienste.<br />

Im Obstbau konnte in 12. Auflage die umfangreiche Broschüre „Obstbau,<br />

Kulturführung und Pflanzenschutz“ für die Beratungskunden zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

(Dr. A. Engel)


- 51 -<br />

2.3.2 Beerenobst und Weinbau<br />

In der Erdbeerensaison spielten die Fruchtfäulen wieder in den verfrühten Kulturen<br />

eine große Rolle. In diesem Jahr führte die Grauschimmelfäule zu großen Verlusten.<br />

Nur wenn neben chemischen auch andere integrierte Maßnahmen durchgeführt<br />

wurden, konnte die Situation beherrscht werden.<br />

Bei den Strauchbeeren konnten die Schaderreger in den meisten Fällen<br />

zufriedenstellend bekämpft werden.<br />

Im kleinen Weinbaugebiet am Siebengebirge wurden die Wicklerarten intensiv vom<br />

Pflanzenschutzdienst beobachtet und die Betriebe beraten. Entgegen dem Trend in<br />

anderen Weinbaugebieten wurden in diesem Jahr im Siebengebirge großteils<br />

gesunde Trauben gelesen.<br />

(Dr. A. Engel)<br />

2.4 Gemüsebau<br />

Der Witterungsverlauf im Kulturjahr 2010 wich im Temperatur- und<br />

Niederschlagsverlauf, mit regionalen Unterschieden, deutlich von langjährigen<br />

Mittelwerten ab. Der sehr geringe Niederschlag in den Monaten April, Juni und Juli<br />

sowie die mit fast 100 % über dem langjährigen Niederschlagsmittel liegenden<br />

Monate August, November und Dezember spiegeln sich im Auftreten der<br />

Schaderreger genauso wider, wie das im langjährigen Vergleich viel zu kalte<br />

Frühjahr und die im Tagesmittel um ca. 3 °C Monate wärmeren Monate Juli und<br />

September.<br />

So traten im Freiland viele Pilzerkrankungen erst in der zweiten Jahreshälfte auf. Auf<br />

schwereren Böden kam es durch die hohe Bodenfeuchte örtlich verstärkt zu<br />

Ausfällen durch Bakteriosen. Dagegen ließen sich die Kurzkulturen in der ersten<br />

Jahreshälfte, z.B. von Salat, teilweise mit verringertem Fungizideinsatz produzieren.<br />

In vielen Kulturen war durch die hohen Niederschläge im Spätsommer ein starkes<br />

Aufkommen von Bakteriosen zu verzeichnen. Betroffen waren vor allem die Salate.<br />

Da Bekämpfungsmaßnahmen nicht zur Verfügung standen, gab es vielerorts große<br />

Ausfälle. Dramatisch wirkte sich dies bei den Lagerzwiebeln aus. Da ein Befall vor<br />

der Ernte nicht immer zu erkennen war und somit Befallszwiebeln mit ins Lager<br />

gerieten, kam es, auch durch die zusätzliche Ansteckung, teilweise zu größeren<br />

Fäulniseinbrüchen und vorzeitigen Räumung des Lagers. Die Zwiebelschläge, die<br />

einen frühzeitigen Befall erkennen ließen, wurden in der Regel nicht mehr ins<br />

Trockenlager gefahren.<br />

In rheinischen Gemüse-Anbaugebieten spielt örtlich die Stielmuskultur eine größere<br />

Rolle. Da diese Gemüseart im Kulturstammbaum weiterhin nicht dem Spinat oder<br />

den Brassicaarten zugeordnet sondern als Einzelkultur gelistet ist, gibt es<br />

dementsprechend auch wenig Zulassungsausweisungen und somit wenig<br />

Bekämpfungsmöglichkeiten. Vor allem der Weiße Rost (Albuga candida) spielt eine<br />

große Rolle, der - mangels nicht ausreichender Bekämpfungsmöglichkeiten - immer<br />

wieder zu Nichtvermarktbarkeit der Ware führt.


- 52 -<br />

Weißer Rost an Stielmus<br />

Auch beim Auftreten von tierischen Schaderregern gab es, mit regionalen<br />

Unterschieden, Verschiebungen im Befallsauftreten. Der Befallsverlauf der Kleinen<br />

Kohlfliege (Delia radicum) begann mit einer landesweit eher schwachen ersten<br />

Generation. Die Schäden bezogen sich in der Regel auf den Wurzelbefall. Große<br />

Ertragsausfälle aufgrund der ersten Generation wurden nicht festgestellt. Die im<br />

Vergleich zu den Vorjahren später einsetzende zweite Generation zeigte sowohl eine<br />

höhere Eiablagerate als auch deutlich mehr Schadsymptome gegenüber der ersten<br />

Generation, wenn auch auf vergleichbarem Niveau der Vorjahre. Die dritte<br />

Generation der Kleinen Kohlfliege hatte den Beobachtungen des Warndienstes<br />

zufolge in der 34. KW ihren Flughöhepunkt. Hier lagen die Eiablagen deutlich über<br />

dem langjährigen Mittel. Wie auch in vergangenen Jahren üblich, schädigte diese<br />

Generation in höherem Anteil nicht nur im Wurzelbereich, sondern, verstärkt auch<br />

durch eine Eiablage auf den Blättern, in den Blattachseln der Blätter.<br />

Kohlfliegenbefall im Chinakohlblatt<br />

Der Befallsdruck durch Thripse (Thrips sp.) im Freiland in Kohl und Allium-Arten (z.B.<br />

Zwiebeln, Porree, Schnittlauch) bewegte sich im ganzen Land auf niedrigem Niveau.<br />

Nach anfänglich normalem Generationsaufbau brach die Population im Sommer, in<br />

den Perioden mit hohen Niederschlägen (August), fast vollständig zusammen. Örtlich<br />

konnte sogar ein Insektizideinsatz unterbleiben. Beim Porree waren daher<br />

Ertragsausfälle durch Thripssaugschäden sehr selten. Die sich wieder aufbauenden<br />

Thrips-Populationen im trockeneren September ließen sich durch gezielte insektizide<br />

Maßnahmen auf den meisten Flächen ausreichend kontrollieren. Die im Kopfkohl<br />

entstandenen Verkorkungen durch Thripssaugschäden begrenzten sich in der Regel<br />

auf die Deckblätter.


- 53 -<br />

Die Kohlmottenschildlaus (Aleurodes proletella) hatte auch in 2010 eine<br />

herausragende Bedeutung in den Kohlkulturen. Besonders in Betrieben, die verstärkt<br />

satzweisen Anbau auf einer Fläche betreiben, kam es zu Befallsverschleppungen<br />

innerhalb der Sätze. Bei frühzeitigem Einsatz entsprechender Insektizidmaßnahmen<br />

waren die Populationen in der Regel, von einigen Ausnahmen abgesehen,<br />

ausreichend kontrollierbar. Betriebe, die mit der Bekämpfung zu spät eingesetzt<br />

hatten oder deren Präparatewahl der Situation nicht entsprechend war, hatten aber<br />

ebenso Probleme mit der Kontrolle des Schaderregers wie auch Betriebe die in der<br />

Feldhygiene nachlässig waren. Vor allem auch dort, wo nicht konsequent die Quellen<br />

(Erntereste) der Neuinfektion ausgeschaltet wurden, gab es Bekämpfungprobleme.<br />

Entspannung brachte im Kohlanbau die Ausnahmegenehmigung nach § 11<br />

Pflanzenschutzgesetz für das Produkt Movento (Spirotetramat), dessen<br />

vollsystemische Wirkung auch die versteckt sitzenden Individuen und die<br />

Larvenstadien gut erfasste. Irritationen gab es bei einigen Anbauern, weil Movento<br />

die adulten Stadien nicht ausreichend erfasste (Hauptwirkung liegt bei den<br />

Larvenstadien) und weil Behandlungsfehler gemacht wurden. So erfolgte teilweise<br />

vor Movento der Einsatz anderer Insektizide, die zum Saugstopp führten und somit<br />

Movento nicht mehr ausreichend aufgenommen wurde. Gegenüber dem Vorjahr gab<br />

es, hauptsächlich durch den Moventoeinsatz, kaum Fälle, bei denen Kohlsätze durch<br />

Besatz mit Weißer Fliege nicht vermarktungsfähig waren bzw. umgebrochen werden<br />

mussten.<br />

Erstmalig konnte die Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) an mehreren Stellen in<br />

Pheromonfallen nachgewiesen werden. In einem Gemüsegroßmarkt war fast<br />

ganzjährig, je nach Herkunft der dort gehandelten Tomatenfrüchte, der Schädling<br />

präsent. Aber auch in zwei Tomatenbetrieben wurde die Miniermotte gefangen. In<br />

2011 wird daher mit einem noch größeren Auftreten gerechnet.<br />

Tuta absoluta<br />

Örtlich trat verstärkt die Gammaeule auf. Sie verursachte jedoch keine größeren<br />

Schädigungen, da rechtzeitig darauf hingewiesen und frühzeitig Gegenmaßnahmen<br />

eingeleitet wurden. Der seit dem Vorjahr im Möhrenanbau verstärkt aufgetretene<br />

Zahnflügelfalter stellte diesjährig kein Problem dar. Da die Anbauer, bezogen auf<br />

diese Problematik, sensibilisiert waren, wurde verstärkt kontrolliert, verbunden mit<br />

entsprechenden Maßnahmen. Ein größeres Problem stellten nach wie vor die Mäuse<br />

dar. Durch den Wegfall der Zulassung für den breitwürfigen Chlorphacinon-<br />

Feldmausköder ist eine optimale Bekämpfung nicht mehr gegeben. Das Aufstellen<br />

und die Betreuung von Köderstationen bzw. das Auslegen von Zinkphosphid-<br />

Getreide mittels Legeflinte in die Mäuselöcher, ist sehr aufwendig und lässt sich auf


- 54 -<br />

größeren Flächen kaum durchführen. Je nach Parzelle sind Ausfälle bis zu 30 % zu<br />

beklagen.<br />

In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat der Rucola-Anbau stark zugenommen. Die Vermarktung<br />

erfolgt sowohl im Frischmarktbereich als auch für die Convienienceproduktion. Die<br />

Anbauflächen je Betrieb liegen teilweise weit über 50 ha. Nicht zuletzt durch die<br />

Sensibilität des Verbrauchers gegenüber dem Kreuzkraut wird der<br />

Unkrautbekämpfung einen großer Stellenwert zugeordnet. Da der Rucola gegenüber<br />

brassicatoleranten Herbiziden sehr empfindlich ist, kann nur mit stark reduzierten<br />

Aufwandmengen gearbeitet werden, wodurch in der Regel nur eine Minimierung der<br />

Unkrautkonkurrenz möglich ist. Da ausreichend wirksame und verträgliche Herbizide<br />

zurzeit nicht zur Verfügung stehen, bleibt die Kreuzkraut-Problematik somit weiterhin<br />

akut.<br />

2.5 Baumschulen<br />

Krankheiten und Schädlinge in der Baumschule<br />

Kreuzkrautblatt in Rucola<br />

(J. Keßler, F.-P. Schenk)<br />

Die in der Vegetationsperiode 2010 aufgetretenen Schadbilder waren durch die<br />

extremen Witterungsverläufe in den Jahreszeiten stark geprägt. In dem kalten und<br />

langen Winter 2009/10 entstanden teils wieder starke Frostschäden in den<br />

Quartieren. Folgende Kulturen waren besonders betroffen: Prunus laurocerasus,<br />

Platanen (Hochstämme) Rissbildung, Virburnum tinus, Taxus, Photinia, Acuba,<br />

Hedera u.a..<br />

Schäden an Prunus laurocerasus


- 55 -<br />

Durch das verhältnismäßig kühle Frühjahr setzte die Vegetation mit erheblicher<br />

Zeitverzögerung ein. Besonders Pilzkrankheiten traten in diesem Witterungsabschnitt<br />

verstärkt an folgenden Kulturen auf: Echter Mehltau (Erysiphaceae) / Schrotschuss<br />

(Stigmina carpophila) an Kirschlorbeer (P. laurocerasus).<br />

Befall an Acer<br />

Rost (Gymnosporangium) an Crataegus laevigatus und Schorf (Venturia inaequalis)<br />

an Malus und deren Zierformen. Nach dieser kühlen Phase änderte sich das Wetter<br />

Mitte Juni schlagartig und es wurde sehr heiß und trocken mit Spitzentemperaturen<br />

bis 36°C. Dieser Witterungsabschnitt dauerte ca. 4 Wochen. In dieser Zeit<br />

entstanden in vielen Kulturen zum Teil erhebliche Trockenschäden bzw.<br />

Sonnenbrandschäden durch hohe UV-Einstrahlung.<br />

Symptome an Rhododendron<br />

Blattlaus und Netzwanzenpopulationen erreichten im Monitoring des<br />

Pflanzenschutzdienstes „Spitzenwerte“. Die Bekämpfung war in den meisten Fällen<br />

bei Einhaltung der Spritztermine und konsequenten Wirkstoffwechsel<br />

unproblematisch. Zunehmend schwierig erwies sich dagegen die Behandlung von<br />

Spinnmilbenarten (Tetranychidae) an Buxus, Malus, Euonymus, Rosa und in<br />

Nadelholzkulturen.<br />

Befall an Picea


- 56 -<br />

Die Neigung zur Resistenzbildung gegen Wirkstoffe ist bei diesen Schadorganismen<br />

besonders hoch, so dass Blockbehandlungen mit stetigem Wirkstoffwechsel<br />

entscheidend für den Behandlungserfolg waren. Besonders hoch war der<br />

Befallsdruck durch die Weisstannentrieblaus (Dreyfusia nordmannianae). Die grün<br />

gefärbte Laus trat in diesem Jahr besonders häufig und intensiv auf. Starke<br />

Honigtauausscheidungen und nachfolgende Triebdeformationen schädigten die<br />

Kulturen nachhaltig.<br />

Starkbefall an Euonymus<br />

An immergrünen Gehölzen wurde ein erheblicher Anstieg des Befalls durch die<br />

Maulbeerschildlaus (Pseudaulacapsis pentagona) festgestellt. Die Bekämpfung<br />

dieser Schildlausart erwies sich während der Vegetation als sehr schwierig, da<br />

momentan keine wirksamen Insektizide zur Verfügung stehen. Für die nun<br />

anstehende Vegetationsruhe wurden wiederholte Anwendungen mit Präparaten auf<br />

Ölbasis empfohlen. Obwohl sich die Witterungsverhältnisse ab Ende Juli nachhaltig<br />

in Richtung kühl und niederschlagsreich änderten, haben sich die vorher<br />

geschilderten Probleme in den Kulturen nicht entschärft. Zusätzlich zeigte sich im<br />

Spätsommer verstärkter Befall von Xanthomonas campestris pv.hederae in<br />

Hederakulturen bedingt durch die zahlreichen Niederschläge in Verbindung mit lang<br />

anhaltenden Blattnässen. Buxus litt weiterhin verstärkt unter Cylindrocladium<br />

buxicola, vielfach aber auch Volutella buxi. Durch die weiter intensive Ausdehnung<br />

der Produktion von Buchsbaum kam es in Folge zu vielen Anfragen von<br />

Baumschulen und Grünflächenämtern zu o.g. Erkrankungen.<br />

(F. Herfarth)<br />

2.6 Zierpflanzenbau<br />

Der Witterungsverlauf im Jahr 2010 war geprägt von einem langen, kalten Winter mit<br />

Schnee, der ab März trockener wurde. Das Frühjahr war bis in den Mai hinein kalt<br />

und trocken. Es folgte ein extrem heißer Sommer von Mitte Juni bis Mitte Juli dem<br />

sich ein sehr verregneter August anschloss. Im Oktober waren bereits wieder die<br />

ersten Frostnächte zu verzeichnen, die in den früh einsetzenden und langen Winter<br />

führten.


- 57 -<br />

Betroffen von dem späten und kalten Frühjahr waren vor allem Freiland- und<br />

Kalthauskulturen. Hier war die Auswinterung so stark, wie seit Jahren nicht mehr.<br />

Auch der starke Lichtmangel der ersten Monate führte zu Problemen in<br />

Frühjahrsblühern, da die Bestände kaum abtrockneten und pilzliche Erreger wie<br />

Falscher Mehltau (z.B. an Viola, Myosotis) und Botrytis (an Calibrachoa, Sanvitalia,<br />

Bidens) stark gefördert wurden.<br />

Besonders problematisch war im Frühjahr 2010 das Auftreten der Bakteriose<br />

Xanthomonas hortorum pv. pelargonii an Pelargonien. Betroffen waren etwa 30 %<br />

der Pelargonienproduktion in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Im Gegensatz zu früheren<br />

Epidemien mit Xanthomonas kam es aber in 2010 kaum zu Welkeerscheinungen,<br />

vielmehr handelte es sich einen Bakterienstamm, der überwiegend Blattflecken<br />

verursachte.<br />

Durch den heißen Juni und Juli wurden viele Pflanzenbestände geschwächt, so dass<br />

es im sehr niederschlagreichen August zu starken Schäden durch pilzliche Erreger<br />

kann. So traten im Freiland verstärkt Vernässungspilze wie Pythium sp. und<br />

Phytophthora auf. Starke Ausfälle traten auch durch Colletotrichum-Arten auf,<br />

insbesondere an Lupinen, Penstemon und wie bereits in den Vorjahren an<br />

Gaultherien. Hier war die Krankheit eindeutig durch bereits infizierte Jungpflanzen<br />

verursacht.<br />

Im Gewächshaus stellte der kalifornische Blütenthrips den wichtigsten Schädling dar.<br />

Die Resistenz des Erregers gegenüber allen gängigen Pflanzenschutzmitteln stellte<br />

die Anbauer vor große Probleme. Am stärksten von Thrips betroffen waren<br />

Gewächshausrosen, Cyclamen und Chrysanthemen. In den meisten Fällen war die<br />

biologische Thripsbekämpfung der chemischen Bekämpfung überlegen.<br />

(W. Hennes)<br />

2.6.1 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Kleingehölze)<br />

Die Witterung des Jahres 2010 generell, aber auch die regional zum Teil sehr<br />

unterschiedlichen Wetterereignisse, bereiteten besonders im Freiland Probleme.<br />

Die bis April andauernde Kälte führte sowohl im Freiland als auch in Kalthäusern zu<br />

deutlichen Auswinterungsschäden. Betroffen waren hier neben Stauden und<br />

Frühjahrsblühern besonders Kleingehölze in Gewächshäusern ohne Zuheizung (u.a.<br />

Skimmia, Viburnum tinus, Euonymus, Ilex crenata, Hedera) als auch Gaultheria<br />

procumbens oder Calluna vulgaris unter Flies im Freiland.<br />

Die extreme Hitze im Juni/Juli schwächte viele Kulturen sowohl im Freiland als auch<br />

in Gewächshäusern, was besonders bei Hebe armstrongii, Erica-Arten und Calluna<br />

vulgaris zu nachfolgenden Phytophthora cinnamomi- und/oder Cylindrocladium<br />

scoparium-Problemen geführt hat. Andere Gehölze wie Skimmia, Euonymus oder<br />

Hedera zeigten vor allem verstärkt Befall mit Spinnmilben und Blattläusen.<br />

Die Hitze in Verbindung mit häufigen Bewässerungsmaßnahmen führte bei<br />

Gaultheria procumbens wieder zu erheblichen Ausfällen durch den Pilz<br />

Colletotrichum gloeosporioides. Das Problem ist weiterhin aus Sicht der Praxis nicht<br />

gelöst. Bereits an Jungpflanzen konnten wieder Infektionen nachgewiesen werden.<br />

Zeigen Jungpflanzen innerhalb der ersten 6-8 Wochen nach Erhalt bereits<br />

Colletotrichum-Symptome, so ist erfahrungsgemäß eine Weiterkultur der Sorte oder<br />

Partie nicht mehr ratsam.


- 58 -<br />

Gaultheria procumbens: Befall mit Colletotrichum gloeosporioides<br />

Frostschäden Kein Colletotrichum gloeosporioides<br />

nachgewiesen<br />

Die Probleme mit Pilzen und Bakterien in den obengenannten Kulturen setzten sich<br />

in den extrem feuchten Monaten August/September weiter fort.<br />

Bei Erica gracilis führte die Hitze und anschließende Feuchtigkeit zusätzlich zu einer<br />

stärkeren Blühverzögerung, die örtlich bis zu 3 Wochen betrug. Dadurch war<br />

besonders der frühe Absatz vielerorts nicht möglich. Teilweise konnte durch längere<br />

Standzeiten in dichten Beständen Botrytis cinerea-Befall nachgewiesen werden.<br />

Das bekannte, aber in diesem Jahr stärker auftretende Triebsterben bei Erica x<br />

darleyensis und Erica carnea besonders in den Monaten Juli/August/September ist<br />

bisher nicht zufriedenstellend geklärt. Der Pilz Phytophthora sp. war nur in<br />

Einzelfällen nachweisbar. Hauptsächlich ist der Pilz Pestalotia sp. festgestellt<br />

worden, der in Kombination mit Faktoren wie Pflanzenherkunft und Düngungsart für<br />

diese Schadproblematik verantwortlich sein soll.<br />

Triebsterben bei Erica x darleyensis<br />

Triebsterben bei Erica carnea


- 59 -<br />

Erstmalig konnten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> Pseudomonas syringae (vermutlich<br />

Pseudomonas syringae pv. viburni) im wirtschaftlichen Ausmaß an Viburnum tinus in<br />

einem Betrieb festgestellt werden. Unter Freilandbedingungen trat das Bakterium ab<br />

August besonders stark auf, so dass die Pflanzen nicht vermarktungsfähig waren.<br />

Aufgrund fortgeschrittener Befallssymptome war eine Bekämpfung nicht mehr<br />

sinnvoll, so dass nur der Rückschnitt und ein späterer Verkauf möglich war.<br />

Pseudomonas syringae an Viburnum tinus<br />

Bei Rhododendron simsii verursachen seit Jahren immer wieder Weichhautmilben<br />

(Tarsonemus spp.) und Weiße Fliegen (Trialeurodes vaporariorum; Bemisia tabaci)<br />

Schäden, da sich die nachhaltige Bekämpfung zunehmend schwieriger gestaltet.<br />

Eine stärkere Spätverunkrautung auf Freilandstellflächen war besonders am<br />

Niederrhein aufgrund der insgesamt feuchten Witterung im August/September zu<br />

beobachten.<br />

Versuche zu Vorauflaufherbiziden bei eingesenkten Erica gracilis bzw. Calluna<br />

vulgaris als Palettenkultur wurden in 2 Betrieben durchgeführt. Herbizide wie Terano,<br />

Stomp Aqua, Butisan Combi, Successor 600 oder Spectrum sind Solo oder in<br />

Kombination behandelt worden. Die Verträglichkeit war insgesamt in diesem Jahr auf<br />

den Versuchsflächen gut. Im Hinblick auf die Langzeitwirkung überzeugten nur die<br />

Varianten, bei denen Terano kombiniert mit mindestens 0,5 kg/ha oder Solo mit<br />

mindestens 1 kg/ha eingesetzt wurde. Der Wirkstoff Dimethenamid-P (Spectrum;<br />

Butisan Kombi) zeigte besonders gegen Schwarzen Nachtschatten (Solanum<br />

nigrum) sehr gute und anhaltende Wirkungen.<br />

Herbizidversuchsfläche 2010<br />

(hier: eingesenkte Erica gracilis)<br />

Witterungsbedingte Blühverzögerung bei Erica gracilis<br />

auch im Versuch (Stand: Oktober 2010)<br />

(R. Wilke)


2.6.2 Schnittblumen<br />

- 60 -<br />

Seit Jahren können im Schnittrosenanbau unter Glas zunehmend Probleme mit<br />

Spinnmilben und Thripsen verzeichnet werden. Das war auch im Jahr 2010 wieder<br />

so. Resistenzen gegen gängige Wirkstoffe sind bei beiden Schädlingen<br />

nachgewiesen. Bei den Spinnmilben kann neben Tetranychus urticae oftmals auch<br />

Tetranychus cinnabarinus festgestellt werden. Jungpflanzen verschiedenster<br />

Herkunft sind beobachtungsgemäß bei Lieferung bereits befallen. Als Hauptproblem<br />

bei den Thripsen beobachtet man im geschützten Anbau weiterhin Frankliniella<br />

occidentalis, der anscheinend in unterschiedlich resistenten Populationen auftritt.<br />

Zum Teil musste örtlich der zweite Blütenflor aufgrund von stark angestiegenen<br />

Thripspopulationen komplett vernichtet werden. Die Bekämpfung mit chemischen<br />

Pflanzenschutzmitteln besonders beim sogenannten "Japanischen Kultursystem"<br />

bereitet örtlich erhebliche Probleme, so dass die Nachfrage nach einem<br />

Nützlingseinsatz auch in 2010 kontinuierlich gestiegen ist.<br />

starker Spinnmilben-Befall an Rosenblättern<br />

Symptome des Falschen Mehltau<br />

(Peronospora sparsa) an einem Rosenblatt<br />

helle, unregelmäßige Blattflecken<br />

deuten auf einen Thrips-Befall hin<br />

Symptome von Sternrußtau<br />

(Diplocarpon rosae) an einem Rosenblatt<br />

Bei ausgepflanzten Rosen unter Glas als auch im Freiland waren vor allem im<br />

August/September unter den sehr feuchten Bedingungen Probleme mit Falschen<br />

Mehltau (Peronospora sparsa) und Sternrußtau (Diplocarpon rosae / nur im Freiland)<br />

zu beobachten. Effektive Pflanzenschutzbehandlungen waren aufgrund der<br />

permanenten Feuchtigkeit im Freiland oftmals nicht durchführbar.<br />

In Gerbera-Beständen spielte weiterhin die Weiße Fliege eine wichtige Rolle, deren<br />

Bekämpfung zunehmend mit Nützlingen wie Encarsia formosa oder anderen<br />

alternativen Pflanzenschutzmaßnahmen versucht wird.


- 61 -<br />

In Dendranthema war unter feuchten Witterungsbedingungen örtlich verstärkt<br />

Puccinia horiana (Weißrost) zu verzeichnen. Je nach Witterungslage und Befallsgrad<br />

konnte eine erfolgreiche Bekämpfung nicht mehr durchgeführt werden.<br />

2.6.3 Beet- und Balkonpflanzen<br />

Puccinia horiana an Dendranthema<br />

(R. Wilke)<br />

In Jungpflanzenbetrieben gab es vermehrt nichtparasitäre Schäden, die auf die<br />

schlechten Wachstumsbedingungen im Januar/Februar zurückzuführen sind.<br />

Betroffen sind Petunien, Callibrachoa, Osteospermum und andere.<br />

Bei Beet- und Balkonpflanzen konnten nur wenige gravierende<br />

Pflanzenschutzprobleme beobachtet werden.<br />

Die Anzahl nichtparasitärer Schadursachen war auch in diesem Jahr zunehmend.<br />

Besonders Unverträglichkeiten nach Spitzapplikationen führten in einzelnen<br />

Betrieben aufgrund der lichtschwachen Witterung zu stärkeren Schäden. Aber auch<br />

ohne Pflanzenschutzbehandlungen kam es allein aufgrund der Witterung zu<br />

erheblichen Problemen bei der Anzucht von Lantanen und Dipladenien im<br />

Dezember. Letztere reagierten unter fehlendem Licht und Temperatur bei gleichzeitig<br />

starker Feuchtigkeit und Nährstoffmangel mit komplettem und spontanem<br />

Blattabwurf. Dabei zeigten sich Symptome, die an Bakteriose oder Phytophthora<br />

erinnerten. Trotz umfangreicher Untersuchungen konnten parasitäre Ursachen nicht<br />

nachgewiesen werden.<br />

Forschungsbedarf besteht bei Topfdahlien. Schon im Jungpflanzenstadium sind auf<br />

den Blättern chlorotische Strichzeichnungen zu erkennen. Im weiteren Verlauf sind<br />

Wuchsstagnationen und -anomalien zu beobachten. Trotz gründlicher Forschung<br />

konnte bisher weder ein parasitärer noch ein nichtparasitärer Zusammenhang<br />

hergestellt werden.<br />

Bei Pelargonium zonale als auch Pelargonium peltatum war verstärkt das Bakterium<br />

Xanthomonas hortorum pv. pelargonii (= Xanthomonas campestris pv. pelargonii)<br />

feststellbar. Geprägt war das Auftreten der Bakteriose durch nicht häufig<br />

vorkommende Schadsymptome, so dass diese lange in den betroffenen<br />

Pflanzenbeständen nicht als die von Xanthomonas hortorum erkannt wurden. Neben<br />

einer durch die Symptomatik erschwerten Labordiagnose konnten daher in vielen<br />

Fällen keine rechtzeitigen Gegenmaßnahmen getroffen werden.<br />

Sehr typisch und allgemein bekannt für das systemische Bakterium Xanthomonas<br />

hortorum sind plötzliche Welkeerscheinungen der ganze Pflanze nach Wärmephasen


- 62 -<br />

bzw. die anfängliche Regenschirmwelke einzelner Blätter. Erfahrungsgemäß kommt<br />

es bei betroffenen Pflanzen zu einem schnellen Krankheitsverlauf, der dazu führt,<br />

dass eine Sorte oder ganze Partie zusammenbricht und in der Regel nur noch<br />

entsorgt werden kann. In der Saison 2010 waren im Gegensatz dazu vor allem<br />

aufgrund eines Xanthomonas hortorum-Stammes sehr häufig Blattchlorosen,<br />

Blattrandnekrosen und Blattflecken zu beobachten, die sich in der Produktion bei<br />

Bewässerung von unten (z.B. Mattenbewässerung, Ebbe- und Flutbewässerung)<br />

relativ gering ausbreiteten. Die zum Teil sehr geringe Einstrahlung hat zusätzlich<br />

einen schnellen Krankheitsverlauf verhindert. Die sichtbaren (nicht als Bakteriose<br />

erkannten) Symptome wurden vielfach als sortenbedingte Reaktionen auf kühle<br />

Witterung, Lichtschwäche und zum Teil trockene Kulturführung angesehen, so dass<br />

Putzmaßnahmen an erkrankten Pflanzen immer wieder zur unbewussten<br />

Übertragung in andere befallsfreie Sorten bzw. Pflanzenherkünfte geführt haben.<br />

Besonders bei Überkopfbewässerung war eine zum Teil starke Verbreitung der<br />

Blattsymptome durch Wasserspritzer zu beobachten. Behandlungen mit<br />

Kupferpräparaten oder Menno Florades zum Schutz nichtbefallener Blattflächen, wie<br />

sie von verschiedenen Seiten empfohlen wurden, waren aufwändig und haben<br />

oftmals nicht den erhofften Erfolg gebracht. Unverständlicherweise werden derartige<br />

Empfehlungen selbst dann noch ausgesprochen, wenn bei ersten Welkesymptomen<br />

eine Gesundung befallener Pflanzen nicht mehr zu erwarten und eine Vernichtung<br />

der betroffenen Sorte/Partie erfahrungsgemäß die einzig fachlich sinnvolle<br />

Maßnahme ist.<br />

Die Bakterien, die sich in der Produktion je nach Sorte durch geschützten Stand und<br />

gezielte Kulturmaßnahmen weniger gravierend auswirken konnten, haben vermutlich<br />

später beim Kunden vielerorts durch Niederschlag erhebliche Schäden verursacht.<br />

Die Simulation dieser Effekte im Gewächshaus des Pflanzenschutzdienstes NRW mit<br />

einem Blattflecken verursachenden Xanthomonas-Isolat konnte zeigen, dass<br />

Pflanzen mit wenigen bakteriellen Blattflecken nach ca. 3-4 Wochen durch<br />

Überkopfbewässerung völlig nekrotisch wurden. Problematisch ist dieser Umstand<br />

natürlich für direkt absetzende Betriebe, die nach Kenntnis des Befalls den Verkauf<br />

einstellen mussten, da Reklamationen direkt im Betrieb zu erwarten waren.<br />

Nachfolgende Infektionstests mit zwei Xanthomonas hortorum-Isolaten<br />

unterschiedlicher Herkunft konnten zeigen, dass die Pathogenität der Isolate sehr<br />

unterschiedlich war. Sowohl die Sprühapplikation als auch die Injektion ins<br />

Leitungsgewebe führte zu unterschiedlichen Krankheitsverläufen. Allein diese<br />

Tatsache zeigt schon, dass eine seriöse Befallsprognose im Bestand nicht möglich<br />

ist. Wenn man dann noch Faktoren wie Witterung, Kulturführung etc. dazu�nimmt, ist<br />

eine derartige Prognose fast unmöglich!


- 63 -<br />

durch bestimmte Xanthomonas-Stämme verursachte Blattflecken<br />

Auftreten von Thrips und von ihnen übertragene Tospoviren<br />

(Tomatenbronzefleckenvirus-TSWV- / -Impatiensnekrosefleckenvirus -INSV-)<br />

Wie schon im letzten Jahr konnte ein Ansteigen der Probleme bei der<br />

Thripsbekämpfung in einzelnen Betrieben beobachtet werden. Besonders Betriebe mit<br />

rein chemischem Pflanzenschutz waren betroffen. In der Regel handelte es sich bei<br />

den Tieren um die Gattung Frankliniella (eine Artbestimmung ist nicht immer erfolgt).<br />

Gründe für die Zunahme können sein, dass mit den zur Verfügung stehenden<br />

Nutzorganismen und Wirkstoffen eine ausreichende Bekämpfung allgemein bei B&B-<br />

Pflanzen bisher noch möglich ist und somit die potentielle Schadwirkung bei einzelnen<br />

Gärtnern doch zunehmend unterschätzt wird. Oftmals werden Gegenmaßnahmen<br />

dann zu spät eingeleitet. Auf der anderen Seite stehen hauptsächlich Präparate mit<br />

Kontaktwirkung zur Verfügung, die eine ausreichende Benetzung der gesamten<br />

Pflanze voraussetzen. Das ist erfahrungsgemäß in den Betrieben nicht immer<br />

gewährleistet. Zudem werden die begrenzt zur Verfügung stehenden wirksamen<br />

Präparate öfter und in vielen Beständen eingesetzt, so dass zunehmend von<br />

Wirkungsschwächen bzw. auch Resistenzen ausgegangen werden muss. Kommt es<br />

dann bereits bei B&B-Pflanzen zu einer stärkeren Thrips-Entwicklung, lassen sich<br />

neben den direkten Saugschäden im jeweiligen Pflanzenbestand die Tospoviren in<br />

nachfolgenden Kulturen doch öfter wieder feststellen. Vermutlich ist der anfängliche<br />

Viren-Befall im B&B-Sortiment nicht erkannt worden, so dass die starke und damit<br />

sichtbare Verbreitung der Viren mit der größer werdenden Thripspopulation in<br />

Folgekulturen wie Bellis, Cyclamen, Callistephus, Chrysanthemum, Passiflora u.a. erst<br />

möglich war.<br />

In Betrieben, in denen eine derartige Problematik entstanden ist, sollten sich dringend<br />

an die Beratung wenden, da nur langfristige und konsequente Maßnahmen zu einer<br />

Tilgung der Thripse und damit auch der Verbannung der Viren führen. Folgende<br />

Punkte sind besonders zu beachten:<br />

• Bei der Bekämpfung von Thripsen können nur betriebsspezifische<br />

Gegenmaßnahmen zum Erfolg führen. Das bloße Nennen von möglichen<br />

Nutzorganismen und Wirkstoffen ist keine Garantie für einen Bekämpfungserfolg!<br />

Die Bekämpfungsproblematik ist mittlerweile vielschichtiger!<br />

• Bestehen bereits Probleme in der Erkennung von Thripsen und Tospoviren-<br />

Symptomen, so ist ebenfalls rechtzeitig die Beratung einzuschalten!


- 64 -<br />

• Nach jetzigem Kenntnisstand können Thripslarven die Tospoviren nur<br />

aufnehmen; erwachsene Tiere diese nur abgeben! Infizierte Thripse bleiben<br />

zeitlebens infektiös (egal wie lange sie als Puppe im Boden/Substrat gelegen<br />

haben)!<br />

• Tospoviren lassen sich nicht mit Pflanzenschutzmitteln in Pflanzen bekämpfen.<br />

Nur wenn die mechanische Virenübertragung bzw. die durch Thripse verhindert<br />

wird, ist eine Eliminierung möglich!<br />

• Eine Übertragung der Tospoviren über Stellflächen ist bisher nicht praxisrelevant,<br />

so dass von umfangreichen chemischen Desinfektionsmaßnahmen abgesehen<br />

werden sollte. Eine gründliche mechanische Reinigung ist ausreichend!<br />

• Als tierische Vektoren für Tospoviren kommen nur Thripse in Betracht. Blattläuse,<br />

Weiße Fliegen, Spinnmilben u.a. sind in diesem Zusammenhang nicht relevant<br />

und müssen daher auch nicht bekämpft werden.<br />

starker Thrips-Befall an Fuchsia-Hybriden Tospoviren-Befall bei Pelargonium peltatum<br />

Als ein weiterer tierischer Schädling mit hohem Ausbreitungspotenzial hat die Weiße<br />

Fliege bei den anfälligen Kulturen Lantana, Verbena und Lippia schon<br />

außergewöhnlich früh für Unruhe gesorgt. Es gab Bekämpfungsschwierigkeiten, da<br />

unter den kalten und lichtarmen Bedingungen des Januars so manche<br />

Bekämpfungsmaßnahme ins leere lief. Später, im Sommer, war es um diesen und<br />

andere Schädlinge mit Flugphasen relativ ruhig. Möglicherweise ist das in dem<br />

letzten Jahr sehr frühe und massenartige Auftreten der Raubfliege Coenosia<br />

attenuata in den Betrieben ein Grund dafür.<br />

Bei Verbenen kam es im März zu einer unbekannten Symptombildung wie im<br />

Folgenden beschrieben: Junge Blätter waren überaus zahlreich mit hellen Punkten<br />

versehen, die bei genauem Hinsehen aus fast ganz durch das Blattgewebe<br />

gehenden kleinen Löchern bestanden. Als Verursacher wurde der Massenbefall mit<br />

einer Tyrophagus-Art (Strohmilben) ausgemacht. Mehrere Akarizideinsätze waren<br />

erforderlich, um den Befall zu bekämpfen.<br />

Weichhautmilben traten bei Impatiens Neu-Guinea-Hybriden auf und verursachten<br />

auf den Blattunterseiten aufgeraute Gewebeflächen und violetten Blattflecken<br />

oberseits.<br />

Spinnmilben waren in den heißen Sommermonaten nicht nur bei den anfälligen<br />

Kulturen wie Topfrosen, Brugmansien, Solanum-Arten usw. zu finden, sondern auch<br />

untypische Wirtspflanzen, wie z.B. Cyclamen persicum wurden zum Teil stark<br />

befallen.<br />

Bei Kalthauskulturen wie Viola, Primula acaulis, Bellis oder Myosotis konnten wieder<br />

Probleme mit zu frühem oder zu starkem Hemmstoffeinsatz verzeichnet werden.


- 65 -<br />

Die Ursache sortenbedingte Blattrollungen bei Bellis und Myosotis-Herkünften konnte<br />

auch in 2010 nicht befriedigend geklärt werden.<br />

Bei Primeln traten in manchen Beständen Pflanzen mit Blütendeformationen auf. Die<br />

Symptome äußerten sich bei schwacher Ausprägung durch gewellte<br />

Blütenblattränder, bei starker Ausprägung durch in sich eingezogene deformierte<br />

Blüten. Darüber hinaus war Seitentriebbildung zu beobachten. Ein parasitärer<br />

Hintergrund konnte ausgeschlossen werden. Die Ursache konnte schließlich auf den<br />

plötzlich auftretenden Temperatursturz im Dezember des Vorjahres zurückgeführt<br />

werden, was besonders bei Standorten mit schwacher Heizleistung deutlich gesehen<br />

werden konnte.<br />

Primula acaulis:<br />

Welke durch einen Phytophthora sp.-Befall<br />

gewellte Blüten infolge zu niedriger Temperaturen<br />

in einem frühen Stadium<br />

weiterhin ungeklärt:<br />

Blattrollungen bei Myosotis<br />

Pilzliche Schaderreger wie Falscher Mehltau, Echter Mehltau, Rost, Blattfleckenpilze,<br />

Phytophthora sp. und/oder Pythium sp. mussten in unterschiedlicher Intensität<br />

bekämpft werden. Erkrankungen durch Phoma sp. waren wieder häufiger an Bellis<br />

zu finden. Einschleppungen dieser Krankheit mit den Jungpflanzen waren sehr<br />

wahrscheinlich.<br />

Von Ausfällen durch Cylindrocladium sp. war besonders Punica granatum betroffen.<br />

Meist konnte ein Zusammenhang mit zu intensiver Bodenfeuchtigkeit nachvollzogen<br />

werden. Die Entyloma-Blattfleckenkrankheit grassierte im Sommer während nasser<br />

Perioden an Freiland-Dahlien. Oft begünstigte ein schlechtes Fungizid-Timing den<br />

Pilz ungemein. Auch in 2010 gab es bei Calibrachoa wieder zum Teil starke Ausfälle<br />

durch Thielaviopsis basicola. Bei betroffenen Beständen konnte zu feuchte<br />

Kulturführung als Ursache ausgemacht werden, besonders dort, wo im kalten


- 66 -<br />

Dezember so mancher Betrieb aus Energiespargründen an dunklen Tagen den<br />

Energieschirm nicht öffnete und somit die angespannte Situation noch verschärfte.<br />

Bakterielle Schaderreger an Primula acaulis waren auch in 2010 nur sehr selten<br />

nachzuweisen. Der Trend der letzten Jahre setzt sich hier fort.<br />

Dies trifft auch für Phytoplasmen zu. Nur in einem Fall waren sie an Primeln<br />

nachweisbar. Dass man Phytoplasmen nicht aus dem Gedächtnis löschen darf,<br />

beweist die Tatsache, dass entsprechend eines in 2010 durchgeführten Monitorings<br />

die Zikade Macrosteles quadripuntulatus auf Zierpflanzen-Freilandflächen<br />

nachgewiesen wurde. Untersuchungen hatten ergeben, dass dieser Vektor in der<br />

Lage ist, Phytoplasmen besonders effektiv übertragen zu können.<br />

Viren spielten in den oben genannten Kalthauskulturen keine wirtschaftlich<br />

bedeutende Rolle.<br />

(J. Klatt, H. Nennmann, R. Wilke)<br />

2.6.4 Stauden<br />

Auswinterungsschäden traten an Frühjahrsstauden dieses Jahr vermehrt durch die<br />

lang anhaltende kalte Witterung auf.<br />

Im Frühjahr traten Falsche Mehltaupilze an Galium, Iberis, Gaillardia, Lamium u.a.<br />

auf.<br />

Im Mai erschienen praktisch über Nacht seltsame Symptome an verschiedenen<br />

Containerstauden und einjährigen Containerpflanzen. Sie äußerten sich bei<br />

Delphinium grandiflorum in Form von eingerollten Blättern, bei Cleome spinosa mit<br />

Blattauffaltungen, bei Gaura lindheimeri mit dunklen Blattflecken und bei Echinacea<br />

entstanden chlorotische Blattdeformationen. Eingeleitete Untersuchungen konnten<br />

den Nachweis von Krankheiten bzw. Schaderregern nicht bestätigen. Da sämtliche<br />

Symptome wieder auswuchsen, scheinen als alleinige Ursache klimatische<br />

Ereignisse in Frage zu kommen. Unmittelbar vor den Symptomausbildungen<br />

herrschte eine Witterung mit sehr niedrigen Temperaturen in der Nacht und relativ<br />

hohen am Tage.<br />

Bei der Jungpflanzenproduktion von Coreopsis verticilata traten auch 2010 bei<br />

manchen Sorten wieder in erheblichem Maße braune Blattflecken auf.<br />

Untersuchungen ergaben, wie in den Jahren zuvor, dass es sich um ein<br />

nichtparasitäres Problem handeln muss. Zum Teil wuchs sich das Symptom erst sehr<br />

spät aus und war noch beim Anbau der Fertigware zu erkennen.<br />

Die Hitze im Juni/Juli schwächte viele Pflanzenbestände so stark, dass besonders<br />

dort die starken Niederschläge im August/September Probleme mit<br />

Vernässungspilzen wie Phytophthora sp., Pythium sp. und Thielaviopsis basicola<br />

verursachten. Verschiedenste Kulturen waren betroffen. Die Bekämpfung der<br />

genannten Pilze im Freiland ist mit chemischen Pflanzenschutzmitteln aufgrund<br />

fehlender Zulassungen und/oder Genehmigungen weiterhin nur schwer möglich.<br />

Falsche Mehltaue spielten in einigen Kulturen wie Iberis, Geum, Gaillardia oder<br />

Digitalis eine größere Rolle.<br />

Ausfälle durch Colletotrichum-Arten waren ebenfalls zu beobachten. Betroffen waren<br />

Kulturen wie z.B. Lupinus, Bergenia, Penstemon, Aruncus oder Gaultheria. Die<br />

Bekämpfung bereitete örtlich erhebliche Probleme.<br />

Bei Lupinus und Hibiscus moscheutos ereigneten sich Absterbeerscheinungen durch<br />

Stängelhalserkrankungen. Bei ersterer Kultur handelte es sich um eine


- 67 -<br />

Mischinfektion mit Pythium sp. und Rhizoctonia sp., bei letzterer um eine<br />

Stängelgrund-Fusariose.<br />

Bakterielle Schaderreger traten kulturspezifisch z.B. bei Delphinium, Papaver,<br />

Lavandula oder Hedera auf.<br />

Gravierende wirtschaftliche Ausfälle durch Viren waren nicht zu verzeichnen.<br />

Einzelne Kulturen zeigten Befall mit verschiedensten Viren, so z.B. Phlox paniculata<br />

mit Tobacco rattle virus.<br />

Bei tierischen Schaderregern handelte es sich oftmals um Probleme mit Blattläusen,<br />

Spinnmilben, Raupen und Schnecken. Auch Dickmaulrüßler sind wieder zunehmend<br />

zu beobachten.<br />

Bei der Anzucht von Phlox paniculata kam schon im Frühjahr zu einem nicht<br />

bekämpfbaren Massenbefall mit Weißer Fliege. Die Pflanzen mussten schließlich<br />

vernichtet werden.<br />

Glanzkäfer bevölkerten im Juli massenhaft Blüten von Stauden, so auch<br />

Helleborusblüten.<br />

Glanzkäfer in Helleborusblüte<br />

Spinnmilben verursachten in den heißen Sommermonaten zum Teil katastrophale<br />

Schäden bei Scabiosa caucasica, Hedera, Lonicera und besonders Buddleja davidii.<br />

Bei Aubrieta entstanden starke Ausfälle, für die der betroffene Betrieb<br />

Trauermückenlarven verantwortlich machte. Es kam zur Fehlanwendung von<br />

Insektiziden, weil es sich tatsächlich um einen Befall mit Larven der Kohlfliege<br />

handelte.<br />

(J. Klatt, H. Nennmann, R. Wilke)<br />

2.6.5 Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien<br />

Allgemein ist bei Grünpflanzen und Orchideen ein Rückgang der Produktionsflächen<br />

zu verzeichnen. Die Zahl der produzierten Poinsettien ist stabil.<br />

Grünpflanzen werden in der Regel als Rohware aus Afrika und Mittelamerika<br />

importiert. Diese Pflanzen weisen dabei oft bereits bei der Ankunft in Deutschland<br />

einen Schädlingsbefall auf, der dann im Produktionsbetrieb schwer zu bekämpfen ist.<br />

Besonders häufig treten dabei Probleme mit Schmierläuse und Thripse auf.<br />

Beim Pflanzenschutzdienst in Münster wurde ein Versuch mit Raubmilben gegen die<br />

Falsche Spinnmilbe Brevipalpus an Phalaenopsis durchgeführt. Die sehr guten<br />

Bekämpfungsergebnisse wurden mit Erfolg in die gärtnerische Praxis eingeführt.<br />

Probleme in Orchideen traten in 2009 mit diesem Schädling nicht mehr auf. Schäden


- 68 -<br />

waren eher durch sogenannte Moosmilben zu finden, dort wird verstärkt mit der<br />

Bodenraubmilbe Hypoaspis gearbeitet.<br />

Bemisia tabaci erweist sich in Poinsettien als nahezu unbekämpfbar mit Insektiziden.<br />

Hier stellt der biologische Pflanzenschutz mit Hilfe der Schlupfwespe Encarsia<br />

formosa die bessere Alternative dar.<br />

(W. Hennes, H. Nennmann)<br />

2.6.6 Lückenindikationen im Zierpflanzenbau und in der<br />

Baumschule<br />

Der Pflanzenschutzdienst NRW koordiniert im Arbeitskreis Lückenindikation für die<br />

nicht-rückstandsrelevanten Kulturen die Aktivitäten der Pflanzenschutzdienste der<br />

Länder zur Schließung von Bekämpfungslücken in Zierpflanzbau und Baumschule.<br />

Im Jahr 2010 wurden dazu 61 AK-Lück-Versuche (25 Insektizid-, 21 Fungizid-,<br />

7 Herbizidversuche, sowie 8 Versuche mit Wachstumsreglern) durchgeführt.<br />

Zusätzlich sind im Jahr 2010 mit Unterstützung des Arbeitskreises 5 Genehmigungen<br />

nach § 18a Pflanzenschutzgesetz erteilt und 12 Genehmigungsverfahren nach § 18a<br />

eingeleitet worden.<br />

(W. Hennes)<br />

2.6.7 Friedhöfe<br />

Die anhaltend kalte Frühjahrswitterung hat in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> trotz langer<br />

Schneedecke örtlich stärkere Schäden an verschiedensten Pflanzen verursacht. Die<br />

Schadauswirkungen waren oftmals bis ins späte Frühjahr feststellbar. Da Friedhöfe<br />

sehr kleinstrukturiert sind, entschieden auch in diesem Jahr oftmals die jeweiligen<br />

Kleinklimate (abhängig von der Beschattung, Sonnengang, Niederschlag etc.) über<br />

die tatsächliche Schadausprägung auf den Einzelgräbern.<br />

Betroffen waren Bodendecker (Gehölze; Stauden) als auch andere Kleingehölze.<br />

Örtlich auffällige Frostschäden zeigten beispielsweise Kleingehölze wie Cotoneaster<br />

dammeri, Lonicera-Arten, Vinca minor, Calocephalus, Hebe-Arten, Gaultheria<br />

procumbens, Erica gracilis, Prunus laurocerasus, Euonymus fortunei und besonders<br />

stark Euonymus japonica. Bei Stauden und zweijährigen Pflanzen waren häufiger<br />

Ophiopogon, Heuchera, Carex, Luzula, Phlox subulata oder Viola betroffen.<br />

Bezüglich der Schadausprägung waren in den Boden gepflanzte Kulturen von<br />

Frostschäden weniger stark betroffen als Kübel- bzw. Schalenpflanzen.<br />

Frostschäden im Frühjahr 2010 (hier Euonymus japonica)


- 69 -<br />

Unter der örtlich sehr lange verbleibenden Schneedecke entwickelten sich Mäuse<br />

sehr gut.<br />

Die Hitze in den Monaten Juni/Juli schwächte die Pflanzen zusätzlich. Pflanzen auf<br />

privat gepflegten Gräbern wiesen aufgrund von Wassermangel deutlich mehr<br />

Vertrocknungsschäden auf als die auf Flächen, welche von Friedhofgärtnern gepflegt<br />

wurden.<br />

Trockenschäden im Sommer 2010 (hier: Cotoneaster und Erica)<br />

Pilzliche oder bakterielle Schaderreger waren bei der warmen Witterung seltener zu<br />

sehen, wenn man von einzelnen Phytophthora sp.-Problemen bei z.B. Pachysandra<br />

oder Taxus absieht.<br />

Tierische Schaderreger konnten sich dagegen örtlich vor allem in geschützten Lagen<br />

stärker entwickeln. Das betraf schwerpunktmäßig Wickler-Arten an verschiedenen<br />

Gehölzen, den Buchsbaumzünsler (Diaphania perspectalis) sowie Spinnmilben an<br />

Buxus oder Zikaden an Rhododendron und Pieris. Fraßschäden durch<br />

Dickmaulrüßler waren besonders an Bodendeckern wie Hedera und Euonymus bzw.<br />

an Gehölzen wie Taxus, Rhododendron oder Prunus zu sehen.<br />

Falter und Larven des Buchsbaumzünslers Diaphania perspectalis<br />

Probleme gab es bei der trockenen Witterung auch dann, wenn aus dem Freiland<br />

von „geschwächten Mutterpflanzen“ (z.B. Cotoneaster, Euonymus oder Hedera)<br />

Stecklinge geschnitten wurden. Die Stecklinge waren oftmals besonders anfällig<br />

gegenüber Rhizoctonia solani und Botrytis cinerea bzw. wurzelten generell aufgrund<br />

der Schwächung schlechter. Besonders gravierend wurden die Ausfälle in einzelnen<br />

Vermehrungen bei der sich anschließenden feucht-warmen Witterung im<br />

August/September.


- 70 -<br />

Die Entwicklung von pilzlichen und bakteriellen Schadorganismen wurde im<br />

August/September aufgrund der Witterung begünstigt.<br />

Extrem stark schädigte örtlich in kürzester Zeit der Buchsbaumpilz Cylindrocladium<br />

buxicola. Selbst dort wo chemische Pflanzenschutzmaßnahmen vorbeugend möglich<br />

waren, konnte unter den feucht-warmen Witterungsbedingungen die Ausbreitung<br />

nicht mehr verhindert werden. Das galt besonders für Neupflanzungen aus dem<br />

Frühjahr.<br />

An Pachysandra, Ilex crenata, Podocarpus sind im Spätsommer Wurzelkrankheiten<br />

wie Thielaviopsis aufgetreten.<br />

Auffällig starke Symptome mit Befall durch Pilze wie Phyllosticta sp. oder<br />

Colletotrichum sp. sowie dem Bakterium Xanthomonas campestris pv. hederae<br />

konnten vielerorts an Hedera-Arten beobachtet werden. Sinnvolle<br />

Gegenmaßnahmen waren auch hier oftmals nicht möglich.<br />

Infektionen mit Phoma cylindrospora waren häufig an Vinca feststellbar.<br />

Xanthomonas campestris pv. hederae an Hedera<br />

Phoma cylindrospora an Vinca<br />

Was die sommerliche Wechselpflanzung betrifft, so werden Impatiens walleriana<br />

aufgrund der Falschen Mehltau-Problematik (Plasmopara obducens) kaum noch<br />

gepflanzt. Da, wo dies erfolgt ist, konnten wiederum Ausfälle beobachtet werden.<br />

Bevorzugte Pflanzen für diesen Bereich waren im Jahr 2010 u.a. Begonia<br />

semperflorens, Begonia tuberhybrida sowie Impatiens-Neuguinea-Hybriden.<br />

Bei Pelargonium zonale waren die unter 2.6.2 beschriebenen Xanthomonas<br />

hortorum-Symptome immer mal wieder zu sehen.<br />

Verstärkt werden im Herbst neben klassischen Kulturen wie Viola, Bellis, Sencio<br />

bicolor, Calluna vulgaris auch Stauden, andere Kleingehölze oder Cyclamen<br />

persicum gepflanzt.<br />

Weiterhin bereiten zunehmend Wildkräuter wie Ackerschachtelhalm (Equisetum<br />

avensis) oder Hornsauerklee (Oxalis corniculata) Probleme. Ausgehend von<br />

Altgräbern oder anderen nicht gepflegten Flächen siedeln sich die Wildkräuter dann<br />

auf genutzten Gräbern an. Für derartige Problemunkräuter stehen keine selektiv<br />

wirkenden Herbizide zur Verfügung.


- 71 -<br />

Oxalis-Arten und Ackerschachtelhalm bereiten weiterhin große Probleme<br />

(H. Nennmann, R. Wilke)<br />

An Buxus hat sich Cylindrocladium nach feuchtwarmer Witterung im August<br />

innerhalb weniger Tage rasant ausgebreitet. Alternativ gepflanzte Gehölze wie<br />

Euonymus japonica und Ilex crenata zeigten Probleme durch Fröste bzw.<br />

Trockenheit. Der Buchsbaumzünsler hat sich weiter ausgebreitet.<br />

Pflanzungen von Impatiens walleriana wurden fast vollständig durch Falschen<br />

Mehltau vernichtet.<br />

Vinca minor war im Spätsommer stark durch Phoma befallen.<br />

An Pachysandra, Ilex crenata, Podocarpus sind im Spätsommer Wurzelkrankheiten<br />

wie Thielaviopsis aufgetreten.<br />

(H. Nennmann)<br />

2.7 Öffentliches Grün<br />

2.7.1 Parkanlagen und Friedhöfe<br />

Die von Mitte Dezember 2009 bis Ende Februar 2010 anhaltend tiefen Temperaturen<br />

führten bei vielen Gehölzen in Gärten und Parks zu Schäden durch Frost oder<br />

Frosttrocknis. Besonders betroffen waren wie im Vorjahr vor allem immergrüne<br />

Gehölze wie Prunus laurocerasus, Photinia , Viburnum tinus, Euonymus japonicus,<br />

Araukarien und mediterrane Bäume und Sträucher. Auch Rosen wurden vielerorts<br />

durch den Frost geschädigt, was teilweise erst im Laufe des Frühjahrs und<br />

Frühsommers in Form von kümmernden Pflanzen und absterbenden Trieben deutlich<br />

wurde.<br />

An zahlreichen Bäumen und Sträuchern im Öffentlichen Grün kam es zu<br />

Rindenschäden infolge von Kaninchenfraß. Unter dem Schutz der über zwei Monate<br />

liegenden Schneedecke konnten Mäuse in großer Zahl ungestört überwintern. Auch<br />

sie haben durch das Entrinden von Bäumen, insbesondere durch das Ringeln am<br />

Stammfuß an vielen Bäumen Schäden verursacht.<br />

Die Ende Mai einsetzenden hohen Temperaturen und die plötzlich eintretende starke<br />

Sonneneinstrahlung machten an Platanen starken Befall mit dem Erreger der<br />

Blattbräune, Apiognomonia veneta offenkundig: Die Bäume reagierten auf den<br />

extremen Hitzestress mit dem Abstoßen der vielen kranken Blätter. An manchen<br />

Orten zeigte sich an den Stämmen von Platanen Saftfluss, dessen Ursache bisher


- 72 -<br />

nicht geklärt ist. Im weiteren Verlauf des bis in den August sehr heißen und<br />

trockenen Sommers wurde in einigen Städten an den Platanen besorgniserregender<br />

Befall mit der durch den Pilz Splanchnonema platani ausgelösten Massaria-Krankheit<br />

festgestellt. Infolge des meist nur an der Oberseite der Äste sichtbaren Befalls<br />

können auch stärkere Äste plötzlich abbrechen. Für die betroffenen Städte stellt<br />

diese Pflanzenkrankheit ein schwerwiegendes Problem bei der Verkehrssicherung<br />

dar.<br />

Auch an den Blättern anderer Laubgehölze kam es im Juni infolge der starken<br />

Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen. Hinzu kamen vor allem bei flach wurzelnden<br />

Gehölzen Trockenschäden.<br />

Ab Mitte Juni wurden in Köln an Acer pseudoplatanus ausgeprägte Symptome der<br />

Rußrindenkrankheit beobachtet. Der Erreger Cryptostroma corticale, der Rinden- und<br />

Kambiumnekrosen verursacht, wird durch sommerliche Hitzeperioden in seiner<br />

Entwicklung begünstigt. Neben dem Absterben der betroffenen Bäume sind vor allem<br />

die großen Mengen trockener schwarzer Konidien problematisch, da sie beim<br />

Einatmen zu erheblichen Gesundheitsschäden führen.<br />

Während die überwinternden Raupen des Buchsbaumzünslers (Cydalima<br />

perspectalis) in dem kalten und regnerischen Frühjahr kaum Aufmerksamkeit<br />

erregten, wurden ab Mitte Juli die Raupen der zweiten Generation auf vor allem auf<br />

Friedhöfen und in Hausgärten auffällig. Die Befallsgebiete im Kreis Neuss, im<br />

Erftkreis und im Kreis Steinfurt haben sich ausgeweitet. Hinzugekommen ist örtlich<br />

starker Befall in den Kreisen Coesfeld und Warendorf.<br />

(Dr. M. Klug)<br />

2.7.2 Rasenflächen und Sportanlagen<br />

Die Schneedecke von Dezember bis Februar bot den Feldmäusen gute<br />

Überwinterungsmöglichkeiten. Während der danach folgenden trockenen Frühjahrs-<br />

und Sommermonate wurden Rasenflächen in Parks und Grünanlagen durch ihre<br />

zahlreichen Laufwege und Löcher vielerorts stark beeinträchtigt.<br />

Nach dem Abtauen der Schneedecke wurde im März verbreitet Schneeschimmel<br />

(Microdochium nivale) festgestellt.<br />

Im Sommer kam es in verschiedenen Regionen auf Rasenflächen, Golfplätzen und<br />

Sportanlagen zu Schäden durch die Larven von Blatthornkäfern. Amphimallon<br />

solstitialis war stark daran beteiligt. Aber auch Melolontha sp. verursachte örtlich<br />

Schäden auf Rasenflächen.<br />

Das gebietsweise starke Auftreten des Jakobsgreiskrautes, Senecio jacobaea, auf<br />

Pferdeweiden und in der Umgebung von Reitanlagen führte auch 2010 zu<br />

zahlreichen besorgten Anfragen.<br />

(Dr. M. Klug)


2.7.3 Straßenbegleitgrün<br />

- 73 -<br />

Auch im Jahr 2010 hat sich das Befallsgebiet des Eichenprozessionsspinners weiter<br />

nach Osten ausgedehnt. Inzwischen reicht es bis nach Düsseldorf und Köln. Im<br />

Münsterland sind die Kreise Borken und Coesfeld am stärksten betroffen. Am<br />

westlichen Stadtrand von Münster wurden die ersten kleinen Nester entdeckt. Der<br />

infolge der kalten Frühjahrswitterung sehr verzettelte Schlupf der Raupen begann in<br />

diesem Jahr in der ersten Aprilwoche. Die Bekämpfungsaktionen mit Bacillus<br />

thuringiensis begannen Ende April. Sie wurden entlang von Straßen teilweise mit<br />

Gebläsespritzen, teilweise aber auch wiederum mit dem Hubschrauber durchgeführt.<br />

Einzelbäume wurden auch mit Spritzlanzen vom Hubsteiger aus behandelt. Im Mai<br />

wurde die Bekämpfung durch die kalte, regnerische und teilweise sehr windige<br />

Witterung erschwert.<br />

Örtlich wurde Kahlfraß durch Frostspanner- (Operophtera brumata, Erannis<br />

defoliaria) und Eichenwicklerlarven (Tortrix viridana) beobachtet. Auch<br />

Gespinstmotten (Yponomeuta sp.) traten wieder stark in Erscheinung.<br />

Auch im Jahr 2010 wurden an Rosskastanien in verschiedenen Orten in Alleen, aber<br />

auch an Einzelbäumen Schäden festgestellt, die durch Pseudomonas syringae pv.<br />

aesculi hervorgerufen wurden. Die Bäume zeigten vielfach eine schüttere Belaubung<br />

und in den Kronen starben Äste ab. Auffällige Längsrisse und gelegentlich starker<br />

Schleimfluss an den Stämmen gehörten ebenfalls zur Symptomatik dieser erst seit<br />

einigen Jahren auftretenden Bakterienkrankheit.<br />

(Dr. M. Klug)<br />

2.8 Haus- und Kleingarten<br />

Neben Schäden an den bereits unter Punkt 2.7.1 genannten Gehölzen kam es im<br />

zweiten Winter in Folge in Hausgärten zu Frostschäden an Camellia, Ceanothus, Ilex<br />

crenata, Rosen und Cortaderia. Mediterrane Gehölze, wie Olivenbäume, Stein-<br />

Eichen, Lorbeer, Oleander und Palmen, die in Stadtgärten in den letzten Jahren<br />

immer häufiger gepflanzt worden waren, wurden durch die lang anhaltenden tiefen<br />

Temperaturen vielerorts stark geschädigt oder starben sogar völlig ab.<br />

Mit der Ende Mai plötzlich einsetzenden warmen bis heißen Witterung wurde<br />

übergebietlich an Apfelbäumen in Hausgärten ein ungewöhnlich starker Befall mit der<br />

Monilia-Spitzendürre (Monilinia sp.) beobachtet. Die auffälligen Welkeerscheinungen<br />

an den Triebspitzen führten wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Symptomen des<br />

Feuerbrandes zu zahlreichen besorgten Anfragen von Haus- und Kleingärtnern.<br />

Verbrennungen infolge der starken Sonneneinstrahlung führten im Hochsommer<br />

sowohl an Obstgehölzen als auch an Ziergehölzen zu deutlichen Blattschäden. Auch<br />

Trockenschäden wurden vielerorts beobachtet.<br />

Bei den Gemüsekulturen traten besonders in der zweiten Jahreshälfte bakterielle<br />

Erkrankungen auf. Dabei waren vor allem Salate von Blattfleckenerregern betroffen.<br />

An Wurzel- und Knollengemüse, insbesondere Möhren wurden bakterielle<br />

Fäulniserkrankungen festgestellt. An Lauch kam es zu verstärktem Befall mit<br />

Lauchminierfliegen.


- 74 -<br />

Infolge der sehr regnerischen und ausreichend warmen Witterung im August kam es<br />

an Buchspflanzungen sowohl im Öffentlichen Grün als auch in Gärten vielerorts zu<br />

massiven Schäden durch Befall mit dem Erreger des Triebsterbens, Cylindrocladium<br />

buxicola. Aus den vom Buchsbaumzünsler Cydalima perspectalis betroffenen Orten<br />

kamen zahlreiche Anfragen und Meldungen von Gartenbesitzern.<br />

An immergrünen Koniferen, vor allem Thuja, Chamaecyparis und Cupresssocyparis<br />

leylandii wurden auch im Jahr 2010 häufig Absterbeerscheinungen beobachtet.<br />

Neben abiotischen Ursachen wie Boden- und Lufttrockenheit oder Staunässe,<br />

spielten dabei auch durch Phytophthorabefall ausgelöste Stammgrund- und<br />

Wurzelfäulen sowie Borkenkäferbefall eine Rolle.<br />

Gebietsweise verursachten die Larven des Dickmaulrüßlers Schäden an<br />

Rhododendron, Kirschlorbeer und Liguster. An Bambus fiel Blattlaus- sowie<br />

Spinnmilbenbefall auf.<br />

(Dr. M. Klug)


3 Diagnostik<br />

- 75 -<br />

In den Untersuchungslaboren zur Diagnostik von Pflanzenkrankheiten des<br />

Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wurden auch im Jahr<br />

2010 in Bonn und Münster über 10.000 Einzeluntersuchungen an eingesandten<br />

Pflanzenproben, Ernteprodukten, Wasser-, Substrat- und Erdproben, Insekten,<br />

Milben, Nematoden, Pilzen, Bakterien oder Viren durchgeführt.<br />

Die Diagnosen waren Voraussetzung für die Pflanzenschutz-Beratung in den<br />

Betrieben.<br />

Ein großer Teil der Proben wurde zur Überwachung von Quarantäneschaderregern<br />

untersucht. Sie dienten damit auch der Abwehr von Schäden für die<br />

Pflanzenproduktion in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und die EU-Staatengemeinschaft. Viele<br />

Proben waren Grundlage für die Arbeit im Warndienst, die Prüfung chemischer<br />

Pflanzenschutzmittel und das Versuchswesen.<br />

1690<br />

2117<br />

Anzahl Proben 2010<br />

17<br />

425<br />

1929<br />

232<br />

357<br />

174<br />

196<br />

592<br />

Ackerbau<br />

Zierpflanzenbau<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Obstbau<br />

Baumschule und Forst<br />

Hobby<br />

Gemüsebau<br />

Öffent. Grün und GaLabau<br />

Sonstige<br />

Vorratsschutz<br />

Verteilung des Proben-Aufkommens (7.862 Einzelproben) in den Untersuchungseinrichtungen<br />

des Pflanzenschutzdienstes im Jahre 2010<br />

(Dr. M. Heupel)<br />

3.1 Diagnostik Mykologie<br />

Im Jahr 2010 wurden bei 2.722 Pflanzenproben mykologische Untersuchungen zur<br />

Diagnose der ursächlichen Pilzerkrankung durchgeführt.<br />

Die Untersuchungsmethoden umfassten vor allem die klassische Mikroskopie aber<br />

auch biochemische, physikalische und molekularbiologische Nachweisverfahren.<br />

Besonders spektakulär waren im letzten Jahr die Identifizierungen im<br />

Zusammenhang mit dem Erstauftreten der Rußrindenkrankheit in der Stadt Köln.<br />

Das hohe allergene Potential dieses Pilzes erfordert strenge Hygienemaßnahmen<br />

beim Umgang im Labor und der Beseitigung der Befallsbäume.


- 76 -<br />

Erstfund der Rußrindenkrankheit in Köln<br />

Im Jahr 2010 wurden erstmalig Schäden durch den Pilz Cryptostroma corticale, der<br />

Rußrindenkrankheit an Bergahornbäumen (Acer pseudoplatanus) im Stadtgebiet<br />

Köln festgestellt und im Labor des Pflanzenschutzdienstes durch mikroskopische<br />

Diagnose bestätigt.<br />

Die betroffenen Bäume wiesen mehrere Meter lange Rindenrisse auf. Die<br />

abgestorbene Rinde blätterte schichtweise ab. Die Kronen der betroffenen Bäume<br />

waren stark ausgelichtet oder bereits vollständig abgestorben. Auch sekundär<br />

eingedrungene Weißfäulepilze wurden festgestellt. Unter der Rinde befallener<br />

Bäume wurden die flächig schwarzen Sporenlager des Pilzes entdeckt. Teilweise<br />

war der schwarze rußige Belag durch den Wind im Bodenbereich betroffener Bäume<br />

verbreitet und durch Regen am Stamm hinab geschwemmt worden.<br />

Die Rußrindenkrankheit des Ahorns wurde in Deutschland erstmalig an Bergahorn in<br />

Südwestdeutschland im Jahr 2005 entdeckt und untersucht.<br />

Der Pilz ist als Schwächeparasit an Bergahorn (Acer pseudoplatanus), aber auch an<br />

Spitzahorn (Acer platanoides) und Zuckerahorn (Acer saccharinum) beschrieben und<br />

in Nordamerika und Westeuropa lange bekannt und verbreitet. Englische Berichte<br />

erwähnen ihn schon im Jahr 1949.<br />

Der erstmalige Fund des Erregers in Köln führte zu erhöhter Aufmerksamkeit und<br />

zog zahlreiche weitere Funde im Stadtgebiet im Sommer 2010 nach sich. Der<br />

Infektionszeitpunkt der betroffenen Bäume liegt dabei wahrscheinlich bereits einige<br />

Zeit zurück. Das eigentliche Anfangsstadium der Infektion mit begrenzten Rinden-<br />

und Kambiumnekrosen sowie unspezifischen Schleimflussflecken am Stamm wurde<br />

nicht mehr vorgefunden. Der Absterbeprozess befallener Bäume kann mehrere<br />

Jahre andauern, aber in Abhängigkeit vom Wetter auch sehr schnell voran schreiten.<br />

Der Pilz ist als so genannter Endophyt lange Zeit symptomlos in den Bäumen<br />

vorhanden und benötigt zur schlagartigen Ausbreitung eine Schwächung der Bäume<br />

durch Klimastress. Im Splint absterbender Bäume sind auf dem Holzquerschnitt<br />

grünliche bis bräunliche Verfärbungen sichtbar. Die umfangreichen flächig<br />

schwarzen Sporenlager werden nach trockenen heißen Witterungsphasen in<br />

unvorstellbar großer Zahl gebildet. Es wird von ca. 1 Millionen Sporen pro<br />

Quadratzentimeter berichtet. Die Infektionskapazität der Sporen ist wahrscheinlich<br />

nicht sehr hoch sein, denn trotz der ungeheuren Zahl sind keine um sich greifenden<br />

Epidemien zu beobachten. Die Gefahr durch die Sporenmassen ist jedoch dadurch<br />

gegeben, dass sie durch Einatmen in die Lungenbläschen des Menschen gelangen<br />

und dort starke Entzündungen hervorrufen können. Unabhängig vom Zustand<br />

infizierter Bäume und den Verkehrssicherungspflichten ist deshalb in jedem Fall eine<br />

Fällung und Aufarbeitung betroffener Bäume unter Verwendung von Atemschutz<br />

ratsam.<br />

Die sichere Diagnose des Pilzes ist nur durch die mikroskopische Identifizierung der<br />

Sporen von Cryptostroma corticale im Labor möglich. Die im Zusammenhang mit den<br />

Befallsstandorten in Köln notwendigen Diagnosen wurden vom Labor des<br />

Pflanzenschutzdienstes in Bonn durchgeführt. Insgesamt wurden in Köln über 400<br />

Bäume mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen entfernt.<br />

Die Erfahrungen in England und Nordamerika zeigen, dass die Krankheit stets nach<br />

trocken-heißen Jahren verstärkt auftritt. Kommt es zu Trockenstress in Verbindung<br />

mit großer Hitze, greift der Pilz lebendes Rinden- und Kambiumgewebe an. Nach<br />

dem Trockenjahr 2003 wurde von Befall in Österreich, der Schweiz und dem Pariser<br />

Raum berichtet.


- 77 -<br />

Es ist also zu erwarten, dass der Erkrankungsdruck bei dem gegenwärtig zu<br />

beobachtenden Klimatrend zunehmen wird. Weitere Krankheitsschübe sind<br />

wahrscheinlich. Der Erstfund in Köln sollte zu erhöhter Aufmerksamkeit in den<br />

anderen Städten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> führen.<br />

3.2 Diagnostik Bakteriologie<br />

absterbende Ahornbäume<br />

mit durch Sporenbelag<br />

schwarz verfärbter Rinde<br />

(Dr. M. Heupel)<br />

Im Jahr 2010 wurden bei 780 Pflanzenproben im Bakteriologielabor Untersuchungen<br />

zur Identifizierung vorhandener Bakterienerkrankungen durchgeführt.<br />

Die Untersuchungsmethoden umfassten mikrobiologische, biochemische und<br />

molekularbiologische Nachweisverfahren.<br />

Neben den Identifizierungen neuartiger bakterieller Schaderreger sind auch<br />

Routinetestungen bekannter Erreger bei neuartigen Schadsymptomen eine<br />

besondere Herausforderung. So waren im vergangenen die auftretenden<br />

ungewöhnlichen<br />

Testmaterial.<br />

Symptome der Pelargonienwelke ein besonders häufiges<br />

Pelargonienwelken (Xanthomonas hortorum pv. pelargonii) an Pelargonien<br />

In der Beet- und Balkonpflanzensaison 2010 wurde das Auftreten des Bakteriums<br />

Xanthomonas hortorum pv. pelargonii (syn. Xanthomonas campestris pv. pelargonii)<br />

bei Pelargonium zonale und Pelargonium peltatum in ungewöhnlich großem Umfang<br />

beobachtet.<br />

Der Erreger der Pelargonienwelke ist altbekannt und viele Produzenten haben ihn<br />

bereits kennengelernt. Neben einer systemischen Welke kann das Bakterium auch<br />

typische bakterielle Blattflecken auslösen. Blattfleckensymptome sind schon in der<br />

älteren Literatur des Pathogens beschrieben und keineswegs ungewöhnlich.


- 78 -<br />

Dennoch war speziell das Auftreten dieser Symptomatik in der Saison 2010 für viele<br />

Produzenten neu.<br />

Symptome: An den Pflanzen wurden wasserdurchtränkte, wenige Millimeter große<br />

Blattflecken beobachtet. Diese wurden innerhalb weniger Tage nekrotisch, sie waren<br />

leicht eingesunken und braunschwarz verfärbt. Diese Flecken und auch die<br />

auftretenden Blattrandnekrosen wurden vielfach nicht dem bakteriellen Erreger<br />

zugeordnet.<br />

Diagnose: Im frühen Befallsstadium, wenn ausschließlich unspezifische<br />

Blattfleckensymptome von Xanthomonas hortorum pv. pelargonii auftreten, ist eine<br />

eindeutige optische Diagnose nicht möglich. Verwechslungen mit pilzlichen oder<br />

mechanisch erzeugten Blattflecken sind möglich.<br />

Im Labor kann das Bakterium eindeutig durch seine Isolierung identifiziert werden.<br />

Hierzu wird befallenes, gründlich gewaschenes Blattgewebe, bei systemischen Befall<br />

auch Stängelgewebe, in steriler Lösung zermörsert und auf künstlichen Nährmedien<br />

inkubiert. Die Identifizierung der auswachsenden Keime erfolgt mit biochemischphysiologischen<br />

Testverfahren.<br />

Auch serologische Verfahren zur schnellen Identifikation mit Antikörpern stehen zur<br />

Verfügung. Sie ermöglichen jedoch keine Aussage über die Lebensfähigkeit der<br />

Bakterien. Bei Befallsverdacht sollten immer Laboruntersuchungen erfolgen.<br />

Ein Pathogenitätsversuch des Pflanzenschutzdienstes NRW mit unterschiedlichen<br />

Isolaten aus der Saison 2010 konnte aus der Literatur bekannte Unterschiede in der<br />

Aggressivität bestätigen. Bei geeigneten Bedingungen mit Überkopfbewässerung<br />

war allerdings in jedem Fall die typische Pelargonienwelke mit dem kompletten<br />

Zusammenbruch der Pflanzen zu beobachten.<br />

Da chemische Behandlungsmaßnahmen nicht zur Verfügung stehen mussten in der<br />

Folge des auftretenden Befalls in der Saison 2010 zahlreiche Pflanzen vernichtet<br />

werden.<br />

Pelargonium zonale Xhp-Blattfleckensymtpm<br />

3.3 Diagnostik Virologie<br />

Pelargonium zonale Xanthomonas hortorum<br />

(Dr. M. Heupel, R. Wilke)<br />

Im Jahr 2010 wurden bei 2.389 Pflanzenproben Untersuchungen zur Diagnose einer<br />

Erkrankung durch Viren oder Viroiden durchgeführt.<br />

Die Untersuchungsmethoden umfassten biochemische und molekularbiologische<br />

Nachweisverfahren. Die modernen, auf den molekularbiologischen Labortechniken<br />

beruhenden Tests, sind inzwischen Schlüsseltechnologien, um schnell und<br />

justiziable Untersuchungsbefunde zu erzielen. Die Diagnosen der Viroide durch den


- 79 -<br />

Pflanzenschutzdienst können nur in enger Verbindung mit Experten anderer<br />

Einrichtungen wahrgenommen werden. So werden die Sequenzierungen bei den<br />

Viroidtestungen regelmäßig in Unterauftrag gegeben.<br />

Viroidtestungen bei Solanum jasminoides<br />

Die Zahl der Viroidtestungen durch den Pflanzenschutzdienst hat in den letzten<br />

Jahren sehr stark zugenommen. Hintergrund ist das Auftreten des<br />

Quarantäneerregers Potato tuber spindle viroid (PSTVd, Kartoffelspindelknollenviroid)<br />

in Zierpflanzen vor allem in Solanum jasminoides (Jasminblütiger<br />

Nachtschatten).<br />

In Zierpflanzen macht der Erreger anders als in Kartoffeln keine Symptome. Er<br />

vermehrt sich jedoch, wird im Phloem transportiert und kann erfolgreich durch<br />

Infektion auf andere Pflanzenarten übertragen werden. Auch eine Saatgut- und<br />

Kontaktübertragung ist möglich. Die Inkubationszeit beträgt wenige Wochen bis<br />

mehrere Jahre. Mögliche Symptome sind Chlorosen, Nekrosen, Zwergenwuchs und<br />

Missbildungen. Viele Wirtspflanzen zeigen allerdings keinerlei Symptome.<br />

PSTVd gehört zu den Pospiviroiden, deren Testung ausschließlich durch die<br />

Isolation und den Nachweis der Erbsubstanz erfolgen kann. Viroide aus dieser<br />

Gruppe bestehen aus nur wenigen Erbsubstanzbauteilen. Für die Diagnose wird die<br />

Erbsubstanz aus den Pflanzen isoliert, mit der PCR-Technik vermehrt und detektiert.<br />

Der letzte Beweis, dass es sich um den spezifischen Erreger PSTVd handelt, erfolgt<br />

durch eine Sequenzierung, bei der die genaue Analyse der isolierten Erbsubstanz<br />

erfolgt. Die angewendeten Nachweistechniken haben hohe Sensibilität und<br />

Spezifität.<br />

Dieses Verfahren war früher extrem aufwändig und langwierig. Es wird heute in<br />

modernen Maschinen durchgeführt. Diese Testungen werden von zahlreichen<br />

Firmen auf dem freien Markt angeboten. Der Pflanzenschutzdienst arbeitet<br />

erfolgreich durch eine Vertragsbindung mit einem großen Anbieter zusammen.<br />

Neben PSTVd wurden bereits andere Erreger aus der Gruppe der Pospiviroide in<br />

Zierpflanzen detektiert. Diese gehören nicht zu den Quarantäneerregern. Dennoch<br />

ist in allen Fällen die lückenlose Dokumentation sämtlicher Tests für einen<br />

justiziablen Untersuchungsbefund erforderlich.<br />

Dokumentation der Testergebnisse nach Anwendung der PCR-Technik<br />

(Dr. M. Heupel)


3.4 Diagnostik Entomologie<br />

- 80 -<br />

Insgesamt wurden 2010 im Entomologischen Labor 527 Prüfparameter bearbeitet<br />

und diagnostiziert. Die folgende Abbildung stellt die Verteilung auf die<br />

entsprechenden Kulturgruppen der Fachbereiche dar.<br />

Anzahl<br />

Diagnosen<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Einen großen Stellenwert hat die Abklärung von Quarantäneverdachtsfällen.<br />

Auch dieses Jahr wurden verstärkt Entomologischen Untersuchungen für den<br />

Pflanzengesundheitsdienst im Rahmen von Export- und Importkontrollen<br />

durchgeführt.<br />

75%<br />

Zierpflanzen<br />

Vorratsschutz<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Öffentliches Grün, Gala<br />

Obstbau<br />

Hobby<br />

Gemüsebau<br />

Baumschulen/Forst<br />

Ackerbau<br />

Exportkontrolle Braumalz<br />

4%<br />

5%<br />

Exportkontrolle Haferflocken/Mehl/Reis<br />

Käfer-Quarantäneverdacht<br />

Fänge aus Pheromonfallen/Gelbtafeln<br />

Die Abbildung zeigt den prozentualen Anteil der vom Pflanzengesundheitsdienst in Auftrag<br />

gegebenen Untersuchungen auf tierische Schaderreger.<br />

Das erstmalige Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers Diabrotica virgifera<br />

virgifera in <strong>Nordrhein</strong> <strong>Westfalen</strong> stellte das Diagnoselabor vor eine besondere<br />

Aufgabe.<br />

Die Auswertung der Pheromonfallen und Leimtafeln erfolgte, wegen bestehender<br />

Verwechslungsmöglichkeiten und Unsicherheiten bei der sicheren Zuordnung von<br />

16%


- 81 -<br />

beschädigten Insekten und Beifängen am Fallenstandort, von unseren<br />

entomologischen Spezialisten mit entsprechender mikroskopischer Ausstattung im<br />

Entomologischen Labor.<br />

Witterungseinflüsse, Beschädigungen der Käfer und Beifänge erschwerten die<br />

sichere Zuordnung.<br />

Neben Diabrotica virgifera virgifera waren Arten wie Rhagonycha fulva (Rotgelber<br />

Weichkäfer), Lygus rugulipennis (Trübe Feldwanze) und Oulema spp.<br />

(Getreidehähnchen) häufige Fänge an den Leimtafeln.<br />

Eine sichere Bestimmung konnte mit Hilfe des Binokulars, Bestimmungsschlüssel<br />

und Referenzmaterial erfolgen.<br />

Diabrotica virgifera virgifera beim Fraß an Maiskolben<br />

Kopfansicht Diabrotica virgifera virgifera<br />

Für die frühzeitige Erkennung werden auch im nächsten Jahr, durch Monitoring<br />

mittels Insektenfallen, Käferfunde im Entomologischen Labor diagnostiziert und somit<br />

Verwechslungsmöglichkeiten so sicher wie möglich ausgeschlossen.<br />

(Dr. U. Hakl)<br />

3.5 Diagnostik Nematologie<br />

Bei den Untersuchungen auf Zystenbildende Nematoden ist in 2010 ein leichter<br />

Rückgang zu verzeichnen, was in 2011 durch die umzusetzende Leitlinie zur<br />

Durchführung der Erhebung auf Kartoffelzystennematoden sicher wieder<br />

ausgeglichen wird, bzw. ein Anstieg zu erwarten ist.


Jahr<br />

2010<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

- 82 -<br />

Untersuchungen auf RN-KN-Zysten<br />

0 500 1000 1500 2000 2500<br />

Anzahl Proben<br />

2010 hat sich die Probenanzahl bei den Untersuchungen auf freilebende Nematoden<br />

auf gleichem Niveau bewegt wie 2009.<br />

Jahr<br />

2007 2008 2009 2010<br />

1143<br />

1149<br />

468<br />

210<br />

Die Untersuchungen auf „freilebende“ Nematoden umfassen 3 Methoden:<br />

• das Nassiebverfahren<br />

Untersuchung auf freilebende Nematoden<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400<br />

Nassiebverfahren<br />

für<br />

Bodenproben,<br />

Pflanzenteile und<br />

Blumenzwiebeln<br />

Anzahl Proben<br />

• Untersuchungen mit der Sprühanlage mit der auf Wurzelgallen-Nematoden<br />

(Meloidogyne spp.), Saatgut (Ditylenchus spp.), Rinden und Substrate<br />

(Bursaphelenchus spp.) untersucht werden,


Sprühanlage<br />

- 83 -<br />

• die Sieb-Dekantiermethode für virusübertragende Nematoden wie Xiphinema<br />

und Longidorus-Arten.<br />

Eine ordnungsgemäße Aufbereitung der vielfältigen Proben ist Voraussetzung für<br />

eine sichere Bestimmung der Nematoden, da es auch hier um die Absicherung des<br />

Auffindens von Quarantäneschaderregern geht.<br />

2010 war wieder ein Nematoden-Problemjahr für den Gemüsebau, speziell den<br />

Möhrenanbau. Bis zu 30 % Ausfall war in Möhrenkulturen auf Grund von massiven<br />

Nematodenbefalls zu verzeichnen.<br />

Schwere Wachstumsdepressionen traten auf, die Möhren blieben klein und hatten<br />

nekrotische Stellen an den Wurzeln. In den Bodenproben wurden je 100 ml<br />

Bodenprobe 200-6.000 Paratylenchus spp., 100-250 Pratylenchus spp. und<br />

vereinzelt Ditylenchus spp. nachgewiesen.<br />

Verschiedene Paratylenchus-Arten sind<br />

als pflanzenschädigende Nematoden<br />

bekannt. Zu den bevorzugten<br />

Wirtspflanzen von Paratylenchus spp.<br />

gehören Möhren und Sellerie, beide<br />

Pflanzenarten führen zu einer starken<br />

Vermehrung des Nematoden.<br />

Klimatische Bedingungen, wie erhöhte Feuchtigkeit in der Auflaufphase der Möhren<br />

dieses Jahr, begünstigten Paratylenchus und andere im Boden vorhandene<br />

Nematoden und führte zu einem hohen Anteil an Paratylenchus spp. und massiven<br />

Ausfall von Möhrenkulturen am Niederrhein.<br />

(Dr. U. Hakl)


4 Warndienst<br />

- 84 -<br />

4.1 Darstellungen im Internet<br />

Der Pflanzenschutzdienst betreut redaktionell die nordrhein-westfälische Startseite<br />

der Internetplattform www.ISIP.de (Informationssystem Integrierte<br />

Pflanzenproduktion). Das Angebot wird getragen durch die Zusammenarbeit der<br />

Beratungsträger für Pflanzenproduktion in den Bundesländern<br />

(<strong>Landwirtschaftskammer</strong>n und Landesanstalten) und Fachinstitutionen des Bundes.<br />

Das ISIP-Angebot umfasst mittlerweile etwa 800 Seiten mit Basisinformationen<br />

(Infothek) und über 2.000 Seiten mit Monitoring- und Prognoseergebnissen<br />

(Entscheidungshilfen), die von allen Bundesländern gemeinsam betreut und gepflegt<br />

werden.<br />

<strong>Nordrhein</strong>-Westfälische Startseite im Januar 2010<br />

Zusätzlich wurden von den Mitarbeitern der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW im Jahr<br />

2010 über 800 aktuelle Meldungen in ISIP eingestellt. Über 500 PDF-Dokumente mit<br />

Warnhinweisen und Mittellisten stehen zum Download zur Verfügung. Im Jahr 2010<br />

wurden ca. 31.000 Besuche mit ca. 68.000 Seitenaufrufen verzeichnet. Je nach<br />

Wochentag finden 30 bis 100 Besuche statt, wobei am Montag und Dienstag am<br />

häufigsten genutzt wird.<br />

Das Beratungsangebot ist in vier Rubriken unterteilt: "Regionales" mit aktuellen<br />

Empfehlungen der beteiligten Länder, "Entscheidungshilfen" mit interaktiven<br />

Prognosemodellen und Befallserhebungen, "Infothek" mit Basisinformationen und<br />

Pflanzenschutzmitteltabellen sowie "Versuchsberichte" in einer recherchierbaren<br />

Datenbank mit z.B. Landessortenversuchen einiger Bundesländer.


- 85 -<br />

Auf der Startseite sind die jeweils 6-8 aktuellsten, mehrfach in der Woche<br />

bereitgestellten Meldungen in chronologischer Reihenfolge abgebildet, um die<br />

Neuheiten immer auf den ersten Blick zu sehen. Längerfristige Hinweise können<br />

ebenfalls auf der Startseite platziert werden.<br />

Die regionalen Unterseiten umfassen Ackerbau, Allgemeines zum Pflanzenbau,<br />

Allgemeines zum Pflanzenschutz, Grünland und Futterbau, Gemüsebau, Obstbau<br />

und Zierpflanzenbau. Sehr guten Zuspruch finden die Listen mit zugelassenen und<br />

genehmigten Pflanzenschutzmitteln im Gartenbau.<br />

Die Meldungen, auch zu Veranstaltungsterminen, können mit Bildern, Tabellen und<br />

Grafiken ergänzt werden. Auch Verknüpfungen zu anderen Inhalten des ISIP-<br />

Angebotes sowie zu externen Internetseiten sind möglich.<br />

Unterseite Entscheidungshilfen im Dezember 2010<br />

Mittlerweile hat sich auch ein umfangreiches Angebot an Entscheidungshilfen für die<br />

Ackerkulturen sowie für den Obst- und Gemüsebau entwickelt. Die<br />

Entscheidungshilfen werden grundsätzlich vor einer Freischaltung über mehrere<br />

Jahre hinweg in den Bundesländern mit Versuchen überprüft (Validierung). Auch<br />

nach der Einführung in die Beratungspraxis wird die Validierung durch begleitende<br />

Untersuchungen fortgeführt.


- 86 -<br />

Im Projekt "Einsatz von Geografischen Informationssystemen im Internet zur<br />

Optimierung von Entscheidungshilfesystemen“, das in Kooperation mit dem ISIP e.V.<br />

durchgeführt wird, wurden wichtige Projektteile abgeschlossen. Das wichtigste, nach<br />

außen deutlich sichtbare Ergebnis war die Einführung von Karten der<br />

Entwicklungsstadien und von Risikokarten in ISIP. Mit diesen Karten ist ein schneller<br />

Überblick über das Wachstum und das Infektionsgeschehen auf der Basis von<br />

Wetterdaten möglich.<br />

Karte Entwicklung Weizen<br />

Karte Infektionsbedingungen Krautfäule<br />

Besonders interessant für den Nutzer ist die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung<br />

seines ISIP-Zugriffs. Über den Bereich „mein ISIP“ können häufig genutzte Seiten<br />

(Favoriten) mit wenigen Mausklicks erreicht werden. Auch die gewünschten<br />

Prognosen, Hinweisdienste und Benachrichtigungen bei wichtigen Ereignissen<br />

können hier festgelegt werden. So kann das genutzt werden, was auch wirklich<br />

benötigt wird. Dieser Bereich wird momentan gezielt verbessert, um einen noch<br />

einfacheren, auf den Nutzer zugeschnittenen Zugriff zu ermöglichen. (Dr. A. Dissemond)<br />

4.1.1 Wetterdaten<br />

Im Berichtsjahr 2010 standen dem Pflanzenschutzdienst als Mitglied der ZEPP-<br />

Arbeitsgruppe der Pflanzenschutzdienste (Zentralstelle für Entscheidungshilfen und<br />

Programme im Pflanzenschutz) aufbereitete Wetterdaten von 17 abonnierten<br />

Stationen des Deutschen Wetterdienstes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zur Verfügung. Alle<br />

Wetterdaten des DWD enthalten zwei Tage prognostisches Wetter, was für<br />

Vorhersagen und Prognosen besonders wichtig ist.


- 87 -<br />

Ursprünglich aus dem Warndienst des Fachbereiches Obstbau hervorgehend, nutzte<br />

der Pflanzenschutzdienst Wetterdaten von 14 eigenen und privaten Wetterstationen<br />

(LUFFT, Metos), die zum großen Teil in Obstanbaugebieten NRW’s stationiert sind.<br />

Diese Daten werden auf Plausibilität geprüft, mit der Datenbank „Agmeda-Win“<br />

bearbeitet und dem ISIP-Server (“Informationssystem Integrierte<br />

Pflanzenproduktion“) zur Verfügung gestellt. Diese Daten können für vorhandenen<br />

Simulations- und Prognosemodelle des PASO-Pakets genutzt werden.<br />

Darüber hinaus hatte der Pflanzenschutzdienst über die Zusammenarbeit mit der<br />

ProPlant-GmbH Zugriff auf Wetterdaten von insgesamt 29 DWD-Stationen in ganz<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Diese Daten sind im Internet einer bestimmten Benutzergruppe<br />

über proPlant Climate <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW verfügbar.<br />

(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />

4.1.2 Prognosemodelle<br />

Über das Prognose-Paket PASO (Prognose Agrarischer Schadorganismen) wurden<br />

folgende Simulations- und Prognoseprogramme intensiv für den Warndienst und die<br />

Beratung von den Fachbereichen Ackerbau und Grünland, Gemüsebau und Obstbau<br />

genutzt.<br />

• Feuerbrandprognose FEUERBRA nach BERGER<br />

• Feuerbrandprognose MARYBLIGHT nach Moltmann<br />

• POMSUM (Temperatursummenmodel)<br />

• Apfel-Schorf-Simulation<br />

• PSIROS - Möhrenfliege Psila rosae<br />

• DELRAD - Kohlfliege Delia radium<br />

• DELANT - Zwiebelfliege Delia antiqua<br />

• CYDIASUM (Apfelwickler)<br />

• SIMPHYT<br />

• FOLPHY<br />

• Negativprognose Kraut- und Knollenfäule<br />

• SIMCERC und ONTO<br />

• CERCBET<br />

Entsprechende Modelle des Programmpaketes PASO waren weiterhin unter dem<br />

gemeinschaftlichen Angebot der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>n, “Informationssystem<br />

Integrierte Pflanzenproduktion“, www.isip.de, nutzbar.<br />

Ein Teil der regional erhobenen Wetterdaten der eigenen Stationen des<br />

Pflanzenschutzdienstes wurden für das Schorf-Simulationsmodell -Schorf Expert-<br />

nach Dr. WELTE genutzt.<br />

(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />

4.2 Schorfwarndienst<br />

Der Schorfwarndienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> lieferte in der Zeit vom 26.03.2010 bis<br />

zum 10.06.2010 insgesamt 30 Warnmeldungen per E-Mail oder Fax an die<br />

abonnierenden Betriebe. Während des „Schorfjahres“ 2010 konnte das Simulations-<br />

Modell Schorf-Expert (Farm Software GmbH von Dr. H. Welte) mit Daten von<br />

14 Wetterstationen erfolgreich ausgewertet werden.<br />

Die Hauptinfektionstermine an allen Standorten waren der Zeitraum 26.-27. April,<br />

02.-04. Mai, 07.-09. Mai und 13.-15. Mai.<br />

(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)


- 88 -<br />

4.3 Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau<br />

Eine Schaderregererhebung mit Warndienst wird vom Pflanzenschutzdienst auf der<br />

Internetseite www.landwirtschaftkammer.de/warn/warn.htm für alle wichtigen<br />

Ackerbaukulturen angeboten. Das aktuelle Auftreten von Schaderregern und<br />

Krankheiten wird von den regionalen Pflanzenbau- und Pflanzenschutzberatern<br />

wöchentlich für 25 Regionen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gemeldet.<br />

Im Jahr 2010 wurde mit den Warndiensterhebungen in der 10 Kalenderwoche<br />

(08.03.-15.03.2010) begonnen. Zu diesem Zeitpunkt wurde in vielen Regionen sehr<br />

verbreitet das Gelbmosaikvirus in Wintergerste beobachtet, gleichzeitig vielerorts<br />

Echter Mehltau, Netzflecken und Rhynchosporium. Auch in Winterweizen,<br />

Winterroggen und Triticale trat Echter Mehltau auf, ebenso Anfangsbefall mit<br />

Septoria tritici in Winterweizen und Rhynchosporium in Winterroggen und Triticale.<br />

Aufgrund der kühlen und anschließend trockenen Frühjahrswitterung konnten sich<br />

die vorher genannten Pilzkrankheiten nicht signifikant weiter entwickeln. Regional<br />

kam es im zeitigen Frühjahr zu starken Schäden durch Tauben in Winterraps und<br />

Mäusen in Winterraps und Getreide. Ab Kalenderwoche 14 (05.04.-12.04.2010)<br />

begann der Zuflug der Rapsglanzkäfer und Rüsselkäfer. Durch die anhaltende kühle<br />

Witterung konnte der Rapsglanzkäfer über einen langen Zeitraum beobachtet<br />

werden. Ab Kalenderwoche 25 (21.06-28.06.2010) begann der Zuflug des<br />

Maiszünslers. Im Herbst 2010 wurde die Verbreitung in den Kreisen ermittelt. Im<br />

Vergleich zu 2009 erhöhte sich die Befallsstärke und Befallshäufigkeit.<br />

Über die Warndienstinternetseite besteht die Möglichkeit auf die aktuellen<br />

Empfehlungen des Pflanzenschutzdienstes, die aktuellen Krankheitserhebungen in<br />

den Landessortenversuchen Wintergetreide sowie auf die Internetseiten von ISIP und<br />

ProPlant Basic zuzugreifen. Falls Fragen zu möglichen Bekämpfungsmaßnahmen<br />

auftreten, steht zusätzlich eine Liste der regionalen Fachberater zur Verfügung.<br />

(U. Furth)


- 89 -<br />

5 Versuche und Erfahrungen<br />

5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln<br />

5.1.1 Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche<br />

im Ackerbau<br />

Nach wie vor hat die Prüfung von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau an den beiden<br />

Standorten Bonn und Münster eine große Bedeutung. Doch die Suche nach neuen<br />

Wirkstoffen bereitet der Industrie zunehmend große Schwierigkeiten. Das wird<br />

besonders deutlich, wenn man die Zahl der Zulassungsversuche mit der der<br />

Auftragsversuche vergleicht. Während die Prüfungen zur Erarbeitung von<br />

Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr um 16 % zurückgegangen sind, wuchs der<br />

Umfang an Auftragsversuchen, die vorwiegend für Marketingzwecke der Hersteller<br />

genutzt werden, um 8 %. Fast verdoppelt haben sich die sogenannten D & I<br />

Versuche, in denen die unterschiedlichsten Mittel und Mittelkombinationen getestet<br />

werden, die letztendlich wichtige und unabhängige Ergebnisse für unsere Beratung<br />

liefern.<br />

Im Bereich des Versuchswesens Pflanzenschutz nimmt das Getreide weiterhin eine<br />

dominierende Stellung ein. Bei den Blattfrüchten war bisher ein relativ<br />

ausgewogenes Verhältnis. In der Saison 2010 hat es im Rheinland versuchsmäßig<br />

jedoch eine deutlich Verschiebung zu Gunsten der Kartoffel gegeben. Grund hierfür<br />

war eine gezielte Werbung für Versuche in dieser Kultur bei den entsprechenden<br />

Firmen. Geprüft wurden hier hauptsächlich fungizide Wirkstoffe zur Beizung im ULV-<br />

Verfahren bzw. beim Legen auf der Pflanzmaschine sowie gegen Krautfäule und<br />

Alternaria. Durch die zunehmende Anbaubedeutung von Raps ist aber auch in dieser<br />

Kultur ein gesteigertes Interesse an Prüfungen vorhanden. Antrieb hierfür ist vor<br />

allem die fortschreitende Resistenz beim Rapsglanzkäfer. Geprüft werden mit dem<br />

Ziel der Indikationserweiterung verstärkt Präparate, die bereits in anderen Kulturen<br />

eine Zulassung haben,<br />

Im gesamten Versuchskontingent werden Herbizid- und Fungizidanwendungen, wie<br />

schon in der Vergangenheit, zu etwa gleichen Teilen berücksichtigt. Zusammen<br />

haben sie einen Anteil von fast 75 % am gesamten Prüfumfang. Bei den Herbiziden<br />

werden neben der normalen, vergleichenden Prüfung mit einer Aufwandmenge jetzt<br />

auch die doppelte Aufwandmenge (Phytotox) wie auch mehrfach gestaffelt reduzierte<br />

Mengen (Grenzaufwand) getestet. Wegen fehlender neuer Wirkstoffe sind vor allem<br />

in diesem Anwendungsgebiet viele Auftragsversuche, vorwiegend von<br />

Genericaherstellern mit neuen Kreationen alter Wirkstoffe, zu verzeichnen. Die<br />

zunehmende Problematik mit Spätverunkrautung durch Bingelkraut in<br />

Zuckerrübenflächen hat dazu geführt, dass auch dieser Fragestellung anhand von<br />

2 Auftragsversuchen gezielt nachgegangen wurde. Bei den Fungiziden gibt es<br />

derzeit mehrere Anwendungsschwerpunkte. Im Getreide wird das Prüfgeschehen<br />

von Wirkstoffkombinationen mit einer neuen Wirkstoffklasse (Carboxamide)<br />

bestimmt. Alle namhaften Hersteller haben entsprechende Präparate zur Prüfung<br />

angemeldet. In den Kartoffeln war unter anderem die Beizung ein<br />

Indikationsschwerpunkt. Neben den üblichen Prüfungen gegen Silberschorf und<br />

Rhizoctonia wurden an 2 Standorten auch Beizmittel gegen Erwinia geprüft. Diese<br />

Versuche waren sehr aufwendig, weil nach dem Pflanzvorgang neben den<br />

abgelegten Knollen eine weitere zuvor infizierte Knolle hinzugelegt wurde. Alle<br />

Beizversuche wurden zudem in den zwei gängigen Applikationsverfahren<br />

durchgeführt (ULV und Beizung beim Legen an der Pflanzmaschine). Erneut


- 90 -<br />

zugenommen hat in der Kartoffel auch die Anzahl der Versuchsglieder in der<br />

Königsdisziplin - die Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule. Dabei handelte es<br />

sich fast ausschließlich um Auftragsversuche mit bereits zugelassenen Mitteln zur<br />

eigenen Orientierung der Auftraggeber. Lediglich in einem Block wurde ein neuer<br />

Wirkstoff in verschiedenen Aufwandmengen und Formulierungen getestet.<br />

Bei den Insektizidversuchen stand ebenfalls die Beizung im Vordergrund. Beim Raps<br />

waren die Zielorganismen die kleine Kohlfliege, der Rapserdfloh und die Blattläuse,<br />

beim Getreide waren es die virusübertragenden Blattläuse. In den beiden<br />

Maisversuchen sollte die Wirkung der Beize gegen Drahtwurm und Fritfliege ermittelt<br />

werden. Spritzapplikationen wurden nur in Raps gegen Rüsselkäfer und<br />

Rapsglanzkäfer sowie in Kartoffeln gegen Kartoffelkäfer durchgeführt. Im Getreide<br />

gab es vergleichend zur Beizanwendung nur eine Spritzbehandlung gegen<br />

Blattläuse.<br />

Versuchsumfang 2010 Fachbereich 32.5<br />

Zulassungsprüfungen 163<br />

Lückenindikation (GLP) 1<br />

Eigene Versuche zu speziellen Problemen (D & I Versuche) 158<br />

Auftragsversuche 178<br />

Saatgutprüfungen 510<br />

(K.-J. Behr)<br />

Der Umfang der Insektzidversuche 2010 umfasste die Saatgutbeizung im Freiland<br />

und im Gewächshaus sowie Spritzanwendungen im Freiland. Das<br />

Versuchsaufkommen ist nochmals angestiegen. Der Prüfungsumfang umfasste<br />

Blattläuse im Getreide (auch Virusvektoren), Rapsglanzkäfer in Winterraps,<br />

Kartoffelkäfer in Kartoffeln, Drahtwurm und Fritfliege in Mais, Erdloh und Blattläuse in<br />

Winterraps. Da die Bedeutung des Drahtwurms in der Praxis eine immer größere<br />

Bedeutung einnimmt, sind neben den Versuchen auch ein Drahtwurmmonitoring<br />

durchgeführt worden. Da die Bekämpfungsmöglichkeiten in 2010 begrenzt waren, ist<br />

zum Jahresende eine Umfrage durchgeführt worden, zur Einschätzung des<br />

aufgetretenen Drahtwurmschadens (siehe Tabelle).<br />

Einschätzung des Schadens durch Drahtwurm<br />

an Mais in 2010<br />

ha %<br />

Gesamtfläche Mais 209.657<br />

keine Schäden 201.302 96,01<br />

0-5 % geschädigte Pflanzen 4.830 2,30<br />

5-25 % geschädigte Pflanzen 1.395 0,67<br />

über 25 % geschädigte Pflanzen 1.230 0,59<br />

davon Fläche mit Umbuch 650 0,31<br />

Fläche mit Verzicht auf Maisanbau wegen Drahtwurm 1.550 0,74<br />

Fläche mit Santana behandelt 18 0,01<br />

Aufgrund der Resistenzprobleme beim Rapsglanzkäfer wurden 42 Proben auf<br />

Resistenz untersucht.


- 91 -<br />

Die Anzahl der geprüften Versuchsglieder bei der fungiziden Beizung 2010 im<br />

Freiland und im Gewächshaus blieben nahezu unverändert. Im Freiland umfasste<br />

der Prüfungsumfang, wie auch im vergangenen Jahr, nahezu alle samen- und<br />

bodenbürtige Erreger wie Flugbrand in allen Getreidearten, Streifenkrankheit in<br />

Gerste und Hafer, Hartbrand in Wintergerste, Typhula-Fäule in Wintergerste,<br />

Stängelbrand in Winterroggen und Steinbrand in Winterweizen. Spezielle<br />

Versuchsfragen im Hinblick auf die Pflanzenentwicklung unter Berücksichtigung des<br />

Aussaattermins oder des Standortes waren auch im Versuchsprogamm enthalten.<br />

Der Prüfungsumfang im Gewächshaus umfasste in 2010 verschiedene<br />

Fusariumarten in allen Kulturen, Septoria in Winterweizen, Keimlingkrankheiten in<br />

Mais sowie Versuche zur Überprüfung der Phytotoxizität aller Kulturen.<br />

(U. Furth)<br />

5.1.2 Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau<br />

Ergebnisse der D+I Herbizidversuche im Zuckerrübenanbau 2010<br />

Offene Fragen sollten mit folgenden von Versuchsgliedern (VG) geklärt werden:<br />

• VG 2 + 9 = Standardkontrollvarianten<br />

• VG 3, 5, 6 = Wirkungsvergleich zu VG 2<br />

• VG 10, 11, 12 = Wirkungsvergleich zu VG 9<br />

• VG 4, 7, 8, 13 = Prüfung "neuer" Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen<br />

Auf dem Versuchsstandort Höxter/Brakel hatte keine der eingesetzten<br />

Mittelkombinationen Wirkungsprobleme. Das vorhandene Unkrautspektrum,<br />

bestehend aus Echter Kamille, Weißem Gänsefuß und Ackerstiefmütterchen, wurde<br />

in allen Varianten sehr gut und dauerhaft bekämpft. Auf der Fläche war der<br />

Unkrautdruck so gering, das selbst in der unbehandelten Kontrolle der<br />

Unkrautdeckungsgrad bei der Endbonitur unter 50 % lag.<br />

Auch auf dem niederrheinischen Standort in Wesel sowie in Beckrath (koordinierter<br />

Herbizidversuch durch das IfZ-Göttingen) traten nur Unkrautgesellschaften auf, die in<br />

der Bekämpfung keine Probleme bringen. Die einzelnen Varianten zeigte weder<br />

signifikante noch in der Tendenz unterschiedliche Bekämpfungserfolge.<br />

Der Standort für die Köln-Aachener Bucht lag in Nörvenich. Die Leitunkräuter<br />

verteilten sich in der unbehandelten Kontrolle bei der Abschlussbonitur auf<br />

Bingelkraut (Deckungsgrad DG = 13 %), Vogelknöterich (DG = 35 %) und Weißer<br />

Gänsefuß (DG = 28 %). Nach der Aussaat am 10. April erfolgte die erste NAK am<br />

28.04., gefolgt von den Terminen am 21.05. und 02.06.. Erstaunlich gut war die<br />

Wirkung aller Versuchsvarianten schon bei der Bonitur am 21.05. nach der 1. NAK.<br />

Bei der Endbonitur erreichten auch hier alle Varianten das Niveau von 98-100 %.<br />

Auch der sonst übliche Neuauflauf von Bingelkraut trat auf Grund der feuchten und<br />

kalten Witterung ab Ende Juli nicht auf. Bei der Pytotox zeigten die Venzar- und<br />

Spectrumvarianten eine um ca. 3 % höhere Schädigung. Allerdings hatten sie auch<br />

bei allen Unkräutern einen Wirkungsgrad von 100 %.


ohne Rebell<br />

mit Rebell<br />

Standardvariante 1<br />

Standardvariante 1 mit Öl<br />

FCS (PMP/Etho) Neuformulierung<br />

Goltix super<br />

Einsatz von Debut<br />

Betanal Neuformulierung<br />

Einsatz von Debut + Venzar<br />

Standardvariante 2 G/B/R<br />

Standardvariante 2 mit Öl<br />

Powertwin plus<br />

Einsatz von Debut<br />

Einsatz von Debut + Spectrum<br />

- 92 -<br />

D + I Herbizidversuch in Zuckerrüben 2010<br />

Standort Rheinland/Nörvenich<br />

Vogelknöterich<br />

Bingelkraut<br />

90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100<br />

Befallsverteilung<br />

Ergebnisse der D+I Fungizidversuche 2010<br />

Unkrautwirkungsgrad in %<br />

Wie in den Vorjahren kamen auch 2010 die systemischen Azolpräparate sowie<br />

Kombination aus Azolen und Strobilurinen in den Fungizidversuchen zum Einsatz.<br />

Da 2010 auf dem Standort in Steinheim der Befall nie die Bekämpfungsschwelle<br />

überschritten hat, stehen für die diesjährigen Auswertungen nur die Ergebnisse in<br />

Kerpen-Buir zur Verfügung. Aber auch hier waren auf Grund des geringen<br />

Befallsdrucks (trotz cercospora-anfälliger Sorte) kaum Unterschiede im Rüben- oder<br />

Zuckerertrag abzusichern.<br />

Die reinen Azolpräparate Spyrale, Harvesan und Domark 10 EC lagen in der<br />

Abschlussbonitur auch bei der Befallsstärke auf Augenhöhe mit den<br />

Kombipräparaten. Da sie in den Behandlungskosten jedoch deutlich günstiger sind,<br />

hatten sie 2010 die Nase vorn. Unter dem Befallsdruck vor allem in Süddeutschland<br />

setzen aber langfristig die meisten Pflanzenschutzfirmen auf die Kombination von<br />

Azol- und Stobilurinpräparaten, da sie sowohl heilend als auch lang anhaltend<br />

vorbeugend wirken und damit eine größere Behandlungsflexibilität erlauben. In den<br />

Versuchen wurden hierzu neben dem langjährig zugelassenen Vergleichsmittel<br />

Juwel 3 neue Prüfmittel getestet. Alle erreichten dabei mindestens das Niveau von<br />

Juwel, so dass nach einer möglichen Zulassung letztlich der Preis über den Einsatz<br />

entscheidet. Da 2010 auf der Versuchsparzelle nur ein geringer Befallsdruck vorlag,<br />

ist die Mittelfrage im Jahr 2011 erneut zu prüfen.<br />

Nach dem Befallsbeginn in der letzten Juliwoche wurde auf dem Versuchsstandort<br />

Kerpen-Buir am 15.08. die Bekämpfungsschwelle überschritten und anschließend<br />

behandelt. Neben Cercospora konnte auf dem Standort auch Rost durchgängig<br />

bonitiert werden. Ramularia und Mehltau traten nicht durchgängig und nur an<br />

wenigen Einzelpflanzen auf.


- 93 -<br />

Bei der Betrachtung der Wirkung ist die Befallsstärke (zerstörte Blattfläche) die<br />

ausschlaggebende Größe. Solange hier zur Ernte die 5 % Grenze nicht überschritten<br />

wird, treten keine wirtschaftlichen Schäden auf. Die Befallshäufigkeit (Anzahl<br />

befallener Blätter) liefert zu diesem Zeitpunkt keine brauchbaren Daten mehr.<br />

Doppelbehandlungen verringerten zwar weiter die Befallsstärke, führten aber zu<br />

keinen Mehrerträgen sondern nur zu Mehrkosten. Insgesamt haben gezielte, am<br />

Schadschwellenprinzip orientierte Fungizidmaßnahmen auch im Jahr 2010 wieder<br />

ihre Wirtschaftlichkeit bewiesen. Nur ein weitgehend gesunder Blattapparat ist in der<br />

Lage, der Rübe ein optimales Wachstum mit hoher Zuckereinlagerung zu<br />

ermöglichen. Wenn man sich entschlossen hat Zuckerrüben anzubauen, müssen<br />

diese dann auch zu einem optimalen Ertrag geführt werden.<br />

Neben der cercosporaanfälligen Sorte wurde auch eine tolerante Sorte angebaut.<br />

Befall und Befallsdruck waren hier so gering, dass sich eine Behandlung nicht lohnte.<br />

Die zu Versuchszecken trotzdem durchgeführte Behandlung führte sogar zu<br />

Mindererträgen. Trotzdem führt vor allem in Gebieten mit Starkbefall, wo die<br />

Fungizide an ihre Grenzen stoßen, kein Weg an diesen Sorten vorbei.<br />

% Befallshäufigkeit (BH)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Befallsverlauf und Befallsentwicklung der pilzlichen Blattkrankheitenan an Zuckerrüben 2010<br />

D+I Fungizidversuch, Sandort Kerpen-Buir, Sorte Emilia, Behandlung 06.08.10 mit 1,0 l/ha Spyrale<br />

BH unbehandelt, Emilia<br />

BH behandelt, Emilia<br />

BS unbehandelt, Emilia<br />

BS behandelt, Emilia<br />

1 1<br />

3<br />

29.06. 06.07. 12.07. 20.07. 27.07. 03.08. 10.08. 17.08. 24.08. 31.08. 07.09. 16.09. 25.10.<br />

15<br />

Befallsverlauf 2010<br />

10<br />

63<br />

22<br />

64<br />

25<br />

76<br />

31<br />

100<br />

86<br />

10,9<br />

1,2<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

% Befallsstärke (BS)


- 94 -<br />

Versuchsauswertung Kerpen-Buir<br />

Versuchsergebnisse zum Anbau nematodenresistenter und -toleranter<br />

Zuckerrüben 2010<br />

Nematodenresistente Zuckerrübensorten werden mittlerweile von allen<br />

Züchterhäusern angeboten. In den Versuchen 2010 stand in dem resistenten<br />

Segment neben der bekannten Sorte Sanetta die neuere laut Züchteraussage<br />

ertragreichere Sorte Nemata.<br />

Bei den toleranten Rüben standen neben der schon langjährig im Anbau befindlichen<br />

Sorte Pauletta die Sorten Theresa KWS, Belladonna KWS, Adrianna KWS, Corvetta<br />

KWS sowie die in 2010 neu zugelassenen Sorten Kühn (Strube Saatzucht) und Hella<br />

(Syngenta Seeds). Im Mittelpunkt der Auswertungen steht die Frage, wie die<br />

Leistung der nematodentoleranten Sorten unter geringem bzw. latentem<br />

Nematodenbefall zu bewerten ist. Zusätzlich wurde 2010 auf einem Standorte die<br />

Ertragsleistung unter Nichtbefall getestet. Auf den 8 Versuchsstandorten mit<br />

Nematodenbefall wurde durch den Anbau einer toleranten Rübe je nach Sorte der<br />

bereinigte Zuckerertrag durchschnittlich um 12-18 % gegenüber einer als Kontrolle<br />

angebauten Normalsorte gesteigert. Über die Hälfte der Versuchsstandorte wiesen<br />

dabei lediglich einen latenten Nematodenbefall auf.<br />

Die Sorte Pauletta wurde dabei von den neueren toleranten Sorten im bereinigten<br />

Zuckerertrag überflügelt. Vor allem die höhere Saftreinheit der neuen Sorten der<br />

KWS Saat AG und die Sorte Kühn aus dem Hause Strube waren hierfür<br />

verantwortlich (vgl. Tabelle). Wichtig bleibt festzuhalten, dass alle toleranten Sorten<br />

die höheren Leistungen im bereinigten Zuckerertrag (BZE) auch schon bei einem<br />

geringen Ausgangsbefall von ca. 200 Eier/Larven je 100 ml Boden erzielten.<br />

Gleichzeitig war die Vermehrung der Nematoden deutlich geringer als bei der<br />

Normalsorte. Ein weiterer wichtiger Punkt, der beim Anbau der toleranten Sorten<br />

berücksichtigt werden muss, ist ihre hohe Mehltauanfälligkeit. Trotz meist<br />

ungünstiger Befallsbedingungen zeigten die Sorten deutlichen Mehltaubefall. Als<br />

besonders anfällig mit Befallsstärken von bis zu 100 % zeigten sich in den<br />

Versuchen die Sorten Pauletta, Kühn und Hella. Ohne gezielte


- 95 -<br />

Bekämpfungsmaßnahmen zeigten Vergleichsparzellen Mindererträge von 10 % und<br />

mehr.<br />

Die nematodenresistenten Sorten Sanetta und Nemata überzeugten 2010 wieder<br />

durch ihre sehr gute Leistung bei der Nematodenbekämpfung. Im Durchschnitt der<br />

bis Dezember 2010 ausgewerteten Versuche wurde eine Absenkung der<br />

Nematodenpopulation um über 70 % (auf Einzelstandorten bis 85 %) erreicht. Die<br />

Sorten sind damit weiterhin eine Anbaualternative für hoch belastete<br />

Nematodenstandorte. Auch im bereinigten Zuckerertrag lag vor allem die neue Sorte<br />

Nemata ca. 4 % über der Standardsorte, erreiche aber bei den meist nur latenten<br />

Befallsbedingungen nicht das Niveau der toleranten Sorten.<br />

Bei den Exaktversuchen 2010 wurden neben der Ackerkrume die einen Horizont bis<br />

30 cm Bodentiefe abdeckt auch der Unterboden von 30-60 cm auf seine<br />

Nematodenbelastung untersucht. Auslöser für diese Untersuchungen waren die<br />

hohen Mehrerträge der nematodentoleranten Sorten in den Versuchen der Vorjahre,<br />

die selbst bei geringen Befallszahlen in der Ackerkrume auftraten. Die bisherigen<br />

Untersuchungen bestätigen, dass der Unterboden sehr hohe Nematodenbelastungen<br />

aufweisen kann selbst wenn in der Krume kaum Nematoden zu finden sind. Vor<br />

allem Standorte auf denen schon seit langem Nematoden mit resistenten<br />

Zwischenfrüchten bekämpft werden waren besonders auffällig. Hier befinden sich<br />

rund 80-85 % der Nematodenpopulation in dem Bereich von 30-60 cm (siehe Grafik<br />

Befallsverteilung). Daraus kann man schließen, dass eine Entseuchung vor allem im<br />

Bodenhorizont bis 30 cm stattfindet, der folgende Horizont bis 60 cm jedoch kaum<br />

erfasst wird. Die Untersuchungen bestätigen damit die Beobachtungen aus den<br />

Vorjahren. Die Rübenpflanze zeigt in der Jugendentwicklung keine<br />

Beeinträchtigungen im Wachstum. Auch die Standardsorten entwickeln in der<br />

entseuchten Krume eine starke Hauptwurzel ohne Wurzelbart. Erst wenn der<br />

folgende Bodenbereich erschlossen wird treten die Sortenunterschiede auf. Wird der<br />

Nematodenbefall aus beiden Bodentiefen zusammengefasst, lassen sich die, auch in<br />

2010, wiederum deutlichen Mehrerträge der toleranten Sorten (Ø ca. 16 %) gut<br />

erklären. Die bisherigen Ergebnisse beruhen auf einjährigen Daten, die mit weiteren<br />

Versuchen abgesichert werden müssen. Ob dann letztlich ein Umdenken bei der<br />

Beprobung erfolgen muss bleibt abzuwarten.<br />

2010 wurden die Sorten auch wieder auf einem Standort ohne Nematodenbefall<br />

getestet. Hier ergab die Beerntung, dass die nematodenanfällige Standardsorte, wie<br />

auch in den Vorjahren, den höchsten bereinigten Zuckerertrag erbrachte (siehe<br />

Standortauswertung ohne Befall). Vor allem diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig<br />

das Wissen um den Nematodenbesatz eines Schlages ist, um richtig zu reagieren<br />

und den höchst möglichen Ertrag sicherzustellen. Auch die Tatsache, dass das<br />

Saatgut der Nematoden-Sorten um ca. 35 bis 40 €/ha teurer als das anfälliger Sorten<br />

ist, darf in der Gesamtkalkulation nicht vergessen werden.


er. Zuckerertrag in %<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

93,0<br />

109,7<br />

- 96 -<br />

Leistung nematodenresister/toleranter Zuckerrüben<br />

Sortenversuche mit nematodenresistenten bzw. -toleranten Rübensorten<br />

von 2008 - 2010 auf 28 Sandorten<br />

105,4<br />

118,2<br />

114,0 114,0<br />

473<br />

546<br />

110,8<br />

112,4<br />

103,4020619<br />

2008 (11 Standorte) 2009 (9 Standorte) 2010 (8 Standorte)<br />

99,9<br />

111,6<br />

116,2 116,0 116,2<br />

116,9<br />

114,3 900<br />

Standardsorte Sanetta, resistent Nemata, resistent Pauletta, tolerant Theresa KWS, toler.<br />

Belladonna KWS, toler. Adrianna KWS, toler. Hella, toler. Kühn, toler. Nematodenbelastung<br />

mehrjähriger Vergleich<br />

neue Sorte<br />

612<br />

neue Sorte<br />

neue Sorte<br />

1000<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

Eier/Larven je 100 ml Boden


- 97 -<br />

Änderung der Nematodenbelastung<br />

Ackerfuchsschwanzbekämpfung in Wintergerste<br />

(C. Heinrichs)<br />

Zu diesem Thema wurden im Herbst 2009 Versuche in den Kreisen Höxter,<br />

Paderborn, Soest, im Märkischen Kreis und in Bonn angelegt. Neben dem Vergleich<br />

verschiedener Kombinationen im Vorauflauf ging es um die Frage wie Bacara Forte<br />

Set auf den Zusatz von IPU/CTU reagiert, bzw. auch inwieweit eine entsprechende<br />

Zumischung zu späteren Axialvarianten Nutzen bringt.


Versuchsplan:<br />

WG Ernte 2010 - Ackerfuchsschwanz<br />

2 IPU 2,5 + Herold 0,5<br />

3 Bacara Forte 0,625 + Cadou 0,25<br />

4 IPU 2,5 + Bacara Forte 0,625 + Cadou 0,25<br />

5 Lentipur + 2,5 + Bacara Forte 0,625 + Cadou 0,25<br />

6 IPU 2,5 + Stomp Aqua 2,5<br />

- 98 -<br />

IA EC 12-13<br />

7 IPU 2,5 + Stomp Aqua 2,5 Axial 0,9<br />

8 Axial 0,9 + Stomp Aqua 2,5<br />

9 Axial 0,9 + Stomp Aqua 2,5 + IPU 1,5<br />

10 Axial 0,9 + Stomp Aqua 2,5 + Lentipur 1,5<br />

11 Ralon S 1,5 + Stomp Aq. 2,5 + Lentipur 1,5<br />

12 Axial 0,9 + Carmina 2,5<br />

Im Schnitt der fünf Standorte Lag der Fuchsschwanzbesatz bei 477 Ähren je m².<br />

Behandelt wurde von Ende September (in den Auflauf) bis Ende Oktober (EC 23-13).<br />

Nachfolgend finden Sie die Wirkung der Maßnahmen links, die daraus resultierenden<br />

Mehrerträge rechts. Die kleinen Balken auf der linken Seite zeigen die<br />

Schwankungsbreite zwischen den Versuchen.


Behandlungstermine Herbst<br />

Bad Lippspringe - DWD (15.09.2009 ... 31.12.2009)<br />

Hauptwerte<br />

Temp.Min.<br />

Sonne (h)<br />

Niederschlag<br />

Datum<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

[°C][mm][m/s][h]<br />

- 99 -<br />

Sep. Oktober November Dezember<br />

1517192123252729<br />

1 3 5 7 9 11131517192123252729311<br />

3 5 7 9 11131517192123252729<br />

1 3 5 7 9 1113151719212325272931<br />

IA<br />

PB<br />

77 %<br />

BN<br />

98 %<br />

Schäden: HX, PB, SO, MK, BN – WG, Ernte 2010<br />

100<br />

Fuchsschwanz 477 Ähren / m² EC 10 EC 12<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

Herold + IPU<br />

Bac F + Cadou<br />

Bac F + Cadou + IPU<br />

Bac F + Cadou + CTU<br />

IPU + Stomp Aq.<br />

IPU + Stomp Aq. Axial<br />

Stomp Aq. + Axial<br />

IPU + Stomp. Aq. + Axial<br />

CTU + Stomp. Aq. + Axial<br />

CTU + Stomp. Aq. + Ra. S.<br />

Carmina + Axial<br />

Ertrag > 55 dt/ha<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

%<br />

84<br />

0 10 20<br />

dt/ha<br />

30 40<br />

70<br />

56<br />

42<br />

28<br />

14<br />

0


14<br />

WG Ernte 2010 - Schäden: HX, PB, SO<br />

12<br />

10 8 6<br />

% Schaden<br />

4<br />

2<br />

0<br />

- 100 -<br />

Aufhellung / Ausdünnung EC 10 EC 12<br />

Herold + IPU<br />

Bac F + Cadou<br />

Bac F + Cadou + IPU<br />

Bac F + Cadou + CTU<br />

IPU + Stomp Aq.<br />

IPU + Stomp Aq. Axial<br />

Stomp Aq. + Axial<br />

IPU + Stomp. Aq. + Axial<br />

CTU + Stomp. Aq. + Axial<br />

CTU + Stomp. Aq. + Ra. S.<br />

Carmina + Axial<br />

Ergebnisse und Rückschlüsse aus den Versuchen<br />

Ertrag > 55 dt/ha<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

0 10 20<br />

dt/ha<br />

30 40<br />

• Beim Vergleich Herold + IPU zu Bacara Forte + Cadou + IPU ergab sich bei<br />

gleicher Wirkung ein Ertragsvorteil für die Herold Kombination von 4,6 dt/ha. Dies<br />

setzt sich zusammen aus folgenden Einzelwerten:<br />

HX + 2,8 dt/ha,<br />

PB + 5,5 dt/ha,<br />

SO + 4,9 dt/ha,<br />

MK + 4,2 dt/ha,<br />

BN + 5,8 dt/ha<br />

In Wintergerste ist daher Herold dem Bacara Forte + Cadou vorzuziehen. Ein<br />

entsprechender Ertragsunterschied fand sich auch gegenüber der Solo<br />

Anwendung von Bacara Forte. Die stärksten sichtbaren Aufhellungen zeigte die<br />

Kombination aus Bacara Forte + Cadou + CTU. Diese ist für Wintergerste sicher<br />

nicht empfehlenswert.<br />

• Gut verträglich zeigten sich wie schon so oft die IPU + Stomp Aqua<br />

Anwendungen. Die beste Wirkung und auch der höchste wirtschaftliche Erfolg<br />

wurde mit der Spritzfolge IPU + Stomp Aqua mit Nachlage von Axial im<br />

Spätherbst erzielt. Die aktuelle Strategie konnte somit untermauert werden.<br />

• Nicht mithalten konnte die zum späten Termin applizierte Kombination aus Axial +<br />

Stomp Aqua. Durch die weitere Beigabe von IPU/CTU verschlechterte sich das<br />

Ergebnis noch ein wenig.<br />

• Ralon Super konnte auch in diesem Herbst Axial nicht gleichwertig ersetzen.<br />

Vergleichsweise positiv schnitt die Mischung aus Carmina + Axial ab. Auf nicht<br />

drainierten Flächen bietet sich Carmina als Unkrautpartner zu Axial durchaus an.


- 101 -<br />

• Nicht in der großen Serie aber aus den sog. Technikervarianten war folgendes zu<br />

entnehmen: Im Märkischen Kreis wurden folgende Behandlungen am 17.11.2009<br />

ausgebracht. Bei vergleichbarer Wirkung waren Unterschiede hinsichtlich der<br />

Schädigung der Gerste in Form von Ausdüngung und beim Ertrag festzustellen:<br />

Herold + IPU: 10 % Ausdünnung an der Kultur, + 32 dt/ha<br />

Bacara Forte Set + IPU: 5 % Ausdünnung an der Kultur, + 28 dt/ha<br />

Malibu + IPU: 11 % Ausdünnung an der Kultur, + 29 dt/ha<br />

• Am Standort HX wurde auch Falcon als Alternative zu Stomp Aqua ausprobiert:<br />

Axial 0,9 + Stomp Aqua 2,5 = 99 % Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz<br />

Axial 0,9 + Falkon 1,0 = 83 % Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz<br />

Es stellte sich heraus, das Falkon an dieser Stelle keine Alternative ist.<br />

Ackerfuchsschwanzbekämpfung in Winterweizen<br />

Versuchsfragen zu diesem Thema wurden an Standorten in den Kreisen Höxter,<br />

Paderborn, Soest, im Märkischen Kreis, im Kreis Coesfeld und am Standort Bonn<br />

bearbeitet. Im Mittel der 6 Versuchsflächen lag der Ackerfuchsschwanzbesatz im Mai<br />

bei 143 Ähren je m². Die Behandlungen erfolgten ab Anfang bis Ende November,<br />

jeweils zum 2-3 Blattstadium der Kultur. Außerhalb dieser Serie wurde Atlantis im<br />

Weizen mit verschiedenen Additiven getestet. Weiterhin aufgeführt ist ein Versuch<br />

zum Einsatz von Traxos im Winterweizen<br />

Versuchsplan:<br />

WW Ackerfuchsschwanzbekämpfung - Ernte 2010<br />

2 Malibu 3,3 + IPU 2,5<br />

3 Stomp Aqua 2,5 + IPU 2,5<br />

4 FCS Pendim. 2,5 + IPU 2,5<br />

5 Axial 50 EC 0,9 + Stomp Aqua 2,5<br />

6 Topik 100 0,5 + Stomp Aqua 2,5<br />

7 Traxos 1,2 + Stomp Aqua 2,5<br />

EC 12-13<br />

8 Traxos 1,2 + Stomp Aqua 2,5 + CTU 1,5<br />

9 Traxos 1,2 + Stomp Aqua 1,25 + Boxer 1,25<br />

10 Lexus 20 g + Stomp Aqua 1,25 + Boxer 1,25


WW 2010 - Behandlungstermine Herbst<br />

- 102 -<br />

Unna - Meteomedia (15.09.2009 ... 15.12.2009)<br />

Hauptwerte<br />

Temp.Max.<br />

Temp.Min.<br />

Sonne (h)<br />

Niederschlag<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Datum<br />

-5<br />

[°C][mm][m/s][h]<br />

Oktober<br />

WW, Ernte 2010 - HX, SO, MK, BN, COE<br />

100<br />

92<br />

93<br />

Fuchsschwanz: 143 Ähren m²<br />

89<br />

81<br />

81<br />

81<br />

80<br />

79<br />

76<br />

67<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

Spätherbst<br />

Malibu + IPU<br />

Stomp Aqua + IPU<br />

Activus SC + IPU<br />

Axial + Stomp A.<br />

Topik + Stomp A.<br />

Traxos + Stomp A.<br />

Oktober November Dez.<br />

Traxos + Stomp A. + CTU<br />

November<br />

SO<br />

65 %<br />

25.09.<br />

COE<br />

73 %<br />

05.10.<br />

Traxos + Stomp A. ½ + Boxer<br />

Lexus + Stomp A. ½ + Boxer<br />

MK<br />

78 %<br />

03.10.<br />

HX<br />

92 %<br />

05.10.<br />

BN<br />

99 %<br />

15.10.<br />

Ertrag > 86 dt/ha<br />

Dezember<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

%<br />

84<br />

0 5 10<br />

dt/ha<br />

15 20<br />

70<br />

56<br />

42<br />

28<br />

14<br />

0


- 103 -<br />

WW, Ernte 2010, Legden, Atlantis + Additiv<br />

Behandlung am 25.03.10<br />

Atlantis 400 g + FHS 1,0<br />

Atlantis 400 g + FHS 0,8<br />

Atlantis 400 g + FHS 0,8 + AHL 30 l<br />

Atlantis 400 g + FHS 0,8 + SSA 10 kg<br />

Atlantis 400 g + FHS 0,8 + AquaFit 0,625 l<br />

Atlantis 400 g + FHS 0,8 + Arma 0,25 l<br />

Atlantis 400 g + FHS 0,8 + Silwet G. 62,5 ml<br />

Atlantis 400 g + FHS 0,8 + Vollmilch 1,0 l<br />

WW, Ernte 2010, COE, SYN<br />

EC 11 EC 11/12 EC 12<br />

15.10. 29.10. 17.11.<br />

Cadou F Set 1,0 + 0,25<br />

Boxer 2,0 + Lexus 20 g<br />

Boxer 2,0 + Malibu 3,0<br />

Cadou F Set 1,0 + 0,25<br />

Herold 0,4 + Traxos 1,0<br />

Boxer 1,5 + Stomp Aq. 1,5 + Traxos 1,0<br />

Falkon 1,0 + Traxos 1,0<br />

Traxos 1,0<br />

Traxos 1,0<br />

0<br />

Fuchsschwanz: 240 Ähren m²<br />

85<br />

89<br />

89<br />

87<br />

94<br />

100<br />

0 20 40 60 80 100<br />

% Wirkung<br />

Fuchsschwanz: 145 Ähren m²<br />

0 20 40 60 80 100<br />

% Wirkung<br />

80<br />

81<br />

84<br />

85<br />

89<br />

89<br />

95<br />

94<br />

97<br />

99


- 104 -<br />

Ergebnisse und Rückschlüsse aus den Versuchen<br />

• Im Vergleich der IPU Kombinationen zeigte Malibu die beste Wirkung. Auch<br />

Activus SC wirkte besser als Stomp Aqua. Activus SC ist vergleichbar mit dem<br />

alten Stomp SC.<br />

• Im Vergleich der reinen Blattherbizide Axial, Topik und Traxos, jeweils in<br />

Kombination mit Stomp Aqua, schnitt Traxos am besten ab.<br />

• Durch die weitere Zumischung von CTU kam es nicht zu negativen Reaktionen.<br />

Die Wirkung stieg leicht an.<br />

• Wurde Stomp Aqua mit 2,5 l/ha durch eine Mischung aus 1,25 l/ha Stomp Aqua +<br />

1,25 l/ha Boxer ersetzt steigerte sich die Fuchsschwanzwirkung von 89 auf 93 %.<br />

• Die Kombination aus Traxos + Stomp Aqua + Boxer konnte insgesamt<br />

überzeugen. Die Unkrautwirkung ist nicht komplett aber besser als beim Einsatz<br />

der Soloprodukte mit doppelter Menge. Die Ertragsergebnisse sind in Ordnung<br />

und ein später Einsatztermin kommt allen drei Produkten entgegen. Auf<br />

drainierten Flächen ist die Mischung durchaus empfehlenswert. Auf undrainierten<br />

Flächen bietet die Zumischung von CTU zum Stomp Aqua bei vergleichbarer<br />

Fuchsschwanzleistung Wirkung gegen Kamille und Kornblume.<br />

• Bei Test der Additive zu Atlantis bestätigte sich, dass derzeit kein Additiv an die<br />

Wirkungsverbesserung durch AHL herankommt.<br />

• Die letzte Abbildung zeigt, dass Traxos am besten spät gespritzt wird.<br />

Mischpartner sind nicht immer von Vorteil. Auf keinen Fall empfehlen sich<br />

Kombinationen mit Falkon.<br />

Windhalmbekämpfung in Triticale<br />

Dabei ging es um den Vergleich bewährter und neuer Möglichkeiten der Windhalm-<br />

und Unkrautbekämpfung in Herbst und Frühjahr. An insgesamt fünf Standorten in<br />

den Kreisen Coesfeld (2x), Warendorf und Münster wurden diese Versuchsfragen<br />

durchgeführt. Die Herbstbehandlungen erfolgten ab dem 20. Oktober bis Mitte<br />

November. Im Frühjahr wurde Anfang April behandelt. Windhalm trat an vielen<br />

Standorten mit durchschnittlich 23 Rispen je m² auf. Die Mehrerträge durch die<br />

Behandlungen betrugen durchschnittlich 11 dt/ha. Auf Grund starker<br />

Ertragsschwankungen innerhalb der Versuche wurden die Ertragsergebnisse der<br />

Einzelvarianten nicht ausgewiesen.


99<br />

100<br />

100<br />

100<br />

98<br />

97<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

92<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

- 105 -<br />

Triticale, COE 1, COE 2, MS, BOR – Ernte 2010<br />

Windhalm: 23 Ähren m² Herbst Frühjahr<br />

Bacara Forte 0,8<br />

Herold SC 0,35<br />

Falkon 0,6 + Malibu 1,5<br />

Carmina 1,0 + Malibu 1,5<br />

Carmina 2,5<br />

Sumimax 50 g<br />

Wirkung COE 1, WAF – Ernte 2010<br />

100<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

Sumimax 50 g + Carmina 0,75<br />

Sumimax 50 g + Herold 0,15<br />

Broadway 130 g<br />

Brodw. ½ + Husar ½<br />

Brodw. ½ + IPU 2,0<br />

Jährige Rispe 4 % DG 20.05. Herbst Frühjahr<br />

Bacara Forte 0,8<br />

Herold SC 0,35<br />

Falkon 0,6 + Malibu 1,5<br />

Carmina 1,0 + Malibu 1,5<br />

Carmina 2,5<br />

Sumimax 50 g<br />

Sumimax 50 g + Carmina 0,75<br />

Sumimax 50 g + Herold 0,15<br />

Broadway 130 g<br />

Brodw. ½ + Husar ½<br />

Brodw. ½ + IPU 2,0<br />

Ertrag > 57 dt/ha<br />

wirtschaftlicher Mehrertrag<br />

Starke Varianz in den Versuchen,<br />

deshalb Mittelwert gebildet<br />

0 5 10<br />

dt/ha<br />

15 20<br />

Taubnessel 6 % DG 20.05.<br />

0 20 40 60 80 100<br />

% Wirkung


Wirkung COE 1, WAF – Ernte 2010<br />

100<br />

Storchschnabel 14 % DG 20.05.<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

- 106 -<br />

Herbst Frühjahr<br />

Bacara Forte 0,8<br />

Herold SC 0,35<br />

Falkon 0,6 + Malibu 1,5<br />

Carmina 1,0 + Malibu 1,5<br />

Carmina 2,5<br />

Sumimax 50 g<br />

Sumimax 50 g + Carmina 0,75<br />

Sumimax 50 g + Herold 0,15<br />

Broadway 130 g<br />

Brodw. ½ + Husar ½<br />

Brodw. ½ + IPU 2,0<br />

Ergebnisse und Rückschlüsse aus den Versuchen<br />

Vogelmiere 9 % DG 20.05.<br />

0 20 40 60 80 100<br />

% Wirkung<br />

• Unter den Witterungsbedingungen des Jahres 2010 führte bereits der geringe<br />

Windhalmbesatz von 23 Rispen je m² zu Mehrerträgen von 11 dt/ha. Nach Abzug<br />

der Kosten für Präparat und Durchfahrt blieb bei einem angenommenen<br />

Getreidepreis von 16 €/dt noch ein wirtschaftlicher Mehrertrag von 8,2 dt/ha.<br />

• Die angestrebte 100 %ige Windhalmwirkung wurde im Herbst nur dort erreicht wo<br />

eine ausreichende Flufenacetmenge in Form von Herold bzw. Malibu eingesetzt<br />

bzw. zugefügt wurde.<br />

• Sumimax im Soloeinsatz war überfordert. In Mischung mit einer kleinen Menge<br />

Herold war die Wirkung gut.<br />

• Die Frühjahrsvarianten auf Basis von Broadway zeigten eine sehr gute Wirkung.<br />

• Auch gegen Jährige Rispe waren 130 g/ha Broadway + FHS oft ausreichend. Bei<br />

starkem Auftreten dieses Ungrases empfiehlt es sich die Aufwandmenge auf<br />

150 g/ha + FHS zu erhöhen. In extremem Fällen ist der Zusatz von Husar<br />

möglich. Die Präparate ergänzen sich in der Wirkung. IPU-haltige Mittel sind<br />

dagegen weniger geeignet. So war in anderen Versuchen zu beobachten, dass<br />

die Wirkung von Broadway gegen Kamille durch Zusatz von IPU abnimmt.<br />

• Am Standort Warendorf konnte die überragende Wirkung von Broadway gegen<br />

Storchschnabel nachvollzogen werden. Am Standort war der rundblättrige<br />

Storchschnabel dominierend.<br />

• Die letzte Abbildung zeigt ein Einzelergebnis von einem Resistenzstandort in<br />

Merfeld (Kreis Coesfeld). In einer Mais-Getreide Fruchtfolge wurde der Windhalm<br />

in den letzten Jahren im Getreide auf Basis von ALS-Hemmern (z.B. Husar) im<br />

Frühjahr bekämpft. Hier wirken mittlerweile alle ALS Hemmer, zu denen auch<br />

Broadway gehört, nicht mehr ausreichend. Auch das Herbstprodukt Falkon mit


- 107 -<br />

dem ALS-Hemmer Penoxulam steht auf diesen Standorten auf verlorenem<br />

Posten. Sicher wirksam sind Kombinationen auf Basis von Flufenacet im Herbst.<br />

Im Frühjahr bietet derzeit noch Axial die beste Wirkungssicherheit.<br />

Windhalm auf Resistenzstandort – Merfeld 09/10, WR<br />

100<br />

Windhalm: 370 Ähren m² Herbst Frühjahr<br />

80<br />

60 40<br />

% Wirkung<br />

20<br />

0<br />

Bacara Forte 1,0<br />

Herold 0,4<br />

IPU 2,0 + Stomp Aqua 2,0<br />

Sumimax 60 g + Herold 0,15<br />

Falkon 1,0<br />

Falkon 0,6 + Malibu 1,5<br />

Husar 100 ml + Mero<br />

Atlantis 1,2 l<br />

Broadw. 130 g + FHS<br />

Axial 0,9 + Ariane 1,0<br />

Ertrag > 55 dt/ha<br />

0 5 10 15<br />

dt/ha<br />

20 25<br />

Vergleich verschiedener Ackerfuchsschwanzherkünfte im Freiland<br />

In diesem Freilandversuch wurden am 29.09.2009 auf einem lehmigen Sandboden<br />

Ackerfuchsschwanzherkünfte aus den Kreisen Warendorf, Coesfeld, Bonn, der West-<br />

und Ostküste Schleswig-Hosteins sowie einer sensitiven Vergleichsvariante (Appel)<br />

ausgedrillt. Je Herkunft wurden 30 m² zusammen mit Weizen bestellt.<br />

Die Aussaat erfolgte mit doppelter Überfahrt. Die Saattiefe betrug in der ersten<br />

Überfahrt 2,5 in der zweiten Überfahrt 1,5 cm. Quer zu den Sähstreifen wurden am<br />

14.10.2009 in EC 00-10 die Herbizide Cadou SC, Herold, Stomp Aqua, Boxer und<br />

IPU appliziert. Am 18.11.2010 in EC 12-13 erfolgte eine Behandlung mit Kerb Flo.<br />

Die Frühjahrsprodukte Atlantis OD, Roundup Ultra Max, Targa Super, Focus Ultra,<br />

Select 240 EC und Motivell kamen am 27.04.2010 in EC 29 zur Anwendung. Bei der<br />

Untersuchung ging es in erster Linie um folgende Frage: Gibt es zwischen<br />

Ackerfuchsschwanzherkünften bei gleichen Umweltbedingungen deutliche<br />

Unterschiede in der Empfindlichkeit gegenüber Bodenherbiziden. Besondere<br />

Bedeutung auch im Rahmen eines Resistenzmanagements kommt hier den<br />

Wirkstoffen Flufenacet (Cadou SC) und Propyzamid (Kerb Flo) zu.<br />

Der Auflauf in den Parzellen war gleichmäßig. Auch die Anzahl an Pflanzen je m² war<br />

über die Versuchsfläche und zwischen den Herkünften vergleichbar. Die Ergebnisse<br />

der Abschlussbonitur sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. In der Kerb Flo<br />

Variante waren ausgangs Winter sämtliche Ackerfuchsschwanzherkünfte zu 100 %<br />

bekämpft. Im Laufe der Vegetation kam es mangels Kulturbedeckung zu Neulauf.<br />

Dieser wurde bei der Auswertung außer Acht gelassen.


- 108 -<br />

Verschiedene<br />

Ackerfuchsschwanzherkünfte<br />

in Längsrichtung ausgedrillt.<br />

Die Behandlungen mit den<br />

verschiedenen Herbiziden<br />

erfolgten quer dazu.<br />

Wirkung gegen verschiedene Ackerfuchsschwanzherkünfte am 16.06.2010<br />

Termin<br />

Herbst<br />

Frühjahr<br />

Varianten<br />

(Aufwandmengen je ha)<br />

Appel <br />

Warendorf <br />

Westküste <br />

Ostküste <br />

Coesfeld<br />

Bonn<br />

Kontrolle (Anzahl Ähren je m²) 300 430 380 430 380 400<br />

Cadou SC 0,5 l 100 90 90 80 90 100<br />

Herold SC 0,6 l 100 95 97 85 97 100<br />

Stomp Aqua 4,0 l 80 0 10 10 10 60<br />

Boxer 4,0 l 80 0 0 0 0 70<br />

IPU 3,0 l 70 0 70 50 40 60<br />

Kerb Flo 1,5 l 100 100 100 100 100 100<br />

Atlantis OD 1,2 l 98 40 80 85 75 98<br />

Roundup Ultra Max 2,0 100 100 100 100 100 100<br />

Targa Super 1,0 100 98 65 15 95 100<br />

Focus Ultra 2,5 100 100 75 15 99 100<br />

Select 240 + Öl 0,5 + 1,0 l 100 100 85 70 100 100<br />

Neben der sensitiven Herkunft Appel waren auch die Ackerfuchsschwanzpflanzen<br />

der Herkunft Bonn noch einfach zu kontrollieren. Der Standort (sL) wird extensiv<br />

bewirtschaftet. Zur Ungrasbekämpfung wurde bislang zumeist Kombinationen aus<br />

IPU + Stomp SC genutzt.<br />

Bei den Standorten Warendorf, Westküste, Ostküste und Coesfeld handelt es sich im<br />

schwere Ton- bzw. Marschböden. In der Fruchtfolge dominiert Getreide und<br />

Fuchsschwanz ist auf diesen Standorten seit mehreren Jahrzehnten zu Haus. Bei<br />

Ackerfuchsschwanzproben vom Standorte Warendorf wurde in 2009 eine


- 109 -<br />

metabolische Resistenz gegenüber Atlantis festgestellt. Auch gegenüber Flufenacet<br />

zeigte die Population in Topfversuchen von Herrn Prof. Dr. Petersen (2009) eine<br />

geringe Empfindlichkeit. Die spiegelt sich auch in unserem Freilandversuch wieder.<br />

Am Standort Coesfeld lag der Wirkungsgrad von Flufenacetvarianten in der Saison<br />

2008/2009 bei 20 % und selbst mit der Nachlage von 500 g/ha Atlantis + 30 l/ha AHL<br />

gelang keine 100 %ige Bekämpfung. Am Standort Ostküste wurde aufgelaufener<br />

Fuchsschwanz in der Vergangenheit vornehmlich mit ACC-Hemmern (Fops und<br />

Dims) bekämpft. Auf dieser Fläche wurde Atlantis bislang nicht eingesetzt.<br />

Die Herkünfte Warendorf, Westküste, Ostküste und Coesfeld zeigten sich gegenüber<br />

Flufenacet weniger empfindlich. Zudem war festzustellen, dass „kräftige“ Herkünfte<br />

Wirkstoffe unterschiedlicher Wirkklassen abbauen, auch dann wenn sie bislang nicht<br />

damit in „Kontakt“ gekommen sind.<br />

Die Resultate des vorgestellten Feldversuches stehen in Übereinstimmung mit den<br />

Ergebnissen von MOSS & Hull (2009).<br />

Es wird deutlich, dass die Möglichkeit eines Wirkstoffmangements begrenzt. Eine<br />

100 %ige Bekämpfung aller Herkünfte gelang nur noch mit Roundup Ultra Max und<br />

Kerb Floh.<br />

Behandlungen von<br />

links nach rechts:<br />

Kerb Flo, Kontrolle, Atlantis,<br />

Roundup Ultra Max,<br />

Targa Super, Kontrolle,<br />

Focus Ultra<br />

Unser Dank gilt den Kollegen aus Schleswig-Holstein für die Einsendung von<br />

Ackerfuchsschwanzsamen.<br />

(G. Klingenhagen)<br />

5.1.3 Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau<br />

5.1.3.1 Wirksamkeitsversuche<br />

Die nachfolgend aufgeführten Versuchsreihen wurden mit unterschiedlicher Anzahl<br />

an Versuchsgliedern durchgeführt. Insgesamt wurden 121 Varianten angelegt.<br />

Zulassungsversuche:<br />

Kohlfliege an Chinakohl/Freiland<br />

Spinnmilben an Gurke/Gewächshaus<br />

Echter Mehltau an Tomate/Gewächshaus<br />

Kraut- und Braunfäule an Tomate/Freiland<br />

Stemphylium-Blattflecken an Spargel/Freiland


- 110 -<br />

Auftragsversuche:<br />

Kohlhernie an Blumenkohl/Weißkoh/Freiland<br />

Thrips an Porree/Freiland<br />

Weiße Fliege an Grünkohl/Freiland<br />

Weiße Fliege an Wirsing/Freiland<br />

Blattflecken an Weißkohl/Freiland<br />

Blattflecken an Möhre/Freiland<br />

Herbizidverträglichkeit an Weiß-, Rot-, Wirsingkohl/Freiland<br />

Herbizidverträglichkeit an Kohlrabi, PakChoi, Grünkohl/Freiland<br />

Herbizidverträglichkeit an Rot-, China-, Grünkohl/Freiland<br />

Herbizidverträglichkeit an Brokkoli, Wirsing, Weißkohl/Freiland<br />

Septoria-Blattflecken an Sellerie/Freiland<br />

Alternaria-Blattflecken an Möhre/Freiland<br />

Demonstrations- und Informationsversuche:<br />

Thrips an Porree/Freiland<br />

Nematoden an Möhre/Gewächshaus<br />

Auflaufkrankheiten an Dicke Bohne<br />

Stemphylium-Blattflecken an Spargel/Freiland<br />

Echter Mehltau an Tomate/Gewächshaus<br />

Spinnmilben an Gurke/Gewächshaus<br />

Herbizidverträglichkeit an Dill/Freiland<br />

Herbizidverträglichkeit an Schnittlauch/Freiland<br />

Herbizidverträglichkeit an Thymian/Freiland<br />

Herbizidverträglichkeit an Petersilie/Freiland<br />

5.1.3.2 Rückstandsversuche nach GLP und GEP<br />

Rückstandsversuche nach GLP<br />

(E. Große Wietfeld, B. Hartung)<br />

Pyrinex gegen beißende Insekten an Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />

BAS 65 300 F gegen Falschen Mehltau an Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />

Spectrum gegen Unkräuter in Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />

Mavrik gegen beißende und saugende Insekten an Brokkoli im Freiland (1 Versuch)<br />

Pyrinex gegen beißende Insekten an Brokkoli im Freiland (1 Versuch)<br />

BAS 65 300 F gegen Falschen Mehltau an Brokkoli im Freiland (2 Versuche)<br />

Spectrum gegen Unkräuter in Brokkoli im Freiland (2 Versuche)<br />

Butisan gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Freiland (1 Versuch)<br />

Patoran gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Freiland (1 Versuch)<br />

Previcur Energy gegen Auflaufkrankheiten in Knollenfenchel-Jungpflanzen<br />

(1 Versuch)<br />

Spectrum gegen Unkräuter in Grünkohl im Freiland (2 Versuche)<br />

Select gegen Ungräser in Kohlrabi im Freiland (1 Versuch)<br />

Pyrinex gegen beißende Insekten an Kohlrabi im Freiland (1 Versuch)<br />

Mavrik gegen beißende und saugende Insekten an Kohlrabi im Freiland (1 Versuch)<br />

Perfekthion gegen saugende Insekten, Kohlfliege und Minierfliege an Kohlrabi im<br />

Freiland (1 Versuch)<br />

Select gegen Ungräser in Petersilie im Freiland (2 Versuche)<br />

Talstar gegen beißende und saugende Insekten an Petersilie im Freiland (1 Versuch)


- 111 -<br />

Stomp Aqua gegen Unkräuter in Petersilie im Freiland (1 Versuch)<br />

Kumulus WG gegen Echten Mehltau in Petersilie im Freiland (1 Versuch)<br />

Ridomil Gold Combi gegen Falschen Mehltau an Radies im Freiland (1 Versuch)<br />

Select gegen Ungräser an Rosenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />

Mavrik gegen beißende und saugende Insekten an Rosenkohl im Freiland<br />

(1 Versuch)<br />

SYD 21 680 F gegen pilzliche Blattflecken Rucola im Freiland (1 Versuch)<br />

SYD 21 680 F gegen pilzliche Blattflecken und Rhizoctonia an Lollo Rossa Salat im<br />

Freiland (1 Versuch)<br />

Perfekthion gegen Zwiebelfliege, Minierfliege und saugende Insekten an Schnittlauch<br />

im Freiland (1 Versuch)<br />

Butisan gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Gewächshaus (1 Versuch)<br />

Patoran gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Gewächshaus (1 Versuch)<br />

Pirimor Granulat gegen Blattläuse an Petersilie im Gewächshaus (1 Versuch)<br />

Pirimor Granulat gegen Blattläuse an Radies im Gewächshaus (1 Versuch)<br />

(P. Garcia, Dr. M. Hamacher)<br />

Rückstandsversuche nach GEP<br />

Forum / Ridomil Gold Combi / Ridomil Gold MZ gegen Weißen Rost an Stielmus<br />

(2 Versuche)<br />

Perfekthion gegen Kleine Kohlfliege an Grünkohl (2 Versuche)<br />

SpinTor gegen Minierfliegen an Grünkohl (2 Versuche)<br />

Movento gegen Weiße Fliege an Grünkohl (2 Versuche)<br />

Butisan gegen Unkräuter an Stielmus (1 Versuch)<br />

Effigo gegen Unkräuter an Stielmus (1 Versuch)<br />

Vertimec gegen Minierfliegen an Stielmus (2 Versuche)<br />

Flordimex zur Reifbeschleunigung an Tomate/Gewächshaus (1Versuch)<br />

Strategieversuch an Salat/Gewächshaus (1 Versuch)<br />

Dantop gegen saugende Insekten an Wirsing (1 Versuch)<br />

Dantop gegen saugende Insekten an Brokkoli (1 Versuch)<br />

Dantop gegen saugende Insekten in Grünkohl im Freiland (2 Versuche)<br />

Spectrum gegen Unkräuter in Rosenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />

Mospilan SG gegen saugende Insekten an Rosenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />

Ordoval gegen Spinnmilben an Bleichsellerie im Freiland (1 Versuch)<br />

Mospilan SG gegen Weiße Fliege in Tomaten im Gewächshaus (2 Versuche)<br />

(E. Große Wietfeld, B. Hartung)<br />

5.1.3.3 Forschungsprojekt Verringerung von<br />

Höchstmengenüberschreitungen<br />

Auch im Jahre 2010 wurde das Forschungsprojekt Versuche zur Verringerung von<br />

Höchstmengenüberschreitungen fortgesetzt. Ziel dieses Projektes ist es, in<br />

verschiedenen Gemüse- und Obstkulturen die Parameter Produktwahl, minimale<br />

erforderliche Aufwandmenge, Einsatzzeitpunkt, Behandlungswiederholung, Wartezeit<br />

zu ermitteln. Den Anbauern wird mit diesen, für die Pflanzenproduktion essentiellen<br />

Parametern die Möglichkeit gegeben, sowohl eine sichere Schädlingsbekämpfung<br />

vorzunehmen als auch qualitativ hochwertiges, rückstandsfreies Obst bzw. Gemüse<br />

zu ernten. Dazu sind vielfältige Rückstandsversuche und -analysen im Gemüsebau<br />

sowie im Obstbau vonnöten. Mit diesen Ergebnissen sind die Anbauer in der Lage,


- 112 -<br />

Pflanzenschutzmittel so gezielt einzusetzen, dass Höchstmengenüberschreitungen<br />

verhindert werden.<br />

Mit dem Projekt soll ein Beitrag zum „Reduktionsprogramm chemischer<br />

Pflanzenschutz“ des Bundes und der Länder geleistet werden, welches u.a. das Ziel<br />

verfolgt, den Anteil Höchstmengenüberschreitungen bei Kontrollen pflanzlicher<br />

Erzeugnisse auf unter 1 % zu senken. Ziel des Projektes ist es weiterhin, die<br />

gewonnen Daten aktuell den Anbauern in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Im Jahr 2010 wurden verschiedenste Versuche durchgeführt, um durch Zulassung<br />

oder Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln nicht abgedeckte Anwendungsgebiete<br />

wichtiger rheinischer Gemüse- und Obstkulturen zu schließen und somit eine<br />

Höchstmengenüberschreitung zu verhindern.<br />

(Dr. M. Hamacher, J. Keßler)<br />

5.1.4 Amtliche Mittelprüfung im Obstbau<br />

Die Versuche im Obstbau wurden von Versuchsteams in Bonn und Münster auf<br />

eigenen Versuchsflächen, an den Gartenbauzentren und in Praxisbetrieben<br />

durchgeführt. In 2010 wurden Versuche im Rahmen der amtliche Mittelprüfung und<br />

des Arbeitskreis-Lückenindikation (AK-Lück) angelegt.<br />

Die Durchführung der Versuche erfolgt nach den Standards der „Guten<br />

Experimentellen Praxis“ (GEP) oder „Guten Labor Praxis“ (GLP). Entsprechende<br />

Vorgaben und Standardarbeitsanweisungen werden im Hause bearbeitet.<br />

Die Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau hat sich in den<br />

zurückliegenden Jahren verbessert, aber es ergeben sich auch immer wieder neue<br />

Lücken. Deshalb arbeitete der Pflanzenschutzdienstes NRW weiter intensiv in dem<br />

bundesweiten Arbeitskreis-Lückenindikation mit. Durch Wirksamkeits- und<br />

Rückstandsversuche wurden auch 2010 die Grundlage für neue Genehmigungen<br />

und Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln geschaffen.<br />

Für den Arbeitskreis-Lückenindikation wurden 15 Versuche mit 58 Prüfgliedern für<br />

Wirksamkeit und Rückstandsuntersuchungen an Sauerkirschen, Himbeeren,<br />

Brombeeren und Schwarzen Johannisbeeren im Gewächshaus und Freiland nach<br />

GEP bzw. GLP erfolgreich durchgeführt. Die Ergebnisse wurden dem Arbeitskreis<br />

Lückenindikation zur Verfügung gestellt, damit es dadurch zu einer<br />

Zulassungserweiterung nach § 18a und § 18b Pflanzenschutzgesetz kommen kann<br />

und gravierende Lücken im Obstbau geschlossen werden können. Im Fachbereich<br />

wurden in 2010 weiter zahlreiche amtliche und orientierende Prüfungen für die<br />

Bereiche Obstbau und Haus- und Hobbygarten durchgeführt. Alle Versuche wurden<br />

nach der Guten Experimentellen Praxis (GEP) durchgeführt.<br />

Für Zulassungsprüfungen wurden 12 Versuche mit 59 Prüfgliedern durchgeführt:<br />

Insektizide und Akarizide:<br />

• Apfelwickler an Kernobst<br />

• Blatt- und Blutläuse an Kernobst<br />

• Komma-Schildläuse an Kernobst<br />

• Spinnmilben an Kernobst und Erdbeere


- 113 -<br />

Fungizide:<br />

• Lagerfäulen, Schorf und Mehltau an Apfel<br />

• Sprühflecken an Kirschen<br />

• Botrytis und Mehltau an Erdbeeren<br />

Herbizide im Obstbau<br />

Zur orientierenden Mittelprüfung wurden 34 Versuche mit 51 Versuchsgliedern<br />

durchgeführt.<br />

(Dr. A. Engel, R. Jung, I. Rövekamp-Stroop)<br />

5.1.5 Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau<br />

Versuche im Zierpflanzenbau Bonn<br />

Im Fachbereich Zierpflanzenbau wurden zahlreiche Prüfungen im Rahmen der<br />

Amtlichen Mittelprüfung durchgeführt. Alle Versuche sind nach GEP-Standard (Guten<br />

Experimentellen Praxis) erfolgt. Insgesamt sind im Jahr 2010 folgende Versuche<br />

durchgeführt worden (siehe Tabelle):<br />

Amtliche Mittelprüfung 2010 (durchgeführte Versuche)<br />

Insektizide Anzahl VG<br />

Spinnmilben an Violen, UG 8<br />

Spinnmilben an Violen, UG 4<br />

Spinnmilben an Violen, UG 4<br />

Blattfressende Käfer an Malven, FR 5<br />

Weiße Fliege an Fuchsien, UG 5<br />

Trauchermücken an Antirrhinum, UG 4<br />

Schmieläuse an Schefflera, UG 5<br />

Molluskizide<br />

Schnecken in Tagetes, FR 6<br />

Schnecken in Salat, FR 3<br />

Schnecken in Salat, FR 5<br />

Fungizide<br />

Xanthomonas an Pelargonien, FR 5<br />

Herbizide<br />

Unkräuter Wege/Plätze 5<br />

Neueinsaat Rasen 5<br />

Breitblättrige Unkräuter im Rasen 9<br />

Moos im Rasen 3


AK-Lück Versuche<br />

- 114 -<br />

Fungizide<br />

Rost an Antirrhinum, FR 4<br />

Blattflecken an Nelken, FR 4<br />

Verträglichkeit Centaurea, UG 4<br />

Echter Mehltau an Centaurea, FR 4<br />

Wachstumsregler<br />

Bei Tulpen Versuch I 4<br />

Bei Tulpen Versuch II 4<br />

Bei Oxalis 4<br />

Herbizide<br />

Unkräuter Calluna 5<br />

Unkräuter Erica 5<br />

Insektizide<br />

Weiße Fliege an Fuchsien, UG 3<br />

Versuche insgesamt:<br />

Mittelprüfung: 15 Versuche mit 76 Versuchgliedern<br />

AK-Lück: 10 Versuche mit 41 Versuchsgliedern<br />

(R. Wilke)


- 115 -<br />

6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz<br />

6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen<br />

unter Glas<br />

Praxisversuch: Biologische Bekämpfung von Tetranychus urticae bei der<br />

Kultur von Dipladenien<br />

Dipladenia oder Mandevilla-Arten stammen aus den tropischen Klimazonen<br />

Amerikas. Die hier kultivierten Arten sind Kletterpflanzen, die einen weißen, giftigen<br />

Milchsaft enthalten.<br />

In den letzten Jahren hat die Kultur von Dipladenien am unteren Niederrhein stark<br />

zugenommen. Sie werden als kleine Pflanzen im elf bis zwölf Zentimeter großen<br />

Topf oder in Containern mit oder ohne Rankgitter kultiviert.<br />

Neben Weißen Fliegen (Trialeurodes vaporariorum, Bemisia tabaci), Wollläusen<br />

(Planococcus citrii, Planococcus longispinus) und verschiedenen Schildlausarten ist<br />

vor allem die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) als Schädling in der Kultur<br />

zu finden. Sie verursacht durch ihre Saugtätigkeit auf der Blattunterseite kleine<br />

Verkorkungen und blattoberseits Vergilbungen des Blattgewebes. Bei starkem Befall<br />

vergilbt das Blatt komplett, verbräunt und fällt letztendlich ab.<br />

Mandevilla-Jungpflanzen werden vorwiegend in südlichen Ländern kultiviert, in<br />

denen die Probleme bei der Bekämpfung tierischer Schaderregern häufig größer sind<br />

als in unseren Breiten. Aus diesem Grund sind die Jungpflanzen oft mit Wirkstoffen<br />

von Pflanzenschutzmitteln belastet, die eine lang anhaltende negative Wirkung auf<br />

Nützlinge haben. Gleichzeitig ergeben sich durch die Dichte und Größe der Pflanzen<br />

große Probleme bei der Bekämpfung von Spinnmilben und anderen Schädlingen, da<br />

die Applikation von Pflanzenschutzmitteln in solchen Pflanzenbeständen schwierig<br />

ist. Häufige Einsätze verschiedener Akarizide sind in der gärtnerischen Praxis üblich,<br />

um Dipladenien in entsprechender Qualität für den Markt zu produzieren.<br />

In einem niederrheinischen Praxisbetrieb wurde ab Ende des Jahres 2009 bis zum<br />

Sommer 2010 ein Versuch zur biologischen Bekämpfung von Spinnmilben<br />

durchgeführt. Im Vorjahr konnten etwa dreißig Prozent des Pflanzenbestandes<br />

aufgrund des Spinnmilbenbefalls nicht vermarktet werden, obwohl häufige und<br />

regelmäßige Maßnahmen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln erfolgten. Zur<br />

Bekämpfung der Spinnmilben wurden die beiden Raubmilbenarten Phytoseiulus<br />

persimilis und Amblyseius californicus eingesetzt.<br />

Kultursituation und Nützlingseinsatz<br />

Die Jungpflanzen stammten aus der Sundaville-Serie und wurden Mitte August in 20<br />

cm große Töpfe getopft und in zwei Gewächshäusern auf Mobiltische gestellt. Um zu<br />

gewährleisten, dass die Pflanzen keine Rückstände chemischer Pflanzenschutzmittel<br />

enthielten, wurde bis zum ersten Nützlingseinsatz acht Wochen gewartet. In diesem<br />

Zeitraum wurden die Pflanzen mit verschiedenen Akariziden behandelt, um die<br />

vorhandenen Spinnmilben zu bekämpfen. Die entsprechende Wartezeit bis zum<br />

ersten Nützlingseinsatz wurde bei der Auswahl der Pflanzenschutzmittel<br />

berücksichtigt.<br />

Zum Einwurzeln der Jungpflanzen lagen die Temperaturen zwischen 20°C und 24°C,<br />

danach wurden die Temperaturen auf Temperaturen zwischen 18°C bis 20°C<br />

abgesenkt. Die Überwinterung der Pflanzen erfolgte bei 12°C. Ab Mitte Januar<br />

erhielten die Pflanzen eine Zusatzbelichtung.


- 116 -<br />

Die biologische Bekämpfung der Spinnmilben erfolgte mit den beiden<br />

Raubmilbenarten Phytoseiulus persimilis und Amblyseius californicus. Amblyseius<br />

californicus wurde nur ein Mal in einer Menge von 12 Tieren/m² in Kalenderwoche 13<br />

eingesetzt. Phytoseiulus persimilis wurde insgesamt sechzehn Mal mit je<br />

10 Tieren/m² bis Anfang Mai freigelassen. Da die Dipladenien ab Mai vermarktet<br />

wurden und der Pflanzenbestand immer lückenhafter wurde, war die Ausbringung<br />

von Phytoseiulus persimilis ab Mitte Mai nicht mehr sinnvoll. Deshalb erfolgte bis<br />

zum Verkauf der Pflanzen kein weiterer Nützlingseinsatz mehr, sondern sie wurden<br />

bis zu ihrem Verkauf Mitte Juni regelmäßig mit verschiedenen Akariziden zur<br />

Bekämpfung der Spinnmilben behandelt.<br />

Die Kosten des Raubmilbeneinsatzes betrugen 0,20 € pro Pflanze für den gesamten<br />

Kulturzeitraum. Dabei ist sind die Mehrwertsteuer, sowie die Arbeits- und<br />

Versandkosten nicht berücksichtigt.<br />

Kontrolle<br />

Zur Kontrolle des Spinnmilbenbefalls und des Verhältnisses der Nützlinge und<br />

Schädlinge wurden in der Regel wöchentliche Kontrollen der Pflanzen durchgeführt.<br />

Dabei wurden Blätter mit Symptomen eines Spinnmilbenschadens entnommen und<br />

mit Hilfe einer Lupe auf vorhandene Spinnmilben und Raubmilben durchgeführt.<br />

Ergebnis<br />

In Kalenderwoche 40 waren 8 % der entnommenen Dipladenienblätter mit<br />

Befallssymptomen mit lebenden Spinnmilben besetzt. Auf der Hälfte der Blätter<br />

waren auch Phytoseiulus-Raubmilben zu finden. Insgesamt sahen die Pflanzen gut<br />

aus, das Befallsniveau wurde niedrig beurteilt. Bis zur Kalenderwoche 49 waren auf<br />

18 % der Blattproben vereinzelt Spinnmilben zu finden. Die Anzahl der Blattproben<br />

stieg mit zeitlicher Verzögerung an. In den Monaten Januar und Februar war der<br />

Befall eher rückläufig, mit Ausnahme der Kalenderwoche 5. Obwohl auch zu diesem<br />

Zeitpunkt erneut Raubmilben freigelassen wurden, konnten die Nützlinge in den<br />

nächsten vier Wochen nicht auf den Blattproben wieder gefunden werden.<br />

Entscheidend war der sinkende Befall mit Spinnmilben.


45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

% Blätter<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

- 117 -<br />

In Kalenderwoche 11 waren erneut Spinnmilben auf den Blattproben zu beobachten,<br />

so dass eine weitere Blockfreilassung von Phytoseiulus persimilis erfolgte und wegen<br />

der steigenden Temperaturen im Gewächshaus ein Mal Amblyseius californicus<br />

gestreut wurde. Nach diesem Nützlingseinsatz, fielen häufig tote Spinnmilben auf<br />

den Blattproben auf. Deshalb wurden sie bei den Bonituren ab diesem Termin<br />

miterfasst. In den folgenden Wochen zeigte sich, dass die Mehrzahl der Blätter mit<br />

Befallssymptomen eines Spinnmilbenbefalls mit toten Spinnmilben besetzt war. Der<br />

Anteil der Blattproben mit Raubmilben stieg jedoch nicht an und blieb während der<br />

gesamten Kulturdauer unter 10 %. Die restliche Kulturdauer konnte der<br />

Spinnmilbenbefall mit einem Spritzblock von drei Insektizidbehandlungen mit gutem<br />

Erfolg bekämpft werden. Mit Ausnahme weniger Einzelpflanzen, wurde der gesamte<br />

Dipladenienbestand ohne deutliche Befallssymptome in guter Qualität verkauft.<br />

Fazit<br />

Ergebnis der Spinnmilbenbonitur bei Dipladenien (Haus 14)<br />

Einsatz von 10 Phytoseiulus persimilis/m² Einsatz von 12 Amblyseius/m²<br />

californicus/m²<br />

Prozent Blätter mit Spinnmilben<br />

Prozent Blätter mit Raubmilben<br />

Prozent Blätter mit toten Spinnmilben<br />

40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 1 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Kalenderwoche<br />

Durch den Einsatz der beiden Raubmilbenarten, Amblyseius cucumeris und<br />

Phytoseiulus persimilis, konnte die Gemeine Spinnmilbe, Tetranychus urticae, bei<br />

der Kultur von Dipladenien erfolgreich bekämpft werden. Der Einsatz chemischer<br />

Pflanzenschutzmittel wurde in erheblichem Umfang reduziert. Die Nützlinge bieten<br />

außerdem den Vorteil, dass sie auch versteckt sitzende Spinnmilben in Bereichen<br />

des Pflanzenbestandes erfassen, die mit chemischen Pflanzenschutzmitteln nicht<br />

erreicht werden können. Der Arbeitsaufwand für die Verteilung der Raubmilben war<br />

mit dem einer Pflanzenschutzmittelapplikation vergleichbar. Die Verteilung der<br />

Nützlinge könnte jedoch zukünftig mit der Verwendung technischer Geräte optimiert<br />

werden.<br />

(M. Ruisinger)


- 118 -<br />

Essbare Zierpflanzen unter verschiedenen Bedachungsmaterialien und deren<br />

Einfluss auf die Entwicklung von Schad- und Nutzorganismen<br />

In der Lehr- und Versuchsanstalt in Straelen wurde in Zusammenarbeit mit dem<br />

Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> der Einfluss verschiedener<br />

Bedachungsmaterialien auf die Entwicklung von Schad- und Nutzorganismen an<br />

fünfundzwanzig verschiedenen Paprikasorten, Lavendel, Thymian, Salbei,<br />

Helichrysum, Santolina und Salvia untersucht.<br />

Zusätzlich wurde ein Vergleich der beiden Raubmilbenarten Amblyseius cucumeris<br />

und Amblyseius swirskii bei der Bekämpfung von Thripsen angestellt.<br />

Versuchsbeschreibung<br />

Alle Pflanzen wurden in Kalenderwoche 14 getopft und in die vier verschiedenen<br />

Gewächshausabteilungen mit unterschiedlichen Bedachungsmaterialien gestellt. Im<br />

Test waren eine Eindeckung aus Stegdoppelplatten, Microstrukturiertes Weißglas,<br />

Efte- Doppelfolie und normale Einfachverglasung.<br />

Bedachungsmaterial in den Gewächshäusern<br />

Gw 21 Stegdoppelplatte (Alltop)<br />

Gw 22 Microstrukturiertes Weißglas<br />

Gw 23 Efte- Doppelfolie<br />

Gw 24 Normale Einfachverglasung<br />

In Isolierkäfigen erfolgte die Infektion mit Weißen Fliegen (Bemisia tabaci und<br />

Trialeurodes vaporariorum) an vier Salbeipflanzen, von denen je eine Pflanze nach<br />

erfolgter Infektion in die Salbeibestände der einzelnen Gewächshausabteilungen<br />

umgesetzt wurde.<br />

Ein Drittel der Capsicum-Sorten wurde im Abstand von vierzehn Tagen in jeder<br />

Gewächshausabteilung mit Amblyseius cucumeris (50 Tiere/m²) abgestreut. Ein<br />

Drittel wurde in gleicher Menge und gleichem Abstand mit Amblyseius swirskii<br />

behandelt und ein Drittel wurde als Kontrolle unbehandelt gelassen.<br />

Die Kontrolle des Thripsbefalls bei den Capsicum-Sorten erfolgte mit Hilfe von<br />

Blautafeln, die wöchentlich kontrolliert wurden. Zu zwei Terminen wurden aus jeder<br />

Versuchsvariante jeder Gewächshausabteilung zwanzig Triebspitzen mit Blüten einer<br />

thripsanfälligen Sorte entnommen und für 24 Stunden auf einen Berlesetrichter<br />

gelegt. Die in Alkohol aufgefangenen Thripse wurden separat festgehalten.<br />

Zur Kontrolle der Weißen Fliegen waren Gelbtafelkontrollen und direkte Kontrollen an<br />

den Pflanzen beabsichtigt. Da sich die Schädlinge jedoch nicht langfristig an dem<br />

Salbei etablieren ließen, entfiel diese Versuchsvariante. Der Versuch wurde in<br />

Kalenderwoche 26 beendet.<br />

Ergebnisse<br />

Der Thripsbefall entwickelte sich in allen Gewächshausabteilungen erst fünf Wochen<br />

nach dem Topftermin (siehe Grafiken 1-3). In der Kontrollvariante unter normaler<br />

Einfachverglasung stiegen die Fangzahlen auf den Blautafeln am höchsten mit ca.<br />

60 Tieren pro Blautafel und Woche an. Die Kontrollvarianten unter dem Einfluss der<br />

anderen Bedachungsmaterialien blieben niedriger mit bis zu ca. 40 Tieren pro Tafel<br />

und Woche, wobei die Thripsentwicklung unter der Stegdoppelplatten-Variante mit<br />

ca. 25 Tieren pro Blautafel und Woche am geringsten ausfiel. Diese Tendenz


- 119 -<br />

wiederholte sich auch während des Einsatzes beider Raubmilbenarten. Die<br />

Versuchsvariante „Amblyseius swirskii“ zeigte den geringsten Thripsbefall.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Capsicum 2010: Thrips / m² Variante: Kontrolle<br />

GH 21 GH 22<br />

GH 23 GH 24<br />

16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26<br />

Capsicum 2010: Thrips / m² Variante: Amblyseius cucumeris<br />

GH 21 GH 22<br />

GH 23 GH 24<br />

16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26<br />

Capsicum 2010: Thrips / m² Variante: Ambl. swirskii<br />

GH 21 GH 22<br />

GH 23 GH 24<br />

16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26


- 120 -<br />

Die Auswertung der Untersuchung im Berleseverfahren unterstützte dieses Ergebnis,<br />

denn Pflanzen die mit Amblyseius swirskii behandelt wurden, wiesen weniger<br />

Thripse auf als Pflanzen, die mit Amblyseius cucumeris behandelt wurden.<br />

Fazit<br />

Tiere<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Tiere<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Berleseauswertung KW 24<br />

Amblyseius cucumeris<br />

Amblyseius swirskii<br />

21 22 23 24<br />

Berleseauswertung KW 28<br />

Amblyseius cucumeris<br />

Amblyseius swirskii<br />

21 22 23 24<br />

In dem Versuch war die Thripsentwicklung unter dem Bedachungsmaterial<br />

„Stegdoppelplatte“ am geringsten. Welche Eigenschaften der Stegdoppelplatte auf<br />

die Entwicklung von Thripsen hemmend wirken, sollen Folgeversuche im nächsten<br />

Jahr genauer beleuchtet werden.<br />

Bei dem Vergleich der Raubmilbenarten, war die Bekämpfung von Thripsen mit<br />

Amblyseius swirskii erfolgreicher als mit Amblyseius cucumeris. Die Kosten des<br />

Einsatzes von Amblyseius swirskii liegen etwa drei Mal höher als der Einsatz von<br />

Amblyseius cucumeris. Inwieweit die Kosten für den Einsatz von Raubmilben<br />

optimierbar sind, soll ebenfalls im nächsten Jahr Gegenstand in den Versuchen sein.<br />

GH<br />

GH<br />

(M. Ruisinger, P. Tiede-Arlt)


- 121 -<br />

Optimierung des Nützlingseinsatzes zur Bekämpfung von Thripsen bei der<br />

Kultur von Cyclamen<br />

Thripse gehören neben Blattläusen und Weichhautmilben zu den tierischen<br />

Hauptschaderregern bei der Cyclamenkultur. Sie erzeugen durch ihre Saugtätigkeit<br />

an den Pflanzen silbrige Aufhellungen und Streifen, Nekrosen und Deformationen an<br />

Blüten und Blättern. Dabei hinterlassen sie ihre schwarzen Kottröpfchen an den<br />

Saugstellen. Neben den direkten Pflanzenschäden, die sie erzeugen sind sie auch<br />

als Überträger verschiedener Viruserkrankungen bekannt.<br />

Seit rund zehn Jahren ist der Einsatz von Raubmilben zur Bekämpfung von Thripsen<br />

in der Kultur von Cyclamen in vielen Praxisbetrieben Standard. Ein Versuch im<br />

Gartenbauzentrum Straelen/Köln-Auweiler in Zusammenarbeit mit dem<br />

Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> in NRW beschäftigte sich mit der<br />

Frage, ob der Nützlingseinsatz bei der Kultur von Cyclamen weiter optimierbar ist.<br />

Dafür sollten die Raubmilben abweichend vom Standardschema im Vergleich<br />

eingesetzt werden.<br />

In der Praxis wird in verschiedenen Kulturen das Pflanzenstärkungsmittel Biplantol<br />

Contra X2 angewendet. Es soll laut Hersteller durch Duftstoffe der ätherischen<br />

Pflanzenauszüge die Widerstandskraft von Pflanzen gegen beißende und saugende<br />

Insekten erhöhen und sie insgesamt kräftigen und stärken.<br />

Inwieweit das Pflanzenstärkungsmittel Biplantol Contra X2 Schädlinge bei der Kultur<br />

von Cyclamen abwehren kann und ob es auch eine vertreibende Wirkung auf<br />

Nützlinge hat wurde in einem Versuch im Jahr 2009 untersucht und im Jahr 2010<br />

wiederholt.<br />

Versuchsbeschreibung<br />

Der Versuch erfolgte in den Gewächshausparzellen 53 und 55 mit jeweils einhundert<br />

Quadratmetern Kulturfläche. In beiden Häusern wurde in Kalenderwoche 23 je zur<br />

Hälfte die Cyclamensorten „Laser F1 Weiß“ und „Laser F1 Rosa“ in 11 cm Töpfe<br />

getopft. In Kalenderwoche 28 wurden die Pflanzen auf Endabstand gerückt und ab<br />

Kalenderwoche 34 vermarktet. Die Heiztemperatur war in beiden Gewächshäusern<br />

auf 14°C und die Lüftungstemperatur auf 17°C eingestellt.<br />

Zur Bekämpfung von Trauermücken erhielten alle Pflanzen in beiden<br />

Gewächshäusern eine Behandlung mit Hypoaspis miles. Die Tiere wurden mit<br />

umgerechnet 125 Tieren/m² ein Mal ausgestreut.<br />

In Haus 53 erfolgte der Einsatz der beiden Raubmilbenarten, Amblyseius cucumeris<br />

und Amblyseius barkeri nach dem Standardverfahren, d.h. die Nützlinge wurden ab<br />

dem Topftermin mit 100 Tieren/m² drei Mal in vierwöchigen Abständen eingesetzt.<br />

In Haus 55 sollte der erste Einsatz der Raubmilben erst dann erfolgen, wenn mehr<br />

als zehn Thripse pro Blautafel und Woche gefunden wurden.<br />

In beiden Gewächshäusern wurde je die Hälfte der beiden Cyclamensorten ein Mal<br />

in der Woche mit Biplantol Contra X2 behandelt. Das Pflanzenstärkungsmittel wurde<br />

mit 3,5 ml pro Liter Wasser tropfnass auf die Pflanzen gespritzt. Die andere Hälfte<br />

des Pflanzenbestandes blieb unbehandelt.<br />

Bonituren<br />

Das Auftreten von Trauermücken wurde mit wöchentlichen Auszählungen von<br />

Gelbtafeln beobachtet. Die Thripskontrolle erfolgte mit Hilfe von Blautafeln, die<br />

ebenfalls ein Mal pro Woche kontrolliert wurden. Am Ende der Kultur wurden aus


- 122 -<br />

jeder Versuchsvariante 25 Cyclamenblüten entnommen und auf Thripse und<br />

Raubmilben mit Hilfe eines Binokulars untersucht.<br />

Ergebnisse<br />

In beiden Versuchsgewächshäusern waren während des gesamten Versuches<br />

weniger als zehn Thripse auf einer Blautafel pro Woche feststellbar (siehe Grafiken 1<br />

und 2). Die Thripsfänge in Haus 53 mit dem Standard- Raubmilbeneinsatz fielen<br />

dabei deutlich niedriger aus als in Haus 55, in dem es zu keiner Freilassung von<br />

Amblyseius ssp. kam, da die selbst gesteckte Befallsgrenze auf den Tafeln während<br />

des gesamten Versuchszeitraumes nicht überschritten wurde.<br />

Mittlere Anzahl Thripse/ Blautafel<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Mittlere Anzahl Thripse/ Tafel<br />

5<br />

4,5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

Versuch 2010:<br />

Thripsfänge auf Blautafeln in Haus 53<br />

25 26 27 28 29 30 31 32 33 34<br />

Kalenderwoche<br />

Mit Biplantol Contra X<br />

Ohne Biplantol Contra X<br />

Grafik 1: Wirkung von Biplantol Contra X II auf Thripsfänge auf Blautafeln in Haus 53<br />

Versuch 2010:<br />

Thripsfänge auf Blautafeln in Haus 55<br />

25 26 27 28 29 30 31 32 33 34<br />

Kalenderwoche<br />

Mit Biplantol Contra X<br />

Ohne Biplantol Contra X<br />

Grafik 2: Wirkung von Biplantol Contra X II auf Thripsfänge auf Blautafeln in Haus 55


- 123 -<br />

In Haus 55 konnten an 70 % der Boniturtermine höhere Thripsfänge in den Pflanzen<br />

festgestellt werden, die regelmäßige Behandlungen mit Biplantol Contra X2 erhielten<br />

als die unbehandelten Pflanzen. Dies war in Haus 53 nur in den Kalenderwochen 28<br />

und 29 zu beobachten. Bei der Blütenbonitur war die Thripszahl in den Blüten aus<br />

Haus 55 etwas höher als in den Blüten aus Haus 53. Die Thripsanzahl in den<br />

Biplantol behandelten Pflanzen war um etwa einen halben Thrips pro Blüte etwas<br />

niedriger als in den Pflanzen, die nicht mit dem Pflanzenstärkungsmittel behandelt<br />

wurde. Die Anzahl der Raubmilben pro Blüte war insgesamt sehr gering und in der<br />

Versuchsvariante mit Biplantol Contra X2 ähnlich wie in der unbehandelten Variante<br />

(siehe Grafik 3). Obwohl in Haus 55 keine Raubmilben eingesetzt wurden, war auch<br />

dort Amblyseius cucumeris zu beobachten.<br />

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Grafik 3: Wirkung von Biplantol Contra X II auf den Thripsbefall in Blüten<br />

Die Anzahl der Trauermücken pro Gelbtafel und Woche war in den<br />

Versuchsvarianten vergleichbar hoch; alle Versuchsvarianten zeigten ähnliche<br />

Schwankungen und korrelierten nicht mit den Anwendungen von Biplantol Contra X2.<br />

Andere Schädlinge, wie Blattläuse oder Schadschmetterlinge traten während des<br />

Versuches nicht auf.


Fazit<br />

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- 124 -<br />

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Grafik 4: Wirkung von Biplantol Contra X II auf den Trauermückenbefall in Cyclamen<br />

Der Versuch zeigte, das der Standard- Einsatz der beiden Raubmilbenarten<br />

Amblyseius cucumeris und Amblyseius barkeri ein sicheres Verfahren ist, um Thripse<br />

bei der Kultur von Cyclamen effektiv zu bekämpfen. Die Thripsentwicklung wird<br />

erfolgreich reduziert, wenn der erste Nützlingseinsatz mit Beginn der Kultur im<br />

Betrieb erfolgt.<br />

Die biologische Bekämpfung von Thripsen bei der Kultur von Cyclamen ist ein<br />

wesentlicher Bestandteil des integrierten Pflanzenschutzes, um den Einsatz von<br />

chemischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Im Hinblick auf ein erfolgreiches<br />

Resistenzmanagement in Zierpflanzenbetrieben ist der biologische Pflanzenschutz<br />

unerlässlich, da zur effektiven Bekämpfung von Thripsen nur noch wenige<br />

chemische Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen. Inwieweit die Kosten des<br />

„Standard-Einsatzes“ von Amblyseius ssp. bei der Kultur von Cyclamen optimiert<br />

werden können, wurde in dem Versuch nicht nachgewiesen, da der Thripsbefall die<br />

festgesetzte Befallsstärke in der „optimierten Versuchsvariante“ während des<br />

gesamten Versuchszeitraumes nicht überschritt.<br />

Der Einsatz des Pflanzenstärkungsmittels Biplantol Contra X2 zeigt eine leicht<br />

vertreibende Wirkung auf Thripse, wie die erhöhten Blautafelfänge in der<br />

behandelten Versuchsvariante zeigen. Regelmäßige Einsätze von Biplantol Contra<br />

X2 können den Bekämpfungserfolg von Amblyseius ssp. aber nicht ersetzen. Da das<br />

Pflanzenstärkungsmittel keinen negativen Effekt auf die Raubmilben zeigte, ist es<br />

zusammen mit Amblyseius ssp. bei der Kultur von Cyclamen einsetzbar.<br />

Eine befallsmindernde oder vertreibende Wirkung auf Trauermücken durch Biplantol<br />

Contra X2 konnte in dem Versuch nicht nachgewiesen werden. Die vertreibende<br />

Wirkung auf Blattlausparasitoide, die im Jahr 2009 festgestellt wurden, konnten 2010<br />

nicht bestätigt werden, da im aktuellen Versuchsjahr keine Blattläuse an den<br />

Cyclamen auftraten.


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- 125 -<br />

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6.2 �� Versuche zur Applikationstechnik<br />

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6.2 Versuche zur Applikationstechnik<br />

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(M. Ruisinger)<br />

(M. Ruisinger)<br />

6.2.1 Pflanzenschutz im Ackerbau - größer, schneller, breiter<br />

Das Thema Schlagkrafterhöhung ist in der landwirtschaftlichen Praxis ein immer<br />

wieder kontrovers diskutiertes Thema. Geht es doch für den Praktiker dabei vor<br />

allem auch darum, dass die biologische Wirksamkeit der Präparate nicht leidet. Denn<br />

was erreicht man durch eine Erhöhung der Schlagkraft, wenn man dadurch vielleicht<br />

eine zusätzliche Behandlung spritzen muss? Daher wurden die Versuche aus 2009<br />

zum Fungizideinsatz im Winterweizen fortgeführt. Die Versuchsfrage wurde leicht<br />

modifiziert und lässt sich wie folgt darstellen:<br />

• Standard – 200 l/ha mit und ohne Additiv (Arma)<br />

• Risiko – 100 l/ha mit und ohne Additiv (Arma)<br />

Die unterschiedlichen Wasseraufwandmengen wurden nicht durch unterschiedliche<br />

Düsengrößen realisiert, sondern lediglich durch die Verdoppelung der<br />

Fahrgeschwindigkeit. Es kamen als Düsen eine Injektorflachstrahldüse die Airmix<br />

110 04 bei 2,1 bar und die HiSpeed 110 025 bei einem Spritzdruck von 5,3 bar zum<br />

Einsatz. Die Fahrgeschwindigkeiten betrugen bei der 200 l/ha Variante 8 km/h und<br />

bei der 100 l/ha Variante 16 km/h.<br />

Als zusätzliche Versuchsfrage kamen noch unterschiedliche Spritzstrategien in Form<br />

einer Doppel- bzw. Dreifachbehandlung zum tragen. Die Doppelbehandlung wurde in<br />

EC 37 mit Capalo und in EC 55 mit Champion + Diamant durchgeführt. Bei der<br />

Dreifachbehandlung war die Mittelwahl für den ersten Termin in EC 32 und den<br />

zweiten Termin in EC 39 dieselbe wie bei der Doppelbehandlung. Es folgte lediglich<br />

eine zusätzliche Abschlussbehandlung in EC 61/65 mit dem Mittel Osiris.<br />

Die folgende Grafik fasst die Ergebnisse in einer Bonitur der biologischen Wirkung in<br />

Prozent zusammen.


- 126 -<br />

Aus der Grafik abgeleitet kann festgestellt werden, dass im Versuchsjahr bei<br />

Verwendung einer Injektorflachstrahldüse die Wasseraufwandmenge von 200 l/ha<br />

die bessere biologische Wirkung gezeigt hat. Unabhängig davon, ob ein Additiv<br />

zugesetzt. Im Bereich der verwendeten Doppelflachstrahldüse waren kaum noch<br />

Unterschiede festzustellen. Der Zusatz von einem Additiv scheint bei der niedrigen<br />

Wasseraufwandmenge einen leichten Vorteil darzustellen. Jedoch eine generelle<br />

Empfehlung daraus abzuleiten bietet sich auf dieser Datenbasis nicht an.<br />

AirMix 04 (2,1 bar) HiSpeed 025 (5,3 bar) (100 - 200 l/ha) -<br />

Dreifachbehandlung<br />

100<br />

80<br />

S. Tritici Mehltau<br />

60<br />

40<br />

Pflanzenschutzdienst<br />

20<br />

86<br />

60<br />

84<br />

73<br />

83<br />

51<br />

92<br />

26<br />

0<br />

HiSpeed<br />

+ ARMA<br />

HiSpeed<br />

AirMix<br />

+ ARMA<br />

AirMix<br />

100 l/ha – 16 km/h 200 l/ha – 8 km/h<br />

100<br />

80<br />

S. Tritici Mehltau<br />

60<br />

40<br />

20<br />

96<br />

49<br />

86<br />

60<br />

97<br />

51<br />

93<br />

42<br />

0<br />

(H. Kramer)<br />

6.2.2 Gerätereinigung - Ein Instrument für die Umsetzung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie?<br />

Das Thema der Punkteinträge findet nicht erst seit der Wasserrahmenrichtlinie<br />

Beachtung im Pflanzenschutzdienst. Das Verfahren der kontinuierlichen<br />

Innenreinigung konnte durch viele Versuche mittlerweise sehr erfolgreich in der<br />

Praxis etabliert werden. Dies lässt sich nicht zu letzt aus der Tatsache ableiten, dass<br />

zwei Firmen (Agrotop und Herbst Pflanzenschutztechnik) extra Nachrüstsätze für<br />

gebrauchte Spritzen anbietet, um die kontinuierliche Innenreinigung in die Praxis<br />

einzubringen. Daneben scheinen immer mehr Gerätehersteller wie z.B. John Deere,<br />

Leeb etc. auf dieses Verfahren bzw. auf kombinierte Verfahren setzen, um den<br />

Praktiker in die Lage zu versetzt, die Reinigung schnell, einfach und sicher in der<br />

Fläche durchzuführen. Da schon europaweite Umfragen im Rahmen des TOPPS-<br />

Projektes gezeigt haben, dass die Gerätereinigung einen Hauptanteil an den<br />

Punkteintragen haben, stellt dieses Reinigungsverfahren sicherlich einen<br />

wesentlichen Baustein zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie für die Praxis dar.<br />

(H. Kramer)


- 127 -<br />

6.2.3 Biofilter für den Umgang mit Waschflüssigkeiten<br />

Das Prinzip des Biofilters basiert auf dem verrieseln von Waschflüssigkeiten über<br />

biologisch aktives Substrat. Diese „Turmlösung“ eines Biobeds stellt sicherlich eine<br />

Alternative für kleinere Betriebe, wie sie sehr oft im Zierpflanzenbau anzutreffen sind<br />

dar. Hierbei werden drei Container mit einer biologisch aktiven Mischung bestehend<br />

aus Mutterboden, Torf, Hackschnitzel und Stroh befüllt und untereinander<br />

verbunden. Im Anschluss daran wird eine Einheit mit Pflanzen geschaltet, die über<br />

Transpiration Wasser aus dem Gesamtsystem nehmen sollen. Zur Sicherheit ist an<br />

diesen Pflanzencontainer ein geschlossener Container angebaut, um das<br />

Gesamtsystem als geschlossenen Kreislauf darstellen zu können, damit keine<br />

kontaminierten Flüssigkeiten in den Naturhaushalt eingebracht werden. Beschickt<br />

wird das ganze System durch eine Pumpe, die in dem Reservoir des Waschplatzes<br />

installiert ist und Wassermengen von ca. 50 l/Tag in den Biofilter einbringt.<br />

Erste Vorversuche haben gezeigt, dass im freien Wasser des letzten Behälters die<br />

Gesamtmenge an aktiven Wirkstoffen bis auf ganz wenige Ausnahmen um mehr als<br />

98 % abgebaut werden konnten. Weitere Untersuchungen es Substrats sind in 2011<br />

geplant.<br />

6.2.4 ProGemüse<br />

(H. Kramer)<br />

Das Interreg IVA-Projekt soll zur Standortsicherung und Produktivitätssteigerung der<br />

gemüseverarbeitenden Industrie im deutsch-niederländischen Grenzraum beitragen.<br />

In der Region euregio rhein-maas-nord (Niederrhein, Provinz Limburg) hat die<br />

industrielle Verarbeitung von Gemüse (z.B. Möhren, Spinat, Sellerie, Zwiebeln,<br />

Bohnen und Erbsen) eine große wirtschaftliche Bedeutung. Durch engere<br />

Fruchtfolgen und eine intensivere Flächennutzung nehmen die Schäden an den<br />

Kulturen durch pflanzenparasitäre Nematoden immer mehr zu. Die Folgen sind


- 128 -<br />

Qualitäts- und Ertragsverluste. Aufgrund steigender Nachfrage ist es jedoch wichtig,<br />

diese Verluste so gering wie möglich zu halten.<br />

Ziele des Projektes „ProGemüse“ sind die standardisierte Erfassung von Nematoden,<br />

ferner die Erstellung eines Monitorings in der deutsch-niederländischen Grenzregion<br />

und dadurch der Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes<br />

„Nematodenprobleme im Gemüsebau“. Des Weiteren wird das niederländische<br />

„Aaltjesschema“ mit Informationen zum Vermehrungspotential der Nematoden und<br />

deren hervorgerufene Schäden überarbeitet und den Anbauern im Internet zur<br />

Verfügung stehen. In dem Projekt ist eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

Wissenschaft und Industrie gegeben. Somit werden im Rahmen des Projektes Fort-<br />

und Weiterbildungen für Gemüseproduzenten und -verarbeiter angeboten. Den<br />

Landwirten sollen geeignete Bekämpfungsmaßnahmen gegen pflanzenparasitäre<br />

Nematoden bei reduziertem Pflanzenschutzeinsatz aufgezeigt werden.<br />

Unterzeichnung des<br />

Kooperationsvertrages<br />

durch die Vertragspartner<br />

am 12.10.2010 in Vreedepeel (NL)<br />

Treffen der Projektteilnehmer<br />

am 12.10.2010 in Vreedepeel (NL)<br />

6.2.5 Asiatischer Laubholzbockkäfer<br />

(Anoplophora glabripennis)<br />

Frau Dr. Hakl erläutert Herrn<br />

Kammerdirektor Dr. Berges<br />

die Nematodenproblematik,<br />

die mit dem Projekt gelöst<br />

werden soll<br />

(E. Radtke, C. Ergezinger)<br />

Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers Anoplophora glabripennis<br />

Motschulsky in Alfter<br />

Nach dem Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers Anoplophora glabripennis<br />

Motschulsky in der Gemeinde Alfter im August 2009 wurden die<br />

Monitoringmaßnahmen der neu eingerichteten Quarantänezone mit den laufenden<br />

Kontrollmaßnahmen für die Befallsfunde 2005 Bornheim-Roisdorf und 2007<br />

Bornheim-Hersel gebündelt. Ergebnis der Bündelung war die Schaffung einer<br />

Quarantänezone, die die drei Befallszonen beinhaltet und sich über eine<br />

Gesamtfläche von ca. 2.900 ha erstreckt.


- 129 -<br />

Befallszone ALB<br />

Die Kontrolle der Quarantänezone wurde nach den Vorgaben der „Leitlinie zur<br />

Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers in Deutschland“ durchgeführt. Die<br />

Leitlinie sieht während der Vegetationszeit (01.04 bis 31.10.) regelmäßige Kontrollen<br />

von Laubbäumen auf Befallsanzeichen und in der Zeit der Vegetationsruhe (01.11.<br />

bis 31.03.) die zweimalige Kontrolle der gesamten Zone vor. Um die in der Leitlinie<br />

vorgeschriebenen Maßnahmen durchführen zu können, setzte der<br />

Pflanzenschutzdienst zusätzliche Aushilfskräfte ein.<br />

Mit der Kartierung sämtlicher in der Quarantänezone befindlicher Wirtspflanzen<br />

wurde die Grundlage für die notwendigen Kontrollen der Zone geschaffen. Die in der<br />

Zone erfassten Daten wurden in ein Geoinformationssystem GIS eingearbeitet. Mit<br />

den erfassten Daten steht erstmals ein digitalisiertes Baumkataster der<br />

Wirtsbaumarten für die vollständige Quarantänezone zur Verfügung. Das GIS<br />

System bildet die Grundlage für die laufenden Kontrollmaßnahmen.<br />

Die Befallssituation stellte sich nach den Kontrollen in 2010 wie folgt dar:<br />

Am 04.05.2010 wurde an einem jungen Acer-Alleebaum der Befall mit Anoplophora<br />

glabripennis (ALB) festgestellt. Bei dem Fund handelte es sich um ein frühes<br />

Larvenstadium. Ausbohrlöcher bereits geschlüpfter Käfer waren nicht vorhanden.


- 130 -<br />

Am 05.05.2010 wurden an mehreren Acer ssp. einer Feldpflanzung Ausbohrlöcher<br />

festgestellt. Larven oder Käfer von ALB konnten hier nicht gefunden werden.<br />

Aufgrund von Form, Lage und Größe der Ausbohrlöcher und Bohrgänge konnte ALB<br />

als Schadursache nicht ausgeschlossen werden.<br />

Am 18.06.2010 gelang den Kontrolleuren der Fund zweier mit ALB befallener Acer<br />

platanoides ‚Globosum’ in einem Hausgarten nahe des Befallsortes Alfter, Herseler<br />

Weg. Die beiden befallenen Bäume wiesen keinerlei Ausbohrlöcher auf. Im Holz<br />

befanden sich frühe Larvenstadien, die sich aus Eiablagen des Jahres 2009<br />

entwickelt hatten. Mit dem Schlupf von Käfern wäre aus diesen Befallsbäumen im<br />

Jahr 2011 zu rechnen gewesen.<br />

Am 10.10.2010 wurde der Fund eines Käfers auf einem Grundstück in Alfter,<br />

Herseler Weg, gemeldet. Das weibliche Tier wurde dem Pflanzengesundheitsdienst<br />

durch einen Anwohner abgetötet übergeben. Die Kontrollen auf dem Grundstück<br />

ergaben keinen Hinweis auf weiteren Befall.<br />

Alle befallenen Bäume wurden entsprechend der Vorgaben der Leitlinie gerodet und<br />

vernichtet.<br />

Die Zusammenarbeit mit den durch die Quarantänezone betroffenen Kommunen<br />

Alfter, Bonn, Bornheim, Niederkassel und Troisdorf wurde weiter ausgebaut. Die<br />

Mitarbeiter der Grünflächenämter und Servicebetriebe wurden durch den<br />

Pflanzengesundheitsdienst auf das Erkennen von Schadsymptomen geschult. Mit<br />

der Unterstützung der kommunalen Servicebetriebe wurde die Kronenbeschau mit<br />

Hubsteigern in Verdachtsfällen durchgeführt.<br />

Noch im November wurde die Arbeit in der Quarantänezone mit der Kontrolle der<br />

laubfreien Bäume fortgesetzt.<br />

Die Maßnahmen des Pflanzenschutzdienstes gegen das Auftreten des Asiatischen<br />

Laubholzbockkäfers Anoplophora glabripennis wurden durch einen Kontrollbesuch<br />

des EU Pflanzenschutzinspektorates geprüft und bewertet. Die umgesetzten<br />

Maßnahmen zu ALB wurden positiv bewertet und es wurde auf die zukünftige Gefahr<br />

der Einschleppung von CLB (Anoplophora chinensis) hingewiesen.<br />

(Dr. R. Schrage)<br />

6.3 Maiszünsler Prognosemodell<br />

Projekt „Erstellung eines Softwaregestützten Prognosemodells für die optimale<br />

Bekämpfung des Maiszünslers“ des Julius Kühn-Instituts unter Beteiligung der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW<br />

Im Rahmen des vom Julius Kühn-Instituts (Institut für biologischen Pflanzenschutz in<br />

Darmstadt) koordinierten BLE-Projekts „Erstellung eines Softwaregestützten<br />

Prognosemodells für die optimale Bekämpfung des Maiszünslers“ wurden am<br />

Standort Mechernich-Floisdorf in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von Juni bis September 2010<br />

Daten zur Phänologie des Maiszünslers erhoben.<br />

Weiterhin wurde am 15.09.2009 in Bonn-Roleber ein Stängeldepot mit<br />

Maiszünslerlarven zur Erfassung der Wintermortalität angelegt. Die eingelagerten


- 131 -<br />

100 Stoppeln enthielten jeweils eine Larve. Die Stoppeln stammten von unbefallenen<br />

Maisfeldern.<br />

Überwinterungskäfig Januar 2010<br />

Überwinterungskäfig Mai 2010<br />

Am 28.06.2010 wurde der erste geschlüpfte Maiszünsler gefunden. Im Abstand von<br />

jeweils mehreren Tagen schlüpften bis zum 12.07.2010 insgesamt 13 Falter. Am<br />

18.08.2010 wurde der Überwinterungskäfig geöffnet und alle Stoppeln auf Larven<br />

und Puppenhüllen untersucht.<br />

Abschlussbonitur des Überwinterungskäfigs auf Schlupf des Maiszünslers,<br />

Standort Bonn-Roleber, 2010<br />

Abschlussbonitur am<br />

18.08.2010 leere Stängel<br />

lebende.<br />

Larven tote Larven tote Puppen<br />

leere<br />

Puppen<br />

Überwinterungskäfig<br />

100 Stängel 53 0 9 0 38<br />

Am Standort Bonn-Roleber wurde am 03.05.2010 ein weiteres Depot mit natürlich<br />

befallenen Stoppel- und Stängelteilen angelegt. Mit dem Depot sollten erstmalig der<br />

Beginn und die Dauer der Verpuppung bestimmt werden. Dreimal wöchentlich<br />

wurden jeweils 5 Stängelteile auf Larven und Puppen des Maiszünslers untersucht.<br />

Am 28.05.2010 wurde die erste Puppe gefunden. Bis zum 28.06.2010 entwickelten<br />

sich kontinuierlich Puppen (siehe Tabelle).<br />

Untersuchung von Stängel- und Stoppelteilen auf Larven und Puppen des<br />

Maiszünslers, Standort Bonn-Roleber, 2010<br />

Anzahl gefundener Anzahl gefundener<br />

Datum Larven<br />

Puppen Anteil<br />

21.05.10 32 0 0 %<br />

28.05.10 41 1 2 %<br />

02.06.10 37 3 8 %<br />

04.06.10 34 3 8 %<br />

07.06.10 11 4 27 %<br />

09.06.10 19 6 24 %<br />

11.06.10 18 8 31 %<br />

14.06.10 17 9 35 %<br />

16.06.10 11 15 58 %<br />

18.06.10 11 15 58 %<br />

21.06.10 9 15 63 %<br />

23.06.10 6 14 70 %<br />

24.06.10 2 18 90 %<br />

28.06.10 1 18 95 %


- 132 -<br />

Weiterhin wurde am Standort Bonn-Roleber ein Eiablagekäfig aufgebaut und am<br />

03.05.2010 mit natürlich befallenen Stoppel- und Stängelteilen versehen. Zudem<br />

haben wir alle geschlüpften Maiszünsler aus dem o.a. Depot in diesen Eiablagekäfig<br />

verbracht, um weitere Untersuchungen zum Beginn der Eiablage und zur Dauer der<br />

Eientwicklung durchzuführen. Dauerte die Eientwicklung anfänglich etwa 5 bis<br />

7 Tage, verkürzte sich die Entwicklungszeit ab der zweiten Woche auf 3 bis 5 Tage.<br />

Käfig mit befallenen Stoppel- und Stängelteilen<br />

am 03. Mai 2010<br />

Maisstängel mit Bohrloch und Puppe<br />

am 23. Juni 2010<br />

Die Freilandarbeiten in Mechernich-Floisdorf begannen Ende Mai 2010 mit dem<br />

Aufstellen des Eiablagekäfigs und der Lichtfalle (Lebendfallen des Julius Kühn-<br />

Instituts), diese wurden am 06. Juni in Betrieb genommen. Auf der Fläche stand Mais<br />

als Direktsaat nach der Vorfrucht Mais, die 2009 stark mit Maiszünsler befallen war.<br />

Die Erntereste sind 2009 nicht zerkleinert worden, es erfolgte lediglich eine<br />

Bearbeitung mit dem Grubber kurz nach der Ernte.<br />

Der Flugverlauf wurde täglich bis zur Beendigung des Falterfluges, sowie an 4 mal<br />

25 Maispflanzen die Eiablage und der Larvenschlupf des Maiszünslers untersucht.<br />

Der Eiablagekäfig war mit einer eigenen Lichtfalle ausgerüstet, die die angelockten<br />

Falter in den Käfig leitete. Auch dort wurden Eiablage und Larvenschlupf täglich<br />

untersucht.<br />

Lichtfalle am 06. Juni 2010<br />

Lichtfalle am 23. Juli 2010


Eiablagekäfig am 23. Juli 2010<br />

- 133 -<br />

Eigelege am 03.Juli 2010<br />

Als Besonderheit wurde beobachtet, dass Mitte Juli ein starker Zünslerflug stattfand.<br />

Es ist nicht abschließend geklärt, ob es sich tatsächlich um den eigentlichen<br />

Maiszünsler handelt. Auffällig an den Zünsler war, dass sie einen „roten Rücken“<br />

aufwiesen.<br />

Maiszünsler<br />

„Rotrückiger“ Zünsler<br />

„Rotrückiger“ Zünsler<br />

Der Befall vor der Ernte wurde ermittelt, indem kurz vor dem Erntetermin die 500<br />

Maispflanzen der Länge nach aufgeschnitten (einschließlich des Wurzelhalses) und<br />

nach Bohrlöchern und Maiszünslerlarven (Fundort, Larvengröße) untersucht wurden.<br />

Probenuntersuchung zur Vorerntebonitur am 15.09.2010


- 134 -<br />

Der Befall nach der Ernte wurde ermittelt, indem im Silomais eine Woche nach der<br />

Ernte 800 Stoppeln auf Vorkommen von Maiszünslerlarven bonitiert wurden.<br />

Anteil Stoppeln mit Larven im jeweiligen Stängelabschnitt<br />

Bericht über den Bekämpfungsversuch im Jahr 2010<br />

Der Maiszünslerbekämpfungsversuch wurde am Beobachtungsstandort in<br />

Mechernich angelegt und nach EPPO-Richtlinie durchgeführt.<br />

Insgesamt wurden 6 Behandlungstermine im wöchentlichen Abstand in<br />

4 Wiederholungen mit dem Präparat Coragen (60 ml/ha) durchgeführt. Coragen<br />

(Wirkstoff Rynaxapyr) wurde gewählt, um weitere Erfahrungen mit diesem neuen<br />

Produkt zu gewinnen, nachdem es im letzten Jahr im Vergleich zu Steward (Wirkstoff<br />

Indoxacarb) geprüft worden war. Der Behandlungsbeginn war am 07.07.2010,<br />

nachdem der 3. Falter in der Lichtfalle gefangen worden war. Die letzte Behandlung<br />

erfolgte am 03.08.2010.


120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Anteil Stängel mit Larven (100)<br />

Wuchshöhe Mais<br />

Summe Falter bis Bhdl.Termin<br />

- 135 -<br />

Maiszünsler - Bekämpfungstermin 2010 Mechernich<br />

Kontrolle 07.07. T1 12.07. T2 19.07. T3 23.07. T4 30.07. T5 03.08. T6<br />

Abschlussbonitur am 15.09.2010 an 100 Stängel je Versuchsglied. Die Summe Falter wurde durch<br />

Aufsummieren der Tageswerte zwischen den Behandlungsterminen ermittelt.<br />

Die Untersuchungen mit Überwinterungskäfigen, Eiablagekäfigen und Lichtfallen<br />

haben zu wichtigen Erkenntnissen hinsichtlich der Falterfluges, der Eiablage, dem<br />

Larvenschlupf und der Entwicklung der Larven (Vor- und Nacherntebonitur) geführt.<br />

Auch die zweijährigen Bekämpfungsversuche einschließlich Terminierung der<br />

Behandlungen deuten an, dass eine Behandlung in den „Hauptzuflug“ ausreichend<br />

und erfolgreich sein kann. Der Hauptzuflug wurde durch wochenweises<br />

Aufsummieren der Tageswerte ermittelt.<br />

(Dr. A. Dissemond)<br />

6.4 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben<br />

Heterodera schachtii Besatz in 30-60 cm Bodentiefe. Welchen Einfluss nimmt<br />

diese Population auf das Ertragsverhalten von Zuckerrüben?<br />

Bei den Exaktversuchen (Ertragsleistung nematodenresistenter und -toleranter<br />

Zuckerrüben im Vergleich zu einer Standardsorte) des Pflanzenschutzdienst der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wurden 2010 auf 6 Standorten neben der Ackerkrume<br />

die einen Horizont bis 30 cm Bodentiefe abdeckt auch der Unterboden von 30-60 cm<br />

auf seine Nematodenbelastung hin untersucht. Auslöser für diese Untersuchungen<br />

waren die hohen Mehrerträge der nematodentoleranten Sorten in den Versuchen der<br />

Vorjahre, die selbst bei geringen Befallszahlen in der Ackerkrume auftraten. Die<br />

Untersuchungen aus 2010 bestätigen, dass der Unterboden sehr hohe<br />

Nematodenbelastungen aufweisen kann, selbst wenn in der Krume kaum<br />

Nematoden zu finden sind. Während es in der Ackerkrume in Folge der hohen<br />

240<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0


- 136 -<br />

biologischen Aktivität und zusätzlichem Zwischenfruchtanbau mit resistentem<br />

Ölrettich oder Senf zu einem Populationsabbau kommt, wird die Belastung im<br />

Unterboden konserviert. Teilweise befindet sich bis zu 80 % der<br />

Nematodenpopulation in dem Bereich von 30-60 cm. Die Untersuchungen bestätigen<br />

damit die Wachstumsbeobachtungen aus den Vorjahren. Die Rübenpflanze zeigt in<br />

der Jugendentwicklung keine auffälligen Beeinträchtigungen im Wachstum. Auch die<br />

Standardsorten entwickeln in der kaum belasteten Krume eine starke Hauptwurzel<br />

ohne Wurzelbart. Erst wenn Wassermangel die Rübenpflanze zwingt auch tiefere<br />

Bodenschichten zu erschließen, treten die Sortenunterschiede auf. Dies kann auch<br />

eine Erklärung dafür sein, dass gerade in der Trockenregion des südlichen<br />

Rheinlandes die Ertragsvorteile der toleranten/resistenten Sorten so deutlich<br />

ausfallen. Interessant ist weiterhin das zur Ernte der Zuckerrüben sowohl in der<br />

Ackerkrume als auch im Unterboden weitgehend die gleichen Vermehrungsfaktoren<br />

auftreten.<br />

Unstrittig bleibt bei den Versuchsauswertungen aber die Tatsache, dass für die<br />

Hauptschädigung der Rübe die Nematoden aus den obersten 30 cm der Ackerkrume<br />

verantwortlich sind. Untermauert wird diese Erkenntnis durch den Versuch mit<br />

Spätsaat der Rüben, bei dem auf Grund der höheren Bodenwärme schon direkt die<br />

kleine Keimwurzel angegriffen wurde und die Erträge der Standardsorte extrem<br />

zurückgingen. Erst wenn darüber hinaus weitere ungünstige<br />

Wachstumsbedingungen auftreten, scheinen auch die unteren Horizonte an<br />

Bedeutung zu gewinnen. Die bisherigen Ergebnisse beruhen auf einjährigen Daten,<br />

die mit weiteren Versuchen abgesichert werden müssen. Ob dann letztlich ein<br />

Umdenken stattfinden muss, bleibt abzuwarten.<br />

bereinigter Zuckerertag in %<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

284<br />

Ertragsleistung nematodenresistenter/toleranter Rübensorten 2004 - 2009<br />

391<br />

anfällig<br />

resistent<br />

tolerant<br />

Nematodenbelastung<br />

452<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Höhe und Veränderung der Nematodenpopulation in verschiedenen Bodentiefen<br />

742<br />

500<br />

555<br />

1750<br />

1500<br />

1250<br />

1000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Eier/Larven je 100 ml Boden


Nematoden Eier/larven je 100 ml Boden<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

693<br />

1245<br />

- 137 -<br />

Nematodentolerante/resistente Zuckerrüben im Vergleich, Versuche 2010<br />

(0-30 und 30-60 cm Bodentiefe, 6 Standorte, Ø der Einzelwerte)<br />

593<br />

119<br />

777<br />

Anfangsbefall Pi-Wert<br />

Endbefall Pf-Wert<br />

Pf/Pi-Wert<br />

Oberboden 0-30 cm Unterboden 30-60 cm<br />

451<br />

313 281<br />

Normalsorte Nemata Pauletta Adrianna Normalsorte Nemata Pauletta Adrianna<br />

resistent tolerant resistent tolerant<br />

Versuch mit nemetodenresistenten, -toleranten Zuckerrübensorten. Deutlich ist die<br />

Schädigung durch Nematoden an der anfälligen Vergleichssorte (Mitte) zu erkennen.<br />

1905<br />

5457<br />

2184<br />

803<br />

2104<br />

1565<br />

1867<br />

1392<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

1,50<br />

1,00<br />

0,50<br />

0,00<br />

Pf/Pi-Wert = Vermehrungsfaktor


ereinigterZuckerertrag in % (Kontrolle = 100)<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

1514<br />

- 138 -<br />

Ertragsvergleich nematodenresistenter und -toleranter Zuckerrüben,<br />

Versuche 2010, anfällige Standardsorte = 100 %<br />

Standardsorte Sanetta Nemata<br />

Pauletta Theresa Belladonna<br />

Adrianna Kühn Hella<br />

Nematodenbefall<br />

257<br />

631 623<br />

Rommerskirchen Buir Bergerhausen Miel Dorsfeld Sechtem 6 Standorte<br />

Standort Miel: Spätsaat 5. Mai, Nematodenbefall schon an der jungen Keimwurzel<br />

Zuckerrüben - Rübenmotte erstmals im südlichen Rheinland aufgetreten<br />

489<br />

240<br />

626<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Nematodenbelastung Eier/Larven je 100 ml Boden<br />

(C. Heinrichs)<br />

Im Süden der Köln-Aachener Bucht trat in diesem Jahr erstmals die Rübenmotte als<br />

neuer Schädling in Erscheinung. Der ausgewachsene Schmetterling ist unscheinbar,<br />

erreicht eine Größe von ca. 1 cm und ist durch seine graubraune Färbung gut<br />

getarnt. Die Raupe kann kurz vor der Verpuppung bis zu 1,5 cm lag werden und ist<br />

sehr beweglich. Das Schadbild, das durch den Raupenfraß ausgelöst wird, ist leicht<br />

mit Bormangel (Herz und Trockenfäule) zu verwechseln. Bei der näheren<br />

Betrachtung findet man aber in den Blattstielen der jungen Blätter die Raupen der<br />

Motten. Die Fraßgänge können von dort aus bis tief in den Rübenkopf hineinreichen.<br />

Da sie stark mit Kot durchsetzt sind, tritt Fäulnis auf, die einen Blattneuaustrieb<br />

verhindert und später zu einer regelrechten Kopffäule führen kann. Trockenes und<br />

warmes Wetter wirkt sich befallsfördernd aus, daher befindet sich das<br />

Hauptbefallsgebiet in Deutschland auch in Bayern und Baden-Württemberg sowie<br />

Südhessen. Dort können die Rüben bis zum Totalausfall geschädigt werden. Das es<br />

in unserer Region nicht solch drastischen Schäden kam, ist den ergiebigen<br />

Niederschlägen ab Ende Juli und August zu verdanken. Anhaltender Regen<br />

behinderte die zweite Faltergeneration an der Eiablage und spülte Kot und Fraßreste<br />

vom Rübenkopf, wodurch sich die Fäulnis verlangsamte. Da der Schädling geschützt<br />

in den Blättern oder im Kopf der Rüben sitzt, sind Insektzidbehandlungen nahezu<br />

wirkungslos. Es kann daher nur vorbeugend gehandelt werden, um den Schädling<br />

zurückzudrängen. In den süddeutschen Befallsgebieten werden zur Minimierung der<br />

Schäden in den Folgekulturen befallene Schläge möglichst tief umgebrochen.<br />

Dadurch wird erreicht, dass es den normalerweise in bis zu 5 cm Bodentiefe in oder<br />

an Pflanzenteilen überwinternden Puppen nicht gelingt, im nächsten Frühjahr an die<br />

Bodenoberfläche zu gelangen. Die Falterpopulation verringert sich dadurch drastisch<br />

und die Schäden halten sich im Folgejahr in Grenzen.


- 139 -<br />

Die Raupen der Rübenmotte dringen in die Herzblätter<br />

der Pflanze ein, Kot und Fraßreste beginnen zu faulen,<br />

es entwickelt sich ein ähnliches Schadbild wie wir es<br />

vom Bormangel kennen.<br />

Aus den Fraßgängen im Blattstiel können mit<br />

etwas Vorsicht die Raupen des Falters<br />

herausgeholt werden. Die Tiere sind sehr agil<br />

und können sich mit großer Geschwindigkeit<br />

fortbewegen.<br />

Schadbilder an Zuckerrüben die mit den von der Rübenmotte verursachten Schäden<br />

verwechselt werden können. Die Unterscheidung ist für den Praktiker nicht immer<br />

einfach.<br />

Bormangel verursacht ähnliche Kopffäulen, jedoch<br />

fehlen die typischen Fraßgänge in den Blattstiele.<br />

Zieht man stark geschädigte Rüben aus der Erde, ist<br />

bei Bormangel oft eine ausgeprägte Flankenfäule zu<br />

beobachten.<br />

Auch bei Falschem Mehltau werden die jungen<br />

Blätter geschädigt. Aber auch hier fehlen die<br />

Fraßgänge. Zudem befindet sich auf der<br />

Unterseite geschädigter Blätter ein schmutziger<br />

dunkelgrauer Pilzbelag.<br />

(C. Heinrichs)


- 140 -<br />

7 Genehmigungen und Kontrollen<br />

7.1 Pflanzengesundheitsdienst<br />

Besondere Ereignisse prägten das Berichtsjahr 2010 für den Bereich der<br />

Pflanzengesundheit. Das Auftreten von Quarantäneschadorganismen setzte<br />

unerwartete Arbeitsschwerpunkte.<br />

Neue Funde des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) zu Jahresbeginn machten<br />

eine Umstrukturierung der Kontrollen und Bündelung der Maßnahmen in der<br />

Befallszone in der Nähe von Bonn notwendig. Die Ankündigung des EU-<br />

Pflanzenschutzinspektorates zu einem Kontrollbesuch für die Prüfung des<br />

Vorgehens zum Asiatischen Laubholzbockkäfer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> brachte<br />

zusätzliche Spannung.<br />

Das erste Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohres Diabrotica virgifera in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im August kam nicht unerwartet aber überraschend. Zwei<br />

Befallsgebiete erforderten die sofortige Umsetzung der vorbereiteten Notfallpläne<br />

und aller erforderlichen Maßnahmen in gemeinsamer Aktion von allen betroffenen<br />

Stellen.<br />

Während der Bereich Import – Export weiterhin gute Stabilität aufweist, wird der<br />

Trend zu einer Konzentration der Warenströme in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> deutlich. Im<br />

Jahresdurchschnitt wurde die Anzahl der Importsendungen etwas geringer, aber die<br />

importierten Mengen erheblich größer. Früchte spielen dabei eine immer wichtigere<br />

Rolle (insbesondere Zitrusfrüchte). Der schnelle und umfangreiche Ausbau der<br />

Region Straelen/Herongen/Lüllingen als Zentrum des Handels für den Gartenbau<br />

stellt die phytosanitären Kontrollen vor besondere Aufgaben.<br />

Im Binnenmarkt wurde durch die Umsetzung der neuen Kartoffelnematoden-<br />

Verordnung zum Jahresende und die neue Verpflichtung der jährlichen Kontrollen<br />

von Anbauflächen für Speise- und Wirtschaftskartoffeln ein weiterer<br />

Arbeitsschwerpunkt geschaffen.<br />

(Dr. R. Schrage)<br />

7.1.1 Importkontrollen<br />

Die Anzahl der Importkontrollen an den EU-Einlassstellen (Flughäfen Köln-Bonn,<br />

Düsseldorf und Herongen) waren auch im Jahre 2010 auf gleichbleibend hohem<br />

Niveau mit einer deutlichen Steigerung der importierten Mengen. Insgesamt wurden<br />

3.778 Importsendungen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von den phytosanitären Inspektoren<br />

kontrolliert. Die Sendungen beinhalteten 6.558 Warenarten und kamen aus 53<br />

unterschiedlichen Importländern. Trend zur Konzentration wird sehr deutlich. Dies<br />

trifft insbesondere auf den Standort Herongen und die Schnittblumenimporte sowie<br />

auf Früchte zu. Die Gesamtanzahl der Importsendungen hat im Vergleich zum<br />

Vorjahr etwas abgenommen, aber die Größe der Sendungen hat deutlich<br />

zugenommen. Dies lässt sich an den eingenommenen Gebühren der durchgeführten<br />

Kontrollen ablesen, da diese sich an der Größe der Sendung orientieren. Die<br />

eingenommenen Gebühren bei den Importvorgängen haben sich im Jahr 2010 zum<br />

Vergleich des Jahres 2009 fast verdoppelt. Der direkte Import von Zierpflanzen nach


- 141 -<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nimmt insgesamt stetig weiter zu. Mit den Marktstrukturen am<br />

Standort Herongen und Lüllingen werden nicht nur die Warenströme konzentriert,<br />

sondern auch andere Firmen und Handelsunternehmen siedeln sich in der<br />

unmittelbaren Umgebung an und nutzen die Infrastrukturen. Die Hauptwarengruppen<br />

für den Import sind unverändert die Schnittblumen, Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />

(Jungpflanzen) sowie Früchte und Gemüse. Die Rangfolge der Lieferländer für<br />

Schnittblumen ist ebenfalls zum Vorjahr unverändert: Kenia ist größter Lieferant<br />

gefolgt von Ecuador und Kolumbien. Die Hauptwarengruppen sind auch weitgehend<br />

gleich geblieben: Rosen, Nelken und Orchideen sind die wichtigsten Warengruppen<br />

beim Import. Jungpflanzen von Zierpflanzen (Anbaumaterial) werden hauptsächlich<br />

importiert aus Kenia, Israel, Costa Rica. Eine bedeutende Rolle spielt nach wie vor<br />

der Import von Früchten und Gemüse. Thailand und die Dominikanische Republik<br />

waren 2010 Hauptlieferländer. Die wichtigsten importierten Früchte, die<br />

phytosanitären Kontrollen unterliegen, sind in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> auch 2010 immer<br />

noch Mangos und Auberginen.<br />

Hauptimportländer<br />

Importland Anzahl Importe Hauptwarengruppen<br />

Thailand 1.332 Schnittblumen; Früchte und Gemüse; Blattgemüse<br />

Kenia 875 Schnittblumen; Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />

Domincan Republic 574 Früchte und Gemüse<br />

Ecuador 485 Schnittblumen<br />

Israel 481 Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />

Colombia 423 Schnittblumen¸ Früchte und Gemüse<br />

El Salvador 411 Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />

China 210 Saatgut; Früchte und Gemüse<br />

Simbabwe 204 Schnittblumen; Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />

Sambia 181 Schnittblumen<br />

Süd Afrika 139 Früchte und Gemüse; Zierpflanzen Fertigware<br />

Äthiopien 115 Früchte und Gemüse<br />

Hauptwarengruppen Import<br />

Warengruppe Anzahl Importe<br />

05.1 - Früchte/Gemüse 2.042<br />

02.1 - Schnittblumen 2.021<br />

01.1.1 - Zierpflanzen zur Weiterkultur 1.657<br />

05.2 - Blattgemüse 335<br />

03.1 - Saatgut 232<br />

01.1.2 - Zierpflanzen Fertigware 211<br />

09.0 - Sonstiges 23<br />

Hauptgruppen botanischer Name Import<br />

Botanischer Name Anzahl Importe Warengruppe<br />

Rosa sp. 1.258 Schnittblumen<br />

Mangifera indica 438 Früchte/Gemüse<br />

Solanum melongena 378 Früchte/Gemüse<br />

Momordica sp. 247 Früchte/Gemüse<br />

Gypsophila sp. 208 Schnittblumen<br />

Ocimum basilicum 202 Blattgemüse<br />

Dendrobium hybrids 201 Schnittblumen<br />

Dianthus sp. 199 Schnittblumen<br />

Psidium guajava 153 Früchte/Gemüse<br />

Citrus latifolia 117 Früchte/Gemüse<br />

(Dr. R. Schrage)


7.1.2 Exportkontrollen<br />

- 142 -<br />

Der Export von Pflanzen und pflanzlichen Gütern aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zeigte<br />

sich auch im Jahr 2010 auf stabil hohem Niveau. Die Anzahl der Exporte von<br />

Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> betrug im Jahre 2010<br />

insgesamt 5.860 Sendungen (ausgestellte Pflanzengesundheitszeugnisse) mit<br />

insgesamt 13.317 Waren. Wie bei den Importen ist Größe und Umfang einer<br />

„Sendung“ sehr unterschiedlich und kann von wenigen Pflanzen bis zu mehreren<br />

LWK-Ladungen mit tausenden Pflanzen oder einer ganzen Schiffsladung (z.B.<br />

Kartoffeln) reichen.<br />

Wichtige Exportländer für Pflanzen und pflanzliche Produkte aus <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> sind nach wie vor Norwegen (Zierpflanzen), Schweiz (Zierpflanzen) und<br />

Russland (Vorratsprodukte, Saatgut, Zierpflanzen). Auch Kroatien, die Ukraine und<br />

die Türkei sind bedeutende Handelspartner und Empfänger für Schnittblumen,<br />

Zierpflanzen zur Weiterkultur, Obstgehölze zur Weiterkultur, Saatgut und<br />

Vorratsgüter. Bei den Zierpflanzen sind als Hauptwarengruppen für den Export<br />

Orchideen zu nennen (Phalaenopsis), Callunen und Eriken. Bei den Saatgütern ist<br />

Weizen und Mais bedeutend für den Export.<br />

Hauptexportländer<br />

Exportland Anzahl alle WG Hauptwarengruppen<br />

Zierpflanzen zur Weiterkultur; Zierpflanzen<br />

Norway 2.771 Fertigware<br />

Zierpflanzen Fertigware; Zwiebeln und Knollen<br />

zum Anpflanzen; Vorratsprodukte;<br />

Croatia 1.617 Schnittblumen<br />

Switzerland 1.325 Zierpflanzen Fertigware<br />

Vorratsprodukte; Saatgut; Zierpflanzen zur<br />

Russian Federation 1.168 Weiterkultur<br />

Ukraine 963 Saatgut; Ziergehölze Fertigware; Schnittblumen<br />

USA 498 Ziergehölze zur Weiterkultur; Saatgut<br />

Belarus 442 Saatgut; Schnittblumen<br />

Saatgut; Vorratsprodukte; Zierpflanzen zur<br />

Turkey 308 Weiterkultur<br />

Kazakhstan 259 Saatgut<br />

Moldova 223 Saatgut<br />

Georgia 199 Sonstiges; Vorratsprodukte<br />

Zierpflanzen zur Weiterkultur; Zierpflanzen<br />

Japan 192 Fertigware<br />

Bosnia and Herzigovina 169 Zierpflanzen Fertigware; Vorratsprodukte<br />

Hauptgruppen botanischer Name Export<br />

Botanischer Name Anzahl Hauptwarengruppe<br />

Zierpflanzen Fertigware; Vorratsprodukte;<br />

Sonstiges 2.375 Erde<br />

Calluna vulgaris 357 Zierpflanzen Fertigware<br />

Triticum aestivum 308 Vorratsprodukte<br />

Zierpflanzen Fertigware; Zierpflanzen<br />

Phalaenopsis hybrids 260 Weiterkultur<br />

Brassica oleracea var. capitata f. alba 213 Saatgut<br />

Avena sp. 187 Vorratsprodukte<br />

Erica gracilis 184 Zierpflanzen Fertigware


- 143 -<br />

Hordeum vulgare 183 Getreidekörner; Saatgut; Vorratsprodukte<br />

Lactuca sativa var. capitata 174 Saatgut<br />

Cucumis sativus (gherkin) 155 Saatgut<br />

Hebe sp. 144 Zierpflanzen Fertigware<br />

Brassica napus (winter) 133 Saatgut<br />

Zea mays 132 Saatgut; Vorratsprodukte<br />

Zea sp. 130 Saatgut; Vorratsprodukte<br />

Hauptwarengruppen Export<br />

Warengruppe Anzahl<br />

Zierpflanzen Fertigware 4.994<br />

Saatgut 2.600<br />

Zierpflanzen zur Weiterkultur 1.730<br />

andere Vorratsprodukte 1.538<br />

Sonstiges 1.195<br />

Ziergehölze Fertigware 353<br />

Schnittblumen 331<br />

Getreidekörner 198<br />

Erde/Kultursubstrat 181<br />

Weihnachtsbäume 74<br />

Obstgehölze zur Weiterkultur 38<br />

Früchte/Gemüse 30<br />

Ziergehölze zur Weiterkultur 28<br />

Landwirtschaftliche Pflanzen 6<br />

7.1.3 Handel im Binnenmarkt<br />

(Dr. R. Schrage)<br />

In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind zum Ende des Jahres 2010 947 Betriebe für den<br />

Handel im Binnenmarkt registriert. Die registrierten Betriebe müssen vom<br />

Pflanzengesundheitsdienst einmal im Jahr kontrolliert werden. In der Praxis wird<br />

dabei unterschieden zwischen produzierenden Betrieben (Baumschulen,<br />

Zierpflanzenbau) und Handelsunternehmen sowie Importeuren/Händlern. Die<br />

Kontrollintensität wird bestimmt durch die produzierte bzw. gehandelte Ware.<br />

Produzenten von Anbaumaterial (Jungpflanzen) unterliegen intensiven Kontrollen mit<br />

mehreren Inspektionsbesuchen pro Jahr, große Handelsunternehmen (z.B.<br />

Landgard) werden ebenfalls intensiv kontrolliert. Bei Produzenten von sogenannter<br />

„passpflichtiger Ware“ wird mindestens einmal eine Betriebskontrolle durchgeführt.<br />

Händler oder Importeure mit oftmals nur wenigen Importvorgängen (z.B.<br />

Kleinmengen Mango) unterliegen einer nicht so intensiven Kontrolle.<br />

Die Kontrolle des Pflanzenpasses hat in den letzten Jahren eine immer größere<br />

Bedeutung erhalten. Dies hängt mit den Anforderungen der großen<br />

Handelsunternehmen, insbesondere Landgard, zusammen. Da am Standort<br />

Herongen/Lüllingen für ganz Europa Ware kommissioniert wird erhalten die<br />

phytosanitären Vorschriften für einen ordnungsgemäßen (und reibungslosen) Handel<br />

eine besondere Bedeutung. Für den Handel mit passpflichtigen Pflanzen ist die<br />

ordnungsgemäße Kennzeichnung der Ware mit Pflanzenpass und Einhaltung der<br />

entsprechenden Bedingungen eine wichtige Vorraussetzung. Dies wird von den<br />

Handelsunternehmen gefordert - sogar in den internen Qualitätsrichtlinien<br />

festgeschrieben - und von den phytosanitären Inspektoren vor Ort kontrolliert.


- 144 -<br />

Veiling Rhein Maas: Eine neue Dimension<br />

Gut einem Jahr nach der Absichtserklärung zum Joint Venture zwischen den<br />

Versteigerungen FloraHolland und Landgard liefen am 29.11.2010 erstmalig acht<br />

Versteigerungsuhren der neuen Veiling Rhein-Maas in Herongen.<br />

Die Veiling Rhein-Maas entstand durch die Zusammenlegung von drei benachbarten<br />

Versteigerungen: der Landgard-Versteigerung in Geldern-Lüllingen und Straelen-<br />

Herongen sowie der FloraHolland-Versteigerung in niederländischem Venlo.<br />

Die Muttergesellschaften erwarten für die neue Veiling ein Umsatzvolumen von rund<br />

250 Mio. EUR pro Jahr. Es wird erwartet, dass rund 4.000 Produzenten ihre Waren<br />

(Schnittblumen, Topfpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Baumschulware)<br />

über die Veiling Rhein-Maas an rund 2.300 Kunden vermarkten. Erweitert wurde die<br />

alte Versteigerung auf acht Uhren (davon zwei Bildschirmversteigerungsuhren) in<br />

einem Versteigerungssaal mit 608 Käuferplätzen. Jährlich werden 450.000<br />

Stapelwagen mit Blumen vermarktet werden.<br />

• Jährlich ca. 1,3 Millionen CC´s mit Pflanzen<br />

• etwa 5 Millionen Transaktionen<br />

• 10 km Kettenbahn<br />

• 170.000 m² Grundfläche<br />

Der Pflanzengesundheitsdienst kontrolliert Importe, Exporte und den Handel im<br />

Binnenmarkt von sogenannten pflanzenpasspflichtigen Pflanzen. Der<br />

Pflanzengesundheitsdienste sichert mit Erfüllung der hoheitlichen Kontrollaufgaben<br />

den Handel am Standort.


Allgemeine Kontrollaufgaben<br />

- 145 -<br />

Die allgemeinen Kontrollaufgaben gemäß Pflanzenschutzgesetz sind weiterhin<br />

wichtiger Bestandteil der Aufgaben der phytosanitären Inspektoren.<br />

Hierzu zählen:<br />

• Geschäftskontrollen<br />

• Kontrollen der Abgabe des Vertriebes von Pflanzenschutzmitteln<br />

• Kontrolle nicht erlaubter Anwendungen auf Nicht-Kulturland<br />

• Kontrolle nicht erlaubter Anwendung auf Kulturland<br />

• Kontrolle der Lagerung von Pflanzenschutzmitteln.<br />

7.1.4 Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne<br />

Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)<br />

Erstauftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

(Dr. R. Schrage)<br />

Am 10. August wurde auf einem Maisfeld in Köln-Wahn in einer Pheromonfalle der<br />

erste männliche Maiswurzelbohrer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gefangen. Die Region<br />

Köln-Wahn bietet mit der Bahntrasse, dem Rhein, der Autobahn und dem<br />

benachbarten Flughafen Köln-Bonn mit entsprechendem Frachtaufkommen alle<br />

potentiellen Einschleppungswege. Die Ausrottungsmaßnahmen erfolgten auf<br />

Grundlage gemäß der EU-Entscheidung bzw. der Verordnung zur Bekämpfung des<br />

Westlichen Maiswurzelbohrers (MaiswBekV) vom 10.07.2008 sowie der Leitlinie zur<br />

Durchführung von amtlichen Maßnahmen gegen Diabrotica virgifera virgifera.<br />

Umsetzung der Maßnahmen<br />

Nach dem sofortigen Aufstellen von 21 weiteren Fallen in benachbarte Maisfelder<br />

wurden am 13. August in einem Maisfeld in unmittelbarer Umgebung 7 zusätzliche<br />

Käfer gefangen. Die Einrichtung der vorgeschriebenen Befallszone (Radius 1 km um<br />

das Befallsfeld) und Sicherheitszone (Radius 5 km um die Befallszone) und das<br />

rasterförmige Aufstellen von Pheromonfallen ergab dann am 16. August einen<br />

weiteren Käferfund in einem Maisfeld in der Umgebung. Dies führte dazu, dass die<br />

eingerichteten Zonen angepasst und dadurch bedingt zusätzliche Fallen aufgestellt<br />

werden mussten. Insgesamt wurden in der Befallszone 131 und in der<br />

Sicherheitszone 91 Fallen aufgestellt. In der Befallszone wurde exakt das Raster von<br />

250 m x 250 m eingehalten. In der Sicherheitszone standen die Fallen im Raster von<br />

1000 m x 1000 m vorwiegend in Maisfelder. In Waldgebieten, die sich aufgrund der<br />

geographischen Lage zeigten wurden entsprechend der Leitlinie keine Fallen<br />

aufgehängt. Das Aufstellen der Fallen erfolgte von Mitarbeitern des<br />

Pflanzenschutzdienstes und wurde nach einem vorgegebenen Muster mit<br />

entsprechender Markierung vor Ort durchgeführt. Die wöchentlichen Kontrollen<br />

wurden dann von den Mitarbeitern des Pflanzenschutzdienstes wahrgenommen. Am<br />

27. August wurde dann der letzte Käfer in einem Maisfeld, wo bereits zuvor Käfer<br />

gefangen wurden, festgestellt. Der einberufene Krisenstab mit Vertretern aus<br />

Ministerium, Pflanzenschutzdienst und vor allem der Praxis setzte sich am<br />

16. August zusammen. Hier wurden alle notwendigen Ausrottungsmaßnahmen<br />

besprochen und die Umsetzung der Maßnahmen eingeleitet. In der Befallszone war


- 146 -<br />

hauptsächlich ein Landwirt betroffen. Ein Großteil seiner eigenen und gepachteten<br />

Maisflächen lag in dieser Zone. Der Landwirt wurde von Vertretern des<br />

Pflanzenschutzdienstes persönlich aufgesucht und über die Sofortmaßnahmen,<br />

insbesondere über den erforderlichen Insektizideinsatz informiert.<br />

Informationsveranstaltung<br />

Am 18. August wurden alle Landwirte, deren Anbauflächen in den einzelnen Zonen<br />

lagen angeschrieben. Ihnen wurde ein Bescheid über die Sofortmaßnahmen und<br />

eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung am 24. August mitgeteilt. In der<br />

Befallszone erhielten 12 Landwirte und in der Sicherheitszone 70 Landwirte einen<br />

Bescheid. Die Informationsveranstaltung diente dazu, den Landwirten alle gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Maßnahmen zu erläutern und anfallende Fragen der Landwirte zu<br />

beantworten.<br />

Aktuelle Informationen zum Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurden zeitnah im Internet veröffentlicht. Die Fangzahlen der<br />

Käfer sowie die Umsetzung der von der EU vorgeschriebenen Sofortmaßnahmen mit<br />

Einrichtung der Zonen, die dazugehörigen Feldblöcke, die Allgemeinverfügung und<br />

wichtige Informationen rund um den Maiswurzelbohrer sind dort zu finden.<br />

Insektizideinsatz<br />

Die Maisflächen in der Befallszone wurden am 19. August mit dem nach § 11 Abs. 2<br />

Satz 1 Nr. 2 Pflanzenschutzgesetz zugelassenem Pflanzenschutzmittel Biscaya mit<br />

dem Wirkstoff Thiacloprid und einer Aufwandmenge von 0,3 l/ha in 300 l Wasser/ha<br />

behandelt. Insgesamt wurden 38 ha Maisflächen behandelt. Zum Einsatz kam ein<br />

Selbstfahrer (Amazone SX 4000) mit 36 m Arbeitsbreite, die aufgrund vorhandener


- 147 -<br />

Fahrgassen im Bestand auf 28 m reduziert wurde. Bei den Düsen handelte es sich<br />

wegen NW-Auflagen und Bestandsdurchdringung um grobtropfige Düsen (ID 120<br />

04). Der Selbstfahrer hat eine Bodenfreiheit 1,20 m und eine Spurbreitenverstellung<br />

von 1,80 m - 2,25 m. Die Maishöhe betrug aufgrund der diesjährigen Vegetation<br />

(Trockenheit im Frühsommer) etwa 2,5 m, so dass die Insektizidbehandlung<br />

erfolgreich durchgeführt werden konnte.<br />

Kontrolle der Pheromonfallen in den Zonen<br />

Die in den Zonen aufgestellten Pheromonfallen wurden von Mitarbeitern des<br />

Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

wöchentlich kontrolliert.<br />

Zweites Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>:<br />

Straelen-Herongen<br />

Am 25. August wurde in einem Maisfeld in Straelen-Herongen ein weiterer Befall mit<br />

dem westlichen Maiswurzelbohrer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> festgestellt (ein Käfer in<br />

der Pheromonfalle). Die Fläche liegt in unmittelbarer Nähe zur niederländischen<br />

Grenze. In der direkten Umgebung befinden sich eine LKW-Verladestelle sowie der<br />

Hauptstandort einer großen Vermarktungsorganisation für Zierpflanzen, Obst und<br />

Gemüse. Die Ausrottungsmaßnahmen wurden wie bei dem Erstbefall in Köln-Wahn<br />

durchgeführt.<br />

Umsetzung der Maßnahmen<br />

Am 26. August wurden in benachbarte Maisfelder 26 Fallen aufgestellt.<br />

Entsprechend der EU-Entscheidung wurden die Befallszone (Radius 1 km um das<br />

Befallsfeld) und die Sicherheitszone (Radius 5 km um die Befallszone) eingerichtet<br />

und wie vorgeschrieben rasterförmig Pheromonfallen aufgestellt. Die Befallszone


- 148 -<br />

liegt zu einem Drittel und die Sicherheitszone fast zur Hälfte auf niederländischer<br />

Seite. Das Aufstellen der Fallen erfolgte wie in Köln-Wahn von Mitarbeitern des<br />

Pflanzenschutzdienstes und wurde nach einem vorgegebenen Muster mit<br />

entsprechender Markierung vor Ort durchgeführt. Die wöchentlichen Kontrollen<br />

wurden dann von Mitarbeitern des Pflanzenschutzdienstes wahrgenommen. Am<br />

31. August setzte sich der einberufene Krisenstab mit Vertretern aus den<br />

Niederlanden, Julius Kühn-Institut, Ministerium, Pflanzenschutzdienst und vor allem<br />

der Praxis zusammen. Hier wurden alle notwendigen Ausrottungsmaßnahmen<br />

besprochen und die Umsetzung der Maßnahmen eingeleitet. Landwirte, deren<br />

Maisflächen in der Befallszone lagen wurden von Vertretern des<br />

Pflanzenschutzdienstes persönlich aufgesucht und über die Sofortmaßnahmen,<br />

insbesondere über den erforderlichen Insektizideinsatz informiert. Es wurden neben<br />

dem ersten Fund vom 25. August keine weiteren Käfer in der Befalls- und<br />

Sicherheitszone nachgewiesen.<br />

Informationsveranstaltung<br />

Am 01. September wurden alle Landwirte, deren Anbauflächen in den einzelnen<br />

Zonen lagen angeschrieben. Ihnen wurde ein Bescheid über die Sofortmaßnahmen<br />

und eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung am 13. September mitgeteilt.<br />

In der Befallszone erhielten 17 Landwirte und in der Sicherheitszone 210 Landwirte<br />

einen Bescheid. Die Informationsveranstaltung diente dazu, den Landwirten alle<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zu erläutern. Gleichzeitig informierten<br />

Fachberater die Landwirte über Alternativen zum Maisanbau. Ziel war es, dem<br />

Landwirt für seinen Arbeitsbereich Planungssicherheit zu geben.


Insektizideinsatz<br />

- 149 -<br />

Die Maisflächen in der Befallszone wurden am 02. September mit dem nach § 11<br />

Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Pflanzenschutzgesetz zugelassenes Pflanzenschutzmittel<br />

Biscaya mit dem Wirkstoff Thiacloprid und einer Aufwandmenge von 0,3 l/ha in 300 l<br />

Wasser/ha behandelt. Insgesamt wurden 52 ha Maisflächen behandelt.<br />

Kontrolle der Pheromonfallen in den Zonen<br />

Die in den Zonen aufgestellten Pheromonfallen wurden von Mitarbeitern des<br />

Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wöchentlich kontrolliert.<br />

Es wurden keine weiteren Käfer in den Fallen gefunden.<br />

Durchführung der amtlichen Erhebung zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Kartoffelnematoden auf Kartoffelanbauflächen, die nicht zur Erzeugung von<br />

Pflanzkartoffeln bestimmt sind.<br />

Im Rahmen der neuen Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses und der<br />

Kartoffelzystennematoden vom 06. Oktober 2010 sowie der Richtlinie 2007/33/EG<br />

vom 11. Juni 2007 müssen 0,5 % der jährlichen Anbaufläche an Speise- und<br />

Wirtschaftskartoffeln auf Kartoffelzystennematoden untersucht werden. In <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> wurden in diesem Jahr 31.580 ha Speise- und Wirtschaftskartoffeln<br />

angebaut. Mit der Beprobung wurde begonnen. Für die amtliche Erhebung wird pro<br />

angefangene 0,5 ha eine Probe mit 200 ml Boden gezogen und im Diagnoselabor<br />

auf Globodera rostochiensis und Globodera pallida untersucht. Die Mindestgröße der<br />

Anbaufläche beträgt 0,5 ha. Bei größeren Flächen werden maximal 5 ha beprobt und


- 150 -<br />

genau gekennzeichnet. Die Durchführung dieser vorgeschriebenen Maßnahmen<br />

erfolgt über eine entsprechende GIS-Anwendung mit Abfrage und Auswahlkriterien.<br />

Die Anbauflächen werden nach einem Zufallsprinzip ausgesucht und die Landwirte<br />

werden vorher darüber informiert. Der Probenehmer kann anhand digitalisierter<br />

Karten mit bereits zugewiesenen Daten (Fläche/Bezeichnung/Größe der<br />

Anbaufläche etc.) die Probenahme vor Ort durchführen. Die zugewiesenen Daten<br />

werden gleichzeitig im Diagnoselabor und auch in das vorgeschriebene amtliche<br />

Verzeichnis hinterlegt, so dass Verwechselungen, aufwendige Datenübertragungen<br />

sowie Übertragungsfehler vermieden werden. Bisher konnte in allen untersuchten<br />

Proben kein Befall mit lebenden Zysten der Gattung Globodera rostochiensis und<br />

Globodera pallida festgestellt werden. Die Untersuchungsergebnisse werden in das<br />

amtliche Verzeichnis eingetragen und den Landwirten mitgeteilt.<br />

(Dr. R. Schrage, A. Schröder)<br />

7.2 Amtliche Geräteprüfung, Feldspritzkontrollen<br />

Ergebnisse der Kontrollen von Feldspritzen und Obstbau-Sprühgeräten<br />

Im Rahmen der Anerkennungsprüfung für Pflanzenschutzgeräte und -teile wurde ein<br />

Düsensatz (Injektor-Doppelflachstrahldüsen) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> für den<br />

Einsatzbereich Feldbau im Praxiseinsatz getestet.<br />

Die Kontrolle von Pflanzenschutzmaschinen aus der Praxis wurde im Jahr 2010 in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von 153 anerkannten Kontrollbetrieben angeboten. Dabei<br />

wurden insgesamt 8.777 Maschinen kontrolliert. Die Durchführung der Kontrollen<br />

wurde während der Kontrollzeit an 160 Kontrollstellen überwacht. Im<br />

Berichtszeitraum wurden 36 Kontrolleinrichtungen überprüft.<br />

(H. Kramer)<br />

7.3 Beizkontrollen / Saatgutuntersuchungen auf Beizung<br />

Im Rahmen des Qualitätssicherungssystems (QSS) für Z-Saatgut des<br />

Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) der Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH<br />

führt der amtliche Pflanzenschutzdienst alljährlich Beizgraduntersuchungen durch.<br />

Die wichtigsten Saatgutaufbereitungsstellen lassen ihre Beizproben fast<br />

ausschließlich im Rahmen dieses GFS-Projektes untersuchen. Die Proben werden<br />

bundesweit durch die Aufbereitungsstellen selbst genommen. Die statistische<br />

Auswertung der Ergebnisse sowie eine Bewertung der Aufbereitungsstellen werden<br />

durch die GFS in Zusammenarbeit mit den Züchtern und VO-Firmen vorgenommen.<br />

Die Beizgradbestimmung von Wintergerste, Winterroggen und Triticale erfolgt beim<br />

Pflanzenschutzdienst NRW, Winterweizen wird vom Pflanzenschutzdienst in<br />

Niedersachsen untersucht.<br />

Im Jahr 2010 wurden in Bonn 489 Beizproben für die GFS untersucht, wobei den<br />

Hauptanteil der eingesandten Proben die Wintergerste ausmachte. Von diesen<br />

Proben waren 64 % richtig gebeizt, 31 % unterbeizt und 5 % überbeizt. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr ist die Anzahl der richtig gebeizten Proben gleich geblieben, allerdings<br />

haben die unterbeizten Proben stark zugenommen und die überbeizten Proben stark<br />

abgenommen.


- 151 -<br />

Im Rahmen von freiwilligen Beizgraduntersuchungen (Eigenkontrollen,<br />

Reklamationen, Gutachten) werden alle Winter- und Sommergetreidearten in Bonn<br />

untersucht. Im Jahr 2010 wurden 21 Beizproben analysiert, von denen 43 % richtig<br />

gebeizt, 43 % unterbeizt und 14 % überbeizt waren. Der positive Trend der letzten<br />

Jahre stellte sich 2010 also nicht ein.<br />

Fazit<br />

Die in den letzten Jahren zu beobachtende zunehmende Verbesserung der<br />

Beizqualität wurde 2010 leider nicht beobachtet. 2010 wurden nicht nur weniger<br />

Proben eingesandt, es wurde häufig am Beizmittel gespart, wodurch die Anzahl an<br />

unterbeizten Proben enorm zunahm. Hoffentlich kein Trend der sich fortsetzt.<br />

(Dr. M. Benker)<br />

7.4 Zertifizierung von Anbaumaterial<br />

Im Rahmen der Vorgaben der „Verordnung über das Inverkehrbringen von<br />

Anbaumaterial von Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenarten sowie zur Aufhebung der<br />

Verordnung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten im Obstbau (AGOZ)“ wurden im<br />

Jahr 2010 Arbeiten für die Zertifizierung von Obstgehölzbeständen durchgeführt.<br />

Hierbei handelte es sich teilweise um Nachtestungen zur Verlängerung bereits<br />

vorhandener Zertifizierungen.<br />

Zertifiziert wurden, dem vorgegebenen Stufenaufbau folgend, Produktionsbestände<br />

in Baumschulen (Anbaumaterial), Vermehrungsbestände in Unterlagenbaumschulen<br />

sowie im Obstreiser-Muttergarten (Mutterpflanzenmaterial und Basismaterial) bis hin<br />

zu Vorstufenmaterial, als erste Stufe der Vermehrungskette.<br />

Für die Anerkennung eines zertifizierten Bestandes sind nachfolgende Prüfungen, je<br />

nach Zertifizierungsstufe, vorgesehen:<br />

• Begehung des Quartiers zu visueller Beobachtung (phytosanitäre Kontrolle),<br />

• Buchkontrolle zur Bestätigung der Einhaltung der formalen Voraussetzungen,<br />

• Virustestung nach EPPO-Richtlinien in Form von Indikator-Testung im Freiland<br />

und im Gewächshaus sowie als Laboruntersuchung mit der ELISA- und PCR-<br />

Methode.<br />

Für bestimmte Sorten können in den Baumschulen durchgängig vom<br />

Vermehrungsmaterial bis hin zum Endprodukt zertifizierte Bäume angeboten werden.<br />

Sorten, die bisher nicht zertifiziert wurden, werden unter dem Status CAC<br />

(Conformitas Agraritas Communitas) weiterhin visuell phytosanitär beschaut.<br />

Haltung von Vorstufenmaterial<br />

Im Saranhaus des Pflanzenschutzdienstes NRW in Bonn wird an neutraler Stelle ein<br />

Bestand von Elite-Vermehrungsmaterial der Kategorie „Vorstufe“ nach AGOZ<br />

gehalten. Es handelt sich um Bestände der öffentlichen Hand, ebenso wie um<br />

Privatbestände, die im Auftrag gehalten und zum Teil abvermehrt werden.<br />

Entstehende Kosten für die nach AGOZ geforderten Nachtestungen auf<br />

Viruserkrankungen sowie die Kulturführungskosten werden durch eine<br />

Haltungsgebühr abgegolten.


- 152 -<br />

Zur Zeit befinden sich ca. 84 Apfelsorten, 31 Birnensorten, 8 Steinobstsorten,<br />

11 Apfelunterlagen, 5 Birnenunterlagen, 3 Quittenunterlagen, 11 Steinobstunterlagen<br />

bzw. -stammbildner, 6 Johannisbeersorten sowie 19 Himbeersorten als<br />

Vorstufenmaterial in Kultur. Hierunter befinden sich auch Sorten, die über das Projekt<br />

„Virusfreimachung gebietstypischer Kernobstsorten aus NRW“ bearbeitet worden<br />

sind.<br />

Die Bestände werden im nationalen sowie internationalen Austausch mit anderen<br />

Institutionen zum Aufbau von Vermehrungsmaterial bereitgehalten bzw. der privaten<br />

Baumschulwirtschaft angeboten.<br />

Virustestung von zertifizierten Mutterpflanzen- und Anbaumaterial<br />

Zur Kontrolle des Obstreisermuttergartens der ORG-mbH wurden im gesamten<br />

Vegetationsverlauf Begehungen zur visuellen Beobachtung von virösen Symptomen<br />

sowie insbesondere von Feuerbrand und Scharka durchgeführt (Feuerbrand-<br />

Verordnung, Scharka-Verordnung).<br />

Nach Vorgaben der AGOZ wurden im Berichtsjahr durch den Fachbereich Obstbau<br />

folgende Virusuntersuchungen durchgeführt:<br />

• Nachtestung von bereits anerkanntem Material<br />

• fortlaufende Nachtestung des bestehenden Muttergartenbestandes, insbesondere<br />

des Steinobstes<br />

Virustestungen von Obstgehölzen im Jahr 2010<br />

Im Rahmen der Virustestung kommen folgende Testverfahren zur Anwendung:<br />

Testung im Freiland mit empfindlichen Gehölzindikatoren; Testung im Labor mit<br />

serologischen Verfahren (ELISA) und PCR (Polymerase Chain Reaction).<br />

Insgesamt sind nach den EPPO-Richtlinien Indikatortestungen im Freiland sowie<br />

Untersuchungen im Labor in nachfolgend aufgeführtem Umfang durchgeführt<br />

worden.<br />

Freiland: 100 Proben (Malus, Pyrus, Prunus) à 3 bzw. 5 Wiederholungen<br />

mit verschiedenen Indikatoren<br />

Labor: 350 Proben für die ELISA-Testung auf jeweils 2 bzw. 3 Virosen<br />

Geprüft wird nach AGOZ auf folgende Virosen:<br />

Apfel: Flachästigkeit, Gummiholz, Apfel-Mosaik, Rauhschaligkeit, Sternrissigkeit,<br />

Apfeltriebsucht, Chlorotische Blattfleckung, Stammfurchung, Stammnarbung, Spy<br />

Epinastie und Verfall, Rindenschuppigkeit von Malus platycarpa.<br />

Birne: Adernvergilbung, Rotfleckigkeit, Rindennekrose, Rauhrindigkeit, Ringflecken-<br />

Mosaik, Rußfleckigkeit der Quitte, Steinfrüchtigkeit, Birnenverfall, Gummiholz,<br />

Rindenrissigkeit.<br />

Kirsche: Pfeffinger Krankheit an Süßkirschen, Nekrotische Kirschenringflecken,<br />

Chlorotische Kirschenringflecken, Kleinfrüchtigkeit, Chlorotische Blattfleckung des<br />

Apfels, (Apfel-) Mosaik, Blattrollkrankheit, Rostfleckung, Grüne Ringscheckung,


- 153 -<br />

[Arabis mosaic nepovirus, Tomato black ring nepovirus, Necrotic rusty mottle,<br />

Petunia asteroid mosaic and carnation Italian ringspot tombusviruses, causing cherry<br />

detrimental canker].<br />

Prunus-Arten: Bandmosaik, Chlorotisches Blattfleckenvirus des Apfels, Nekrotische<br />

Kirschenringflecken, Chlorotische Kirschenringflecken, Scharka, Rindenrissigkeit,<br />

(Apfel-) Mosaik; [European stone fruit yellows, Myrobalan latent ringspot nepovirus,<br />

Cherry green ring mottle virus, Strawberry latent ringspot nepovirus, Tomato black<br />

ring nepovirus].<br />

(Dr. A. Engel, W. Kretschmann, I. Rövekamp-Stroop)<br />

7.5 Kontrollprogramm <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

7.5.1 Systematische Kontrollen<br />

Rechtsgrundlagen<br />

Die Richtlinie 91/414/EG regelt die Voraussetzungen für die Zulassung von<br />

Pflanzenschutzmitteln und fordert Kontrollmaßnahmen für die Einhaltung der in der<br />

Richtlinie festgelegten Anforderungen für das Vermarkten und Verwenden von<br />

Pflanzenschutzmitteln in der EU. Diese Forderungen sind über das<br />

Pflanzenschutzgesetz in deutsches Recht umgesetzt worden.<br />

Die diesbezüglichen Überwachungsaufgaben wurden den zuständigen Behörden in<br />

den Bundesländern übertragen, in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> dem Direktor der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> als Landesbeauftragter.<br />

Organisation, Struktur und Ergebnis<br />

Orientiert an einem bundeseinheitlich abgestimmten Kontrollprogramm wurden die<br />

im Auftrag des zuständigen Landesministeriums (Ministerium für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

durchzuführenden systematischen Kontrollen nach den vorgegebenen<br />

Spezifikationen abgewickelt (siehe Kontrollplan vom 29.01.2010). Der Kontrollplan<br />

2010 wurde fast vollständig erfüllt. Unter Berücksichtigung der besonderen Situation<br />

in 2010 (zusätzliche unvorhersehbare Kontrollaufgaben zur Verhinderung der<br />

Einschleppung und Verbreitung der Quarantäneschädlinge Anoplophora und<br />

Diabrotika) gab es in einigen Punkten Überschreitungen, in anderen geringfügige<br />

Unterschreitungen. Qualität und Quantität der Kontrollen entsprechen den<br />

festgelegten Vorgaben des Kontrollhandbuches. Ebenso ordnungsgemäß<br />

abgearbeitet wurden nicht planbare Anlasskontrollen aufgrund von Hinweisen und<br />

Anzeigen Dritter. Auch diese Feststellungen sind im Zahlenbericht enthalten.<br />

Kontrollschwerpunkte<br />

Bundeseinheitlich wurden Kontrollschwerpunkte festgelegt, die gesondert abgebildet<br />

werden. Für 2010 wurden folgende Schwerpunkte festgelegt bzw. fortgeführt:<br />

1.1 Anwendungskontrollen im Zierpflanzenbau, einschließlich Ziergehölze,<br />

Baumschulen, Weihnachtsbäume (2010-2012)


- 154 -<br />

1.2 Anwendungs- und Verkehrskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln<br />

auf Nichtkulturlandflächen, ebenfalls als Empfehlung der Expertengruppe<br />

(2008-2010)<br />

zu 1.1 Anwendungskontrollen im Zierpflanzenbau<br />

Entsprechend den bundeseinheitlich vereinbarten Schwerpunktkontrollen wurde die<br />

ordnungsgemäße Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Zierpflanzen,<br />

Ziergehölzen, Baumschulware und Weihnachtsbäumen durch die Entnahme von<br />

Pflanzen- oder Bodenproben sowie von Spritzbrühe kontrolliert:<br />

• 16 Proben aus Weihnachtsbaumkulturen<br />

(14 x Boden, 1 x Pflanze, 1 x Spritzflüssigkeit), ohne negativen Befund<br />

• 5 Proben Impatiens mit zwei Nachweisen über die nicht zugelassene Anwendung<br />

von Switch mit entsprechenden Bußgeldverfahren.<br />

• 5 Proben Pelargonien mit zunächst drei Nachweisen über nicht zugelassene<br />

Anwendungen von Thiodan, Shirlan, Orthen und Tamaron. Da es sich in einem<br />

Fall (Thiodan) um ausländische Zukaufware gehandelt hat, ergaben sich zwei<br />

Bußgeldverfahren.<br />

• 5 Proben Rosen mit zunächst zwei Nachweisen über nicht zugelassene<br />

Anwendungen von Temik, Rocky und Borneo. Da es sich in einem Fall (Temik)<br />

um Zukaufware aus dem Ausland gehandelt hat, ergab sich ein<br />

Bußgeldverfahren.<br />

• 1 Probe Surfinia mit zunächst dem Hinweis auf die nicht zugelassene Anwendung<br />

von Goltix. Da hier Jungpflanzen aus dem Ausland bezogen wurden, war das<br />

Verfahren einzustellen.<br />

• Von 32 Proben bleiben fünf nicht ordnungsgemäße Anwendungen mit<br />

entsprechenden Ahndungen (rund 15 %) übrig.<br />

zu 1.2 Anwendungs- und Verkehrskontrollen beim Einsatz von<br />

Pflanzenschutzmitteln auf Nichtkulturlandflächen<br />

Anwendungskontrollen Nichtkulturland<br />

Insgesamt wurden 126 Nichtkulturlandflächen kontrolliert:<br />

15 Flächen wurden gesichtet, für die eine Ausnahmegenehmigung nach § 6 (3)<br />

Pflanzenschutzgesetz erteilt worden war. In nur einem Fall war der Umgang mit<br />

dieser Genehmigung zu beanstanden, der mit einem Bußgeld in Höhe von 150 Euro<br />

geahndet wurde.<br />

76 Flächen wurden nach dem Zufallsprinzip gesichtet. Für diese Flächen lag keine<br />

Ausnahmegenehmigung vor.<br />

35 Anzeigen durch Dritte wurden bearbeitet. Als Anzeigenerstatter kommen sowohl<br />

die kommunalen Ordnungsdienste in Frage als auch aufmerksame Bürger, in<br />

Einzelfällen die Polizei.


- 155 -<br />

Insgesamt mussten für den Bereich ‚Anwendung von Totalherbiziden auf nicht<br />

genehmigten Nichtkulturlandflächen’ 51 Bußgeldverfahren eingeleitet werden, die<br />

größtenteils bestandskräftig sind. Die Bußgelder beliefen sich zwischen 100 und 400<br />

Euro. Die relativ hohe Beanstandungsquote von rund 40 % erklärt sich aus der<br />

Vielzahl der Anzeigen durch Dritte, denen in der Regel ein entsprechendes<br />

beobachtetes Fehlverhalten zugrunde liegt.<br />

Ein Teil der Verfahren musste trotz offensichtlicher und sogar analytisch<br />

nachgewiesener unzulässiger Anwendung eines Totalherbizides eingestellt werden,<br />

da der verantwortliche Anwender nicht feststellbar war. Nach den derzeitigen<br />

Rechtsgrundlagen kann nur der Anwender und nicht zum Beispiel der<br />

Grundstückseigentümer oder -nutzer belangt werden.<br />

Verkehrskontrollen Nichtkulturland<br />

Neben den festgelegten und in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> seit Jahren weit darüber<br />

hinausgehenden Kontrollen von Nichtkulturlandflächen haben wir die 2008 bereits<br />

begonnenen Aufklärungs- und Informationsaktivitäten fortgesetzt. Zusätzlich zu der<br />

im vorigen Jahr erfolgten sehr aufwendigen Schulung von 400 Abgebern wurde und<br />

wird bei jeder Verkehrskontrolle vor Ort das Verkaufspersonal und der zuständige<br />

Abteilungsleiter/Vorgesetzte auf die Beratungs- und Informationspflichten des § 22<br />

Pflanzenschutzgesetz in einem Gespräch nachdrücklich hingewiesen. Insbesondere<br />

wird verdeutlicht, welche Gefahren von einer nicht zugelassenen Anwendung, z.B.<br />

auf einer Garagenzufahrt für Mensch, Umwelt und Natur ausgehen. Es wurde ein<br />

Formblatt entwickelt, welches diese Informationspflicht dokumentiert und den<br />

Verkäufer durch dessen Unterschrift in die Verantwortung nimmt.


- 156 -<br />

In der Konsequenz muss ein Verkäufer die Aushändigung eines<br />

Pflanzenschutzmittels für eine nicht zugelassene Anwendung verweigern.<br />

Gleichzeitig wurde ein Informationsblatt entworfen (siehe unten), welches dem<br />

Verkäufer übergeben wird und am jeweiligen Verkaufsstand gut sichtbar<br />

auszuhängen ist, damit der Kaufinteressent bereits durch diesen Aushang auf die<br />

Problematik aufmerksam gemacht wird.<br />

Auf diesen Flächen ist der Einsatz von Totalherbiziden verboten!<br />

Kiesweg Bürgersteig<br />

Plattenweg Garagenzufahrt<br />

Von diesen versiegelten Flächen können Pflanzenschutzmittel und deren Wirkstoffe in die<br />

Kanalisation fließen oder abgespült werden und Gewässer verunreinigen.<br />

Daher ist der Einsatz aller Mittel, die Unkraut abtöten – also auch sogenannte Hausmittel –<br />

auf befestigten Flächen verboten. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf diesen Flächen<br />

wird von Pflanzenschutzdienst NRW kontrolliert; gegen Anwender werden Bußgelder<br />

verhängt.<br />

Auf diesen Flächen dürfen dafür zugelassene Pflanzenschutzmittel<br />

eingesetzt werden<br />

Beet mit Zierpflanzen Gemüsebeet<br />

Zierrasen<br />

Baumscheibe<br />

Pflanzenschutzmittel dürfen in gärtnerisch genutzten Anlagen wie Beete, Rasen oder<br />

Baumscheiben eingesetzt werden, wenn sie für die jeweilige Krankheit oder den Schädling in<br />

der entsprechenden Kultur zugelassen sind.<br />

Unser sachkundiges Personal berät Sie gerne, fragen Sie die Verkäuferin, den Verkäufer.<br />

Pflanzenschutzdienst NRW 0228 703-0 www.pflanzenschutzdienst.de<br />

Wenn sich die Gelegenheit bot, wurden Artikel in Tageszeitungen oder<br />

Fachmagazinen platziert (z.B. Rheinische Post, Verband der Campingplatz-Betreiber<br />

oder Magazin des Deutschen-Hausfrauen-Bundes, Landwirtschaftliche Zeitschrift<br />

Rheinland oder Landwirtschaftliches Wochenblatt <strong>Westfalen</strong>-Lippe).<br />

Trotz aller Initiativen wird immer wieder deutlich, dass demjenigen, der mit der<br />

entsprechenden Energie versucht, sich für nicht zugelassene Anwendungen<br />

Herbizide zu beschaffen, dies auch gelingt, nicht zuletzt durch nicht zu<br />

kontrollierende Beschaffungswege im Internet (siehe TASPO-Magazin vom<br />

24.09.2010). Bewirtschafter und Nutzer öffentlicher Liegenschaften sind davon leider<br />

nicht gänzlich ausgeschlossen.


- 157 -<br />

7.5.2 Weitere Kontrollschwerpunkte<br />

Verordnung zum Inverkehrbringen und zur Aussaat von gebeiztem Maissaatgut<br />

Bei der Maisaussaat 2008 hatte es in Baden-Württemberg Bienenschäden gegeben.<br />

Diese wurden dem mit Clothanidin gebeizten Saatgut zugerechnet. Die bereits für die<br />

Maisaussaat 2009 daraufhin in einer Eilverordnung des BMELV getroffenen Regeln<br />

für das Inverkehrbringen und die Aussaat von gebeiztem Maissaatgut hatten auch für<br />

2010 Bestand. Es war Aufgabe des Pflanzenschutzdienstes, die Einhaltung dieser<br />

Regeln in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu kontrollieren.<br />

Inverkehrbringen<br />

Mais durfte nur mit Methiocarb (Mesurol) in einer vorgegebenen Qualität gebeizt in<br />

Verkehr gebracht werden. In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurde 2010 in drei Beizbetrieben<br />

Maissaatgut mit Mesurol gebeizt. In zwei Beizbetrieben wurden die Beize und die<br />

Beizqualität durch Probenahme geprüft. Ein festgelegter Abriebwert durfte nicht<br />

überschritten werden. Die Betriebsabläufe im Beizbetrieb, die betriebseigenen<br />

Kontrollen in jeder Verarbeitungsstufe mit der durchgehend transparenten<br />

Dokumentation ließen erkennen, dass man größten Wert auf die Einhaltung der<br />

Verordnungsvorgaben legte. Die NRW-Proben wurden durch das Julius Kühn-Institut<br />

geprüft. Beize und Beizqualität entsprachen den Regeln, der vorgegebene<br />

Abriebwert mit 0,75 g/100.000 Korn wurde mit 0,06-0,15 g/100.000 Korn deutlich<br />

unterschritten. Der dritte Beizbetrieb wurde 2010 ausgespart, da dieser bereits 2009<br />

ohne auffälligen Befund überprüft worden war.<br />

Aussaat<br />

Nur ordnungsgemäß gebeiztes Saatgut durfte mit speziell vom Julius Kühn-Institut<br />

festgelegten Sägeräten ausgebracht werden. 19 Kontrollen erfolgten während der<br />

Aussaat mit nachstehenden Ergebnissen:<br />

• Alle Sägeräte entsprachen den Vorgaben der Verordnung. Für die Beurteilung<br />

wurde jeweils ein Kollege des Fachbereichs Technik hinzugezogen.<br />

• Anders als bei den Analysenergebnissen aus 2009 ergaben sich 2010 in einigen<br />

Proben Spuren der Wirkstoffe Imidacloprid (Gaucho), Clothianidin (Poncho) und<br />

Thiamethoxam (Cruiser 70 WS), die nicht auf eine direkte Anwendung/Beizung


- 158 -<br />

hinwiesen. Die Klärung dieser Befunde mit Anwender, Lieferant und Beizstelle<br />

führte zu keinem eindeutigen Ergebnis. Drei Verfahren wurden eröffnet. Nach<br />

Recherchen in der Aufbereitungsstation kann die Verunreinigung des Saatgutes<br />

auf fehlende/unzureichende Reinigung der Beizstation in Frankreich zurück zu<br />

führen sein (Verschleppung). Die betroffenen (und kooperierenden)<br />

Vertriebsfirmen wurden eindringlich schriftlich darauf hingewiesen, mit allen<br />

Möglichkeiten darauf einzuwirken, dass derartige Befunde auszuschließen sind.<br />

Die Firmen haben ihre ernsthafte und nachhaltige Mitwirkung versichert. Eine<br />

Bewertung der Stellungnahmen der Betroffenen führte zur Einstellung der<br />

Verfahren.<br />

Bekämpfung von Schnellkäferlarven (Drahtwurm) im Mais mit Santana und in<br />

Kartoffeln mit Goldor Bait<br />

Zur Drahtwurmbekämpfung in den Kulturen Mais und Kartoffeln wurden durch das<br />

BVL Genehmigungen nach § 11 Abs. 2 Pflanzenschutzgesetz (Gefahr im Verzuge)<br />

erteilt für die Anwendung der Pflanzenschutzmittel Santana und Goldor Bait. Die<br />

Anwendungen waren jeweils an strenge Auflagen gebunden bzw. nur mit<br />

Bezugsschein möglich. Hier galt es jeweils die formalen Voraussetzungen zu<br />

schaffen und insbesondere die Ausbringung und Anwendung der genehmigten<br />

Pflanzenschutzmittel zu kontrollieren. Nur speziell vom Julius Kühn-Institut<br />

zugelassene Ausbringungsgeräte durften eingesetzt werden. Der Bienenschutz hatte<br />

oberste Priorität. Die durchgeführten Kontrollen führten zu keinen negativen<br />

Feststellungen, Bienenschäden wurden nicht bekannt, das vom Aufgabengebiet<br />

Bienenkunde durchgeführte Bienenmonitoring an verschiedenen Standorten blieb<br />

ebenfalls ohne Befund.<br />

Feststellungen aus Kontrollen außerhalb des Pflanzenschutzgesetzes<br />

Neben den systematischen Kontrollen und Anlasskontrollen, die ihren Ursprung in<br />

der originären Fachrechtskontrolle nach dem Pflanzenschutzgesetz haben, gab es,<br />

wie im Vorjahr, in 2010 aus drei anderen Bereichen nennenswerte Feststellungen,<br />

die zu einer Weiterverfolgung bzw. Aktivitäten durch den Pflanzenschutzdienst<br />

führten:<br />

a) CC-Pflanzenschutzmodul<br />

b) Lebensmittelüberwachung (LMÜ)<br />

c) Kontrollen Dritter<br />

a) Feststellungen aufgrund des CC-Pflanzenschutzmoduls, welches 2006 eingeführt<br />

wurde. Gemessen an der Gesamtzahl der 519 CC-Kontrollen lag die<br />

Beanstandungsquote mit 8 abgeschlossenen Fällen und 2 noch offenen Fällen<br />

aus diesem Bereich insgesamt bei 2 %. Dieses Mehr an Beanstandungen<br />

gegenüber dem Vorjahr (etwa 1 %) ergibt sich zwangsläufig aus dem zusätzlichen<br />

Prüfungsmodul „Aufzeichnungspflicht“. Trotz erheblicher Aufklärungsarbeit ist<br />

diese gesetzliche Anforderung (§ 6 (4) Pflanzenschutzgesetz) noch nicht allen<br />

Betriebsleitern bekannt.<br />

b) Die Feststellungen der LMÜ, die auf einen Verstoß gegen das<br />

Pflanzenschutzgesetz schließen lassen (2010 = 7), werden häufig zu spät an den<br />

Pflanzenschutzdienst weitergeleitet; Abstände von mehr als sechs Monaten


- 159 -<br />

zwischen Probenahme und Weiterleitung der Ergebnisse sind keine Seltenheit.<br />

Auch die Qualität und Aussagekraft der Unterlagen machen gelegentlich eine<br />

Bewertung schwierig. Aus diesem Grund wurde in 2010 anlässlich der<br />

Dienstbesprechung der Lebensmittelüberwachung vom Pflanzenschutzdienst eine<br />

Intensivierung der Zusammenarbeit angeregt und dort auch konkret beschlossen.<br />

c) Kontrollen Dritter und die daraus resultierenden Feststellungen führten in rund<br />

einem Dutzend weiterer Fällen zu Ordnungswidrigkeitsverfahren. Betroffen sind in<br />

der Regel Nichtkulturlandflächen, teilweise auch im kommunalen Bereich.<br />

Initiativen 2010 zu Gesetzen und Verordnungen<br />

In 2011 wird es in Bezug auf das Pflanzenschutzgesetz zahlreiche Änderungen<br />

geben. Der Fachbereich Genehmigungen und Kontrollen hat sich hier im Vorfeld<br />

aktiv eingeschaltet und beispielsweise Vorschläge eingebracht für das neue<br />

Pflanzenschutzgesetz, mitgearbeitet bei der Anpassung der Kontrollverordnung nach<br />

Artikel 68 der EG-Verordnung 1107/2009 oder einem Zusammenarbeitspapier mit<br />

dem Zoll. Unsere Vorschläge für die Zweite Änderung der Sachkunde-Verordnung,<br />

die im Juli 2010 in Kraft trat, wurden übernommen.<br />

Prüfung der Sachkunde bei Abgebern/Anwendern von Pflanzenschutzmitteln<br />

Der Bedarf an Sachkundelehrgängen und entsprechenden Prüfungen für Abgeber<br />

und Anwender ist nach wie vor ungebrochen. Insgesamt konnten 898 angehende<br />

Abgeber und Anwender geprüft werden. Ab Mitte 2010 hat die Sachkunde-<br />

Verordnung einige Änderungen erfahren. Die Anerkennung von<br />

Befähigungsnachweisen aus anderen Mitgliedstaaten wurde neu geregelt mit dem<br />

Ziel, ein Stück weit mehr Rechtssicherheit zu schaffen. Dies ist auch in weiten Teilen<br />

gelungen. So muss ein ausländischer Staatsangehöriger über die für die Ausübung<br />

der Tätigkeit erforderlichen deutschen Sprachkenntnisse verfügen. Eine<br />

Beurteilungshilfe für diese Voraussetzung ist noch zu erarbeiten. Hilfsweise kann der<br />

Betriebsleiter, in dessen Auftrag die Person tätig werden soll, dies im Zweifel<br />

schriftlich bestätigen.<br />

7.6 Genehmigungen<br />

7.6.1 Genehmigungen nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz<br />

Ob, in welcher Form und in welchem Zeitfenster die angestrebte Harmonisierung der<br />

Zulassungen in Europa Auswirkungen auf das Instrument der Einzelfallgenehmigung<br />

nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz hat, bleibt abzuwarten. Bis dahin ist diese Form<br />

der Schließung von Lücken noch eine wichtige Voraussetzung für eine<br />

ordnungsgemäße Kulturführung in vielen Bereichen und für viele Betriebe.<br />

Insbesondere können hierdurch sogenannte „Nischen“ bedient werden. So können<br />

z.B. ein Großteil der im Rahmen der nachwachsenden Rohstoffe erforderlichen<br />

Pflanzenschutzmittel für Miscanthus, Sorghum und Kurzumtriebsplantagen legal nur<br />

über § 18 b Genehmigungen verfügbar gemacht werden. Hier wurden 2010<br />

zahlreiche Möglichkeiten durch das BVL eröffnet und von uns an die Betriebe<br />

weitergegeben. Auch für bestimmte Kulturen im Gemüsebau sind § 18 b<br />

Genehmigungen nach wie vor unabdingbar. Darüber hinaus hat sich der Trend im


- 160 -<br />

Zierpflanzenbau fortgesetzt und stabilisiert. Ausgelöst durch die<br />

Kontrollfeststellungen 2009 speziell in diesem Fachbereich und bedingt durch<br />

intensive Hinweise und ständiges Werben unseres Fachbereichs „Zierpflanzenbau“<br />

wurden die Betriebe sensibilisiert, und es ist ein deutlich zunehmendes Interesse<br />

spürbar.<br />

7.6.2 Genehmigungen nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz<br />

Die Möglichkeit, nach § 6 Abs. 3 des Pflanzenschutzgesetzes eine Ausnahme von<br />

dem Grundsatz „Pflanzenschutzmittel dürfen auf Freiflächen nur angewendet<br />

werden, wenn diese landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt<br />

werden“ zu erwirken, ist an einen vordringlichen Grund gebunden. Der Direktor der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> als Landesbeauftragter kann als zuständige Behörde eine<br />

solche Ausnahme genehmigen, wenn der angestrebte Zweck vordringlich ist und mit<br />

zumutbarem Aufwand auf andere Weise nicht erzielt werden kann. Öffentliche<br />

Interessen, insbesondere der Schutz von Tier- und Pflanzenarten, dürfen durch die<br />

zu genehmigenden Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden. Es ist ein strenger<br />

Maßstab anzulegen, damit die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf das<br />

unbedingt notwendige Maß beschränkt bleibt. Ein vordringlicher Zweck liegt dann<br />

vor, wenn das Entstehen von Gefahren für die menschliche Gesundheit oder für<br />

Sachwerte verhindert werden soll, z.B. Aufrechterhaltung von Verkehrs- und<br />

Betriebssicherheit (Friedhofswege, Flugbetriebsflächen), Verhinderung von Brand-<br />

und Explosionsgefahr (Raffinerien, Gaslager), Verhinderung von Sicherheitsrisiken<br />

(militärische Sicherheitsbereiche/Kasernen).<br />

Aufgrund der immer knapper werdenden finanziellen und personellen Ausstattung<br />

der Bauhöfe werden insbesondere von den Kommunen verstärkt Genehmigungen<br />

beantragt. Bedingt durch die 2009 eingeführte zweijährige Befristung der<br />

Genehmigungen ergab sich für 2010 eine Reduzierung auf insgesamt 240, rund<br />

50 % der sonst üblichen Antragszahlen.<br />

(W. Anzil, P. Müller, F. Reichel, M. Schickhoff, B. Weigand)


8 Öffentlichkeitsarbeit<br />

8.1 Veröffentlichungen<br />

8.1.1 Veröffentlichungsliste<br />

- 161 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

BENKER DR., M. Pflanzenschutz-Rückblick 2010<br />

Kartoffelbau 12/2010<br />

- Westdeutschland<br />

(61. Jg.): 528-531<br />

BENKER DR., M. Knollen-Schäden klar erkannt Top Agrar 9/2010:<br />

Bestimmungshilfe<br />

Kartoffelkarte<br />

BENKER DR., M., Untersuchungen zur Reduzierung des Tagungsband der<br />

KEIL, S.,<br />

Phytophtora Primärbefalls in Kartoffeln 57. Deutschen<br />

ZELLNER, M.<br />

Pflanzenschutztagung,<br />

Berlin,<br />

06.-09.09.2010: 158<br />

BENKER DR., M., Optimierung des Kupfereinsatzes bei der Tagungsband der<br />

KEIL, S.,<br />

Krautfäulebekämpfung im ökologischen 57. Deutschen<br />

KLEINHENZ, B., Kartoffelanbau<br />

Pflanzenschutztagung,<br />

ZELLNER, M.<br />

Berlin,06.-09.09.2010: 81<br />

BENKER DR., M., Rhizoctoniabekämpfung durch eine Tagungsband der<br />

PAWELZIK, E.,<br />

gezielte Furchenbehandlung in Kartoffeln 57. Deutschen<br />

RÄDER, T.,<br />

- Auswirkungen auf die inneren und Pflanzenschutztagung,<br />

STRUCK, G.<br />

äußeren Qualitätsfaktoren (Teil 2) Berlin,<br />

06.-09.09.2010: 159-160<br />

BENKER DR., M. Pflanzenschutzberatung August 2010 Kartoffelbau 8/2010<br />

(61. Jg.): 390-393<br />

BENKER DR., M. Pflanzenschutzberatung Juli 2010 Kartoffelbau 7/2010<br />

(61. Jg.): 326-330<br />

BENKER DR., M. Augen auf bei Krautfäule Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 22/2010:<br />

24-30<br />

BENKER DR., M. Auf Krautfäule achten Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

21/2010: 17-19<br />

BENKER DR., M. Insektizide zugelassen Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

17/2010: 39<br />

BENKER DR., M. Pflanzenschutzberatung Mai 2010 Kartoffelbau 5/2010<br />

(61. Jg.): 214-219<br />

BENKER DR., M. Vorsicht Eisenfleckigkeit Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

11/2010: 32<br />

BENKER DR., M. Tobacco Rattle Virus verursacht<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Eisenfleckigkeit<br />

Rheinland 10/2010: 36<br />

BENKER DR., M. Sorgfalt bei der Kartoffelbeizung Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 10/2010:<br />

35-36<br />

BENKER DR., M. Beizen mit Sorgfalt Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 8/2010:<br />

32-34


- 162 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

BENKER DR., M. Pflanzenschutzberatung März 2010 Kartoffelbau 3/2010<br />

(61. Jg.): 104-108<br />

BÖHMER PROF. DR., B. Praxis Pflanzenschutz Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 2/2010<br />

BÖHMER PROF. DR., B. Pflanzenschutz im Gemüsebau Tagungsband zum<br />

Gemüsebautag 2010<br />

DISSEMOND DR., A. Ackerbautag trotz Regen mit vielen Landw. Zeitschrift<br />

Besuchern<br />

Rheinland 24/2010, S. 20<br />

ENGEL DR., A. Pflanzenschutz für Erdbeeren Spargel & Erdbeer Profi<br />

2/2010, S. 66-68<br />

ENGEL DR., A., Pflanzenschutz im Obstbau,<br />

Rheinische<br />

JUNG, R.<br />

Empfehlungen für den Erwerbsobstbau Monatsschrift, Magazin<br />

2010<br />

für den Gartenbau-Profi,<br />

2/2010,Beilage 20 Seiten<br />

ENGEL DR., A., Fachinformation und Arbeitsunterlage Selbstverlag<br />

JUNG, R. ET AL., der Gartenbauberatung und des<br />

LWK-NRW<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I., Pflanzenschutzdienstes:<br />

Nevinghoff 40<br />

OBSTBAUBERATUNG & Kulturführung / Pflanzenschutz<br />

48147 Münster und<br />

VERSUCHSWESEN im Obstbau<br />

Siebengebirgsstr. 200<br />

OBSTBAU NRW 12. Auflage, Febr. 2010<br />

53229 Bonn<br />

ENGEL DR., A., Exkursionsbericht:<br />

Selbstverlag<br />

JUNG, R. ET AL., Gemeinsame Informations- und<br />

LWK-NRW<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I., Weiterbildungsfahrt Obstbau der<br />

Siebengebirgsstr. 200<br />

OBSTBAUBERATUNG & LWK-NRW, DLR Rheinpfalz und<br />

53229 Bonn<br />

VERSUCHSWESEN OGM Oberkirch in die Türkei vom<br />

OBSTBAU NRW 10.06. bis 13.06.2010<br />

HAKL DR., U. Vorratsschädlinge bei Getreide:<br />

Getreidemagazin 3/2010,<br />

Prophylaxe und Bekämpfung<br />

S. 164-165<br />

HAKL DR., U. Ertrags- und Qualitätsminderung im<br />

Gemüsebau durch Nematoden<br />

Redaktion Gemüse<br />

Neue Produkte in 2010 Ernährungsdienst<br />

HANHART, H.,<br />

KLINGENHAGEN, G.<br />

HEINRICHS, C.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

STAMM, F.<br />

HEINRICHS, C.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

STAMM, F.<br />

Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>- Lippe<br />

Wirkstoffe gezielt mischen.<br />

Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben.<br />

HEINRICHS, C. Zuckerrüben - Rekordernte trotz<br />

Nematoden<br />

HEINRICHS, C.<br />

Der richtige Termin ist entscheidend.<br />

Fungizide im Zuckerrübenanbau<br />

HEINRICHS, C. Zwischenfrüchte lehren Pilz und Wurm<br />

das Fürchten (Biofumigation)<br />

8/2010, S. 32<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

13/2010, 01.04.2010,<br />

S. 32-36<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 4/2010,<br />

28.01.2010, S. 22-24,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 3/2010,<br />

21.01.2010, S. 25-28<br />

Zuckerrüben-Jornal<br />

2/2010, 14.05.2010,<br />

S. 10-13<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 20,<br />

20.05.2010, S. 23


- 163 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

HEINRICHS, C. Fremdherbizide schädigen die Rüben Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 23,<br />

HEINRICHS, C. Gesund bis zur Ernte! Gezielte<br />

Blattkrankheitsbekämpfung im<br />

Zuckerrübenanbau<br />

HEINRICHS, C. Nematodenbekämpfung mit resistenten<br />

Zwischenfrüchten<br />

10.06.2010, S. 28<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

28/2010, 15.07.2010,<br />

S. 18-21<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 29,<br />

22.07.2010, S. 24<br />

HEINRICHS, C. Blattkrankheiten jetzt behandeln Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 31,<br />

05.08.2010, S. 33-34<br />

HEINRICHS, C. Ausfallraps frühzeitig beseitigen Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

32/2010, 12.08.2010,<br />

S. 42<br />

HEINRICHS, C. Wenn Hirse zum Problem wird Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

31/2010, 05.08.2010,<br />

HEINRICHS, C. Rübenmotte ein neuer Schaderreger im<br />

Zuckerrübenbau<br />

S. 49<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 38,<br />

HEINRICHS, C. Nicht jede Kopffäule wird von Bormangel<br />

22.09.2010, S. 22-23<br />

Top Agrar, 10/2010,<br />

ausgelöst<br />

S. 11<br />

HENNES, W. Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau ZVG-Report 12/2010<br />

HEUPEL DR., M. Pilz in Zuckerrübenböden ernst nehmen Ernährungsdienst<br />

Feuchte Wärme riskant - Fruchtfolge<br />

überdenken<br />

Agrarzeitung 4/2010: 7<br />

HEUPEL DR., M. Rekordernte, aber auch kranke Rüben Zuckerrübenjournal<br />

Faule Rüben können viele Ursachen 1/2010:14-15<br />

haben<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 8/2010<br />

HEUPEL DR., M., Pilzkrankheiten an Azerca-Kulturen, Gärtnerbörse - Das<br />

WILKE, R.<br />

Poster<br />

Magazin für<br />

Zierpflanzenbau 4/2010<br />

HEUPEL DR., M. Prof. Dr. B. Böhmer, 60. Geburtstag Monatsschrift - Magazin<br />

Im unermüdlichen Einsatz für den für den Gartenbau-Profi<br />

Pflanzenschutz<br />

5/2010: 319<br />

HEUPEL DR., M., Falscher Mehltau an Rosen:<br />

Gärtnerbörse - Das<br />

WILKE, R.<br />

Symptome und Bekämpfung<br />

Magazin für Zierpflanzenbau<br />

6/2010: 37-39<br />

HEUPEL DR., M., Schadsymptome in der<br />

Gärtnerbörse - Das<br />

WILKE, R.<br />

Beetpflanzensaison 2010<br />

Magazin für Zierpflanzenbau<br />

10/2010: 46-49<br />

HEUPEL DR., M., Welkesymptome bei Cyclamen:<br />

Gärtnerbörse - Das<br />

WILKE, R.<br />

Ursachensuche oft schwierig<br />

Magazin für Zierpflanzenbau<br />

12/2010: 51-53<br />

KLATT, J.,<br />

Krankheitsbilder an Stauden Gärtner+Florist 11/2010,<br />

NENNMANN, H.<br />

Österreichischer<br />

Agrarverlag, Wien


- 164 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

KLINGENHAGEN, G., Westlicher Maiswurzelbohrer - Gefahr für Landw. Zeitschrift<br />

SCHRÖDER, A.<br />

NRW?<br />

Rheinland, Ausg. 30<br />

KEßLER, J.,<br />

Larve des Zahnflügelfalters schädigt Gemüse 2/2010,<br />

SAUERWEIN, G. Möhren<br />

S. 28-30<br />

KEßLER, J. Tomatenminiermotte als neuer Schädling Rheinische Monatsschrift<br />

7/2010, S. 409<br />

KEßLER, J.<br />

Tagungsband zum Pflanzenschutztag im Rheinischer<br />

Gemüsebau 2010<br />

Gemüsebautag in<br />

Straelen am 12.01.2010<br />

KEßLER, J.,<br />

Tagungsband zum Pflanzenschutztag im Westfälisch-Lippischer<br />

GARCIA, P.,<br />

Gemüsebau 2010<br />

Gemüsebautag in<br />

HARTUNG, B.,<br />

Münster am 10.02.2010<br />

SCHENK, F.-P.<br />

KEßLER, J.,<br />

GARCIA, P.,<br />

HARTUNG, B.,<br />

SCHENK, F.-P.,<br />

SCHOLZ-DÖBELIN, H.<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

SCHRÖDER, A.<br />

Pflanzenschutz im Gemüsebau 2010 Sonderteil als Beilage in<br />

der Monatsschrift,<br />

Magazin für den<br />

Gartenbau-Profi 3/2010,<br />

128 S.<br />

Vorsicht vor dem Käfer Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,Ausg.31<br />

KLINGENHAGEN, G. Herbizideinsatz im Frühjahr im Getreide Getreidemagazin<br />

KLINGENHAGEN, G. Der Maiszünsler auf seinem Zug nach<br />

Norden<br />

Ragt-Saaten<br />

Frühjahrsschädlinge im Raps Top Agrar<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

FURTH, U., JOHNEN<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

FALKE<br />

Unkrautbekämpfung im Raps Top Agrar<br />

KLINGENHAGEN, G. Schnecken stoppen Top Agrar<br />

KLINGENHAGEN, G. Gezielt gegen Ungräser im Raps vorgehen Top Agrar<br />

KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung im Raps Landw. Wochenblatt<br />

FALKE<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung im Mais Landw. Wochenblatt<br />

HOLLING, WIRTH<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Getreide Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G., Frühjahrsschädlinge im Raps Landw. Wochenblatt<br />

FURTH, U., JOHNEN<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G. Beizung im Getreide - Herbst Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G. Beizung im Getreide - Frühjahr Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland


- 165 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

KLINGENHAGEN, G. Resistenzen gegen Herbizide Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Getreide Ernährungsdienst<br />

KLUG DR., M. Pflanzenbeschau und –quarantäne,<br />

Handel mit Anbaumaterial<br />

Gärtners Pflanzenarzt<br />

2011, Th. Kock u.a., 19.,<br />

neu bearbeitete Folge<br />

KLUG DR., M. Von Verboten und Geboten Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

KLUG DR., M. Ausbreitung, Gefährdungspotential und<br />

Bekämpfung des<br />

Eichenprozessionsspinners<br />

Thaumetopoea processionea (L.)<br />

(Lepidoptera, Notodontidae) in NRW<br />

KLUG DR., M. Beiträge zur Rubrik „Frage und Antwort“<br />

Frosttrocknis, Eichenprozessionsspinner,<br />

Gartenlaubkäfer, Flechten, Eulenfalter,<br />

Cylindrocladium buxicola u.a.<br />

KRAMER, H.,<br />

Maiswurzelbohrer in NRW<br />

SCHRÖDER, A.<br />

Interview<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.,<br />

RÖTTELE, M.<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.<br />

KRAMER, H.,<br />

HÖNER, G.<br />

KRAMER, H.<br />

23/2010, S. 88-89<br />

Julius Kühn-Archiv 428<br />

(2010), S. 241-242<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,Ausg.35<br />

Sparsam Säubern Bauernzeitung, 24/2010,<br />

S. 28-29<br />

Größer, Schneller, Breiter Landpost, 10.07.2010,<br />

S. 41-42<br />

Gut für die Umwelt und den Betrieb Landw. Wochenblatt BW,<br />

177. Jhrg., 4/2010,<br />

Beilage1, S. 8-10<br />

Gut für die Umwelt und den Betrieb Schwäbischer Bauer<br />

62. Jhrg., 4/2010,<br />

Beilage1, S. 8-10<br />

Für die Umwelt und den Betrieb DLG Mitteilungen 4/2010,<br />

S. 52-54<br />

Wie sich Punkteinträge vermeiden lassen DLG Mitteilungen 4/2010,<br />

S. 56<br />

Reinigen ohne Absteigen DLZ Agrarmagazin,<br />

3/2010, S. 92-95<br />

Immer sauber nach Hause DLG Mitteilungen<br />

Sonderheft 06/2010,<br />

S. 23-25<br />

Fit für die neue Spritzsaison? Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland 8/2010,<br />

S. 17-20<br />

Die optimale Wirksamkeit muss erhalten Rheinische Bauernbleiben<br />

zeitung 7/2010, S. 18<br />

Rühren und Reinigen Top Agrar 2/2010,<br />

S. 3-4<br />

In der Ruhe liegt die Kraft Brandenburger Bauern<br />

Zeitung, 51. Jhrg.,<br />

22/2010, S. 34-35


- 166 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

NENNMANN, H. Der Buchsbaum - richtige Maßnahmen bei<br />

Erkrankungssymptomen<br />

Ausbilder-Info<br />

Garten-, Landschafts-<br />

und Sportplatzbau,<br />

1/2010<br />

NENNMANN, H. Krankheiten an Prunus laurocerasus Ausbilder-Info<br />

Garten-, Landschafts-<br />

und Sportplatzbau,<br />

NENNMANN, H. Schadsymptome an Chamaecyparis,<br />

Juniperus und Thuja erkennen<br />

2/2010<br />

Ausbilder-Info<br />

Garten-, Landschafts-<br />

und Sportplatzbau,<br />

3/2010<br />

NENNMANN, H. Krankheiten an Bodendeckern Ausbilder-Info<br />

Garten-, Landschafts-<br />

und Sportplatzbau,<br />

4/2010<br />

NENNMANN, H. Krankheitsbilder an Stauden Gärtner & Florist<br />

Österreichs Magazin für<br />

die grüne Branche,<br />

REICHEL, F. Informationen zur Bekämpfung der<br />

Herkulesstaude; Stand März 2010<br />

11/2010<br />

www.pflanzenschutzdienst.de<br />

RUISINGER, M. Biologischer Pflanzenschutz bei der Jahrbuch Gartenbau<br />

Topfpflanzenproduktion<br />

(TASPO)<br />

RUISINGER, M. Optimierter Nützlingseinsatz gegen<br />

Thripse bei Cyclamen<br />

Gb<br />

RUISINGER, M. 18. Arbeitstagung Biologische<br />

Schädlingsbekämpfung im Gartenbau<br />

TASPO-Magazin<br />

RUISINGER, M. Biologischer Pflanzenschutz im Haus- und<br />

Kleingartenbereich<br />

TASPO-Magazin<br />

RUISINGER, M. Produktion von Topfkräutern – ohne<br />

Nützlinge geht es nicht<br />

Rheinische Monatsschrift<br />

SCHENK, F.-P. Rheinischer Gemüsebautag in Straelen, Gemüse, Das Magazin<br />

Zusammenfassung vom 12.01.2010 für den professionellen<br />

Gemüsebau 3/2010<br />

SCHENK, F.-P. Biofumigation, Zusammenfassung der Rheinische Monatsschrift<br />

Fachtagung in Bonn vom 05.05.2010 6/2010<br />

SCHRÖDER, A. Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera<br />

virgifera)<br />

Ratgeber<br />

SCHRÖDER, A., Diabrotica in NRW Landw. Wochenblatt<br />

KLINGENHAGEN, G.<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

STUCH, M.<br />

Applikation im Zierpflanzenbau Rheinische Monatsschrift<br />

10 + 11/2010<br />

VIETMEIER, A.<br />

Der Buchsbaumzünsler:<br />

Unser Garten 8/2010,<br />

Ein neuer Schädling.<br />

S. 155<br />

WEIGAND, B. Pflanzenschutzdienst prüft Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, 7/2010<br />

WEIGAND, B. Die Aufzeichnungspflicht wird kontrolliert Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland, 8/2010<br />

WEIGAND, B. LWK-NRW informiert über den Einsatz Eildienst Landkreistag<br />

von Pflanzenschutzmitteln<br />

NRW, 2/2010


- 167 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

WEIGAND, B. Im privaten Bereich das<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Pflanzenschutzgesetz beachten<br />

Rheinland, 11/2010<br />

WILKE, R.<br />

Pflanzenschutztipps für den<br />

TASPO-Magazin<br />

Zierpflanzenbau<br />

(wöchentl. Erscheinen)<br />

WILKE, R.<br />

Pflanzenschutz bei Stauden www.stauden.isip.de<br />

WILKE, R.<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

Pflanzenschutz bei Zierpflanzen Wochenfax der<br />

LWK-NRW<br />

Gegen das Unkraut in Leguminosen Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland<br />

6/2010, S. 27-29<br />

Frühzeitig gegen Unkräuter im Grünland Landw. Zeitschrift<br />

vorgehen<br />

Rheinland<br />

7/2010, S. 35-39<br />

Unkraut und Ungrasbekämpfung in DLG AgroFood Medien<br />

Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen GmbH, Raps 1/2010<br />

Erfolgreich gegen Platzräuber Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

16/2010, S. 26-29<br />

Unkräuter in dem geschächtem Grünland Landw. Zeitschrift<br />

jetzt bekämpfen<br />

Rheinland<br />

37/2010, S. 28-31<br />

Zeit für die Narbenpflege Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

35/2010, S. 24-27<br />

8.1.2 Regelmäßige Veröffentlichungen<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

BENKER DR., M.,<br />

BEHR, K.-J.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

FURTH, U.,<br />

HANHART, H.,<br />

HEINRICHS, C.,<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

BENKER DR., M.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

FURTH, U.,<br />

HANHART, H.,<br />

HEINRICHS, C.,<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

KRAMER, H.,<br />

REICHEL, F.,<br />

SCHRÖDER, A.,<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

Wöchentl. Beiträge zum Ackerbau-<br />

Stenogramm und zu Empfehlungen zum<br />

Pflanzenbau Aktuell<br />

Jährl. Beitrag zum Ratgeber Pflanzenbau<br />

und Pflanzenschutz<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland und<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 2010<br />

Ratgeber Pflanzenbau<br />

und Pflanzenschutz,<br />

Ausg. 2010,<br />

LWK-NRW


- 168 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

BENKER DR., M.,<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

HANHART, H.,<br />

HEINRICHS, C.,<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

KRAMER, H.,<br />

REICHEL, F.,<br />

WINKELHEIDE, E.<br />

Jährl. Beitrag zur Praxis Pflanzenschutz Praxis Pflanzenschutz<br />

2010 – Experten geben<br />

Rat, Beilage für die<br />

Landw. Zeitschrift<br />

Rheinland und das<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 2010<br />

ENGEL DR., A. Monatliche Hinweise zu neuen<br />

Zulassungen und Genehmigungen im<br />

Erwerbsobstbau<br />

ENGEL DR., A. Monatliche Beiträge zum Pflanzenschutz<br />

im Obstbau<br />

HENNES, W. Monatl. Beiträge zum Pflanzenschutz im<br />

Zierpflanzenbau<br />

Obstbau, Organ der<br />

Fachgruppe Obstbau,<br />

35 Jg., 2009<br />

Rheinische Monats-<br />

schrift, Magazin für den<br />

Gartenbau-Profi 2010<br />

Rheinische Monatsschrift,<br />

Magazin für den<br />

Gartenbau-Profi 2010<br />

TASPO-Magazin<br />

HERFARTH, F.<br />

Wöchentl. Pflanzenschutztipp<br />

Baumschule<br />

HERFARTH, F.<br />

Wöchentl. Beiträge zum Baumschul-<br />

Informationsdienst Rheinland /<br />

Baumschul-Spezial<br />

JUNG, R. Monatl. Tipp: Pflanzengesundheit in Haus Landw. Zeitschrift<br />

und Garten<br />

Rheinland 2010<br />

JUNG, R. Monatl. Tipp: Pflanzenschutz in<br />

Obstbau – Zeitschrift der<br />

Erdbeeren<br />

Bundesfachgruppe<br />

Obstbau 2010<br />

JUNG, R. Monatl. Tipp: Pflanzengesundheit im Zeitschrift Traumgarten<br />

Garten<br />

Thalacker Medien<br />

KEßLER, J. Monatl. Beiträge zum Pflanzenschutz im Monatsschrift, Magazin<br />

Gemüsebau<br />

für den Gartenbau-Profi<br />

Nr. 01-12, 2010<br />

KEßLER, J.,<br />

Wöchentl. Beiträge zum Pflanzenschutz TASPO-Magazin,<br />

SCHENK, F.-P.<br />

im Gemüsebau<br />

Nr. 01-52, 2010<br />

KLINGENHAGEN, G. Hinweise zum Pflanzenschutz Top Agrar online<br />

KRAMER, H. Pflanzenschutzplaner 2010,<br />

Beilage Landw.<br />

Praxis Pflanzenschutz,<br />

Zeitschrift Rheinland und<br />

Experten geben Rat<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, 2010<br />

KRAMER, H. Pflanzenschutztechnik, Reinigung, In: Ratgeber Pflanzen-<br />

Anwendungsbestimmungen und<br />

bau und Pflanzenschutz,<br />

Lagerung von Pflanzenschutzmitteln Ausg. 2010<br />

KRAMER, H. Applikationstechnik von<br />

Obstbau-Broschüre der<br />

Pflanzenschutzmitteln im Obstbau LWK-NRW, Ausg. 2010<br />

NENNMANN, H. Pflanzenschutz auf dem Friedhof<br />

Deutscher Gartenbau<br />

monatlich<br />

DEGA - Produktion &<br />

Handel<br />

NENNMANN, H. Pflanzenschutzhinweise im<br />

Westfälisch-Lippischer<br />

Zierpflanzenbau – 8x jährlich<br />

Gartenbau WLG


- 169 -<br />

Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I.<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I.<br />

Hinweise des Pflanzenschutzdienstes<br />

Obstbau<br />

Pflanzenschutz-Beiträge für die<br />

Internetausgabe des Landw.<br />

Wochenblattes <strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Rubrik: Erwerbsgartenbau / Obstbau<br />

Pflanzenschutz-Spezial<br />

Obstbau,<br />

Gartenbauinformations-<br />

dienst „Baumobst“,<br />

„Beerenobst“,<br />

„Geschützter Anbau<br />

Beerenobst“<br />

Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I. Beiträge zur Rubrik „Frage und Antwort“ Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

RUISINGER, M. Pflanzenschutztipp TASPO-Magazin<br />

VIETMEIER, A. Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten TASPO-Magazin 2010<br />

VIETMEIER, A. Pflanzenschutztipp Haus- und Kleingarten gkTraumgarten 2010<br />

VIETMEIER, A. Beiträge zur Rubrik „Frage und Antwort“ Landw. Wochenblatt<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe 2010<br />

8.1.3 Warndienst-Informationen<br />

Insgesamt wurden 2010 die folgenden Pflanzenschutz-Informationen erstellt:<br />

Sparte Anzahl der Informationen<br />

Landwirtschaft mit Lagebericht 37<br />

Baumschulen 23<br />

Gemüsebau einschl. Möhren- und Spargelhinweise 35<br />

Obstbau 23<br />

Schorfwarnhinweise 30<br />

Zierpflanzenbau 24<br />

Haus- und Kleingarten: Abo Münster 27


- 170 -<br />

8.1.4 Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst<br />

Die Fachbereiche des Pflanzenschutzdienstes beteiligten sich an der Erstellung und<br />

fachlichen Begutachtung der von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wöchentlich<br />

herausgegebenen Informationsdienste Ackerbau und Gartenbau, sie werden an alle<br />

Betriebe versandt, die einem Arbeitskreis der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW<br />

angeschlossen sind.<br />

Name<br />

Engel Dr., A., Jung, R., Rövekamp-Stroop, I. Wöchentl. Beiträge zum Obstbau<br />

Informationsdienst NRW<br />

Informationsdienst Ackerbau NRW AIR 37 Ausgaben<br />

Jung, R. Der Tipp für den Kunden: Monatl. Tipp im<br />

Gartenbau-Informationsdienst<br />

Ruisinger, M. 42 Beiträge zum Zb-Fax<br />

Wetterfax für die Landwirtschaft<br />

54 Ausgaben<br />

Herausgegeben vom Deutschen<br />

Wetterdienst in Geisenheim<br />

in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen<br />

Landwirtschaftsverband der LWK-NRW<br />

8.2 Vorträge<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

BENKER DR., M.<br />

Pflanzenschutz Kartoffeln<br />

- Diskussionsbeitrag zur<br />

Qualitätssicherung<br />

Versuchswesen Kartoffeln NRW<br />

2010<br />

Mehrjährige Ergebnisse zur<br />

Krautfäulebekämpfung in NRW<br />

Neues zum Pflanzenschutz<br />

Kartoffeln:<br />

Beizen, Furchenbehandlung,<br />

Phytophthorabekämpfung,<br />

Bodenuntersuchung TRV<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz<br />

Kartoffeln: Neue Produkte (Ortiva,<br />

Goldor Bait, ITCAN), Beizen,<br />

Fungizidstrategien 2010<br />

Vorstellung D&I-Versuche<br />

Kartoffeln 2010<br />

Pflanzenschutz im Kartoffelanbau<br />

2010<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz<br />

Kartoffeln (Neue Produkte, Ortiva-<br />

Furchenbehandlung, latent<br />

infiziertes Pflanzgut)<br />

Kartoffeltagung UK Beyer,<br />

Geldern<br />

Informationstreffen mit Industrie,<br />

Bonn<br />

K8-Treffen Syngenta,<br />

Maintal<br />

Kartoffeltagung UK Pollert,<br />

Dülmen<br />

Kartoffeltagung UK Hamm,<br />

Nettetal<br />

07.01.2010 60<br />

11.01.2010 25<br />

19.01.2010 16<br />

20.01.2010 50<br />

09.02.2010 80<br />

LAP-Tagung Frühjahr 2010 22.02.2010 18<br />

Kartoffeltagung UK Beyer,<br />

Geldern<br />

Beratertagung Kartoffeln,<br />

Haus Düsse<br />

23.02.2010 65<br />

01.03.2010 25


- 171 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Problem Tobacco Rattle Virus in Beratertagung Kartoffeln,<br />

01.03.2010 25<br />

2009<br />

Haus Düsse<br />

Was ist Blaufleckigkeit oder Beratertagung Kartoffeln,<br />

01.03.2010 25<br />

Schwarzfleckigkeit?<br />

Haus Düsse<br />

Aktuelles zum Drahtwurm und zu Beratertagung Kartoffeln,<br />

01.03.2010 25<br />

Goldor Bait<br />

Haus Düsse<br />

Kartoffeln: Pilzliche Krankheiten; Vorlesung im Modul<br />

19.05.2010 30<br />

Prognosemodelle;<br />

Kartoffelproduktion,<br />

Wichtige Hygienemaßnahmen; Masterstudiengang<br />

Aktuelles zum<br />

Agrarwissenschaften,<br />

Pflanzenschutzgesetz und zur<br />

EU-Zulassungsverordnung<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

Kartoffeln: Bakterienkrankheiten; Vorlesung im Modul<br />

25.05.2010 30<br />

Anbaumaßnahmen;<br />

Kartoffelproduktion,<br />

Entwicklungsphysiologie;<br />

Masterstudiengang<br />

Krautminderung;<br />

Agrarwissenschaften,<br />

Aktuelles zu Aufzeichnungspflicht<br />

und Abstandsregelungen<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

Kartoffeln: Viruskrankheiten; Vorlesung im Modul<br />

26.05.2010 30<br />

Tierische Schaderreger;<br />

Kartoffelproduktion,<br />

Quarantänemaßnahmen;<br />

Masterstudiengang<br />

Aktuelles zur Maisbeizung/ Agrarwissenschaften,<br />

Maisaussaat; WRRL, Goldor Bait Georg-August-Universität Göttingen<br />

Aktuelle Informationen zur<br />

Feldbegang UK Pollert,<br />

29.07.2010 35<br />

Anwendung von ITCAN<br />

Borken<br />

Biologie westlicher<br />

Besprechung MUNLV,<br />

16.08.2010 15<br />

Maiswurzelbohrer<br />

Kreislandwirte, LWK-NRW,<br />

(Diabrotica virgifera virgifera) Bonn<br />

Untersuchungen zur Reduzierung 57. Deutsche Pflanzenschutztagung, 06.-09.09.<br />

des Phytophtora Primärbefalls in<br />

Kartoffeln<br />

Berlin<br />

2010<br />

Optimierung des Kupfereinsatzes 57. Deutsche Pflanzenschutztagung, 06.-09.09.<br />

bei der Krautfäulebekämpfung im<br />

ökologischen Kartoffelanbau<br />

Berlin<br />

2010<br />

Vorstellung der Ergebnisse 2010: Syngenta Veranstaltung,<br />

28.10.2010 15<br />

Krautfäule, Alternaria, Herbizide Castrop Rauxel<br />

Aktuelle Qualitätsprobleme in Beraterlehrgang Landesbetrieb 02.11.2010 35<br />

Kartoffeln in NRW und mögliche Hessen,<br />

Lösungsansätze<br />

Rauischholzhausen<br />

Ergebnisse der D&I-Versuche Fachaustausch Kartoffeln mit 10.11.2010 30<br />

Kartoffeln 2010<br />

Industrie und Handel, Bonn<br />

Besondere Probleme in Kartoffeln 34. Arbeitstagung der<br />

15.11.2010 36<br />

in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im Jahr Fachreferenten für Pflanzenschutz in<br />

2010<br />

Ackerbau und Grünland, Karlsruhe<br />

BÖHMER PROF. DR., B.<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau<br />

Änderungen bei Beizung und<br />

Aussaat zum Schutz der Bienen<br />

Applikationstechnik und<br />

Rasenversuche<br />

Bundesfachgruppe Gemüsebau,<br />

Berlin<br />

Apisticus-Tag,<br />

Münster<br />

Rasenseminar der Deutschen<br />

Rasengesellschaft, Bonn<br />

02.02.2010 30<br />

07.02.2010 100<br />

26.04.2010 30


- 172 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Aktuelle Pflanzenschutz-rechtliche Rasenseminar der Deutschen 27.04.2010 70<br />

Fragen zum Pflanzenschutzmittel- Rasengesellschaft,<br />

Einsatz im Rasen<br />

Bonn<br />

Umsetzung des<br />

SVK-Gartenbau- und Dauerkultur- 03.05.2010 30<br />

EU-Pflanzenschutzpakets<br />

Seminar 2010, Nettetal<br />

Novelle der Sachkunde-Verordnung Beratungsleitertagung<br />

der LWK-NRW, Unna<br />

19.05.2010 15<br />

Diabrotica-Auftreten<br />

Informationsveranstaltung,<br />

24.08.2010 80<br />

im Rhein-Sieg-Kreis<br />

Köln-Auweiler<br />

Diabrotica-Auftreten in Herongen Informationsveranstaltung, Straelen 13.09.2010 80<br />

Ist Bonns ‚Grüne Lunge’ in Gefahr? RC - Bonn Süd - Bad Godesberg,<br />

Bonn<br />

28.10.2010 50<br />

Situationsbericht Maiswurzelbohrer Kreisstellenbeiratssitzung und<br />

Ortslandwirte, Bonn<br />

12.11.2010 30<br />

Aktueller Befund zum Diabrotica- Beirat Landbau und Pflanzenschutz 15.11.2010 20<br />

Befall<br />

der LWK-NRW, Reichshof<br />

Änderungen rechtlicher Grundlagen Pflanzengesundheitsdienst des 16.11.2010 25<br />

und organisatorische Anpassung im Pflanzenschutzdienstes, Düsse<br />

Pflanzengesundheitsdienst<br />

Pflanzenschutzmittel-Einsatz in Bundesfachgruppe Gemüsebau, 18.11.2010 30<br />

Gemüsekulturen – derzeitiger Stand Bensheim<br />

- künftige Entwicklungen<br />

DISSEMOND DR., A.<br />

Welche Strategie zur<br />

Blattkrankheitsbekämpfung ist<br />

richtig? Podiumsdiskussion<br />

Bienensterben am Oberrhein<br />

- Ursachen und Umstände,<br />

Konsequenzen für die Zulassung<br />

Umgang mit Metaboliten<br />

- Alternativen zu Metolachlor und<br />

Metazachlor<br />

Umgang mit Metaboliten<br />

- wie ist RoundUp zu bewerten<br />

Umgang mit Metaboliten<br />

- wie ist Chloridazon zu bewerten<br />

Schädlinge und Krankheiten im<br />

Mais - Übersicht und Grundlagen<br />

Was sind Metaboliten<br />

- Übersicht und Grundlagen<br />

Bewertung von Pflanzenschutzmittel-Metaboliten<br />

im Rohwasser<br />

Was sind Metaboliten<br />

- Übersicht und Grundlagen<br />

Pflanzenschutz Online-Beratung<br />

in NRW<br />

Tagung Zuckerrüben-Anbauberater<br />

in Düren (Multiplikatoren)<br />

Gesprächsrunde Landwirtschaft und<br />

Imkerei in Essen (Imker, Landwirte)<br />

Regionale AG Landwirtschaft/<br />

Wasserwirtschaft Münsterland<br />

in Münster (Multiplikatoren)<br />

Regionale AG Landwirtschaft/<br />

Wasserwirtschaft Mittelgebirge<br />

in Köln (Multiplikatoren)<br />

Versammlung Wasserkooperation<br />

Kevelaer in Twisteden (Landwirte)<br />

Arbeitskreis Pflanzenschutz<br />

Rhein-Sieg in Bonn (Landwirte)<br />

Pflanzenschutzdienst NRW<br />

Dienstbesprechung in Münster<br />

(Multiplikatoren)<br />

Versammlung Wasserkooperation<br />

Gronau und Elpe (Landwirte)<br />

Tagung Gartenbauberater der<br />

LWK-NRW in Straelen<br />

(Multiplikatoren)<br />

Tagung Pflanzenschutzberater<br />

Baden-Württemberg in<br />

Schwäbisch Gmünd (Multiplikatoren)<br />

21.01.2010 160<br />

27.01.2010 40<br />

04.02.2010 22<br />

17.02.2010 28<br />

23.02.2010 22<br />

02.03.2010 28<br />

08.03.2010 32<br />

11.03.2010 26<br />

17.03.2010 50<br />

19.04.2010 29


- 173 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Ergebnisse des Fusarium- Tagung Mehrländer-AG Mykotoxine 27.04.2010 29<br />

Monitorings bei Triticale und<br />

Winterweizen in NRW<br />

in Bernburg (Multiplikatoren)<br />

Vorstellung der Landwirtschaft und Fachgespräch Biofumigation als 05.05.2010 90<br />

der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> Pflanzenschutzverfahren<br />

(Multiplikatoren)<br />

Zielgerichteter Pflanzenschutz in<br />

Getreide Feldbegehung<br />

AKI Ackerbau Nörvenich (Landwirte) 17.05.2010 22<br />

Zielgerichteter Pflanzenschutz in<br />

Gerste (Krankheitsbekämpfung,<br />

Wachstumsregler)<br />

Feldtag Buir (Landwirte) 01.06.2010 300<br />

Pflanzenschutzversuche in NRW: Beirat für Landbau und<br />

08.06.2010 17<br />

Der Beitrag der Landwirtschafts- Pflanzenschutz in Merklingsen<br />

kammer zur Problemlösung (Multiplikatoren)<br />

Zielgerichteter Pflanzenschutz in<br />

Gerste (Krankheits- und<br />

Schädlingsbekämpfung)<br />

Feldtag Beckrath (Landwirte) 09.06.2010 250<br />

Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Versuchsbegehung Weiler,<br />

11.06.2010 24<br />

- Spätverunkrautung vermeiden Buir (Multiplikatoren)<br />

Biologie des Maiswurzelbohrers Informationsveranstaltung<br />

24.08.2010 40<br />

Diabrotica virgifera<br />

Köln-Auweiler (Landwirte)<br />

a) Zünslersituation in<br />

Maiszünslersymposium Nord 01.09.2010 36<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

b) Biologie des Maiszünslers und<br />

erste Bekämpfungserfahrungen<br />

in Ahlen (Multiplikatoren)<br />

Aktuelle Situation des<br />

Tagung Pflanzenbau- und<br />

28.09.2010 48<br />

Maiswurzelbohrers in NRW schutzberater LWK-NRW,<br />

Düsse (Multiplikatoren)<br />

Pflanzenschutz Online-Beratung Tagung der Pflanzenschutzberater 14.10.2010 18<br />

in NRW<br />

Baden-Württemberg in<br />

Schwäbisch Gmünd (Multiplikatoren)<br />

Pflanzenschutz in Zuckerrüben und Euskirchen, Stadtfest „rund um die 03.10.2010<br />

Kartoffeln, Ausstellung,<br />

Demonstrationen<br />

Knolle“ (Landwirte und Verbraucher)<br />

Umweltgerechter Umgang mit Versammlung Wasserkooperation 02.11.2010 42<br />

Pflanzenschutzmitteln<br />

Binsheimer Feld und Gindericher<br />

Feld in Alpen (Landwirte)<br />

Der Maiswurzelbohrer in NRW Tagung Pflanzenbau- und<br />

schutztechniker LWK-NRW, Düsse<br />

(Multiplikatoren)<br />

03.11.2010 42<br />

a) Die Aufzeichnungspflicht Tagung Kooperationsberater 09.11.2010 65<br />

beachten<br />

Wasserschutz in NRW, Düsse<br />

b) Identifizierung und Vermeidung<br />

der hot spots von Pflanzenschutzmitteln<br />

in Oberflächengewässer<br />

c) Der Maiswurzelbohrer in NRW<br />

(Multiplikatoren)<br />

Besonderheiten beim<br />

Fachreferententagung des JKI, 15.11.2010 36<br />

Schaderregerauftreten in NRW Karlsruhe<br />

Situationsbericht Maiswurzelbohrer Beirat der Kreisstelle Rhein-Kreis<br />

Neuss, Rommerskirchen-Sinsteden<br />

(Multiplikatoren)<br />

24.11.2010 24


- 174 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Neophyten und neue Schädlinge Weiterbildung in Ostwestfalen-Lippe, 09.12.2010 20<br />

auf dem Vormarsch<br />

- Auswirkungen auf das Land und<br />

den Pflanzenschutz in NRW<br />

Lemgo-Martorf (Landwirte)<br />

ENGEL DR., A.<br />

Aktuelles zur Pflanzenschutzmittelzulassung<br />

im Obstbau und<br />

Moderation Pflanzenschutztag<br />

Industrietage Obstbau NRW,<br />

Fortbildung der Obstbauberater<br />

„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />

Obst und Gemüse minimieren“<br />

- Grenzen und Möglichkeiten<br />

Informationen zum möglichen<br />

Einsatz von Streptomycin im<br />

Kernobstanbau in <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Weinbau<br />

Auswirkung der EU-Höchstgehalte-<br />

Verordnung<br />

- Sachgerechte Anwendung von<br />

Pflanzenschutzmittel,<br />

Entstehung und Nachweis von<br />

Rückständen,<br />

Möglichkeiten der Begrenzung -<br />

„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />

Lebensmitteln“ – Ermittlung<br />

möglicher Ursachen und<br />

Erarbeitung geeigneter<br />

Maßnahmen für die ermittelten<br />

„Kritischen Bereiche“<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />

Pflanzenschutzdienstes Bonn<br />

„Arbeitsschutz – Arbeitssicherheit<br />

2010“<br />

HANHART, H.<br />

Aktuelle Fungizidstrategien im<br />

Getreide, Mais und Winterraps<br />

Aktuelle Fungizidstrategien für das<br />

Getreide<br />

Getreide und Raps - gesund und<br />

standfest bis zur Ernte mit<br />

vertretbarem Aufwand<br />

Ökonomie! Ertragsabsicherung bei<br />

Getreide und Raps durch<br />

optimierten Fungizid-, Insektizidund<br />

Wachstumsreglereinsatz<br />

Neue Getreidefungizide sinnvoll zur<br />

Ertragsabsicherung einbauen<br />

Pflanzenschutztag Obstbau,<br />

Bonn-Röttgen<br />

Pflanzenschutzdienst NRW,<br />

Köln-Auweiler<br />

Fachbeirat Verbraucherschutz,<br />

BVL-Braunschweig<br />

Informationstreffen der<br />

Westfälisch-Lippischen Imkerschaft<br />

Münster, LWK-NRW<br />

Schulung der Siebengebirgswinzer,<br />

Königswinter<br />

SVK-Gartenbau und<br />

Dauerkulturseminar für<br />

Sachverständige und Berater,<br />

Nettetal<br />

Arbeitsgruppe Task Force<br />

„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />

Lebensmitteln“,<br />

Berlin<br />

Pflanzenschutztagung Kern- und<br />

Steinobst , Grünberg<br />

Personalversammlung<br />

Pflanzenschutzdienst NRW, Bonn<br />

Wintertagung der Kreisstelle HX,<br />

Brackel<br />

Wintertagung der Kreisstelle PB,<br />

Wewelsburg<br />

Ackerbautag der Kreisstelle HF,<br />

Herford<br />

Wintertagung der Kreisstelle<br />

MK/EN/UN,<br />

Hagen<br />

Wintertagung der Kreisstelle<br />

MK/EN/UN, Unna<br />

02.02.2010 150<br />

09.02.2010 15<br />

24.02.2010 25<br />

13.03.2010 120<br />

23.03.2010 15<br />

03.05.2010 40<br />

01.07.2010 30<br />

19.10.2010 80<br />

18.12.2010 60<br />

19.01.2010 320<br />

20.01.2010 190<br />

21.01.2010 220<br />

26.01.2010 85<br />

26.01.2010 210


- 175 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Fungizidempfehlungen und Wintertagung der Kreisstelle COE, 27.01.2010 35<br />

Ausblick im Getreideanbau Rein Haltern<br />

Einsatz neuer Produkte für die Wintertagung in der Region 28.01.2010 80<br />

Bekämpfung von Pilzkrankheiten Münsterland-Nordost,<br />

und Vermeidung von Lager in<br />

Getreide<br />

Münster<br />

Niedrige Preise - Resistenzgrade Ackerbautagung<br />

08.02.2010 80<br />

steigen<br />

Wie intensiv sollten Fungizide im<br />

Getreide wirtschaftlich eingesetzt<br />

werden?<br />

Saatbauverein Sauerland<br />

Niedrige Preise - Resistenzgrade Wintertagung Kreisstelle Soest,<br />

steigen<br />

Oestinghausen,<br />

Wie intensiv sollten Fungizide im<br />

09.02.2010 220<br />

Getreide wirtschaftlich eingesetzt Erwitte<br />

werden?<br />

10.02.2010 180<br />

HEINRICHS, C.<br />

Leistung nemetodenresister und Fachtagung ARGE,<br />

-toleranter Zuckerrübensorten Niederaußem (Landwirte)<br />

Ergebnisse der<br />

Sitzung des ARGE Beirates,<br />

D+I Zuckerrübenversuche 2009 RRV-Haus Bonn (Multiplikatoren)<br />

Hört die Leistung<br />

Beratertagung Syngenta,<br />

nemetodenresistenter Zuckerrüben<br />

bei Heterodera schachtii auf?<br />

Kerpen (Multiplikatoren)<br />

Rübenkrankheiten<br />

Wintertagung P&L, Euskirchen /<br />

Auftreten und Bekämpfung Niederkassel (Landwirte)<br />

Auswertung der Schwadproben auf Regionale AG Nematoden,<br />

Nematoden 2009<br />

Elsdorf (Multiplikatoren)<br />

Zielgerichtete Unkrautbekämpfung Informationsveranstaltung der<br />

in Zuckerrüben<br />

VZK Fuldatal, Warburg (Landwirte)<br />

Zielgerichtete Unkrautbekämpfung Informationsveranstaltung der<br />

in Zuckerrüben<br />

VZK Fuldatal, Soest (Landwirte)<br />

Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Feldbegehung PSD und RRV,<br />

Nörvenich, Buir (Multiplikatoren)<br />

Krankheitsbekämpfung in<br />

Feldbegehung PSD und RRV,<br />

Zuckerrüben<br />

Kalrath (Multiplikatoren)<br />

Auswertung der D+I Versuche Vortrag Beratertagung,<br />

Zuckerrüben 2009<br />

Haus Düsse (Multiplikatoren)<br />

Fachgespräch Zucker, Erfahrungen Vortrag P&L Appeldorn,<br />

aus dem Anbaujahr 2009<br />

Kalkar (Multiplikatoren)<br />

HEUPEL DR., M.<br />

Diagnostik in den Laboren des<br />

Pflanzenschutzdienstes<br />

Aktuelle Fragen zum<br />

Pflanzenschutz<br />

- Verticillium in Zuckerrüben<br />

Kranke Rüben in der Kampagne<br />

2009<br />

- Schadbilder nicht verwechseln<br />

Versuchswesen Kartoffel in NRW,<br />

LWK-NRW, Bonn<br />

Beratertagung Arbeitsgemeinschaft<br />

Zuckerrüben-Anbau,<br />

Düren<br />

Winterveranstaltung Zuckerfabrik<br />

Euskirchen-Palmersheim<br />

08.01.2010 95<br />

20.01.2010 14<br />

20.01.2010 16<br />

03.02.2010 63<br />

18.02.2010 13<br />

29.04.2010 48<br />

29.04.2010 22<br />

04.05.2010 11<br />

27.10.2010 22<br />

22.11.2010 46<br />

03.12.2009 14<br />

11.01.2010 30<br />

21.01.2010 120<br />

28.01.2010 200


- 176 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Kranke Rüben in der Kampagne Köln-Auweiler<br />

02./03.02. 60<br />

2009<br />

- Schadbilder nicht verwechseln<br />

Niederkassel-Ranzel<br />

2010<br />

Krankheiten im Gemüsebau Dienstbesprechung Gemüsebau der 23.02.2010 30<br />

-Symptome und Biologie<br />

LWK-NRW, Bonn<br />

Mögliche Risiken durch Bodenpilze Kreisstelle Heinsberg/Viersen, 11.03.2010 40<br />

- Probleme und Lösungsansätze –<br />

Auch in Intensivfruchtfolgen<br />

nachhaltig wirtschaften<br />

Viersen<br />

Pflanzenschutz Schnelldiagnostik Zierpflanzenbau Beratertagung 04.05.2010 35<br />

- Chancen und Risiken<br />

2010, Dresden<br />

Diagnostik Viroide Dienstbesprechung der<br />

phytosanitären Inspektoren der<br />

LWK-NRW, Bonn<br />

06.05.2010 15<br />

Diagnostik Tabak-Rattle-Virus Dienstbesprechung des<br />

Pflanzenschutzdienstes<br />

LWK-NRW, Bonn<br />

07.06.2010 40<br />

Tabak-Rattle-Virus und freilebende Firma Weuthen,<br />

09.06.2010 100<br />

Nematoden, Eisenfleckigkeit Uedem-Keppeln<br />

Verticillium dahliea<br />

57. Deutsche Pflanzenschutztagung 07.09.2010 100<br />

- Neues Schadsymptom in<br />

Zuckerrübenkulturen<br />

an der Humboldt Universität Berlin<br />

Rußrindenkrankheit an Ahorn Große Dienstbesprechung des<br />

Pflanzenschutzdienstes, Unna<br />

20.09.2010 30<br />

Massaria - Probenahme und Fachveranstaltung LWK-NRW, 06.10.2010 80<br />

Diagnose,<br />

GBZ Essen,<br />

Erfahrungen mit Massaria<br />

Essen<br />

Nachweismethode<br />

LWK-NRW;<br />

10.11.2010 40<br />

Tabak-Rattle-Virus,<br />

Veranstaltung Fachaustausch<br />

Kartoffel mit Industrie und Handel<br />

Bonn<br />

Schaderreger aus der Sicht der Veranstaltung Fortbildung des 16.11.2010 30<br />

Diagnose - Apfeltriebsucht, Pflanzengesundheitsdienstes NRW,<br />

Birnenverfall, Pospiviroide<br />

Bad Sassendorf, Haus Düsse<br />

Massaria - Probenahme und Fachveranstaltung<br />

30.11.2010 80<br />

Diagnose,<br />

LWK-NRW, GBZ Essen,<br />

Erfahrungen mit Massaria<br />

Essen<br />

Einsendungen, Untersuchungen, Personalversammlung des<br />

15.12.2010 50<br />

Beantwortungen von Proben Pflanzenschutzdienstes LWK-NRW,<br />

Bonn<br />

Klimawandel<br />

Fachveranstaltung Neomyzeten und 09.12.2010 20<br />

- Auswirkungen auf den Ackerbau neue Schädlinge auf dem<br />

aus der Sicht der Phytopathologie Vormarsch, Auswirkungen auf die<br />

Landwirtschaft in NRW,<br />

Lemgo Matorf<br />

JUNG, R.<br />

Aktuelle Ergebnisse zur<br />

Bekämpfung des Apfelschorf<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Beerenobst<br />

Pflanzenschutztag Obstbau,<br />

GBZ Köln-Auweiler<br />

Beerenobsttag Fachgruppe<br />

Niederrhein, Kempen<br />

15.01.2010 120<br />

23.01.2010 50


- 177 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz in Beerenobstseminar der<br />

27.01.2010 70<br />

Erdbeeren<br />

LK-Oberösterreich, Linz<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Beerenobsttag Bundesfachgruppe 12.02.2010 100<br />

Strauchbeerenobst<br />

Obstbau, Bildungsstätte Grünberg<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Beerenobsttag Fachgruppe Obstbau 12.02.2010 100<br />

Beerenobst<br />

Bonn-Rhein-Sieg,GBZ Köln-Auweiler<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Pflanzenschutzabend Fachgruppe 18.02.2010 40<br />

Obstbau<br />

Obstbau Bonn-Rhein-Sieg, Bornheim<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Pflanzenschutztag Fachgruppe 26.02.2010 50<br />

Obstbau<br />

Niederrhein, Kempen<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Pflanzenschutzabend Firma Wirtz, 28.02.2010 35<br />

Obstbau<br />

Wachtberg<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Pflanzenschutzabend Volksbank 05.03.2010 35<br />

Obstbau<br />

Wachtberg, Wachtberg<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des Pflanzenschutztagung Kern- und 22.-24.10. 80<br />

Pflanzenschutzdienstes NRW Steinobst , Bildungsstätte Grünberg 2010<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des Pflanzenschutzgespräch Bayer, 24.11.2010 15<br />

Pflanzenschutzdienstes NRW DLR Neustadt<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse des Pflanzenschutztagung Beerenobst, 14.12.2010 80<br />

Pflanzenschutzdienstes NRW Bildungsstätte Grünberg<br />

KEßLER, J.<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau<br />

Integrierter Pflanzenschutz bei<br />

Gemüsekulturen im Gewächshaus<br />

Aktuelles und Neues aus dem<br />

Arbeitskreis Lückenindikation in<br />

Gemüse<br />

Pflanzenschutzmittelrückstände<br />

minimieren<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />

Vertragsgemüseanbau<br />

Aktuelle Rahmenbedingungen für<br />

den Pflanzenschutzmitteleinsatz<br />

Schadbilder an Gemüse<br />

Grundlagen für die<br />

Qualitätskontrolle<br />

KLATT, J.<br />

Versuch zur Förderung des<br />

Laubabwurfs bei Hortensien<br />

Aktuelles zu Rhizoctonia bei<br />

Hortensien<br />

Einfluss von Pflanzenschutzmitteln<br />

auf die biologische<br />

Thripsbekämpfung<br />

Fachgruppe Gemüsebau Rheinland<br />

Süd, Bornheim<br />

Besuchergruppe Usbekistan,<br />

Bonn<br />

Unternehmerkreis / Fachgruppe<br />

Gemüsebau, Kreis Neuss,<br />

Mönchengladbach<br />

AK Gartenbau, Landwirtschaft und<br />

Wasser im Wasserschutzgebiet,<br />

Urfeld<br />

Landesfachgruppe Vertragsgemüse,<br />

Willich<br />

Arbeitsgemeinschaft für den<br />

Pflanzenschutz im Vertragsgemüseanbau,<br />

Grevenbroich<br />

Schulungsveranstaltung<br />

Qualitätskontrolleure und<br />

Verkaufsleiter<br />

21.01.2010 55<br />

01.02.2010 15<br />

03.02.2010 30<br />

04.02.2010 20<br />

18.02.2010 30<br />

04.03.2010 20<br />

09.11.2010 25<br />

AK Hortensien, FH Osnabrück 09.02.2010<br />

AK Hortensien, FH Osnabrück 09.02.2010<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Sautter und Stepper, Herrenberg<br />

10<br />

10<br />

04.03.2010 100


- 178 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Botrytissituation nach Signum und<br />

Vorstellung der Versuchsergebnisse<br />

(Hydrangea VI)<br />

AK Hortensien / GBZ Straelen 10.03.2010 10<br />

Wurzel- und Stängelerkrankungen AK Stauden Niederrhein von 24.03.2010 20<br />

bei Stauden<br />

Frau Bergmann, GBZ Starelen<br />

Bericht vom Anoplophora<br />

Inspektorentagung des<br />

06.05.2010 20<br />

- Workshop Wageningen<br />

Pflanzenschutzdienstes NRW, Bonn<br />

Werdegang des Jörg Klatt, Für Studenten auf Wunsch des 18.05.2010 40<br />

Organisation des amtlichen<br />

Pflanzenschutzdienstes und<br />

aktuelle Aktivitäten des Jörg Klatt<br />

Prof. Neubauer, FH Osnabrück<br />

Thripse an Zierpflanzen - Biologie, AK Schnittblumenanbauer<br />

14.07.2010 30<br />

Verhalten, Bekämpfung … <strong>Westfalen</strong>-Lippe, Recklinghausen<br />

Zikaden im Zierpflanzenbau Dienstbesprechung Fachbereich<br />

Zierpflanzenbau, Essen<br />

02.09.2010 6<br />

Destructive sampling at Acer Better Training for Safer Food, 24.09.2010 25<br />

- a real case in Germany<br />

Dublin<br />

Internal controls required by EU Inspektorentagung des<br />

16.11.2010 20<br />

Emergency Decisions<br />

Pflanzenschutzdienstes NRW,<br />

- Zusammenfassung von Dublin Haus Düsse<br />

Bekämpfung von Trauermücken & 19. Arbeitstagung „Biologischer<br />

65<br />

co. Bei Helleborus-Jungpflanzen Pflanzenschutz“, JKI Berlin 30.11.2010<br />

Pflanzenfallen bei der Kultur von 19. Arbeitstagung „Biologischer 30.11.2010 65<br />

Poinsettien in Frankreich<br />

Pflanzenschutz“, JKI Berlin<br />

KLINGENHAGEN, G.<br />

Schädlingskontrolle in Getreide,<br />

Raps und Mais<br />

Pflanzenschutztagung, Höxter 19.01.2010 350<br />

Unkrautbekämpfung in Getreide<br />

und Mais<br />

Pflanzenschutztagung, Paderborn 20.01.2010 250<br />

Einsatz von Fungiziden und<br />

Wachstumsreglern in Getreide<br />

Pflanzenschutztagung, Steinfurt 21.01.2010 250<br />

Schädlinge und Krankheiten im<br />

Mais<br />

Pflanzenschutztagung, Unna 26.01.2010 250<br />

Neue Schädlinge und Krankheiten<br />

im Mais<br />

Technikertagung der DLG, Soest 27.01.2010 450<br />

Schädlinge und Krankheiten im<br />

Mais<br />

Pflanzenschutztagung, Selm 28.01.2010 50<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz Kundenschulung der Firma Bröring,<br />

Nordwalde<br />

29.01.2010 50<br />

Fungizid- und Wachstums- Pflanzenschutztagung in Lette, 01.02.2010 250<br />

reglereinsatz im Getreide<br />

(Coesfeld)<br />

Fungizid- und Wachstums- Pflanzenschutztagung in<br />

02.02.2010 175<br />

reglereinsatz im Getreide<br />

Nordkirchen (Coesfeld)<br />

Neue Krankheiten und Schädlinge Pflanzenschutztagung in<br />

09.02.2010 200<br />

im Mais<br />

Oestinghausen (Soest)<br />

Neue Krankheiten und Schädlinge Pflanzenschutztagung in Erwitte 10.02.2010 275<br />

im Mais<br />

(Soest)<br />

Schädlingskontrolle in Getreide Pflanzenschutztagung,<br />

11.02.2010 300<br />

Raps und Mais<br />

Minden-Lübbecke<br />

Aktuelle zum Pflanzenschutz Schulung des Arbeitskreises der<br />

Lohnunternehmer im Kreis GT<br />

17.02.2010 30


- 179 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Schädlingskontrolle in Getreide<br />

Raps und Mais<br />

Pflanzenschutztagung Lippe 24.02.2010 300<br />

Versuchsergebnisse zur<br />

Tagung des Arbeitskreises<br />

25.02.2010 75<br />

Bekämpfung von Blattläusen im „Schädlingskontrolle in<br />

Getreide bzw. zur<br />

Ackerbaukulturen“ beim JKI,<br />

Rapsglanzkäferbekämpfung Braunschweig<br />

Aktuelles zur Unkraut- und Eigene Beratertagung,<br />

10.03.2010 30<br />

Schädlingskontrolle in Getreide<br />

Raps und Mais<br />

Haus Düsse<br />

Aktuelle Hinweise zum<br />

Tagung des Arbeitskreises<br />

02.09.2010 40<br />

Pflanzenschutzeinsatz im Herbst Ackerbau, Kreisstelle Warendorf<br />

Aktuelle Hinweise zum<br />

Tagung des Arbeitskreises<br />

06.09.2010 30<br />

Pflanzenschutzeinsatz im Herbst Ackerbau, Kreisstelle Steinfurt<br />

Sensitivitätsvergleich verschiedener Deutsche Pflanzenschutztagung, 08.09.2010 150<br />

Ackerfuchsschwanzpopulationen<br />

(Alopecurus myosuroides)<br />

gegenüber Herbiziden unter<br />

Freilandbedingungen<br />

Berlin<br />

Aktuelle Hinweise zum<br />

Tagung des Arbeitskreises<br />

17.09.2010 20<br />

Herbizideinsatz im Herbst<br />

Ackerbau, Münster<br />

Schädlinge und deren Kontrolle im Erfahrungsaustausch mit Dänischen 05.10.2010 45<br />

Mais<br />

Beratern, Münster<br />

Mulchen – wozu? Tagung zur Maisstrohzerkleinerung,<br />

Heek<br />

07.12.2010 200<br />

Ergebnisse aus der Saison Eigene Technikertagung, Soest 03.11.2010 50<br />

Versuchsergebnisse aus NRW zur Tagung des Ausschusses<br />

08.11.2010 60<br />

Rapsglanzkäferbekämpfung Insektizidresistenz beim JKI,<br />

Braunschweig<br />

Vorstellung des Clearfield-Systems Tagung des Pflanzenbauausschusses<br />

von RLV und WLV<br />

15.11.2010 30<br />

Vorstellung von Versuchsergebnisse<br />

zur Unkrautbekämpfung<br />

Eigene Beratertagung, Soest 23.11.2010 40<br />

Pflanzenschutz eine Chance für Deutsche Lohnunternehmertagung, 01.12.2010 100<br />

Lohnunternehmen?<br />

Münster<br />

Vorstellung des Clearfield Systems Tagung des Ausschusses<br />

Pflanzenproduktion des DBV, Berlin<br />

14.12.2010 30<br />

KLUG DR., M.<br />

Neophyten - eine Gefahr für Natur Stadt- und Bezirksverband der<br />

und Gesundheit?<br />

Kleingärtner, Münster<br />

Neues aus dem Pflanzenschutzamt Landesverband Rheinland der<br />

Gartenfreunde, Düsseldorf<br />

Neophyten - eine Gefahr für Natur Landesverband Rheinland der<br />

und Gesundheit?<br />

Gartenfreunde, Düsseldorf<br />

Ausbreitung, Gefährdungspotential 57. Deutsche Pflanzenschutztagung,<br />

und Bekämpfung des<br />

Berlin<br />

Eichenprozessionsspinners<br />

Thaumetopoea prozessionea (L.)<br />

(Lepidoptera,Notodontidae) in NRW<br />

17.03.2010 33<br />

31.07.2010 28<br />

31.07.2010 28<br />

08.09.2010 45


- 180 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

KRAMER, H.<br />

Vermeidung von Punkteinträgen Wasserschutz in Baumschulen 18.01.2010 50<br />

durch Pflanzenschutzmittel 7 GBZ Schleswig Holstein<br />

Pflanzenschutztechnik in der<br />

Zukunft<br />

- Nur größer, schneller, weiter?<br />

LU, Marienfeld 03.02.2010 20<br />

Vermeidung von Mitteleinträgen Diskussionsveranstaltung,<br />

04.02.2010 140<br />

unter Berücksichtigung der WRRL Hoetmar<br />

Sind 100 l/ha Wasseraufwand und Diskussionsveranstaltung,<br />

18.02.2010 200<br />

14 km/h zur Ausbringung von<br />

Pflanzenschutzmitteln sinnvoll?<br />

Frotheim<br />

Sind 100 l/ha Wasseraufwand und LAP Tagung,<br />

22.02.2010 15<br />

14 km/h zur Ausbringung von<br />

Pflanzenschutzmitteln sinnvoll?<br />

Münster<br />

Sind 100 l/ha Wasseraufwand und AK Pflanzenschutztechnik DPG, 10.03.2010 50<br />

14 km/h zur Ausbringung von<br />

Pflanzenschutzmitteln sinnvoll?<br />

Buxtehude-Hedendorf<br />

Pflanzenschutz<br />

DLG Pressekonferenz zu den DLG 29.04.2010 35<br />

- Schnell, Sicher, Sauber<br />

Feldtagen, Springe<br />

Herbizidmaßnahmen - Nur eine FH Osnabrück - Blockveranstaltung 29.04.2010 25<br />

Frage der richtigen Mittelwahl? Herbizide, Osnabrück<br />

Pflanzenschutz<br />

Pressekonferenz zu den DLG 29.04.2010 25<br />

- Schnell, Sicher, Sauber<br />

Feldtagen<br />

Pflanzenschutz<br />

DLG - Fachgruppe Technik in der 27.05.2010 30<br />

- Schnell, Sicher, Sauber<br />

Pflanzenproduktion, Mannheim<br />

Neues aus der<br />

Arbeitskreistreffen,<br />

01.06.2010 60<br />

Pflanzenschutztechnik<br />

Detmold<br />

Reinigung von<br />

Workshop Wasserschutz<br />

22.06.2010 20<br />

Pflanzenschutzspritzen<br />

- Pflanzenschutz (WRRL-Berater)<br />

Theorie der Pflanzenschutzspritze Fachkraft Agrarservice<br />

28.06.2010 28<br />

und Düsenwahl<br />

Haus Riswick, Kleve<br />

Reinigungsqualität LAP Sommerrundfahrt,<br />

Hasbergen Gaste<br />

05.07.2010 12<br />

Applikationstechnik<br />

LAP Sommerrundfahrt,<br />

05.07.2010 12<br />

- Wasseraufwandmenge und<br />

Fahrgeschwindigkeit,<br />

die Stellschraube zur<br />

Schlagkrafterhöhung<br />

Hasbergen Gaste<br />

Die richtige Düsenwahl im<br />

AK-Sitzung,<br />

11.08.2010 14<br />

Spargelanbau<br />

Kirchhellen<br />

Herausforderungen im Maisanbau AMatechnica,<br />

15.09.2010 150<br />

- Worauf müssen wir achten Hasbergen Gaste<br />

Herausforderungen im Maisanbau AMatechnica,<br />

16.09.2010 150<br />

- Worauf müssen wir achten Hasbergen Gaste<br />

Vermeidung von Punkteinträgen Fortbildung Berufsschullehrer,<br />

Haus Düsse<br />

24.09.2010 30<br />

Maiswurzelbohrer - Biologie, Wirtschafts- und Unternehmens- 29.09.2010 40<br />

Phytomedizin, Rechtsfragen berater Milch / Rindern


- 181 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

NENNMANN, H.<br />

Die Rückkehr des Kalifornischen<br />

Blütenthrips<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Nützlingseinsatz im geschützten<br />

Anbau, Fa. Sautter & Stepper,<br />

Herrenberg<br />

Unternehmerkreis Staudengruppe,<br />

GBZ Straelen<br />

Kiepenkerl-Woche, Fa. Bruno<br />

04.03.2010 90<br />

Pilzliche und bakterielle<br />

Krankheiten an Topfstauden<br />

24.03.2010 12<br />

Aktuelle Pflanzenschutzthemen bei<br />

11.08.2010 30<br />

Stauden<br />

Nebelung, Kaldenhof, Münster<br />

Spritzen, aber richtig!<br />

Beet- und Balkonpflanzentag Tirol, 23.09.2010 140<br />

Applikation und Präparate in Beet- Kultur- und Veranstaltungszentrum<br />

und Balkonpflanzen<br />

KIWI Absam, Österreich<br />

Orchideenversuche in Münster – Arbeitskreis Phalaenopsis,<br />

06.10.2010 25<br />

Bekämpfung von Brevipalpus an<br />

Phalaenopsis<br />

Dehner Blumen-Hotel, Rain am Lech<br />

Orchideen in Taiwan 2010 Arbeitskreis Phalaenopsis,<br />

Dehner Blumen-Hotel, Rain am Lech<br />

06.10.2010 25<br />

Xanthomonas Leaf Spots on After Season Meeting,<br />

04.11.2010 20<br />

Poinsettias and Pelargoniums Dümmen Jungpflanzen, Rheinberg<br />

Einsatz von Herbiziden bei Stauden Vortragsveranstaltung Kreisverband 08.11.2010 45<br />

und Kleingehölzen, Desinfektion Erwerbsgartenbau Kleve Nord e.V.,<br />

von Kulturplatten<br />

Bedburg-Hau<br />

Pflanzenschutzversuche bei VDOB-Mitgliederversammlung, 09.11.2010 40<br />

Orchideen<br />

Dahlenburg<br />

Einsatz von Amblyseius swirskii 19. Arbeitstagung Biologische 01.12.2010 60<br />

gegen Brevipalpus in Phalaenopsis Schädlingsbekämpfung im<br />

Gartenbau, JKI Berlin-Dahlem<br />

REICHEL, F.<br />

Pflegekonzepte zum Einsatz von<br />

alternativen Verfahren und<br />

Herbiziden auf Wegen und Plätzen<br />

Pflegekonzepte zum Einsatz von<br />

alternativen Verfahren und<br />

Herbiziden auf Wegen und Plätzen<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I.<br />

Aktuelle Zulassungssituation im<br />

Steinobst für die Saison 2010<br />

Tierische Schädlinge im<br />

Erdbeeranbau - Erdbeer-<br />

Blütenstecher, Thripse und co.<br />

Info-Veranstaltung für Kommunen<br />

und Dienstleister,<br />

Firma Wassenberg, Grevenbroich<br />

Info-Veranstaltung für Kommunen<br />

und Dienstleister,<br />

Firma Erwentraut, Hamm<br />

Steinobsttag mit Schnittkurs der<br />

LWK-NRW und des<br />

Landesverbandes Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />

Obstbaubetrieb Weilandt, Salzkotten<br />

17. Freckenhorster Beerenobst-<br />

Tage,<br />

LVHS Freckenhorst<br />

24.03.2010 60<br />

25.03.2010 40<br />

21.01.2010 90<br />

27.01.2010 80


- 182 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Aktuelle Änderungen in der Beerenobstseminar mit<br />

01.02.2010 200<br />

Zulassungssituation beim<br />

Generalversammlung des<br />

Beerenobst<br />

Landesverbandes Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe und der LWK-NRW,<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Neue Erkenntnisse aus den Beerenobstseminar mit<br />

01.02.2010 200<br />

Versuchen zur<br />

Generalversammlung des<br />

Wasseraufwandmenge bei Landesverbandes Obstbau<br />

Pflanzenschutzmittel-Maßnahmen <strong>Westfalen</strong>-Lippe und der LWK-NRW,<br />

im Erdbeeranbau<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Aktuelle Hinweise zum<br />

Kernobsttag mit Schnittkurs der 24.02.2010 50<br />

Pflanzenschutz im Kernobst LWK-NRW und des<br />

Landesverbandes Obstbau<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Südlohn<br />

Pflanzenschutz im Kernobst, Überbetriebliche Ausbildung, 03.03.2010 12<br />

Vortrag für Auszubildende im Auszubildende im Obstbau,<br />

Obstbau<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Pflanzenschutz im Erdbeeranbau, Überbetriebliche Ausbildung, 03.03.2010 12<br />

Vortrag für Auszubildende im Auszubildende im Obstbau,<br />

Obstbau<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

Information über möglichen Landesverband Westfälisch- 13.03.2010 100<br />

Streptomycin-Einsatz im<br />

Lippische Imker, Vorstände, Tagung,<br />

Kernobstanbau in <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

in 2010<br />

Haus Düsse, Bad Sassendorf<br />

Aktuelle Hinweise zum<br />

Erdbeerstammtisch des Landesver- 19.05.2010 100<br />

Pflanzenschutz im<br />

bandes Obstbau <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

Beerenobstanbau<br />

und der LWK-NRW, Lüdinghausen<br />

Aktueller Beitrag aus dem Obstbau Große Dienstbesprechung des 07.06.2010 30<br />

– Pflanzenschutz im Beerenobst - Pflanzenschutzdienstes der<br />

LWK-NRW, Bonn-Roleber<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz Unternehmerkreistreffen<br />

„Geschützter Erdbeeranbau“ der<br />

LWK-NRW, Münster-Wolbeck<br />

07.07.2010 15<br />

Vorstellung eines Versuches zur Bundesarbeitstagung der<br />

20.10.2010 80<br />

Bekämpfung der Gemeinen Pflanzenschutzberater,<br />

Kommaschildlaus<br />

Grünberg<br />

Bericht über Tagung des<br />

Vorstandssitzung des<br />

17.11.2010<br />

Expertengremiums „Kontrollierter Landesverbandes Obstbau<br />

Anbau von Obst“ am 18.10.2010 <strong>Westfalen</strong>-Lippe, Telgte<br />

Vorstellung eines Versuches zur Team- und Dienstbesprechung 02.12.2010 18<br />

Bekämpfung der Gemeinen Obstbau,<br />

Kommaschildlaus<br />

Münster-Wolbeck<br />

Kurzberichte über die<br />

Veranstaltungen der<br />

verschiedene<br />

Pflanzenschutzsituation in 2010 in<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

Pflanzenschutzindustrie<br />

RUISINGER, M.<br />

Nützlingseinsatz in Azerca-<br />

Kulturen<br />

Azerca- West; Straelen 10.03.2010 15<br />

Aktuelles zum Nützlingseinsatz Betrieb Willi Mund<br />

(UK Nützlingseinsatz)<br />

25.03.2010 16


- 183 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

Grundlagen des Nützlingseinsatzes Seminar von Ökoplant e.V. in der 24.08.2010 30<br />

Nützlingseinsatz in Topfkräutern<br />

unter Glas<br />

LWK Köln-Auweiler<br />

Thripsmanagement in Cyclamen GBZ Straelen 23.09.2010 75<br />

SCHENK, F.-P.<br />

2010 - Was tut sich im<br />

Rheinischer Gemüsebautag,<br />

Pflanzenschutz<br />

GBZ Straelen<br />

2010 - Was tut sich im<br />

Westfälisch-Lippischer-<br />

Pflanzenschutz<br />

Gemüsebautag, GBZ Wolbeck<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Fachgruppenveranstaltung,<br />

Gemüsebau<br />

Kreisvereinigung Wesel<br />

Vorstellung diverser<br />

Jahresversammlung<br />

Versuchsergebnisse<br />

AG-Pflanzenschutz<br />

Nematodenbekämpfung mit dem Bundesberatertagung für<br />

Pilz „Paecilomyces lilacinus“ Gemüsebau,<br />

Vorstellung eines Tastversuchs Grünberg<br />

Unkrautbekämpfung mit Glyphosat Bundesberatertagung für<br />

auf Stellflächen für Jungpflanzen Gemüsebau,<br />

> Gefahren, Risiken<br />

Grünberg<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Fachgruppenveranstaltung,<br />

Gemüsebau<br />

Fachgruppe Krefeld-Viersen<br />

Verschleppung von Wirkstoffen Workshop-Wasserschutzberatung,<br />

GBZ Straelen<br />

Verschleppung von Wirkstoffen Fachgruppenveranstaltung<br />

Korschenbroich-Glehn<br />

SCHOLZ-DÖBELIN, H.<br />

Tuta absoluta - ein neuer Schädling<br />

bedroht Tomatenkulturen<br />

Echter Mehltau in Tomaten:<br />

Bekämpfung mit AQ 10, Enzicur<br />

und VitiSan, Erprobung neuer<br />

rückstandsfreier<br />

Bekämpfungsstrategien<br />

Strategien zur biologischen<br />

Bekämpfung von Spinnmilben<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz:<br />

1. Tuta - was ist jetzt wichtig?<br />

2. Allgemeine Themen<br />

(kurzfristig abgesagt)<br />

Echter Mehltau in Tomaten<br />

- neue rückstandsfreie<br />

Bekämpfungsstrategien<br />

(kurzfristig abgesagt)<br />

SCHRAGE DR., R.<br />

Phytosanitäre Risiken durch<br />

Importe aus China<br />

Unternehmerkreis Tomaten,<br />

Straelen<br />

Unternehmerkreis Tomaten,<br />

Straelen<br />

Arbeitskreis Bio-Gemüse unter Glas,<br />

Nottuln<br />

Unternehmerkreis Tomaten,<br />

Straelen<br />

19. Arbeitstagung Biologische<br />

Schädlingsbekämpfung im<br />

Gartenbau,<br />

Berlin<br />

57. Deutsche Pflanzenschutztagung,<br />

Humboldt-Universität Berlin<br />

12.01.2010 110<br />

10.02.2010 48<br />

25.02.2010 15<br />

04.03.2010 15<br />

09.-10.03.<br />

2010<br />

09.-10.03.<br />

2010<br />

80<br />

80<br />

15.04.2010 45<br />

22.06.2010 60<br />

01.12.2010 45<br />

17.05.2010 12<br />

17.05.2010 12<br />

18.05.2010 ca. 20<br />

23.11.2010<br />

02.12.2010<br />

06.-09.09.<br />

2010


- 184 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

SCHRÖDER, A.<br />

Umsetzung der Maßnahmen bei<br />

Auftreten von Plum pox virus<br />

Intra EC - Dokument für andere<br />

Mitgliedstaaten<br />

Westlicher Maiswurzelbohrer<br />

Monitoring 2010<br />

Zum Auftreten des MWB<br />

in Köln-Auweiler,<br />

Informationsveranstaltung für<br />

betroffene Landwirte<br />

Zum Auftreten des MWB<br />

in Herongen,<br />

Informationsveranstaltung für<br />

betroffene Landwirte<br />

Diabrotica virgifera virgifera<br />

Befallssituation in NRW<br />

Verordnung zur Bekämpfung des<br />

Kartoffelkrebes und der<br />

Kartoffelzystennematoden<br />

Umsetzung des Monitorings<br />

STUCH, M.<br />

Fachreferenten Pflanzengesundheit, 17.-19.05. 60<br />

Saarbrücken<br />

2010<br />

Fachreferenten Pflanzengesundheit, 17.-19.05. 60<br />

Saarbrücken<br />

2010<br />

Besprechung in Münster 21.06.2010 19<br />

LWK-NRW,<br />

GBZ Köln-Auweiler<br />

LWK-NRW,<br />

GBZ Straelen/Köln-Auweiler<br />

Dienstbesprechung LWK-NRW,<br />

Pflanzenschutzdienst, Unna<br />

Fortbildungsveranstaltung des<br />

Pflanzengesundheitsdienstes,<br />

Landwirtschaftszentrum Haus Düsse<br />

24.08.2010 43<br />

13.09.2010 86<br />

20.09.2010 30<br />

16.-17.11.<br />

2010<br />

Biofilter/Restmengenmanagement Prüfungsausschuss Bonn 17.01.2010 15<br />

Applikationstechnik<br />

- Landwirtschaft<br />

Berufskolleg Aachen 27.05.2010 20<br />

Applikationstechnik<br />

- Landwirtschaft<br />

Berufskolleg Bonn 09.06.2010 20<br />

Workshop Gewässerschutz WRRL - Straelen 22.06.2010 30<br />

Pflanzenschutztechnik in Theorie Haus Riswick<br />

28./29.06. 25<br />

und Praxis<br />

Fachkraft für Agrarservice<br />

2010<br />

Düsentechnik und<br />

Spritzenreinigung im Obstbau<br />

Obstbautag in Klein-Altendorf 20.08.2010 80<br />

Kontinuierliche Innenreiningung Wasserkooperation<br />

Mettmann/Straelen<br />

30.09.2010 10<br />

VIETMEIER, A.<br />

Rechtliche Grundlagen des<br />

Pflanzenschutzes<br />

Rechtliche Grundlagen des<br />

Pflanzenschutzes<br />

Krankheiten und Schädlinge im<br />

Obstgarten<br />

Rechtliche Grundlagen des<br />

Pflanzenschutzes<br />

Grundlehrgang für Kleingarten-<br />

Fachberater, Landesschule der<br />

Kleingärtner Lünen<br />

23.01.2010<br />

Grundlehrgang für Kleingarten-<br />

Fachberater, Landesschule der<br />

Kleingärtner Lünen<br />

06.02.2010 40<br />

Obst- und Gartenbauverein Oelde 14.04.2010 30<br />

Grundlehrgang für Kleingarten-<br />

Fachberater, Landesschule der<br />

Kleingärtner Lünen<br />

25<br />

40<br />

25.09.2010 40


- 185 -<br />

Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />

WEIGAND, B.<br />

Vermeidung von Herbiziden auf<br />

Nichtkulturflächen<br />

Illegale Importe von<br />

Pflanzenschutzmitteln<br />

Künftige Zusammenarbeit<br />

Lebensmittelüberwachung –<br />

Pflanzenschutzdienst<br />

WILKE, R.<br />

Jahreshauptversammlung des<br />

Haus- und Grundbesitzervereins<br />

Monheim/Langenfeld<br />

22.04.2010 80<br />

IVA-Besprechung, Solingen 27.10.2010 20<br />

Dienstbesprechung der<br />

Lebensmittelüberwachung NRW<br />

07.12.2010 15<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Arbeitskreis Cyclamen,<br />

21.01.2010 30<br />

Cyclamen persicum<br />

GBZ Straelen<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz auf Jahreshauptversammlung der 02.02.2010 100<br />

Friedhöfen<br />

rheinischen Friedhofsgärtner, Kaarst<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Düsseldorf,<br />

04.02.2010 20<br />

Zierpflanzen<br />

Düsseldorf-Volmerswerth<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Wesel,<br />

04.02.2010 40<br />

Zierpflanzen<br />

Wesel<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Kleve-Nord,<br />

08.02.2010 50<br />

Zierpflanzen<br />

Kleve<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Viersen,<br />

25.02.2010 30<br />

Zierpflanzen<br />

Kempen<br />

Hygienemaßnahmen bei<br />

Azerca-West,<br />

10.03.2010 40<br />

Azerca-Kulturen<br />

GBZ Straelen<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Tulpen Treffen des rheinischen<br />

Tulpen-Clubs, Kaarst<br />

15.03.2010 20<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Treffen der Azerca-Süd,<br />

24.03.2010 40<br />

Azerca-Kulturen<br />

Frankfurt<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz Rosen-Club, Straelen 23.04.2010 15<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Tulpen Treffen des rheinischen<br />

Tulpen-Clubs, Grevenbroich<br />

28.04.2010 20<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Berufsschule Bonn,<br />

15.06.2010 15<br />

Zierpflanzenbau<br />

Bonn-Roleber<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz auf Arbeitskreis Kölner Friedhofsgärtner, 14.09.2010 30<br />

Friedhöfen<br />

Köln<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Cyclamentag 2010,<br />

23.09.2010 50<br />

Cyclamen persicum<br />

GBZ Straelen<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Tulpen Treffen des rheinischen<br />

Tulpen-Clubs, Kaarst<br />

08.11.2010 20<br />

Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Heinsberg,<br />

09.11.2010 25<br />

Zierpflanzen<br />

Korschenbroich<br />

Pflanzenschutz bei neuen<br />

Azerca-Herbsttagung 2010, 30.11.2010 30<br />

Azerca-Kulturen<br />

Berlin<br />

Desinfektion von Kulturgefäßen mit Arbeitstagung der Berater im 01.-02.12. 80<br />

erhitztem Wasserdampf<br />

Biologischen Pflanzenschutz, Berlin 2010<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Düsseldorf,<br />

09.12.2010 20<br />

Zierpflanzen<br />

Düsseldorf-Volmerswerth<br />

Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Kleve-Nord,<br />

13.12.2010 50<br />

Zierpflanzen<br />

Kleve


- 186 -<br />

8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien<br />

Name<br />

BENKER DR., M. • Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V.<br />

- Arbeitskreis für Pflanzenschutz in Kartoffeln<br />

• European Association for Potato Research (EAPR)<br />

• Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ)<br />

- Arbeitsgemeinschaft für Kartoffelzüchtung und<br />

Pflanzguterzeugung<br />

• Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />

Grünland des JKI, Bundesforschungsinstitut für<br />

Kulturpflanzen<br />

• Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW)<br />

• Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen<br />

und Berichterstattungen im Rahmen der<br />

Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM)<br />

• Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V.<br />

- Fachkommission Phytosanitäre Fragen<br />

• Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen<br />

Pflanzenzüchtung e.V. (GFP), Abteilung Kartoffeln<br />

• Fachausschuss Rodentizidresistenz<br />

BÖHMER PROF. DR., B. • Beirat Ackerbau der LWK-NRW<br />

• Beirat Gartenbau der LWK-NRW<br />

• Sachverständigenausschuss für die Zulassung von<br />

Pflanzenschutzmitteln, BVL (Bundesamt für<br />

Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit)<br />

• Arbeitskreis Lückenindikationen<br />

nicht-rückstandsrelevante Kulturen<br />

• Arbeitskreis Lückenindikationen in Gemüsekulturen<br />

• Fachbeirat zum Informationssystem Integrierte<br />

Pflanzenproduktion (ISIP)<br />

• Zentralstelle für Entscheidungshilfen und Programmen<br />

im Pflanzenschutz (ZEPP)<br />

• Arbeitstagungen der Leiter der Pflanzenschutzämter<br />

• Technischer Ausschuss des BVL<br />

• Arbeitskreis Pflanzenschutz im Haus- und<br />

Kleingartenbereich<br />

• Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW)<br />

• Forum Nationaler Aktionsplan zur nachhaltigen<br />

Anwendung von Pflanzenschutzmitteln<br />

• Forschungsnetzwerk NRW-Agrar<br />

• DLG – Redaktionsbeirat PSP<br />

DISSEMOND DR., A. • Landesarbeitskreis Pflanzenschutz LAP NRW<br />

• Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau u. Grün-<br />

land des JKI,Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen<br />

• Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen<br />

und Berichterstattungen im Rahmen der<br />

Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM)<br />

• DPG-Arbeitskreis Biometrie und Versuchswesen<br />

• Arbeitsgruppe zur Umsetzung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie<br />

• Fachbeirat Naturhaushalt des Bundesamtes für<br />

Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit


- 187 -<br />

ENGEL DR., A. • BVL Fachbeirat Verbraucherschutz<br />

• BVL Unterarbeitskreise Lückenindikationen im Obstbau /<br />

im Weinbau<br />

• BVL Arbeitsgruppe Task Force<br />

„Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln“<br />

• JKI AK Fachreferenten für Pflanzenschutz (PS) im<br />

Obstbau / Weinbau<br />

• Arbeitsgruppe Gartenbau der Zentralstelle der Länder für<br />

EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im<br />

Pflanzenschutz (ZEPP-Gartenbau)<br />

• Bundesarbeitskreise PS-Berater im Obstbau / im<br />

Beerenobst<br />

• Wissenschaftlicher Beirat Rückstandsfragen QS-GmbH<br />

• Expertenrunde Feuerbrand<br />

• Expertenrunde Kirschfruchtfliege<br />

• Arbeitsgemeinschaft Muttergärten und<br />

Obstpflanzenzertifizierung (AGMOZ)<br />

• Versuchsausschuss Ökologischer Obstbau NRW<br />

• Versuchsausschuss Beerenobst NRW<br />

• Expertenrunde Integrierter Obstbau der<br />

Bundesfachgruppe<br />

• Koordinierungsausschuss „Obstwiesenschutz in NRW“<br />

• Fachgruppe Obstbau Bonn-Rhein-Sieg<br />

• Arbeitsschutzausschuss der LWK-NRW<br />

HAKL DR., U. • DPG-Arbeitskreis Nematologie<br />

• DPG-Arbeitskreis Vorratsschutz<br />

• DPG-Arbeitskreis Entomologie<br />

• Sachverständige für sensorische Prüfungen DLG<br />

HEINRICHS, C. • DPG-Arbeitskreis Nematologie<br />

• Arbeitsgemeinschaft Nematoden der ARGE-West<br />

• Arbeitskreis Integrierter Pflanzenschutz 1<br />

(Verbundprojekt BMELV und lfZ)<br />

• ZEPP Arbeitskreis (Prognose Zuckerrüben)<br />

HEUPEL DR., M. • DPG-Vorstand, Schatzmeisterin<br />

• DPG-Arbeitskreis Mykologie, stellvertr.Arbeitskreisleitung<br />

• DPG-Arbeitskreis Bakteriologie<br />

• DPG-Arbeitskreis Virologie<br />

• EMN-European Mycological Network<br />

• Fachreferenten Diagnostik<br />

• JKI-Arbeitskreis „Quarantänebakteriosen“<br />

• Arbeitskreis Qualitätsmanagement<br />

• Beirat Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe<br />

KEßLER, J. • BVL Unterarbeitskreis Lückenindikation im Gemüsebau<br />

• BBA Arbeitskreis Fachreferenten für Pflanzenschutz im<br />

Gemüsebau<br />

• Landesfachgruppe Vertragsgemüseanbau<br />

• AG Pflanzenschutz im Vertragsgemüse<br />

KLINGENHAGEN, G. • Arbeitskreis Insektizidresistenz, JKI Braunschweig<br />

• Arbeitskreis Herbizideresistenz, JKI Braunschweig<br />

• Deutsches Maiskomitee, Bonn<br />

• Fachbeirat Steverkooperation<br />

KLUG DR., M. • JKI-AG Ambrosia artemisiifolia


- 188 -<br />

KRAMER, H. • JKI, Fachbeirat „Geräte-Anerkennungsverfahren“<br />

• JKI, Länderarbeitsgruppe „Kontrolle von<br />

Pflanzenschutzgeräten“<br />

• JKI, Fachreferenten Pflanzenschutztechnik<br />

• DPG Arbeitskreis Pflanzenschutztechnik (Vorsitzender)<br />

• DPG, Arbeitsgruppe Gerätereinigung<br />

• DPG, Arbeitsgruppe Innovative Pflanzenschutztechnik<br />

• DPG, Arbeitsgruppe Düsenwahl<br />

• IUK Lenkungsausschuss der LWK-NRW<br />

• EOS (Environmental Optimized Sprayer) - Projektpartner<br />

NENNMANN, H. • Arbeitskreis Phalaenopsis im VDOB Verband Deutscher<br />

Orchideenbetriebe<br />

• Jury NRW-GaLaBau-Cup – Wettbewerb für<br />

Landschaftsgärtner<br />

• Arbeitstagung der Berater im Biologischen<br />

Pflanzenschutz<br />

REICHEL, F. • Arbeitskreis „Wasser- und Pflanzenschutz“ beim BDEW<br />

RÖVEKAMP-STROOP, I.<br />

• Experten-Gremium „Kontrollierter Integrierter Anbau von<br />

Obst“ in Grünberg (18.10.2010)<br />

• Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberater in<br />

Grünberg (19.-21.10.2010)<br />

• Bundesarbeitstagung der Beerenobstberater in<br />

Grünberg (14.-15.12.2010)<br />

• Beratertagungen der Obstbauberater NRW in den<br />

Gartenbauzentren Köln-Auweiler und Münster-Wolbeck<br />

• Mitarbeit im Vorstand des Landesverbandes Obstbau<br />

SCHENK, F.-P.<br />

<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />

• Arbeitsgruppe zur Erstellung einer EPPO-Richtlinie zur<br />

Durchführung von Feldversuchen gegen Stemphylium<br />

an Spargel<br />

SCHOLZ-DÖBELIN, H. • Unternehmerkreise für Tomaten, Schlangengurken,<br />

Minigurken und Einlegegurken unter Glas,<br />

Kreise KLE, VIE, HS<br />

• 19. Arbeitstagung Biologische Schädlingsbekämpfung im<br />

STUCH, M.<br />

WEIGAND, B.<br />

Gartenbau, 01.-02.12.2010 in Berlin<br />

• Prüfungsausschuss Zierpflanzenbau<br />

• Anerkennungskommission Ausbildungswerkstätten<br />

• Prüfungsausschuss Sachkunde<br />

• Arbeitskreis Gewässerreinhaltung,<br />

BDEW: Stv. Vorsitzende<br />

• Arbeitskreis Gewässerreinhaltung, Niersverband<br />

• Arbeitskreis ‚Anpassung der Kontrollverordnung nach<br />

Artikel 68 der EG-Verordnung 1107/2009’<br />

• Arbeitskreis ‚Zusammenarbeit mit Dienststellen des<br />

Zolls’<br />

• AG Pflanzenschutzmittel Kontrolle, Vorsitzende


8.4 Aufklärung<br />

- 189 -<br />

Informations-Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen und<br />

Informationsstände, Schulung der Kleingärtner<br />

Name Thema Ort Datum<br />

BENKER DR., M. Kartoffelexkursion<br />

(Versuchsstation Dethlingen,<br />

Nordkartoffel, Bioplant,<br />

Versuchsstandort LKW NS<br />

Hammerstorf, Landwirt Bodin<br />

Natendorf)<br />

BENKER DR., M. 12 Versuchsführungen<br />

Kartoffelversuche<br />

DISSEMOND DR., A.,<br />

HEINRICHS, C.<br />

Pflanzenschutz in Kartoffeln und<br />

Zuckerrüben, Ausstellung,<br />

Demonstrationen<br />

Lüneburger Heide<br />

(Ebstorf, Munster-<br />

Dethlingen,<br />

Natendorf, Uelzen-<br />

Hammerstorf)<br />

Buir, Waldniel,<br />

Troisdorf<br />

Euskirchen, Stadtfest<br />

„rund um die Knolle“,<br />

Tag der<br />

Landwirtschaft<br />

(Landwirte und<br />

Verbraucher)<br />

22.-23.06.<br />

2010<br />

Mai bis<br />

September<br />

2010<br />

03.10.2010<br />

ENGEL DR., A. Pflanzenschutz im Obstgarten Blütenfest,<br />

Meckenheim<br />

25.04.2010<br />

ENGEL DR., A. Pflanzenschutz im Hausgarten Apfelfest, Oberpleis 05.09.2010<br />

HEINRICHS, C. Pflanzenschutz und Pflanzenbau Feldtag Versuchs- 01.06.2010<br />

in Zuckerrüben<br />

schwerpunkt Buir,<br />

Ausstellung, Demonstration, Kerpen-Buir<br />

Beratung, Versuchsbegehung (300 Landwirte)<br />

HEINRICHS, C. Pflanzenbau und Pflanzenschutz Infostand gemeinsam 03.10.2010<br />

in Zuckerrüben und Kartoffeln mit Kreisstelle und<br />

(Schwerpunkt: biologische Kreisbauernschaft<br />

Nematodenbekämpfung,<br />

Euskirchen,<br />

Sortenvielfalt nutzen)<br />

Ausstellung, Demonstration<br />

Stadtfest Euskirchen<br />

HERFARTH, F. Pflanzenschutz im Hausgarten Düsseldorf,<br />

25.04.2010<br />

Infostand Pflanzenschutzdienst Biogarten<br />

HERFARTH, F. s.o Neuss,<br />

Botanischer Garten<br />

25.06.2010<br />

HERFARTH, F. s.o Viersen 20.09.2010<br />

JUNG, R. „Servicezeit Garten“ WDR 5 Monatl.<br />

Beiträge<br />

JUNG, R. „Pflanzengesundheit in Haus- und Kölner Stadtanzeiger Monatl.<br />

Garten“<br />

Beiträge<br />

JUNG, R. Gartentelefon Kölner Stadtanzeiger 08.04. und<br />

07.10.2010<br />

KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

Pflanzenschutz<br />

Amelsbüren 23.03.2010<br />

KLINGENHAGEN, G., Feldbegehung: Aktuelle Hinweise Bielefeld und Bünde 07.04.2010<br />

OBERMOVE zur Düngung und zum<br />

Pflanzenschutz<br />

KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

Pflanzenschutz<br />

Amelsbüren<br />

07.04.2010


- 190 -<br />

Name Thema Ort Datum<br />

KLINGENHAGEN, G.,<br />

EICKELBERG<br />

Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

Pflanzenschutz<br />

KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

Pflanzenschutz<br />

KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />

zur Düngung und zum<br />

Pflanzenschutz<br />

KLUG DR., M. Ausstellung Frühling, Blumen,<br />

Freizeit<br />

Lünen<br />

Nienberge<br />

Amelsbüren<br />

28.04.2010<br />

06.05.2010<br />

12.05.2010<br />

Münster 03.02.2010<br />

KLUG DR., M. Die Beifußblättrige Ambrosia Recklinghausen 04.07.2010<br />

NENNMANN, H. NRW-GaLaBau-Cup 2010<br />

Berufswettkampf für Landschafts-<br />

gärtner, Mitglied Jury<br />

REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen,<br />

Pflegekonzepte, Alternative<br />

Verfahren, Rotofix<br />

RUISINGER, M. Workshop: Biologischer<br />

Pflanzenschutz<br />

RUISINGER, M. Workshop: Biologischer<br />

SCHOLZ-DÖBELIN,<br />

H.<br />

Pflanzenschutz<br />

Tag der offenen Tür:<br />

Pflanzendoktor mit Infostand<br />

biologischer Pflanzenschutz<br />

Dortmund,<br />

<strong>Westfalen</strong>park<br />

Stadtbetriebe<br />

Wassenberg<br />

07./08.05.<br />

2010<br />

01.06.2010<br />

Berufsschule 15.04.2010<br />

Straelen<br />

Berufsschule 22.04.2010<br />

Straelen<br />

GBZ Straelen 19.09.2010<br />

VIETMEIER, A. Pflanzendoktor Ausstellung: Frühling,<br />

Blumen, Freizeit<br />

in der Halle<br />

Münsterland,Münster<br />

WEIGAND, B. Telefonaktion bei der Rheinischen Redaktion RP,<br />

Post, Viersen: Gewässerschutz<br />

WEIGAND, B. Gewässerschutz – Vermeidung<br />

von Herbiziden (Radwandertag<br />

der Stadtwerke Nettetal)<br />

Viersen<br />

Sequoia-Park<br />

Nettetal (Infostand)<br />

04.02.2010<br />

30.06.2010<br />

04.07.2010


8.4.1 Internet<br />

www.pflanzenschutzdienst.de<br />

- 191 -<br />

Auf über 1.000 Seiten wurden Information geboten über<br />

• das Untersuchungs- und Beratungsangebot des Pflanzenschutzdienstes<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

• den Einsatz von Pflanzenschutzmittel in den unterschiedlichen Fachsparten<br />

• besondere Gefährdungen von Pflanzenbeständen durch Schadorganismen,<br />

insbesondere auch zum Westlichen Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera)<br />

und zum Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)<br />

• pflanzengesundheitliche Regelungen beim Import und Export von Pflanzen<br />

und Pflanzenerzeugnissen<br />

• Genehmigungsmöglichkeiten nach den Bestimmungen des<br />

Pflanzenschutzgesetzes<br />

• Anwendungstechnik und Sachkundelehrgänge im Bereich des<br />

Pflanzenschutzes u.a.<br />

• über Prüftermine für Pflanzenschutzgeräte<br />

• umfangreiche Informationen zum Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten<br />

• zur Unkrautbekämpfung auf Wegen und Plätzen<br />

• Versuchsergebnisse der Demonstrations- und Informationsversuche<br />

• Aktuelle Hinweise zum Pflanzenschutz<br />

Außerdem sind im Internet auf den Seiten des Pflanzenschutzdienstes der<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> auch Informationen zu finden, die den Einsatz von<br />

Pflanzenschutzmitteln vermeiden helfen.<br />

Die umfangreiche Sammlung von Verfahren und Geräten zur nichtchemischen<br />

Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenbewuchs auf befestigten Flächen richtet<br />

sich in erster Linie an Kommunen sowie privatwirtschaftliche Garten- und<br />

Landschaftsbauunternehmen mit Pflegeaufträgen für Grundstücke, Parkplätze,<br />

Friedhöfe und sonstige öffentliche Flächen.<br />

Aber auch private Grundstückseigentümer können hier Alternativen zum verbotenen<br />

Einsatz von Herbiziden oder Streusalz finden.<br />


www.isip.de<br />

- 192 -<br />

(S. Bracke)<br />

Die ISIP-Plattform der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wurde im Bereich<br />

Pflanzenschutz im Gemüsebau mit weiteren Kulturen ausgebaut. Derzeit sind dort<br />

über 60 Zulassungs- und Genehmigungslisten vorhanden, in denen kultur- oder<br />

schaderregerweise alle Pflanzenschutzmittelausweisungen aktuell abgerufen werden<br />

können. Die Ausweisungen beinhalten zusätzlich alle § 18b-Genehmigungen für die<br />

jeweilige Kultur, bezogen auf <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Eine Archivfunktion ermöglicht<br />

zusätzlich die Suche nach abgelaufenen und nicht mehr zu Verfügung stehenden<br />

Präparaten.<br />

(J. Keßler)<br />

Der Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW bietet seit 2006<br />

erfolgreich Informationen zum Pflanzenschutz in Stauden über ISIP an. Auf der Seite<br />

www.stauden.isip.de können sich interessierte Gärtner und Firmen registrieren<br />

lassen. Die Informationen richten sich vor allem an Gartenbaubetriebe mit Produktion<br />

von Stauden, gelegentlich sind auch Informationen zu Kleingehölzen oder<br />

Sommertopfpflanzen zu finden. Auch für Gartencenter, GaLaBau und alle Betriebe,<br />

die mit Problemen an Stauden zu tun haben, sind diese Informationen von<br />

Bedeutung.<br />

(H. Nennmann)


- 193 -<br />

Aktuelle Tipps zum Pflanzenschutz für Kleingärtner auf der Internetseite des BDG<br />

(Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.).<br />

www.kleingarten-bund.de<br />

8.4.2 Rundfunk, Fernsehen, Presse<br />

Autoren Titel wo veröffentlicht /<br />

gesendet<br />

Datum<br />

KLUG DR., M. Das große Krabbeln Rheinische Post 17.07.2010<br />

WERNER- Schwerpunkt Apfelschorf, POMA, Magazin für den Feb. 2010<br />

GNANN, B. Rheinland: Mit einem blauen Auge erfolgreichen Obstbaudavongekommen,<br />

Interview mit Dr. Engel<br />

Profi<br />

Bücher, CDs u.a.<br />

Autoren Titel wo veröffentlicht /<br />

gesendet<br />

Klatt, Klug, Gärtners Pflanzenarzt 2011, Landwirtschaftsverlag<br />

Kock, Kramer,<br />

Meyer,<br />

Nennmann<br />

19. Folge, 550 S.<br />

Münster-Hiltrup<br />

Hennes, W. Gärtners Pflanzenarzt, CD Landwirtschaftsverlag<br />

Münster-Hiltrup<br />

Wilke, R. Wichtige, im deutschen<br />

TASPO-Jahrbuch 2010<br />

Gartenbau verfügbare<br />

Nutzorganismen<br />

Seite 280-282<br />

Datum<br />

12/2010<br />

12/2010<br />

2010


- 194 -<br />

8.5 Ausbildung, Fortbildung<br />

Schulungen, Seminare<br />

Name Thema Veranstaltung / Ort Datum<br />

DISSEMOND<br />

DR., A.<br />

DISSEMOND<br />

DR., A.<br />

DISSEMOND<br />

DR., A.<br />

DISSEMOND<br />

DR., A.<br />

Grundlagen der<br />

Pflanzenschutzverfahren am<br />

Beispiel Winterweizen Grundlagen<br />

und Krankheitsbekämpfung<br />

Grundlagen der<br />

Pflanzenschutzverfahren am<br />

Beispiel Winterweizen Unkraut-<br />

und Schädlingsbekämpfung<br />

Grundlagen der Pflanzenschutzverfahren<br />

am Beispiel<br />

Winterweizen Grundlagen und<br />

Wachstumsregulierung<br />

Grundlagen der Pflanzenschutzverfahren<br />

am Beispiel<br />

Winterweizen Krankheits,-<br />

Unkraut- und<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Universität Bonn, Institut<br />

für Pflanzenbau Seminar<br />

(Agrarstudenten)<br />

Universität Bonn, Institut<br />

für Pflanzenbau Seminar<br />

(Agrarstudenten)<br />

Universität Bonn, Institut<br />

für Pflanzenbau Seminar<br />

(Agrarstudenten)<br />

Universität Bonn, Institut<br />

für Pflanzenbau Seminar<br />

(Agrarstudenten)<br />

07.01.2010<br />

28.01.2010<br />

16.12.2010<br />

23.12.2010<br />

KLATT, J. Sachkundeschulung: Integrierter Floristen,<br />

14.04.2010<br />

Pflanzenschutz<br />

Warendorf<br />

KLINGENHAGEN, Schulung zum Pflanzenbau Feldbegehung mit zwei Mai 2010<br />

G.<br />

Fachschulklassen, Telgte<br />

KLINGENHAGEN, Schäden and Pflanzen und Sachkunde für Abgeber, 10.11.2010<br />

G.<br />

Pflanzlichen Erzeugnissen Münster<br />

NENNMANN, H. Krankheiten und Schädlinge an Meisterkurs für Gärtner, 21.01.2010<br />

Ziergehölzen,<br />

LWK Tirol, LK Forum,<br />

Unkrautbekämpfung<br />

Innsbruck<br />

NENNMANN, H. Pflanzenschutz<br />

Seminar der LWK-NRW, 23.02.2010<br />

- Fit für den Privatgarten<br />

GBZ Köln-Auweiler<br />

NENNMANN, H. Pflanzenschutz<br />

Seminar der LWK-NRW, 02.03.2010<br />

- Fit für den Privatgarten<br />

GBZ Münster-Wolbeck<br />

NENNMANN, H. Zeitgemäßer Pflanzenschutz im Seminar der LWK-NRW, 21.09.2010<br />

Zierpflanzenbau unter Glas Gartenbau Kloer,<br />

Dorsten<br />

REICHEL, F. Pflegekonzepte, Alternative Unkrautbekämpfung auf 30.03.2010<br />

Verfahren, Einsatz Rotofix befestigten Flächen,<br />

DEULA Warendorf<br />

REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen, Pflanzenschutz im 10.06.2010<br />

Pflegekonzepte, Alternative GaLaBau,<br />

Verfahren<br />

Münster-Wolbeck


- 195 -<br />

8.5.1 LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten<br />

Im Rahmen der Ausbildung zu Landwirtschaftlich-Technischen AssistentInnen der<br />

Ausbildungsstätte im Institut für Nutzpflanzen und Ressourcenschutz (INRES),<br />

Bereich Phytomedizin, der Rheinischen-Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn, wurden<br />

im Jahr 2010 in den Fachbereichen Diagnose und Versuchswesen 7 LTA´s<br />

ausgebildet.<br />

Sie lernten, ebenso wie die zahlreichen Praktikant- und StudentInnen, insbesondere<br />

die Diagnose der vielfältigen Krankheitssymptome kennen, begleiteten Versuche im<br />

Rahmen der biologischen und chemischen Pflanzenschutzmittelprüfung als<br />

Grundlage einer integrierten Pflanzenschutzberatung.<br />

Art der<br />

Ausbildung/Praktikum<br />

An-<br />

zahl<br />

Ausbildungsstätte/FH/<br />

Universität etc.<br />

Landwirtschaftlich<br />

7 Ausbildungsstätte für LTA,<br />

Technische AssistInnen<br />

Universität Bonn<br />

Schul-/Betriebspraktikum 1 Gymnasium Siegburg Alleestrasse<br />

Freiwilliges Praktikum 1<br />

Praxissemester 1<br />

Girl’s Day-<br />

Mädchenzukunftstag<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

5<br />

2<br />

Erzbischöflisches<br />

Sankt-Adelheide-Gymnasium,<br />

Bonn-Pützchen<br />

Berufskolleg, Fachschule für<br />

Agrarwirtschaft, Fachrichtung<br />

Gartenbau, Essen<br />

Arbeitssuchender, Köln<br />

Fachschule für Agrarwirtschaft,<br />

Essen (Ausbildung zum Agrar-<br />

Betriebswirt im Gartenbau,<br />

Schwerpunkt Zierpflanzenbau)<br />

FH Osnabrück, Studiengang<br />

Produktionsgartenbau<br />

FH Osnabrück, Studiengang<br />

Produktionsgartenbau<br />

Kompetenzzentrum Technik-<br />

Diversity-Chancengleichheit,<br />

Bielefeld<br />

Kompetenzzentrum Technik-<br />

Diversity-Chancengleichheit,<br />

Bielefeld<br />

Diplomarbeit 1 Universität Bonn, INRES (Institut<br />

für Nutzpflanzen und<br />

Ressourcenschutz)<br />

Agrarreferendarin 1 Beratungshalbjahr,<br />

Kreisstelle Düren<br />

Prakti-<br />

kumsort<br />

Bonn-<br />

Roleber<br />

Bonn-<br />

Roleber<br />

Unna<br />

Bonn-<br />

Roleber<br />

Bonn-<br />

Roleber<br />

Münster,<br />

FB: ZB<br />

Bonn-<br />

Roleber<br />

Münster,<br />

FB: ZB<br />

Bonn-<br />

Roleber<br />

Bonn-<br />

Roleber<br />

Anzahl<br />

Wochen<br />

8-16<br />

2<br />

2<br />

3<br />

11<br />

2<br />

8<br />

8<br />

1 Tag<br />

1 Tag<br />

> 20<br />

> 2 W<br />

(I. Adams, J. Klatt, H. Nennmann)


Masterarbeiten<br />

- 196 -<br />

1) 2009/2010:<br />

Gerrit Struck: „Rhizoctoniabekämpfung durch eine gezielte Furchenbehandlung in<br />

Kartoffeln - Auswirkungen auf die inneren und äußeren Qualitätsfaktoren“<br />

Masterarbeit im wissenschaftlichen Studiengang Agrarwissenschaften an der<br />

Georg-August Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften,<br />

Abteilung Qualität pflanzlicher Erzeugnisse<br />

1. Prüfer: Prof. Dr. Elke Pawelzik<br />

2. Prüfer: Dr. Marianne Benker<br />

2) 2010/2011:<br />

Henning Bannick: „Alternaria: Beziehung zwischen Befall und Blattinhaltsstoffe“<br />

Masterarbeit im wissenschaftlichen Studiengang Agrarwissenschaften an der<br />

Georg-August Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften,<br />

Abteilung Qualität pflanzlicher Erzeugnisse<br />

1. Prüfer: Prof. Dr. Elke Pawelzik<br />

2. Prüfer: Dr. Marianne Benker<br />

(Dr. M. Benker)<br />

8.6 Besucher<br />

Neben vielen Besprechungen mit Pflanzenproduzenten, Pflanzenschutzfirmen,<br />

Saatgutfirmen und Verbänden wurden im Pflanzenschutzdienst zahlreiche weitere<br />

Gäste begrüßt, darunter Fachkolleginnen und -Kollegen aus dem In- und Ausland,<br />

Tagungsgäste, Beraterkolleginnen und -Kollegen, Uni-Kurse, Fachschüler sowie<br />

Schüler. Dabei wurde Gelegenheit gegeben, in die Arbeit der Diagnoselabore, die<br />

Prüf- und Versucheinrichtungen des Pflanzenschutzdienstes Einblick zu nehmen.<br />

12 größere Gruppen wurden durch die Fachlabore, die Versuchsgewächshäuser und<br />

die angrenzenden Versuchsanlagen geführt und erhielten eine anschauliche<br />

Vorstellung über die aktuelle Fragestellungen und die Aufgabengebiete des<br />

Pflanzenschutzdienstes:<br />

• Gäste der Fa. Freudenberger aus Weissrussland<br />

• Gäste des Rasenseminars der Deutschen Rasengesellschaft<br />

• Gemüsebauberater der Fa. BayerCropScience<br />

• Gäste des Julius Kühn-Institutes aus Kasachstan<br />

• Biologiestudenten der RWTH-Aachen<br />

• 2 Berufsschulklassen der Fachschule Bonn-Duisdorf<br />

• 1 Grundschulklasse der Bonner Michaelsschule<br />

• 2 Kindergruppen aus Vorschulklassen<br />

• Landwirtschaftlich Technische Assistenten des neuen Jahrgangs<br />

• 1 Gruppe der Ferienfreizeit des Diakonischen Werkes der Stadt Bonn<br />

Den Gästen werden gerne anschaulich im Labor die Fachaufgaben vorgestellt. Viele<br />

Besucher hören mit großem Interesse die Darstellungen über die verschiedenen<br />

Untersuchungstätigkeiten und berichten oft von eigenen Erfahrungen mit<br />

Pflanzenkrankheiten.


- 197 -<br />

Die Rückmeldungen und Erfahrungen der vergangenen Jahre nach persönlichen<br />

Besuchen sind sehr positiv. Neben schriftlichen Informationen ist besonders für den<br />

Nachwuchs der Einblick in die Aufgaben des Pflanzenschutzdienstes eine wertvolle<br />

Erfahrung.<br />

(Dr. M. Heupel)<br />

Am 05./06. Oktober bekamen wir Besuch aus Dänemark. Die 43-köpfige Gruppe<br />

anführt von Martin Mikkelsen setzte sich auch Beratern der Dänischen<br />

Landsberatung sowie Vertretern von Saatgut-, Pflanzenschutz-, Technik-, und<br />

Futtermittelfirmen zusammen. Die Kollegen wollten sich in erste Linie zum<br />

Maisanbau informieren. Speziell lag das Interesse in der Sortenwahl, Erfahrungen<br />

mit Untersaaten, Zwischenfrüchten, dem Auftreten und der Kontrolle von Krankheiten<br />

und Schädlingen sowie der Organisation der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>. Hierzu wurden<br />

von Frau Dr. Ruland, Herrn Erhardt, Herrn Hanhart, Herrn Spitz, Herrn Große-Enking<br />

sowie Herrn Klingenhagen entsprechende Vorträge gehalten. Am zweiten Tag<br />

besuchten die dänischen Kollegen die von der Landwirtschaftkammer organisierte<br />

Maschinenvorführung zum Thema Maisstoppelzerkleinerung.<br />

Am 05. November informierten sich Mitarbeiter der Firma Fromme über die<br />

Problematik der Ungrasbekämpfung im Ackerbau. Die insgesamt 12 Personen<br />

wurden von Herrn Ebner von der Firma Bayer begleitet.<br />

Recht groß war das Interesse an einem Versuch, den wir in unmittelbarer Nähe zur<br />

<strong>Landwirtschaftskammer</strong> in Münster angelegt hatten. Hier sind verschiedene<br />

Ackerfuchsschwanzherkünfte nebeneinander ausgedrillt und anschließend, quer<br />

dazu mit wichtigen Herbiziden behandelt worden. Je nach Herkunft und<br />

„Vergangenheit“ war die Wirkung der Herbizide sehr unterschiedlich. Entsprechende<br />

Untersuchungen sind aus dem Gewächshaus bekannt, waren aber in diesem<br />

Freilandexperiment sehr eindrucksvoll.<br />

Im Laufe der Vegetation durften wir neben Beraterkollegen aus Nordhrein-<strong>Westfalen</strong>,<br />

Niedersachsen und Schleswig-Holstein auch die Herren Moss und Orson aus<br />

England begrüßen.<br />

(G. Klingenhagen)<br />

Besuchergruppe aus Einland

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