Herausgeber - Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
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Pflanzenschutzdienst<br />
Jahresbericht<br />
2010
<strong>Herausgeber</strong><br />
- 2 -<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
- Pflanzenschutzdienst -<br />
Postfach 30 08 64 53188 Bonn<br />
Siebengebirgstrasse 200 53229 Bonn<br />
Telefon 0228 – 703-0<br />
Telefax<br />
Außenstelle Münster<br />
0228 – 703-2102<br />
Nevinghoff 40<br />
48147 Münster<br />
e-Mail pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de<br />
Dienststellenleiter<br />
Prof. Dr. B. Böhmer<br />
Stellvertreter Dr. A. Dissemond<br />
Die namentlich gekennzeichneten Einzelbeiträge dieses Berichts stammen von den<br />
Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Pflanzenschutzdienstes.
- 3 -<br />
I n h a l t s v e r z e i c h n i s<br />
Seite<br />
1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes 8<br />
1.1 Aufgaben 8<br />
1.2 Organisation 11<br />
1.3 Anbaustatistik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 15<br />
1.3.1 Aufteilung der Ackerfläche in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 15<br />
1.3.2 Anzahl der Betriebe in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 16<br />
2 Pflanzenschäden und Schadursachen 18<br />
2.1 Witterungsverlauf 2010 18<br />
2.2 Ackerbau 20<br />
2.2.1 Getreide 26<br />
2.2.2 Kartoffeln 27<br />
2.2.3 Raps 32<br />
2.2.4 Mais 36<br />
2.2.5 Zuckerrüben 46<br />
2.2.6 Körnerleguminosen 48<br />
2.2.7 Grünland 49<br />
2.3 Obstbau 50<br />
2.3.1 Kern- und Steinobst 50<br />
2.3.2 Beerenobst und Weinbau 51<br />
2.4 Gemüsebau 51<br />
2.5 Baumschulen 54<br />
2.6 Zierpflanzenbau 56<br />
2.6.1 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Kleingehölze) 57<br />
2.6.2 Schnittblumen 60<br />
2.6.3 Beet- und Balkonpflanzen 61<br />
2.6.4 Stauden 66<br />
2.6.5 Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien 67<br />
2.6.6 Lückenindikationen im Zierpflanzenbau und in der Baumschule 68<br />
2.6.7 Friedhöfe 68
- 4 -<br />
2.7 Öffentliches Grün<br />
Seite<br />
71<br />
2.7.1 Parkanlagen und Friedhöfe 71<br />
2.7.2 Rasenflächen und Sportanlagen 72<br />
2.7.3 Straßenbegleitgrün 73<br />
2.8 Haus- und Kleingarten 73<br />
3 Diagnostik 75<br />
3.1 Diagnostik Mykologie 75<br />
3.2 Diagnostik Bakteriologie 77<br />
3.3 Diagnostik Virologie 78<br />
3.4 Diagnostik Entomologie 80<br />
3.5 Diagnostik Nematologie 81<br />
4 Warndienst 84<br />
4.1 Darstellungen im Internet 84<br />
4.1.1 Wetterdaten 86<br />
4.1.2 Prognosemodelle 87<br />
4.2 Schorfwarndienst 87<br />
4.3 Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau 88<br />
5 Versuche und Erfahrungen 89<br />
5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln 89<br />
5.1.1 Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche im Ackerbau 89<br />
5.1.2 Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau 91<br />
5.1.3 Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau 109<br />
5.1.3.1 Wirksamkeitsversuche 109<br />
5.1.3.2 Rückstandsversuche nach GLP und GEP 110<br />
5.1.3.3 Forschungsprojekt Verringerung von Höchstmengenüberschreitungen<br />
111<br />
5.1.4 Amtliche Mittelprüfung im Obstbau 112<br />
5.1.5 Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau 113
- 5 -<br />
6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz<br />
Seite<br />
115<br />
6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen unter Glas 115<br />
6.2 Versuche zur Applikationstechnik 125<br />
6.2.1 Pflanzenschutz im Ackerbau – größer, schneller, breiter 125<br />
6.2.2 Gerätereinigung – Ein Instrument für die Umsetzung der<br />
Wasserrahmenrichtlinie?<br />
126<br />
6.2.3 Biofilter für den Umgang mit Waschflüssigkeiten 127<br />
6.2.4 ProGemüse 127<br />
6.2.5 Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) 128<br />
6.3 Maiszünsler Prognosemodell 130<br />
6.4 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben 135<br />
7 Genehmigungen und Kontrollen 140<br />
7.1 Pflanzengesundheitsdienst 140<br />
7.1.1 Importkontrollen 140<br />
7.1.2 Exportkontrollen 142<br />
7.1.3 Handel im Binnenmarkt 143<br />
7.1.4 Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne 145<br />
7.2 Amtliche Geräteprüfung, Feldspritzkontrollen 150<br />
7.3 Beizkontrollen / Saatgutuntersuchungen auf Beizung 150<br />
7.4 Zertifizierung von Anbaumaterial 151<br />
7.5 Kontrollprogramm <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> 153<br />
7.5.1 Systematische Kontrollen 153<br />
7.5.2 Weitere Kontrollschwerpunkte 157<br />
7.6 Genehmigungen 159<br />
7.6.1 Genehmigungen nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz 159<br />
7.6.2 Genehmigungen nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz 160
- 6 -<br />
8 Öffentlichkeitsarbeit<br />
Seite<br />
161<br />
8.1 Veröffentlichungen 161<br />
8.1.1 Veröffentlichungsliste 161<br />
8.1.2 Regelmäßige Veröffentlichungen 167<br />
8.1.3 Warndienst-Informationen 169<br />
8.1.4 Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst 170<br />
8.2 Vorträge 170<br />
8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien 186<br />
8.4 Aufklärung 189<br />
8.4.1 Internet 191<br />
8.4.2 Rundfunk, Fernsehen, Presse 193<br />
8.5 Ausbildung, Fortbildung 194<br />
8.5.1 LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten 195<br />
8.6 Besucher 196
- 7 -<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
- Pflanzenschutzdienst -<br />
Leiter: Prof. Dr. B. Böhmer<br />
Stellvertreter: Dr. A. Dissemond<br />
32.0: Frau Frees, Frau Friederichs, Frau Hopf, Frau Muck, Frau Winterscheidt<br />
Diagnose<br />
Krankheiten<br />
32.1<br />
Mykologie, Virologie,<br />
Bakteriologie<br />
Frau Dr. M.Heupel BN<br />
Frau Adams BN<br />
Frau Erwes BN<br />
Frau Hasenbach BN<br />
Frau Menden BN<br />
Frau<br />
Ropertz-Krämer<br />
BN<br />
Diagnose Pflanzenschädlinge<br />
32.2<br />
Entomologie,<br />
Nematologie<br />
Frau Dr. U. Hakl BN<br />
Frau Breuch BN<br />
Frau Nicot BN<br />
Frau Schöbel BN<br />
Frau Stanke BN<br />
Genehmigungen<br />
und Kontrollen<br />
32.3<br />
Qualitätssicherung<br />
GLP<br />
Herr P. Müller BN<br />
Herr Anzil BN<br />
Herr Reichel MS<br />
Frau Schickhoff MS<br />
Frau Weigand BN<br />
Herr Welhöner BN<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
32.4<br />
Herr Dr. R. Schrage BN<br />
Herr Arenz BN<br />
Frau Hoenig BN<br />
Frau Kröger BN<br />
Herr Renker BN<br />
Herr Welhöner BN<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Flughafen Düsseldorf<br />
Herr Nellen<br />
Herr Schopen<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Ostwestfalen<br />
Herr Belke HSK<br />
Herr Buren BRA<br />
Herr Kleinesdar HF<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Kleve<br />
Herr Buschner<br />
Frau Ebbing<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Münster<br />
Frau Albrink<br />
Herr Klatt<br />
Herr Lammersmann COE<br />
Frau Schröder<br />
Herr Vietmeier<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Straelen<br />
Herr Focken<br />
Herr Hillus<br />
Frau Küsters<br />
Frau Pfirschke<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Unna<br />
Frau Bracke<br />
Herr Nennmann<br />
Herr Wortmann<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Viersen<br />
Herr Becker<br />
Herr Herfarth<br />
Pflanzenschutz in<br />
Ackerbau und<br />
Grünland<br />
32.5<br />
Herr<br />
Dr. A. Dissemond<br />
BN<br />
Frau Dr. M. Benker MS<br />
Herr Behr BN<br />
Frau Furth MS<br />
Frau Gebhard BN<br />
Herr Hanhart MS<br />
Herr Heinrichs BN<br />
Frau Kammler MS<br />
Herr Klingenhagen MS<br />
Herr Lange BN<br />
Herr Laubrock MS<br />
Frau Röhling MS<br />
Frau<br />
Sonderfeld-Labey<br />
BN<br />
Herr Smeets BN<br />
Frau Tendyck MS<br />
Frau Werschmann MS<br />
Herr Wiesemann BN<br />
Herr Winkelheide BN<br />
Pflanzenschutz-<br />
Anwendungs-<br />
Technik<br />
32.6<br />
Herr H. Kramer MS<br />
Herr Deitmer MS<br />
Frau<br />
Kleine-Hohmann<br />
MS<br />
Herr Stuch BN<br />
Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau<br />
32.7<br />
Herr W. Hennes BN<br />
Frau Althermeler MS<br />
Frau Hartung BN<br />
Frau Jenniches BN<br />
Herr Klatt MS<br />
Herr Kleinesdar HF<br />
Herr Nennmann UN<br />
Frau Ruisinger STR<br />
Herr Wilke BN<br />
Pflanzenschutz<br />
im Gemüsebau<br />
und Warndienst<br />
32.8<br />
Herr J. Keßler BN<br />
Frau Bischur BN<br />
Frau Ergezinger BN<br />
Frau<br />
MS<br />
Große Wietfeld<br />
Herr Hartung BN<br />
Frau Radtke BN<br />
Herr Schenk BN<br />
Frau<br />
Scholz-Döbelin<br />
STR<br />
Herr Vietmeier MS<br />
Pflanzenschutz<br />
im Obst- und<br />
Weinbau<br />
32.9<br />
Herr<br />
BN<br />
Dr. A. Engel<br />
Herr Jung BN<br />
Frau<br />
BN<br />
Kretschmann<br />
Frau<br />
MS<br />
Peters-Habig<br />
Frau<br />
MS<br />
Rövekamp-<br />
Stroop<br />
Herr<br />
BN<br />
van der Sant<br />
Pflanzenschutz<br />
in Haus- und<br />
Kleingarten,<br />
im Öffentlichen<br />
Grün 32.10<br />
Frau Dr. M. Klug MS<br />
Versuchsfeld<br />
Gartenbau<br />
Bonn<br />
Frau Braun<br />
Frau Fricke<br />
Herr Welzel<br />
Münster<br />
Herr Leibig
- 8 -<br />
1 Aufgaben und Organisation des Pflanzenschutzdienstes<br />
Maßnahmen des Pflanzenschutzes tragen in erheblichem Maße zur Steigerung und<br />
Sicherung des Ertrags einer qualitativ hochwertigen Pflanzenproduktion bei. Dabei<br />
steht die Integration der verschiedenen Pflanzenschutz-Verfahren mit dem Ziel der<br />
Verringerung chemischer Maßnahmen im Mittelpunkt der Überlegungen. Dies<br />
beinhaltet sowohl das Fernhalten der Schaderreger durch Quarantänemaßnahmen<br />
als auch die Integration pflanzenbaulicher, biologischer, biotechnischer,<br />
physikalischer und chemischer Maßnahmen. Ziel ist der Schutz der Kulturpflanzen,<br />
wie auch der Schutz der Verbraucher und der Umwelt sowie die Erhaltung der<br />
natürlichen Lebensgrundlagen.<br />
1.1 Aufgaben<br />
Die Organisation des Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> ist geprägt<br />
durch die Aufgaben aus dem Gesetz über die Errichtung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong><br />
NRW 1 sowie aus dem Pflanzenschutzgesetz 2 gemäß § 34.<br />
• die Überwachung der Pflanzenbestände sowie der Vorräte von Pflanzen und<br />
Pflanzenerzeugnissen auf das Auftreten von Schadorganismen,<br />
• die Überwachung des Beförderns, des Inverkehrbringens, des Lagerns, der<br />
Einfuhr und der Ausfuhr von Pflanzen, Pflanzenerzeugnissen und<br />
Kultursubstraten im Rahmen des Pflanzenschutzes sowie die Ausstellung der für<br />
diese Tätigkeiten erforderlichen Bescheinigungen,<br />
• die Beratung, Aufklärung und Schulung auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes<br />
einschließlich der Durchführung des Warndienstes auch unter Verwendung<br />
eigener Untersuchungen und Versuche,<br />
• die Berichterstattung über das Auftreten und die Verbreitung von<br />
Schadorganismen,<br />
• die Prüfung von Pflanzenschutzmitteln, Pflanzenschutz- Geräten, Verfahren des<br />
Pflanzenschutzes, der Resistenz von Pflanzenarten sowie die Mitwirkung beim<br />
Schließen von Bekämpfungslücken sowie die Durchführung der für die Aufgaben<br />
nach den Nummern 1 bis 5 erforderlichen Untersuchungen und Versuche.<br />
Auf der Grundlage der Untersuchungen und Versuche erarbeiten die Mitarbeiter des<br />
Pflanzenschutzdienstes Leitlinien und grundsätzliche Beratungsempfehlungen. Sie<br />
werden als Spezialberater bei besonderen Problemen sowie als Berater der Berater<br />
tätig. Die produktionstechnische Pflanzenschutzberatung von Landwirten und<br />
Gärtnern wird von den Fachberatern der Referate Landbau und Gartenbau<br />
wahrgenommen. Neben den Problemen der Landwirtschaft nehmen die<br />
gartenbaulichen Fragestellungen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aufgrund der Vielzahl der<br />
Betriebe mit gartenbaulichen Kulturen sowie der vielen Gattungen und Arten in<br />
diesem Produktionszweig breiten Raum ein.<br />
Über das Qualitätsmanagement der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW hinaus ist der<br />
Pflanzenschutzdienst eine amtliche GEP- sowie eine anerkannte GLP-<br />
1 Gesetz über die Errichtung der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> vom<br />
17. Dezember 2003, GV NRW, Band 59, 21. Dezember 2003<br />
2 Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz), Neufassung vom<br />
14. Mai 1998, BGBl. Teil I. S. 950
- 9 -<br />
Prüfeinrichtung zur Prüfung der biologischen Wirkung, der Pflanzenverträglichkeit<br />
von Pflanzenschutzmitteln und der Ermittlung des Abbauverhaltens von<br />
Pflanzenschutzmitteln auf der Pflanze. Diese Standards sichern die Qualität der<br />
Arbeit und ermöglichen eine internationale Anerkennung der Versuchsergebnisse.<br />
Die genannten Aufgaben sowie die Problemstellungen der Pflanzenproduktion in der<br />
Region prägen die Organisation des Pflanzenschutzdienstes in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />
Die Bearbeitung der vielschichtigen Probleme erfordert einerseits qualifiziertes<br />
Spezialwissen, andererseits einen intensiven und fachgebietsübergreifenden<br />
Informations- und Innovationsfluss. Der Verknüpfung der Arbeitsbereiche kommt<br />
daher besondere Bedeutung zu, denn Spezialprobleme können oftmals nicht von<br />
einzelnen Wissenschaftlern, sondern erst durch das Zusammenwirken der<br />
Spezialisten erfolgreich geklärt werden.<br />
So ist insbesondere die enge Verflechtung der Diagnose von Schaderregern des<br />
Versuchswesens und der Produktionsberatung die Grundlage für eine effektive<br />
Arbeit zur Lösung der Pflanzenschutzprobleme. Laboruntersuchungen sichern dabei<br />
nicht nur eine exakte Diagnose bei Problemen im Rahmen der Pflanzenproduktion,<br />
sie sind darüber hinaus die Basis hoheitlicher Entscheidungen. Mit der Produktion<br />
von Reinkulturen der verschiedenen Schaderreger stellen sie in vielen Fällen ein<br />
fundiertes Versuchswesen sicher.<br />
Kontrollen in den Betrieben werden vom Pflanzengesundheitsdienst, nicht von der<br />
Beratung durchgeführt. Dennoch sind die Kontrollaufgaben eng mit der Bearbeitung<br />
der praktischen Pflanzenschutzprobleme im Anbau verknüpft, damit das Ergebnis<br />
der Kontrollen zur Weiterentwicklung der Betriebe in Beratungsinhalte münden kann.<br />
Die Verknüpfung der Aufgaben bietet die Chance, nicht nur bei<br />
Pflanzenschutzproblemen in der Praxis eine Änderung der Produktionsverfahren zu<br />
bewirken, sondern auch eine permanente Weiterentwicklung integrierter Verfahren<br />
sicherzustellen. Das Pflanzenschutzgesetz fordert die Umsetzung der Grundsätze<br />
des integrierten Pflanzenschutzes. Dieser ganzheitliche Ansatz, der ökonomische,<br />
ökologische wie auch soziale Aspekte einbezieht und den vorbeugenden<br />
Maßnahmen bei der Schadensabwehr besondere Bedeutung beimisst, stellt das Ziel<br />
des Abwägungsprozesses bei der Wahl der Verfahren zur Gesunderhaltung der<br />
Pflanzenbestände dar.<br />
Die gemäß Pflanzenschutzgesetz vorgeschriebene Aufzeichnung aller im Betreib<br />
eingesetzten Pflanzenschutzmittel sollte nicht nur der Kontrolle dienen. Für eine<br />
klare, zielgerichtete Beratung ist eine übersichtliche Aufzeichnung der<br />
durchgeführten Maßnahmen eine zwingende Voraussetzung. Sie ist die Grundlage<br />
einer regelmäßigen Diskussion im Betrieb, um durchgeführte Maßnahmen beurteilen,<br />
erforderliche Maßnahmen planen und nicht zuletzt auch finanziell bewerten zu<br />
können. Sie ersetzt nicht die gemäß Gefahrstoff-Verordnung im Betrieb zu führende<br />
Liste aller vorhandenen Pflanzenschutzmittel und aller Gefahrstoffe (Kleber, Lacke,<br />
Schmierstoffe etc.).<br />
Seit Inkrafttreten der Indikationszulassung (2001) bestehen Probleme bei der<br />
Absicherung des Pflanzenschutzes in vielen Kulturen mit geringer Anbaufläche und<br />
bei der Bekämpfung nur gelegentlich auftretender Krankheiten und Schädlinge. In<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind besonders Gemüse- und Obstkulturen betroffen. Der<br />
Pflanzenschutzdienst NRW hat sich in die Arbeiten zur Schließung von<br />
Bekämpfungslücken eingebracht. Auch in den kommenden Jahren wird diese
- 10 -<br />
Aufgabe einen großen Stellenwert einnehmen, um die Anbaumöglichkeiten und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Anbaues kleiner Kulturen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu<br />
ermöglichen.<br />
Die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel wird in großen Teilen der<br />
Bevölkerung, trotz erheblicher Versuchs-, Untersuchungs- und Kontrollarbeiten sowie<br />
alle Anstrengungen der Praxis um einen sorgfältigen Einsatz, nach wie vor sehr<br />
kritisch gesehen. Unter dem Motto „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ ist die<br />
Diskussion um die Möglichkeiten einer Reduzierung nicht nur aus der Sicht des<br />
Verbraucher- und Umweltschutzes, sondern auch aus ökonomischer Sicht im<br />
Rahmen der Pflanzenproduktion zu führen.<br />
Die Weiterentwicklung integrierter Bekämpfungsverfahren sowie die Nutzung der<br />
neuen Kommunikationsmöglichkeiten könnten bei der Reduzierung des chemischen<br />
Pflanzenschutzes eine wichtige Rolle einnehmen. Zu diesem Zweck sollten<br />
Landwirte und Gärtner den Warn- und Hinweisdienst des Pflanzenschutzdienstes<br />
abonnieren und im Wochenblatt verfolgen. Die aktuellen Informationen zum<br />
regionalen Auftreten von Krankheiten und Schädlingen in den Pflanzenbeständen<br />
geben zeitnah eine Empfehlung zur Bekämpfung von Schadorganismen. Die<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> hat, um den Anbauern aktuellste und schlagbezogene<br />
Informationen zukommen zu lassen, ein Internet-Beratungsangebot entwickelt und<br />
hält dies insbesondere während der Vegetationszeit auf aktuellstem Stand. Es kann<br />
über die Internet-Adressen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW<br />
www.landwirtschaftskammer.de, www.pflanzenschutzdienst.de oder www.isip.de<br />
abgerufen werden.<br />
Die aktuellen, schlagspezifischen Informationen zum Auftreten von Krankheiten und<br />
Schädlingen schicken wir auch per SMS auf das Handy des Landwirts. Interessierte<br />
sollten die Berater über die erforderlichen Schritte befragen, damit Sie komfortabel<br />
und schnell die wichtigen Informationen zu Ihren Kulturen erhalten.<br />
(Prof. Dr. B. Böhmer)
1.2 Organisation<br />
- 11 -<br />
Der Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW ist in zehn Fachbereiche<br />
gegliedert:<br />
Diagnose Krankheiten<br />
Mykologie, Bakteriologie,<br />
Virologie 32.1<br />
Frau Dr. Heupel<br />
Diagnose Schädlinge<br />
Entomologie,<br />
Nematologie 32.2<br />
Frau Dr. Hakl<br />
Genehmigungen und<br />
Kontrollen 32.3<br />
Herr Müller<br />
Pflanzengesundheits-<br />
dienst, Pflanzenschutz<br />
in der Baumschule 32.4<br />
Dr. Schrage<br />
Dienstsitz: 53229 Bonn, Siebengebirgsstraße 200,<br />
weitere Dienststellen sind in: 48147 Münster, Nevinghoff 40,<br />
in Brakel, Coesfeld, Düsseldorf, Herford, Kleve, Meschede, Straelen, Unna<br />
und Viersen.<br />
Pflanzenschutzdienst,<br />
Zentrale<br />
Außenstellen<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW Pflanzenschutzdienst Referat 32<br />
Referatsleiter: Prof. Dr. Böhmer<br />
Stellvertreter: Dr. Dissemond<br />
Straelen<br />
Düsseldorf<br />
Pflanzenschutz im<br />
Ackerbau 32.5<br />
Dr. Dissemond<br />
Frau Dr. Benker<br />
Mittelprüfung<br />
Sachgebiete:<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Grünland, Futterbau,<br />
Leguminosen<br />
Getreide<br />
Raps, Mais<br />
Pflanzenschutz-<br />
Anwendungstechnik in<br />
Landwirtschaft und<br />
Gartenbau 32.6<br />
Herr Kramer<br />
Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau 32.7<br />
Herr Hennes<br />
Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau,<br />
Warndienst 32.8<br />
Herr Keßler<br />
Pflanzenschutz im<br />
Obst- und Weinbau,<br />
Zertifizierung Obst 32.9<br />
Dr. Engel<br />
Pflanzenschutz im<br />
Öffentlichen Grün, im<br />
Haus- und Kleingarten<br />
Frau Dr. Klug 32.10<br />
Pflanzenschutzdienst NRW<br />
mit Außenstellen
- 12 -<br />
Aufgaben und Organisation Stand: April 2011<br />
e-Mail Dienststelle: Pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de<br />
e-Mail: - - - -@lwk.nrw.de<br />
Dienststellenleiter<br />
Prof. Dr. Bernd<br />
Böhmer<br />
bernd.boehmer@...<br />
Vertretung<br />
Dr. Anton<br />
Dissemond<br />
anton.dissemond@...<br />
Tel.-Durchwahl Fachauskünfte<br />
0228/703-2100 Grundsatzfragen zum Pflanzen- und Umweltschutz,<br />
Durchführung spezieller gesetzlicher Maßnahmen<br />
0228/703-2140<br />
Diagnose von Pflanzenkrankheiten (Mykologie, Bakteriologie, Virologie)<br />
Dr. Monika Heupel<br />
monika.heupel@...<br />
Ingrid Adams<br />
ingrid.adams@...<br />
0228/703-<br />
2160/2164<br />
Untersuchungen der Probeneinsendungen<br />
(Pflanzen-, Wasser-, Boden-, Saatgutproben, …)<br />
auf Krankheitsursachen, Diagnose Mykologie,<br />
Mykologie, Bakteriologie, Virologie, nichtparasitäre<br />
Schäden, Untersuchung der Quarantänebakteriosen<br />
an Kartoffeln<br />
0228/703-2162 Untersuchung der Probeneinsendungen auf<br />
Krankheitsursachen, Ausbildung der LTA und<br />
Praktikanten, Diagnose Mykologie<br />
Diagnose von Pflanzenschädlingen (Entomologie, Nematologie), Vorratsschutz<br />
Dr. Ulrike Hakl<br />
ulrike.hakl@...<br />
Genehmigungen und Kontrollen<br />
Peter Müller<br />
peter.mueller@...<br />
Frank Reichel<br />
frank.reichel@...<br />
Mechthild Schickhoff<br />
mechthild.schickhoff@<br />
Brigitte Weigand<br />
brigitte.weigand@...<br />
Burkhardt Welhöner<br />
burkhardt.welhoener@<br />
0228/703-2130 Diagnose von Insekten, Milben und Nematoden,<br />
Monitoring von Schaderregerpopulationen und<br />
Erstellung von Warndienstprognosen,<br />
Spezialberatung zum Vorratsschutz,<br />
Amtliche Mittelprüfung Vorratschutz<br />
0228/703-2113 Genehmigungen für den Einsatz von Pflanzen-<br />
schutzmitteln, Ordnungswidrigkeiten,<br />
Registrierungen<br />
0251/2376-914 Ausnahmegenehmigung,<br />
Überwachungsmaßnahmen nach dem Pflanzen-<br />
schutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten<br />
0251/2376-630 Sachkundeprüfungen und –lehrgänge,<br />
Anzeigen/Registrierung von Pflanzenschutzmittel-<br />
Anwendern, -Beratern und -Inverkehrbringern<br />
0228/703-2114 Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />
Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten,<br />
Sachkundeprüfungen, GLP-Qualitätssicherung<br />
0228/703-2124 Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />
Pflanzenschutzgesetz, Ordnungswidrigkeiten
- 13 -<br />
Pflanzengesundheitsdienst und Pflanzenschutz in Baumschulen<br />
Dr. Reiner Schrage<br />
reiner.schrage@...<br />
Susanne Bracke<br />
susanne.bracke@...<br />
Katharina Pfirschke<br />
katharina.pfirschke@<br />
Gerhard Renker<br />
gerhard.renker@...<br />
Isabel Rövekamp-<br />
Stroop<br />
isabel.roevekampstroop@...<br />
Agnes Schröder<br />
agnes.schröder@...<br />
Andreas Vietmeier<br />
andreas.vietmeier@...<br />
0228/703-2120 Pflanzengesundheitsdienst (Import-Export-<br />
Kontrollen), Betriebsregistrierung zum Handel<br />
von Vermehrungsmaterial und Pflanzen im<br />
EU-Binnenmarkt,<br />
Spezialberatung Pflanzenschutz in Baumschulen<br />
Unna:<br />
02303/9616187<br />
Straelen:<br />
02834/704-178<br />
Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />
Kontrollen, Überwachungsmaßnahmen nach dem<br />
Pflanzenschutzgesetz, Sachkundeprüfungen<br />
Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />
Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />
sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />
0228/703-2122 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />
Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />
sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />
0251/2376-651 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />
Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />
sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />
0251/2376-719 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />
Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />
sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />
0251/2376-638 Pflanzengesundheitsdienst, phytosanitäre<br />
Kontrollen und Beratungen zu Importen, Exporten<br />
sowie für den Handel im EU-Binnenmarkt<br />
Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Dr. Anton<br />
0228/703-2140 Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />
Dissemond<br />
Grünland,<br />
anton.dissemond@…<br />
Warndienst<br />
Dr. Marianne Benker<br />
marianne.benker@...<br />
Karl-Josef Behr<br />
karl-josef.behr@...<br />
Ursula Furth<br />
ursula.furth@...<br />
Hermann Hanhart<br />
hermann.hanhart@...<br />
Christian Heinrichs<br />
christian.heinrichs@...<br />
0228/703-2141 Spezialberatung Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />
Grünland sowie Versuche im Ackerbau, Warndienst,<br />
Saatgutaufbereitung und Beizkontrollen<br />
0228/703-2143 Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in<br />
Ackerbau und Grünland<br />
0251/2376-640 Spezialberatung Schädlingsbekämpfung sowie<br />
Versuche im Ackerbau, Warndienst<br />
0251/2376-628 Spezialberatung Krankheitsbekämpfung,<br />
Wachstumsregulierung sowie Versuche in Getreide,<br />
Mais und Raps, Warndienst<br />
0228/703-2147 Spezialberatung Pflanzenschutz und Nematodenbekämpfung,<br />
Versuche in Zuckerrüben, Warndienst
Günter<br />
Klingenhagen<br />
guenter.klingenhagen@<br />
Eugen Winkelheide<br />
eugen.winkelheide@...<br />
- 14 -<br />
0251/2376-633 Spezialberatung Unkrautbekämpfung sowie<br />
Versuche in Getreide, Mais und Raps,<br />
Warndienst<br />
0228/703-2142 Spezialberatung Pflanzenschutz sowie Versuche in<br />
Grünland, Futterbau, Leguminosen, Warndienst<br />
Pflanzenschutz Anwendungstechnik<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Harald Kramer 0251/2376-632 Spezialberatung, Applikationstechnik, Geräteharald.kramer@…<br />
prüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-<br />
Anwendungstechnik, Anwenderschutz, Lagerung<br />
von Pflanzenschutzmitteln, Beizgraduntersuchung<br />
Michael Stuch<br />
michael.stuch@...<br />
0228/703-2146 Spezialfragen, Applikationstechnik, Geräte-<br />
prüfungen, Untersuchungen zur Pflanzenschutz-<br />
Anwendungstechnik, Gerätekontrollen, Anwender-<br />
schutz, Lagerung von Pflanzenschutzmitteln<br />
Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Wilfried Hennes 0228/703-2303 Spezialberatung Pflanzenschutz im<br />
wilfried.hennes@…<br />
Zierpflanzenbau, Spezialberatung biologischer<br />
Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />
Jörg Klatt<br />
joerg.klatt@...<br />
Wilhelm Kleinesdar<br />
wilhelm.kleinesdar@<br />
Holger Nennmann<br />
holger.nennmann@...<br />
Marion Ruisinger<br />
marion.ruisinger@...<br />
Rainer Wilke<br />
rainer.wilke@…<br />
0251/2376-654 Spezialberatung Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau, Amtliche Mittelprüfung<br />
Herford:<br />
05221/597743<br />
Unna:<br />
02303/9616185<br />
Straelen:<br />
02834/704-179<br />
Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />
Spezialberatung Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau<br />
Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau, Warndiensterhebungen<br />
0228/703-2121 Spezialberatung Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau, Amtliche Mittelprüfung<br />
Pflanzenschutz im Gemüsebau, Warndienst,<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Johannes Keßler 0228/703-2180 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />
johannes.kessler@...<br />
Amtliche Mittelprüfung<br />
Dr. Maria Hamacher<br />
maria.hamacher@...<br />
Esther Radtke<br />
esther.radtke@...<br />
Franz-Peter Schenk<br />
franz-peter.schenk@<br />
0228/703-2180 GLP-Prüfleitung,<br />
Prüfung von Pflanzenschutzmitteln zur Verringerung<br />
von Höchstmengenüberschreitungen<br />
0228/703-2351 Forschungsprojekt ProGemüse<br />
0228/703-2182 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />
Amtliche Mittelprüfung
Heike<br />
Scholz-Döbelin<br />
heike.scholz-doebelin@<br />
Andreas Vietmeier<br />
andreas.vietmeier@...<br />
Straelen:<br />
02834/704-178<br />
0178/3638133<br />
- 15 -<br />
Spezialberatung biologischer Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau,<br />
Warndiensterhebungen<br />
0251/2376-638 Spezialberatung Pflanzenschutz im Gemüsebau,<br />
Amtliche Mittelprüfung<br />
Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau, Zertifizierung Obst<br />
Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzenschutz-Verfahren<br />
Dr. Adrian Engel 0228/703-2150 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />
adrian.engel@...<br />
Weinbau, Virustestung von Obstgehölzen,<br />
Bienenschutz, GEP-Anerkennung<br />
Ralf Jung<br />
ralf.jung@...<br />
Wiebke<br />
Kretschmann<br />
wiebke.kretschmann@<br />
Isabel Rövekamp-<br />
Stroop<br />
isabel.roevekamp@...<br />
0228/703-2152 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />
Amtliche Mittelprüfung,<br />
Klein- und Hobbygärtner-Beratung<br />
0228/703-2151<br />
Viruskontrolle, Virustestung und Zertifizierung von<br />
Obstgehölzen, Einsatz computergestützter<br />
Expertenmodelle (z.B. Feuerbrand und Schorf),<br />
Validierung von Wetterdaten für Prognosen<br />
0251/2376-651 Spezialberatung Pflanzenschutz im Obstbau,<br />
Amtliche Mittelprüfung,<br />
Klein- und Hobbygärtner-Beratung<br />
Pflanzenschutz im öffentlichen Grün sowie in Haus- und Kleingarten<br />
Dr. Marianne Klug<br />
marianne.klug@...<br />
0251/2376-657 Spezialberatung im öffentlichen Grün sowie in<br />
Haus- und Kleingärten; Bereitstellung von<br />
Hinweisen für Fernsehen, Funk, Presse, Industrie<br />
1.3 Anbaustatistik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
1.3.1 Aufteilung der Ackerfläche in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Nutzung der Anbaufläche (ha)<br />
Landwirtschaftlich genutzte Fläche 1 679 435<br />
Waldfläche 870 727<br />
Ackerland 1 065 416<br />
Getreide (61% der AF) 555 362<br />
Weizen (23-32 % je Landesteil) 291 338<br />
Triticale 59 631<br />
Roggen 15 724<br />
Wintergerste 166 043<br />
Hafer 11 897<br />
Sommergerste 9 598<br />
Mais 209 657
- 16 -<br />
Hackfrüchte 86 995<br />
Kartoffeln 31 580<br />
Zuckerrüben 53 319<br />
Handelsgewächse 71 442<br />
Raps, Rübsen 68 876<br />
Hülsenfrüchte 4 502<br />
Futterpflanzen 182 990<br />
Silomais 159 339<br />
Gartengewächse 27 585<br />
Gemüse unter Glas ( Tomaten, Gurken, Salate) 219<br />
Freilandgemüse (30 % Vertragsanbau) 16 910<br />
Spargel (3409), Spinat (1602) 5 011<br />
Möhren, Karotten 1 972<br />
Kohl gesamt (923 Blumenkohl) 5 163<br />
Bohnen gesamt 1 769<br />
Erdbeeren 2 967<br />
Zierpflanzen unter Glas 898<br />
Zierpflanzen im Freiland 2 355<br />
Obstanlagen 6 932<br />
Baumschulen 3 870<br />
Rebland 19<br />
Weihnachtsbaumkulturen, Pappelanlagen, Korbweiden 4 471<br />
Dauergrünland 424 252<br />
1.3.2 Anzahl der Betriebe in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe<br />
nach betriebswirtschaftlicher Ausrichtung<br />
(landwirtschaftliche Systematik)<br />
47 511 3)<br />
Ackerbau 10 344 3)<br />
Gartenbau (mit Dauerkulturbetrieben) 3 337 3)<br />
Dauerkulturen 520<br />
Futterbau 19 281 3)<br />
Veredlung 3 501 3)<br />
Pflanzenbau-Verbund 887 3)<br />
Viehhaltungs-Verbund 2 926 3)<br />
Pflanzenbau-Viehhaltungs-Verbund 7 235 3)<br />
Statistische Kennzahl aus LDS 2005; zum Vergleich Anzahl Betriebe mit gartenbaulichen Sparten<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
2)<br />
2)<br />
2)<br />
2)<br />
2)<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
3)<br />
3)
- 17 -<br />
Gemüsebau 1 768 1)<br />
Obstbau 965 1)<br />
Baumschule 714 1)<br />
Zierpflanzenbau 2 291 1)<br />
Quelle:<br />
1) Gartenbauerhebung in NRW 2005, LDS<br />
2) Gemüseanbauerhebung 2008, LDS<br />
3) LDS NRW<br />
Flächennutzung in NRW auf Regierungsbezirksebene<br />
Abb. 3: ächennutzung in NRW auf Regierungsbezirksebene 2007<br />
27,4%<br />
12,7%<br />
27,6%<br />
14,5%<br />
15,1%<br />
2,7%<br />
D ü sseldorf 222.239 ha LF<br />
2,9%<br />
5,0%<br />
37,9%<br />
15,5% 31,3%<br />
7,4%<br />
16,5%<br />
3,0%<br />
7,6%<br />
31,8%<br />
39,9%<br />
1,2%<br />
M ü nster 397.403 ha LF<br />
K ö ln 295.567 ha LF<br />
45,1%<br />
6,8%<br />
6,5%<br />
1,9%<br />
32,3%<br />
7,4%<br />
8,8%<br />
11,6%<br />
2,7%<br />
Arnsberg 250.455 ha LF<br />
21,6%<br />
46,4%<br />
8,9%<br />
Detmold 337.517 ha LF<br />
NRW 1.503.181 ha LF<br />
Getreide 550.030 ha<br />
Hackfr ü chte 96.552 ha<br />
Mais 229.957 ha<br />
Winterraps 72.988 ha<br />
Gr ü nland 424.252 ha<br />
Restfl ä che 129.402 ha<br />
dav .: - 33 % Stilllegung<br />
- 30 % Futter -<br />
pflanzen (sonst.)
- 18 -<br />
2 Pflanzenschäden und Schadursachen<br />
2.1 Witterungsverlauf 2010<br />
Durchschnittstemperatur und Niederschläge<br />
Bonn/Köln<br />
Münster-Greven<br />
Verlauf der Durchschnittswerte der Tages-Temperaturen (blau) und Niederschlags-Ereignisse (rot) 2010,<br />
gemessen an den DWD-Stationen Köln/Bonn (oben) und Münster-Greven (unten)
- 19 -<br />
Der Witterungsverlauf der Vegetationsperiode 2009/2010 war geprägt von sehr<br />
unterschiedlichen Witterungsperioden. Dem langen kalten Winter folgte ein trockenkaltes<br />
Frühjahr. Die Hitze und Trockenheit im Sommer wurde vom verregneten<br />
August abgeschlossen. Nach einem kurzen Herbst begann dann im November der<br />
nächste Winter.<br />
Die Jahresmitteltemperatur (Münster-Greven 8,9 °C, Köln-Bonn 9,4 °C) lag deutlich<br />
niedriger als in den Jahren 2007 bis 2009. Schon im Jahr 2009 (Münster-Greven<br />
10,3 °C, Köln-Bonn 10,5 °C) war kein weiterer Anstieg gegenüber den Vorjahren zu<br />
verzeichnen gewesen.<br />
Die Niederschläge lagen in Münster-Greven mit 734 mm ungefähr auf<br />
Vorjahresniveau (743 mm), in Köln-Bonn mit 815 mm deutlich höher als 2009<br />
(779 mm).<br />
Da sowohl am Jahresanfang wie auch am Jahresende über mehrere Wochen<br />
Schnee und kalte Temperaturen das Wetter bestimmten, kann 2010 als das Jahr der<br />
zwei Winter bezeichnet werden.<br />
Roleber im Januar 2010<br />
Maiszünsler Überwinterungskäfig Januar 2010<br />
Im Januar/Februar wurden 19 (Bonn) bzw. 26 (Münster) Eistage ermittelt, im<br />
Dezember waren es dann noch mal 15 (Bonn) bzw. 24 (Münster) Eistage, an denen<br />
die Temperaturen den Gefrierpunkt nicht überschritten.<br />
Siebengebirge im Dezember 2010<br />
vernässter Acker nach der Schneeschmelze
- 20 -<br />
Mit dem Abschmelzen des Schnees vernässten zunächst die Ackerflächen,<br />
trockener, aber kaum wärmer wurde es erst im April. Insgesamt war ein spätes,<br />
kaltes Frühjahr zu verzeichnen. Ab Mitte Juni bis Mitte Juli herrschte dann<br />
Hochsommer mit ausgeprägter Trockenheit und Hitzewellen und ließ Dürreschäden<br />
befürchten.<br />
Anfang Juli verursachten Unwetter regional beträchtliche Schäden an Ackerkulturen.<br />
Überflutete Keller und überschwemmte Strassen in den Ortschaften waren nicht<br />
selten. Aber weite Teile des Landes blieben bis Ende Juli trocken. Im August schloss<br />
sich dann eine lange Regenperiode an, wodurch die Getreide- und Rapsernte sehr<br />
erschwert wurde. Nach einem gemäßigten September wurden dann im Oktober<br />
schon einige Frostnächte registriert. Mitte November sanken dann die Temperaturen<br />
rasch, der zweite Winter begann und hielt abgesehen von einer wärmeren Phase<br />
Mitte Januar bis Anfang Februar an.<br />
(Dr. A. Dissemond)<br />
2.2 Ackerbau<br />
Der Herbst 2009 verlief spätsommerlich freundlich und so fand die<br />
Winterrapsaussaat ab Mitte August gute Bedingungen. Allerdings waren die hohen<br />
Temperaturen und die Trockenheit für die erforderlichen Herbizidbehandlungen im<br />
Vorauflauf oder im frühen Nachauflauf sehr nachteilig. Im September hatte der junge<br />
Raps auch durchaus unter der Bodentrockenheit zu leiden. Ab Mitte September<br />
wurde es dann schon recht kühl und es herrschten überwiegend gute Bedingungen<br />
für die Aussaat des Wintergetreides, das dann von den reichlichen Niederschlägen<br />
ab Anfang Oktober profitieren konnte.<br />
Nach dem sommerlichen Trockenstress, der auch keinen nennenswerten Turcicum-<br />
Blattfleckenbefall zuließ, fand der Mais dann aber wieder günstige<br />
Abreifebedingungen bis Ende September, die eine Ernte mit niedrigen<br />
Feuchtegehalten ermöglichten.<br />
Im Winter 2009/2010 war ein kontinuierlicher Temperaturrückgang zu verzeichnen.<br />
Ende Oktober trat erster Nachtfrost auf, danach gingen die Temperaturen stetig<br />
zurück. Nach einem nassen und trüben November mit einigen wärmeren Phasen<br />
bestimmten ab Mitte Dezember winterliche Bedingungen mit tiefen Frösten das<br />
Geschehen. Diese winterlichen Verhältnisse erforderten die Abdeckung der<br />
Zuckerrübenmieten am Feldrand, um sie vor Frostschäden zu schützen. Die<br />
Weihnachtswoche war etwas milder, im Januar sanken die Temperaturen auch<br />
tagsüber häufig unter den Gefrierpunkt. Die häufigen heftigen Schneefälle ab Ende<br />
Januar bis Mitte Februar erreichten Ausmaße, wie sie zuletzt Ende der 70er Jahre<br />
auftraten. Auch im März fiel noch häufig Schnee.<br />
Das Frühjahr begann mit Verzögerungen. Der April war von Anfang an trocken, ihm<br />
folgte ein nasser, kühler Mai. Die Vegetationsentwicklung kam dadurch nur langsam<br />
in Gang und hatte dann etwa 2-3 Wochen Rückstand.<br />
Im Allgemeinen entwickelten sich die Getreide- und Rapsbestände trotz des langen,<br />
schneereichen Winters anfangs gut. Im Vergleich zum letzten Winter mit<br />
andauernden Kahlfrösten führte die schützende Schneeschicht zu wenig<br />
Auswinterung. Auch sehr spät gesäter Winterweizen konnte unter dem Schnee zügig<br />
auflaufen, dabei trat vereinzelt allerdings Schneeschimmel auf. Mitte April wurde
- 21 -<br />
verstärkt Mehltau im Weizen und Roggen gefunden. Diese Krankheit fand auch im<br />
Mai noch günstige Bedingungen. Zudem erlaubte die kalte, trockene Witterung zum<br />
Anfang des Schossens nur eine ungenügende Anlage von Blütchen je Ähre.<br />
Auch einzelne Rapsbestände waren stärker zurückgefroren und wiesen Fehlstellen<br />
auf. Ende März flogen die ersten Rapsschädlinge. Die Rüßlerarten traten Ende März<br />
nur sporadisch und kurz auf. Verbreitet wurden in den Gelbschalen bis Ende April<br />
hinweg durchaus auch höhere Zahlen des Rapsglanzkäfers festgestellt.<br />
Ende April konnte schon die<br />
Blütenbehandlung in Raps geplant<br />
werden. Sie richtete sich<br />
insbesondere gegen die<br />
Weißstängeligkeit, Sclerotinia,<br />
deren Apothecien nach der ersten<br />
Maiwoche gefunden wurden.<br />
Apothecien (Fruchtkörper)<br />
Die Rübensaat begann in der ersten Aprilwoche und konnte bis Mitte April auch in<br />
Ostwestfalen abgeschlossen werden. Fehlende Niederschläge (April 5 mm) und<br />
Kälte nach der Saat (April 9 Frostnächte) ließen die Rüben verzögert bzw. verzettelt<br />
auflaufen und führten wieder zu „Etagenrüben“, wobei größere und kleinere Pflanzen<br />
nebeneinander standen. Die Unkräuter, wie Kamille, liefen hingegen teilweise vor<br />
den Rüben auf, also musste trotz Trockenheit behandelt werden. Für die Praxis<br />
bedeutete das keine Verringerung der Bodenwirkstoffe, jedoch zusätzlich eine<br />
größere Menge an Blattwirkstoffen vorsehen. Da die Pflanzenblätter durch die<br />
trockene Witterung eine starke Wachsschicht gebildet hatten, war abhängig von der<br />
Verträglichkeit der Tankmischung die Zugabe eines Additivs angebracht. Zudem<br />
waren die ausgebrachten Bodenherbizide nicht verloren, da sie nach Niederschlägen<br />
bei dann wieder ausreichender Bodenfeuchte ihre Unkrautwirkung weitgehend<br />
zeigten.<br />
Die nachfolgenden kühlen Temperaturen erlaubten nur ein gebremstes Wachstum,<br />
wie die Abbildungen von Rübenbeständen im Mai 2010 und Mai 2009 zeigen.<br />
Rübenfläche im Mai 2010<br />
Rübenfläche im Mai 2009
- 22 -<br />
Die meisten Kartoffelsorten wurden Mitte April in kalten Boden gepflanzt, die<br />
Witterung verursachte aber ein verzögertes Auflaufen und eine langsame<br />
Jugendentwicklung bis Ende Mai. Große Schwankungen zwischen Tag- und<br />
Nachttemperaturen verringern die Verträglichkeit einiger wichtiger Herbizide, mit<br />
deren Einsatz dann gewartet werden musste. Mitte Juni wurden erste Eigelege der<br />
Kartoffelkäfer gefunden, aus denen dann gegen Monatsende die Larven schlüpften.<br />
Auf einigen Flächen war dann rasch die Bekämpfungsschwelle von<br />
15 Larven/Pflanze überschritten. Die Krautfäule spielte aufgrund der Trockenheit und<br />
Hitze bis August keine große Rolle, allerdings förderte diese Witterung die<br />
Alternariablattflecken, die ab Mitte Juli in anfälligen Sorten stärker auftraten.<br />
gelbe Maispflanzen im Mai 2010<br />
Kartoffeldämme Anfang Juni 2010<br />
Der Mais konnte am Mitte April unter trockenen, wenn auch kühlen Bedingungen<br />
gesät werden, allerdings verzögerten sich regional der Auflauf und die<br />
Jugendentwicklung. Wenn noch Spätfröste dazu kamen, waren auch<br />
Pflanzenausfälle möglich. Da Herbizidbehandlungen erst erfolgen sollten, wenn die<br />
Nachttemperaturen über 8 °C liegen, war es nicht einfach, entsprechende Termine<br />
zu finden. Am verträglichsten ist dann das Splitting der Aufwandmengen. Erst mit der<br />
Erwärmung im Juni ergaben sich bessere Wachstumsbedingungen.<br />
Der Sommer wurde im Juni immer heißer, nur zur Monatsmitte von einer schwachen<br />
Schafskälte unterbrochen. Es fielen kaum Niederschläge, was rasch zu<br />
Wassermangel und Hitzeschäden in allen Kulturen führte. Noch heißer wurde der Juli<br />
mit einer regelrechten Hitzewelle bis fast zum Monatsende, die nur regional von<br />
wenigen Niederschlägen gedämpft wurde.<br />
Dem Raps gelang es daher nicht, im Ertrag an das Vorjahresniveau anzuknüpfen.<br />
Die Erntemenge lag mit durchschnittlich 38 dt/ha etwa 10 % niedriger.<br />
Der Maiszünsler begann mit seinem verzettelten Zuflug wie im Vorjahr ab Ende Juni.<br />
Neben den bereits bekannten Befallsgebieten in der Voreifel, der Köln-Aachener<br />
Bucht und dem Bergischen Land hat sich der Maiszünsler 2009 und 2010 in<br />
<strong>Westfalen</strong> deutlich ausgebreitet und verstärkt! Mittlerweile sind in den Kreisen<br />
Warendorf und Höxter fast alle Maisflächen betroffen. Der Befall geht nun in den<br />
benachbarten Kreisen Coesfeld, Unna, Soest, Gütersloh weiter. Im nördlichen Kreis<br />
Borken (Heek-Ahle) wurde ein erstes Vorkommen, leichter Befall im Kreis Lippe<br />
(Exter- und Kalletal) entdeckt. Die betroffenen Felder in <strong>Westfalen</strong>-Lippe zeigen<br />
zunehmende Befallstärken, dabei sind 50-60 % befallene Pflanzen in den seit 2008
- 23 -<br />
bekannten Gebieten keine Seltenheit mehr. In den neuen Befallsgebieten lag die<br />
Anzahl Pflanzen mit Larven unter 1 bis 5 %, nur in Einzelfällen darüber.<br />
Ausbreitung des Maiszünslers 2010<br />
Der Trockenstress hatte aber schon dem Maisbeulenbrand Vorschub geleistet. Erst<br />
ab Monatsende Juli und damit etwa zwei Wochen später als im Vorjahr stellten sich<br />
etwas günstigere Bedingungen für die Maisblüte ein. Wind und Starkregen führten im<br />
Mais regional in massenwüchsigeren Sorten zu Sommerlager und Stängelbruch, die<br />
anhaltende Feuchte im August förderte zudem Kolbenfusarien. Dagegen waren<br />
pilzliche Blattflecken selten.<br />
Im Sommer litten auch die Kartoffeln über längere Phasen hinweg unter Trockenheit<br />
und Hitze und leiteten schon die Notreife ein. Die verbreiteten Niederschläge ab<br />
Ende Juli lösten eine Mineralisierung von Nährstoffen aus und regten das Kraut- und<br />
Knollenwachstum, was zur Puppigkeit führte, wieder an. Der daraus resultierende<br />
Stärkeverlust minderte die Knollenqualität. Des Weiteren trieben die Keime an den<br />
Knollen und den Stolonen aus und führten zu Kindelbildung und Kettenwuchs.<br />
Die Zuckerrüben reagierten mit einem annähernden Wachstumsstillstand bis Ende<br />
Juli. Der nasse August förderte dann einen kaum für möglich gehaltenen<br />
Massenwuchs, aber kaum den Zuckergehalt, der konnte sich erst im Oktober günstig<br />
entwickeln. Nach 1996 trat wiederum die Gammaeule stärker in Erscheinung, wie<br />
auch aus Hessen berichtet wurde. Anfang Juni fand die Eiablage statt, 14 Tage<br />
später wurde der Befall deutlich sichtbar, der sich besonders am Niederrhein bis zum
- 24 -<br />
Juli verstärkte. Die befürchtete nachfolgende Generation blieb allerdings folgenlos.<br />
Vereinzelt war auch Befall mit der Rübenmotte zu finden, einem Wärme liebenden<br />
Schädling, der eher im Süden bekannt ist. Das Fraßsymptom der Larven in den<br />
Blattstielen und im Rübenkopf ist auf den ersten Blick mit Bormangel zu<br />
verwechseln.<br />
Gammaeule an Zuckerrüben<br />
Larve der Gammaeule<br />
Die ungewöhnliche Witterung des Sommers hatte allerdings die positive<br />
Nebenwirkung, dass der Befall mit Cercospora-Blattflecken, Rhizoctonia-Rübenfäule<br />
und auch Ditylenchus-Nematoden niedrig blieb. Allerdings trat in anfälligen Sorten<br />
etwas mehr Mehltau auf und konnte sich länger halten. Spätverunkrautungen mit<br />
Bingelkraut und Weißem Gänsefuß, regional auch Schwarzer Nachtschatten und<br />
Hirsen waren im September nach den Augustniederschlägen zu finden.<br />
Dank dem „normalen“ Wetter ab September haben die Zuckerrüben 2010 dann doch<br />
von Ausnahmefällen abgesehen eine gute Ernte erzielt.<br />
Insgesamt blieben die Pilzkrankheiten im Getreide im Jahr 2010 recht schwach,<br />
Kalamitäten blieben aus. Gerste war kaum befallen, für Braunrost in Roggen war es<br />
meist zu kalt. Mehltau war in vielen Weizenbeständen die wichtigste Krankheit und<br />
bis zum Fahnenblattschieben zu finden. Trotz des schwachen Befallsniveaus<br />
konnten noch 9-12 dt/ha Ertrag in Weizen, 6-8 dt/ha in Gerste und 8-10 dt/ha in<br />
Roggen mit gezielten Fungizidbehandlungen gesichert werden. Getreidehähnchen<br />
waren schon in der Schoßphase verbreitet zu finden, erst Ende Mai traten regional<br />
nennenswert Blattläuse in den Getreidebeständen auf.<br />
Larve des Getreidehähnchens<br />
Blattlauskolonie Juni 2010
- 25 -<br />
Die Wintergerste kam mit dem Witterungsverlauf im Frühsommer noch am besten<br />
zurecht, denn sie litt weniger unter der Trockenheit und konnte in der Regel vor der<br />
Regenperiode Ende Juli gedroschen werden. Der Ertrag lag knapp im Durchschnitt<br />
der letzten Jahre. Geradezu Einbrüche beim Ertrag erlitten Triticale mit -13 % und<br />
Winterroggen mit -14 %. Beide Kulturen hatten größte Probleme mit der Trockenheit<br />
und Hitze zur Kornfüllung und Nässe bei der Abreife. Im Vergleich zum Vorjahr war<br />
beim Winterweizen rund 9 % Minderertrag zu verzeichnen, wobei die frühreifen<br />
Sorten noch gut abschnitten. Die sich über Wochen hinziehende Ernte von Mitte Juli<br />
bis fast Ende August wies höhere Anteile an Schmachtkorn durch Notreife bei früher<br />
Ernte sowie Auswuchs und niedrige Fallzahlen bei später Ernte auf. Zu niedrige<br />
Fallzahlen treten vor allem dann auf, wenn nach der Voll- und Totreife des Weizens<br />
stärkere und lang anhaltende Niederschläge fallen. Brotweizenqualität war nur selten<br />
erzielbar.<br />
Der Herbst 2010 begann im September es etwas kühler und feuchter als im Vorjahr<br />
mit gut verteilten Niederschlägen, die oft 5-10 mm erreichten.<br />
Im August war aufgrund der Niederschläge vielfach nicht an die Rapsausaat zu<br />
denken, erst im September herrschte geeignete Witterung. Dementsprechend litten<br />
früher gesäte Bestände insbesondere auf gepflügten, schluffigen Standorten unter<br />
Verschlämmungen und Auflaufproblemen, zudem war mit Schäden durch die im<br />
Vorauflauf eingesetzten Herbizide zu rechnen. Aufgrund der vorangegangenen<br />
Feuchte musste unbedingt auf Schnecken geachtet werden. Diese förderte auch den<br />
Befall der auflaufenden Rapspflanzen mit Phoma. Vereinzelt starben sehr früh<br />
infizierte Pflanzen unter Rotfärbung ab. Insgesamt hatten sich die meisten<br />
Rapsbestände vor Winter doch noch ordentlich entwickelt.<br />
Winterraps Ende September 2010<br />
Wintergerste Ende September 2010<br />
Die Maisabreife verzögerte sich bis in den recht trockenen Oktober, dann konnten<br />
die meisten Bestände aber zügig geerntet werden. Auf den besseren,<br />
wasserführenden Standorten konnten Trockenmassenerträge wie im Vorjahr<br />
realisiert werden, dabei fielen jedoch die Energie- und Stärkeerträge etwas ab.<br />
Die Aussaat des Wintergetreides war in der Regel problemlos möglich, denn ab<br />
September bis in den November ließen sich passende Witterungsabschnitte finden.
- 26 -<br />
Im Winter 2010/2011 war ein kontinuierlicher Temperaturrückgang zu verzeichnen.<br />
„Der Winter schickt seine Vorboten“ lautete am 18.10.2010 die Schlagzeile, denn<br />
Mitte Oktober trat erster Nachtfrost auf, danach blieben die Temperaturen auf<br />
niedrigem Niveau. Ab Ende November herrschte weitgehend Vegetationsruhe, denn<br />
dann bestimmten winterliche Bedingungen mit häufigen Schneefällen bis über den<br />
Jahreswechsel das Geschehen. Diese winterlichen Verhältnisse erforderten die<br />
Abdeckung der Zuckerrübenmieten am Feldrand, um sie vor Frostschäden zu<br />
schützen. Zudem konnten einige Rübenbestände nicht rechtzeitig geerntet werden.<br />
Im Dezember lagen die Temperaturen an mehreren Tage unter -10 °C, dabei wurde<br />
tagsüber die Frostgrenze nicht überschritten (insgesamt 13 Eistage). Auch in der<br />
ersten Januarwoche war häufig Frost zu verzeichnen, allerdings wurden auch an<br />
einigen Tagen frühlingshafte Temperaturen gemessen. Mit der darauf folgenden<br />
Schneeschmelze traten dann größere Schäden durch Feldmäuse auf dem Grünland<br />
zu Tage. Die Feldmäuse hatten sich unter der schützenden Schneedecke<br />
ungehindert vermehrt. Das Wintergetreide präsentierte sich Mitte Februar im<br />
Allgemeinen zufriedenstellend.<br />
(Dr. A. Dissemond)<br />
2.2.1 Getreide<br />
Schäden durch Flufenacet<br />
Stärker als in den Vorjahren waren im letzten Herbst bzw. ausgangs Winter die<br />
Schäden am Wintergetreide durch den Wirkstoff Flufenacet. Flufenacet ist in den<br />
Produkten Cadou SC, Herold und Mailbu enthalten. Zu Schäden kommt es, wenn<br />
vergleichsweise wenig wasserlöslich Wirkstoff aufgrund intensiver Niederschläge in<br />
die Keimzone des Getreides gelangt. Zu Schäden kommt es dann vermehrt auf<br />
sorptionsschwachen Standorten. Grundsätzlich ist es bei diesem Wirkstoff wichtig<br />
auf eine ausreichende Saattiefe von 2,5-3 cm zu achten.<br />
Ausdünnung durch Flufenacet<br />
Flache Saatgutablage begünstigt<br />
entsprechende Schäden
- 27 -<br />
Ackerfuchsschwanz mit zwei Generationen<br />
Begünstigt durch Trockenheit und viel Sonne im Juni konnte Ackerfuchsschwanz in<br />
einzelnen Wintergetreideflächen in diesem Jahr zwei Generationen ausbilden. Auf<br />
Standorten mit hohem Samenvorrat wurden Samen mit dem Aufreißen der Böden<br />
„belichtet“ und aus der Keimruhe geweckt. In lichten Beständen konnten sich<br />
Pflanzen gut entwickeln und bis zur Ernte fertile Samen hervorbringen.<br />
Schrumpfrisse begünstigen<br />
Neuauflauf von Ackerfuchsschwanz<br />
2.2.2 Kartoffeln<br />
erste und zweite Generation<br />
am 10.07.2010 (G. Klingenhagen)<br />
Das Jahr 2010 war ein extremes Jahr für die Kartoffelanbauer in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong>. Zunächst das kalte, späte Frühjahr mit zum Teil nicht optimalen<br />
Pflanzbedingungen, anschließenden Bodenfrösten, Frühjahrstrockenheit und<br />
Krankheitserregern (wie z.B. Fusarium, Rhizoctonia, Erwinia) führten zu<br />
unterdurchschnittlich entwickelten Beständen. Danach verursachten die hohen<br />
Temperaturen und die extreme Trockenheit während der Sommermonate, besonders<br />
bei Kartoffelbeständen ohne Beregnung, deutliche Ertrags- und Qualitätsverluste.<br />
Vielfältige Auflaufprobleme<br />
Im Jahr 2010 wurden, besonders in keimträgen Sorten, massive Auflaufprobleme<br />
beobachtet, die durch unterschiedlichste Ursachen hervorgerufen wurden. Als eine<br />
Ursache hierfür ist das zum Teil hohe physiologische Alter der Pflanzkartoffeln in<br />
Verbindung mit den außergewöhnlich kalten Temperaturen bis Ende Mai zu nennen.<br />
Bedingt durch die kühlen Temperaturen liefen zahlreiche Bestände verspätet und<br />
sehr verzettelt auf. Auf Grund dieser schwierigen Witterungsbedingungen verstärkten<br />
die auftretenden Krankheitserreger, wie z.B. Fusarium, Rhizoctonia und Erwinia<br />
diese Auflaufprobleme zusätzlich. In Versuchen der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW<br />
zeigte sich, dass auf Grund der widrigen Witterung alle eingesetzten Beizmittel, in<br />
Abhängigkeit von der Sorte, eine weitere Verzögerung des Auflaufs hervorriefen. All<br />
diese Probleme führten zu einer unterdurchschnittlich Entwicklung des<br />
Blattapparates.
Kartoffelkäfer liebten Wärme<br />
- 28 -<br />
Die warme Sommerwitterung förderte das Auftreten und die Entwicklung der<br />
Kartoffelkäfer. Anfang Juni traten erste Käfer auf und Ende Juni schlüpften die<br />
Larven, wobei die Bekämpfungsschwellen von 15 Larven pro Pflanze oder 20 %<br />
Blattverlust häufig überschritten wurden und eine Insektizidbehandlung durchgeführt<br />
werden musste. Ende Juli bildete sich eine zweite Generation von Kartoffelkäfern<br />
aus, deren Larven oft noch bis weit in den August Probleme bereiteten.<br />
Schwarzbeinigkeit Anfang Juli – Massive Nassfäule bei Ernte<br />
Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit zeigen sich erste<br />
welkende Stauden bzw. einzelne welkende Stängel schon Anfang Juli. Bei genauer<br />
Betrachtung wurden an den Stängeln oberirdisch oder unterirdisch Symptome der<br />
Schwarzbeinigkeit gefunden. Im Verlauf der folgenden Wochen bereitete die<br />
Schwarzbeinigkeit aber keine Probleme mehr.<br />
Durch die hohen Niederschläge im August, wodurch über einen relativ langen<br />
Zeitraum die Lentizellen geöffnet waren, hatten die Erwinia-Nassfäuleerreger leichtes<br />
Spiel. Losschaligkeit und Knollen mit Durchwuchs boten weitere Angriffsflächen für<br />
die Nassfäulen, so dass mit massiven Problemen während der Lagerung zu rechnen<br />
war.<br />
Krautfäule trat erst spät auf<br />
Während in Süddeutschland und in Niedersachsen die Krautfäule massive Probleme<br />
bereitete, war die Krautfäulesituation in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> über einen langen<br />
Zeitraum ganz entspannt. Ende Juli wurden in einzelnen Beständen erste<br />
Krautfäulesymptome gefunden. Aber erst durch die hohen Niederschläge im August<br />
nahm der Befall stark zu und bereitete besonders in wiederergrünten Beständen<br />
Probleme, da hier der Krautfäuleschutz oft unzureichend war.<br />
Verstärktes Auftreten von Alternaria<br />
Durch die hohen Temperaturen und die extreme Trockenheit in den<br />
Sommermonaten litten besonders die Kartoffelbestände ohne Beregnung unter<br />
extremen Stress. Dieser Stress förderte das Auftreten von Alternaria-Blattflecken und<br />
bereitete Mitte Juli, in Abhängigkeit von der Sorte, in einzelnen Regionen zum Teil<br />
große Probleme.<br />
Nach Niederschlägen Wiederergrünen<br />
Die extreme Hitze und Trockenheit der Sommermonate führte in vielen Beständen zu<br />
einer verfrühten Blüte und einer vorzeitigen Abreife. Durch die anschließenden<br />
Niederschläge setzte im Juli in vielen Beständen ein Wiederergrünen ein, d.h. aus<br />
den Blattachseln bildeten sich neue Triebe mit anschließender erneuter Blüte. Die<br />
Bestände starteten noch einmal richtig durch, was in Abhängigkeit von der<br />
Reifegruppe, zum Teil zu Problemen bei Krautabtötung und Ernte (z.B.<br />
Losschaligkeit) führte. Weiterhin war dieser Neuzuwachs oft nicht ausreichend gegen<br />
Krautfäule geschützt.
- 29 -<br />
Massive Durch- und Zwiewuchsprobleme<br />
Wiederergrünen der Bestände Ende Juli<br />
Foto: Benker 2010<br />
Durch- und Zwiewuchs spielten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> eine ganz besondere Rolle.<br />
Die hohen Temperaturen im Sommer lösten Stress aus, der den Hormonhaushalt der<br />
Kartoffelpflanzen durcheinander brachte, wodurch in vielen Beständen die Keimruhe<br />
der Kartoffelknollen schon im Feld gebrochen wurde. Extreme Durch- und<br />
Zwiewuchsjahre treten in unregelmäßigen Abständen von ca. 3 bis 5 Jahren auf.<br />
Temperaturen von über 27 °C im Damm führen nach mehreren Tagen zur<br />
Deaktivierung der knolleneigenen Keimhemmstoffe. Eine vergleichbare,<br />
abgeschwächte Reaktion kann in den Knollen ablaufen, wenn der Blattapparat über<br />
eine längere Zeit Temperaturen von über 32 °C ausgesetzt ist. Als Folge davon wird<br />
das teilungsfähige Gewebe im Bereich der Augen und des Kronenendes aktiviert,<br />
was zu unterschiedlichen Formen von Durch- und Zwiewuchs führen und Qualität der<br />
Kartoffeln stark beeinträchtigt kann (PETERS 2010).<br />
Im Rheinland trat dieses Zweitwachstum Anfang/Mitte Juli massiv auf und führte<br />
sortenabhängig in zahlreichen Beständen zu Symptomen an den Augen in Form von<br />
Knollen-, Kindel-, Ketten- oder Sprossbildung sowie zum Zwiewuchs<br />
(= Hantelbildung oder Puppigkeit), bei dem neues Gewebe am Kronenende gebildet<br />
wird. In <strong>Westfalen</strong> wurden diese Symptome etwa zwei bis drei Wochen später<br />
beobachtet.<br />
Zur Qualitätssicherung bestehen drei Möglichkeiten, um auf Durch-/Zwiewuchs zu<br />
reagieren:<br />
Bestand wachsen lassen, damit sich Kindel, Ketten und Zweitansatz voll entwickeln<br />
können, unter Umständen später glasige Knollen über Salzbad aussortieren<br />
(= Ertragsmaximierung: „Masse statt Klasse“).<br />
Sofortige Krautminderung bei ausreichender Sortierung (= Durchwuchs wird dadurch<br />
nicht gestoppt).<br />
Sofortiger Einsatz des Wachstumsreglers ITCAN im Bestand (5 kg/ha in 500 l/ha<br />
Wasser) (= „Klasse statt Masse“).<br />
Mit ITCAN (Wirkstoff: Maleinsäurehydrazid) stand 2010 ein neues Verfahren zur<br />
Keimhemmung sowie zur Begrenzung von Durch- und Zwiewuchs zur Verfügung.<br />
ITCAN wird als Wachstumsregler 3-4 Wochen vor der Ernte als Spritzapplikation in<br />
die Kartoffelbestände ausgebracht.<br />
Auf Grund der dramatischen Durch-/Zwiewuchsproblematik im Rheinland wurde<br />
ITCAN verstärkt eingesetzt. Erste Rückmeldungen der Landwirte weisen auf eine
- 30 -<br />
positive Wirkung von ITCAN hin, allerdings wurden auch einige Bestände zu spät<br />
und mit nicht ausreichendem Erfolg behandelt.<br />
Extreme Durch- und Zwiewuchsjahre treten in unregelmäßigen Abständen von ca. 3<br />
bis 5 Jahren auf. Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW reagierte sofort auf das Problem<br />
und führte erste Versuche mit ITCAN schon im Jahr 2010 durch, wobei die<br />
Auswertung noch nicht abgeschlossen ist.<br />
Beginnender Durchwuchs an den Augen<br />
Durchwuchs mit Kindelbildung<br />
Durchwuchs mit Sprossbildung<br />
Fotos: Benker 2010<br />
Durchwuchs mit Knollen- oder Sprossbildung<br />
Durchwuchs mit Kettenbildung<br />
Zwiewuchs am Kronenende (= Puppigkeit)
Blattläuse spielten keine Rolle<br />
- 31 -<br />
Das Blattlausauftreten in Kartoffeln in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> war in 2010 sehr<br />
verhalten und spät und bereitete im Allgemeinen keine Probleme bei der<br />
Bekämpfung.<br />
Spinnmilben bereiteten regional Probleme<br />
Ein für Kartoffeln untypischer Schädling bereitete in einigen Regionen <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong>s Mitte August Probleme, die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae).<br />
Kartoffeln werden nur in sehr warmen und trockenen Jahren von Spinnmilben<br />
befallen. Ansonsten ernähren sich die Spinnmilben sehr vielseitig, mehrere hundert<br />
Wirtsarten sind bekannt. Diese grüngelblichen Spinnentiere besitzen einen ovalen<br />
Körperbau mit zwei seitlich angeordneten dunklen Flecken auf dem Rücken und sind<br />
etwa 0,5 mm lang. Beim Anstechen der Kartoffelblätter sondern die Spinnmilben<br />
toxischen Speichel ab, der gelbe, später schwarzbraune Flecken hervorruft. Der<br />
Befall beginnt vom Rand des Bestandes her und breitet sich dann schnell und<br />
massiv aus. Auf der Blattunterseite sind dann zahlreiche Spinnmilben, Eier und<br />
Gespinnstfäden zu finden. Im Freiland werden pro Vegetationsperiode etwa 8-9, im<br />
Extremfall bis zu 15 Generationen gebildet. Die Weibchen können ein Lebensalter<br />
von bis zu 5 Wochen, die Männchen bis zu 3 Wochen erreichen.<br />
Eine direkte Bekämpfungsmaßnahme gibt es zurzeit nicht. Durch die hohen<br />
Niederschläge Ende August wurden die Spinnmilben aber zurück gedrängt.<br />
Blattunterseite:<br />
Viele kleine Spinnmilben und Eier.<br />
Rechts unten auf dem Bild sind die typischen<br />
Spinnfäden zu sehen<br />
Foto: Benker<br />
Blattoberseite:<br />
Typischer Schaden durch Spinnmilben,<br />
zunächst kleine gelbliche,<br />
später braune Punkte.<br />
Foto: Benker<br />
Blattunterseite:<br />
Spinnmilben in Nahaufnahme<br />
Foto: Stanke
Fazit<br />
- 32 -<br />
Das Jahr 2010 war ein schwieriges Jahr mit einem außergewöhnlichen<br />
Witterungsverlauf, der für zahlreiche Probleme sorgte und die Kartoffelanbauer vor<br />
große Herausforderungen stellte. Die erlittenen Ertrags- und Qualitätsverluste<br />
wurden durch die positive Preisentwicklung häufig nicht kompensiert. Außerdem<br />
muss abgewartet werden, ob sich die Erwinia-Nassfäule im Lager zu einem Problem<br />
entwickelt.<br />
(Dr. M. Benker)<br />
2.2.3 Raps<br />
Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau – Raps<br />
Im Vegetationsjahr 2009/2010 wurden in den Kreisen Soest, Höxter, Coesfeld,<br />
Paderborn und Bonn Versuche zum Herbizideinsatz in Raps angelegt. Dabei ging es<br />
in erster Linie um die Einschätzung von Quantum, Butisan Gold und Runway im<br />
Vergleich zu bisherigen Möglichkeiten. Die Spritzungen erfolgten im Vorauflauf bzw.<br />
zum 4-6 Blattstadium des Rapses. In der folgenden Tabelle sind die Daten<br />
aufgeführt. Die Aufwandmengen wurden so gewählt, dass vergleichbare Clomazone-<br />
Mengen (100 g/ha) ausgebracht wurden.<br />
Durch die Behandlungen wurden Mehrerträge erreicht. Zwischen den Varianten<br />
waren die Ertragsunterschiede nicht signifikant. Im Durchschnitt der Varianten betrug<br />
der Mehrertrag 1,5 dt/ha. Nach Abzug der Kosten für Präparat und Durchfahrt lag der<br />
wirtschaftliche Mehrertrag durch die Behandlungen bei -0,9 dt/ha. Es wurde ein<br />
Rapspreis von 32 €/dt unterstellt. Am Standort Soest lag der durchschnittliche<br />
Mehrertrag bei 0,3 dt/ha, in Coesfeld bei -1,5 dt/ha. In Höxter bzw. Paderborn waren<br />
Mehrerträge von 3,7 und 3,5 dt/ha zu ermitteln.<br />
Ackerstiefmütterchen trat an allen Standorten auf. Die beste Wirkung wurde durch<br />
Einsatz der Fox Kombinationen erreicht. Es war zu beobachten, dass Runway die<br />
Wirkung unterstützte. Bei früheren Einsatzterminen ist die Wirkung von Runway<br />
gegen Stiefmütterchen besser. Im sehr frühen Nachauflauf könnten Wirkungsgrade<br />
durch eine alleinige Runway-Anwendung von 80 % und mehr erreicht werden.<br />
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei Schosserrüben. Diese traten am Standort Bonn<br />
stark auf. Ehrenpreis wurde mit den meisten Kombinationen ausreichend kontrolliert.<br />
Runway zeigt gegen dieses Unkraut keine Wirkung, auch Centium wirkt nur<br />
schwach.<br />
Am Standort Coesfeld war extremer Besatz mit Weichem Storchschnabel vorhanden.<br />
Hier zeigten Colzor Trio, Butisan Kombi + Centium, Quantum + Centium, Butisan<br />
Gold und auch die Fox-Varianten die beste Anfangswirkung. Dort wo der Raps gut<br />
stand und Konkurrenz ausübte, blieb diese Wirkung erhalten bzw. verbesserte sich<br />
noch. An lückigen Stellen war dagegen im Sommer ein Einfluss der<br />
Herbizidbehandlung nicht mehr zu beobachten.<br />
Wegrauke wurde von allen Clomazone- bzw. Fox-Varianten sicher bekämpft.<br />
Vogelmiere blieb nur in den Runway bzw. Runway/Effigo + Fox Kombinationen<br />
verschont. Hier liegt die Lücke der ansonsten recht breit wirksamen Kombinationen.<br />
Deutliche Unterschiede waren in Bezug auf die Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz<br />
zu beobachten. Die Butisane bzw. Fuego sind hier immer noch ein guter Standard,<br />
der z.B. mit Quantum + Centium nicht erreicht wurde. Centium, Effigo, Runway und<br />
Fox haben bekannter Weise keine bzw. nur eine geringe Fuchsschwanzwirkung.
- 33 -<br />
Die Butisane, Fuego und auch Colzor Trio spielen daher eine wichtige Rolle, um<br />
Ackerfuchsschwanz im Rahmen der Fruchtfolge langfristig im Griff zu halten bzw. in<br />
den Griff zu bekommen. Entscheidend für eine gute Wirkung ist allerdings der frühe<br />
Einsatz im Vorauflauf.<br />
Aufhellungen bzw. Wuchsdepressionen traten im Herbst des Jahres 2009 am<br />
Standort Coesfeld stärker in Erscheinung. Kurzfristig stärker aufgehellt war die<br />
Colzor Trio Parzelle. Zum späteren Termin führten die Fox Mischungen zu<br />
temporären Verätzungen an den jüngeren Blättern. Ein negativer Ertragseinfluss war<br />
jeweils nicht feststellbar.<br />
(G. Klingenhagen)
D & I Raps Herbizid Ernte 2010<br />
Schäden<br />
Wirkung<br />
Behandlungstermine<br />
Vorauflauf NAK<br />
Mittelkosten<br />
SO 17.09.2009 21.08.2009<br />
%<br />
Ackerfuchsschwanz<br />
Wegrauke<br />
Efeub. Ehrenpreis<br />
Persischer Ehrenp.<br />
Stiefmütterchen<br />
HX 23.08.2009 21.09.2009<br />
Kamille<br />
Vogelmiere<br />
Weicher Storchsch.<br />
Schosserrüben<br />
Gänsefuß<br />
COE 02.09.2009 08.10.2009<br />
€<br />
Mittel<br />
PB 19.08.2009 16.09.2009 SO HX COE PB BN BN BN BN HX COE SO PB SO HX SO HX COE<br />
MitMitteltel<br />
BN 02.09.2009 28.09.2009 03.03. 26.03. 22.10. 14.10. 13.10. 13.10. 13.10. 25.03. 26.03. 22.10. 14.10. 31.03. 03.03. 01.12. 17.09. 16.09. 13.09.<br />
1 Kontrolle 2 3 4 4 2 3 13 20 2 2 2 28 2 5 1 10 0 0 0 0<br />
2 Butisan Top 2,0 0 0 10 50 89 30 91 19 100 83 92 33 63 92 100 95 4 0 0 1 66<br />
- 34 -<br />
3 Colzor Trio 3,3 15 0 10 25 93 29 97 18 100 100 100 72 100 100 100 84 6 2 15 8 64<br />
40 5 20 40 97 40 99 19 100 80 90 82 100 100 100 93 2 0 7 3 85<br />
Butisan Kombi 2,5 +<br />
Centium 280 g<br />
4<br />
5 Quantum 2,0 + Centium 280 g 15 0 0 10 94 24 98 18 100 85 93 76 100 98 100 65 0 0 3 1 64<br />
6 Butisan Gold 2,5 5 20 30 25 97 35 94 25 100 95 98 86 75 100 100 95 4 0 3 2 68<br />
7 Fuego 0,75 + Centium 280 g 45 0 5 25 96 34 97 16 100 77 89 52 100 100 100 83 5 1 2 3 57<br />
8 Fuego 1,5 + Centium 280 g 30 40 20 50 96 47 99 15 100 85 93 68 100 100 100 90 5 2 2 3 78<br />
9 Centium 280 g Effigo 0,35 20 15 18 15 75 29 79 9 91 61 76 51 100 95 100 30 5 0 2 2 71<br />
10 Centium 280 g Runway 0,3 70 20 35 30 97 50 68 40 73 15 44 37 100 99 100 10 5 0 2 2 73<br />
11 Runway 0,3 43 25 30 40 97 47 61 46 15 0 8 23 30 20 100 15 0 0 0 0 36<br />
12 Effigo 0,35 + Fox 0,5 75 95 80 85 98 87 81 86 96 90 93 83 100 5 100 15 0 8 17 8 42<br />
13 Runway 0,3 + Fox 0,5 93 95 80 96 98 92 85 90 93 83 88 83 99 30 100 15 0 8 19 9 44<br />
14 Berater / Techn. 0 0 0 35 0 7 0 0 0 90 45 74 100 100 100 94 0 14 5 6 66
Clearfield – auch in Deutschland?<br />
- 35 -<br />
Sehr intensiv haben wir uns in 2010 mit Produktionssystem „Clearfield“ beschäftigt.<br />
Clearfield ist ein Oberbegriff der weltweit genutzt wird. Herbizide die unter diesem<br />
Namen geführt werden, können in verschiedenen Kulturen wie z.B. Reis,<br />
Sommenblumen oder Raps eingesetzt werden. Vorrausetzung z.B. für den Einsatz<br />
im Raps ist, dass dieser Raps resistent ist gegenüber „Clearfield-Herbiziden“.<br />
Wirksame Bestandteile von Clearfield-Herbiziden sind Wirkstoffe aus der Gruppe der<br />
Imidazoline. Weltweit werden unter dem Namen Clearfield unterschiedliche<br />
Imidazoline eingesetzt und auch die Aufwandmengen gleicher Wirkstoffe variieren<br />
von Land zu Land. In Deutschland erwartet die BASF die Zulassung des Herbizides<br />
„Clearfield“ für 2011. Bei diesem Produkt ist der Wirkstoff Imazamox (aus der Gruppe<br />
der Imidazoline) kombiniert mit dem bekannten Butisan Top. Bei voller<br />
Aufwandmenge von 2,0 l/ha werden 12,5 g/ha Imazamox ausgebracht. In anderen<br />
Ländern wie z.B. in der Ukraine beträgt die Imazamoxmenge 37,5 g/ha.<br />
Der zweite Teil des Systems sind Sorten, die gegenüber Imazamox resistent sind.<br />
Diese kommen von den bekannten Züchterhäusern. BASF stellt den Züchtern das<br />
Material zur Verfügung, um die Resistenz in Sorten einzukreuzen. In Deutschland<br />
werden erste Sorten, die neben der Resistenz gegenüber Clearfield auch beim<br />
Ertrag mithalten können für 2014 erwartet. In England sind die<br />
Zulassungsanforderungen hinsichtlich der Ertragsfähigkeit einer Sorte geringer als in<br />
Deutschland. Mit der Zulassung erster „Clearfield“-Sorten wird hier für 2011 bzw.<br />
2012 gerechnet. Diese Sorten sind dann auch in Deutschland vertriebsfähig.<br />
Ein Vorteil des Clearfield Systems liegt in der Wirkung von Imazamox gegen<br />
Kreuzblütler. Kreuzblütler sind im Raps, der ebenfalls ein Kreuzblütler ist nicht<br />
einfach zu bekämpfen. Clearfield bietet eine Möglichkeit auf den unliebsamen<br />
Wirkstoff Clomazone zu verzichten.<br />
Der Nachteil liegt darin, dass Clearfield Raps bzw. Clearfield Ausfallraps in anderen<br />
Kulturen nicht mehr sicher mit sogenannten ALS-Hemmern zu bekämpfen ist. Hierzu<br />
gehören Sulfonylharnstoffe wie z.B. Pointer, Concert, Atlantis, Cato, Debut und auch<br />
die sog. Triazolpyrimidine, zu denen Präparate wie Broadway, Primus oder Tacco<br />
zählen.<br />
Ein Hauptproblem ist darin zu sehen, dass eine ungewollte Verbreitung von Raps<br />
und damit auch von Clearfield-Raps auf Nachbarflächen nicht zu verhindern ist.<br />
So ist die Freude über die Möglichkeit der Bekämpfung von Barbarakraut im Raps<br />
dadurch getrübt, dass Auffallraps in Zuckerrüben nicht mehr mit dem Präparat Debut<br />
bekämpft werden kann bzw. im Getreide ein zusätzlicher Einsatz von Wuchsstoffen<br />
erforderlich wird. Da Rapssamen etwa 10 Jahre im Boden verbleibt und auch immer<br />
neue Samen hervorbringt, geht es beim Einsatz des ‚Clearfield-Systems’ um eine<br />
Entscheidung mit langfristigen Auswirkungen, die alle Pflanzenbauer angeht.<br />
(G. Klingenhagen)
2.2.4 Mais<br />
- 36 -<br />
Bekämpfung von Blattkrankheiten und physiologische Effekte durch Fungizide<br />
im Mais<br />
In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> werden über 250.000 ha Mais angebaut mit dem<br />
Anbauschwerpunkt im Münsterland. Bis dato beschränkt sich der Pflanzenschutz auf<br />
eine Kontrolle der Unkräuter. Im warmen feuchten Jahr 2002 trat erstmals<br />
Helminthosporium turcicum (Ht) mit stärkerem Befall im Mais auf. Bedingt durch die<br />
extrem trockene Witterung im Sommer 2003 wurde dann kaum noch Befall in den<br />
Folgejahren beobachtet. Im Jahr 2007 konnten dann wieder vermehrt Pilzkrankheiten<br />
beobachtet werden.<br />
Blattkrankheiten Mais - Helminthosporium Arten<br />
J<br />
H. turcicum H. maydis<br />
H. turcicum H. carbonum<br />
Neben H. turcicum traten in den Folgejahren weitere Helminthosporiumarten,<br />
Puccinia sorghi (Maisrost) und vermehrt in 2008 auch Kabatiella zeae auf. Mit<br />
relevanter Befallsstärke sind H. turcicum und Kabatiella zeae die wichtigsten<br />
Krankheiten. Ganz typisch tritt Kabatiella immer nur als Spot auf, wohin gegen<br />
H. turcicum mit flächendeckendem Befall auftreten kann.<br />
Die Blattfleckenkrankheiten überwintern vornehmlich auf befallenem Maisstroh, als<br />
Mycel und als Konidien auf der Bodenoberfläche. Bei feucht warmer Witterung<br />
werden zuerst über Regenspritzer nahegelegene Maisblätter infiziert. Danach kann<br />
eine weite Verbreitung über Konidiensporen erfolgen. Je früher in der Vegetation<br />
eine Befallsausbreitung stattfindet, umso höher sind die Ertragsverluste. In
- 37 -<br />
Praxisschlägen konnte in 2007 früher, starker Befall mit komplettem Blattverlust drei<br />
Wochen vor der normalen Abreife beobachtet werden. Dänische Kollegen berichten<br />
von 40 % Mehrerträgen mit Fungizidbehandlungen bei frühem, starkem Befall.<br />
Starkbefall tritt in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> aber nur selten auf, häufig ist eine<br />
Befallsausbreitung erst um Mitte September zu beobachten. Die Witterung bis zur<br />
Blüte hat hohen Einfluss auf das Erstauftreten. In Jahren mit sehr geringen<br />
Niederschlägen im Mai/Juni vertrocknet der Pilz auf dem alten Maisstroh. Günstig für<br />
den Pilz sind immer Jahre mit ausreichenden Niederschlägen im Vorsommer und<br />
mindestens langen Tauphasen ab Mitte Juli bei Temperaturen > 20°C.<br />
Blattfleckenkrankheiten im Mais<br />
• Alle Helminthosporiumarten haben den gleichen Infektionsweg<br />
kein samenbürtiger Pilz - überwintert als Mycel auf Pflanzenmaterial (Maisstroh)<br />
oder als Konidien auf dem Boden<br />
• Ab 18 °C erhöhte Sporenproduktion auf dem Stroh<br />
Niederschläge bis zur Blüte haben hohen Einfluss auf Befallsausbreitung<br />
(Reifung der Sporen)<br />
Sporenkeimung und Infizierung nur bei hoher Luftfeuchte oder Blattnässe<br />
> 8 Stunden<br />
häufig tritt an Waldrändern und Grabenkanten Erstbefall auf - höhere Feuchte<br />
• Konidiensporenflug über weite Strecken möglich (Erstbefall),<br />
danach Infizierung aus neuen Symptomen auf der Fläche<br />
• Inkubationszeit beträgt 10 bis 14 Tagen ca. 120 °C-Tage<br />
• Kabatiella zeae tritt zuerst auf Einzelpflanzen auf - samenbürtig?<br />
hat höhere Temperaturansprüche > 25 °C<br />
• Ertragsverluste durch Zerstörung der Blattfläche, verminderte Assimilation,<br />
dadurch geringeres TKG, schlechte Wasserabgabe aus den Körnern dadurch<br />
höhere Feuchte<br />
Befalls reduzierend wirken vor allem Maßnahmen zur Förderung der Strohrotte<br />
(Maisstroh häckseln, Schlegeln der Stoppel, sauberes Einarbeiten am besten<br />
Einpflügen der Ernterückstände). Aufgrund der Windverbreitung müssten diese<br />
Maßnahmen möglichst flächendeckend angewendet werden. Wenn Mais nach Mais<br />
angebaut wird, dann wirklich nur mit sauberer Pflugfurche, ansonsten werden von<br />
diesen Flächen großräumig Nachbarflächen verseucht. Letztendlich sollten<br />
Sortenunterschiede genutzt werden, wobei grundsätzlich früh reifende Sorten<br />
empfindlicher sind als spät reifende. Leider sind viele als gesund eingestufte Sorten<br />
über die Jahre nicht sicher tolerant. Erschwerend kommt hinzu, dass viele der besten<br />
Sorten wie z.B. Ricardinio stärker anfällig sind.<br />
Erste Fungizidversuche ab 2007<br />
Die Fungizidversuche im Mais werden als randomisierte Blockanlage mit vier<br />
Wiederholungen angelegt. Jede Parzelle ist drei Meter breit (4 Reihen mit 75 cm<br />
Reihenabstand) und neun Meter lang. Die Applikation der Versuchsprodukte erfolgt<br />
mit 300 l/ha. Zum Schosstermin mit den üblichen Parzellenspritzen. Für die<br />
Behandlungen zur Blüte mit Pflanzenbeständen über 2 m Wuchshöhe wird eine<br />
angetriebene Kleinraupe mit entsprechend Spritztechnik genutzt. Damit wird eine<br />
Gestängeführung 50 cm über den Pflanzenbestand bei konstanter
- 38 -<br />
Fahrgeschwindigkeit sichergestellt. Die Ertragsfeststellung erfolgt immer durch<br />
Drusch der beiden Mittelreihen mit einem Parzellenmähdrescher.<br />
H. Hanhart<br />
Im Jahr 2007 haben wir im Auftrag der BASF an zwei Standorten erste Tastversuche<br />
angelegt. Hohe Niederschläge in der zweiten Maihälfte nach Trockenheit und immer<br />
wiederkehrende Regenperioden im Juni, Juli und August gepaart mit hohen<br />
Temperaturen (feucht warm in der ersten Augusthälfte) begünstigten die<br />
Infektionsmöglichkeiten für H. turcicum. Schlagspezifisch, in Abhängigkeit von<br />
vorhandenen Inokulumquellen, konnte in Praxisschlägen zum Teil erheblicher Befall<br />
beobachtet werden. In den beiden Versuchsflächen trat der Befall extrem<br />
unterschiedlich auf. Am Standort in COE mit nur sehr geringem, am Standort WAF<br />
mit erheblichem Befall. Erste Ht-Symptome konnten am Standort WAF schon Anfang<br />
August beobachtet werden. Bis kurz vor der Ernte (Anfang Oktober) entwickelte sich<br />
ein Endbefall von 43 %. Die Anwendung zur Blüte mit 1,5 l/ha Petengo Plus<br />
reduzierte den Befall um 33 %. Bei einem Ertrag von 111 dt/ha in der Kontrolle<br />
wurden Mehrerträge bis 9,9 dt/ha erreicht. Am Standort COE trat mit 1,4 % Ht zur<br />
Ernte kaum Befall auf. Trotzdem wurde bei einem Ertrag in der Kontrolle von 94 dt/ha<br />
Mehrerträge bis 13 dt/ha mit dem Einsatz von Retengo erreicht. Spätestens hier wird<br />
deutlich, dass neben einer fungiziden Leistung auch physiologische Effekte Einfluss<br />
auf die Ertragsleistung nehmen.<br />
In einem Versuch im Jahr 2008 trat mäßiger Befall mit Kabatiella zeae und<br />
H. turcicum auf. Hier zeigen die Strobilurin-Azolkombinationen hohe Wirkungsgrade<br />
bis an 80 % gegen Kabatiella und 30-45 % gegen Helminthosporium. Aus<br />
gestaffelten Behandlungsterminen kann sehr deutlich die Wirksamkeit auf<br />
Helminthosporiumarten abgeleitet werden. Gute Wirkungsgrade sind dann möglich<br />
wenn nahe am Auftreten der Krankheit behandelt wird. Dementsprechend bringt die<br />
Behandlung zur Blüte die höchsten Wirkungsgrade. Spätbefall (wenig<br />
ertragswirksam) wird aber kaum noch erfasst.
Versuchsausweitung ab 2009<br />
- 39 -<br />
Angeschoben aus den Erfahrungen der Vorjahre haben wir in den Jahren 2009 und<br />
2010 das Versuchsprogramm erheblich ausgeweitet. Neben Auftragsversuchen<br />
haben wir eigene Versuche - sogenannte Demonstrations- und Informationsversuche<br />
(D&I) - in 2009 auf zwei in 2010 auf vier unterschiedlichen Standorten in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> durchgeführt. In der Regel wurden H. turcicum anfällige Sorten angebaut.<br />
Die BASF erwartet für Retengo Plus (Opera) eine Zulassung bis 2012. Neben der<br />
fungiziden Wirkung kommt dem Thema physiologische Leistung eine hohe<br />
Bedeutung zu. Dementsprechend wurde in den Versuchen schwerpunktmäßig die<br />
Leistung von Retengo Plus im Vergleich zu weiteren Strobilurin-Azolkombinationen<br />
geprüft. Mit unterschiedlichen Behandlungsterminen bei Wuchshöhen von 50 cm,<br />
120 cm und zur Blüte wurde auch die Frage nach optimalen Terminen untersucht.<br />
Bei nur geringem Auftreten von Krankheiten in 2009 und 2010 konnten keine<br />
Mehrerträge aus der fungiziden Leistung erwartet werden.<br />
Ertragseffekte in Abhängigkeit von der Witterung<br />
Temperatur 30 °C<br />
Durchschnitt/<br />
Woche<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Wetter 2009<br />
Flughafen Münster-Osnabrück<br />
(schematische Darstellung)<br />
Sporen<br />
vertrocknen<br />
im Mai<br />
Fahnenschieben<br />
Blüte<br />
nur Physiologie<br />
10 – 12 dt/ha Mehrertrag<br />
schnelle Abreife<br />
der Blätter und<br />
Kolben<br />
100<br />
Niederschlag<br />
mm/Woche 90<br />
0<br />
0<br />
Wochen ab 1<br />
1. April<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />
April Mai Juni Juli August September Oktober<br />
* Mittel der Tagesdurchschnittstemperaturen; 13 J. Mittel = Mittelwert 1995 bis 2008 LWK NRW, Ref. 31.6, Erhardt<br />
Trockene und sonnige Witterung im August und September 2009 führten zu einer<br />
schnellen Abreife des Maises, so dass schon um Mitte September die Druschreife<br />
erreicht wurde. Auf den ersten Blick zeigten die behandelten Varianten kaum<br />
Unterschiede. Mit der Abschlussbonitur wurde aber doch ein um 5 bis 12 %<br />
verbessertes Greening festgestellt. Die Blütenbehandlung erreichte die höchsten<br />
Mehrerträge, in Einzelversuchen bis über 15 dt/ha. Auch frühe Behandlungen in der<br />
Schossphase führten zu Mehrerträgen.<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
H. Hanhart
Temperatur 30 °C<br />
Durchschnitt/<br />
Woche<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
- 40 -<br />
Ertragseffekte in Abhängigkeit von der Witterung<br />
Wetter 2010<br />
Flughafen Münster-Osnabrück<br />
(schematische Darstellung)<br />
zu trocken u. kalt<br />
für Sporenkeimung<br />
0<br />
Wochen ab<br />
1<br />
1. April<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />
0<br />
April Mai Juni Juli August September Oktober<br />
Gegenteilig reifte der Mais im Jahr 2010 nur sehr langsam und deutlich später ab,<br />
bedingt durch hohe Niederschlägen im August nach sehr trockenen Bedingungen im<br />
Juni/Juli. Auf guten Standorten blieb der Blattapparat über die Kolbenreife hinaus<br />
grün. Unter diesen Bedingungen führten die Fungizidbehandlungen kaum zu<br />
Mehrerträgen. Auf einem sandigen Standort mit besserer Blattabreife wurden noch<br />
Mehrerträge bis an 5 dt/ha gedroschen, wohin gegen auf einem guten Standort mit<br />
65 Bodenpunkten sogar Mindererträge auftraten.<br />
Ertragseinfluss von Retengo Plus über die Jahre<br />
keine Krankheiten<br />
keine Physiologie<br />
kaum Mehrerträge<br />
verhaltene Abreife,<br />
Blätter bleiben grün<br />
Niederschlag 120<br />
mm/Woche 110<br />
* Mittel der Tagesdurchschnittstemperaturen; 14 J. Mittel = Mittelwert 1995 bis 2009 LWK NRW, Ref. 31.6, Erhardt<br />
Variante 2007 2008 2009 2010 Ø<br />
Kontrolle n = 2 n = 1 n = 5 n = 6 107 dt/ha<br />
103 dt/ha 125 dt/ha 96 dt/ha 105 dt/ha<br />
Retengo<br />
50 cm<br />
- - 10,5 3,1 6,8<br />
Retengo<br />
120 cm<br />
11,5 4,8 9,4 2,1 6,9<br />
Retengo<br />
Blüte<br />
7,5 4,4 14,1 0,2 6,5<br />
Im Jahr 2010 begünstigte die Witterung die Infektion und die Ausbreitung von<br />
Fusarium im Kolben. Mit DON-Werten von 0,6 bis 7,5 mg/kg wurde in den vier<br />
Versuchen ein relativ hoher Toxingehalt gemessen. Erstaunlich reduzierte die<br />
Behandlung bei 120 cm Wuchshöhe (deutlich vor der Kolbenausbildung) die DON-<br />
Werte im Kolben in allen vier Versuchen um 50 %. Die Blütenbehandlung blieb ohne<br />
Einfluss, hier wurden identische Werte wie in der Kontrolle gemessen.<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
H. Hanhart
Zusammenfassung<br />
- 41 -<br />
Das Thema Maiskrankheiten wird in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> an Bedeutung zunehmen.<br />
Die <strong>Landwirtschaftskammer</strong> wird diesen Themenkomplex weiterhin mit einem<br />
intensiveren Versuchsprogramm begleiten. Mittlerweile werden auch Versuche mit<br />
Fungiziden im Siolmais durchgeführt. Auch hier ist das Thema „physiologisch<br />
bedingte Mehrerträge“ wichtig.<br />
Ausblick<br />
• Blattfleckenkomplex im Mais wird aktuell bleiben – Jahreseffekte<br />
Hauptkrankheiten sind Helminthosporiumarten (turcicum)<br />
• HAT wird bis FAO 250 nicht sicher über Sortenresistenz gelöst<br />
- inVersuchen ist immer wieder eine wechselnde Anfälligkeit zu beoachten<br />
• Temperatur ist nicht begrenzender Faktor, die Feuchte im Mai und Juli/August<br />
bestimmt das Infektionsgeschehen<br />
- Ertragseffekte sind umso höher, je früher Befall auftritt<br />
- feuchte/kühle Regionen mit frühen Sorten dürften stärker betroffen sein<br />
- Behandlungen zur Blüte sind erforderlich<br />
• Physiologische Leistung der Strobis ist in KM und SM bewiesen<br />
- abhängig von der Witterung in der generativen Phase (Kolben-/Blattabreife)<br />
- trockene, sonnige Witterung zur Abreife fördert Effekte<br />
- ev. kontinentale Regionen mit höheren Mehrerträgen (Einfluss von FAO?)<br />
- Behandlungen vor der Blüte bringen gute Effekte<br />
- Behandlungen zur Blüte sind gegen Krankheiten wirkungssicherer<br />
• Zulassung wird in 2012 für Retengo Plus erwartet<br />
Keine Anwendung vor der Zulassung !<br />
• Wir bleiben am Ball: mit Versuchen weitere Erfahrungen sammeln<br />
Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau - Mais<br />
(H. Hanhart)<br />
Der Vergleich verschiedener, breit wirksamer Herbizidkombinationen wurde an den<br />
Standorten in den Kreisen Warendorf, Borken, Steinfurt und Coesfeld durchgeführt.<br />
Es handelte sich um leichtere Standorte mit zum Teil starkem Hirsedruck.<br />
Borstenhirse trat in Warendorf und auf den zwei Standorten in Steinfurt auf. Die<br />
insgesamt beste Wirkung wurde mit einer Kombination aus Calaris + Dual Gold +<br />
Certol B + Milagro forte erzielt (Var. 9). Im Vergleich der Varianten die ohne Milagro<br />
forte auskommen mussten zeigten die „Clio Parzellen“ (Var. 2 und 3) die beste<br />
Leistung gegen Borstenhirse. Es viel auf, dass bei Spectrum Plus (Fertigformulierung<br />
aus Spectrum + Stomp Aqua) die Bodenwirkung gegenüber dem reinen Spectrum<br />
(im Clio Super enthalten) stärker war.<br />
In der Variante 12 wurde im Vergleich zur Variante 5 das Certrol B durch Xinca<br />
ersetzt. Xinca konnte aber nicht überzeugen. Angekündigt als „sanftes“ Certrol B<br />
waren die Ätzschäden in der Xinca Variante am stärksten ohne Vorteile in der<br />
Wirkung zu zeigen. Hühnerhirse, die an drei Standorten auftrat, war mit allen
- 42 -<br />
Kombinationen recht ordentlich bekämpft. Unter den Bedingungen des Jahres 2010<br />
war mit einer Einfachbehandlung nicht viel mehr zu erreichen. Die Wirkung gegen<br />
Faden-Fingerhirse war am Standort Borken zu bonitieren. Hier zeigten die „Clio-<br />
Varianten“ (Nr. 2 und 3) die beste Wirksamkeit. Kamille, in Steinfurt vertreten wurde<br />
allgemein ausreichend bekämpft, nur in der Variante 3 machte sich das Fehlen von<br />
TBZ stärker bemerkbar. Wenn der Clio Top Pack (Var. 2) Schwächen zeigt, dann<br />
gegen Unkräuter. So blieb die Wirkung gegen Windenknöterich am Standort<br />
Coesfeld hinten den anderen Varianten zurück.<br />
Zu Schäden durch die Behandlungen kam es kaum. Neben den deutlichen<br />
Ätzschäden in der „Xinca-Variante“ konnten stärkere Auffälligkeiten nur am Standort<br />
Warendorf durch die Anwendung von Arrat + Dash bzw. Arrat + Dash + Opera<br />
beobachtet werden. Hier kam es zu typischen „Dicamba-Schäden“, die durch den<br />
Zusatz von Opera deutlich verstärkt waren. Die Varianten 1, 5, 10 und 11 sind an<br />
allen Standorten beerntet worden. Die Ertragsunterschiede zur unbehandelten<br />
Kontrolle waren wie gewohnt gewaltig. Zwischen den Behandlungen gab es aber<br />
keine signifikanten Ertragsunterschiede.<br />
Es zeigte sich, dass gegen Fingerhirsen Clio-Kombinationen die größte<br />
Wirkungssicherheit mitbringen, das Borstenhirse unter den Bedingungen des Jahres<br />
2010 am besten mit einem Gräserpräparat (hier Milagro forte) bekämpft wurde und<br />
die Produkte in Ihrer Wirkung gegen Hühnerhirse ein ähnliches Endergebnis erzielt<br />
haben.<br />
In einem zweiten Versuchsvorhaben ging es darum zu klären, in wie weit Laudis zur<br />
Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz geeignet ist. Der Versuch wurde an den<br />
Standorten Coesfeld und Altenberge angelegt. In beiden Fällen handelte es sich um<br />
Flächen, auf denen schwer zu bekämpfender Ackerfuchsschwanz zu Haus ist.<br />
Nach der Anwendung von 2,0 l/ha Laudis + 0,2 l/ha Certrol B am 21.05. kam es zu<br />
einer starken Weißfärbung der Ackerfuchsschwanzpflanzen. Letztlich absterben<br />
taten aber nur wenige Pflanzen. Die Wirkung konnte durch Zugabe von<br />
Bodenherbiziden deutlich verbessert werden. Bester Mischungspartner an dieser<br />
Stelle war Gardo Gold. Letztlich war aber auch die Wirkung dieser Kombination nicht<br />
ausreichend. Eine hundertprozentige Bekämpfung gelang ohnehin nur am Standort<br />
in Coesfeld und hier nur nach Einsatz von 1,25 l/ha Maister bzw. 1,0 l/ha Motivell,<br />
jeweils in Mischung mit 0,2 l/ha Certrol B.
D & I Mais 2010 - Produktvergleich<br />
EC 14 EC 16-18 Wirkungungsgrad (%)<br />
Schäden (%)<br />
Ertrag<br />
WAF 25.05.2010 16.06.2010<br />
BOR 27.05.2010 01.07.2010<br />
ST 1 04.06.2010 23.06.2010<br />
ST 2 01.06.2010 23.06.2010<br />
COE 1 28.05.2010 01.07.2010<br />
COE 2 06.06.2010 03.07.2010 dt/ha<br />
Windenknöterich COE 1<br />
Borstenhirse Hühnerhirse<br />
WAF<br />
BOR<br />
ST 1<br />
ST 2<br />
COE 2<br />
Ø<br />
COE 2<br />
ST 1 ST 2<br />
WAF<br />
Kamille ST 1<br />
Fingerhirse BOR<br />
Ø<br />
COE 2<br />
COE 1<br />
BOR<br />
WAF ST 1 ST 2 Ø<br />
1 Kontrolle (% Deckungsgrad)<br />
22 7 2 10 2 40 12 18 5 4 24 0 0 0 0 0 45<br />
60 78 98 79 82 86 95 88 91 93 73 0 0 0 2 1<br />
Clio Super 1,25 +<br />
Zeagran Ultimate 1,25<br />
2<br />
77 96 100 91 99 83 95 92 100 68 98 0 0 10 2 3<br />
Clio Star 1,0 +<br />
Spectrum Plus 2,5 + Certrol B 0,3<br />
3<br />
- 43 -<br />
68 44 75 62 99 89 87 92 77 98 100 0 0 2 1 1<br />
Laudis 1,6 +<br />
Spectrum Plus 2,5 + Certrol B 0,3<br />
4<br />
62 70 88 73 97 85 87 90 77 99 99 0 0 0 2 1 76<br />
Laudis 1,6 +<br />
Dual Gold 1,0 + Certrol B 0,3<br />
5<br />
65 71 93 76 98 75 91 88 72 99 100 0 0 3 3 2<br />
Laudis 1,6 +<br />
Gardo Gold 2,5 + Certrol B 0,3<br />
6<br />
60 69 88 72 92 72 84 83 58 100 100 0 0 8 3 3<br />
Laudis 1,6 +<br />
Successor T 2,5 + Certrol B 0,3<br />
7<br />
20 6 54 27 99 81 86 89 57 97 99 0 0 0 3 1<br />
Calaris 1,25 +<br />
Dual Gold 1,0 + Certrol B 0,3<br />
8<br />
84 99 100 94 100 79 88 89 55 96 99 0 0 1 2 1<br />
Calaris 1,25 +<br />
Dual Gold 1,0 +<br />
Certrol B 0,3 + Milagro forte 0,6<br />
9<br />
62 76 90 76 96 87 83 89 68 98 98 7 0 1 1 2 75<br />
Arrat 200 g +<br />
Dash 1,0<br />
Laudis 1,6 +<br />
Dual Gold 1,0 + Certrol B 0,3<br />
10<br />
60 59 97 72 99 85 92 92 73 93 100 13 0 1 1 4 72<br />
Arrat 200 g +<br />
Dash 1,0 +<br />
Opera 1,5 l<br />
Laudis 1,6 +<br />
Dual Gold 1,0 + Certrol B 0,3<br />
11<br />
47 60 84 64 100 84 91 92 83 99 99 0 7 10 9 7<br />
Laudis 1,6 +<br />
Dual Gold 1,0 + Xinca 0,3<br />
12
- 44 -<br />
Mais, Laudis gegen Ackerfuchsschwanz 2010, COE<br />
Behandlung am 21.05. in EC 15 (AFU)<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Gardo Gold 3,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Terano 1,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Sp. 1,0 + St. 2,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Successor T 3,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Maister F. 1,25<br />
Certrol B 0,2 + Maister F. 1,25<br />
Certrol B 0,2 + Cato 40 g + FHS<br />
Certrol B 0,2 + Motivel 1,0<br />
Mais, Laudis gegen Ackerfuchsschw. 2010, Altenberge<br />
Behandlung am 04.06. in EC 13 (AFU)<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Gardo Gold 3,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Terano 1,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Sp. 1,0 + St. 2,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Successor T 3,0<br />
Certrol B 0,2 + Laudis 2,0 + Gardobuc 1,0<br />
Certrol B 0,2 + Gardobuc 1,0 + Maister F. 1,0<br />
Certrol B 0,2 + Maister F. 1,25<br />
Ackerfuchsschw. 300 Ähren m²<br />
0 20 40 60 80 100<br />
% Wirkung<br />
Ackerfuchsschw. 6 % DG<br />
0 20 40 60 80 100<br />
% Wirkung<br />
(G. Klingenhagen)
Mais – es ist nicht immer die Fritfliege<br />
- 45 -<br />
Ende Mai 2010 wurden kümmernde Maispflanzen beobachtet. Vielfach handelte es<br />
sich dabei um Schäden durch die Larven des Maiszünslers, einem Schmetterling<br />
oder auch vereinzelt um Fritfliegenbefall. Auf einigen geschädigten Flächen konnten<br />
aber trotz starker Wuchsdepressionen der Pflanzen keine Larven isoliert werden.<br />
Weitere Untersuchungen ergaben, dass der Schaden von Stock- und Stengelälchen<br />
(Ditylenchus dipsaci) ausgelöst wurde. Dabei handelt es sich einen heimischen<br />
Nematoden, der bisher, in den Befallsregionen, vor allem im Zuckerrüben- und<br />
Zwiebelanbau starke Schäden verursacht. Die Tiere sind polyphag und damit auf<br />
keine spezielle Pflanzenfamilie bei ihrer Nahrungssuche festgelegt. Schäden treten<br />
weltweit an über 500 Pflanzenarten auf. Stock- und Stengelälchen lieben ein<br />
feuchtes und kühles Bodenmilieu, wie es in diesem Mai nach der Maissaat vorlag<br />
und damit den sehr frühen Befall mit starker Schadausprägung an den jungen<br />
Maispflanzen ermöglichte. Je nach Befallsstärke (über 500 Nematoden in 10 Gramm<br />
Pflanzengewebe) führte der Befall auf der untersuchten Maisfläche bis zum<br />
Absterben der Jungpflanzen.<br />
Ab Ende Juli bis in den September hinein herrschten erneut optimale Bedingungen<br />
für die Nematoden. Sie führten zur erneuten Massenvermehrung. Pflanzen, die den<br />
Frühbefall überlebt haben, zeigen jetzt durch die anhaltende Saugtätigkeit der<br />
Nematoden Kümmerwuchs. Die zerstörten Kronenwurzeln geben keinen Halt mehr,<br />
dadurch tritt Peitschenwuchs und Lager auf. Später zerfasert und zerfällt der ganze<br />
Maisstängel. Mais ist eine bekannt Wirtspflanze dieser Nematoden, jedoch wurden<br />
bisher in den Befallsregionen noch nie direkte (sichtbare) Schäden beobachtet.<br />
Chemische Bekämpfungsmaßnahmen sind auf Grund fehlender bzw. nicht<br />
zugelassener Wirkstoffe nicht möglich. Eine vorbeugende Handlungsmöglichkeit zur<br />
Verlustminderung scheint es, ähnlich wie bei Zuckerrüben, über die Sorte zu geben.<br />
Versuche wie sie von 1968-1970 in dem damaligen Befallsgebiet in der Region<br />
Gießen durchgeführt wurden, scheinen dies zu belegen. Auch die Fruchtfolge bietet<br />
nur wenige Handlungsspielräume. Allerdings wurden bisher beim Anbau von Weizen<br />
und Gerste im Gegensatz zu Hafer und Roggen noch keine Schäden festgestellt.<br />
Weiterhin ist eine gezielte Unkrautbekämpfung zur Beseitigung weiterer<br />
Vermehrungs- und Wirtspflanzen unumgänglich. Da der Nematode aber in einer Art<br />
Trockenstarre auch ohne Wirtspflanze Jahre hinaus im Boden überleben kann, ist die<br />
latente Befallsgefahr auf einer belasteten Fläche immer gegeben. Ob ein Befall<br />
letztlich Schäden auslöst hängt jedoch stark von der jeweiligen Jahreswitterung ab.<br />
Kümmerwuchs und Verdrehungen der jungen Maispflanze im Frühjahr nach der Saat
- 46 -<br />
Der Verlust der Kronwurzeln führt zum Lager der Maispflanze im Herbst.<br />
Teilweise stirbt schon vor der Ernte die ganze Pflanze ab und es kommt zum Totalverlust.<br />
(C. Heinrichs)<br />
2.2.5 Zuckerrüben<br />
Vor dem Rückblick auf das Rübenjahr 2010 sollte nochmals kurz auf die<br />
Rübenkampagne 2009 geschaut werden. Mit bisher kaum für möglich gehaltenen<br />
Spitzenerträgen wurden in allen Regionen von <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> neue Maßstäbe<br />
gesetzt. Mit 73,42 t/ha wurde der bisher höchste Rübenertrag erzielt. Auch der<br />
Zuckergehalt mit 17,94 % wurde bisher noch nie im Durchschnitt einer Kampagne<br />
erreicht. Damit sprengte natürlich auch der Zuckerertrag mit 13,2 t/ha den bisherigen<br />
Rekord von 11,4 t/ha.<br />
Das abgelaufene Rübenjahr 2010 zeichnete sich durch zwei ausgeprägte Winter<br />
aus. Zum einen ging es dabei um die Monate Januar/Februar, die bei der<br />
Temperatur um bis zu - 3,5 °C vom langjährigen Mittel abwichen und zum anderen<br />
um November/Dezember mit Abweichungen von bis zu - 4,9 °C.<br />
Trotz des lang anhaltenden Winters schufen überdurchschnittliche Temperaturen im<br />
März mit ausgeglichenen Niederschlägen frühzeitig gute Aussaatbedingungen. Die<br />
Saat konnte daher in der 1. und 2. Aprilwoche zügig durchgeführt werden. Trotz der<br />
nachfolgenden Trockenheit liefen die Rüben (bis auf sehr flach abgelegtes Saatgut)<br />
weitgehend ohne größere Probleme auf. Neusaaten gab es nur auf wenigen<br />
Flächen, die nach lokalem Platzregen verschlämmt waren. Die Herbizidmaßnahmen<br />
konnten trotz niedriger Temperaturen zeitgerecht im Keimblatt der Unkräuter<br />
durchgeführt werden und zeigten sehr gute Wirkungsgrade. Der Grundstein für eine<br />
gute Rübenernte wurde damit gelegt, muss sich aber, nicht zuletzt über eine<br />
passende Witterung in der Hauptwachstumsphase, festigen. Nach der langen<br />
trockenen Phase im April kam es Anfang Mai zu ergiebigen Niederschlägen. Mit den<br />
Niederschlägen sanken auch die Temperaturen stark ab und die Rüben entwickelten<br />
sich nur sehr langsam. Das bedeutete eine verspätete Bodenabdeckung durch das<br />
Rübenblatt und machte damit auf Schlägen mit Problemunkräutern wie Raps, Melde<br />
und Hundspetersilie bei den Herbiziden höhere Versiegelungsmengen notwendig.<br />
Das verhaltene Rübenwachstum führte dazu, dass selbst in der ersten Juniwoche<br />
noch nicht auf allen Schlägen die Reihen geschlossen waren. Die bisher positiven<br />
Ertragserwartungen erhalten damit einen ersten großen Dämpfer.
- 47 -<br />
Im Juni entwickelten sich die Rüben anfangs sehr gut, doch schon bald wurde diese<br />
optimale Wachstumsphase durch zunehmende Trockenheit, mit extremer Hitze,<br />
abgebremst. Die Rüben litten bis in den Juli hinein unter der Hitze und zeigten kaum<br />
Wachstumsfortschritte. Zudem verursachten an den Blättern Gammaeulen-Raupen<br />
teilweise starke Fraßschäden. Vor allem gegen Ende ihrer Entwicklung ist jede<br />
Raupe in der Lage täglich bis zu 10 cm 2 Blattfläche zu vernichten. Selbst ein Einsatz<br />
von Insektiziden, der im Jugendstadium der Raupe erfolgen muss, kann den<br />
möglichen Schaden nur abmildern. Eine Bekämpfung erreicht maximal nur ca. 70 %<br />
der Raupen. Mit zunehmender Trockenheit nahm auch die Verfügbarkeit von Bor im<br />
Boden deutlich ab. Erwartungsgemäß zeigte sich bereit im Juli, vor allem im<br />
Regenschattengebiet der Eifel, die von Bormangel ausgelöste Herz- und<br />
Trockenfäule im Kopfbereich der Rüben.<br />
Die Trockenheit und Hitze brachte aber nicht nur Nachteile. So fand das<br />
Rübenkopfälchen kaum Entwicklungsmöglichkeiten und spielte auf Befallsstandorten<br />
daher keine Rolle. Auch Blattkrankheiten konnten sich auf dem kleinen, meist<br />
trockenen Blattapparat nicht entwickeln. Eine Fungizidmaßnahme wurde daher meist<br />
frühestens in der ersten Augustwoche notwendig bzw. konnte sogar ganz entfallen.<br />
Eine Ausnahme bildete der Mehltau. Vor allem die nematodentoleranten Sorten sind<br />
gegenüber Mehltau teilweise sehr anfällig und mussten frühzeitig behandelt werden.<br />
Der trockene Frühsommer bremste auch den Rhizoctoniabefall, so dass bei der<br />
Ernte nur vereinzelt faule Rübenkörper zu beobachten waren.<br />
Als “neue“ bisher in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> kaum beobachtete Schaderreger traten im<br />
weiteren Vegetationsverlauf Spinnmilben und Rübenmotte auf. Auch Blattwelke<br />
durch Verticillium sp. war 2010 erneut zu beobachten. Über einen Feldversuch auf<br />
einer Befallsfläche konnte erstmals Ertragsdepressionen ermittelt werden. Konnte<br />
auf Parzellen ohne sichtbaren Befall noch ein bereinigter Zuckerertrag von 11,5 t/ha<br />
aufgebaut werden, sank dieser bei 40 % befallener Pflanzen um fast 20 % auf<br />
9,30 t/ha.<br />
Ende Juli trat erneut ein Witterungswechsel ein. In der kühlen und regenreichen<br />
Augustwitterung baute sich erstmals eine größere Blattmasse auf. Die Bestände<br />
zeigten sich jetzt sehr gesund und vital und der Ertragszuwachs lag deutlich über<br />
dem Durchschnitt der letzten Jahre. Auch die Zuckergehalte, die bei Erntebeginn<br />
noch sehr niedrig lagen (14,5 %), entwickelten sich im Oktober/November noch<br />
deutlich nach oben. Die Ernte 2010 verlief vielfach unter schwierigen Bedingungen<br />
und wurde sogar mehrfach durch Starkniederschläge unterbrochen. Weiterhin<br />
bereitete der endgültige Wintereinbruch im Dezember mit Schnee, Dauerfrost und<br />
Temperaturen von bis zu - 18 °C große Probleme.<br />
Die nachfolgende Meldung soll diese Problematik verdeutlichen:<br />
• Laut übereinstimmenden Meldungen der Wetterdienste ist ab 14./15. Dezember<br />
(51. KW) mit starken Frösten zu rechnen. Diese können Rüben, die in<br />
Feldrandmieten lagern, durchfrieren lassen und spätestens beim Wiederauftauen<br />
erheblich schädigen.<br />
Der Rheinische Rübenbauer-Verband e.V. und Pfeifer & Langen rufen daher<br />
dazu auf, Rübenmieten, die ab Weihnachten noch verladen und in die<br />
Zuckerfabriken geliefert werden, abzudecken. Wir empfehlen, zuletzt<br />
abzuholende bzw. zu liefernde Rüben zuerst zu schützen. Die Mietenabdeckung<br />
ist prinzipiell freiwillig. Der Anspruch für eine Entschädigung aus dem Frostfonds<br />
besteht jedoch nur bei Schäden, die trotz vollständiger Abdeckung der Mieten<br />
entstanden sind (Feststellung bei der Rübenbewertung in den Zuckerfabriken).
- 48 -<br />
Weitere Voraussetzung für einen Anspruch auf Entschädigung ist die Mitteilung<br />
der vollständigen Mietenabdeckung innerhalb von 3 Tagen nach erfolgter<br />
Abdeckung an die zuständige Zuckerfabrik.<br />
Trotz mehrerer negativer Wachstumsphasen während der Vegetation, konnten die<br />
Zuckerrüben einen insgesamt sehr guten Ertrag aufbauen. Zum Schluss der<br />
Kampagne konnte sogar das zweitbeste Ernteergebnis verzeichnet werden. Damit<br />
hat die Zuckerrübe erneut ihre große Ertragstreue bewiesen, die ihr die verdiente<br />
Sonderstellung innerhalb der Ackerkulturen sichert.<br />
(C. Heinrichs)<br />
2.2.6 Körnerleguminosen<br />
Ackerbaulich gesehen hat der Anbau von Körnerleguminosen einen hohen<br />
phytosanitären Stellenwert. Zum einen wird die Infektionszyklus der<br />
Getreidekrankheiten, wie z.B. Septoria tritici und DTR Blattflecken unterbrochen und<br />
zum anderen können Herbizide einer anderen Wirkstoffgruppe als beim Getreide<br />
eingesetzt werden. Die Verbesserung der Bodenstruktur und der sehr gute<br />
Vorfruchtfwert sprechen auch für den Anbau von Futtererbsen und Ackerbohnen.<br />
Leider können diese beiden Früchte mit den anderen Ackerfrüchten in der<br />
Wirtschaftlichkeit im Schnitt der Jahre nicht konkurrieren.<br />
In 2010 konnten aufgrund der Witterung die Körnerleguminosen in günstigen Lagen<br />
erst ab Mitte März gelegt werden. Die schnell ansteigenden Bodentemperaturen und<br />
das im Boden gespeicherte Wasser führten zu einem zügigen Auflaufen beider<br />
Früchte. Auflaufprobleme durch bodenbürtige Pilze traten nicht auf. Es konnte in der<br />
Jugendentwicklung nur vereinzelt Blattrandkäferbefall festgestellt werden, der nicht<br />
bekämpfungswürdig war. Insektizidmaßnahmen in den Ackerbohnen beschränkten<br />
sich in der Hauptsache auf die Kolonien bildende schwarze Bohnenlaus. Wo Befall<br />
auftrat, war eine Randbehandlung zu Beginn der Blüte ausreichend.<br />
In Futtererbsen jedoch wurde ein stärkerer Druck mit Läusen beobachten. Diese<br />
virusübertragenden Schädlinge traten schon kurz vor der Blüte auf. Intensive<br />
Kontrollen waren nötig. In den meisten Fällen reichte eine gezielte<br />
Insektizidmaßnahme aus. Die Kombination der beiden Präparate Pirimor und Karate<br />
Zeon hatten hier die höchste Bekämpfungssicherheit.<br />
Die Trockenheit von Mitte April bis Mitte Juli, unterbrochen von einzelnen kurzen<br />
Regenschauern, ließ nur einen geringen Krankheitsdruck zu. In Ackerbohnen trat nur<br />
auf Einzelpflanzen beschränkt zur Abreife hin die Brennfleckenkrankheit auf.<br />
Futtererbsen wurden bis zur Abreife hin durch keine Krankheiten befallen, da die<br />
Pflanzen nach den Regenschauern immer relativ schnell abtrockneten.<br />
Marienkäfer halten die Läuse in Schach Befall mit virusübertragender Erbsenblattlaus<br />
(E. Winkelheide)
2.2.7 Grünland<br />
- 49 -<br />
Auf vielen Flächen, die in den letzten Jahren weniger intensiv genutzt wurden, ist ein<br />
weiterer Anstieg der Verunkrautung zu beobachten. Die trockene Witterung von April<br />
bis Juli führte dazu, dass die vorhandene Grasnarbe diese Lücken nicht schnell<br />
genug schließen konnte. Zu diesem Zeitpunkt ausgebrachte Übersaaten oder<br />
Nachsaaten taten sich trockenheitsbedingt auch schwierig mit dem Auflaufen.<br />
Wurzelunkräuter, wie z.B. der Ampfer, waren in der Wachstumshemmung jedoch nur<br />
gering betroffen. In vielen Fällen konnte der Ampfer zur Samenbildung gekommen,<br />
bevor eine Grasnutzung erfolgen konnte. Da der Platz- und Nährstoffräuber Ampfer<br />
überhaupt keinen futterbaulichen Wert besitzt, ist es von Nöten diese Pflanze<br />
weiterhin zu bekämpfen. Dieses sollte durch pflegerische Maßnahmen, wie zeitiges<br />
Mähen, angepasste Nutzung, angepasste Düngung, Nachsaaten und durch den<br />
gezielten Herbizideinsatz erfolgen.<br />
Herbizidversuch:<br />
links behandelt, rechts unbehandelt<br />
Ampferausbreitung durch Samen<br />
Regional begrenzt ist es im Jahr 2010 wieder zu Mäuseschäden gekommen. Da die<br />
Mäusedichte im Sommer noch verhalten war, mussten keine Flächen umgebrochen<br />
werden. Zum Herbst und Winter wurden jedoch ansteigende Nagerpopulationen<br />
beobachtet. Für dieses Problem der Mäuseschäden gibt es nach wie vor keine<br />
Lösung. Hier muss durch den Einsatz eines zugelassenen Rodentizides zum frühest<br />
möglichen Termins ausgangs Winter einer weiteren Ausbreitung entgegen gewirkt<br />
werden.<br />
Ausbringung mittels Legeflinte<br />
Mäuserennwege<br />
(E. Winkelheide)
2.3 Obstbau<br />
2.3.1 Kern- und Steinobst<br />
- 50 -<br />
Im Jahr 2010 konnte die Bekämpfung des Schorfs bei Apfel und Birne Dank des<br />
Einsatzes von Prognosemodellen und wirksamen Pflanzenschutzmitteln<br />
zufriedenstellend durchgeführt werden. Auch in diesem Jahr war der echte Mehltau<br />
in den Obstkulturen ein Problem. Auf Grund der Sommerwitterung bauten sich auch<br />
die Populationen an Spinn- und Rostmilben massiv auf. Die Bekämpfung des<br />
Apfelwicklers war in diesem Jahr wieder außerordentlich wichtig, in unbehandelten<br />
Versuchsparzellen des Pflanzenschutzdienstes konnte über 20 % Befall beobachtet<br />
werden.<br />
Dank der Witterung kam es zu keinem nennenswerten Befall mit Feuerbrand in<br />
Erwerbsanlagen. Die Ausnahmegenehmigung, für den Einsatz von<br />
Plantomycinhaltigen Pflanzenschutzmitteln in Einzellagen der westfälischen<br />
Regierungsbezirke, brauchte nicht genutzt zu werden. Auch der<br />
Obstreisermuttergarten blieb 2010 befallsfrei. Wenige Befallsfälle mit Feuerbrand in<br />
Erwerbsanlagen, Begleitgrün und Hausgärten wurden durch Teilrodung und<br />
Rückschnitt beseitigt.<br />
Für die Regulierung der Kirschenfruchtfliege im Süßkirschanbau steht zurzeit nur ein<br />
Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Auf Grund der Wirkungsweise, der<br />
zugelassenen Anwendungshäufigkeit und der einzuhaltenden Wartezeit war eine<br />
zufriedenstellende Bekämpfung nicht in allen Anlagen und Sorten möglich.<br />
In der Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung mussten erfreulicherweise<br />
nur wenige Beanstandungen bearbeitet werden. Der Beratungsaufwand zahlte sich<br />
auch in diesem Bereich aus.<br />
Information und Untersuchungen aus den Bereichen Erwerbsobstbau, Weinbau,<br />
Haus- und Hobbygarten wurden gut nachgefragt. Vielfach wurden die Informationen<br />
und Beratung telefonisch geklärt. In den Erwerbsbereichen erfolgt die<br />
Pflanzenschutzberatung großteils über die Kollegen/innen der Betriebsberatung der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW, die mit dem Pflanzenschutzdienst ständig im Dialog<br />
stehen. Die Diagnose von eingesandtem erkranktem Pflanzenmaterial wurde in den<br />
speziellen Abteilungen des Pflanzenschutzdienstes durchgeführt. Im Fachbereich<br />
Obstbau wurden zu den Untersuchungsergebnissen die schriftlichen Erläuterungen<br />
gegeben. Die meisten Aufträge erfolgen zu Bodenuntersuchungen auf Verticillium<br />
und Nematodenbefall. Besonders Beerenobstbetriebe und Baumschulen erhielten<br />
durch diese Untersuchungen wertvolle Hinweise, um einen möglichen späteren<br />
Befall der Kulturpflanzen zu verhindern.<br />
Informationen aus Warndienstbeobachtungen und Simulationsmodellen konnten den<br />
Beziehern über die Pflanzenschutz-Spezialhinweise (Brief, Fax, E-Mail), den Schorf-<br />
Spezialhinweis, den Informationsdienst Gartenbau (Baumobst, Beerenobst), bei<br />
Feldbegehungen mit den Betriebsberatern, in Abendveranstaltungen, durch<br />
Vorträge, Veröffentlichungen, Rundbriefe, telefonische Information, IP-<br />
Gruppentreffen vor Ort und über Mitteilungen in der Fachpresse vermittelt werden.<br />
Eine größere Bedeutung erlangt auch für den Gartenbau ISIP, die Internetplattform<br />
der Pflanzenschutzdienste.<br />
Im Obstbau konnte in 12. Auflage die umfangreiche Broschüre „Obstbau,<br />
Kulturführung und Pflanzenschutz“ für die Beratungskunden zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
(Dr. A. Engel)
- 51 -<br />
2.3.2 Beerenobst und Weinbau<br />
In der Erdbeerensaison spielten die Fruchtfäulen wieder in den verfrühten Kulturen<br />
eine große Rolle. In diesem Jahr führte die Grauschimmelfäule zu großen Verlusten.<br />
Nur wenn neben chemischen auch andere integrierte Maßnahmen durchgeführt<br />
wurden, konnte die Situation beherrscht werden.<br />
Bei den Strauchbeeren konnten die Schaderreger in den meisten Fällen<br />
zufriedenstellend bekämpft werden.<br />
Im kleinen Weinbaugebiet am Siebengebirge wurden die Wicklerarten intensiv vom<br />
Pflanzenschutzdienst beobachtet und die Betriebe beraten. Entgegen dem Trend in<br />
anderen Weinbaugebieten wurden in diesem Jahr im Siebengebirge großteils<br />
gesunde Trauben gelesen.<br />
(Dr. A. Engel)<br />
2.4 Gemüsebau<br />
Der Witterungsverlauf im Kulturjahr 2010 wich im Temperatur- und<br />
Niederschlagsverlauf, mit regionalen Unterschieden, deutlich von langjährigen<br />
Mittelwerten ab. Der sehr geringe Niederschlag in den Monaten April, Juni und Juli<br />
sowie die mit fast 100 % über dem langjährigen Niederschlagsmittel liegenden<br />
Monate August, November und Dezember spiegeln sich im Auftreten der<br />
Schaderreger genauso wider, wie das im langjährigen Vergleich viel zu kalte<br />
Frühjahr und die im Tagesmittel um ca. 3 °C Monate wärmeren Monate Juli und<br />
September.<br />
So traten im Freiland viele Pilzerkrankungen erst in der zweiten Jahreshälfte auf. Auf<br />
schwereren Böden kam es durch die hohe Bodenfeuchte örtlich verstärkt zu<br />
Ausfällen durch Bakteriosen. Dagegen ließen sich die Kurzkulturen in der ersten<br />
Jahreshälfte, z.B. von Salat, teilweise mit verringertem Fungizideinsatz produzieren.<br />
In vielen Kulturen war durch die hohen Niederschläge im Spätsommer ein starkes<br />
Aufkommen von Bakteriosen zu verzeichnen. Betroffen waren vor allem die Salate.<br />
Da Bekämpfungsmaßnahmen nicht zur Verfügung standen, gab es vielerorts große<br />
Ausfälle. Dramatisch wirkte sich dies bei den Lagerzwiebeln aus. Da ein Befall vor<br />
der Ernte nicht immer zu erkennen war und somit Befallszwiebeln mit ins Lager<br />
gerieten, kam es, auch durch die zusätzliche Ansteckung, teilweise zu größeren<br />
Fäulniseinbrüchen und vorzeitigen Räumung des Lagers. Die Zwiebelschläge, die<br />
einen frühzeitigen Befall erkennen ließen, wurden in der Regel nicht mehr ins<br />
Trockenlager gefahren.<br />
In rheinischen Gemüse-Anbaugebieten spielt örtlich die Stielmuskultur eine größere<br />
Rolle. Da diese Gemüseart im Kulturstammbaum weiterhin nicht dem Spinat oder<br />
den Brassicaarten zugeordnet sondern als Einzelkultur gelistet ist, gibt es<br />
dementsprechend auch wenig Zulassungsausweisungen und somit wenig<br />
Bekämpfungsmöglichkeiten. Vor allem der Weiße Rost (Albuga candida) spielt eine<br />
große Rolle, der - mangels nicht ausreichender Bekämpfungsmöglichkeiten - immer<br />
wieder zu Nichtvermarktbarkeit der Ware führt.
- 52 -<br />
Weißer Rost an Stielmus<br />
Auch beim Auftreten von tierischen Schaderregern gab es, mit regionalen<br />
Unterschieden, Verschiebungen im Befallsauftreten. Der Befallsverlauf der Kleinen<br />
Kohlfliege (Delia radicum) begann mit einer landesweit eher schwachen ersten<br />
Generation. Die Schäden bezogen sich in der Regel auf den Wurzelbefall. Große<br />
Ertragsausfälle aufgrund der ersten Generation wurden nicht festgestellt. Die im<br />
Vergleich zu den Vorjahren später einsetzende zweite Generation zeigte sowohl eine<br />
höhere Eiablagerate als auch deutlich mehr Schadsymptome gegenüber der ersten<br />
Generation, wenn auch auf vergleichbarem Niveau der Vorjahre. Die dritte<br />
Generation der Kleinen Kohlfliege hatte den Beobachtungen des Warndienstes<br />
zufolge in der 34. KW ihren Flughöhepunkt. Hier lagen die Eiablagen deutlich über<br />
dem langjährigen Mittel. Wie auch in vergangenen Jahren üblich, schädigte diese<br />
Generation in höherem Anteil nicht nur im Wurzelbereich, sondern, verstärkt auch<br />
durch eine Eiablage auf den Blättern, in den Blattachseln der Blätter.<br />
Kohlfliegenbefall im Chinakohlblatt<br />
Der Befallsdruck durch Thripse (Thrips sp.) im Freiland in Kohl und Allium-Arten (z.B.<br />
Zwiebeln, Porree, Schnittlauch) bewegte sich im ganzen Land auf niedrigem Niveau.<br />
Nach anfänglich normalem Generationsaufbau brach die Population im Sommer, in<br />
den Perioden mit hohen Niederschlägen (August), fast vollständig zusammen. Örtlich<br />
konnte sogar ein Insektizideinsatz unterbleiben. Beim Porree waren daher<br />
Ertragsausfälle durch Thripssaugschäden sehr selten. Die sich wieder aufbauenden<br />
Thrips-Populationen im trockeneren September ließen sich durch gezielte insektizide<br />
Maßnahmen auf den meisten Flächen ausreichend kontrollieren. Die im Kopfkohl<br />
entstandenen Verkorkungen durch Thripssaugschäden begrenzten sich in der Regel<br />
auf die Deckblätter.
- 53 -<br />
Die Kohlmottenschildlaus (Aleurodes proletella) hatte auch in 2010 eine<br />
herausragende Bedeutung in den Kohlkulturen. Besonders in Betrieben, die verstärkt<br />
satzweisen Anbau auf einer Fläche betreiben, kam es zu Befallsverschleppungen<br />
innerhalb der Sätze. Bei frühzeitigem Einsatz entsprechender Insektizidmaßnahmen<br />
waren die Populationen in der Regel, von einigen Ausnahmen abgesehen,<br />
ausreichend kontrollierbar. Betriebe, die mit der Bekämpfung zu spät eingesetzt<br />
hatten oder deren Präparatewahl der Situation nicht entsprechend war, hatten aber<br />
ebenso Probleme mit der Kontrolle des Schaderregers wie auch Betriebe die in der<br />
Feldhygiene nachlässig waren. Vor allem auch dort, wo nicht konsequent die Quellen<br />
(Erntereste) der Neuinfektion ausgeschaltet wurden, gab es Bekämpfungprobleme.<br />
Entspannung brachte im Kohlanbau die Ausnahmegenehmigung nach § 11<br />
Pflanzenschutzgesetz für das Produkt Movento (Spirotetramat), dessen<br />
vollsystemische Wirkung auch die versteckt sitzenden Individuen und die<br />
Larvenstadien gut erfasste. Irritationen gab es bei einigen Anbauern, weil Movento<br />
die adulten Stadien nicht ausreichend erfasste (Hauptwirkung liegt bei den<br />
Larvenstadien) und weil Behandlungsfehler gemacht wurden. So erfolgte teilweise<br />
vor Movento der Einsatz anderer Insektizide, die zum Saugstopp führten und somit<br />
Movento nicht mehr ausreichend aufgenommen wurde. Gegenüber dem Vorjahr gab<br />
es, hauptsächlich durch den Moventoeinsatz, kaum Fälle, bei denen Kohlsätze durch<br />
Besatz mit Weißer Fliege nicht vermarktungsfähig waren bzw. umgebrochen werden<br />
mussten.<br />
Erstmalig konnte die Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) an mehreren Stellen in<br />
Pheromonfallen nachgewiesen werden. In einem Gemüsegroßmarkt war fast<br />
ganzjährig, je nach Herkunft der dort gehandelten Tomatenfrüchte, der Schädling<br />
präsent. Aber auch in zwei Tomatenbetrieben wurde die Miniermotte gefangen. In<br />
2011 wird daher mit einem noch größeren Auftreten gerechnet.<br />
Tuta absoluta<br />
Örtlich trat verstärkt die Gammaeule auf. Sie verursachte jedoch keine größeren<br />
Schädigungen, da rechtzeitig darauf hingewiesen und frühzeitig Gegenmaßnahmen<br />
eingeleitet wurden. Der seit dem Vorjahr im Möhrenanbau verstärkt aufgetretene<br />
Zahnflügelfalter stellte diesjährig kein Problem dar. Da die Anbauer, bezogen auf<br />
diese Problematik, sensibilisiert waren, wurde verstärkt kontrolliert, verbunden mit<br />
entsprechenden Maßnahmen. Ein größeres Problem stellten nach wie vor die Mäuse<br />
dar. Durch den Wegfall der Zulassung für den breitwürfigen Chlorphacinon-<br />
Feldmausköder ist eine optimale Bekämpfung nicht mehr gegeben. Das Aufstellen<br />
und die Betreuung von Köderstationen bzw. das Auslegen von Zinkphosphid-<br />
Getreide mittels Legeflinte in die Mäuselöcher, ist sehr aufwendig und lässt sich auf
- 54 -<br />
größeren Flächen kaum durchführen. Je nach Parzelle sind Ausfälle bis zu 30 % zu<br />
beklagen.<br />
In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat der Rucola-Anbau stark zugenommen. Die Vermarktung<br />
erfolgt sowohl im Frischmarktbereich als auch für die Convienienceproduktion. Die<br />
Anbauflächen je Betrieb liegen teilweise weit über 50 ha. Nicht zuletzt durch die<br />
Sensibilität des Verbrauchers gegenüber dem Kreuzkraut wird der<br />
Unkrautbekämpfung einen großer Stellenwert zugeordnet. Da der Rucola gegenüber<br />
brassicatoleranten Herbiziden sehr empfindlich ist, kann nur mit stark reduzierten<br />
Aufwandmengen gearbeitet werden, wodurch in der Regel nur eine Minimierung der<br />
Unkrautkonkurrenz möglich ist. Da ausreichend wirksame und verträgliche Herbizide<br />
zurzeit nicht zur Verfügung stehen, bleibt die Kreuzkraut-Problematik somit weiterhin<br />
akut.<br />
2.5 Baumschulen<br />
Krankheiten und Schädlinge in der Baumschule<br />
Kreuzkrautblatt in Rucola<br />
(J. Keßler, F.-P. Schenk)<br />
Die in der Vegetationsperiode 2010 aufgetretenen Schadbilder waren durch die<br />
extremen Witterungsverläufe in den Jahreszeiten stark geprägt. In dem kalten und<br />
langen Winter 2009/10 entstanden teils wieder starke Frostschäden in den<br />
Quartieren. Folgende Kulturen waren besonders betroffen: Prunus laurocerasus,<br />
Platanen (Hochstämme) Rissbildung, Virburnum tinus, Taxus, Photinia, Acuba,<br />
Hedera u.a..<br />
Schäden an Prunus laurocerasus
- 55 -<br />
Durch das verhältnismäßig kühle Frühjahr setzte die Vegetation mit erheblicher<br />
Zeitverzögerung ein. Besonders Pilzkrankheiten traten in diesem Witterungsabschnitt<br />
verstärkt an folgenden Kulturen auf: Echter Mehltau (Erysiphaceae) / Schrotschuss<br />
(Stigmina carpophila) an Kirschlorbeer (P. laurocerasus).<br />
Befall an Acer<br />
Rost (Gymnosporangium) an Crataegus laevigatus und Schorf (Venturia inaequalis)<br />
an Malus und deren Zierformen. Nach dieser kühlen Phase änderte sich das Wetter<br />
Mitte Juni schlagartig und es wurde sehr heiß und trocken mit Spitzentemperaturen<br />
bis 36°C. Dieser Witterungsabschnitt dauerte ca. 4 Wochen. In dieser Zeit<br />
entstanden in vielen Kulturen zum Teil erhebliche Trockenschäden bzw.<br />
Sonnenbrandschäden durch hohe UV-Einstrahlung.<br />
Symptome an Rhododendron<br />
Blattlaus und Netzwanzenpopulationen erreichten im Monitoring des<br />
Pflanzenschutzdienstes „Spitzenwerte“. Die Bekämpfung war in den meisten Fällen<br />
bei Einhaltung der Spritztermine und konsequenten Wirkstoffwechsel<br />
unproblematisch. Zunehmend schwierig erwies sich dagegen die Behandlung von<br />
Spinnmilbenarten (Tetranychidae) an Buxus, Malus, Euonymus, Rosa und in<br />
Nadelholzkulturen.<br />
Befall an Picea
- 56 -<br />
Die Neigung zur Resistenzbildung gegen Wirkstoffe ist bei diesen Schadorganismen<br />
besonders hoch, so dass Blockbehandlungen mit stetigem Wirkstoffwechsel<br />
entscheidend für den Behandlungserfolg waren. Besonders hoch war der<br />
Befallsdruck durch die Weisstannentrieblaus (Dreyfusia nordmannianae). Die grün<br />
gefärbte Laus trat in diesem Jahr besonders häufig und intensiv auf. Starke<br />
Honigtauausscheidungen und nachfolgende Triebdeformationen schädigten die<br />
Kulturen nachhaltig.<br />
Starkbefall an Euonymus<br />
An immergrünen Gehölzen wurde ein erheblicher Anstieg des Befalls durch die<br />
Maulbeerschildlaus (Pseudaulacapsis pentagona) festgestellt. Die Bekämpfung<br />
dieser Schildlausart erwies sich während der Vegetation als sehr schwierig, da<br />
momentan keine wirksamen Insektizide zur Verfügung stehen. Für die nun<br />
anstehende Vegetationsruhe wurden wiederholte Anwendungen mit Präparaten auf<br />
Ölbasis empfohlen. Obwohl sich die Witterungsverhältnisse ab Ende Juli nachhaltig<br />
in Richtung kühl und niederschlagsreich änderten, haben sich die vorher<br />
geschilderten Probleme in den Kulturen nicht entschärft. Zusätzlich zeigte sich im<br />
Spätsommer verstärkter Befall von Xanthomonas campestris pv.hederae in<br />
Hederakulturen bedingt durch die zahlreichen Niederschläge in Verbindung mit lang<br />
anhaltenden Blattnässen. Buxus litt weiterhin verstärkt unter Cylindrocladium<br />
buxicola, vielfach aber auch Volutella buxi. Durch die weiter intensive Ausdehnung<br />
der Produktion von Buchsbaum kam es in Folge zu vielen Anfragen von<br />
Baumschulen und Grünflächenämtern zu o.g. Erkrankungen.<br />
(F. Herfarth)<br />
2.6 Zierpflanzenbau<br />
Der Witterungsverlauf im Jahr 2010 war geprägt von einem langen, kalten Winter mit<br />
Schnee, der ab März trockener wurde. Das Frühjahr war bis in den Mai hinein kalt<br />
und trocken. Es folgte ein extrem heißer Sommer von Mitte Juni bis Mitte Juli dem<br />
sich ein sehr verregneter August anschloss. Im Oktober waren bereits wieder die<br />
ersten Frostnächte zu verzeichnen, die in den früh einsetzenden und langen Winter<br />
führten.
- 57 -<br />
Betroffen von dem späten und kalten Frühjahr waren vor allem Freiland- und<br />
Kalthauskulturen. Hier war die Auswinterung so stark, wie seit Jahren nicht mehr.<br />
Auch der starke Lichtmangel der ersten Monate führte zu Problemen in<br />
Frühjahrsblühern, da die Bestände kaum abtrockneten und pilzliche Erreger wie<br />
Falscher Mehltau (z.B. an Viola, Myosotis) und Botrytis (an Calibrachoa, Sanvitalia,<br />
Bidens) stark gefördert wurden.<br />
Besonders problematisch war im Frühjahr 2010 das Auftreten der Bakteriose<br />
Xanthomonas hortorum pv. pelargonii an Pelargonien. Betroffen waren etwa 30 %<br />
der Pelargonienproduktion in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Im Gegensatz zu früheren<br />
Epidemien mit Xanthomonas kam es aber in 2010 kaum zu Welkeerscheinungen,<br />
vielmehr handelte es sich einen Bakterienstamm, der überwiegend Blattflecken<br />
verursachte.<br />
Durch den heißen Juni und Juli wurden viele Pflanzenbestände geschwächt, so dass<br />
es im sehr niederschlagreichen August zu starken Schäden durch pilzliche Erreger<br />
kann. So traten im Freiland verstärkt Vernässungspilze wie Pythium sp. und<br />
Phytophthora auf. Starke Ausfälle traten auch durch Colletotrichum-Arten auf,<br />
insbesondere an Lupinen, Penstemon und wie bereits in den Vorjahren an<br />
Gaultherien. Hier war die Krankheit eindeutig durch bereits infizierte Jungpflanzen<br />
verursacht.<br />
Im Gewächshaus stellte der kalifornische Blütenthrips den wichtigsten Schädling dar.<br />
Die Resistenz des Erregers gegenüber allen gängigen Pflanzenschutzmitteln stellte<br />
die Anbauer vor große Probleme. Am stärksten von Thrips betroffen waren<br />
Gewächshausrosen, Cyclamen und Chrysanthemen. In den meisten Fällen war die<br />
biologische Thripsbekämpfung der chemischen Bekämpfung überlegen.<br />
(W. Hennes)<br />
2.6.1 Topfpflanzen (Eriken, Callunen, Azaleen, Kleingehölze)<br />
Die Witterung des Jahres 2010 generell, aber auch die regional zum Teil sehr<br />
unterschiedlichen Wetterereignisse, bereiteten besonders im Freiland Probleme.<br />
Die bis April andauernde Kälte führte sowohl im Freiland als auch in Kalthäusern zu<br />
deutlichen Auswinterungsschäden. Betroffen waren hier neben Stauden und<br />
Frühjahrsblühern besonders Kleingehölze in Gewächshäusern ohne Zuheizung (u.a.<br />
Skimmia, Viburnum tinus, Euonymus, Ilex crenata, Hedera) als auch Gaultheria<br />
procumbens oder Calluna vulgaris unter Flies im Freiland.<br />
Die extreme Hitze im Juni/Juli schwächte viele Kulturen sowohl im Freiland als auch<br />
in Gewächshäusern, was besonders bei Hebe armstrongii, Erica-Arten und Calluna<br />
vulgaris zu nachfolgenden Phytophthora cinnamomi- und/oder Cylindrocladium<br />
scoparium-Problemen geführt hat. Andere Gehölze wie Skimmia, Euonymus oder<br />
Hedera zeigten vor allem verstärkt Befall mit Spinnmilben und Blattläusen.<br />
Die Hitze in Verbindung mit häufigen Bewässerungsmaßnahmen führte bei<br />
Gaultheria procumbens wieder zu erheblichen Ausfällen durch den Pilz<br />
Colletotrichum gloeosporioides. Das Problem ist weiterhin aus Sicht der Praxis nicht<br />
gelöst. Bereits an Jungpflanzen konnten wieder Infektionen nachgewiesen werden.<br />
Zeigen Jungpflanzen innerhalb der ersten 6-8 Wochen nach Erhalt bereits<br />
Colletotrichum-Symptome, so ist erfahrungsgemäß eine Weiterkultur der Sorte oder<br />
Partie nicht mehr ratsam.
- 58 -<br />
Gaultheria procumbens: Befall mit Colletotrichum gloeosporioides<br />
Frostschäden Kein Colletotrichum gloeosporioides<br />
nachgewiesen<br />
Die Probleme mit Pilzen und Bakterien in den obengenannten Kulturen setzten sich<br />
in den extrem feuchten Monaten August/September weiter fort.<br />
Bei Erica gracilis führte die Hitze und anschließende Feuchtigkeit zusätzlich zu einer<br />
stärkeren Blühverzögerung, die örtlich bis zu 3 Wochen betrug. Dadurch war<br />
besonders der frühe Absatz vielerorts nicht möglich. Teilweise konnte durch längere<br />
Standzeiten in dichten Beständen Botrytis cinerea-Befall nachgewiesen werden.<br />
Das bekannte, aber in diesem Jahr stärker auftretende Triebsterben bei Erica x<br />
darleyensis und Erica carnea besonders in den Monaten Juli/August/September ist<br />
bisher nicht zufriedenstellend geklärt. Der Pilz Phytophthora sp. war nur in<br />
Einzelfällen nachweisbar. Hauptsächlich ist der Pilz Pestalotia sp. festgestellt<br />
worden, der in Kombination mit Faktoren wie Pflanzenherkunft und Düngungsart für<br />
diese Schadproblematik verantwortlich sein soll.<br />
Triebsterben bei Erica x darleyensis<br />
Triebsterben bei Erica carnea
- 59 -<br />
Erstmalig konnten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> Pseudomonas syringae (vermutlich<br />
Pseudomonas syringae pv. viburni) im wirtschaftlichen Ausmaß an Viburnum tinus in<br />
einem Betrieb festgestellt werden. Unter Freilandbedingungen trat das Bakterium ab<br />
August besonders stark auf, so dass die Pflanzen nicht vermarktungsfähig waren.<br />
Aufgrund fortgeschrittener Befallssymptome war eine Bekämpfung nicht mehr<br />
sinnvoll, so dass nur der Rückschnitt und ein späterer Verkauf möglich war.<br />
Pseudomonas syringae an Viburnum tinus<br />
Bei Rhododendron simsii verursachen seit Jahren immer wieder Weichhautmilben<br />
(Tarsonemus spp.) und Weiße Fliegen (Trialeurodes vaporariorum; Bemisia tabaci)<br />
Schäden, da sich die nachhaltige Bekämpfung zunehmend schwieriger gestaltet.<br />
Eine stärkere Spätverunkrautung auf Freilandstellflächen war besonders am<br />
Niederrhein aufgrund der insgesamt feuchten Witterung im August/September zu<br />
beobachten.<br />
Versuche zu Vorauflaufherbiziden bei eingesenkten Erica gracilis bzw. Calluna<br />
vulgaris als Palettenkultur wurden in 2 Betrieben durchgeführt. Herbizide wie Terano,<br />
Stomp Aqua, Butisan Combi, Successor 600 oder Spectrum sind Solo oder in<br />
Kombination behandelt worden. Die Verträglichkeit war insgesamt in diesem Jahr auf<br />
den Versuchsflächen gut. Im Hinblick auf die Langzeitwirkung überzeugten nur die<br />
Varianten, bei denen Terano kombiniert mit mindestens 0,5 kg/ha oder Solo mit<br />
mindestens 1 kg/ha eingesetzt wurde. Der Wirkstoff Dimethenamid-P (Spectrum;<br />
Butisan Kombi) zeigte besonders gegen Schwarzen Nachtschatten (Solanum<br />
nigrum) sehr gute und anhaltende Wirkungen.<br />
Herbizidversuchsfläche 2010<br />
(hier: eingesenkte Erica gracilis)<br />
Witterungsbedingte Blühverzögerung bei Erica gracilis<br />
auch im Versuch (Stand: Oktober 2010)<br />
(R. Wilke)
2.6.2 Schnittblumen<br />
- 60 -<br />
Seit Jahren können im Schnittrosenanbau unter Glas zunehmend Probleme mit<br />
Spinnmilben und Thripsen verzeichnet werden. Das war auch im Jahr 2010 wieder<br />
so. Resistenzen gegen gängige Wirkstoffe sind bei beiden Schädlingen<br />
nachgewiesen. Bei den Spinnmilben kann neben Tetranychus urticae oftmals auch<br />
Tetranychus cinnabarinus festgestellt werden. Jungpflanzen verschiedenster<br />
Herkunft sind beobachtungsgemäß bei Lieferung bereits befallen. Als Hauptproblem<br />
bei den Thripsen beobachtet man im geschützten Anbau weiterhin Frankliniella<br />
occidentalis, der anscheinend in unterschiedlich resistenten Populationen auftritt.<br />
Zum Teil musste örtlich der zweite Blütenflor aufgrund von stark angestiegenen<br />
Thripspopulationen komplett vernichtet werden. Die Bekämpfung mit chemischen<br />
Pflanzenschutzmitteln besonders beim sogenannten "Japanischen Kultursystem"<br />
bereitet örtlich erhebliche Probleme, so dass die Nachfrage nach einem<br />
Nützlingseinsatz auch in 2010 kontinuierlich gestiegen ist.<br />
starker Spinnmilben-Befall an Rosenblättern<br />
Symptome des Falschen Mehltau<br />
(Peronospora sparsa) an einem Rosenblatt<br />
helle, unregelmäßige Blattflecken<br />
deuten auf einen Thrips-Befall hin<br />
Symptome von Sternrußtau<br />
(Diplocarpon rosae) an einem Rosenblatt<br />
Bei ausgepflanzten Rosen unter Glas als auch im Freiland waren vor allem im<br />
August/September unter den sehr feuchten Bedingungen Probleme mit Falschen<br />
Mehltau (Peronospora sparsa) und Sternrußtau (Diplocarpon rosae / nur im Freiland)<br />
zu beobachten. Effektive Pflanzenschutzbehandlungen waren aufgrund der<br />
permanenten Feuchtigkeit im Freiland oftmals nicht durchführbar.<br />
In Gerbera-Beständen spielte weiterhin die Weiße Fliege eine wichtige Rolle, deren<br />
Bekämpfung zunehmend mit Nützlingen wie Encarsia formosa oder anderen<br />
alternativen Pflanzenschutzmaßnahmen versucht wird.
- 61 -<br />
In Dendranthema war unter feuchten Witterungsbedingungen örtlich verstärkt<br />
Puccinia horiana (Weißrost) zu verzeichnen. Je nach Witterungslage und Befallsgrad<br />
konnte eine erfolgreiche Bekämpfung nicht mehr durchgeführt werden.<br />
2.6.3 Beet- und Balkonpflanzen<br />
Puccinia horiana an Dendranthema<br />
(R. Wilke)<br />
In Jungpflanzenbetrieben gab es vermehrt nichtparasitäre Schäden, die auf die<br />
schlechten Wachstumsbedingungen im Januar/Februar zurückzuführen sind.<br />
Betroffen sind Petunien, Callibrachoa, Osteospermum und andere.<br />
Bei Beet- und Balkonpflanzen konnten nur wenige gravierende<br />
Pflanzenschutzprobleme beobachtet werden.<br />
Die Anzahl nichtparasitärer Schadursachen war auch in diesem Jahr zunehmend.<br />
Besonders Unverträglichkeiten nach Spitzapplikationen führten in einzelnen<br />
Betrieben aufgrund der lichtschwachen Witterung zu stärkeren Schäden. Aber auch<br />
ohne Pflanzenschutzbehandlungen kam es allein aufgrund der Witterung zu<br />
erheblichen Problemen bei der Anzucht von Lantanen und Dipladenien im<br />
Dezember. Letztere reagierten unter fehlendem Licht und Temperatur bei gleichzeitig<br />
starker Feuchtigkeit und Nährstoffmangel mit komplettem und spontanem<br />
Blattabwurf. Dabei zeigten sich Symptome, die an Bakteriose oder Phytophthora<br />
erinnerten. Trotz umfangreicher Untersuchungen konnten parasitäre Ursachen nicht<br />
nachgewiesen werden.<br />
Forschungsbedarf besteht bei Topfdahlien. Schon im Jungpflanzenstadium sind auf<br />
den Blättern chlorotische Strichzeichnungen zu erkennen. Im weiteren Verlauf sind<br />
Wuchsstagnationen und -anomalien zu beobachten. Trotz gründlicher Forschung<br />
konnte bisher weder ein parasitärer noch ein nichtparasitärer Zusammenhang<br />
hergestellt werden.<br />
Bei Pelargonium zonale als auch Pelargonium peltatum war verstärkt das Bakterium<br />
Xanthomonas hortorum pv. pelargonii (= Xanthomonas campestris pv. pelargonii)<br />
feststellbar. Geprägt war das Auftreten der Bakteriose durch nicht häufig<br />
vorkommende Schadsymptome, so dass diese lange in den betroffenen<br />
Pflanzenbeständen nicht als die von Xanthomonas hortorum erkannt wurden. Neben<br />
einer durch die Symptomatik erschwerten Labordiagnose konnten daher in vielen<br />
Fällen keine rechtzeitigen Gegenmaßnahmen getroffen werden.<br />
Sehr typisch und allgemein bekannt für das systemische Bakterium Xanthomonas<br />
hortorum sind plötzliche Welkeerscheinungen der ganze Pflanze nach Wärmephasen
- 62 -<br />
bzw. die anfängliche Regenschirmwelke einzelner Blätter. Erfahrungsgemäß kommt<br />
es bei betroffenen Pflanzen zu einem schnellen Krankheitsverlauf, der dazu führt,<br />
dass eine Sorte oder ganze Partie zusammenbricht und in der Regel nur noch<br />
entsorgt werden kann. In der Saison 2010 waren im Gegensatz dazu vor allem<br />
aufgrund eines Xanthomonas hortorum-Stammes sehr häufig Blattchlorosen,<br />
Blattrandnekrosen und Blattflecken zu beobachten, die sich in der Produktion bei<br />
Bewässerung von unten (z.B. Mattenbewässerung, Ebbe- und Flutbewässerung)<br />
relativ gering ausbreiteten. Die zum Teil sehr geringe Einstrahlung hat zusätzlich<br />
einen schnellen Krankheitsverlauf verhindert. Die sichtbaren (nicht als Bakteriose<br />
erkannten) Symptome wurden vielfach als sortenbedingte Reaktionen auf kühle<br />
Witterung, Lichtschwäche und zum Teil trockene Kulturführung angesehen, so dass<br />
Putzmaßnahmen an erkrankten Pflanzen immer wieder zur unbewussten<br />
Übertragung in andere befallsfreie Sorten bzw. Pflanzenherkünfte geführt haben.<br />
Besonders bei Überkopfbewässerung war eine zum Teil starke Verbreitung der<br />
Blattsymptome durch Wasserspritzer zu beobachten. Behandlungen mit<br />
Kupferpräparaten oder Menno Florades zum Schutz nichtbefallener Blattflächen, wie<br />
sie von verschiedenen Seiten empfohlen wurden, waren aufwändig und haben<br />
oftmals nicht den erhofften Erfolg gebracht. Unverständlicherweise werden derartige<br />
Empfehlungen selbst dann noch ausgesprochen, wenn bei ersten Welkesymptomen<br />
eine Gesundung befallener Pflanzen nicht mehr zu erwarten und eine Vernichtung<br />
der betroffenen Sorte/Partie erfahrungsgemäß die einzig fachlich sinnvolle<br />
Maßnahme ist.<br />
Die Bakterien, die sich in der Produktion je nach Sorte durch geschützten Stand und<br />
gezielte Kulturmaßnahmen weniger gravierend auswirken konnten, haben vermutlich<br />
später beim Kunden vielerorts durch Niederschlag erhebliche Schäden verursacht.<br />
Die Simulation dieser Effekte im Gewächshaus des Pflanzenschutzdienstes NRW mit<br />
einem Blattflecken verursachenden Xanthomonas-Isolat konnte zeigen, dass<br />
Pflanzen mit wenigen bakteriellen Blattflecken nach ca. 3-4 Wochen durch<br />
Überkopfbewässerung völlig nekrotisch wurden. Problematisch ist dieser Umstand<br />
natürlich für direkt absetzende Betriebe, die nach Kenntnis des Befalls den Verkauf<br />
einstellen mussten, da Reklamationen direkt im Betrieb zu erwarten waren.<br />
Nachfolgende Infektionstests mit zwei Xanthomonas hortorum-Isolaten<br />
unterschiedlicher Herkunft konnten zeigen, dass die Pathogenität der Isolate sehr<br />
unterschiedlich war. Sowohl die Sprühapplikation als auch die Injektion ins<br />
Leitungsgewebe führte zu unterschiedlichen Krankheitsverläufen. Allein diese<br />
Tatsache zeigt schon, dass eine seriöse Befallsprognose im Bestand nicht möglich<br />
ist. Wenn man dann noch Faktoren wie Witterung, Kulturführung etc. dazu�nimmt, ist<br />
eine derartige Prognose fast unmöglich!
- 63 -<br />
durch bestimmte Xanthomonas-Stämme verursachte Blattflecken<br />
Auftreten von Thrips und von ihnen übertragene Tospoviren<br />
(Tomatenbronzefleckenvirus-TSWV- / -Impatiensnekrosefleckenvirus -INSV-)<br />
Wie schon im letzten Jahr konnte ein Ansteigen der Probleme bei der<br />
Thripsbekämpfung in einzelnen Betrieben beobachtet werden. Besonders Betriebe mit<br />
rein chemischem Pflanzenschutz waren betroffen. In der Regel handelte es sich bei<br />
den Tieren um die Gattung Frankliniella (eine Artbestimmung ist nicht immer erfolgt).<br />
Gründe für die Zunahme können sein, dass mit den zur Verfügung stehenden<br />
Nutzorganismen und Wirkstoffen eine ausreichende Bekämpfung allgemein bei B&B-<br />
Pflanzen bisher noch möglich ist und somit die potentielle Schadwirkung bei einzelnen<br />
Gärtnern doch zunehmend unterschätzt wird. Oftmals werden Gegenmaßnahmen<br />
dann zu spät eingeleitet. Auf der anderen Seite stehen hauptsächlich Präparate mit<br />
Kontaktwirkung zur Verfügung, die eine ausreichende Benetzung der gesamten<br />
Pflanze voraussetzen. Das ist erfahrungsgemäß in den Betrieben nicht immer<br />
gewährleistet. Zudem werden die begrenzt zur Verfügung stehenden wirksamen<br />
Präparate öfter und in vielen Beständen eingesetzt, so dass zunehmend von<br />
Wirkungsschwächen bzw. auch Resistenzen ausgegangen werden muss. Kommt es<br />
dann bereits bei B&B-Pflanzen zu einer stärkeren Thrips-Entwicklung, lassen sich<br />
neben den direkten Saugschäden im jeweiligen Pflanzenbestand die Tospoviren in<br />
nachfolgenden Kulturen doch öfter wieder feststellen. Vermutlich ist der anfängliche<br />
Viren-Befall im B&B-Sortiment nicht erkannt worden, so dass die starke und damit<br />
sichtbare Verbreitung der Viren mit der größer werdenden Thripspopulation in<br />
Folgekulturen wie Bellis, Cyclamen, Callistephus, Chrysanthemum, Passiflora u.a. erst<br />
möglich war.<br />
In Betrieben, in denen eine derartige Problematik entstanden ist, sollten sich dringend<br />
an die Beratung wenden, da nur langfristige und konsequente Maßnahmen zu einer<br />
Tilgung der Thripse und damit auch der Verbannung der Viren führen. Folgende<br />
Punkte sind besonders zu beachten:<br />
• Bei der Bekämpfung von Thripsen können nur betriebsspezifische<br />
Gegenmaßnahmen zum Erfolg führen. Das bloße Nennen von möglichen<br />
Nutzorganismen und Wirkstoffen ist keine Garantie für einen Bekämpfungserfolg!<br />
Die Bekämpfungsproblematik ist mittlerweile vielschichtiger!<br />
• Bestehen bereits Probleme in der Erkennung von Thripsen und Tospoviren-<br />
Symptomen, so ist ebenfalls rechtzeitig die Beratung einzuschalten!
- 64 -<br />
• Nach jetzigem Kenntnisstand können Thripslarven die Tospoviren nur<br />
aufnehmen; erwachsene Tiere diese nur abgeben! Infizierte Thripse bleiben<br />
zeitlebens infektiös (egal wie lange sie als Puppe im Boden/Substrat gelegen<br />
haben)!<br />
• Tospoviren lassen sich nicht mit Pflanzenschutzmitteln in Pflanzen bekämpfen.<br />
Nur wenn die mechanische Virenübertragung bzw. die durch Thripse verhindert<br />
wird, ist eine Eliminierung möglich!<br />
• Eine Übertragung der Tospoviren über Stellflächen ist bisher nicht praxisrelevant,<br />
so dass von umfangreichen chemischen Desinfektionsmaßnahmen abgesehen<br />
werden sollte. Eine gründliche mechanische Reinigung ist ausreichend!<br />
• Als tierische Vektoren für Tospoviren kommen nur Thripse in Betracht. Blattläuse,<br />
Weiße Fliegen, Spinnmilben u.a. sind in diesem Zusammenhang nicht relevant<br />
und müssen daher auch nicht bekämpft werden.<br />
starker Thrips-Befall an Fuchsia-Hybriden Tospoviren-Befall bei Pelargonium peltatum<br />
Als ein weiterer tierischer Schädling mit hohem Ausbreitungspotenzial hat die Weiße<br />
Fliege bei den anfälligen Kulturen Lantana, Verbena und Lippia schon<br />
außergewöhnlich früh für Unruhe gesorgt. Es gab Bekämpfungsschwierigkeiten, da<br />
unter den kalten und lichtarmen Bedingungen des Januars so manche<br />
Bekämpfungsmaßnahme ins leere lief. Später, im Sommer, war es um diesen und<br />
andere Schädlinge mit Flugphasen relativ ruhig. Möglicherweise ist das in dem<br />
letzten Jahr sehr frühe und massenartige Auftreten der Raubfliege Coenosia<br />
attenuata in den Betrieben ein Grund dafür.<br />
Bei Verbenen kam es im März zu einer unbekannten Symptombildung wie im<br />
Folgenden beschrieben: Junge Blätter waren überaus zahlreich mit hellen Punkten<br />
versehen, die bei genauem Hinsehen aus fast ganz durch das Blattgewebe<br />
gehenden kleinen Löchern bestanden. Als Verursacher wurde der Massenbefall mit<br />
einer Tyrophagus-Art (Strohmilben) ausgemacht. Mehrere Akarizideinsätze waren<br />
erforderlich, um den Befall zu bekämpfen.<br />
Weichhautmilben traten bei Impatiens Neu-Guinea-Hybriden auf und verursachten<br />
auf den Blattunterseiten aufgeraute Gewebeflächen und violetten Blattflecken<br />
oberseits.<br />
Spinnmilben waren in den heißen Sommermonaten nicht nur bei den anfälligen<br />
Kulturen wie Topfrosen, Brugmansien, Solanum-Arten usw. zu finden, sondern auch<br />
untypische Wirtspflanzen, wie z.B. Cyclamen persicum wurden zum Teil stark<br />
befallen.<br />
Bei Kalthauskulturen wie Viola, Primula acaulis, Bellis oder Myosotis konnten wieder<br />
Probleme mit zu frühem oder zu starkem Hemmstoffeinsatz verzeichnet werden.
- 65 -<br />
Die Ursache sortenbedingte Blattrollungen bei Bellis und Myosotis-Herkünften konnte<br />
auch in 2010 nicht befriedigend geklärt werden.<br />
Bei Primeln traten in manchen Beständen Pflanzen mit Blütendeformationen auf. Die<br />
Symptome äußerten sich bei schwacher Ausprägung durch gewellte<br />
Blütenblattränder, bei starker Ausprägung durch in sich eingezogene deformierte<br />
Blüten. Darüber hinaus war Seitentriebbildung zu beobachten. Ein parasitärer<br />
Hintergrund konnte ausgeschlossen werden. Die Ursache konnte schließlich auf den<br />
plötzlich auftretenden Temperatursturz im Dezember des Vorjahres zurückgeführt<br />
werden, was besonders bei Standorten mit schwacher Heizleistung deutlich gesehen<br />
werden konnte.<br />
Primula acaulis:<br />
Welke durch einen Phytophthora sp.-Befall<br />
gewellte Blüten infolge zu niedriger Temperaturen<br />
in einem frühen Stadium<br />
weiterhin ungeklärt:<br />
Blattrollungen bei Myosotis<br />
Pilzliche Schaderreger wie Falscher Mehltau, Echter Mehltau, Rost, Blattfleckenpilze,<br />
Phytophthora sp. und/oder Pythium sp. mussten in unterschiedlicher Intensität<br />
bekämpft werden. Erkrankungen durch Phoma sp. waren wieder häufiger an Bellis<br />
zu finden. Einschleppungen dieser Krankheit mit den Jungpflanzen waren sehr<br />
wahrscheinlich.<br />
Von Ausfällen durch Cylindrocladium sp. war besonders Punica granatum betroffen.<br />
Meist konnte ein Zusammenhang mit zu intensiver Bodenfeuchtigkeit nachvollzogen<br />
werden. Die Entyloma-Blattfleckenkrankheit grassierte im Sommer während nasser<br />
Perioden an Freiland-Dahlien. Oft begünstigte ein schlechtes Fungizid-Timing den<br />
Pilz ungemein. Auch in 2010 gab es bei Calibrachoa wieder zum Teil starke Ausfälle<br />
durch Thielaviopsis basicola. Bei betroffenen Beständen konnte zu feuchte<br />
Kulturführung als Ursache ausgemacht werden, besonders dort, wo im kalten
- 66 -<br />
Dezember so mancher Betrieb aus Energiespargründen an dunklen Tagen den<br />
Energieschirm nicht öffnete und somit die angespannte Situation noch verschärfte.<br />
Bakterielle Schaderreger an Primula acaulis waren auch in 2010 nur sehr selten<br />
nachzuweisen. Der Trend der letzten Jahre setzt sich hier fort.<br />
Dies trifft auch für Phytoplasmen zu. Nur in einem Fall waren sie an Primeln<br />
nachweisbar. Dass man Phytoplasmen nicht aus dem Gedächtnis löschen darf,<br />
beweist die Tatsache, dass entsprechend eines in 2010 durchgeführten Monitorings<br />
die Zikade Macrosteles quadripuntulatus auf Zierpflanzen-Freilandflächen<br />
nachgewiesen wurde. Untersuchungen hatten ergeben, dass dieser Vektor in der<br />
Lage ist, Phytoplasmen besonders effektiv übertragen zu können.<br />
Viren spielten in den oben genannten Kalthauskulturen keine wirtschaftlich<br />
bedeutende Rolle.<br />
(J. Klatt, H. Nennmann, R. Wilke)<br />
2.6.4 Stauden<br />
Auswinterungsschäden traten an Frühjahrsstauden dieses Jahr vermehrt durch die<br />
lang anhaltende kalte Witterung auf.<br />
Im Frühjahr traten Falsche Mehltaupilze an Galium, Iberis, Gaillardia, Lamium u.a.<br />
auf.<br />
Im Mai erschienen praktisch über Nacht seltsame Symptome an verschiedenen<br />
Containerstauden und einjährigen Containerpflanzen. Sie äußerten sich bei<br />
Delphinium grandiflorum in Form von eingerollten Blättern, bei Cleome spinosa mit<br />
Blattauffaltungen, bei Gaura lindheimeri mit dunklen Blattflecken und bei Echinacea<br />
entstanden chlorotische Blattdeformationen. Eingeleitete Untersuchungen konnten<br />
den Nachweis von Krankheiten bzw. Schaderregern nicht bestätigen. Da sämtliche<br />
Symptome wieder auswuchsen, scheinen als alleinige Ursache klimatische<br />
Ereignisse in Frage zu kommen. Unmittelbar vor den Symptomausbildungen<br />
herrschte eine Witterung mit sehr niedrigen Temperaturen in der Nacht und relativ<br />
hohen am Tage.<br />
Bei der Jungpflanzenproduktion von Coreopsis verticilata traten auch 2010 bei<br />
manchen Sorten wieder in erheblichem Maße braune Blattflecken auf.<br />
Untersuchungen ergaben, wie in den Jahren zuvor, dass es sich um ein<br />
nichtparasitäres Problem handeln muss. Zum Teil wuchs sich das Symptom erst sehr<br />
spät aus und war noch beim Anbau der Fertigware zu erkennen.<br />
Die Hitze im Juni/Juli schwächte viele Pflanzenbestände so stark, dass besonders<br />
dort die starken Niederschläge im August/September Probleme mit<br />
Vernässungspilzen wie Phytophthora sp., Pythium sp. und Thielaviopsis basicola<br />
verursachten. Verschiedenste Kulturen waren betroffen. Die Bekämpfung der<br />
genannten Pilze im Freiland ist mit chemischen Pflanzenschutzmitteln aufgrund<br />
fehlender Zulassungen und/oder Genehmigungen weiterhin nur schwer möglich.<br />
Falsche Mehltaue spielten in einigen Kulturen wie Iberis, Geum, Gaillardia oder<br />
Digitalis eine größere Rolle.<br />
Ausfälle durch Colletotrichum-Arten waren ebenfalls zu beobachten. Betroffen waren<br />
Kulturen wie z.B. Lupinus, Bergenia, Penstemon, Aruncus oder Gaultheria. Die<br />
Bekämpfung bereitete örtlich erhebliche Probleme.<br />
Bei Lupinus und Hibiscus moscheutos ereigneten sich Absterbeerscheinungen durch<br />
Stängelhalserkrankungen. Bei ersterer Kultur handelte es sich um eine
- 67 -<br />
Mischinfektion mit Pythium sp. und Rhizoctonia sp., bei letzterer um eine<br />
Stängelgrund-Fusariose.<br />
Bakterielle Schaderreger traten kulturspezifisch z.B. bei Delphinium, Papaver,<br />
Lavandula oder Hedera auf.<br />
Gravierende wirtschaftliche Ausfälle durch Viren waren nicht zu verzeichnen.<br />
Einzelne Kulturen zeigten Befall mit verschiedensten Viren, so z.B. Phlox paniculata<br />
mit Tobacco rattle virus.<br />
Bei tierischen Schaderregern handelte es sich oftmals um Probleme mit Blattläusen,<br />
Spinnmilben, Raupen und Schnecken. Auch Dickmaulrüßler sind wieder zunehmend<br />
zu beobachten.<br />
Bei der Anzucht von Phlox paniculata kam schon im Frühjahr zu einem nicht<br />
bekämpfbaren Massenbefall mit Weißer Fliege. Die Pflanzen mussten schließlich<br />
vernichtet werden.<br />
Glanzkäfer bevölkerten im Juli massenhaft Blüten von Stauden, so auch<br />
Helleborusblüten.<br />
Glanzkäfer in Helleborusblüte<br />
Spinnmilben verursachten in den heißen Sommermonaten zum Teil katastrophale<br />
Schäden bei Scabiosa caucasica, Hedera, Lonicera und besonders Buddleja davidii.<br />
Bei Aubrieta entstanden starke Ausfälle, für die der betroffene Betrieb<br />
Trauermückenlarven verantwortlich machte. Es kam zur Fehlanwendung von<br />
Insektiziden, weil es sich tatsächlich um einen Befall mit Larven der Kohlfliege<br />
handelte.<br />
(J. Klatt, H. Nennmann, R. Wilke)<br />
2.6.5 Grünpflanzen, Orchideen und Poinsettien<br />
Allgemein ist bei Grünpflanzen und Orchideen ein Rückgang der Produktionsflächen<br />
zu verzeichnen. Die Zahl der produzierten Poinsettien ist stabil.<br />
Grünpflanzen werden in der Regel als Rohware aus Afrika und Mittelamerika<br />
importiert. Diese Pflanzen weisen dabei oft bereits bei der Ankunft in Deutschland<br />
einen Schädlingsbefall auf, der dann im Produktionsbetrieb schwer zu bekämpfen ist.<br />
Besonders häufig treten dabei Probleme mit Schmierläuse und Thripse auf.<br />
Beim Pflanzenschutzdienst in Münster wurde ein Versuch mit Raubmilben gegen die<br />
Falsche Spinnmilbe Brevipalpus an Phalaenopsis durchgeführt. Die sehr guten<br />
Bekämpfungsergebnisse wurden mit Erfolg in die gärtnerische Praxis eingeführt.<br />
Probleme in Orchideen traten in 2009 mit diesem Schädling nicht mehr auf. Schäden
- 68 -<br />
waren eher durch sogenannte Moosmilben zu finden, dort wird verstärkt mit der<br />
Bodenraubmilbe Hypoaspis gearbeitet.<br />
Bemisia tabaci erweist sich in Poinsettien als nahezu unbekämpfbar mit Insektiziden.<br />
Hier stellt der biologische Pflanzenschutz mit Hilfe der Schlupfwespe Encarsia<br />
formosa die bessere Alternative dar.<br />
(W. Hennes, H. Nennmann)<br />
2.6.6 Lückenindikationen im Zierpflanzenbau und in der<br />
Baumschule<br />
Der Pflanzenschutzdienst NRW koordiniert im Arbeitskreis Lückenindikation für die<br />
nicht-rückstandsrelevanten Kulturen die Aktivitäten der Pflanzenschutzdienste der<br />
Länder zur Schließung von Bekämpfungslücken in Zierpflanzbau und Baumschule.<br />
Im Jahr 2010 wurden dazu 61 AK-Lück-Versuche (25 Insektizid-, 21 Fungizid-,<br />
7 Herbizidversuche, sowie 8 Versuche mit Wachstumsreglern) durchgeführt.<br />
Zusätzlich sind im Jahr 2010 mit Unterstützung des Arbeitskreises 5 Genehmigungen<br />
nach § 18a Pflanzenschutzgesetz erteilt und 12 Genehmigungsverfahren nach § 18a<br />
eingeleitet worden.<br />
(W. Hennes)<br />
2.6.7 Friedhöfe<br />
Die anhaltend kalte Frühjahrswitterung hat in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> trotz langer<br />
Schneedecke örtlich stärkere Schäden an verschiedensten Pflanzen verursacht. Die<br />
Schadauswirkungen waren oftmals bis ins späte Frühjahr feststellbar. Da Friedhöfe<br />
sehr kleinstrukturiert sind, entschieden auch in diesem Jahr oftmals die jeweiligen<br />
Kleinklimate (abhängig von der Beschattung, Sonnengang, Niederschlag etc.) über<br />
die tatsächliche Schadausprägung auf den Einzelgräbern.<br />
Betroffen waren Bodendecker (Gehölze; Stauden) als auch andere Kleingehölze.<br />
Örtlich auffällige Frostschäden zeigten beispielsweise Kleingehölze wie Cotoneaster<br />
dammeri, Lonicera-Arten, Vinca minor, Calocephalus, Hebe-Arten, Gaultheria<br />
procumbens, Erica gracilis, Prunus laurocerasus, Euonymus fortunei und besonders<br />
stark Euonymus japonica. Bei Stauden und zweijährigen Pflanzen waren häufiger<br />
Ophiopogon, Heuchera, Carex, Luzula, Phlox subulata oder Viola betroffen.<br />
Bezüglich der Schadausprägung waren in den Boden gepflanzte Kulturen von<br />
Frostschäden weniger stark betroffen als Kübel- bzw. Schalenpflanzen.<br />
Frostschäden im Frühjahr 2010 (hier Euonymus japonica)
- 69 -<br />
Unter der örtlich sehr lange verbleibenden Schneedecke entwickelten sich Mäuse<br />
sehr gut.<br />
Die Hitze in den Monaten Juni/Juli schwächte die Pflanzen zusätzlich. Pflanzen auf<br />
privat gepflegten Gräbern wiesen aufgrund von Wassermangel deutlich mehr<br />
Vertrocknungsschäden auf als die auf Flächen, welche von Friedhofgärtnern gepflegt<br />
wurden.<br />
Trockenschäden im Sommer 2010 (hier: Cotoneaster und Erica)<br />
Pilzliche oder bakterielle Schaderreger waren bei der warmen Witterung seltener zu<br />
sehen, wenn man von einzelnen Phytophthora sp.-Problemen bei z.B. Pachysandra<br />
oder Taxus absieht.<br />
Tierische Schaderreger konnten sich dagegen örtlich vor allem in geschützten Lagen<br />
stärker entwickeln. Das betraf schwerpunktmäßig Wickler-Arten an verschiedenen<br />
Gehölzen, den Buchsbaumzünsler (Diaphania perspectalis) sowie Spinnmilben an<br />
Buxus oder Zikaden an Rhododendron und Pieris. Fraßschäden durch<br />
Dickmaulrüßler waren besonders an Bodendeckern wie Hedera und Euonymus bzw.<br />
an Gehölzen wie Taxus, Rhododendron oder Prunus zu sehen.<br />
Falter und Larven des Buchsbaumzünslers Diaphania perspectalis<br />
Probleme gab es bei der trockenen Witterung auch dann, wenn aus dem Freiland<br />
von „geschwächten Mutterpflanzen“ (z.B. Cotoneaster, Euonymus oder Hedera)<br />
Stecklinge geschnitten wurden. Die Stecklinge waren oftmals besonders anfällig<br />
gegenüber Rhizoctonia solani und Botrytis cinerea bzw. wurzelten generell aufgrund<br />
der Schwächung schlechter. Besonders gravierend wurden die Ausfälle in einzelnen<br />
Vermehrungen bei der sich anschließenden feucht-warmen Witterung im<br />
August/September.
- 70 -<br />
Die Entwicklung von pilzlichen und bakteriellen Schadorganismen wurde im<br />
August/September aufgrund der Witterung begünstigt.<br />
Extrem stark schädigte örtlich in kürzester Zeit der Buchsbaumpilz Cylindrocladium<br />
buxicola. Selbst dort wo chemische Pflanzenschutzmaßnahmen vorbeugend möglich<br />
waren, konnte unter den feucht-warmen Witterungsbedingungen die Ausbreitung<br />
nicht mehr verhindert werden. Das galt besonders für Neupflanzungen aus dem<br />
Frühjahr.<br />
An Pachysandra, Ilex crenata, Podocarpus sind im Spätsommer Wurzelkrankheiten<br />
wie Thielaviopsis aufgetreten.<br />
Auffällig starke Symptome mit Befall durch Pilze wie Phyllosticta sp. oder<br />
Colletotrichum sp. sowie dem Bakterium Xanthomonas campestris pv. hederae<br />
konnten vielerorts an Hedera-Arten beobachtet werden. Sinnvolle<br />
Gegenmaßnahmen waren auch hier oftmals nicht möglich.<br />
Infektionen mit Phoma cylindrospora waren häufig an Vinca feststellbar.<br />
Xanthomonas campestris pv. hederae an Hedera<br />
Phoma cylindrospora an Vinca<br />
Was die sommerliche Wechselpflanzung betrifft, so werden Impatiens walleriana<br />
aufgrund der Falschen Mehltau-Problematik (Plasmopara obducens) kaum noch<br />
gepflanzt. Da, wo dies erfolgt ist, konnten wiederum Ausfälle beobachtet werden.<br />
Bevorzugte Pflanzen für diesen Bereich waren im Jahr 2010 u.a. Begonia<br />
semperflorens, Begonia tuberhybrida sowie Impatiens-Neuguinea-Hybriden.<br />
Bei Pelargonium zonale waren die unter 2.6.2 beschriebenen Xanthomonas<br />
hortorum-Symptome immer mal wieder zu sehen.<br />
Verstärkt werden im Herbst neben klassischen Kulturen wie Viola, Bellis, Sencio<br />
bicolor, Calluna vulgaris auch Stauden, andere Kleingehölze oder Cyclamen<br />
persicum gepflanzt.<br />
Weiterhin bereiten zunehmend Wildkräuter wie Ackerschachtelhalm (Equisetum<br />
avensis) oder Hornsauerklee (Oxalis corniculata) Probleme. Ausgehend von<br />
Altgräbern oder anderen nicht gepflegten Flächen siedeln sich die Wildkräuter dann<br />
auf genutzten Gräbern an. Für derartige Problemunkräuter stehen keine selektiv<br />
wirkenden Herbizide zur Verfügung.
- 71 -<br />
Oxalis-Arten und Ackerschachtelhalm bereiten weiterhin große Probleme<br />
(H. Nennmann, R. Wilke)<br />
An Buxus hat sich Cylindrocladium nach feuchtwarmer Witterung im August<br />
innerhalb weniger Tage rasant ausgebreitet. Alternativ gepflanzte Gehölze wie<br />
Euonymus japonica und Ilex crenata zeigten Probleme durch Fröste bzw.<br />
Trockenheit. Der Buchsbaumzünsler hat sich weiter ausgebreitet.<br />
Pflanzungen von Impatiens walleriana wurden fast vollständig durch Falschen<br />
Mehltau vernichtet.<br />
Vinca minor war im Spätsommer stark durch Phoma befallen.<br />
An Pachysandra, Ilex crenata, Podocarpus sind im Spätsommer Wurzelkrankheiten<br />
wie Thielaviopsis aufgetreten.<br />
(H. Nennmann)<br />
2.7 Öffentliches Grün<br />
2.7.1 Parkanlagen und Friedhöfe<br />
Die von Mitte Dezember 2009 bis Ende Februar 2010 anhaltend tiefen Temperaturen<br />
führten bei vielen Gehölzen in Gärten und Parks zu Schäden durch Frost oder<br />
Frosttrocknis. Besonders betroffen waren wie im Vorjahr vor allem immergrüne<br />
Gehölze wie Prunus laurocerasus, Photinia , Viburnum tinus, Euonymus japonicus,<br />
Araukarien und mediterrane Bäume und Sträucher. Auch Rosen wurden vielerorts<br />
durch den Frost geschädigt, was teilweise erst im Laufe des Frühjahrs und<br />
Frühsommers in Form von kümmernden Pflanzen und absterbenden Trieben deutlich<br />
wurde.<br />
An zahlreichen Bäumen und Sträuchern im Öffentlichen Grün kam es zu<br />
Rindenschäden infolge von Kaninchenfraß. Unter dem Schutz der über zwei Monate<br />
liegenden Schneedecke konnten Mäuse in großer Zahl ungestört überwintern. Auch<br />
sie haben durch das Entrinden von Bäumen, insbesondere durch das Ringeln am<br />
Stammfuß an vielen Bäumen Schäden verursacht.<br />
Die Ende Mai einsetzenden hohen Temperaturen und die plötzlich eintretende starke<br />
Sonneneinstrahlung machten an Platanen starken Befall mit dem Erreger der<br />
Blattbräune, Apiognomonia veneta offenkundig: Die Bäume reagierten auf den<br />
extremen Hitzestress mit dem Abstoßen der vielen kranken Blätter. An manchen<br />
Orten zeigte sich an den Stämmen von Platanen Saftfluss, dessen Ursache bisher
- 72 -<br />
nicht geklärt ist. Im weiteren Verlauf des bis in den August sehr heißen und<br />
trockenen Sommers wurde in einigen Städten an den Platanen besorgniserregender<br />
Befall mit der durch den Pilz Splanchnonema platani ausgelösten Massaria-Krankheit<br />
festgestellt. Infolge des meist nur an der Oberseite der Äste sichtbaren Befalls<br />
können auch stärkere Äste plötzlich abbrechen. Für die betroffenen Städte stellt<br />
diese Pflanzenkrankheit ein schwerwiegendes Problem bei der Verkehrssicherung<br />
dar.<br />
Auch an den Blättern anderer Laubgehölze kam es im Juni infolge der starken<br />
Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen. Hinzu kamen vor allem bei flach wurzelnden<br />
Gehölzen Trockenschäden.<br />
Ab Mitte Juni wurden in Köln an Acer pseudoplatanus ausgeprägte Symptome der<br />
Rußrindenkrankheit beobachtet. Der Erreger Cryptostroma corticale, der Rinden- und<br />
Kambiumnekrosen verursacht, wird durch sommerliche Hitzeperioden in seiner<br />
Entwicklung begünstigt. Neben dem Absterben der betroffenen Bäume sind vor allem<br />
die großen Mengen trockener schwarzer Konidien problematisch, da sie beim<br />
Einatmen zu erheblichen Gesundheitsschäden führen.<br />
Während die überwinternden Raupen des Buchsbaumzünslers (Cydalima<br />
perspectalis) in dem kalten und regnerischen Frühjahr kaum Aufmerksamkeit<br />
erregten, wurden ab Mitte Juli die Raupen der zweiten Generation auf vor allem auf<br />
Friedhöfen und in Hausgärten auffällig. Die Befallsgebiete im Kreis Neuss, im<br />
Erftkreis und im Kreis Steinfurt haben sich ausgeweitet. Hinzugekommen ist örtlich<br />
starker Befall in den Kreisen Coesfeld und Warendorf.<br />
(Dr. M. Klug)<br />
2.7.2 Rasenflächen und Sportanlagen<br />
Die Schneedecke von Dezember bis Februar bot den Feldmäusen gute<br />
Überwinterungsmöglichkeiten. Während der danach folgenden trockenen Frühjahrs-<br />
und Sommermonate wurden Rasenflächen in Parks und Grünanlagen durch ihre<br />
zahlreichen Laufwege und Löcher vielerorts stark beeinträchtigt.<br />
Nach dem Abtauen der Schneedecke wurde im März verbreitet Schneeschimmel<br />
(Microdochium nivale) festgestellt.<br />
Im Sommer kam es in verschiedenen Regionen auf Rasenflächen, Golfplätzen und<br />
Sportanlagen zu Schäden durch die Larven von Blatthornkäfern. Amphimallon<br />
solstitialis war stark daran beteiligt. Aber auch Melolontha sp. verursachte örtlich<br />
Schäden auf Rasenflächen.<br />
Das gebietsweise starke Auftreten des Jakobsgreiskrautes, Senecio jacobaea, auf<br />
Pferdeweiden und in der Umgebung von Reitanlagen führte auch 2010 zu<br />
zahlreichen besorgten Anfragen.<br />
(Dr. M. Klug)
2.7.3 Straßenbegleitgrün<br />
- 73 -<br />
Auch im Jahr 2010 hat sich das Befallsgebiet des Eichenprozessionsspinners weiter<br />
nach Osten ausgedehnt. Inzwischen reicht es bis nach Düsseldorf und Köln. Im<br />
Münsterland sind die Kreise Borken und Coesfeld am stärksten betroffen. Am<br />
westlichen Stadtrand von Münster wurden die ersten kleinen Nester entdeckt. Der<br />
infolge der kalten Frühjahrswitterung sehr verzettelte Schlupf der Raupen begann in<br />
diesem Jahr in der ersten Aprilwoche. Die Bekämpfungsaktionen mit Bacillus<br />
thuringiensis begannen Ende April. Sie wurden entlang von Straßen teilweise mit<br />
Gebläsespritzen, teilweise aber auch wiederum mit dem Hubschrauber durchgeführt.<br />
Einzelbäume wurden auch mit Spritzlanzen vom Hubsteiger aus behandelt. Im Mai<br />
wurde die Bekämpfung durch die kalte, regnerische und teilweise sehr windige<br />
Witterung erschwert.<br />
Örtlich wurde Kahlfraß durch Frostspanner- (Operophtera brumata, Erannis<br />
defoliaria) und Eichenwicklerlarven (Tortrix viridana) beobachtet. Auch<br />
Gespinstmotten (Yponomeuta sp.) traten wieder stark in Erscheinung.<br />
Auch im Jahr 2010 wurden an Rosskastanien in verschiedenen Orten in Alleen, aber<br />
auch an Einzelbäumen Schäden festgestellt, die durch Pseudomonas syringae pv.<br />
aesculi hervorgerufen wurden. Die Bäume zeigten vielfach eine schüttere Belaubung<br />
und in den Kronen starben Äste ab. Auffällige Längsrisse und gelegentlich starker<br />
Schleimfluss an den Stämmen gehörten ebenfalls zur Symptomatik dieser erst seit<br />
einigen Jahren auftretenden Bakterienkrankheit.<br />
(Dr. M. Klug)<br />
2.8 Haus- und Kleingarten<br />
Neben Schäden an den bereits unter Punkt 2.7.1 genannten Gehölzen kam es im<br />
zweiten Winter in Folge in Hausgärten zu Frostschäden an Camellia, Ceanothus, Ilex<br />
crenata, Rosen und Cortaderia. Mediterrane Gehölze, wie Olivenbäume, Stein-<br />
Eichen, Lorbeer, Oleander und Palmen, die in Stadtgärten in den letzten Jahren<br />
immer häufiger gepflanzt worden waren, wurden durch die lang anhaltenden tiefen<br />
Temperaturen vielerorts stark geschädigt oder starben sogar völlig ab.<br />
Mit der Ende Mai plötzlich einsetzenden warmen bis heißen Witterung wurde<br />
übergebietlich an Apfelbäumen in Hausgärten ein ungewöhnlich starker Befall mit der<br />
Monilia-Spitzendürre (Monilinia sp.) beobachtet. Die auffälligen Welkeerscheinungen<br />
an den Triebspitzen führten wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Symptomen des<br />
Feuerbrandes zu zahlreichen besorgten Anfragen von Haus- und Kleingärtnern.<br />
Verbrennungen infolge der starken Sonneneinstrahlung führten im Hochsommer<br />
sowohl an Obstgehölzen als auch an Ziergehölzen zu deutlichen Blattschäden. Auch<br />
Trockenschäden wurden vielerorts beobachtet.<br />
Bei den Gemüsekulturen traten besonders in der zweiten Jahreshälfte bakterielle<br />
Erkrankungen auf. Dabei waren vor allem Salate von Blattfleckenerregern betroffen.<br />
An Wurzel- und Knollengemüse, insbesondere Möhren wurden bakterielle<br />
Fäulniserkrankungen festgestellt. An Lauch kam es zu verstärktem Befall mit<br />
Lauchminierfliegen.
- 74 -<br />
Infolge der sehr regnerischen und ausreichend warmen Witterung im August kam es<br />
an Buchspflanzungen sowohl im Öffentlichen Grün als auch in Gärten vielerorts zu<br />
massiven Schäden durch Befall mit dem Erreger des Triebsterbens, Cylindrocladium<br />
buxicola. Aus den vom Buchsbaumzünsler Cydalima perspectalis betroffenen Orten<br />
kamen zahlreiche Anfragen und Meldungen von Gartenbesitzern.<br />
An immergrünen Koniferen, vor allem Thuja, Chamaecyparis und Cupresssocyparis<br />
leylandii wurden auch im Jahr 2010 häufig Absterbeerscheinungen beobachtet.<br />
Neben abiotischen Ursachen wie Boden- und Lufttrockenheit oder Staunässe,<br />
spielten dabei auch durch Phytophthorabefall ausgelöste Stammgrund- und<br />
Wurzelfäulen sowie Borkenkäferbefall eine Rolle.<br />
Gebietsweise verursachten die Larven des Dickmaulrüßlers Schäden an<br />
Rhododendron, Kirschlorbeer und Liguster. An Bambus fiel Blattlaus- sowie<br />
Spinnmilbenbefall auf.<br />
(Dr. M. Klug)
3 Diagnostik<br />
- 75 -<br />
In den Untersuchungslaboren zur Diagnostik von Pflanzenkrankheiten des<br />
Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wurden auch im Jahr<br />
2010 in Bonn und Münster über 10.000 Einzeluntersuchungen an eingesandten<br />
Pflanzenproben, Ernteprodukten, Wasser-, Substrat- und Erdproben, Insekten,<br />
Milben, Nematoden, Pilzen, Bakterien oder Viren durchgeführt.<br />
Die Diagnosen waren Voraussetzung für die Pflanzenschutz-Beratung in den<br />
Betrieben.<br />
Ein großer Teil der Proben wurde zur Überwachung von Quarantäneschaderregern<br />
untersucht. Sie dienten damit auch der Abwehr von Schäden für die<br />
Pflanzenproduktion in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> und die EU-Staatengemeinschaft. Viele<br />
Proben waren Grundlage für die Arbeit im Warndienst, die Prüfung chemischer<br />
Pflanzenschutzmittel und das Versuchswesen.<br />
1690<br />
2117<br />
Anzahl Proben 2010<br />
17<br />
425<br />
1929<br />
232<br />
357<br />
174<br />
196<br />
592<br />
Ackerbau<br />
Zierpflanzenbau<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Obstbau<br />
Baumschule und Forst<br />
Hobby<br />
Gemüsebau<br />
Öffent. Grün und GaLabau<br />
Sonstige<br />
Vorratsschutz<br />
Verteilung des Proben-Aufkommens (7.862 Einzelproben) in den Untersuchungseinrichtungen<br />
des Pflanzenschutzdienstes im Jahre 2010<br />
(Dr. M. Heupel)<br />
3.1 Diagnostik Mykologie<br />
Im Jahr 2010 wurden bei 2.722 Pflanzenproben mykologische Untersuchungen zur<br />
Diagnose der ursächlichen Pilzerkrankung durchgeführt.<br />
Die Untersuchungsmethoden umfassten vor allem die klassische Mikroskopie aber<br />
auch biochemische, physikalische und molekularbiologische Nachweisverfahren.<br />
Besonders spektakulär waren im letzten Jahr die Identifizierungen im<br />
Zusammenhang mit dem Erstauftreten der Rußrindenkrankheit in der Stadt Köln.<br />
Das hohe allergene Potential dieses Pilzes erfordert strenge Hygienemaßnahmen<br />
beim Umgang im Labor und der Beseitigung der Befallsbäume.
- 76 -<br />
Erstfund der Rußrindenkrankheit in Köln<br />
Im Jahr 2010 wurden erstmalig Schäden durch den Pilz Cryptostroma corticale, der<br />
Rußrindenkrankheit an Bergahornbäumen (Acer pseudoplatanus) im Stadtgebiet<br />
Köln festgestellt und im Labor des Pflanzenschutzdienstes durch mikroskopische<br />
Diagnose bestätigt.<br />
Die betroffenen Bäume wiesen mehrere Meter lange Rindenrisse auf. Die<br />
abgestorbene Rinde blätterte schichtweise ab. Die Kronen der betroffenen Bäume<br />
waren stark ausgelichtet oder bereits vollständig abgestorben. Auch sekundär<br />
eingedrungene Weißfäulepilze wurden festgestellt. Unter der Rinde befallener<br />
Bäume wurden die flächig schwarzen Sporenlager des Pilzes entdeckt. Teilweise<br />
war der schwarze rußige Belag durch den Wind im Bodenbereich betroffener Bäume<br />
verbreitet und durch Regen am Stamm hinab geschwemmt worden.<br />
Die Rußrindenkrankheit des Ahorns wurde in Deutschland erstmalig an Bergahorn in<br />
Südwestdeutschland im Jahr 2005 entdeckt und untersucht.<br />
Der Pilz ist als Schwächeparasit an Bergahorn (Acer pseudoplatanus), aber auch an<br />
Spitzahorn (Acer platanoides) und Zuckerahorn (Acer saccharinum) beschrieben und<br />
in Nordamerika und Westeuropa lange bekannt und verbreitet. Englische Berichte<br />
erwähnen ihn schon im Jahr 1949.<br />
Der erstmalige Fund des Erregers in Köln führte zu erhöhter Aufmerksamkeit und<br />
zog zahlreiche weitere Funde im Stadtgebiet im Sommer 2010 nach sich. Der<br />
Infektionszeitpunkt der betroffenen Bäume liegt dabei wahrscheinlich bereits einige<br />
Zeit zurück. Das eigentliche Anfangsstadium der Infektion mit begrenzten Rinden-<br />
und Kambiumnekrosen sowie unspezifischen Schleimflussflecken am Stamm wurde<br />
nicht mehr vorgefunden. Der Absterbeprozess befallener Bäume kann mehrere<br />
Jahre andauern, aber in Abhängigkeit vom Wetter auch sehr schnell voran schreiten.<br />
Der Pilz ist als so genannter Endophyt lange Zeit symptomlos in den Bäumen<br />
vorhanden und benötigt zur schlagartigen Ausbreitung eine Schwächung der Bäume<br />
durch Klimastress. Im Splint absterbender Bäume sind auf dem Holzquerschnitt<br />
grünliche bis bräunliche Verfärbungen sichtbar. Die umfangreichen flächig<br />
schwarzen Sporenlager werden nach trockenen heißen Witterungsphasen in<br />
unvorstellbar großer Zahl gebildet. Es wird von ca. 1 Millionen Sporen pro<br />
Quadratzentimeter berichtet. Die Infektionskapazität der Sporen ist wahrscheinlich<br />
nicht sehr hoch sein, denn trotz der ungeheuren Zahl sind keine um sich greifenden<br />
Epidemien zu beobachten. Die Gefahr durch die Sporenmassen ist jedoch dadurch<br />
gegeben, dass sie durch Einatmen in die Lungenbläschen des Menschen gelangen<br />
und dort starke Entzündungen hervorrufen können. Unabhängig vom Zustand<br />
infizierter Bäume und den Verkehrssicherungspflichten ist deshalb in jedem Fall eine<br />
Fällung und Aufarbeitung betroffener Bäume unter Verwendung von Atemschutz<br />
ratsam.<br />
Die sichere Diagnose des Pilzes ist nur durch die mikroskopische Identifizierung der<br />
Sporen von Cryptostroma corticale im Labor möglich. Die im Zusammenhang mit den<br />
Befallsstandorten in Köln notwendigen Diagnosen wurden vom Labor des<br />
Pflanzenschutzdienstes in Bonn durchgeführt. Insgesamt wurden in Köln über 400<br />
Bäume mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen entfernt.<br />
Die Erfahrungen in England und Nordamerika zeigen, dass die Krankheit stets nach<br />
trocken-heißen Jahren verstärkt auftritt. Kommt es zu Trockenstress in Verbindung<br />
mit großer Hitze, greift der Pilz lebendes Rinden- und Kambiumgewebe an. Nach<br />
dem Trockenjahr 2003 wurde von Befall in Österreich, der Schweiz und dem Pariser<br />
Raum berichtet.
- 77 -<br />
Es ist also zu erwarten, dass der Erkrankungsdruck bei dem gegenwärtig zu<br />
beobachtenden Klimatrend zunehmen wird. Weitere Krankheitsschübe sind<br />
wahrscheinlich. Der Erstfund in Köln sollte zu erhöhter Aufmerksamkeit in den<br />
anderen Städten in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> führen.<br />
3.2 Diagnostik Bakteriologie<br />
absterbende Ahornbäume<br />
mit durch Sporenbelag<br />
schwarz verfärbter Rinde<br />
(Dr. M. Heupel)<br />
Im Jahr 2010 wurden bei 780 Pflanzenproben im Bakteriologielabor Untersuchungen<br />
zur Identifizierung vorhandener Bakterienerkrankungen durchgeführt.<br />
Die Untersuchungsmethoden umfassten mikrobiologische, biochemische und<br />
molekularbiologische Nachweisverfahren.<br />
Neben den Identifizierungen neuartiger bakterieller Schaderreger sind auch<br />
Routinetestungen bekannter Erreger bei neuartigen Schadsymptomen eine<br />
besondere Herausforderung. So waren im vergangenen die auftretenden<br />
ungewöhnlichen<br />
Testmaterial.<br />
Symptome der Pelargonienwelke ein besonders häufiges<br />
Pelargonienwelken (Xanthomonas hortorum pv. pelargonii) an Pelargonien<br />
In der Beet- und Balkonpflanzensaison 2010 wurde das Auftreten des Bakteriums<br />
Xanthomonas hortorum pv. pelargonii (syn. Xanthomonas campestris pv. pelargonii)<br />
bei Pelargonium zonale und Pelargonium peltatum in ungewöhnlich großem Umfang<br />
beobachtet.<br />
Der Erreger der Pelargonienwelke ist altbekannt und viele Produzenten haben ihn<br />
bereits kennengelernt. Neben einer systemischen Welke kann das Bakterium auch<br />
typische bakterielle Blattflecken auslösen. Blattfleckensymptome sind schon in der<br />
älteren Literatur des Pathogens beschrieben und keineswegs ungewöhnlich.
- 78 -<br />
Dennoch war speziell das Auftreten dieser Symptomatik in der Saison 2010 für viele<br />
Produzenten neu.<br />
Symptome: An den Pflanzen wurden wasserdurchtränkte, wenige Millimeter große<br />
Blattflecken beobachtet. Diese wurden innerhalb weniger Tage nekrotisch, sie waren<br />
leicht eingesunken und braunschwarz verfärbt. Diese Flecken und auch die<br />
auftretenden Blattrandnekrosen wurden vielfach nicht dem bakteriellen Erreger<br />
zugeordnet.<br />
Diagnose: Im frühen Befallsstadium, wenn ausschließlich unspezifische<br />
Blattfleckensymptome von Xanthomonas hortorum pv. pelargonii auftreten, ist eine<br />
eindeutige optische Diagnose nicht möglich. Verwechslungen mit pilzlichen oder<br />
mechanisch erzeugten Blattflecken sind möglich.<br />
Im Labor kann das Bakterium eindeutig durch seine Isolierung identifiziert werden.<br />
Hierzu wird befallenes, gründlich gewaschenes Blattgewebe, bei systemischen Befall<br />
auch Stängelgewebe, in steriler Lösung zermörsert und auf künstlichen Nährmedien<br />
inkubiert. Die Identifizierung der auswachsenden Keime erfolgt mit biochemischphysiologischen<br />
Testverfahren.<br />
Auch serologische Verfahren zur schnellen Identifikation mit Antikörpern stehen zur<br />
Verfügung. Sie ermöglichen jedoch keine Aussage über die Lebensfähigkeit der<br />
Bakterien. Bei Befallsverdacht sollten immer Laboruntersuchungen erfolgen.<br />
Ein Pathogenitätsversuch des Pflanzenschutzdienstes NRW mit unterschiedlichen<br />
Isolaten aus der Saison 2010 konnte aus der Literatur bekannte Unterschiede in der<br />
Aggressivität bestätigen. Bei geeigneten Bedingungen mit Überkopfbewässerung<br />
war allerdings in jedem Fall die typische Pelargonienwelke mit dem kompletten<br />
Zusammenbruch der Pflanzen zu beobachten.<br />
Da chemische Behandlungsmaßnahmen nicht zur Verfügung stehen mussten in der<br />
Folge des auftretenden Befalls in der Saison 2010 zahlreiche Pflanzen vernichtet<br />
werden.<br />
Pelargonium zonale Xhp-Blattfleckensymtpm<br />
3.3 Diagnostik Virologie<br />
Pelargonium zonale Xanthomonas hortorum<br />
(Dr. M. Heupel, R. Wilke)<br />
Im Jahr 2010 wurden bei 2.389 Pflanzenproben Untersuchungen zur Diagnose einer<br />
Erkrankung durch Viren oder Viroiden durchgeführt.<br />
Die Untersuchungsmethoden umfassten biochemische und molekularbiologische<br />
Nachweisverfahren. Die modernen, auf den molekularbiologischen Labortechniken<br />
beruhenden Tests, sind inzwischen Schlüsseltechnologien, um schnell und<br />
justiziable Untersuchungsbefunde zu erzielen. Die Diagnosen der Viroide durch den
- 79 -<br />
Pflanzenschutzdienst können nur in enger Verbindung mit Experten anderer<br />
Einrichtungen wahrgenommen werden. So werden die Sequenzierungen bei den<br />
Viroidtestungen regelmäßig in Unterauftrag gegeben.<br />
Viroidtestungen bei Solanum jasminoides<br />
Die Zahl der Viroidtestungen durch den Pflanzenschutzdienst hat in den letzten<br />
Jahren sehr stark zugenommen. Hintergrund ist das Auftreten des<br />
Quarantäneerregers Potato tuber spindle viroid (PSTVd, Kartoffelspindelknollenviroid)<br />
in Zierpflanzen vor allem in Solanum jasminoides (Jasminblütiger<br />
Nachtschatten).<br />
In Zierpflanzen macht der Erreger anders als in Kartoffeln keine Symptome. Er<br />
vermehrt sich jedoch, wird im Phloem transportiert und kann erfolgreich durch<br />
Infektion auf andere Pflanzenarten übertragen werden. Auch eine Saatgut- und<br />
Kontaktübertragung ist möglich. Die Inkubationszeit beträgt wenige Wochen bis<br />
mehrere Jahre. Mögliche Symptome sind Chlorosen, Nekrosen, Zwergenwuchs und<br />
Missbildungen. Viele Wirtspflanzen zeigen allerdings keinerlei Symptome.<br />
PSTVd gehört zu den Pospiviroiden, deren Testung ausschließlich durch die<br />
Isolation und den Nachweis der Erbsubstanz erfolgen kann. Viroide aus dieser<br />
Gruppe bestehen aus nur wenigen Erbsubstanzbauteilen. Für die Diagnose wird die<br />
Erbsubstanz aus den Pflanzen isoliert, mit der PCR-Technik vermehrt und detektiert.<br />
Der letzte Beweis, dass es sich um den spezifischen Erreger PSTVd handelt, erfolgt<br />
durch eine Sequenzierung, bei der die genaue Analyse der isolierten Erbsubstanz<br />
erfolgt. Die angewendeten Nachweistechniken haben hohe Sensibilität und<br />
Spezifität.<br />
Dieses Verfahren war früher extrem aufwändig und langwierig. Es wird heute in<br />
modernen Maschinen durchgeführt. Diese Testungen werden von zahlreichen<br />
Firmen auf dem freien Markt angeboten. Der Pflanzenschutzdienst arbeitet<br />
erfolgreich durch eine Vertragsbindung mit einem großen Anbieter zusammen.<br />
Neben PSTVd wurden bereits andere Erreger aus der Gruppe der Pospiviroide in<br />
Zierpflanzen detektiert. Diese gehören nicht zu den Quarantäneerregern. Dennoch<br />
ist in allen Fällen die lückenlose Dokumentation sämtlicher Tests für einen<br />
justiziablen Untersuchungsbefund erforderlich.<br />
Dokumentation der Testergebnisse nach Anwendung der PCR-Technik<br />
(Dr. M. Heupel)
3.4 Diagnostik Entomologie<br />
- 80 -<br />
Insgesamt wurden 2010 im Entomologischen Labor 527 Prüfparameter bearbeitet<br />
und diagnostiziert. Die folgende Abbildung stellt die Verteilung auf die<br />
entsprechenden Kulturgruppen der Fachbereiche dar.<br />
Anzahl<br />
Diagnosen<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Einen großen Stellenwert hat die Abklärung von Quarantäneverdachtsfällen.<br />
Auch dieses Jahr wurden verstärkt Entomologischen Untersuchungen für den<br />
Pflanzengesundheitsdienst im Rahmen von Export- und Importkontrollen<br />
durchgeführt.<br />
75%<br />
Zierpflanzen<br />
Vorratsschutz<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Öffentliches Grün, Gala<br />
Obstbau<br />
Hobby<br />
Gemüsebau<br />
Baumschulen/Forst<br />
Ackerbau<br />
Exportkontrolle Braumalz<br />
4%<br />
5%<br />
Exportkontrolle Haferflocken/Mehl/Reis<br />
Käfer-Quarantäneverdacht<br />
Fänge aus Pheromonfallen/Gelbtafeln<br />
Die Abbildung zeigt den prozentualen Anteil der vom Pflanzengesundheitsdienst in Auftrag<br />
gegebenen Untersuchungen auf tierische Schaderreger.<br />
Das erstmalige Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers Diabrotica virgifera<br />
virgifera in <strong>Nordrhein</strong> <strong>Westfalen</strong> stellte das Diagnoselabor vor eine besondere<br />
Aufgabe.<br />
Die Auswertung der Pheromonfallen und Leimtafeln erfolgte, wegen bestehender<br />
Verwechslungsmöglichkeiten und Unsicherheiten bei der sicheren Zuordnung von<br />
16%
- 81 -<br />
beschädigten Insekten und Beifängen am Fallenstandort, von unseren<br />
entomologischen Spezialisten mit entsprechender mikroskopischer Ausstattung im<br />
Entomologischen Labor.<br />
Witterungseinflüsse, Beschädigungen der Käfer und Beifänge erschwerten die<br />
sichere Zuordnung.<br />
Neben Diabrotica virgifera virgifera waren Arten wie Rhagonycha fulva (Rotgelber<br />
Weichkäfer), Lygus rugulipennis (Trübe Feldwanze) und Oulema spp.<br />
(Getreidehähnchen) häufige Fänge an den Leimtafeln.<br />
Eine sichere Bestimmung konnte mit Hilfe des Binokulars, Bestimmungsschlüssel<br />
und Referenzmaterial erfolgen.<br />
Diabrotica virgifera virgifera beim Fraß an Maiskolben<br />
Kopfansicht Diabrotica virgifera virgifera<br />
Für die frühzeitige Erkennung werden auch im nächsten Jahr, durch Monitoring<br />
mittels Insektenfallen, Käferfunde im Entomologischen Labor diagnostiziert und somit<br />
Verwechslungsmöglichkeiten so sicher wie möglich ausgeschlossen.<br />
(Dr. U. Hakl)<br />
3.5 Diagnostik Nematologie<br />
Bei den Untersuchungen auf Zystenbildende Nematoden ist in 2010 ein leichter<br />
Rückgang zu verzeichnen, was in 2011 durch die umzusetzende Leitlinie zur<br />
Durchführung der Erhebung auf Kartoffelzystennematoden sicher wieder<br />
ausgeglichen wird, bzw. ein Anstieg zu erwarten ist.
Jahr<br />
2010<br />
2009<br />
2008<br />
2007<br />
- 82 -<br />
Untersuchungen auf RN-KN-Zysten<br />
0 500 1000 1500 2000 2500<br />
Anzahl Proben<br />
2010 hat sich die Probenanzahl bei den Untersuchungen auf freilebende Nematoden<br />
auf gleichem Niveau bewegt wie 2009.<br />
Jahr<br />
2007 2008 2009 2010<br />
1143<br />
1149<br />
468<br />
210<br />
Die Untersuchungen auf „freilebende“ Nematoden umfassen 3 Methoden:<br />
• das Nassiebverfahren<br />
Untersuchung auf freilebende Nematoden<br />
0 200 400 600 800 1000 1200 1400<br />
Nassiebverfahren<br />
für<br />
Bodenproben,<br />
Pflanzenteile und<br />
Blumenzwiebeln<br />
Anzahl Proben<br />
• Untersuchungen mit der Sprühanlage mit der auf Wurzelgallen-Nematoden<br />
(Meloidogyne spp.), Saatgut (Ditylenchus spp.), Rinden und Substrate<br />
(Bursaphelenchus spp.) untersucht werden,
Sprühanlage<br />
- 83 -<br />
• die Sieb-Dekantiermethode für virusübertragende Nematoden wie Xiphinema<br />
und Longidorus-Arten.<br />
Eine ordnungsgemäße Aufbereitung der vielfältigen Proben ist Voraussetzung für<br />
eine sichere Bestimmung der Nematoden, da es auch hier um die Absicherung des<br />
Auffindens von Quarantäneschaderregern geht.<br />
2010 war wieder ein Nematoden-Problemjahr für den Gemüsebau, speziell den<br />
Möhrenanbau. Bis zu 30 % Ausfall war in Möhrenkulturen auf Grund von massiven<br />
Nematodenbefalls zu verzeichnen.<br />
Schwere Wachstumsdepressionen traten auf, die Möhren blieben klein und hatten<br />
nekrotische Stellen an den Wurzeln. In den Bodenproben wurden je 100 ml<br />
Bodenprobe 200-6.000 Paratylenchus spp., 100-250 Pratylenchus spp. und<br />
vereinzelt Ditylenchus spp. nachgewiesen.<br />
Verschiedene Paratylenchus-Arten sind<br />
als pflanzenschädigende Nematoden<br />
bekannt. Zu den bevorzugten<br />
Wirtspflanzen von Paratylenchus spp.<br />
gehören Möhren und Sellerie, beide<br />
Pflanzenarten führen zu einer starken<br />
Vermehrung des Nematoden.<br />
Klimatische Bedingungen, wie erhöhte Feuchtigkeit in der Auflaufphase der Möhren<br />
dieses Jahr, begünstigten Paratylenchus und andere im Boden vorhandene<br />
Nematoden und führte zu einem hohen Anteil an Paratylenchus spp. und massiven<br />
Ausfall von Möhrenkulturen am Niederrhein.<br />
(Dr. U. Hakl)
4 Warndienst<br />
- 84 -<br />
4.1 Darstellungen im Internet<br />
Der Pflanzenschutzdienst betreut redaktionell die nordrhein-westfälische Startseite<br />
der Internetplattform www.ISIP.de (Informationssystem Integrierte<br />
Pflanzenproduktion). Das Angebot wird getragen durch die Zusammenarbeit der<br />
Beratungsträger für Pflanzenproduktion in den Bundesländern<br />
(<strong>Landwirtschaftskammer</strong>n und Landesanstalten) und Fachinstitutionen des Bundes.<br />
Das ISIP-Angebot umfasst mittlerweile etwa 800 Seiten mit Basisinformationen<br />
(Infothek) und über 2.000 Seiten mit Monitoring- und Prognoseergebnissen<br />
(Entscheidungshilfen), die von allen Bundesländern gemeinsam betreut und gepflegt<br />
werden.<br />
<strong>Nordrhein</strong>-Westfälische Startseite im Januar 2010<br />
Zusätzlich wurden von den Mitarbeitern der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW im Jahr<br />
2010 über 800 aktuelle Meldungen in ISIP eingestellt. Über 500 PDF-Dokumente mit<br />
Warnhinweisen und Mittellisten stehen zum Download zur Verfügung. Im Jahr 2010<br />
wurden ca. 31.000 Besuche mit ca. 68.000 Seitenaufrufen verzeichnet. Je nach<br />
Wochentag finden 30 bis 100 Besuche statt, wobei am Montag und Dienstag am<br />
häufigsten genutzt wird.<br />
Das Beratungsangebot ist in vier Rubriken unterteilt: "Regionales" mit aktuellen<br />
Empfehlungen der beteiligten Länder, "Entscheidungshilfen" mit interaktiven<br />
Prognosemodellen und Befallserhebungen, "Infothek" mit Basisinformationen und<br />
Pflanzenschutzmitteltabellen sowie "Versuchsberichte" in einer recherchierbaren<br />
Datenbank mit z.B. Landessortenversuchen einiger Bundesländer.
- 85 -<br />
Auf der Startseite sind die jeweils 6-8 aktuellsten, mehrfach in der Woche<br />
bereitgestellten Meldungen in chronologischer Reihenfolge abgebildet, um die<br />
Neuheiten immer auf den ersten Blick zu sehen. Längerfristige Hinweise können<br />
ebenfalls auf der Startseite platziert werden.<br />
Die regionalen Unterseiten umfassen Ackerbau, Allgemeines zum Pflanzenbau,<br />
Allgemeines zum Pflanzenschutz, Grünland und Futterbau, Gemüsebau, Obstbau<br />
und Zierpflanzenbau. Sehr guten Zuspruch finden die Listen mit zugelassenen und<br />
genehmigten Pflanzenschutzmitteln im Gartenbau.<br />
Die Meldungen, auch zu Veranstaltungsterminen, können mit Bildern, Tabellen und<br />
Grafiken ergänzt werden. Auch Verknüpfungen zu anderen Inhalten des ISIP-<br />
Angebotes sowie zu externen Internetseiten sind möglich.<br />
Unterseite Entscheidungshilfen im Dezember 2010<br />
Mittlerweile hat sich auch ein umfangreiches Angebot an Entscheidungshilfen für die<br />
Ackerkulturen sowie für den Obst- und Gemüsebau entwickelt. Die<br />
Entscheidungshilfen werden grundsätzlich vor einer Freischaltung über mehrere<br />
Jahre hinweg in den Bundesländern mit Versuchen überprüft (Validierung). Auch<br />
nach der Einführung in die Beratungspraxis wird die Validierung durch begleitende<br />
Untersuchungen fortgeführt.
- 86 -<br />
Im Projekt "Einsatz von Geografischen Informationssystemen im Internet zur<br />
Optimierung von Entscheidungshilfesystemen“, das in Kooperation mit dem ISIP e.V.<br />
durchgeführt wird, wurden wichtige Projektteile abgeschlossen. Das wichtigste, nach<br />
außen deutlich sichtbare Ergebnis war die Einführung von Karten der<br />
Entwicklungsstadien und von Risikokarten in ISIP. Mit diesen Karten ist ein schneller<br />
Überblick über das Wachstum und das Infektionsgeschehen auf der Basis von<br />
Wetterdaten möglich.<br />
Karte Entwicklung Weizen<br />
Karte Infektionsbedingungen Krautfäule<br />
Besonders interessant für den Nutzer ist die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung<br />
seines ISIP-Zugriffs. Über den Bereich „mein ISIP“ können häufig genutzte Seiten<br />
(Favoriten) mit wenigen Mausklicks erreicht werden. Auch die gewünschten<br />
Prognosen, Hinweisdienste und Benachrichtigungen bei wichtigen Ereignissen<br />
können hier festgelegt werden. So kann das genutzt werden, was auch wirklich<br />
benötigt wird. Dieser Bereich wird momentan gezielt verbessert, um einen noch<br />
einfacheren, auf den Nutzer zugeschnittenen Zugriff zu ermöglichen. (Dr. A. Dissemond)<br />
4.1.1 Wetterdaten<br />
Im Berichtsjahr 2010 standen dem Pflanzenschutzdienst als Mitglied der ZEPP-<br />
Arbeitsgruppe der Pflanzenschutzdienste (Zentralstelle für Entscheidungshilfen und<br />
Programme im Pflanzenschutz) aufbereitete Wetterdaten von 17 abonnierten<br />
Stationen des Deutschen Wetterdienstes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zur Verfügung. Alle<br />
Wetterdaten des DWD enthalten zwei Tage prognostisches Wetter, was für<br />
Vorhersagen und Prognosen besonders wichtig ist.
- 87 -<br />
Ursprünglich aus dem Warndienst des Fachbereiches Obstbau hervorgehend, nutzte<br />
der Pflanzenschutzdienst Wetterdaten von 14 eigenen und privaten Wetterstationen<br />
(LUFFT, Metos), die zum großen Teil in Obstanbaugebieten NRW’s stationiert sind.<br />
Diese Daten werden auf Plausibilität geprüft, mit der Datenbank „Agmeda-Win“<br />
bearbeitet und dem ISIP-Server (“Informationssystem Integrierte<br />
Pflanzenproduktion“) zur Verfügung gestellt. Diese Daten können für vorhandenen<br />
Simulations- und Prognosemodelle des PASO-Pakets genutzt werden.<br />
Darüber hinaus hatte der Pflanzenschutzdienst über die Zusammenarbeit mit der<br />
ProPlant-GmbH Zugriff auf Wetterdaten von insgesamt 29 DWD-Stationen in ganz<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Diese Daten sind im Internet einer bestimmten Benutzergruppe<br />
über proPlant Climate <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW verfügbar.<br />
(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />
4.1.2 Prognosemodelle<br />
Über das Prognose-Paket PASO (Prognose Agrarischer Schadorganismen) wurden<br />
folgende Simulations- und Prognoseprogramme intensiv für den Warndienst und die<br />
Beratung von den Fachbereichen Ackerbau und Grünland, Gemüsebau und Obstbau<br />
genutzt.<br />
• Feuerbrandprognose FEUERBRA nach BERGER<br />
• Feuerbrandprognose MARYBLIGHT nach Moltmann<br />
• POMSUM (Temperatursummenmodel)<br />
• Apfel-Schorf-Simulation<br />
• PSIROS - Möhrenfliege Psila rosae<br />
• DELRAD - Kohlfliege Delia radium<br />
• DELANT - Zwiebelfliege Delia antiqua<br />
• CYDIASUM (Apfelwickler)<br />
• SIMPHYT<br />
• FOLPHY<br />
• Negativprognose Kraut- und Knollenfäule<br />
• SIMCERC und ONTO<br />
• CERCBET<br />
Entsprechende Modelle des Programmpaketes PASO waren weiterhin unter dem<br />
gemeinschaftlichen Angebot der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>n, “Informationssystem<br />
Integrierte Pflanzenproduktion“, www.isip.de, nutzbar.<br />
Ein Teil der regional erhobenen Wetterdaten der eigenen Stationen des<br />
Pflanzenschutzdienstes wurden für das Schorf-Simulationsmodell -Schorf Expert-<br />
nach Dr. WELTE genutzt.<br />
(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)<br />
4.2 Schorfwarndienst<br />
Der Schorfwarndienst <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> lieferte in der Zeit vom 26.03.2010 bis<br />
zum 10.06.2010 insgesamt 30 Warnmeldungen per E-Mail oder Fax an die<br />
abonnierenden Betriebe. Während des „Schorfjahres“ 2010 konnte das Simulations-<br />
Modell Schorf-Expert (Farm Software GmbH von Dr. H. Welte) mit Daten von<br />
14 Wetterstationen erfolgreich ausgewertet werden.<br />
Die Hauptinfektionstermine an allen Standorten waren der Zeitraum 26.-27. April,<br />
02.-04. Mai, 07.-09. Mai und 13.-15. Mai.<br />
(Dr. A. Engel, W. Kretschmann)
- 88 -<br />
4.3 Pflanzenschutz-Warndienst - Ackerbau<br />
Eine Schaderregererhebung mit Warndienst wird vom Pflanzenschutzdienst auf der<br />
Internetseite www.landwirtschaftkammer.de/warn/warn.htm für alle wichtigen<br />
Ackerbaukulturen angeboten. Das aktuelle Auftreten von Schaderregern und<br />
Krankheiten wird von den regionalen Pflanzenbau- und Pflanzenschutzberatern<br />
wöchentlich für 25 Regionen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gemeldet.<br />
Im Jahr 2010 wurde mit den Warndiensterhebungen in der 10 Kalenderwoche<br />
(08.03.-15.03.2010) begonnen. Zu diesem Zeitpunkt wurde in vielen Regionen sehr<br />
verbreitet das Gelbmosaikvirus in Wintergerste beobachtet, gleichzeitig vielerorts<br />
Echter Mehltau, Netzflecken und Rhynchosporium. Auch in Winterweizen,<br />
Winterroggen und Triticale trat Echter Mehltau auf, ebenso Anfangsbefall mit<br />
Septoria tritici in Winterweizen und Rhynchosporium in Winterroggen und Triticale.<br />
Aufgrund der kühlen und anschließend trockenen Frühjahrswitterung konnten sich<br />
die vorher genannten Pilzkrankheiten nicht signifikant weiter entwickeln. Regional<br />
kam es im zeitigen Frühjahr zu starken Schäden durch Tauben in Winterraps und<br />
Mäusen in Winterraps und Getreide. Ab Kalenderwoche 14 (05.04.-12.04.2010)<br />
begann der Zuflug der Rapsglanzkäfer und Rüsselkäfer. Durch die anhaltende kühle<br />
Witterung konnte der Rapsglanzkäfer über einen langen Zeitraum beobachtet<br />
werden. Ab Kalenderwoche 25 (21.06-28.06.2010) begann der Zuflug des<br />
Maiszünslers. Im Herbst 2010 wurde die Verbreitung in den Kreisen ermittelt. Im<br />
Vergleich zu 2009 erhöhte sich die Befallsstärke und Befallshäufigkeit.<br />
Über die Warndienstinternetseite besteht die Möglichkeit auf die aktuellen<br />
Empfehlungen des Pflanzenschutzdienstes, die aktuellen Krankheitserhebungen in<br />
den Landessortenversuchen Wintergetreide sowie auf die Internetseiten von ISIP und<br />
ProPlant Basic zuzugreifen. Falls Fragen zu möglichen Bekämpfungsmaßnahmen<br />
auftreten, steht zusätzlich eine Liste der regionalen Fachberater zur Verfügung.<br />
(U. Furth)
- 89 -<br />
5 Versuche und Erfahrungen<br />
5.1 Amtliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln<br />
5.1.1 Amtliche Mittelprüfung und Auftragsversuche<br />
im Ackerbau<br />
Nach wie vor hat die Prüfung von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau an den beiden<br />
Standorten Bonn und Münster eine große Bedeutung. Doch die Suche nach neuen<br />
Wirkstoffen bereitet der Industrie zunehmend große Schwierigkeiten. Das wird<br />
besonders deutlich, wenn man die Zahl der Zulassungsversuche mit der der<br />
Auftragsversuche vergleicht. Während die Prüfungen zur Erarbeitung von<br />
Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr um 16 % zurückgegangen sind, wuchs der<br />
Umfang an Auftragsversuchen, die vorwiegend für Marketingzwecke der Hersteller<br />
genutzt werden, um 8 %. Fast verdoppelt haben sich die sogenannten D & I<br />
Versuche, in denen die unterschiedlichsten Mittel und Mittelkombinationen getestet<br />
werden, die letztendlich wichtige und unabhängige Ergebnisse für unsere Beratung<br />
liefern.<br />
Im Bereich des Versuchswesens Pflanzenschutz nimmt das Getreide weiterhin eine<br />
dominierende Stellung ein. Bei den Blattfrüchten war bisher ein relativ<br />
ausgewogenes Verhältnis. In der Saison 2010 hat es im Rheinland versuchsmäßig<br />
jedoch eine deutlich Verschiebung zu Gunsten der Kartoffel gegeben. Grund hierfür<br />
war eine gezielte Werbung für Versuche in dieser Kultur bei den entsprechenden<br />
Firmen. Geprüft wurden hier hauptsächlich fungizide Wirkstoffe zur Beizung im ULV-<br />
Verfahren bzw. beim Legen auf der Pflanzmaschine sowie gegen Krautfäule und<br />
Alternaria. Durch die zunehmende Anbaubedeutung von Raps ist aber auch in dieser<br />
Kultur ein gesteigertes Interesse an Prüfungen vorhanden. Antrieb hierfür ist vor<br />
allem die fortschreitende Resistenz beim Rapsglanzkäfer. Geprüft werden mit dem<br />
Ziel der Indikationserweiterung verstärkt Präparate, die bereits in anderen Kulturen<br />
eine Zulassung haben,<br />
Im gesamten Versuchskontingent werden Herbizid- und Fungizidanwendungen, wie<br />
schon in der Vergangenheit, zu etwa gleichen Teilen berücksichtigt. Zusammen<br />
haben sie einen Anteil von fast 75 % am gesamten Prüfumfang. Bei den Herbiziden<br />
werden neben der normalen, vergleichenden Prüfung mit einer Aufwandmenge jetzt<br />
auch die doppelte Aufwandmenge (Phytotox) wie auch mehrfach gestaffelt reduzierte<br />
Mengen (Grenzaufwand) getestet. Wegen fehlender neuer Wirkstoffe sind vor allem<br />
in diesem Anwendungsgebiet viele Auftragsversuche, vorwiegend von<br />
Genericaherstellern mit neuen Kreationen alter Wirkstoffe, zu verzeichnen. Die<br />
zunehmende Problematik mit Spätverunkrautung durch Bingelkraut in<br />
Zuckerrübenflächen hat dazu geführt, dass auch dieser Fragestellung anhand von<br />
2 Auftragsversuchen gezielt nachgegangen wurde. Bei den Fungiziden gibt es<br />
derzeit mehrere Anwendungsschwerpunkte. Im Getreide wird das Prüfgeschehen<br />
von Wirkstoffkombinationen mit einer neuen Wirkstoffklasse (Carboxamide)<br />
bestimmt. Alle namhaften Hersteller haben entsprechende Präparate zur Prüfung<br />
angemeldet. In den Kartoffeln war unter anderem die Beizung ein<br />
Indikationsschwerpunkt. Neben den üblichen Prüfungen gegen Silberschorf und<br />
Rhizoctonia wurden an 2 Standorten auch Beizmittel gegen Erwinia geprüft. Diese<br />
Versuche waren sehr aufwendig, weil nach dem Pflanzvorgang neben den<br />
abgelegten Knollen eine weitere zuvor infizierte Knolle hinzugelegt wurde. Alle<br />
Beizversuche wurden zudem in den zwei gängigen Applikationsverfahren<br />
durchgeführt (ULV und Beizung beim Legen an der Pflanzmaschine). Erneut
- 90 -<br />
zugenommen hat in der Kartoffel auch die Anzahl der Versuchsglieder in der<br />
Königsdisziplin - die Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule. Dabei handelte es<br />
sich fast ausschließlich um Auftragsversuche mit bereits zugelassenen Mitteln zur<br />
eigenen Orientierung der Auftraggeber. Lediglich in einem Block wurde ein neuer<br />
Wirkstoff in verschiedenen Aufwandmengen und Formulierungen getestet.<br />
Bei den Insektizidversuchen stand ebenfalls die Beizung im Vordergrund. Beim Raps<br />
waren die Zielorganismen die kleine Kohlfliege, der Rapserdfloh und die Blattläuse,<br />
beim Getreide waren es die virusübertragenden Blattläuse. In den beiden<br />
Maisversuchen sollte die Wirkung der Beize gegen Drahtwurm und Fritfliege ermittelt<br />
werden. Spritzapplikationen wurden nur in Raps gegen Rüsselkäfer und<br />
Rapsglanzkäfer sowie in Kartoffeln gegen Kartoffelkäfer durchgeführt. Im Getreide<br />
gab es vergleichend zur Beizanwendung nur eine Spritzbehandlung gegen<br />
Blattläuse.<br />
Versuchsumfang 2010 Fachbereich 32.5<br />
Zulassungsprüfungen 163<br />
Lückenindikation (GLP) 1<br />
Eigene Versuche zu speziellen Problemen (D & I Versuche) 158<br />
Auftragsversuche 178<br />
Saatgutprüfungen 510<br />
(K.-J. Behr)<br />
Der Umfang der Insektzidversuche 2010 umfasste die Saatgutbeizung im Freiland<br />
und im Gewächshaus sowie Spritzanwendungen im Freiland. Das<br />
Versuchsaufkommen ist nochmals angestiegen. Der Prüfungsumfang umfasste<br />
Blattläuse im Getreide (auch Virusvektoren), Rapsglanzkäfer in Winterraps,<br />
Kartoffelkäfer in Kartoffeln, Drahtwurm und Fritfliege in Mais, Erdloh und Blattläuse in<br />
Winterraps. Da die Bedeutung des Drahtwurms in der Praxis eine immer größere<br />
Bedeutung einnimmt, sind neben den Versuchen auch ein Drahtwurmmonitoring<br />
durchgeführt worden. Da die Bekämpfungsmöglichkeiten in 2010 begrenzt waren, ist<br />
zum Jahresende eine Umfrage durchgeführt worden, zur Einschätzung des<br />
aufgetretenen Drahtwurmschadens (siehe Tabelle).<br />
Einschätzung des Schadens durch Drahtwurm<br />
an Mais in 2010<br />
ha %<br />
Gesamtfläche Mais 209.657<br />
keine Schäden 201.302 96,01<br />
0-5 % geschädigte Pflanzen 4.830 2,30<br />
5-25 % geschädigte Pflanzen 1.395 0,67<br />
über 25 % geschädigte Pflanzen 1.230 0,59<br />
davon Fläche mit Umbuch 650 0,31<br />
Fläche mit Verzicht auf Maisanbau wegen Drahtwurm 1.550 0,74<br />
Fläche mit Santana behandelt 18 0,01<br />
Aufgrund der Resistenzprobleme beim Rapsglanzkäfer wurden 42 Proben auf<br />
Resistenz untersucht.
- 91 -<br />
Die Anzahl der geprüften Versuchsglieder bei der fungiziden Beizung 2010 im<br />
Freiland und im Gewächshaus blieben nahezu unverändert. Im Freiland umfasste<br />
der Prüfungsumfang, wie auch im vergangenen Jahr, nahezu alle samen- und<br />
bodenbürtige Erreger wie Flugbrand in allen Getreidearten, Streifenkrankheit in<br />
Gerste und Hafer, Hartbrand in Wintergerste, Typhula-Fäule in Wintergerste,<br />
Stängelbrand in Winterroggen und Steinbrand in Winterweizen. Spezielle<br />
Versuchsfragen im Hinblick auf die Pflanzenentwicklung unter Berücksichtigung des<br />
Aussaattermins oder des Standortes waren auch im Versuchsprogamm enthalten.<br />
Der Prüfungsumfang im Gewächshaus umfasste in 2010 verschiedene<br />
Fusariumarten in allen Kulturen, Septoria in Winterweizen, Keimlingkrankheiten in<br />
Mais sowie Versuche zur Überprüfung der Phytotoxizität aller Kulturen.<br />
(U. Furth)<br />
5.1.2 Demonstrations- und Informationsversuche im Ackerbau<br />
Ergebnisse der D+I Herbizidversuche im Zuckerrübenanbau 2010<br />
Offene Fragen sollten mit folgenden von Versuchsgliedern (VG) geklärt werden:<br />
• VG 2 + 9 = Standardkontrollvarianten<br />
• VG 3, 5, 6 = Wirkungsvergleich zu VG 2<br />
• VG 10, 11, 12 = Wirkungsvergleich zu VG 9<br />
• VG 4, 7, 8, 13 = Prüfung "neuer" Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen<br />
Auf dem Versuchsstandort Höxter/Brakel hatte keine der eingesetzten<br />
Mittelkombinationen Wirkungsprobleme. Das vorhandene Unkrautspektrum,<br />
bestehend aus Echter Kamille, Weißem Gänsefuß und Ackerstiefmütterchen, wurde<br />
in allen Varianten sehr gut und dauerhaft bekämpft. Auf der Fläche war der<br />
Unkrautdruck so gering, das selbst in der unbehandelten Kontrolle der<br />
Unkrautdeckungsgrad bei der Endbonitur unter 50 % lag.<br />
Auch auf dem niederrheinischen Standort in Wesel sowie in Beckrath (koordinierter<br />
Herbizidversuch durch das IfZ-Göttingen) traten nur Unkrautgesellschaften auf, die in<br />
der Bekämpfung keine Probleme bringen. Die einzelnen Varianten zeigte weder<br />
signifikante noch in der Tendenz unterschiedliche Bekämpfungserfolge.<br />
Der Standort für die Köln-Aachener Bucht lag in Nörvenich. Die Leitunkräuter<br />
verteilten sich in der unbehandelten Kontrolle bei der Abschlussbonitur auf<br />
Bingelkraut (Deckungsgrad DG = 13 %), Vogelknöterich (DG = 35 %) und Weißer<br />
Gänsefuß (DG = 28 %). Nach der Aussaat am 10. April erfolgte die erste NAK am<br />
28.04., gefolgt von den Terminen am 21.05. und 02.06.. Erstaunlich gut war die<br />
Wirkung aller Versuchsvarianten schon bei der Bonitur am 21.05. nach der 1. NAK.<br />
Bei der Endbonitur erreichten auch hier alle Varianten das Niveau von 98-100 %.<br />
Auch der sonst übliche Neuauflauf von Bingelkraut trat auf Grund der feuchten und<br />
kalten Witterung ab Ende Juli nicht auf. Bei der Pytotox zeigten die Venzar- und<br />
Spectrumvarianten eine um ca. 3 % höhere Schädigung. Allerdings hatten sie auch<br />
bei allen Unkräutern einen Wirkungsgrad von 100 %.
ohne Rebell<br />
mit Rebell<br />
Standardvariante 1<br />
Standardvariante 1 mit Öl<br />
FCS (PMP/Etho) Neuformulierung<br />
Goltix super<br />
Einsatz von Debut<br />
Betanal Neuformulierung<br />
Einsatz von Debut + Venzar<br />
Standardvariante 2 G/B/R<br />
Standardvariante 2 mit Öl<br />
Powertwin plus<br />
Einsatz von Debut<br />
Einsatz von Debut + Spectrum<br />
- 92 -<br />
D + I Herbizidversuch in Zuckerrüben 2010<br />
Standort Rheinland/Nörvenich<br />
Vogelknöterich<br />
Bingelkraut<br />
90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100<br />
Befallsverteilung<br />
Ergebnisse der D+I Fungizidversuche 2010<br />
Unkrautwirkungsgrad in %<br />
Wie in den Vorjahren kamen auch 2010 die systemischen Azolpräparate sowie<br />
Kombination aus Azolen und Strobilurinen in den Fungizidversuchen zum Einsatz.<br />
Da 2010 auf dem Standort in Steinheim der Befall nie die Bekämpfungsschwelle<br />
überschritten hat, stehen für die diesjährigen Auswertungen nur die Ergebnisse in<br />
Kerpen-Buir zur Verfügung. Aber auch hier waren auf Grund des geringen<br />
Befallsdrucks (trotz cercospora-anfälliger Sorte) kaum Unterschiede im Rüben- oder<br />
Zuckerertrag abzusichern.<br />
Die reinen Azolpräparate Spyrale, Harvesan und Domark 10 EC lagen in der<br />
Abschlussbonitur auch bei der Befallsstärke auf Augenhöhe mit den<br />
Kombipräparaten. Da sie in den Behandlungskosten jedoch deutlich günstiger sind,<br />
hatten sie 2010 die Nase vorn. Unter dem Befallsdruck vor allem in Süddeutschland<br />
setzen aber langfristig die meisten Pflanzenschutzfirmen auf die Kombination von<br />
Azol- und Stobilurinpräparaten, da sie sowohl heilend als auch lang anhaltend<br />
vorbeugend wirken und damit eine größere Behandlungsflexibilität erlauben. In den<br />
Versuchen wurden hierzu neben dem langjährig zugelassenen Vergleichsmittel<br />
Juwel 3 neue Prüfmittel getestet. Alle erreichten dabei mindestens das Niveau von<br />
Juwel, so dass nach einer möglichen Zulassung letztlich der Preis über den Einsatz<br />
entscheidet. Da 2010 auf der Versuchsparzelle nur ein geringer Befallsdruck vorlag,<br />
ist die Mittelfrage im Jahr 2011 erneut zu prüfen.<br />
Nach dem Befallsbeginn in der letzten Juliwoche wurde auf dem Versuchsstandort<br />
Kerpen-Buir am 15.08. die Bekämpfungsschwelle überschritten und anschließend<br />
behandelt. Neben Cercospora konnte auf dem Standort auch Rost durchgängig<br />
bonitiert werden. Ramularia und Mehltau traten nicht durchgängig und nur an<br />
wenigen Einzelpflanzen auf.
- 93 -<br />
Bei der Betrachtung der Wirkung ist die Befallsstärke (zerstörte Blattfläche) die<br />
ausschlaggebende Größe. Solange hier zur Ernte die 5 % Grenze nicht überschritten<br />
wird, treten keine wirtschaftlichen Schäden auf. Die Befallshäufigkeit (Anzahl<br />
befallener Blätter) liefert zu diesem Zeitpunkt keine brauchbaren Daten mehr.<br />
Doppelbehandlungen verringerten zwar weiter die Befallsstärke, führten aber zu<br />
keinen Mehrerträgen sondern nur zu Mehrkosten. Insgesamt haben gezielte, am<br />
Schadschwellenprinzip orientierte Fungizidmaßnahmen auch im Jahr 2010 wieder<br />
ihre Wirtschaftlichkeit bewiesen. Nur ein weitgehend gesunder Blattapparat ist in der<br />
Lage, der Rübe ein optimales Wachstum mit hoher Zuckereinlagerung zu<br />
ermöglichen. Wenn man sich entschlossen hat Zuckerrüben anzubauen, müssen<br />
diese dann auch zu einem optimalen Ertrag geführt werden.<br />
Neben der cercosporaanfälligen Sorte wurde auch eine tolerante Sorte angebaut.<br />
Befall und Befallsdruck waren hier so gering, dass sich eine Behandlung nicht lohnte.<br />
Die zu Versuchszecken trotzdem durchgeführte Behandlung führte sogar zu<br />
Mindererträgen. Trotzdem führt vor allem in Gebieten mit Starkbefall, wo die<br />
Fungizide an ihre Grenzen stoßen, kein Weg an diesen Sorten vorbei.<br />
% Befallshäufigkeit (BH)<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Befallsverlauf und Befallsentwicklung der pilzlichen Blattkrankheitenan an Zuckerrüben 2010<br />
D+I Fungizidversuch, Sandort Kerpen-Buir, Sorte Emilia, Behandlung 06.08.10 mit 1,0 l/ha Spyrale<br />
BH unbehandelt, Emilia<br />
BH behandelt, Emilia<br />
BS unbehandelt, Emilia<br />
BS behandelt, Emilia<br />
1 1<br />
3<br />
29.06. 06.07. 12.07. 20.07. 27.07. 03.08. 10.08. 17.08. 24.08. 31.08. 07.09. 16.09. 25.10.<br />
15<br />
Befallsverlauf 2010<br />
10<br />
63<br />
22<br />
64<br />
25<br />
76<br />
31<br />
100<br />
86<br />
10,9<br />
1,2<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
% Befallsstärke (BS)
- 94 -<br />
Versuchsauswertung Kerpen-Buir<br />
Versuchsergebnisse zum Anbau nematodenresistenter und -toleranter<br />
Zuckerrüben 2010<br />
Nematodenresistente Zuckerrübensorten werden mittlerweile von allen<br />
Züchterhäusern angeboten. In den Versuchen 2010 stand in dem resistenten<br />
Segment neben der bekannten Sorte Sanetta die neuere laut Züchteraussage<br />
ertragreichere Sorte Nemata.<br />
Bei den toleranten Rüben standen neben der schon langjährig im Anbau befindlichen<br />
Sorte Pauletta die Sorten Theresa KWS, Belladonna KWS, Adrianna KWS, Corvetta<br />
KWS sowie die in 2010 neu zugelassenen Sorten Kühn (Strube Saatzucht) und Hella<br />
(Syngenta Seeds). Im Mittelpunkt der Auswertungen steht die Frage, wie die<br />
Leistung der nematodentoleranten Sorten unter geringem bzw. latentem<br />
Nematodenbefall zu bewerten ist. Zusätzlich wurde 2010 auf einem Standorte die<br />
Ertragsleistung unter Nichtbefall getestet. Auf den 8 Versuchsstandorten mit<br />
Nematodenbefall wurde durch den Anbau einer toleranten Rübe je nach Sorte der<br />
bereinigte Zuckerertrag durchschnittlich um 12-18 % gegenüber einer als Kontrolle<br />
angebauten Normalsorte gesteigert. Über die Hälfte der Versuchsstandorte wiesen<br />
dabei lediglich einen latenten Nematodenbefall auf.<br />
Die Sorte Pauletta wurde dabei von den neueren toleranten Sorten im bereinigten<br />
Zuckerertrag überflügelt. Vor allem die höhere Saftreinheit der neuen Sorten der<br />
KWS Saat AG und die Sorte Kühn aus dem Hause Strube waren hierfür<br />
verantwortlich (vgl. Tabelle). Wichtig bleibt festzuhalten, dass alle toleranten Sorten<br />
die höheren Leistungen im bereinigten Zuckerertrag (BZE) auch schon bei einem<br />
geringen Ausgangsbefall von ca. 200 Eier/Larven je 100 ml Boden erzielten.<br />
Gleichzeitig war die Vermehrung der Nematoden deutlich geringer als bei der<br />
Normalsorte. Ein weiterer wichtiger Punkt, der beim Anbau der toleranten Sorten<br />
berücksichtigt werden muss, ist ihre hohe Mehltauanfälligkeit. Trotz meist<br />
ungünstiger Befallsbedingungen zeigten die Sorten deutlichen Mehltaubefall. Als<br />
besonders anfällig mit Befallsstärken von bis zu 100 % zeigten sich in den<br />
Versuchen die Sorten Pauletta, Kühn und Hella. Ohne gezielte
- 95 -<br />
Bekämpfungsmaßnahmen zeigten Vergleichsparzellen Mindererträge von 10 % und<br />
mehr.<br />
Die nematodenresistenten Sorten Sanetta und Nemata überzeugten 2010 wieder<br />
durch ihre sehr gute Leistung bei der Nematodenbekämpfung. Im Durchschnitt der<br />
bis Dezember 2010 ausgewerteten Versuche wurde eine Absenkung der<br />
Nematodenpopulation um über 70 % (auf Einzelstandorten bis 85 %) erreicht. Die<br />
Sorten sind damit weiterhin eine Anbaualternative für hoch belastete<br />
Nematodenstandorte. Auch im bereinigten Zuckerertrag lag vor allem die neue Sorte<br />
Nemata ca. 4 % über der Standardsorte, erreiche aber bei den meist nur latenten<br />
Befallsbedingungen nicht das Niveau der toleranten Sorten.<br />
Bei den Exaktversuchen 2010 wurden neben der Ackerkrume die einen Horizont bis<br />
30 cm Bodentiefe abdeckt auch der Unterboden von 30-60 cm auf seine<br />
Nematodenbelastung untersucht. Auslöser für diese Untersuchungen waren die<br />
hohen Mehrerträge der nematodentoleranten Sorten in den Versuchen der Vorjahre,<br />
die selbst bei geringen Befallszahlen in der Ackerkrume auftraten. Die bisherigen<br />
Untersuchungen bestätigen, dass der Unterboden sehr hohe Nematodenbelastungen<br />
aufweisen kann selbst wenn in der Krume kaum Nematoden zu finden sind. Vor<br />
allem Standorte auf denen schon seit langem Nematoden mit resistenten<br />
Zwischenfrüchten bekämpft werden waren besonders auffällig. Hier befinden sich<br />
rund 80-85 % der Nematodenpopulation in dem Bereich von 30-60 cm (siehe Grafik<br />
Befallsverteilung). Daraus kann man schließen, dass eine Entseuchung vor allem im<br />
Bodenhorizont bis 30 cm stattfindet, der folgende Horizont bis 60 cm jedoch kaum<br />
erfasst wird. Die Untersuchungen bestätigen damit die Beobachtungen aus den<br />
Vorjahren. Die Rübenpflanze zeigt in der Jugendentwicklung keine<br />
Beeinträchtigungen im Wachstum. Auch die Standardsorten entwickeln in der<br />
entseuchten Krume eine starke Hauptwurzel ohne Wurzelbart. Erst wenn der<br />
folgende Bodenbereich erschlossen wird treten die Sortenunterschiede auf. Wird der<br />
Nematodenbefall aus beiden Bodentiefen zusammengefasst, lassen sich die, auch in<br />
2010, wiederum deutlichen Mehrerträge der toleranten Sorten (Ø ca. 16 %) gut<br />
erklären. Die bisherigen Ergebnisse beruhen auf einjährigen Daten, die mit weiteren<br />
Versuchen abgesichert werden müssen. Ob dann letztlich ein Umdenken bei der<br />
Beprobung erfolgen muss bleibt abzuwarten.<br />
2010 wurden die Sorten auch wieder auf einem Standort ohne Nematodenbefall<br />
getestet. Hier ergab die Beerntung, dass die nematodenanfällige Standardsorte, wie<br />
auch in den Vorjahren, den höchsten bereinigten Zuckerertrag erbrachte (siehe<br />
Standortauswertung ohne Befall). Vor allem diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig<br />
das Wissen um den Nematodenbesatz eines Schlages ist, um richtig zu reagieren<br />
und den höchst möglichen Ertrag sicherzustellen. Auch die Tatsache, dass das<br />
Saatgut der Nematoden-Sorten um ca. 35 bis 40 €/ha teurer als das anfälliger Sorten<br />
ist, darf in der Gesamtkalkulation nicht vergessen werden.
er. Zuckerertrag in %<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
93,0<br />
109,7<br />
- 96 -<br />
Leistung nematodenresister/toleranter Zuckerrüben<br />
Sortenversuche mit nematodenresistenten bzw. -toleranten Rübensorten<br />
von 2008 - 2010 auf 28 Sandorten<br />
105,4<br />
118,2<br />
114,0 114,0<br />
473<br />
546<br />
110,8<br />
112,4<br />
103,4020619<br />
2008 (11 Standorte) 2009 (9 Standorte) 2010 (8 Standorte)<br />
99,9<br />
111,6<br />
116,2 116,0 116,2<br />
116,9<br />
114,3 900<br />
Standardsorte Sanetta, resistent Nemata, resistent Pauletta, tolerant Theresa KWS, toler.<br />
Belladonna KWS, toler. Adrianna KWS, toler. Hella, toler. Kühn, toler. Nematodenbelastung<br />
mehrjähriger Vergleich<br />
neue Sorte<br />
612<br />
neue Sorte<br />
neue Sorte<br />
1000<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
Eier/Larven je 100 ml Boden
- 97 -<br />
Änderung der Nematodenbelastung<br />
Ackerfuchsschwanzbekämpfung in Wintergerste<br />
(C. Heinrichs)<br />
Zu diesem Thema wurden im Herbst 2009 Versuche in den Kreisen Höxter,<br />
Paderborn, Soest, im Märkischen Kreis und in Bonn angelegt. Neben dem Vergleich<br />
verschiedener Kombinationen im Vorauflauf ging es um die Frage wie Bacara Forte<br />
Set auf den Zusatz von IPU/CTU reagiert, bzw. auch inwieweit eine entsprechende<br />
Zumischung zu späteren Axialvarianten Nutzen bringt.
Versuchsplan:<br />
WG Ernte 2010 - Ackerfuchsschwanz<br />
2 IPU 2,5 + Herold 0,5<br />
3 Bacara Forte 0,625 + Cadou 0,25<br />
4 IPU 2,5 + Bacara Forte 0,625 + Cadou 0,25<br />
5 Lentipur + 2,5 + Bacara Forte 0,625 + Cadou 0,25<br />
6 IPU 2,5 + Stomp Aqua 2,5<br />
- 98 -<br />
IA EC 12-13<br />
7 IPU 2,5 + Stomp Aqua 2,5 Axial 0,9<br />
8 Axial 0,9 + Stomp Aqua 2,5<br />
9 Axial 0,9 + Stomp Aqua 2,5 + IPU 1,5<br />
10 Axial 0,9 + Stomp Aqua 2,5 + Lentipur 1,5<br />
11 Ralon S 1,5 + Stomp Aq. 2,5 + Lentipur 1,5<br />
12 Axial 0,9 + Carmina 2,5<br />
Im Schnitt der fünf Standorte Lag der Fuchsschwanzbesatz bei 477 Ähren je m².<br />
Behandelt wurde von Ende September (in den Auflauf) bis Ende Oktober (EC 23-13).<br />
Nachfolgend finden Sie die Wirkung der Maßnahmen links, die daraus resultierenden<br />
Mehrerträge rechts. Die kleinen Balken auf der linken Seite zeigen die<br />
Schwankungsbreite zwischen den Versuchen.
Behandlungstermine Herbst<br />
Bad Lippspringe - DWD (15.09.2009 ... 31.12.2009)<br />
Hauptwerte<br />
Temp.Min.<br />
Sonne (h)<br />
Niederschlag<br />
Datum<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
[°C][mm][m/s][h]<br />
- 99 -<br />
Sep. Oktober November Dezember<br />
1517192123252729<br />
1 3 5 7 9 11131517192123252729311<br />
3 5 7 9 11131517192123252729<br />
1 3 5 7 9 1113151719212325272931<br />
IA<br />
PB<br />
77 %<br />
BN<br />
98 %<br />
Schäden: HX, PB, SO, MK, BN – WG, Ernte 2010<br />
100<br />
Fuchsschwanz 477 Ähren / m² EC 10 EC 12<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
Herold + IPU<br />
Bac F + Cadou<br />
Bac F + Cadou + IPU<br />
Bac F + Cadou + CTU<br />
IPU + Stomp Aq.<br />
IPU + Stomp Aq. Axial<br />
Stomp Aq. + Axial<br />
IPU + Stomp. Aq. + Axial<br />
CTU + Stomp. Aq. + Axial<br />
CTU + Stomp. Aq. + Ra. S.<br />
Carmina + Axial<br />
Ertrag > 55 dt/ha<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
%<br />
84<br />
0 10 20<br />
dt/ha<br />
30 40<br />
70<br />
56<br />
42<br />
28<br />
14<br />
0
14<br />
WG Ernte 2010 - Schäden: HX, PB, SO<br />
12<br />
10 8 6<br />
% Schaden<br />
4<br />
2<br />
0<br />
- 100 -<br />
Aufhellung / Ausdünnung EC 10 EC 12<br />
Herold + IPU<br />
Bac F + Cadou<br />
Bac F + Cadou + IPU<br />
Bac F + Cadou + CTU<br />
IPU + Stomp Aq.<br />
IPU + Stomp Aq. Axial<br />
Stomp Aq. + Axial<br />
IPU + Stomp. Aq. + Axial<br />
CTU + Stomp. Aq. + Axial<br />
CTU + Stomp. Aq. + Ra. S.<br />
Carmina + Axial<br />
Ergebnisse und Rückschlüsse aus den Versuchen<br />
Ertrag > 55 dt/ha<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
0 10 20<br />
dt/ha<br />
30 40<br />
• Beim Vergleich Herold + IPU zu Bacara Forte + Cadou + IPU ergab sich bei<br />
gleicher Wirkung ein Ertragsvorteil für die Herold Kombination von 4,6 dt/ha. Dies<br />
setzt sich zusammen aus folgenden Einzelwerten:<br />
HX + 2,8 dt/ha,<br />
PB + 5,5 dt/ha,<br />
SO + 4,9 dt/ha,<br />
MK + 4,2 dt/ha,<br />
BN + 5,8 dt/ha<br />
In Wintergerste ist daher Herold dem Bacara Forte + Cadou vorzuziehen. Ein<br />
entsprechender Ertragsunterschied fand sich auch gegenüber der Solo<br />
Anwendung von Bacara Forte. Die stärksten sichtbaren Aufhellungen zeigte die<br />
Kombination aus Bacara Forte + Cadou + CTU. Diese ist für Wintergerste sicher<br />
nicht empfehlenswert.<br />
• Gut verträglich zeigten sich wie schon so oft die IPU + Stomp Aqua<br />
Anwendungen. Die beste Wirkung und auch der höchste wirtschaftliche Erfolg<br />
wurde mit der Spritzfolge IPU + Stomp Aqua mit Nachlage von Axial im<br />
Spätherbst erzielt. Die aktuelle Strategie konnte somit untermauert werden.<br />
• Nicht mithalten konnte die zum späten Termin applizierte Kombination aus Axial +<br />
Stomp Aqua. Durch die weitere Beigabe von IPU/CTU verschlechterte sich das<br />
Ergebnis noch ein wenig.<br />
• Ralon Super konnte auch in diesem Herbst Axial nicht gleichwertig ersetzen.<br />
Vergleichsweise positiv schnitt die Mischung aus Carmina + Axial ab. Auf nicht<br />
drainierten Flächen bietet sich Carmina als Unkrautpartner zu Axial durchaus an.
- 101 -<br />
• Nicht in der großen Serie aber aus den sog. Technikervarianten war folgendes zu<br />
entnehmen: Im Märkischen Kreis wurden folgende Behandlungen am 17.11.2009<br />
ausgebracht. Bei vergleichbarer Wirkung waren Unterschiede hinsichtlich der<br />
Schädigung der Gerste in Form von Ausdüngung und beim Ertrag festzustellen:<br />
Herold + IPU: 10 % Ausdünnung an der Kultur, + 32 dt/ha<br />
Bacara Forte Set + IPU: 5 % Ausdünnung an der Kultur, + 28 dt/ha<br />
Malibu + IPU: 11 % Ausdünnung an der Kultur, + 29 dt/ha<br />
• Am Standort HX wurde auch Falcon als Alternative zu Stomp Aqua ausprobiert:<br />
Axial 0,9 + Stomp Aqua 2,5 = 99 % Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz<br />
Axial 0,9 + Falkon 1,0 = 83 % Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz<br />
Es stellte sich heraus, das Falkon an dieser Stelle keine Alternative ist.<br />
Ackerfuchsschwanzbekämpfung in Winterweizen<br />
Versuchsfragen zu diesem Thema wurden an Standorten in den Kreisen Höxter,<br />
Paderborn, Soest, im Märkischen Kreis, im Kreis Coesfeld und am Standort Bonn<br />
bearbeitet. Im Mittel der 6 Versuchsflächen lag der Ackerfuchsschwanzbesatz im Mai<br />
bei 143 Ähren je m². Die Behandlungen erfolgten ab Anfang bis Ende November,<br />
jeweils zum 2-3 Blattstadium der Kultur. Außerhalb dieser Serie wurde Atlantis im<br />
Weizen mit verschiedenen Additiven getestet. Weiterhin aufgeführt ist ein Versuch<br />
zum Einsatz von Traxos im Winterweizen<br />
Versuchsplan:<br />
WW Ackerfuchsschwanzbekämpfung - Ernte 2010<br />
2 Malibu 3,3 + IPU 2,5<br />
3 Stomp Aqua 2,5 + IPU 2,5<br />
4 FCS Pendim. 2,5 + IPU 2,5<br />
5 Axial 50 EC 0,9 + Stomp Aqua 2,5<br />
6 Topik 100 0,5 + Stomp Aqua 2,5<br />
7 Traxos 1,2 + Stomp Aqua 2,5<br />
EC 12-13<br />
8 Traxos 1,2 + Stomp Aqua 2,5 + CTU 1,5<br />
9 Traxos 1,2 + Stomp Aqua 1,25 + Boxer 1,25<br />
10 Lexus 20 g + Stomp Aqua 1,25 + Boxer 1,25
WW 2010 - Behandlungstermine Herbst<br />
- 102 -<br />
Unna - Meteomedia (15.09.2009 ... 15.12.2009)<br />
Hauptwerte<br />
Temp.Max.<br />
Temp.Min.<br />
Sonne (h)<br />
Niederschlag<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Datum<br />
-5<br />
[°C][mm][m/s][h]<br />
Oktober<br />
WW, Ernte 2010 - HX, SO, MK, BN, COE<br />
100<br />
92<br />
93<br />
Fuchsschwanz: 143 Ähren m²<br />
89<br />
81<br />
81<br />
81<br />
80<br />
79<br />
76<br />
67<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
Spätherbst<br />
Malibu + IPU<br />
Stomp Aqua + IPU<br />
Activus SC + IPU<br />
Axial + Stomp A.<br />
Topik + Stomp A.<br />
Traxos + Stomp A.<br />
Oktober November Dez.<br />
Traxos + Stomp A. + CTU<br />
November<br />
SO<br />
65 %<br />
25.09.<br />
COE<br />
73 %<br />
05.10.<br />
Traxos + Stomp A. ½ + Boxer<br />
Lexus + Stomp A. ½ + Boxer<br />
MK<br />
78 %<br />
03.10.<br />
HX<br />
92 %<br />
05.10.<br />
BN<br />
99 %<br />
15.10.<br />
Ertrag > 86 dt/ha<br />
Dezember<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
%<br />
84<br />
0 5 10<br />
dt/ha<br />
15 20<br />
70<br />
56<br />
42<br />
28<br />
14<br />
0
- 103 -<br />
WW, Ernte 2010, Legden, Atlantis + Additiv<br />
Behandlung am 25.03.10<br />
Atlantis 400 g + FHS 1,0<br />
Atlantis 400 g + FHS 0,8<br />
Atlantis 400 g + FHS 0,8 + AHL 30 l<br />
Atlantis 400 g + FHS 0,8 + SSA 10 kg<br />
Atlantis 400 g + FHS 0,8 + AquaFit 0,625 l<br />
Atlantis 400 g + FHS 0,8 + Arma 0,25 l<br />
Atlantis 400 g + FHS 0,8 + Silwet G. 62,5 ml<br />
Atlantis 400 g + FHS 0,8 + Vollmilch 1,0 l<br />
WW, Ernte 2010, COE, SYN<br />
EC 11 EC 11/12 EC 12<br />
15.10. 29.10. 17.11.<br />
Cadou F Set 1,0 + 0,25<br />
Boxer 2,0 + Lexus 20 g<br />
Boxer 2,0 + Malibu 3,0<br />
Cadou F Set 1,0 + 0,25<br />
Herold 0,4 + Traxos 1,0<br />
Boxer 1,5 + Stomp Aq. 1,5 + Traxos 1,0<br />
Falkon 1,0 + Traxos 1,0<br />
Traxos 1,0<br />
Traxos 1,0<br />
0<br />
Fuchsschwanz: 240 Ähren m²<br />
85<br />
89<br />
89<br />
87<br />
94<br />
100<br />
0 20 40 60 80 100<br />
% Wirkung<br />
Fuchsschwanz: 145 Ähren m²<br />
0 20 40 60 80 100<br />
% Wirkung<br />
80<br />
81<br />
84<br />
85<br />
89<br />
89<br />
95<br />
94<br />
97<br />
99
- 104 -<br />
Ergebnisse und Rückschlüsse aus den Versuchen<br />
• Im Vergleich der IPU Kombinationen zeigte Malibu die beste Wirkung. Auch<br />
Activus SC wirkte besser als Stomp Aqua. Activus SC ist vergleichbar mit dem<br />
alten Stomp SC.<br />
• Im Vergleich der reinen Blattherbizide Axial, Topik und Traxos, jeweils in<br />
Kombination mit Stomp Aqua, schnitt Traxos am besten ab.<br />
• Durch die weitere Zumischung von CTU kam es nicht zu negativen Reaktionen.<br />
Die Wirkung stieg leicht an.<br />
• Wurde Stomp Aqua mit 2,5 l/ha durch eine Mischung aus 1,25 l/ha Stomp Aqua +<br />
1,25 l/ha Boxer ersetzt steigerte sich die Fuchsschwanzwirkung von 89 auf 93 %.<br />
• Die Kombination aus Traxos + Stomp Aqua + Boxer konnte insgesamt<br />
überzeugen. Die Unkrautwirkung ist nicht komplett aber besser als beim Einsatz<br />
der Soloprodukte mit doppelter Menge. Die Ertragsergebnisse sind in Ordnung<br />
und ein später Einsatztermin kommt allen drei Produkten entgegen. Auf<br />
drainierten Flächen ist die Mischung durchaus empfehlenswert. Auf undrainierten<br />
Flächen bietet die Zumischung von CTU zum Stomp Aqua bei vergleichbarer<br />
Fuchsschwanzleistung Wirkung gegen Kamille und Kornblume.<br />
• Bei Test der Additive zu Atlantis bestätigte sich, dass derzeit kein Additiv an die<br />
Wirkungsverbesserung durch AHL herankommt.<br />
• Die letzte Abbildung zeigt, dass Traxos am besten spät gespritzt wird.<br />
Mischpartner sind nicht immer von Vorteil. Auf keinen Fall empfehlen sich<br />
Kombinationen mit Falkon.<br />
Windhalmbekämpfung in Triticale<br />
Dabei ging es um den Vergleich bewährter und neuer Möglichkeiten der Windhalm-<br />
und Unkrautbekämpfung in Herbst und Frühjahr. An insgesamt fünf Standorten in<br />
den Kreisen Coesfeld (2x), Warendorf und Münster wurden diese Versuchsfragen<br />
durchgeführt. Die Herbstbehandlungen erfolgten ab dem 20. Oktober bis Mitte<br />
November. Im Frühjahr wurde Anfang April behandelt. Windhalm trat an vielen<br />
Standorten mit durchschnittlich 23 Rispen je m² auf. Die Mehrerträge durch die<br />
Behandlungen betrugen durchschnittlich 11 dt/ha. Auf Grund starker<br />
Ertragsschwankungen innerhalb der Versuche wurden die Ertragsergebnisse der<br />
Einzelvarianten nicht ausgewiesen.
99<br />
100<br />
100<br />
100<br />
98<br />
97<br />
100<br />
100<br />
100<br />
100<br />
100<br />
92<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
- 105 -<br />
Triticale, COE 1, COE 2, MS, BOR – Ernte 2010<br />
Windhalm: 23 Ähren m² Herbst Frühjahr<br />
Bacara Forte 0,8<br />
Herold SC 0,35<br />
Falkon 0,6 + Malibu 1,5<br />
Carmina 1,0 + Malibu 1,5<br />
Carmina 2,5<br />
Sumimax 50 g<br />
Wirkung COE 1, WAF – Ernte 2010<br />
100<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
Sumimax 50 g + Carmina 0,75<br />
Sumimax 50 g + Herold 0,15<br />
Broadway 130 g<br />
Brodw. ½ + Husar ½<br />
Brodw. ½ + IPU 2,0<br />
Jährige Rispe 4 % DG 20.05. Herbst Frühjahr<br />
Bacara Forte 0,8<br />
Herold SC 0,35<br />
Falkon 0,6 + Malibu 1,5<br />
Carmina 1,0 + Malibu 1,5<br />
Carmina 2,5<br />
Sumimax 50 g<br />
Sumimax 50 g + Carmina 0,75<br />
Sumimax 50 g + Herold 0,15<br />
Broadway 130 g<br />
Brodw. ½ + Husar ½<br />
Brodw. ½ + IPU 2,0<br />
Ertrag > 57 dt/ha<br />
wirtschaftlicher Mehrertrag<br />
Starke Varianz in den Versuchen,<br />
deshalb Mittelwert gebildet<br />
0 5 10<br />
dt/ha<br />
15 20<br />
Taubnessel 6 % DG 20.05.<br />
0 20 40 60 80 100<br />
% Wirkung
Wirkung COE 1, WAF – Ernte 2010<br />
100<br />
Storchschnabel 14 % DG 20.05.<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
- 106 -<br />
Herbst Frühjahr<br />
Bacara Forte 0,8<br />
Herold SC 0,35<br />
Falkon 0,6 + Malibu 1,5<br />
Carmina 1,0 + Malibu 1,5<br />
Carmina 2,5<br />
Sumimax 50 g<br />
Sumimax 50 g + Carmina 0,75<br />
Sumimax 50 g + Herold 0,15<br />
Broadway 130 g<br />
Brodw. ½ + Husar ½<br />
Brodw. ½ + IPU 2,0<br />
Ergebnisse und Rückschlüsse aus den Versuchen<br />
Vogelmiere 9 % DG 20.05.<br />
0 20 40 60 80 100<br />
% Wirkung<br />
• Unter den Witterungsbedingungen des Jahres 2010 führte bereits der geringe<br />
Windhalmbesatz von 23 Rispen je m² zu Mehrerträgen von 11 dt/ha. Nach Abzug<br />
der Kosten für Präparat und Durchfahrt blieb bei einem angenommenen<br />
Getreidepreis von 16 €/dt noch ein wirtschaftlicher Mehrertrag von 8,2 dt/ha.<br />
• Die angestrebte 100 %ige Windhalmwirkung wurde im Herbst nur dort erreicht wo<br />
eine ausreichende Flufenacetmenge in Form von Herold bzw. Malibu eingesetzt<br />
bzw. zugefügt wurde.<br />
• Sumimax im Soloeinsatz war überfordert. In Mischung mit einer kleinen Menge<br />
Herold war die Wirkung gut.<br />
• Die Frühjahrsvarianten auf Basis von Broadway zeigten eine sehr gute Wirkung.<br />
• Auch gegen Jährige Rispe waren 130 g/ha Broadway + FHS oft ausreichend. Bei<br />
starkem Auftreten dieses Ungrases empfiehlt es sich die Aufwandmenge auf<br />
150 g/ha + FHS zu erhöhen. In extremem Fällen ist der Zusatz von Husar<br />
möglich. Die Präparate ergänzen sich in der Wirkung. IPU-haltige Mittel sind<br />
dagegen weniger geeignet. So war in anderen Versuchen zu beobachten, dass<br />
die Wirkung von Broadway gegen Kamille durch Zusatz von IPU abnimmt.<br />
• Am Standort Warendorf konnte die überragende Wirkung von Broadway gegen<br />
Storchschnabel nachvollzogen werden. Am Standort war der rundblättrige<br />
Storchschnabel dominierend.<br />
• Die letzte Abbildung zeigt ein Einzelergebnis von einem Resistenzstandort in<br />
Merfeld (Kreis Coesfeld). In einer Mais-Getreide Fruchtfolge wurde der Windhalm<br />
in den letzten Jahren im Getreide auf Basis von ALS-Hemmern (z.B. Husar) im<br />
Frühjahr bekämpft. Hier wirken mittlerweile alle ALS Hemmer, zu denen auch<br />
Broadway gehört, nicht mehr ausreichend. Auch das Herbstprodukt Falkon mit
- 107 -<br />
dem ALS-Hemmer Penoxulam steht auf diesen Standorten auf verlorenem<br />
Posten. Sicher wirksam sind Kombinationen auf Basis von Flufenacet im Herbst.<br />
Im Frühjahr bietet derzeit noch Axial die beste Wirkungssicherheit.<br />
Windhalm auf Resistenzstandort – Merfeld 09/10, WR<br />
100<br />
Windhalm: 370 Ähren m² Herbst Frühjahr<br />
80<br />
60 40<br />
% Wirkung<br />
20<br />
0<br />
Bacara Forte 1,0<br />
Herold 0,4<br />
IPU 2,0 + Stomp Aqua 2,0<br />
Sumimax 60 g + Herold 0,15<br />
Falkon 1,0<br />
Falkon 0,6 + Malibu 1,5<br />
Husar 100 ml + Mero<br />
Atlantis 1,2 l<br />
Broadw. 130 g + FHS<br />
Axial 0,9 + Ariane 1,0<br />
Ertrag > 55 dt/ha<br />
0 5 10 15<br />
dt/ha<br />
20 25<br />
Vergleich verschiedener Ackerfuchsschwanzherkünfte im Freiland<br />
In diesem Freilandversuch wurden am 29.09.2009 auf einem lehmigen Sandboden<br />
Ackerfuchsschwanzherkünfte aus den Kreisen Warendorf, Coesfeld, Bonn, der West-<br />
und Ostküste Schleswig-Hosteins sowie einer sensitiven Vergleichsvariante (Appel)<br />
ausgedrillt. Je Herkunft wurden 30 m² zusammen mit Weizen bestellt.<br />
Die Aussaat erfolgte mit doppelter Überfahrt. Die Saattiefe betrug in der ersten<br />
Überfahrt 2,5 in der zweiten Überfahrt 1,5 cm. Quer zu den Sähstreifen wurden am<br />
14.10.2009 in EC 00-10 die Herbizide Cadou SC, Herold, Stomp Aqua, Boxer und<br />
IPU appliziert. Am 18.11.2010 in EC 12-13 erfolgte eine Behandlung mit Kerb Flo.<br />
Die Frühjahrsprodukte Atlantis OD, Roundup Ultra Max, Targa Super, Focus Ultra,<br />
Select 240 EC und Motivell kamen am 27.04.2010 in EC 29 zur Anwendung. Bei der<br />
Untersuchung ging es in erster Linie um folgende Frage: Gibt es zwischen<br />
Ackerfuchsschwanzherkünften bei gleichen Umweltbedingungen deutliche<br />
Unterschiede in der Empfindlichkeit gegenüber Bodenherbiziden. Besondere<br />
Bedeutung auch im Rahmen eines Resistenzmanagements kommt hier den<br />
Wirkstoffen Flufenacet (Cadou SC) und Propyzamid (Kerb Flo) zu.<br />
Der Auflauf in den Parzellen war gleichmäßig. Auch die Anzahl an Pflanzen je m² war<br />
über die Versuchsfläche und zwischen den Herkünften vergleichbar. Die Ergebnisse<br />
der Abschlussbonitur sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. In der Kerb Flo<br />
Variante waren ausgangs Winter sämtliche Ackerfuchsschwanzherkünfte zu 100 %<br />
bekämpft. Im Laufe der Vegetation kam es mangels Kulturbedeckung zu Neulauf.<br />
Dieser wurde bei der Auswertung außer Acht gelassen.
- 108 -<br />
Verschiedene<br />
Ackerfuchsschwanzherkünfte<br />
in Längsrichtung ausgedrillt.<br />
Die Behandlungen mit den<br />
verschiedenen Herbiziden<br />
erfolgten quer dazu.<br />
Wirkung gegen verschiedene Ackerfuchsschwanzherkünfte am 16.06.2010<br />
Termin<br />
Herbst<br />
Frühjahr<br />
Varianten<br />
(Aufwandmengen je ha)<br />
Appel <br />
Warendorf <br />
Westküste <br />
Ostküste <br />
Coesfeld<br />
Bonn<br />
Kontrolle (Anzahl Ähren je m²) 300 430 380 430 380 400<br />
Cadou SC 0,5 l 100 90 90 80 90 100<br />
Herold SC 0,6 l 100 95 97 85 97 100<br />
Stomp Aqua 4,0 l 80 0 10 10 10 60<br />
Boxer 4,0 l 80 0 0 0 0 70<br />
IPU 3,0 l 70 0 70 50 40 60<br />
Kerb Flo 1,5 l 100 100 100 100 100 100<br />
Atlantis OD 1,2 l 98 40 80 85 75 98<br />
Roundup Ultra Max 2,0 100 100 100 100 100 100<br />
Targa Super 1,0 100 98 65 15 95 100<br />
Focus Ultra 2,5 100 100 75 15 99 100<br />
Select 240 + Öl 0,5 + 1,0 l 100 100 85 70 100 100<br />
Neben der sensitiven Herkunft Appel waren auch die Ackerfuchsschwanzpflanzen<br />
der Herkunft Bonn noch einfach zu kontrollieren. Der Standort (sL) wird extensiv<br />
bewirtschaftet. Zur Ungrasbekämpfung wurde bislang zumeist Kombinationen aus<br />
IPU + Stomp SC genutzt.<br />
Bei den Standorten Warendorf, Westküste, Ostküste und Coesfeld handelt es sich im<br />
schwere Ton- bzw. Marschböden. In der Fruchtfolge dominiert Getreide und<br />
Fuchsschwanz ist auf diesen Standorten seit mehreren Jahrzehnten zu Haus. Bei<br />
Ackerfuchsschwanzproben vom Standorte Warendorf wurde in 2009 eine
- 109 -<br />
metabolische Resistenz gegenüber Atlantis festgestellt. Auch gegenüber Flufenacet<br />
zeigte die Population in Topfversuchen von Herrn Prof. Dr. Petersen (2009) eine<br />
geringe Empfindlichkeit. Die spiegelt sich auch in unserem Freilandversuch wieder.<br />
Am Standort Coesfeld lag der Wirkungsgrad von Flufenacetvarianten in der Saison<br />
2008/2009 bei 20 % und selbst mit der Nachlage von 500 g/ha Atlantis + 30 l/ha AHL<br />
gelang keine 100 %ige Bekämpfung. Am Standort Ostküste wurde aufgelaufener<br />
Fuchsschwanz in der Vergangenheit vornehmlich mit ACC-Hemmern (Fops und<br />
Dims) bekämpft. Auf dieser Fläche wurde Atlantis bislang nicht eingesetzt.<br />
Die Herkünfte Warendorf, Westküste, Ostküste und Coesfeld zeigten sich gegenüber<br />
Flufenacet weniger empfindlich. Zudem war festzustellen, dass „kräftige“ Herkünfte<br />
Wirkstoffe unterschiedlicher Wirkklassen abbauen, auch dann wenn sie bislang nicht<br />
damit in „Kontakt“ gekommen sind.<br />
Die Resultate des vorgestellten Feldversuches stehen in Übereinstimmung mit den<br />
Ergebnissen von MOSS & Hull (2009).<br />
Es wird deutlich, dass die Möglichkeit eines Wirkstoffmangements begrenzt. Eine<br />
100 %ige Bekämpfung aller Herkünfte gelang nur noch mit Roundup Ultra Max und<br />
Kerb Floh.<br />
Behandlungen von<br />
links nach rechts:<br />
Kerb Flo, Kontrolle, Atlantis,<br />
Roundup Ultra Max,<br />
Targa Super, Kontrolle,<br />
Focus Ultra<br />
Unser Dank gilt den Kollegen aus Schleswig-Holstein für die Einsendung von<br />
Ackerfuchsschwanzsamen.<br />
(G. Klingenhagen)<br />
5.1.3 Amtliche Mittelprüfung im Gemüsebau<br />
5.1.3.1 Wirksamkeitsversuche<br />
Die nachfolgend aufgeführten Versuchsreihen wurden mit unterschiedlicher Anzahl<br />
an Versuchsgliedern durchgeführt. Insgesamt wurden 121 Varianten angelegt.<br />
Zulassungsversuche:<br />
Kohlfliege an Chinakohl/Freiland<br />
Spinnmilben an Gurke/Gewächshaus<br />
Echter Mehltau an Tomate/Gewächshaus<br />
Kraut- und Braunfäule an Tomate/Freiland<br />
Stemphylium-Blattflecken an Spargel/Freiland
- 110 -<br />
Auftragsversuche:<br />
Kohlhernie an Blumenkohl/Weißkoh/Freiland<br />
Thrips an Porree/Freiland<br />
Weiße Fliege an Grünkohl/Freiland<br />
Weiße Fliege an Wirsing/Freiland<br />
Blattflecken an Weißkohl/Freiland<br />
Blattflecken an Möhre/Freiland<br />
Herbizidverträglichkeit an Weiß-, Rot-, Wirsingkohl/Freiland<br />
Herbizidverträglichkeit an Kohlrabi, PakChoi, Grünkohl/Freiland<br />
Herbizidverträglichkeit an Rot-, China-, Grünkohl/Freiland<br />
Herbizidverträglichkeit an Brokkoli, Wirsing, Weißkohl/Freiland<br />
Septoria-Blattflecken an Sellerie/Freiland<br />
Alternaria-Blattflecken an Möhre/Freiland<br />
Demonstrations- und Informationsversuche:<br />
Thrips an Porree/Freiland<br />
Nematoden an Möhre/Gewächshaus<br />
Auflaufkrankheiten an Dicke Bohne<br />
Stemphylium-Blattflecken an Spargel/Freiland<br />
Echter Mehltau an Tomate/Gewächshaus<br />
Spinnmilben an Gurke/Gewächshaus<br />
Herbizidverträglichkeit an Dill/Freiland<br />
Herbizidverträglichkeit an Schnittlauch/Freiland<br />
Herbizidverträglichkeit an Thymian/Freiland<br />
Herbizidverträglichkeit an Petersilie/Freiland<br />
5.1.3.2 Rückstandsversuche nach GLP und GEP<br />
Rückstandsversuche nach GLP<br />
(E. Große Wietfeld, B. Hartung)<br />
Pyrinex gegen beißende Insekten an Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />
BAS 65 300 F gegen Falschen Mehltau an Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />
Spectrum gegen Unkräuter in Blumenkohl im Freiland (2 Versuche)<br />
Mavrik gegen beißende und saugende Insekten an Brokkoli im Freiland (1 Versuch)<br />
Pyrinex gegen beißende Insekten an Brokkoli im Freiland (1 Versuch)<br />
BAS 65 300 F gegen Falschen Mehltau an Brokkoli im Freiland (2 Versuche)<br />
Spectrum gegen Unkräuter in Brokkoli im Freiland (2 Versuche)<br />
Butisan gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Freiland (1 Versuch)<br />
Patoran gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Freiland (1 Versuch)<br />
Previcur Energy gegen Auflaufkrankheiten in Knollenfenchel-Jungpflanzen<br />
(1 Versuch)<br />
Spectrum gegen Unkräuter in Grünkohl im Freiland (2 Versuche)<br />
Select gegen Ungräser in Kohlrabi im Freiland (1 Versuch)<br />
Pyrinex gegen beißende Insekten an Kohlrabi im Freiland (1 Versuch)<br />
Mavrik gegen beißende und saugende Insekten an Kohlrabi im Freiland (1 Versuch)<br />
Perfekthion gegen saugende Insekten, Kohlfliege und Minierfliege an Kohlrabi im<br />
Freiland (1 Versuch)<br />
Select gegen Ungräser in Petersilie im Freiland (2 Versuche)<br />
Talstar gegen beißende und saugende Insekten an Petersilie im Freiland (1 Versuch)
- 111 -<br />
Stomp Aqua gegen Unkräuter in Petersilie im Freiland (1 Versuch)<br />
Kumulus WG gegen Echten Mehltau in Petersilie im Freiland (1 Versuch)<br />
Ridomil Gold Combi gegen Falschen Mehltau an Radies im Freiland (1 Versuch)<br />
Select gegen Ungräser an Rosenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />
Mavrik gegen beißende und saugende Insekten an Rosenkohl im Freiland<br />
(1 Versuch)<br />
SYD 21 680 F gegen pilzliche Blattflecken Rucola im Freiland (1 Versuch)<br />
SYD 21 680 F gegen pilzliche Blattflecken und Rhizoctonia an Lollo Rossa Salat im<br />
Freiland (1 Versuch)<br />
Perfekthion gegen Zwiebelfliege, Minierfliege und saugende Insekten an Schnittlauch<br />
im Freiland (1 Versuch)<br />
Butisan gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Gewächshaus (1 Versuch)<br />
Patoran gegen Unkräuter und Ungräser in Feldsalat im Gewächshaus (1 Versuch)<br />
Pirimor Granulat gegen Blattläuse an Petersilie im Gewächshaus (1 Versuch)<br />
Pirimor Granulat gegen Blattläuse an Radies im Gewächshaus (1 Versuch)<br />
(P. Garcia, Dr. M. Hamacher)<br />
Rückstandsversuche nach GEP<br />
Forum / Ridomil Gold Combi / Ridomil Gold MZ gegen Weißen Rost an Stielmus<br />
(2 Versuche)<br />
Perfekthion gegen Kleine Kohlfliege an Grünkohl (2 Versuche)<br />
SpinTor gegen Minierfliegen an Grünkohl (2 Versuche)<br />
Movento gegen Weiße Fliege an Grünkohl (2 Versuche)<br />
Butisan gegen Unkräuter an Stielmus (1 Versuch)<br />
Effigo gegen Unkräuter an Stielmus (1 Versuch)<br />
Vertimec gegen Minierfliegen an Stielmus (2 Versuche)<br />
Flordimex zur Reifbeschleunigung an Tomate/Gewächshaus (1Versuch)<br />
Strategieversuch an Salat/Gewächshaus (1 Versuch)<br />
Dantop gegen saugende Insekten an Wirsing (1 Versuch)<br />
Dantop gegen saugende Insekten an Brokkoli (1 Versuch)<br />
Dantop gegen saugende Insekten in Grünkohl im Freiland (2 Versuche)<br />
Spectrum gegen Unkräuter in Rosenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />
Mospilan SG gegen saugende Insekten an Rosenkohl im Freiland (1 Versuch)<br />
Ordoval gegen Spinnmilben an Bleichsellerie im Freiland (1 Versuch)<br />
Mospilan SG gegen Weiße Fliege in Tomaten im Gewächshaus (2 Versuche)<br />
(E. Große Wietfeld, B. Hartung)<br />
5.1.3.3 Forschungsprojekt Verringerung von<br />
Höchstmengenüberschreitungen<br />
Auch im Jahre 2010 wurde das Forschungsprojekt Versuche zur Verringerung von<br />
Höchstmengenüberschreitungen fortgesetzt. Ziel dieses Projektes ist es, in<br />
verschiedenen Gemüse- und Obstkulturen die Parameter Produktwahl, minimale<br />
erforderliche Aufwandmenge, Einsatzzeitpunkt, Behandlungswiederholung, Wartezeit<br />
zu ermitteln. Den Anbauern wird mit diesen, für die Pflanzenproduktion essentiellen<br />
Parametern die Möglichkeit gegeben, sowohl eine sichere Schädlingsbekämpfung<br />
vorzunehmen als auch qualitativ hochwertiges, rückstandsfreies Obst bzw. Gemüse<br />
zu ernten. Dazu sind vielfältige Rückstandsversuche und -analysen im Gemüsebau<br />
sowie im Obstbau vonnöten. Mit diesen Ergebnissen sind die Anbauer in der Lage,
- 112 -<br />
Pflanzenschutzmittel so gezielt einzusetzen, dass Höchstmengenüberschreitungen<br />
verhindert werden.<br />
Mit dem Projekt soll ein Beitrag zum „Reduktionsprogramm chemischer<br />
Pflanzenschutz“ des Bundes und der Länder geleistet werden, welches u.a. das Ziel<br />
verfolgt, den Anteil Höchstmengenüberschreitungen bei Kontrollen pflanzlicher<br />
Erzeugnisse auf unter 1 % zu senken. Ziel des Projektes ist es weiterhin, die<br />
gewonnen Daten aktuell den Anbauern in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Im Jahr 2010 wurden verschiedenste Versuche durchgeführt, um durch Zulassung<br />
oder Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln nicht abgedeckte Anwendungsgebiete<br />
wichtiger rheinischer Gemüse- und Obstkulturen zu schließen und somit eine<br />
Höchstmengenüberschreitung zu verhindern.<br />
(Dr. M. Hamacher, J. Keßler)<br />
5.1.4 Amtliche Mittelprüfung im Obstbau<br />
Die Versuche im Obstbau wurden von Versuchsteams in Bonn und Münster auf<br />
eigenen Versuchsflächen, an den Gartenbauzentren und in Praxisbetrieben<br />
durchgeführt. In 2010 wurden Versuche im Rahmen der amtliche Mittelprüfung und<br />
des Arbeitskreis-Lückenindikation (AK-Lück) angelegt.<br />
Die Durchführung der Versuche erfolgt nach den Standards der „Guten<br />
Experimentellen Praxis“ (GEP) oder „Guten Labor Praxis“ (GLP). Entsprechende<br />
Vorgaben und Standardarbeitsanweisungen werden im Hause bearbeitet.<br />
Die Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau hat sich in den<br />
zurückliegenden Jahren verbessert, aber es ergeben sich auch immer wieder neue<br />
Lücken. Deshalb arbeitete der Pflanzenschutzdienstes NRW weiter intensiv in dem<br />
bundesweiten Arbeitskreis-Lückenindikation mit. Durch Wirksamkeits- und<br />
Rückstandsversuche wurden auch 2010 die Grundlage für neue Genehmigungen<br />
und Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln geschaffen.<br />
Für den Arbeitskreis-Lückenindikation wurden 15 Versuche mit 58 Prüfgliedern für<br />
Wirksamkeit und Rückstandsuntersuchungen an Sauerkirschen, Himbeeren,<br />
Brombeeren und Schwarzen Johannisbeeren im Gewächshaus und Freiland nach<br />
GEP bzw. GLP erfolgreich durchgeführt. Die Ergebnisse wurden dem Arbeitskreis<br />
Lückenindikation zur Verfügung gestellt, damit es dadurch zu einer<br />
Zulassungserweiterung nach § 18a und § 18b Pflanzenschutzgesetz kommen kann<br />
und gravierende Lücken im Obstbau geschlossen werden können. Im Fachbereich<br />
wurden in 2010 weiter zahlreiche amtliche und orientierende Prüfungen für die<br />
Bereiche Obstbau und Haus- und Hobbygarten durchgeführt. Alle Versuche wurden<br />
nach der Guten Experimentellen Praxis (GEP) durchgeführt.<br />
Für Zulassungsprüfungen wurden 12 Versuche mit 59 Prüfgliedern durchgeführt:<br />
Insektizide und Akarizide:<br />
• Apfelwickler an Kernobst<br />
• Blatt- und Blutläuse an Kernobst<br />
• Komma-Schildläuse an Kernobst<br />
• Spinnmilben an Kernobst und Erdbeere
- 113 -<br />
Fungizide:<br />
• Lagerfäulen, Schorf und Mehltau an Apfel<br />
• Sprühflecken an Kirschen<br />
• Botrytis und Mehltau an Erdbeeren<br />
Herbizide im Obstbau<br />
Zur orientierenden Mittelprüfung wurden 34 Versuche mit 51 Versuchsgliedern<br />
durchgeführt.<br />
(Dr. A. Engel, R. Jung, I. Rövekamp-Stroop)<br />
5.1.5 Amtliche Mittelprüfung im Zierpflanzenbau<br />
Versuche im Zierpflanzenbau Bonn<br />
Im Fachbereich Zierpflanzenbau wurden zahlreiche Prüfungen im Rahmen der<br />
Amtlichen Mittelprüfung durchgeführt. Alle Versuche sind nach GEP-Standard (Guten<br />
Experimentellen Praxis) erfolgt. Insgesamt sind im Jahr 2010 folgende Versuche<br />
durchgeführt worden (siehe Tabelle):<br />
Amtliche Mittelprüfung 2010 (durchgeführte Versuche)<br />
Insektizide Anzahl VG<br />
Spinnmilben an Violen, UG 8<br />
Spinnmilben an Violen, UG 4<br />
Spinnmilben an Violen, UG 4<br />
Blattfressende Käfer an Malven, FR 5<br />
Weiße Fliege an Fuchsien, UG 5<br />
Trauchermücken an Antirrhinum, UG 4<br />
Schmieläuse an Schefflera, UG 5<br />
Molluskizide<br />
Schnecken in Tagetes, FR 6<br />
Schnecken in Salat, FR 3<br />
Schnecken in Salat, FR 5<br />
Fungizide<br />
Xanthomonas an Pelargonien, FR 5<br />
Herbizide<br />
Unkräuter Wege/Plätze 5<br />
Neueinsaat Rasen 5<br />
Breitblättrige Unkräuter im Rasen 9<br />
Moos im Rasen 3
AK-Lück Versuche<br />
- 114 -<br />
Fungizide<br />
Rost an Antirrhinum, FR 4<br />
Blattflecken an Nelken, FR 4<br />
Verträglichkeit Centaurea, UG 4<br />
Echter Mehltau an Centaurea, FR 4<br />
Wachstumsregler<br />
Bei Tulpen Versuch I 4<br />
Bei Tulpen Versuch II 4<br />
Bei Oxalis 4<br />
Herbizide<br />
Unkräuter Calluna 5<br />
Unkräuter Erica 5<br />
Insektizide<br />
Weiße Fliege an Fuchsien, UG 3<br />
Versuche insgesamt:<br />
Mittelprüfung: 15 Versuche mit 76 Versuchgliedern<br />
AK-Lück: 10 Versuche mit 41 Versuchsgliedern<br />
(R. Wilke)
- 115 -<br />
6 Forschungsprojekte zum Integrierten Pflanzenschutz<br />
6.1 Biologischer Pflanzenschutz bei Zierpflanzenkulturen<br />
unter Glas<br />
Praxisversuch: Biologische Bekämpfung von Tetranychus urticae bei der<br />
Kultur von Dipladenien<br />
Dipladenia oder Mandevilla-Arten stammen aus den tropischen Klimazonen<br />
Amerikas. Die hier kultivierten Arten sind Kletterpflanzen, die einen weißen, giftigen<br />
Milchsaft enthalten.<br />
In den letzten Jahren hat die Kultur von Dipladenien am unteren Niederrhein stark<br />
zugenommen. Sie werden als kleine Pflanzen im elf bis zwölf Zentimeter großen<br />
Topf oder in Containern mit oder ohne Rankgitter kultiviert.<br />
Neben Weißen Fliegen (Trialeurodes vaporariorum, Bemisia tabaci), Wollläusen<br />
(Planococcus citrii, Planococcus longispinus) und verschiedenen Schildlausarten ist<br />
vor allem die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) als Schädling in der Kultur<br />
zu finden. Sie verursacht durch ihre Saugtätigkeit auf der Blattunterseite kleine<br />
Verkorkungen und blattoberseits Vergilbungen des Blattgewebes. Bei starkem Befall<br />
vergilbt das Blatt komplett, verbräunt und fällt letztendlich ab.<br />
Mandevilla-Jungpflanzen werden vorwiegend in südlichen Ländern kultiviert, in<br />
denen die Probleme bei der Bekämpfung tierischer Schaderregern häufig größer sind<br />
als in unseren Breiten. Aus diesem Grund sind die Jungpflanzen oft mit Wirkstoffen<br />
von Pflanzenschutzmitteln belastet, die eine lang anhaltende negative Wirkung auf<br />
Nützlinge haben. Gleichzeitig ergeben sich durch die Dichte und Größe der Pflanzen<br />
große Probleme bei der Bekämpfung von Spinnmilben und anderen Schädlingen, da<br />
die Applikation von Pflanzenschutzmitteln in solchen Pflanzenbeständen schwierig<br />
ist. Häufige Einsätze verschiedener Akarizide sind in der gärtnerischen Praxis üblich,<br />
um Dipladenien in entsprechender Qualität für den Markt zu produzieren.<br />
In einem niederrheinischen Praxisbetrieb wurde ab Ende des Jahres 2009 bis zum<br />
Sommer 2010 ein Versuch zur biologischen Bekämpfung von Spinnmilben<br />
durchgeführt. Im Vorjahr konnten etwa dreißig Prozent des Pflanzenbestandes<br />
aufgrund des Spinnmilbenbefalls nicht vermarktet werden, obwohl häufige und<br />
regelmäßige Maßnahmen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln erfolgten. Zur<br />
Bekämpfung der Spinnmilben wurden die beiden Raubmilbenarten Phytoseiulus<br />
persimilis und Amblyseius californicus eingesetzt.<br />
Kultursituation und Nützlingseinsatz<br />
Die Jungpflanzen stammten aus der Sundaville-Serie und wurden Mitte August in 20<br />
cm große Töpfe getopft und in zwei Gewächshäusern auf Mobiltische gestellt. Um zu<br />
gewährleisten, dass die Pflanzen keine Rückstände chemischer Pflanzenschutzmittel<br />
enthielten, wurde bis zum ersten Nützlingseinsatz acht Wochen gewartet. In diesem<br />
Zeitraum wurden die Pflanzen mit verschiedenen Akariziden behandelt, um die<br />
vorhandenen Spinnmilben zu bekämpfen. Die entsprechende Wartezeit bis zum<br />
ersten Nützlingseinsatz wurde bei der Auswahl der Pflanzenschutzmittel<br />
berücksichtigt.<br />
Zum Einwurzeln der Jungpflanzen lagen die Temperaturen zwischen 20°C und 24°C,<br />
danach wurden die Temperaturen auf Temperaturen zwischen 18°C bis 20°C<br />
abgesenkt. Die Überwinterung der Pflanzen erfolgte bei 12°C. Ab Mitte Januar<br />
erhielten die Pflanzen eine Zusatzbelichtung.
- 116 -<br />
Die biologische Bekämpfung der Spinnmilben erfolgte mit den beiden<br />
Raubmilbenarten Phytoseiulus persimilis und Amblyseius californicus. Amblyseius<br />
californicus wurde nur ein Mal in einer Menge von 12 Tieren/m² in Kalenderwoche 13<br />
eingesetzt. Phytoseiulus persimilis wurde insgesamt sechzehn Mal mit je<br />
10 Tieren/m² bis Anfang Mai freigelassen. Da die Dipladenien ab Mai vermarktet<br />
wurden und der Pflanzenbestand immer lückenhafter wurde, war die Ausbringung<br />
von Phytoseiulus persimilis ab Mitte Mai nicht mehr sinnvoll. Deshalb erfolgte bis<br />
zum Verkauf der Pflanzen kein weiterer Nützlingseinsatz mehr, sondern sie wurden<br />
bis zu ihrem Verkauf Mitte Juni regelmäßig mit verschiedenen Akariziden zur<br />
Bekämpfung der Spinnmilben behandelt.<br />
Die Kosten des Raubmilbeneinsatzes betrugen 0,20 € pro Pflanze für den gesamten<br />
Kulturzeitraum. Dabei ist sind die Mehrwertsteuer, sowie die Arbeits- und<br />
Versandkosten nicht berücksichtigt.<br />
Kontrolle<br />
Zur Kontrolle des Spinnmilbenbefalls und des Verhältnisses der Nützlinge und<br />
Schädlinge wurden in der Regel wöchentliche Kontrollen der Pflanzen durchgeführt.<br />
Dabei wurden Blätter mit Symptomen eines Spinnmilbenschadens entnommen und<br />
mit Hilfe einer Lupe auf vorhandene Spinnmilben und Raubmilben durchgeführt.<br />
Ergebnis<br />
In Kalenderwoche 40 waren 8 % der entnommenen Dipladenienblätter mit<br />
Befallssymptomen mit lebenden Spinnmilben besetzt. Auf der Hälfte der Blätter<br />
waren auch Phytoseiulus-Raubmilben zu finden. Insgesamt sahen die Pflanzen gut<br />
aus, das Befallsniveau wurde niedrig beurteilt. Bis zur Kalenderwoche 49 waren auf<br />
18 % der Blattproben vereinzelt Spinnmilben zu finden. Die Anzahl der Blattproben<br />
stieg mit zeitlicher Verzögerung an. In den Monaten Januar und Februar war der<br />
Befall eher rückläufig, mit Ausnahme der Kalenderwoche 5. Obwohl auch zu diesem<br />
Zeitpunkt erneut Raubmilben freigelassen wurden, konnten die Nützlinge in den<br />
nächsten vier Wochen nicht auf den Blattproben wieder gefunden werden.<br />
Entscheidend war der sinkende Befall mit Spinnmilben.
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
% Blätter<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
- 117 -<br />
In Kalenderwoche 11 waren erneut Spinnmilben auf den Blattproben zu beobachten,<br />
so dass eine weitere Blockfreilassung von Phytoseiulus persimilis erfolgte und wegen<br />
der steigenden Temperaturen im Gewächshaus ein Mal Amblyseius californicus<br />
gestreut wurde. Nach diesem Nützlingseinsatz, fielen häufig tote Spinnmilben auf<br />
den Blattproben auf. Deshalb wurden sie bei den Bonituren ab diesem Termin<br />
miterfasst. In den folgenden Wochen zeigte sich, dass die Mehrzahl der Blätter mit<br />
Befallssymptomen eines Spinnmilbenbefalls mit toten Spinnmilben besetzt war. Der<br />
Anteil der Blattproben mit Raubmilben stieg jedoch nicht an und blieb während der<br />
gesamten Kulturdauer unter 10 %. Die restliche Kulturdauer konnte der<br />
Spinnmilbenbefall mit einem Spritzblock von drei Insektizidbehandlungen mit gutem<br />
Erfolg bekämpft werden. Mit Ausnahme weniger Einzelpflanzen, wurde der gesamte<br />
Dipladenienbestand ohne deutliche Befallssymptome in guter Qualität verkauft.<br />
Fazit<br />
Ergebnis der Spinnmilbenbonitur bei Dipladenien (Haus 14)<br />
Einsatz von 10 Phytoseiulus persimilis/m² Einsatz von 12 Amblyseius/m²<br />
californicus/m²<br />
Prozent Blätter mit Spinnmilben<br />
Prozent Blätter mit Raubmilben<br />
Prozent Blätter mit toten Spinnmilben<br />
40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 1 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
Kalenderwoche<br />
Durch den Einsatz der beiden Raubmilbenarten, Amblyseius cucumeris und<br />
Phytoseiulus persimilis, konnte die Gemeine Spinnmilbe, Tetranychus urticae, bei<br />
der Kultur von Dipladenien erfolgreich bekämpft werden. Der Einsatz chemischer<br />
Pflanzenschutzmittel wurde in erheblichem Umfang reduziert. Die Nützlinge bieten<br />
außerdem den Vorteil, dass sie auch versteckt sitzende Spinnmilben in Bereichen<br />
des Pflanzenbestandes erfassen, die mit chemischen Pflanzenschutzmitteln nicht<br />
erreicht werden können. Der Arbeitsaufwand für die Verteilung der Raubmilben war<br />
mit dem einer Pflanzenschutzmittelapplikation vergleichbar. Die Verteilung der<br />
Nützlinge könnte jedoch zukünftig mit der Verwendung technischer Geräte optimiert<br />
werden.<br />
(M. Ruisinger)
- 118 -<br />
Essbare Zierpflanzen unter verschiedenen Bedachungsmaterialien und deren<br />
Einfluss auf die Entwicklung von Schad- und Nutzorganismen<br />
In der Lehr- und Versuchsanstalt in Straelen wurde in Zusammenarbeit mit dem<br />
Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> der Einfluss verschiedener<br />
Bedachungsmaterialien auf die Entwicklung von Schad- und Nutzorganismen an<br />
fünfundzwanzig verschiedenen Paprikasorten, Lavendel, Thymian, Salbei,<br />
Helichrysum, Santolina und Salvia untersucht.<br />
Zusätzlich wurde ein Vergleich der beiden Raubmilbenarten Amblyseius cucumeris<br />
und Amblyseius swirskii bei der Bekämpfung von Thripsen angestellt.<br />
Versuchsbeschreibung<br />
Alle Pflanzen wurden in Kalenderwoche 14 getopft und in die vier verschiedenen<br />
Gewächshausabteilungen mit unterschiedlichen Bedachungsmaterialien gestellt. Im<br />
Test waren eine Eindeckung aus Stegdoppelplatten, Microstrukturiertes Weißglas,<br />
Efte- Doppelfolie und normale Einfachverglasung.<br />
Bedachungsmaterial in den Gewächshäusern<br />
Gw 21 Stegdoppelplatte (Alltop)<br />
Gw 22 Microstrukturiertes Weißglas<br />
Gw 23 Efte- Doppelfolie<br />
Gw 24 Normale Einfachverglasung<br />
In Isolierkäfigen erfolgte die Infektion mit Weißen Fliegen (Bemisia tabaci und<br />
Trialeurodes vaporariorum) an vier Salbeipflanzen, von denen je eine Pflanze nach<br />
erfolgter Infektion in die Salbeibestände der einzelnen Gewächshausabteilungen<br />
umgesetzt wurde.<br />
Ein Drittel der Capsicum-Sorten wurde im Abstand von vierzehn Tagen in jeder<br />
Gewächshausabteilung mit Amblyseius cucumeris (50 Tiere/m²) abgestreut. Ein<br />
Drittel wurde in gleicher Menge und gleichem Abstand mit Amblyseius swirskii<br />
behandelt und ein Drittel wurde als Kontrolle unbehandelt gelassen.<br />
Die Kontrolle des Thripsbefalls bei den Capsicum-Sorten erfolgte mit Hilfe von<br />
Blautafeln, die wöchentlich kontrolliert wurden. Zu zwei Terminen wurden aus jeder<br />
Versuchsvariante jeder Gewächshausabteilung zwanzig Triebspitzen mit Blüten einer<br />
thripsanfälligen Sorte entnommen und für 24 Stunden auf einen Berlesetrichter<br />
gelegt. Die in Alkohol aufgefangenen Thripse wurden separat festgehalten.<br />
Zur Kontrolle der Weißen Fliegen waren Gelbtafelkontrollen und direkte Kontrollen an<br />
den Pflanzen beabsichtigt. Da sich die Schädlinge jedoch nicht langfristig an dem<br />
Salbei etablieren ließen, entfiel diese Versuchsvariante. Der Versuch wurde in<br />
Kalenderwoche 26 beendet.<br />
Ergebnisse<br />
Der Thripsbefall entwickelte sich in allen Gewächshausabteilungen erst fünf Wochen<br />
nach dem Topftermin (siehe Grafiken 1-3). In der Kontrollvariante unter normaler<br />
Einfachverglasung stiegen die Fangzahlen auf den Blautafeln am höchsten mit ca.<br />
60 Tieren pro Blautafel und Woche an. Die Kontrollvarianten unter dem Einfluss der<br />
anderen Bedachungsmaterialien blieben niedriger mit bis zu ca. 40 Tieren pro Tafel<br />
und Woche, wobei die Thripsentwicklung unter der Stegdoppelplatten-Variante mit<br />
ca. 25 Tieren pro Blautafel und Woche am geringsten ausfiel. Diese Tendenz
- 119 -<br />
wiederholte sich auch während des Einsatzes beider Raubmilbenarten. Die<br />
Versuchsvariante „Amblyseius swirskii“ zeigte den geringsten Thripsbefall.<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Capsicum 2010: Thrips / m² Variante: Kontrolle<br />
GH 21 GH 22<br />
GH 23 GH 24<br />
16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26<br />
Capsicum 2010: Thrips / m² Variante: Amblyseius cucumeris<br />
GH 21 GH 22<br />
GH 23 GH 24<br />
16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26<br />
Capsicum 2010: Thrips / m² Variante: Ambl. swirskii<br />
GH 21 GH 22<br />
GH 23 GH 24<br />
16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
- 120 -<br />
Die Auswertung der Untersuchung im Berleseverfahren unterstützte dieses Ergebnis,<br />
denn Pflanzen die mit Amblyseius swirskii behandelt wurden, wiesen weniger<br />
Thripse auf als Pflanzen, die mit Amblyseius cucumeris behandelt wurden.<br />
Fazit<br />
Tiere<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Tiere<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Berleseauswertung KW 24<br />
Amblyseius cucumeris<br />
Amblyseius swirskii<br />
21 22 23 24<br />
Berleseauswertung KW 28<br />
Amblyseius cucumeris<br />
Amblyseius swirskii<br />
21 22 23 24<br />
In dem Versuch war die Thripsentwicklung unter dem Bedachungsmaterial<br />
„Stegdoppelplatte“ am geringsten. Welche Eigenschaften der Stegdoppelplatte auf<br />
die Entwicklung von Thripsen hemmend wirken, sollen Folgeversuche im nächsten<br />
Jahr genauer beleuchtet werden.<br />
Bei dem Vergleich der Raubmilbenarten, war die Bekämpfung von Thripsen mit<br />
Amblyseius swirskii erfolgreicher als mit Amblyseius cucumeris. Die Kosten des<br />
Einsatzes von Amblyseius swirskii liegen etwa drei Mal höher als der Einsatz von<br />
Amblyseius cucumeris. Inwieweit die Kosten für den Einsatz von Raubmilben<br />
optimierbar sind, soll ebenfalls im nächsten Jahr Gegenstand in den Versuchen sein.<br />
GH<br />
GH<br />
(M. Ruisinger, P. Tiede-Arlt)
- 121 -<br />
Optimierung des Nützlingseinsatzes zur Bekämpfung von Thripsen bei der<br />
Kultur von Cyclamen<br />
Thripse gehören neben Blattläusen und Weichhautmilben zu den tierischen<br />
Hauptschaderregern bei der Cyclamenkultur. Sie erzeugen durch ihre Saugtätigkeit<br />
an den Pflanzen silbrige Aufhellungen und Streifen, Nekrosen und Deformationen an<br />
Blüten und Blättern. Dabei hinterlassen sie ihre schwarzen Kottröpfchen an den<br />
Saugstellen. Neben den direkten Pflanzenschäden, die sie erzeugen sind sie auch<br />
als Überträger verschiedener Viruserkrankungen bekannt.<br />
Seit rund zehn Jahren ist der Einsatz von Raubmilben zur Bekämpfung von Thripsen<br />
in der Kultur von Cyclamen in vielen Praxisbetrieben Standard. Ein Versuch im<br />
Gartenbauzentrum Straelen/Köln-Auweiler in Zusammenarbeit mit dem<br />
Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> in NRW beschäftigte sich mit der<br />
Frage, ob der Nützlingseinsatz bei der Kultur von Cyclamen weiter optimierbar ist.<br />
Dafür sollten die Raubmilben abweichend vom Standardschema im Vergleich<br />
eingesetzt werden.<br />
In der Praxis wird in verschiedenen Kulturen das Pflanzenstärkungsmittel Biplantol<br />
Contra X2 angewendet. Es soll laut Hersteller durch Duftstoffe der ätherischen<br />
Pflanzenauszüge die Widerstandskraft von Pflanzen gegen beißende und saugende<br />
Insekten erhöhen und sie insgesamt kräftigen und stärken.<br />
Inwieweit das Pflanzenstärkungsmittel Biplantol Contra X2 Schädlinge bei der Kultur<br />
von Cyclamen abwehren kann und ob es auch eine vertreibende Wirkung auf<br />
Nützlinge hat wurde in einem Versuch im Jahr 2009 untersucht und im Jahr 2010<br />
wiederholt.<br />
Versuchsbeschreibung<br />
Der Versuch erfolgte in den Gewächshausparzellen 53 und 55 mit jeweils einhundert<br />
Quadratmetern Kulturfläche. In beiden Häusern wurde in Kalenderwoche 23 je zur<br />
Hälfte die Cyclamensorten „Laser F1 Weiß“ und „Laser F1 Rosa“ in 11 cm Töpfe<br />
getopft. In Kalenderwoche 28 wurden die Pflanzen auf Endabstand gerückt und ab<br />
Kalenderwoche 34 vermarktet. Die Heiztemperatur war in beiden Gewächshäusern<br />
auf 14°C und die Lüftungstemperatur auf 17°C eingestellt.<br />
Zur Bekämpfung von Trauermücken erhielten alle Pflanzen in beiden<br />
Gewächshäusern eine Behandlung mit Hypoaspis miles. Die Tiere wurden mit<br />
umgerechnet 125 Tieren/m² ein Mal ausgestreut.<br />
In Haus 53 erfolgte der Einsatz der beiden Raubmilbenarten, Amblyseius cucumeris<br />
und Amblyseius barkeri nach dem Standardverfahren, d.h. die Nützlinge wurden ab<br />
dem Topftermin mit 100 Tieren/m² drei Mal in vierwöchigen Abständen eingesetzt.<br />
In Haus 55 sollte der erste Einsatz der Raubmilben erst dann erfolgen, wenn mehr<br />
als zehn Thripse pro Blautafel und Woche gefunden wurden.<br />
In beiden Gewächshäusern wurde je die Hälfte der beiden Cyclamensorten ein Mal<br />
in der Woche mit Biplantol Contra X2 behandelt. Das Pflanzenstärkungsmittel wurde<br />
mit 3,5 ml pro Liter Wasser tropfnass auf die Pflanzen gespritzt. Die andere Hälfte<br />
des Pflanzenbestandes blieb unbehandelt.<br />
Bonituren<br />
Das Auftreten von Trauermücken wurde mit wöchentlichen Auszählungen von<br />
Gelbtafeln beobachtet. Die Thripskontrolle erfolgte mit Hilfe von Blautafeln, die<br />
ebenfalls ein Mal pro Woche kontrolliert wurden. Am Ende der Kultur wurden aus
- 122 -<br />
jeder Versuchsvariante 25 Cyclamenblüten entnommen und auf Thripse und<br />
Raubmilben mit Hilfe eines Binokulars untersucht.<br />
Ergebnisse<br />
In beiden Versuchsgewächshäusern waren während des gesamten Versuches<br />
weniger als zehn Thripse auf einer Blautafel pro Woche feststellbar (siehe Grafiken 1<br />
und 2). Die Thripsfänge in Haus 53 mit dem Standard- Raubmilbeneinsatz fielen<br />
dabei deutlich niedriger aus als in Haus 55, in dem es zu keiner Freilassung von<br />
Amblyseius ssp. kam, da die selbst gesteckte Befallsgrenze auf den Tafeln während<br />
des gesamten Versuchszeitraumes nicht überschritten wurde.<br />
Mittlere Anzahl Thripse/ Blautafel<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Mittlere Anzahl Thripse/ Tafel<br />
5<br />
4,5<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
Versuch 2010:<br />
Thripsfänge auf Blautafeln in Haus 53<br />
25 26 27 28 29 30 31 32 33 34<br />
Kalenderwoche<br />
Mit Biplantol Contra X<br />
Ohne Biplantol Contra X<br />
Grafik 1: Wirkung von Biplantol Contra X II auf Thripsfänge auf Blautafeln in Haus 53<br />
Versuch 2010:<br />
Thripsfänge auf Blautafeln in Haus 55<br />
25 26 27 28 29 30 31 32 33 34<br />
Kalenderwoche<br />
Mit Biplantol Contra X<br />
Ohne Biplantol Contra X<br />
Grafik 2: Wirkung von Biplantol Contra X II auf Thripsfänge auf Blautafeln in Haus 55
- 123 -<br />
In Haus 55 konnten an 70 % der Boniturtermine höhere Thripsfänge in den Pflanzen<br />
festgestellt werden, die regelmäßige Behandlungen mit Biplantol Contra X2 erhielten<br />
als die unbehandelten Pflanzen. Dies war in Haus 53 nur in den Kalenderwochen 28<br />
und 29 zu beobachten. Bei der Blütenbonitur war die Thripszahl in den Blüten aus<br />
Haus 55 etwas höher als in den Blüten aus Haus 53. Die Thripsanzahl in den<br />
Biplantol behandelten Pflanzen war um etwa einen halben Thrips pro Blüte etwas<br />
niedriger als in den Pflanzen, die nicht mit dem Pflanzenstärkungsmittel behandelt<br />
wurde. Die Anzahl der Raubmilben pro Blüte war insgesamt sehr gering und in der<br />
Versuchsvariante mit Biplantol Contra X2 ähnlich wie in der unbehandelten Variante<br />
(siehe Grafik 3). Obwohl in Haus 55 keine Raubmilben eingesetzt wurden, war auch<br />
dort Amblyseius cucumeris zu beobachten.<br />
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Grafik 3: Wirkung von Biplantol Contra X II auf den Thripsbefall in Blüten<br />
Die Anzahl der Trauermücken pro Gelbtafel und Woche war in den<br />
Versuchsvarianten vergleichbar hoch; alle Versuchsvarianten zeigten ähnliche<br />
Schwankungen und korrelierten nicht mit den Anwendungen von Biplantol Contra X2.<br />
Andere Schädlinge, wie Blattläuse oder Schadschmetterlinge traten während des<br />
Versuches nicht auf.
Fazit<br />
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- 124 -<br />
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Grafik 4: Wirkung von Biplantol Contra X II auf den Trauermückenbefall in Cyclamen<br />
Der Versuch zeigte, das der Standard- Einsatz der beiden Raubmilbenarten<br />
Amblyseius cucumeris und Amblyseius barkeri ein sicheres Verfahren ist, um Thripse<br />
bei der Kultur von Cyclamen effektiv zu bekämpfen. Die Thripsentwicklung wird<br />
erfolgreich reduziert, wenn der erste Nützlingseinsatz mit Beginn der Kultur im<br />
Betrieb erfolgt.<br />
Die biologische Bekämpfung von Thripsen bei der Kultur von Cyclamen ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil des integrierten Pflanzenschutzes, um den Einsatz von<br />
chemischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Im Hinblick auf ein erfolgreiches<br />
Resistenzmanagement in Zierpflanzenbetrieben ist der biologische Pflanzenschutz<br />
unerlässlich, da zur effektiven Bekämpfung von Thripsen nur noch wenige<br />
chemische Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen. Inwieweit die Kosten des<br />
„Standard-Einsatzes“ von Amblyseius ssp. bei der Kultur von Cyclamen optimiert<br />
werden können, wurde in dem Versuch nicht nachgewiesen, da der Thripsbefall die<br />
festgesetzte Befallsstärke in der „optimierten Versuchsvariante“ während des<br />
gesamten Versuchszeitraumes nicht überschritt.<br />
Der Einsatz des Pflanzenstärkungsmittels Biplantol Contra X2 zeigt eine leicht<br />
vertreibende Wirkung auf Thripse, wie die erhöhten Blautafelfänge in der<br />
behandelten Versuchsvariante zeigen. Regelmäßige Einsätze von Biplantol Contra<br />
X2 können den Bekämpfungserfolg von Amblyseius ssp. aber nicht ersetzen. Da das<br />
Pflanzenstärkungsmittel keinen negativen Effekt auf die Raubmilben zeigte, ist es<br />
zusammen mit Amblyseius ssp. bei der Kultur von Cyclamen einsetzbar.<br />
Eine befallsmindernde oder vertreibende Wirkung auf Trauermücken durch Biplantol<br />
Contra X2 konnte in dem Versuch nicht nachgewiesen werden. Die vertreibende<br />
Wirkung auf Blattlausparasitoide, die im Jahr 2009 festgestellt wurden, konnten 2010<br />
nicht bestätigt werden, da im aktuellen Versuchsjahr keine Blattläuse an den<br />
Cyclamen auftraten.
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- 125 -<br />
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6.2 �� Versuche zur Applikationstechnik<br />
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6.2 Versuche zur Applikationstechnik<br />
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(M. Ruisinger)<br />
(M. Ruisinger)<br />
6.2.1 Pflanzenschutz im Ackerbau - größer, schneller, breiter<br />
Das Thema Schlagkrafterhöhung ist in der landwirtschaftlichen Praxis ein immer<br />
wieder kontrovers diskutiertes Thema. Geht es doch für den Praktiker dabei vor<br />
allem auch darum, dass die biologische Wirksamkeit der Präparate nicht leidet. Denn<br />
was erreicht man durch eine Erhöhung der Schlagkraft, wenn man dadurch vielleicht<br />
eine zusätzliche Behandlung spritzen muss? Daher wurden die Versuche aus 2009<br />
zum Fungizideinsatz im Winterweizen fortgeführt. Die Versuchsfrage wurde leicht<br />
modifiziert und lässt sich wie folgt darstellen:<br />
• Standard – 200 l/ha mit und ohne Additiv (Arma)<br />
• Risiko – 100 l/ha mit und ohne Additiv (Arma)<br />
Die unterschiedlichen Wasseraufwandmengen wurden nicht durch unterschiedliche<br />
Düsengrößen realisiert, sondern lediglich durch die Verdoppelung der<br />
Fahrgeschwindigkeit. Es kamen als Düsen eine Injektorflachstrahldüse die Airmix<br />
110 04 bei 2,1 bar und die HiSpeed 110 025 bei einem Spritzdruck von 5,3 bar zum<br />
Einsatz. Die Fahrgeschwindigkeiten betrugen bei der 200 l/ha Variante 8 km/h und<br />
bei der 100 l/ha Variante 16 km/h.<br />
Als zusätzliche Versuchsfrage kamen noch unterschiedliche Spritzstrategien in Form<br />
einer Doppel- bzw. Dreifachbehandlung zum tragen. Die Doppelbehandlung wurde in<br />
EC 37 mit Capalo und in EC 55 mit Champion + Diamant durchgeführt. Bei der<br />
Dreifachbehandlung war die Mittelwahl für den ersten Termin in EC 32 und den<br />
zweiten Termin in EC 39 dieselbe wie bei der Doppelbehandlung. Es folgte lediglich<br />
eine zusätzliche Abschlussbehandlung in EC 61/65 mit dem Mittel Osiris.<br />
Die folgende Grafik fasst die Ergebnisse in einer Bonitur der biologischen Wirkung in<br />
Prozent zusammen.
- 126 -<br />
Aus der Grafik abgeleitet kann festgestellt werden, dass im Versuchsjahr bei<br />
Verwendung einer Injektorflachstrahldüse die Wasseraufwandmenge von 200 l/ha<br />
die bessere biologische Wirkung gezeigt hat. Unabhängig davon, ob ein Additiv<br />
zugesetzt. Im Bereich der verwendeten Doppelflachstrahldüse waren kaum noch<br />
Unterschiede festzustellen. Der Zusatz von einem Additiv scheint bei der niedrigen<br />
Wasseraufwandmenge einen leichten Vorteil darzustellen. Jedoch eine generelle<br />
Empfehlung daraus abzuleiten bietet sich auf dieser Datenbasis nicht an.<br />
AirMix 04 (2,1 bar) HiSpeed 025 (5,3 bar) (100 - 200 l/ha) -<br />
Dreifachbehandlung<br />
100<br />
80<br />
S. Tritici Mehltau<br />
60<br />
40<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
20<br />
86<br />
60<br />
84<br />
73<br />
83<br />
51<br />
92<br />
26<br />
0<br />
HiSpeed<br />
+ ARMA<br />
HiSpeed<br />
AirMix<br />
+ ARMA<br />
AirMix<br />
100 l/ha – 16 km/h 200 l/ha – 8 km/h<br />
100<br />
80<br />
S. Tritici Mehltau<br />
60<br />
40<br />
20<br />
96<br />
49<br />
86<br />
60<br />
97<br />
51<br />
93<br />
42<br />
0<br />
(H. Kramer)<br />
6.2.2 Gerätereinigung - Ein Instrument für die Umsetzung der<br />
Wasserrahmenrichtlinie?<br />
Das Thema der Punkteinträge findet nicht erst seit der Wasserrahmenrichtlinie<br />
Beachtung im Pflanzenschutzdienst. Das Verfahren der kontinuierlichen<br />
Innenreinigung konnte durch viele Versuche mittlerweise sehr erfolgreich in der<br />
Praxis etabliert werden. Dies lässt sich nicht zu letzt aus der Tatsache ableiten, dass<br />
zwei Firmen (Agrotop und Herbst Pflanzenschutztechnik) extra Nachrüstsätze für<br />
gebrauchte Spritzen anbietet, um die kontinuierliche Innenreinigung in die Praxis<br />
einzubringen. Daneben scheinen immer mehr Gerätehersteller wie z.B. John Deere,<br />
Leeb etc. auf dieses Verfahren bzw. auf kombinierte Verfahren setzen, um den<br />
Praktiker in die Lage zu versetzt, die Reinigung schnell, einfach und sicher in der<br />
Fläche durchzuführen. Da schon europaweite Umfragen im Rahmen des TOPPS-<br />
Projektes gezeigt haben, dass die Gerätereinigung einen Hauptanteil an den<br />
Punkteintragen haben, stellt dieses Reinigungsverfahren sicherlich einen<br />
wesentlichen Baustein zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie für die Praxis dar.<br />
(H. Kramer)
- 127 -<br />
6.2.3 Biofilter für den Umgang mit Waschflüssigkeiten<br />
Das Prinzip des Biofilters basiert auf dem verrieseln von Waschflüssigkeiten über<br />
biologisch aktives Substrat. Diese „Turmlösung“ eines Biobeds stellt sicherlich eine<br />
Alternative für kleinere Betriebe, wie sie sehr oft im Zierpflanzenbau anzutreffen sind<br />
dar. Hierbei werden drei Container mit einer biologisch aktiven Mischung bestehend<br />
aus Mutterboden, Torf, Hackschnitzel und Stroh befüllt und untereinander<br />
verbunden. Im Anschluss daran wird eine Einheit mit Pflanzen geschaltet, die über<br />
Transpiration Wasser aus dem Gesamtsystem nehmen sollen. Zur Sicherheit ist an<br />
diesen Pflanzencontainer ein geschlossener Container angebaut, um das<br />
Gesamtsystem als geschlossenen Kreislauf darstellen zu können, damit keine<br />
kontaminierten Flüssigkeiten in den Naturhaushalt eingebracht werden. Beschickt<br />
wird das ganze System durch eine Pumpe, die in dem Reservoir des Waschplatzes<br />
installiert ist und Wassermengen von ca. 50 l/Tag in den Biofilter einbringt.<br />
Erste Vorversuche haben gezeigt, dass im freien Wasser des letzten Behälters die<br />
Gesamtmenge an aktiven Wirkstoffen bis auf ganz wenige Ausnahmen um mehr als<br />
98 % abgebaut werden konnten. Weitere Untersuchungen es Substrats sind in 2011<br />
geplant.<br />
6.2.4 ProGemüse<br />
(H. Kramer)<br />
Das Interreg IVA-Projekt soll zur Standortsicherung und Produktivitätssteigerung der<br />
gemüseverarbeitenden Industrie im deutsch-niederländischen Grenzraum beitragen.<br />
In der Region euregio rhein-maas-nord (Niederrhein, Provinz Limburg) hat die<br />
industrielle Verarbeitung von Gemüse (z.B. Möhren, Spinat, Sellerie, Zwiebeln,<br />
Bohnen und Erbsen) eine große wirtschaftliche Bedeutung. Durch engere<br />
Fruchtfolgen und eine intensivere Flächennutzung nehmen die Schäden an den<br />
Kulturen durch pflanzenparasitäre Nematoden immer mehr zu. Die Folgen sind
- 128 -<br />
Qualitäts- und Ertragsverluste. Aufgrund steigender Nachfrage ist es jedoch wichtig,<br />
diese Verluste so gering wie möglich zu halten.<br />
Ziele des Projektes „ProGemüse“ sind die standardisierte Erfassung von Nematoden,<br />
ferner die Erstellung eines Monitorings in der deutsch-niederländischen Grenzregion<br />
und dadurch der Aufbau eines grenzüberschreitenden Netzwerkes<br />
„Nematodenprobleme im Gemüsebau“. Des Weiteren wird das niederländische<br />
„Aaltjesschema“ mit Informationen zum Vermehrungspotential der Nematoden und<br />
deren hervorgerufene Schäden überarbeitet und den Anbauern im Internet zur<br />
Verfügung stehen. In dem Projekt ist eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
Wissenschaft und Industrie gegeben. Somit werden im Rahmen des Projektes Fort-<br />
und Weiterbildungen für Gemüseproduzenten und -verarbeiter angeboten. Den<br />
Landwirten sollen geeignete Bekämpfungsmaßnahmen gegen pflanzenparasitäre<br />
Nematoden bei reduziertem Pflanzenschutzeinsatz aufgezeigt werden.<br />
Unterzeichnung des<br />
Kooperationsvertrages<br />
durch die Vertragspartner<br />
am 12.10.2010 in Vreedepeel (NL)<br />
Treffen der Projektteilnehmer<br />
am 12.10.2010 in Vreedepeel (NL)<br />
6.2.5 Asiatischer Laubholzbockkäfer<br />
(Anoplophora glabripennis)<br />
Frau Dr. Hakl erläutert Herrn<br />
Kammerdirektor Dr. Berges<br />
die Nematodenproblematik,<br />
die mit dem Projekt gelöst<br />
werden soll<br />
(E. Radtke, C. Ergezinger)<br />
Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers Anoplophora glabripennis<br />
Motschulsky in Alfter<br />
Nach dem Auftreten des Asiatischen Laubholzbockkäfers Anoplophora glabripennis<br />
Motschulsky in der Gemeinde Alfter im August 2009 wurden die<br />
Monitoringmaßnahmen der neu eingerichteten Quarantänezone mit den laufenden<br />
Kontrollmaßnahmen für die Befallsfunde 2005 Bornheim-Roisdorf und 2007<br />
Bornheim-Hersel gebündelt. Ergebnis der Bündelung war die Schaffung einer<br />
Quarantänezone, die die drei Befallszonen beinhaltet und sich über eine<br />
Gesamtfläche von ca. 2.900 ha erstreckt.
- 129 -<br />
Befallszone ALB<br />
Die Kontrolle der Quarantänezone wurde nach den Vorgaben der „Leitlinie zur<br />
Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers in Deutschland“ durchgeführt. Die<br />
Leitlinie sieht während der Vegetationszeit (01.04 bis 31.10.) regelmäßige Kontrollen<br />
von Laubbäumen auf Befallsanzeichen und in der Zeit der Vegetationsruhe (01.11.<br />
bis 31.03.) die zweimalige Kontrolle der gesamten Zone vor. Um die in der Leitlinie<br />
vorgeschriebenen Maßnahmen durchführen zu können, setzte der<br />
Pflanzenschutzdienst zusätzliche Aushilfskräfte ein.<br />
Mit der Kartierung sämtlicher in der Quarantänezone befindlicher Wirtspflanzen<br />
wurde die Grundlage für die notwendigen Kontrollen der Zone geschaffen. Die in der<br />
Zone erfassten Daten wurden in ein Geoinformationssystem GIS eingearbeitet. Mit<br />
den erfassten Daten steht erstmals ein digitalisiertes Baumkataster der<br />
Wirtsbaumarten für die vollständige Quarantänezone zur Verfügung. Das GIS<br />
System bildet die Grundlage für die laufenden Kontrollmaßnahmen.<br />
Die Befallssituation stellte sich nach den Kontrollen in 2010 wie folgt dar:<br />
Am 04.05.2010 wurde an einem jungen Acer-Alleebaum der Befall mit Anoplophora<br />
glabripennis (ALB) festgestellt. Bei dem Fund handelte es sich um ein frühes<br />
Larvenstadium. Ausbohrlöcher bereits geschlüpfter Käfer waren nicht vorhanden.
- 130 -<br />
Am 05.05.2010 wurden an mehreren Acer ssp. einer Feldpflanzung Ausbohrlöcher<br />
festgestellt. Larven oder Käfer von ALB konnten hier nicht gefunden werden.<br />
Aufgrund von Form, Lage und Größe der Ausbohrlöcher und Bohrgänge konnte ALB<br />
als Schadursache nicht ausgeschlossen werden.<br />
Am 18.06.2010 gelang den Kontrolleuren der Fund zweier mit ALB befallener Acer<br />
platanoides ‚Globosum’ in einem Hausgarten nahe des Befallsortes Alfter, Herseler<br />
Weg. Die beiden befallenen Bäume wiesen keinerlei Ausbohrlöcher auf. Im Holz<br />
befanden sich frühe Larvenstadien, die sich aus Eiablagen des Jahres 2009<br />
entwickelt hatten. Mit dem Schlupf von Käfern wäre aus diesen Befallsbäumen im<br />
Jahr 2011 zu rechnen gewesen.<br />
Am 10.10.2010 wurde der Fund eines Käfers auf einem Grundstück in Alfter,<br />
Herseler Weg, gemeldet. Das weibliche Tier wurde dem Pflanzengesundheitsdienst<br />
durch einen Anwohner abgetötet übergeben. Die Kontrollen auf dem Grundstück<br />
ergaben keinen Hinweis auf weiteren Befall.<br />
Alle befallenen Bäume wurden entsprechend der Vorgaben der Leitlinie gerodet und<br />
vernichtet.<br />
Die Zusammenarbeit mit den durch die Quarantänezone betroffenen Kommunen<br />
Alfter, Bonn, Bornheim, Niederkassel und Troisdorf wurde weiter ausgebaut. Die<br />
Mitarbeiter der Grünflächenämter und Servicebetriebe wurden durch den<br />
Pflanzengesundheitsdienst auf das Erkennen von Schadsymptomen geschult. Mit<br />
der Unterstützung der kommunalen Servicebetriebe wurde die Kronenbeschau mit<br />
Hubsteigern in Verdachtsfällen durchgeführt.<br />
Noch im November wurde die Arbeit in der Quarantänezone mit der Kontrolle der<br />
laubfreien Bäume fortgesetzt.<br />
Die Maßnahmen des Pflanzenschutzdienstes gegen das Auftreten des Asiatischen<br />
Laubholzbockkäfers Anoplophora glabripennis wurden durch einen Kontrollbesuch<br />
des EU Pflanzenschutzinspektorates geprüft und bewertet. Die umgesetzten<br />
Maßnahmen zu ALB wurden positiv bewertet und es wurde auf die zukünftige Gefahr<br />
der Einschleppung von CLB (Anoplophora chinensis) hingewiesen.<br />
(Dr. R. Schrage)<br />
6.3 Maiszünsler Prognosemodell<br />
Projekt „Erstellung eines Softwaregestützten Prognosemodells für die optimale<br />
Bekämpfung des Maiszünslers“ des Julius Kühn-Instituts unter Beteiligung der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW<br />
Im Rahmen des vom Julius Kühn-Instituts (Institut für biologischen Pflanzenschutz in<br />
Darmstadt) koordinierten BLE-Projekts „Erstellung eines Softwaregestützten<br />
Prognosemodells für die optimale Bekämpfung des Maiszünslers“ wurden am<br />
Standort Mechernich-Floisdorf in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von Juni bis September 2010<br />
Daten zur Phänologie des Maiszünslers erhoben.<br />
Weiterhin wurde am 15.09.2009 in Bonn-Roleber ein Stängeldepot mit<br />
Maiszünslerlarven zur Erfassung der Wintermortalität angelegt. Die eingelagerten
- 131 -<br />
100 Stoppeln enthielten jeweils eine Larve. Die Stoppeln stammten von unbefallenen<br />
Maisfeldern.<br />
Überwinterungskäfig Januar 2010<br />
Überwinterungskäfig Mai 2010<br />
Am 28.06.2010 wurde der erste geschlüpfte Maiszünsler gefunden. Im Abstand von<br />
jeweils mehreren Tagen schlüpften bis zum 12.07.2010 insgesamt 13 Falter. Am<br />
18.08.2010 wurde der Überwinterungskäfig geöffnet und alle Stoppeln auf Larven<br />
und Puppenhüllen untersucht.<br />
Abschlussbonitur des Überwinterungskäfigs auf Schlupf des Maiszünslers,<br />
Standort Bonn-Roleber, 2010<br />
Abschlussbonitur am<br />
18.08.2010 leere Stängel<br />
lebende.<br />
Larven tote Larven tote Puppen<br />
leere<br />
Puppen<br />
Überwinterungskäfig<br />
100 Stängel 53 0 9 0 38<br />
Am Standort Bonn-Roleber wurde am 03.05.2010 ein weiteres Depot mit natürlich<br />
befallenen Stoppel- und Stängelteilen angelegt. Mit dem Depot sollten erstmalig der<br />
Beginn und die Dauer der Verpuppung bestimmt werden. Dreimal wöchentlich<br />
wurden jeweils 5 Stängelteile auf Larven und Puppen des Maiszünslers untersucht.<br />
Am 28.05.2010 wurde die erste Puppe gefunden. Bis zum 28.06.2010 entwickelten<br />
sich kontinuierlich Puppen (siehe Tabelle).<br />
Untersuchung von Stängel- und Stoppelteilen auf Larven und Puppen des<br />
Maiszünslers, Standort Bonn-Roleber, 2010<br />
Anzahl gefundener Anzahl gefundener<br />
Datum Larven<br />
Puppen Anteil<br />
21.05.10 32 0 0 %<br />
28.05.10 41 1 2 %<br />
02.06.10 37 3 8 %<br />
04.06.10 34 3 8 %<br />
07.06.10 11 4 27 %<br />
09.06.10 19 6 24 %<br />
11.06.10 18 8 31 %<br />
14.06.10 17 9 35 %<br />
16.06.10 11 15 58 %<br />
18.06.10 11 15 58 %<br />
21.06.10 9 15 63 %<br />
23.06.10 6 14 70 %<br />
24.06.10 2 18 90 %<br />
28.06.10 1 18 95 %
- 132 -<br />
Weiterhin wurde am Standort Bonn-Roleber ein Eiablagekäfig aufgebaut und am<br />
03.05.2010 mit natürlich befallenen Stoppel- und Stängelteilen versehen. Zudem<br />
haben wir alle geschlüpften Maiszünsler aus dem o.a. Depot in diesen Eiablagekäfig<br />
verbracht, um weitere Untersuchungen zum Beginn der Eiablage und zur Dauer der<br />
Eientwicklung durchzuführen. Dauerte die Eientwicklung anfänglich etwa 5 bis<br />
7 Tage, verkürzte sich die Entwicklungszeit ab der zweiten Woche auf 3 bis 5 Tage.<br />
Käfig mit befallenen Stoppel- und Stängelteilen<br />
am 03. Mai 2010<br />
Maisstängel mit Bohrloch und Puppe<br />
am 23. Juni 2010<br />
Die Freilandarbeiten in Mechernich-Floisdorf begannen Ende Mai 2010 mit dem<br />
Aufstellen des Eiablagekäfigs und der Lichtfalle (Lebendfallen des Julius Kühn-<br />
Instituts), diese wurden am 06. Juni in Betrieb genommen. Auf der Fläche stand Mais<br />
als Direktsaat nach der Vorfrucht Mais, die 2009 stark mit Maiszünsler befallen war.<br />
Die Erntereste sind 2009 nicht zerkleinert worden, es erfolgte lediglich eine<br />
Bearbeitung mit dem Grubber kurz nach der Ernte.<br />
Der Flugverlauf wurde täglich bis zur Beendigung des Falterfluges, sowie an 4 mal<br />
25 Maispflanzen die Eiablage und der Larvenschlupf des Maiszünslers untersucht.<br />
Der Eiablagekäfig war mit einer eigenen Lichtfalle ausgerüstet, die die angelockten<br />
Falter in den Käfig leitete. Auch dort wurden Eiablage und Larvenschlupf täglich<br />
untersucht.<br />
Lichtfalle am 06. Juni 2010<br />
Lichtfalle am 23. Juli 2010
Eiablagekäfig am 23. Juli 2010<br />
- 133 -<br />
Eigelege am 03.Juli 2010<br />
Als Besonderheit wurde beobachtet, dass Mitte Juli ein starker Zünslerflug stattfand.<br />
Es ist nicht abschließend geklärt, ob es sich tatsächlich um den eigentlichen<br />
Maiszünsler handelt. Auffällig an den Zünsler war, dass sie einen „roten Rücken“<br />
aufwiesen.<br />
Maiszünsler<br />
„Rotrückiger“ Zünsler<br />
„Rotrückiger“ Zünsler<br />
Der Befall vor der Ernte wurde ermittelt, indem kurz vor dem Erntetermin die 500<br />
Maispflanzen der Länge nach aufgeschnitten (einschließlich des Wurzelhalses) und<br />
nach Bohrlöchern und Maiszünslerlarven (Fundort, Larvengröße) untersucht wurden.<br />
Probenuntersuchung zur Vorerntebonitur am 15.09.2010
- 134 -<br />
Der Befall nach der Ernte wurde ermittelt, indem im Silomais eine Woche nach der<br />
Ernte 800 Stoppeln auf Vorkommen von Maiszünslerlarven bonitiert wurden.<br />
Anteil Stoppeln mit Larven im jeweiligen Stängelabschnitt<br />
Bericht über den Bekämpfungsversuch im Jahr 2010<br />
Der Maiszünslerbekämpfungsversuch wurde am Beobachtungsstandort in<br />
Mechernich angelegt und nach EPPO-Richtlinie durchgeführt.<br />
Insgesamt wurden 6 Behandlungstermine im wöchentlichen Abstand in<br />
4 Wiederholungen mit dem Präparat Coragen (60 ml/ha) durchgeführt. Coragen<br />
(Wirkstoff Rynaxapyr) wurde gewählt, um weitere Erfahrungen mit diesem neuen<br />
Produkt zu gewinnen, nachdem es im letzten Jahr im Vergleich zu Steward (Wirkstoff<br />
Indoxacarb) geprüft worden war. Der Behandlungsbeginn war am 07.07.2010,<br />
nachdem der 3. Falter in der Lichtfalle gefangen worden war. Die letzte Behandlung<br />
erfolgte am 03.08.2010.
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Anteil Stängel mit Larven (100)<br />
Wuchshöhe Mais<br />
Summe Falter bis Bhdl.Termin<br />
- 135 -<br />
Maiszünsler - Bekämpfungstermin 2010 Mechernich<br />
Kontrolle 07.07. T1 12.07. T2 19.07. T3 23.07. T4 30.07. T5 03.08. T6<br />
Abschlussbonitur am 15.09.2010 an 100 Stängel je Versuchsglied. Die Summe Falter wurde durch<br />
Aufsummieren der Tageswerte zwischen den Behandlungsterminen ermittelt.<br />
Die Untersuchungen mit Überwinterungskäfigen, Eiablagekäfigen und Lichtfallen<br />
haben zu wichtigen Erkenntnissen hinsichtlich der Falterfluges, der Eiablage, dem<br />
Larvenschlupf und der Entwicklung der Larven (Vor- und Nacherntebonitur) geführt.<br />
Auch die zweijährigen Bekämpfungsversuche einschließlich Terminierung der<br />
Behandlungen deuten an, dass eine Behandlung in den „Hauptzuflug“ ausreichend<br />
und erfolgreich sein kann. Der Hauptzuflug wurde durch wochenweises<br />
Aufsummieren der Tageswerte ermittelt.<br />
(Dr. A. Dissemond)<br />
6.4 Integrierter Pflanzenschutz in Zuckerrüben<br />
Heterodera schachtii Besatz in 30-60 cm Bodentiefe. Welchen Einfluss nimmt<br />
diese Population auf das Ertragsverhalten von Zuckerrüben?<br />
Bei den Exaktversuchen (Ertragsleistung nematodenresistenter und -toleranter<br />
Zuckerrüben im Vergleich zu einer Standardsorte) des Pflanzenschutzdienst der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wurden 2010 auf 6 Standorten neben der Ackerkrume<br />
die einen Horizont bis 30 cm Bodentiefe abdeckt auch der Unterboden von 30-60 cm<br />
auf seine Nematodenbelastung hin untersucht. Auslöser für diese Untersuchungen<br />
waren die hohen Mehrerträge der nematodentoleranten Sorten in den Versuchen der<br />
Vorjahre, die selbst bei geringen Befallszahlen in der Ackerkrume auftraten. Die<br />
Untersuchungen aus 2010 bestätigen, dass der Unterboden sehr hohe<br />
Nematodenbelastungen aufweisen kann, selbst wenn in der Krume kaum<br />
Nematoden zu finden sind. Während es in der Ackerkrume in Folge der hohen<br />
240<br />
200<br />
160<br />
120<br />
80<br />
40<br />
0
- 136 -<br />
biologischen Aktivität und zusätzlichem Zwischenfruchtanbau mit resistentem<br />
Ölrettich oder Senf zu einem Populationsabbau kommt, wird die Belastung im<br />
Unterboden konserviert. Teilweise befindet sich bis zu 80 % der<br />
Nematodenpopulation in dem Bereich von 30-60 cm. Die Untersuchungen bestätigen<br />
damit die Wachstumsbeobachtungen aus den Vorjahren. Die Rübenpflanze zeigt in<br />
der Jugendentwicklung keine auffälligen Beeinträchtigungen im Wachstum. Auch die<br />
Standardsorten entwickeln in der kaum belasteten Krume eine starke Hauptwurzel<br />
ohne Wurzelbart. Erst wenn Wassermangel die Rübenpflanze zwingt auch tiefere<br />
Bodenschichten zu erschließen, treten die Sortenunterschiede auf. Dies kann auch<br />
eine Erklärung dafür sein, dass gerade in der Trockenregion des südlichen<br />
Rheinlandes die Ertragsvorteile der toleranten/resistenten Sorten so deutlich<br />
ausfallen. Interessant ist weiterhin das zur Ernte der Zuckerrüben sowohl in der<br />
Ackerkrume als auch im Unterboden weitgehend die gleichen Vermehrungsfaktoren<br />
auftreten.<br />
Unstrittig bleibt bei den Versuchsauswertungen aber die Tatsache, dass für die<br />
Hauptschädigung der Rübe die Nematoden aus den obersten 30 cm der Ackerkrume<br />
verantwortlich sind. Untermauert wird diese Erkenntnis durch den Versuch mit<br />
Spätsaat der Rüben, bei dem auf Grund der höheren Bodenwärme schon direkt die<br />
kleine Keimwurzel angegriffen wurde und die Erträge der Standardsorte extrem<br />
zurückgingen. Erst wenn darüber hinaus weitere ungünstige<br />
Wachstumsbedingungen auftreten, scheinen auch die unteren Horizonte an<br />
Bedeutung zu gewinnen. Die bisherigen Ergebnisse beruhen auf einjährigen Daten,<br />
die mit weiteren Versuchen abgesichert werden müssen. Ob dann letztlich ein<br />
Umdenken stattfinden muss, bleibt abzuwarten.<br />
bereinigter Zuckerertag in %<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
284<br />
Ertragsleistung nematodenresistenter/toleranter Rübensorten 2004 - 2009<br />
391<br />
anfällig<br />
resistent<br />
tolerant<br />
Nematodenbelastung<br />
452<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Höhe und Veränderung der Nematodenpopulation in verschiedenen Bodentiefen<br />
742<br />
500<br />
555<br />
1750<br />
1500<br />
1250<br />
1000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
0<br />
Eier/Larven je 100 ml Boden
Nematoden Eier/larven je 100 ml Boden<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
693<br />
1245<br />
- 137 -<br />
Nematodentolerante/resistente Zuckerrüben im Vergleich, Versuche 2010<br />
(0-30 und 30-60 cm Bodentiefe, 6 Standorte, Ø der Einzelwerte)<br />
593<br />
119<br />
777<br />
Anfangsbefall Pi-Wert<br />
Endbefall Pf-Wert<br />
Pf/Pi-Wert<br />
Oberboden 0-30 cm Unterboden 30-60 cm<br />
451<br />
313 281<br />
Normalsorte Nemata Pauletta Adrianna Normalsorte Nemata Pauletta Adrianna<br />
resistent tolerant resistent tolerant<br />
Versuch mit nemetodenresistenten, -toleranten Zuckerrübensorten. Deutlich ist die<br />
Schädigung durch Nematoden an der anfälligen Vergleichssorte (Mitte) zu erkennen.<br />
1905<br />
5457<br />
2184<br />
803<br />
2104<br />
1565<br />
1867<br />
1392<br />
4,00<br />
3,50<br />
3,00<br />
2,50<br />
2,00<br />
1,50<br />
1,00<br />
0,50<br />
0,00<br />
Pf/Pi-Wert = Vermehrungsfaktor
ereinigterZuckerertrag in % (Kontrolle = 100)<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
1514<br />
- 138 -<br />
Ertragsvergleich nematodenresistenter und -toleranter Zuckerrüben,<br />
Versuche 2010, anfällige Standardsorte = 100 %<br />
Standardsorte Sanetta Nemata<br />
Pauletta Theresa Belladonna<br />
Adrianna Kühn Hella<br />
Nematodenbefall<br />
257<br />
631 623<br />
Rommerskirchen Buir Bergerhausen Miel Dorsfeld Sechtem 6 Standorte<br />
Standort Miel: Spätsaat 5. Mai, Nematodenbefall schon an der jungen Keimwurzel<br />
Zuckerrüben - Rübenmotte erstmals im südlichen Rheinland aufgetreten<br />
489<br />
240<br />
626<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Nematodenbelastung Eier/Larven je 100 ml Boden<br />
(C. Heinrichs)<br />
Im Süden der Köln-Aachener Bucht trat in diesem Jahr erstmals die Rübenmotte als<br />
neuer Schädling in Erscheinung. Der ausgewachsene Schmetterling ist unscheinbar,<br />
erreicht eine Größe von ca. 1 cm und ist durch seine graubraune Färbung gut<br />
getarnt. Die Raupe kann kurz vor der Verpuppung bis zu 1,5 cm lag werden und ist<br />
sehr beweglich. Das Schadbild, das durch den Raupenfraß ausgelöst wird, ist leicht<br />
mit Bormangel (Herz und Trockenfäule) zu verwechseln. Bei der näheren<br />
Betrachtung findet man aber in den Blattstielen der jungen Blätter die Raupen der<br />
Motten. Die Fraßgänge können von dort aus bis tief in den Rübenkopf hineinreichen.<br />
Da sie stark mit Kot durchsetzt sind, tritt Fäulnis auf, die einen Blattneuaustrieb<br />
verhindert und später zu einer regelrechten Kopffäule führen kann. Trockenes und<br />
warmes Wetter wirkt sich befallsfördernd aus, daher befindet sich das<br />
Hauptbefallsgebiet in Deutschland auch in Bayern und Baden-Württemberg sowie<br />
Südhessen. Dort können die Rüben bis zum Totalausfall geschädigt werden. Das es<br />
in unserer Region nicht solch drastischen Schäden kam, ist den ergiebigen<br />
Niederschlägen ab Ende Juli und August zu verdanken. Anhaltender Regen<br />
behinderte die zweite Faltergeneration an der Eiablage und spülte Kot und Fraßreste<br />
vom Rübenkopf, wodurch sich die Fäulnis verlangsamte. Da der Schädling geschützt<br />
in den Blättern oder im Kopf der Rüben sitzt, sind Insektzidbehandlungen nahezu<br />
wirkungslos. Es kann daher nur vorbeugend gehandelt werden, um den Schädling<br />
zurückzudrängen. In den süddeutschen Befallsgebieten werden zur Minimierung der<br />
Schäden in den Folgekulturen befallene Schläge möglichst tief umgebrochen.<br />
Dadurch wird erreicht, dass es den normalerweise in bis zu 5 cm Bodentiefe in oder<br />
an Pflanzenteilen überwinternden Puppen nicht gelingt, im nächsten Frühjahr an die<br />
Bodenoberfläche zu gelangen. Die Falterpopulation verringert sich dadurch drastisch<br />
und die Schäden halten sich im Folgejahr in Grenzen.
- 139 -<br />
Die Raupen der Rübenmotte dringen in die Herzblätter<br />
der Pflanze ein, Kot und Fraßreste beginnen zu faulen,<br />
es entwickelt sich ein ähnliches Schadbild wie wir es<br />
vom Bormangel kennen.<br />
Aus den Fraßgängen im Blattstiel können mit<br />
etwas Vorsicht die Raupen des Falters<br />
herausgeholt werden. Die Tiere sind sehr agil<br />
und können sich mit großer Geschwindigkeit<br />
fortbewegen.<br />
Schadbilder an Zuckerrüben die mit den von der Rübenmotte verursachten Schäden<br />
verwechselt werden können. Die Unterscheidung ist für den Praktiker nicht immer<br />
einfach.<br />
Bormangel verursacht ähnliche Kopffäulen, jedoch<br />
fehlen die typischen Fraßgänge in den Blattstiele.<br />
Zieht man stark geschädigte Rüben aus der Erde, ist<br />
bei Bormangel oft eine ausgeprägte Flankenfäule zu<br />
beobachten.<br />
Auch bei Falschem Mehltau werden die jungen<br />
Blätter geschädigt. Aber auch hier fehlen die<br />
Fraßgänge. Zudem befindet sich auf der<br />
Unterseite geschädigter Blätter ein schmutziger<br />
dunkelgrauer Pilzbelag.<br />
(C. Heinrichs)
- 140 -<br />
7 Genehmigungen und Kontrollen<br />
7.1 Pflanzengesundheitsdienst<br />
Besondere Ereignisse prägten das Berichtsjahr 2010 für den Bereich der<br />
Pflanzengesundheit. Das Auftreten von Quarantäneschadorganismen setzte<br />
unerwartete Arbeitsschwerpunkte.<br />
Neue Funde des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) zu Jahresbeginn machten<br />
eine Umstrukturierung der Kontrollen und Bündelung der Maßnahmen in der<br />
Befallszone in der Nähe von Bonn notwendig. Die Ankündigung des EU-<br />
Pflanzenschutzinspektorates zu einem Kontrollbesuch für die Prüfung des<br />
Vorgehens zum Asiatischen Laubholzbockkäfer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> brachte<br />
zusätzliche Spannung.<br />
Das erste Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohres Diabrotica virgifera in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im August kam nicht unerwartet aber überraschend. Zwei<br />
Befallsgebiete erforderten die sofortige Umsetzung der vorbereiteten Notfallpläne<br />
und aller erforderlichen Maßnahmen in gemeinsamer Aktion von allen betroffenen<br />
Stellen.<br />
Während der Bereich Import – Export weiterhin gute Stabilität aufweist, wird der<br />
Trend zu einer Konzentration der Warenströme in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> deutlich. Im<br />
Jahresdurchschnitt wurde die Anzahl der Importsendungen etwas geringer, aber die<br />
importierten Mengen erheblich größer. Früchte spielen dabei eine immer wichtigere<br />
Rolle (insbesondere Zitrusfrüchte). Der schnelle und umfangreiche Ausbau der<br />
Region Straelen/Herongen/Lüllingen als Zentrum des Handels für den Gartenbau<br />
stellt die phytosanitären Kontrollen vor besondere Aufgaben.<br />
Im Binnenmarkt wurde durch die Umsetzung der neuen Kartoffelnematoden-<br />
Verordnung zum Jahresende und die neue Verpflichtung der jährlichen Kontrollen<br />
von Anbauflächen für Speise- und Wirtschaftskartoffeln ein weiterer<br />
Arbeitsschwerpunkt geschaffen.<br />
(Dr. R. Schrage)<br />
7.1.1 Importkontrollen<br />
Die Anzahl der Importkontrollen an den EU-Einlassstellen (Flughäfen Köln-Bonn,<br />
Düsseldorf und Herongen) waren auch im Jahre 2010 auf gleichbleibend hohem<br />
Niveau mit einer deutlichen Steigerung der importierten Mengen. Insgesamt wurden<br />
3.778 Importsendungen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von den phytosanitären Inspektoren<br />
kontrolliert. Die Sendungen beinhalteten 6.558 Warenarten und kamen aus 53<br />
unterschiedlichen Importländern. Trend zur Konzentration wird sehr deutlich. Dies<br />
trifft insbesondere auf den Standort Herongen und die Schnittblumenimporte sowie<br />
auf Früchte zu. Die Gesamtanzahl der Importsendungen hat im Vergleich zum<br />
Vorjahr etwas abgenommen, aber die Größe der Sendungen hat deutlich<br />
zugenommen. Dies lässt sich an den eingenommenen Gebühren der durchgeführten<br />
Kontrollen ablesen, da diese sich an der Größe der Sendung orientieren. Die<br />
eingenommenen Gebühren bei den Importvorgängen haben sich im Jahr 2010 zum<br />
Vergleich des Jahres 2009 fast verdoppelt. Der direkte Import von Zierpflanzen nach
- 141 -<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> nimmt insgesamt stetig weiter zu. Mit den Marktstrukturen am<br />
Standort Herongen und Lüllingen werden nicht nur die Warenströme konzentriert,<br />
sondern auch andere Firmen und Handelsunternehmen siedeln sich in der<br />
unmittelbaren Umgebung an und nutzen die Infrastrukturen. Die Hauptwarengruppen<br />
für den Import sind unverändert die Schnittblumen, Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />
(Jungpflanzen) sowie Früchte und Gemüse. Die Rangfolge der Lieferländer für<br />
Schnittblumen ist ebenfalls zum Vorjahr unverändert: Kenia ist größter Lieferant<br />
gefolgt von Ecuador und Kolumbien. Die Hauptwarengruppen sind auch weitgehend<br />
gleich geblieben: Rosen, Nelken und Orchideen sind die wichtigsten Warengruppen<br />
beim Import. Jungpflanzen von Zierpflanzen (Anbaumaterial) werden hauptsächlich<br />
importiert aus Kenia, Israel, Costa Rica. Eine bedeutende Rolle spielt nach wie vor<br />
der Import von Früchten und Gemüse. Thailand und die Dominikanische Republik<br />
waren 2010 Hauptlieferländer. Die wichtigsten importierten Früchte, die<br />
phytosanitären Kontrollen unterliegen, sind in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> auch 2010 immer<br />
noch Mangos und Auberginen.<br />
Hauptimportländer<br />
Importland Anzahl Importe Hauptwarengruppen<br />
Thailand 1.332 Schnittblumen; Früchte und Gemüse; Blattgemüse<br />
Kenia 875 Schnittblumen; Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />
Domincan Republic 574 Früchte und Gemüse<br />
Ecuador 485 Schnittblumen<br />
Israel 481 Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />
Colombia 423 Schnittblumen¸ Früchte und Gemüse<br />
El Salvador 411 Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />
China 210 Saatgut; Früchte und Gemüse<br />
Simbabwe 204 Schnittblumen; Zierpflanzen zur Weiterkultur<br />
Sambia 181 Schnittblumen<br />
Süd Afrika 139 Früchte und Gemüse; Zierpflanzen Fertigware<br />
Äthiopien 115 Früchte und Gemüse<br />
Hauptwarengruppen Import<br />
Warengruppe Anzahl Importe<br />
05.1 - Früchte/Gemüse 2.042<br />
02.1 - Schnittblumen 2.021<br />
01.1.1 - Zierpflanzen zur Weiterkultur 1.657<br />
05.2 - Blattgemüse 335<br />
03.1 - Saatgut 232<br />
01.1.2 - Zierpflanzen Fertigware 211<br />
09.0 - Sonstiges 23<br />
Hauptgruppen botanischer Name Import<br />
Botanischer Name Anzahl Importe Warengruppe<br />
Rosa sp. 1.258 Schnittblumen<br />
Mangifera indica 438 Früchte/Gemüse<br />
Solanum melongena 378 Früchte/Gemüse<br />
Momordica sp. 247 Früchte/Gemüse<br />
Gypsophila sp. 208 Schnittblumen<br />
Ocimum basilicum 202 Blattgemüse<br />
Dendrobium hybrids 201 Schnittblumen<br />
Dianthus sp. 199 Schnittblumen<br />
Psidium guajava 153 Früchte/Gemüse<br />
Citrus latifolia 117 Früchte/Gemüse<br />
(Dr. R. Schrage)
7.1.2 Exportkontrollen<br />
- 142 -<br />
Der Export von Pflanzen und pflanzlichen Gütern aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zeigte<br />
sich auch im Jahr 2010 auf stabil hohem Niveau. Die Anzahl der Exporte von<br />
Pflanzen und pflanzlichen Produkten aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> betrug im Jahre 2010<br />
insgesamt 5.860 Sendungen (ausgestellte Pflanzengesundheitszeugnisse) mit<br />
insgesamt 13.317 Waren. Wie bei den Importen ist Größe und Umfang einer<br />
„Sendung“ sehr unterschiedlich und kann von wenigen Pflanzen bis zu mehreren<br />
LWK-Ladungen mit tausenden Pflanzen oder einer ganzen Schiffsladung (z.B.<br />
Kartoffeln) reichen.<br />
Wichtige Exportländer für Pflanzen und pflanzliche Produkte aus <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> sind nach wie vor Norwegen (Zierpflanzen), Schweiz (Zierpflanzen) und<br />
Russland (Vorratsprodukte, Saatgut, Zierpflanzen). Auch Kroatien, die Ukraine und<br />
die Türkei sind bedeutende Handelspartner und Empfänger für Schnittblumen,<br />
Zierpflanzen zur Weiterkultur, Obstgehölze zur Weiterkultur, Saatgut und<br />
Vorratsgüter. Bei den Zierpflanzen sind als Hauptwarengruppen für den Export<br />
Orchideen zu nennen (Phalaenopsis), Callunen und Eriken. Bei den Saatgütern ist<br />
Weizen und Mais bedeutend für den Export.<br />
Hauptexportländer<br />
Exportland Anzahl alle WG Hauptwarengruppen<br />
Zierpflanzen zur Weiterkultur; Zierpflanzen<br />
Norway 2.771 Fertigware<br />
Zierpflanzen Fertigware; Zwiebeln und Knollen<br />
zum Anpflanzen; Vorratsprodukte;<br />
Croatia 1.617 Schnittblumen<br />
Switzerland 1.325 Zierpflanzen Fertigware<br />
Vorratsprodukte; Saatgut; Zierpflanzen zur<br />
Russian Federation 1.168 Weiterkultur<br />
Ukraine 963 Saatgut; Ziergehölze Fertigware; Schnittblumen<br />
USA 498 Ziergehölze zur Weiterkultur; Saatgut<br />
Belarus 442 Saatgut; Schnittblumen<br />
Saatgut; Vorratsprodukte; Zierpflanzen zur<br />
Turkey 308 Weiterkultur<br />
Kazakhstan 259 Saatgut<br />
Moldova 223 Saatgut<br />
Georgia 199 Sonstiges; Vorratsprodukte<br />
Zierpflanzen zur Weiterkultur; Zierpflanzen<br />
Japan 192 Fertigware<br />
Bosnia and Herzigovina 169 Zierpflanzen Fertigware; Vorratsprodukte<br />
Hauptgruppen botanischer Name Export<br />
Botanischer Name Anzahl Hauptwarengruppe<br />
Zierpflanzen Fertigware; Vorratsprodukte;<br />
Sonstiges 2.375 Erde<br />
Calluna vulgaris 357 Zierpflanzen Fertigware<br />
Triticum aestivum 308 Vorratsprodukte<br />
Zierpflanzen Fertigware; Zierpflanzen<br />
Phalaenopsis hybrids 260 Weiterkultur<br />
Brassica oleracea var. capitata f. alba 213 Saatgut<br />
Avena sp. 187 Vorratsprodukte<br />
Erica gracilis 184 Zierpflanzen Fertigware
- 143 -<br />
Hordeum vulgare 183 Getreidekörner; Saatgut; Vorratsprodukte<br />
Lactuca sativa var. capitata 174 Saatgut<br />
Cucumis sativus (gherkin) 155 Saatgut<br />
Hebe sp. 144 Zierpflanzen Fertigware<br />
Brassica napus (winter) 133 Saatgut<br />
Zea mays 132 Saatgut; Vorratsprodukte<br />
Zea sp. 130 Saatgut; Vorratsprodukte<br />
Hauptwarengruppen Export<br />
Warengruppe Anzahl<br />
Zierpflanzen Fertigware 4.994<br />
Saatgut 2.600<br />
Zierpflanzen zur Weiterkultur 1.730<br />
andere Vorratsprodukte 1.538<br />
Sonstiges 1.195<br />
Ziergehölze Fertigware 353<br />
Schnittblumen 331<br />
Getreidekörner 198<br />
Erde/Kultursubstrat 181<br />
Weihnachtsbäume 74<br />
Obstgehölze zur Weiterkultur 38<br />
Früchte/Gemüse 30<br />
Ziergehölze zur Weiterkultur 28<br />
Landwirtschaftliche Pflanzen 6<br />
7.1.3 Handel im Binnenmarkt<br />
(Dr. R. Schrage)<br />
In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind zum Ende des Jahres 2010 947 Betriebe für den<br />
Handel im Binnenmarkt registriert. Die registrierten Betriebe müssen vom<br />
Pflanzengesundheitsdienst einmal im Jahr kontrolliert werden. In der Praxis wird<br />
dabei unterschieden zwischen produzierenden Betrieben (Baumschulen,<br />
Zierpflanzenbau) und Handelsunternehmen sowie Importeuren/Händlern. Die<br />
Kontrollintensität wird bestimmt durch die produzierte bzw. gehandelte Ware.<br />
Produzenten von Anbaumaterial (Jungpflanzen) unterliegen intensiven Kontrollen mit<br />
mehreren Inspektionsbesuchen pro Jahr, große Handelsunternehmen (z.B.<br />
Landgard) werden ebenfalls intensiv kontrolliert. Bei Produzenten von sogenannter<br />
„passpflichtiger Ware“ wird mindestens einmal eine Betriebskontrolle durchgeführt.<br />
Händler oder Importeure mit oftmals nur wenigen Importvorgängen (z.B.<br />
Kleinmengen Mango) unterliegen einer nicht so intensiven Kontrolle.<br />
Die Kontrolle des Pflanzenpasses hat in den letzten Jahren eine immer größere<br />
Bedeutung erhalten. Dies hängt mit den Anforderungen der großen<br />
Handelsunternehmen, insbesondere Landgard, zusammen. Da am Standort<br />
Herongen/Lüllingen für ganz Europa Ware kommissioniert wird erhalten die<br />
phytosanitären Vorschriften für einen ordnungsgemäßen (und reibungslosen) Handel<br />
eine besondere Bedeutung. Für den Handel mit passpflichtigen Pflanzen ist die<br />
ordnungsgemäße Kennzeichnung der Ware mit Pflanzenpass und Einhaltung der<br />
entsprechenden Bedingungen eine wichtige Vorraussetzung. Dies wird von den<br />
Handelsunternehmen gefordert - sogar in den internen Qualitätsrichtlinien<br />
festgeschrieben - und von den phytosanitären Inspektoren vor Ort kontrolliert.
- 144 -<br />
Veiling Rhein Maas: Eine neue Dimension<br />
Gut einem Jahr nach der Absichtserklärung zum Joint Venture zwischen den<br />
Versteigerungen FloraHolland und Landgard liefen am 29.11.2010 erstmalig acht<br />
Versteigerungsuhren der neuen Veiling Rhein-Maas in Herongen.<br />
Die Veiling Rhein-Maas entstand durch die Zusammenlegung von drei benachbarten<br />
Versteigerungen: der Landgard-Versteigerung in Geldern-Lüllingen und Straelen-<br />
Herongen sowie der FloraHolland-Versteigerung in niederländischem Venlo.<br />
Die Muttergesellschaften erwarten für die neue Veiling ein Umsatzvolumen von rund<br />
250 Mio. EUR pro Jahr. Es wird erwartet, dass rund 4.000 Produzenten ihre Waren<br />
(Schnittblumen, Topfpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Baumschulware)<br />
über die Veiling Rhein-Maas an rund 2.300 Kunden vermarkten. Erweitert wurde die<br />
alte Versteigerung auf acht Uhren (davon zwei Bildschirmversteigerungsuhren) in<br />
einem Versteigerungssaal mit 608 Käuferplätzen. Jährlich werden 450.000<br />
Stapelwagen mit Blumen vermarktet werden.<br />
• Jährlich ca. 1,3 Millionen CC´s mit Pflanzen<br />
• etwa 5 Millionen Transaktionen<br />
• 10 km Kettenbahn<br />
• 170.000 m² Grundfläche<br />
Der Pflanzengesundheitsdienst kontrolliert Importe, Exporte und den Handel im<br />
Binnenmarkt von sogenannten pflanzenpasspflichtigen Pflanzen. Der<br />
Pflanzengesundheitsdienste sichert mit Erfüllung der hoheitlichen Kontrollaufgaben<br />
den Handel am Standort.
Allgemeine Kontrollaufgaben<br />
- 145 -<br />
Die allgemeinen Kontrollaufgaben gemäß Pflanzenschutzgesetz sind weiterhin<br />
wichtiger Bestandteil der Aufgaben der phytosanitären Inspektoren.<br />
Hierzu zählen:<br />
• Geschäftskontrollen<br />
• Kontrollen der Abgabe des Vertriebes von Pflanzenschutzmitteln<br />
• Kontrolle nicht erlaubter Anwendungen auf Nicht-Kulturland<br />
• Kontrolle nicht erlaubter Anwendung auf Kulturland<br />
• Kontrolle der Lagerung von Pflanzenschutzmitteln.<br />
7.1.4 Schwerpunktprogramme im Bereich der Quarantäne<br />
Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)<br />
Erstauftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
(Dr. R. Schrage)<br />
Am 10. August wurde auf einem Maisfeld in Köln-Wahn in einer Pheromonfalle der<br />
erste männliche Maiswurzelbohrer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gefangen. Die Region<br />
Köln-Wahn bietet mit der Bahntrasse, dem Rhein, der Autobahn und dem<br />
benachbarten Flughafen Köln-Bonn mit entsprechendem Frachtaufkommen alle<br />
potentiellen Einschleppungswege. Die Ausrottungsmaßnahmen erfolgten auf<br />
Grundlage gemäß der EU-Entscheidung bzw. der Verordnung zur Bekämpfung des<br />
Westlichen Maiswurzelbohrers (MaiswBekV) vom 10.07.2008 sowie der Leitlinie zur<br />
Durchführung von amtlichen Maßnahmen gegen Diabrotica virgifera virgifera.<br />
Umsetzung der Maßnahmen<br />
Nach dem sofortigen Aufstellen von 21 weiteren Fallen in benachbarte Maisfelder<br />
wurden am 13. August in einem Maisfeld in unmittelbarer Umgebung 7 zusätzliche<br />
Käfer gefangen. Die Einrichtung der vorgeschriebenen Befallszone (Radius 1 km um<br />
das Befallsfeld) und Sicherheitszone (Radius 5 km um die Befallszone) und das<br />
rasterförmige Aufstellen von Pheromonfallen ergab dann am 16. August einen<br />
weiteren Käferfund in einem Maisfeld in der Umgebung. Dies führte dazu, dass die<br />
eingerichteten Zonen angepasst und dadurch bedingt zusätzliche Fallen aufgestellt<br />
werden mussten. Insgesamt wurden in der Befallszone 131 und in der<br />
Sicherheitszone 91 Fallen aufgestellt. In der Befallszone wurde exakt das Raster von<br />
250 m x 250 m eingehalten. In der Sicherheitszone standen die Fallen im Raster von<br />
1000 m x 1000 m vorwiegend in Maisfelder. In Waldgebieten, die sich aufgrund der<br />
geographischen Lage zeigten wurden entsprechend der Leitlinie keine Fallen<br />
aufgehängt. Das Aufstellen der Fallen erfolgte von Mitarbeitern des<br />
Pflanzenschutzdienstes und wurde nach einem vorgegebenen Muster mit<br />
entsprechender Markierung vor Ort durchgeführt. Die wöchentlichen Kontrollen<br />
wurden dann von den Mitarbeitern des Pflanzenschutzdienstes wahrgenommen. Am<br />
27. August wurde dann der letzte Käfer in einem Maisfeld, wo bereits zuvor Käfer<br />
gefangen wurden, festgestellt. Der einberufene Krisenstab mit Vertretern aus<br />
Ministerium, Pflanzenschutzdienst und vor allem der Praxis setzte sich am<br />
16. August zusammen. Hier wurden alle notwendigen Ausrottungsmaßnahmen<br />
besprochen und die Umsetzung der Maßnahmen eingeleitet. In der Befallszone war
- 146 -<br />
hauptsächlich ein Landwirt betroffen. Ein Großteil seiner eigenen und gepachteten<br />
Maisflächen lag in dieser Zone. Der Landwirt wurde von Vertretern des<br />
Pflanzenschutzdienstes persönlich aufgesucht und über die Sofortmaßnahmen,<br />
insbesondere über den erforderlichen Insektizideinsatz informiert.<br />
Informationsveranstaltung<br />
Am 18. August wurden alle Landwirte, deren Anbauflächen in den einzelnen Zonen<br />
lagen angeschrieben. Ihnen wurde ein Bescheid über die Sofortmaßnahmen und<br />
eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung am 24. August mitgeteilt. In der<br />
Befallszone erhielten 12 Landwirte und in der Sicherheitszone 70 Landwirte einen<br />
Bescheid. Die Informationsveranstaltung diente dazu, den Landwirten alle gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Maßnahmen zu erläutern und anfallende Fragen der Landwirte zu<br />
beantworten.<br />
Aktuelle Informationen zum Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurden zeitnah im Internet veröffentlicht. Die Fangzahlen der<br />
Käfer sowie die Umsetzung der von der EU vorgeschriebenen Sofortmaßnahmen mit<br />
Einrichtung der Zonen, die dazugehörigen Feldblöcke, die Allgemeinverfügung und<br />
wichtige Informationen rund um den Maiswurzelbohrer sind dort zu finden.<br />
Insektizideinsatz<br />
Die Maisflächen in der Befallszone wurden am 19. August mit dem nach § 11 Abs. 2<br />
Satz 1 Nr. 2 Pflanzenschutzgesetz zugelassenem Pflanzenschutzmittel Biscaya mit<br />
dem Wirkstoff Thiacloprid und einer Aufwandmenge von 0,3 l/ha in 300 l Wasser/ha<br />
behandelt. Insgesamt wurden 38 ha Maisflächen behandelt. Zum Einsatz kam ein<br />
Selbstfahrer (Amazone SX 4000) mit 36 m Arbeitsbreite, die aufgrund vorhandener
- 147 -<br />
Fahrgassen im Bestand auf 28 m reduziert wurde. Bei den Düsen handelte es sich<br />
wegen NW-Auflagen und Bestandsdurchdringung um grobtropfige Düsen (ID 120<br />
04). Der Selbstfahrer hat eine Bodenfreiheit 1,20 m und eine Spurbreitenverstellung<br />
von 1,80 m - 2,25 m. Die Maishöhe betrug aufgrund der diesjährigen Vegetation<br />
(Trockenheit im Frühsommer) etwa 2,5 m, so dass die Insektizidbehandlung<br />
erfolgreich durchgeführt werden konnte.<br />
Kontrolle der Pheromonfallen in den Zonen<br />
Die in den Zonen aufgestellten Pheromonfallen wurden von Mitarbeitern des<br />
Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
wöchentlich kontrolliert.<br />
Zweites Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>:<br />
Straelen-Herongen<br />
Am 25. August wurde in einem Maisfeld in Straelen-Herongen ein weiterer Befall mit<br />
dem westlichen Maiswurzelbohrer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> festgestellt (ein Käfer in<br />
der Pheromonfalle). Die Fläche liegt in unmittelbarer Nähe zur niederländischen<br />
Grenze. In der direkten Umgebung befinden sich eine LKW-Verladestelle sowie der<br />
Hauptstandort einer großen Vermarktungsorganisation für Zierpflanzen, Obst und<br />
Gemüse. Die Ausrottungsmaßnahmen wurden wie bei dem Erstbefall in Köln-Wahn<br />
durchgeführt.<br />
Umsetzung der Maßnahmen<br />
Am 26. August wurden in benachbarte Maisfelder 26 Fallen aufgestellt.<br />
Entsprechend der EU-Entscheidung wurden die Befallszone (Radius 1 km um das<br />
Befallsfeld) und die Sicherheitszone (Radius 5 km um die Befallszone) eingerichtet<br />
und wie vorgeschrieben rasterförmig Pheromonfallen aufgestellt. Die Befallszone
- 148 -<br />
liegt zu einem Drittel und die Sicherheitszone fast zur Hälfte auf niederländischer<br />
Seite. Das Aufstellen der Fallen erfolgte wie in Köln-Wahn von Mitarbeitern des<br />
Pflanzenschutzdienstes und wurde nach einem vorgegebenen Muster mit<br />
entsprechender Markierung vor Ort durchgeführt. Die wöchentlichen Kontrollen<br />
wurden dann von Mitarbeitern des Pflanzenschutzdienstes wahrgenommen. Am<br />
31. August setzte sich der einberufene Krisenstab mit Vertretern aus den<br />
Niederlanden, Julius Kühn-Institut, Ministerium, Pflanzenschutzdienst und vor allem<br />
der Praxis zusammen. Hier wurden alle notwendigen Ausrottungsmaßnahmen<br />
besprochen und die Umsetzung der Maßnahmen eingeleitet. Landwirte, deren<br />
Maisflächen in der Befallszone lagen wurden von Vertretern des<br />
Pflanzenschutzdienstes persönlich aufgesucht und über die Sofortmaßnahmen,<br />
insbesondere über den erforderlichen Insektizideinsatz informiert. Es wurden neben<br />
dem ersten Fund vom 25. August keine weiteren Käfer in der Befalls- und<br />
Sicherheitszone nachgewiesen.<br />
Informationsveranstaltung<br />
Am 01. September wurden alle Landwirte, deren Anbauflächen in den einzelnen<br />
Zonen lagen angeschrieben. Ihnen wurde ein Bescheid über die Sofortmaßnahmen<br />
und eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung am 13. September mitgeteilt.<br />
In der Befallszone erhielten 17 Landwirte und in der Sicherheitszone 210 Landwirte<br />
einen Bescheid. Die Informationsveranstaltung diente dazu, den Landwirten alle<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zu erläutern. Gleichzeitig informierten<br />
Fachberater die Landwirte über Alternativen zum Maisanbau. Ziel war es, dem<br />
Landwirt für seinen Arbeitsbereich Planungssicherheit zu geben.
Insektizideinsatz<br />
- 149 -<br />
Die Maisflächen in der Befallszone wurden am 02. September mit dem nach § 11<br />
Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Pflanzenschutzgesetz zugelassenes Pflanzenschutzmittel<br />
Biscaya mit dem Wirkstoff Thiacloprid und einer Aufwandmenge von 0,3 l/ha in 300 l<br />
Wasser/ha behandelt. Insgesamt wurden 52 ha Maisflächen behandelt.<br />
Kontrolle der Pheromonfallen in den Zonen<br />
Die in den Zonen aufgestellten Pheromonfallen wurden von Mitarbeitern des<br />
Pflanzenschutzdienstes der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wöchentlich kontrolliert.<br />
Es wurden keine weiteren Käfer in den Fallen gefunden.<br />
Durchführung der amtlichen Erhebung zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Kartoffelnematoden auf Kartoffelanbauflächen, die nicht zur Erzeugung von<br />
Pflanzkartoffeln bestimmt sind.<br />
Im Rahmen der neuen Verordnung zur Bekämpfung des Kartoffelkrebses und der<br />
Kartoffelzystennematoden vom 06. Oktober 2010 sowie der Richtlinie 2007/33/EG<br />
vom 11. Juni 2007 müssen 0,5 % der jährlichen Anbaufläche an Speise- und<br />
Wirtschaftskartoffeln auf Kartoffelzystennematoden untersucht werden. In <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> wurden in diesem Jahr 31.580 ha Speise- und Wirtschaftskartoffeln<br />
angebaut. Mit der Beprobung wurde begonnen. Für die amtliche Erhebung wird pro<br />
angefangene 0,5 ha eine Probe mit 200 ml Boden gezogen und im Diagnoselabor<br />
auf Globodera rostochiensis und Globodera pallida untersucht. Die Mindestgröße der<br />
Anbaufläche beträgt 0,5 ha. Bei größeren Flächen werden maximal 5 ha beprobt und
- 150 -<br />
genau gekennzeichnet. Die Durchführung dieser vorgeschriebenen Maßnahmen<br />
erfolgt über eine entsprechende GIS-Anwendung mit Abfrage und Auswahlkriterien.<br />
Die Anbauflächen werden nach einem Zufallsprinzip ausgesucht und die Landwirte<br />
werden vorher darüber informiert. Der Probenehmer kann anhand digitalisierter<br />
Karten mit bereits zugewiesenen Daten (Fläche/Bezeichnung/Größe der<br />
Anbaufläche etc.) die Probenahme vor Ort durchführen. Die zugewiesenen Daten<br />
werden gleichzeitig im Diagnoselabor und auch in das vorgeschriebene amtliche<br />
Verzeichnis hinterlegt, so dass Verwechselungen, aufwendige Datenübertragungen<br />
sowie Übertragungsfehler vermieden werden. Bisher konnte in allen untersuchten<br />
Proben kein Befall mit lebenden Zysten der Gattung Globodera rostochiensis und<br />
Globodera pallida festgestellt werden. Die Untersuchungsergebnisse werden in das<br />
amtliche Verzeichnis eingetragen und den Landwirten mitgeteilt.<br />
(Dr. R. Schrage, A. Schröder)<br />
7.2 Amtliche Geräteprüfung, Feldspritzkontrollen<br />
Ergebnisse der Kontrollen von Feldspritzen und Obstbau-Sprühgeräten<br />
Im Rahmen der Anerkennungsprüfung für Pflanzenschutzgeräte und -teile wurde ein<br />
Düsensatz (Injektor-Doppelflachstrahldüsen) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> für den<br />
Einsatzbereich Feldbau im Praxiseinsatz getestet.<br />
Die Kontrolle von Pflanzenschutzmaschinen aus der Praxis wurde im Jahr 2010 in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> von 153 anerkannten Kontrollbetrieben angeboten. Dabei<br />
wurden insgesamt 8.777 Maschinen kontrolliert. Die Durchführung der Kontrollen<br />
wurde während der Kontrollzeit an 160 Kontrollstellen überwacht. Im<br />
Berichtszeitraum wurden 36 Kontrolleinrichtungen überprüft.<br />
(H. Kramer)<br />
7.3 Beizkontrollen / Saatgutuntersuchungen auf Beizung<br />
Im Rahmen des Qualitätssicherungssystems (QSS) für Z-Saatgut des<br />
Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) der Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH<br />
führt der amtliche Pflanzenschutzdienst alljährlich Beizgraduntersuchungen durch.<br />
Die wichtigsten Saatgutaufbereitungsstellen lassen ihre Beizproben fast<br />
ausschließlich im Rahmen dieses GFS-Projektes untersuchen. Die Proben werden<br />
bundesweit durch die Aufbereitungsstellen selbst genommen. Die statistische<br />
Auswertung der Ergebnisse sowie eine Bewertung der Aufbereitungsstellen werden<br />
durch die GFS in Zusammenarbeit mit den Züchtern und VO-Firmen vorgenommen.<br />
Die Beizgradbestimmung von Wintergerste, Winterroggen und Triticale erfolgt beim<br />
Pflanzenschutzdienst NRW, Winterweizen wird vom Pflanzenschutzdienst in<br />
Niedersachsen untersucht.<br />
Im Jahr 2010 wurden in Bonn 489 Beizproben für die GFS untersucht, wobei den<br />
Hauptanteil der eingesandten Proben die Wintergerste ausmachte. Von diesen<br />
Proben waren 64 % richtig gebeizt, 31 % unterbeizt und 5 % überbeizt. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr ist die Anzahl der richtig gebeizten Proben gleich geblieben, allerdings<br />
haben die unterbeizten Proben stark zugenommen und die überbeizten Proben stark<br />
abgenommen.
- 151 -<br />
Im Rahmen von freiwilligen Beizgraduntersuchungen (Eigenkontrollen,<br />
Reklamationen, Gutachten) werden alle Winter- und Sommergetreidearten in Bonn<br />
untersucht. Im Jahr 2010 wurden 21 Beizproben analysiert, von denen 43 % richtig<br />
gebeizt, 43 % unterbeizt und 14 % überbeizt waren. Der positive Trend der letzten<br />
Jahre stellte sich 2010 also nicht ein.<br />
Fazit<br />
Die in den letzten Jahren zu beobachtende zunehmende Verbesserung der<br />
Beizqualität wurde 2010 leider nicht beobachtet. 2010 wurden nicht nur weniger<br />
Proben eingesandt, es wurde häufig am Beizmittel gespart, wodurch die Anzahl an<br />
unterbeizten Proben enorm zunahm. Hoffentlich kein Trend der sich fortsetzt.<br />
(Dr. M. Benker)<br />
7.4 Zertifizierung von Anbaumaterial<br />
Im Rahmen der Vorgaben der „Verordnung über das Inverkehrbringen von<br />
Anbaumaterial von Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenarten sowie zur Aufhebung der<br />
Verordnung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten im Obstbau (AGOZ)“ wurden im<br />
Jahr 2010 Arbeiten für die Zertifizierung von Obstgehölzbeständen durchgeführt.<br />
Hierbei handelte es sich teilweise um Nachtestungen zur Verlängerung bereits<br />
vorhandener Zertifizierungen.<br />
Zertifiziert wurden, dem vorgegebenen Stufenaufbau folgend, Produktionsbestände<br />
in Baumschulen (Anbaumaterial), Vermehrungsbestände in Unterlagenbaumschulen<br />
sowie im Obstreiser-Muttergarten (Mutterpflanzenmaterial und Basismaterial) bis hin<br />
zu Vorstufenmaterial, als erste Stufe der Vermehrungskette.<br />
Für die Anerkennung eines zertifizierten Bestandes sind nachfolgende Prüfungen, je<br />
nach Zertifizierungsstufe, vorgesehen:<br />
• Begehung des Quartiers zu visueller Beobachtung (phytosanitäre Kontrolle),<br />
• Buchkontrolle zur Bestätigung der Einhaltung der formalen Voraussetzungen,<br />
• Virustestung nach EPPO-Richtlinien in Form von Indikator-Testung im Freiland<br />
und im Gewächshaus sowie als Laboruntersuchung mit der ELISA- und PCR-<br />
Methode.<br />
Für bestimmte Sorten können in den Baumschulen durchgängig vom<br />
Vermehrungsmaterial bis hin zum Endprodukt zertifizierte Bäume angeboten werden.<br />
Sorten, die bisher nicht zertifiziert wurden, werden unter dem Status CAC<br />
(Conformitas Agraritas Communitas) weiterhin visuell phytosanitär beschaut.<br />
Haltung von Vorstufenmaterial<br />
Im Saranhaus des Pflanzenschutzdienstes NRW in Bonn wird an neutraler Stelle ein<br />
Bestand von Elite-Vermehrungsmaterial der Kategorie „Vorstufe“ nach AGOZ<br />
gehalten. Es handelt sich um Bestände der öffentlichen Hand, ebenso wie um<br />
Privatbestände, die im Auftrag gehalten und zum Teil abvermehrt werden.<br />
Entstehende Kosten für die nach AGOZ geforderten Nachtestungen auf<br />
Viruserkrankungen sowie die Kulturführungskosten werden durch eine<br />
Haltungsgebühr abgegolten.
- 152 -<br />
Zur Zeit befinden sich ca. 84 Apfelsorten, 31 Birnensorten, 8 Steinobstsorten,<br />
11 Apfelunterlagen, 5 Birnenunterlagen, 3 Quittenunterlagen, 11 Steinobstunterlagen<br />
bzw. -stammbildner, 6 Johannisbeersorten sowie 19 Himbeersorten als<br />
Vorstufenmaterial in Kultur. Hierunter befinden sich auch Sorten, die über das Projekt<br />
„Virusfreimachung gebietstypischer Kernobstsorten aus NRW“ bearbeitet worden<br />
sind.<br />
Die Bestände werden im nationalen sowie internationalen Austausch mit anderen<br />
Institutionen zum Aufbau von Vermehrungsmaterial bereitgehalten bzw. der privaten<br />
Baumschulwirtschaft angeboten.<br />
Virustestung von zertifizierten Mutterpflanzen- und Anbaumaterial<br />
Zur Kontrolle des Obstreisermuttergartens der ORG-mbH wurden im gesamten<br />
Vegetationsverlauf Begehungen zur visuellen Beobachtung von virösen Symptomen<br />
sowie insbesondere von Feuerbrand und Scharka durchgeführt (Feuerbrand-<br />
Verordnung, Scharka-Verordnung).<br />
Nach Vorgaben der AGOZ wurden im Berichtsjahr durch den Fachbereich Obstbau<br />
folgende Virusuntersuchungen durchgeführt:<br />
• Nachtestung von bereits anerkanntem Material<br />
• fortlaufende Nachtestung des bestehenden Muttergartenbestandes, insbesondere<br />
des Steinobstes<br />
Virustestungen von Obstgehölzen im Jahr 2010<br />
Im Rahmen der Virustestung kommen folgende Testverfahren zur Anwendung:<br />
Testung im Freiland mit empfindlichen Gehölzindikatoren; Testung im Labor mit<br />
serologischen Verfahren (ELISA) und PCR (Polymerase Chain Reaction).<br />
Insgesamt sind nach den EPPO-Richtlinien Indikatortestungen im Freiland sowie<br />
Untersuchungen im Labor in nachfolgend aufgeführtem Umfang durchgeführt<br />
worden.<br />
Freiland: 100 Proben (Malus, Pyrus, Prunus) à 3 bzw. 5 Wiederholungen<br />
mit verschiedenen Indikatoren<br />
Labor: 350 Proben für die ELISA-Testung auf jeweils 2 bzw. 3 Virosen<br />
Geprüft wird nach AGOZ auf folgende Virosen:<br />
Apfel: Flachästigkeit, Gummiholz, Apfel-Mosaik, Rauhschaligkeit, Sternrissigkeit,<br />
Apfeltriebsucht, Chlorotische Blattfleckung, Stammfurchung, Stammnarbung, Spy<br />
Epinastie und Verfall, Rindenschuppigkeit von Malus platycarpa.<br />
Birne: Adernvergilbung, Rotfleckigkeit, Rindennekrose, Rauhrindigkeit, Ringflecken-<br />
Mosaik, Rußfleckigkeit der Quitte, Steinfrüchtigkeit, Birnenverfall, Gummiholz,<br />
Rindenrissigkeit.<br />
Kirsche: Pfeffinger Krankheit an Süßkirschen, Nekrotische Kirschenringflecken,<br />
Chlorotische Kirschenringflecken, Kleinfrüchtigkeit, Chlorotische Blattfleckung des<br />
Apfels, (Apfel-) Mosaik, Blattrollkrankheit, Rostfleckung, Grüne Ringscheckung,
- 153 -<br />
[Arabis mosaic nepovirus, Tomato black ring nepovirus, Necrotic rusty mottle,<br />
Petunia asteroid mosaic and carnation Italian ringspot tombusviruses, causing cherry<br />
detrimental canker].<br />
Prunus-Arten: Bandmosaik, Chlorotisches Blattfleckenvirus des Apfels, Nekrotische<br />
Kirschenringflecken, Chlorotische Kirschenringflecken, Scharka, Rindenrissigkeit,<br />
(Apfel-) Mosaik; [European stone fruit yellows, Myrobalan latent ringspot nepovirus,<br />
Cherry green ring mottle virus, Strawberry latent ringspot nepovirus, Tomato black<br />
ring nepovirus].<br />
(Dr. A. Engel, W. Kretschmann, I. Rövekamp-Stroop)<br />
7.5 Kontrollprogramm <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
7.5.1 Systematische Kontrollen<br />
Rechtsgrundlagen<br />
Die Richtlinie 91/414/EG regelt die Voraussetzungen für die Zulassung von<br />
Pflanzenschutzmitteln und fordert Kontrollmaßnahmen für die Einhaltung der in der<br />
Richtlinie festgelegten Anforderungen für das Vermarkten und Verwenden von<br />
Pflanzenschutzmitteln in der EU. Diese Forderungen sind über das<br />
Pflanzenschutzgesetz in deutsches Recht umgesetzt worden.<br />
Die diesbezüglichen Überwachungsaufgaben wurden den zuständigen Behörden in<br />
den Bundesländern übertragen, in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> dem Direktor der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> als Landesbeauftragter.<br />
Organisation, Struktur und Ergebnis<br />
Orientiert an einem bundeseinheitlich abgestimmten Kontrollprogramm wurden die<br />
im Auftrag des zuständigen Landesministeriums (Ministerium für Klimaschutz,<br />
Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
durchzuführenden systematischen Kontrollen nach den vorgegebenen<br />
Spezifikationen abgewickelt (siehe Kontrollplan vom 29.01.2010). Der Kontrollplan<br />
2010 wurde fast vollständig erfüllt. Unter Berücksichtigung der besonderen Situation<br />
in 2010 (zusätzliche unvorhersehbare Kontrollaufgaben zur Verhinderung der<br />
Einschleppung und Verbreitung der Quarantäneschädlinge Anoplophora und<br />
Diabrotika) gab es in einigen Punkten Überschreitungen, in anderen geringfügige<br />
Unterschreitungen. Qualität und Quantität der Kontrollen entsprechen den<br />
festgelegten Vorgaben des Kontrollhandbuches. Ebenso ordnungsgemäß<br />
abgearbeitet wurden nicht planbare Anlasskontrollen aufgrund von Hinweisen und<br />
Anzeigen Dritter. Auch diese Feststellungen sind im Zahlenbericht enthalten.<br />
Kontrollschwerpunkte<br />
Bundeseinheitlich wurden Kontrollschwerpunkte festgelegt, die gesondert abgebildet<br />
werden. Für 2010 wurden folgende Schwerpunkte festgelegt bzw. fortgeführt:<br />
1.1 Anwendungskontrollen im Zierpflanzenbau, einschließlich Ziergehölze,<br />
Baumschulen, Weihnachtsbäume (2010-2012)
- 154 -<br />
1.2 Anwendungs- und Verkehrskontrollen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln<br />
auf Nichtkulturlandflächen, ebenfalls als Empfehlung der Expertengruppe<br />
(2008-2010)<br />
zu 1.1 Anwendungskontrollen im Zierpflanzenbau<br />
Entsprechend den bundeseinheitlich vereinbarten Schwerpunktkontrollen wurde die<br />
ordnungsgemäße Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Zierpflanzen,<br />
Ziergehölzen, Baumschulware und Weihnachtsbäumen durch die Entnahme von<br />
Pflanzen- oder Bodenproben sowie von Spritzbrühe kontrolliert:<br />
• 16 Proben aus Weihnachtsbaumkulturen<br />
(14 x Boden, 1 x Pflanze, 1 x Spritzflüssigkeit), ohne negativen Befund<br />
• 5 Proben Impatiens mit zwei Nachweisen über die nicht zugelassene Anwendung<br />
von Switch mit entsprechenden Bußgeldverfahren.<br />
• 5 Proben Pelargonien mit zunächst drei Nachweisen über nicht zugelassene<br />
Anwendungen von Thiodan, Shirlan, Orthen und Tamaron. Da es sich in einem<br />
Fall (Thiodan) um ausländische Zukaufware gehandelt hat, ergaben sich zwei<br />
Bußgeldverfahren.<br />
• 5 Proben Rosen mit zunächst zwei Nachweisen über nicht zugelassene<br />
Anwendungen von Temik, Rocky und Borneo. Da es sich in einem Fall (Temik)<br />
um Zukaufware aus dem Ausland gehandelt hat, ergab sich ein<br />
Bußgeldverfahren.<br />
• 1 Probe Surfinia mit zunächst dem Hinweis auf die nicht zugelassene Anwendung<br />
von Goltix. Da hier Jungpflanzen aus dem Ausland bezogen wurden, war das<br />
Verfahren einzustellen.<br />
• Von 32 Proben bleiben fünf nicht ordnungsgemäße Anwendungen mit<br />
entsprechenden Ahndungen (rund 15 %) übrig.<br />
zu 1.2 Anwendungs- und Verkehrskontrollen beim Einsatz von<br />
Pflanzenschutzmitteln auf Nichtkulturlandflächen<br />
Anwendungskontrollen Nichtkulturland<br />
Insgesamt wurden 126 Nichtkulturlandflächen kontrolliert:<br />
15 Flächen wurden gesichtet, für die eine Ausnahmegenehmigung nach § 6 (3)<br />
Pflanzenschutzgesetz erteilt worden war. In nur einem Fall war der Umgang mit<br />
dieser Genehmigung zu beanstanden, der mit einem Bußgeld in Höhe von 150 Euro<br />
geahndet wurde.<br />
76 Flächen wurden nach dem Zufallsprinzip gesichtet. Für diese Flächen lag keine<br />
Ausnahmegenehmigung vor.<br />
35 Anzeigen durch Dritte wurden bearbeitet. Als Anzeigenerstatter kommen sowohl<br />
die kommunalen Ordnungsdienste in Frage als auch aufmerksame Bürger, in<br />
Einzelfällen die Polizei.
- 155 -<br />
Insgesamt mussten für den Bereich ‚Anwendung von Totalherbiziden auf nicht<br />
genehmigten Nichtkulturlandflächen’ 51 Bußgeldverfahren eingeleitet werden, die<br />
größtenteils bestandskräftig sind. Die Bußgelder beliefen sich zwischen 100 und 400<br />
Euro. Die relativ hohe Beanstandungsquote von rund 40 % erklärt sich aus der<br />
Vielzahl der Anzeigen durch Dritte, denen in der Regel ein entsprechendes<br />
beobachtetes Fehlverhalten zugrunde liegt.<br />
Ein Teil der Verfahren musste trotz offensichtlicher und sogar analytisch<br />
nachgewiesener unzulässiger Anwendung eines Totalherbizides eingestellt werden,<br />
da der verantwortliche Anwender nicht feststellbar war. Nach den derzeitigen<br />
Rechtsgrundlagen kann nur der Anwender und nicht zum Beispiel der<br />
Grundstückseigentümer oder -nutzer belangt werden.<br />
Verkehrskontrollen Nichtkulturland<br />
Neben den festgelegten und in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> seit Jahren weit darüber<br />
hinausgehenden Kontrollen von Nichtkulturlandflächen haben wir die 2008 bereits<br />
begonnenen Aufklärungs- und Informationsaktivitäten fortgesetzt. Zusätzlich zu der<br />
im vorigen Jahr erfolgten sehr aufwendigen Schulung von 400 Abgebern wurde und<br />
wird bei jeder Verkehrskontrolle vor Ort das Verkaufspersonal und der zuständige<br />
Abteilungsleiter/Vorgesetzte auf die Beratungs- und Informationspflichten des § 22<br />
Pflanzenschutzgesetz in einem Gespräch nachdrücklich hingewiesen. Insbesondere<br />
wird verdeutlicht, welche Gefahren von einer nicht zugelassenen Anwendung, z.B.<br />
auf einer Garagenzufahrt für Mensch, Umwelt und Natur ausgehen. Es wurde ein<br />
Formblatt entwickelt, welches diese Informationspflicht dokumentiert und den<br />
Verkäufer durch dessen Unterschrift in die Verantwortung nimmt.
- 156 -<br />
In der Konsequenz muss ein Verkäufer die Aushändigung eines<br />
Pflanzenschutzmittels für eine nicht zugelassene Anwendung verweigern.<br />
Gleichzeitig wurde ein Informationsblatt entworfen (siehe unten), welches dem<br />
Verkäufer übergeben wird und am jeweiligen Verkaufsstand gut sichtbar<br />
auszuhängen ist, damit der Kaufinteressent bereits durch diesen Aushang auf die<br />
Problematik aufmerksam gemacht wird.<br />
Auf diesen Flächen ist der Einsatz von Totalherbiziden verboten!<br />
Kiesweg Bürgersteig<br />
Plattenweg Garagenzufahrt<br />
Von diesen versiegelten Flächen können Pflanzenschutzmittel und deren Wirkstoffe in die<br />
Kanalisation fließen oder abgespült werden und Gewässer verunreinigen.<br />
Daher ist der Einsatz aller Mittel, die Unkraut abtöten – also auch sogenannte Hausmittel –<br />
auf befestigten Flächen verboten. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf diesen Flächen<br />
wird von Pflanzenschutzdienst NRW kontrolliert; gegen Anwender werden Bußgelder<br />
verhängt.<br />
Auf diesen Flächen dürfen dafür zugelassene Pflanzenschutzmittel<br />
eingesetzt werden<br />
Beet mit Zierpflanzen Gemüsebeet<br />
Zierrasen<br />
Baumscheibe<br />
Pflanzenschutzmittel dürfen in gärtnerisch genutzten Anlagen wie Beete, Rasen oder<br />
Baumscheiben eingesetzt werden, wenn sie für die jeweilige Krankheit oder den Schädling in<br />
der entsprechenden Kultur zugelassen sind.<br />
Unser sachkundiges Personal berät Sie gerne, fragen Sie die Verkäuferin, den Verkäufer.<br />
Pflanzenschutzdienst NRW 0228 703-0 www.pflanzenschutzdienst.de<br />
Wenn sich die Gelegenheit bot, wurden Artikel in Tageszeitungen oder<br />
Fachmagazinen platziert (z.B. Rheinische Post, Verband der Campingplatz-Betreiber<br />
oder Magazin des Deutschen-Hausfrauen-Bundes, Landwirtschaftliche Zeitschrift<br />
Rheinland oder Landwirtschaftliches Wochenblatt <strong>Westfalen</strong>-Lippe).<br />
Trotz aller Initiativen wird immer wieder deutlich, dass demjenigen, der mit der<br />
entsprechenden Energie versucht, sich für nicht zugelassene Anwendungen<br />
Herbizide zu beschaffen, dies auch gelingt, nicht zuletzt durch nicht zu<br />
kontrollierende Beschaffungswege im Internet (siehe TASPO-Magazin vom<br />
24.09.2010). Bewirtschafter und Nutzer öffentlicher Liegenschaften sind davon leider<br />
nicht gänzlich ausgeschlossen.
- 157 -<br />
7.5.2 Weitere Kontrollschwerpunkte<br />
Verordnung zum Inverkehrbringen und zur Aussaat von gebeiztem Maissaatgut<br />
Bei der Maisaussaat 2008 hatte es in Baden-Württemberg Bienenschäden gegeben.<br />
Diese wurden dem mit Clothanidin gebeizten Saatgut zugerechnet. Die bereits für die<br />
Maisaussaat 2009 daraufhin in einer Eilverordnung des BMELV getroffenen Regeln<br />
für das Inverkehrbringen und die Aussaat von gebeiztem Maissaatgut hatten auch für<br />
2010 Bestand. Es war Aufgabe des Pflanzenschutzdienstes, die Einhaltung dieser<br />
Regeln in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> zu kontrollieren.<br />
Inverkehrbringen<br />
Mais durfte nur mit Methiocarb (Mesurol) in einer vorgegebenen Qualität gebeizt in<br />
Verkehr gebracht werden. In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> wurde 2010 in drei Beizbetrieben<br />
Maissaatgut mit Mesurol gebeizt. In zwei Beizbetrieben wurden die Beize und die<br />
Beizqualität durch Probenahme geprüft. Ein festgelegter Abriebwert durfte nicht<br />
überschritten werden. Die Betriebsabläufe im Beizbetrieb, die betriebseigenen<br />
Kontrollen in jeder Verarbeitungsstufe mit der durchgehend transparenten<br />
Dokumentation ließen erkennen, dass man größten Wert auf die Einhaltung der<br />
Verordnungsvorgaben legte. Die NRW-Proben wurden durch das Julius Kühn-Institut<br />
geprüft. Beize und Beizqualität entsprachen den Regeln, der vorgegebene<br />
Abriebwert mit 0,75 g/100.000 Korn wurde mit 0,06-0,15 g/100.000 Korn deutlich<br />
unterschritten. Der dritte Beizbetrieb wurde 2010 ausgespart, da dieser bereits 2009<br />
ohne auffälligen Befund überprüft worden war.<br />
Aussaat<br />
Nur ordnungsgemäß gebeiztes Saatgut durfte mit speziell vom Julius Kühn-Institut<br />
festgelegten Sägeräten ausgebracht werden. 19 Kontrollen erfolgten während der<br />
Aussaat mit nachstehenden Ergebnissen:<br />
• Alle Sägeräte entsprachen den Vorgaben der Verordnung. Für die Beurteilung<br />
wurde jeweils ein Kollege des Fachbereichs Technik hinzugezogen.<br />
• Anders als bei den Analysenergebnissen aus 2009 ergaben sich 2010 in einigen<br />
Proben Spuren der Wirkstoffe Imidacloprid (Gaucho), Clothianidin (Poncho) und<br />
Thiamethoxam (Cruiser 70 WS), die nicht auf eine direkte Anwendung/Beizung
- 158 -<br />
hinwiesen. Die Klärung dieser Befunde mit Anwender, Lieferant und Beizstelle<br />
führte zu keinem eindeutigen Ergebnis. Drei Verfahren wurden eröffnet. Nach<br />
Recherchen in der Aufbereitungsstation kann die Verunreinigung des Saatgutes<br />
auf fehlende/unzureichende Reinigung der Beizstation in Frankreich zurück zu<br />
führen sein (Verschleppung). Die betroffenen (und kooperierenden)<br />
Vertriebsfirmen wurden eindringlich schriftlich darauf hingewiesen, mit allen<br />
Möglichkeiten darauf einzuwirken, dass derartige Befunde auszuschließen sind.<br />
Die Firmen haben ihre ernsthafte und nachhaltige Mitwirkung versichert. Eine<br />
Bewertung der Stellungnahmen der Betroffenen führte zur Einstellung der<br />
Verfahren.<br />
Bekämpfung von Schnellkäferlarven (Drahtwurm) im Mais mit Santana und in<br />
Kartoffeln mit Goldor Bait<br />
Zur Drahtwurmbekämpfung in den Kulturen Mais und Kartoffeln wurden durch das<br />
BVL Genehmigungen nach § 11 Abs. 2 Pflanzenschutzgesetz (Gefahr im Verzuge)<br />
erteilt für die Anwendung der Pflanzenschutzmittel Santana und Goldor Bait. Die<br />
Anwendungen waren jeweils an strenge Auflagen gebunden bzw. nur mit<br />
Bezugsschein möglich. Hier galt es jeweils die formalen Voraussetzungen zu<br />
schaffen und insbesondere die Ausbringung und Anwendung der genehmigten<br />
Pflanzenschutzmittel zu kontrollieren. Nur speziell vom Julius Kühn-Institut<br />
zugelassene Ausbringungsgeräte durften eingesetzt werden. Der Bienenschutz hatte<br />
oberste Priorität. Die durchgeführten Kontrollen führten zu keinen negativen<br />
Feststellungen, Bienenschäden wurden nicht bekannt, das vom Aufgabengebiet<br />
Bienenkunde durchgeführte Bienenmonitoring an verschiedenen Standorten blieb<br />
ebenfalls ohne Befund.<br />
Feststellungen aus Kontrollen außerhalb des Pflanzenschutzgesetzes<br />
Neben den systematischen Kontrollen und Anlasskontrollen, die ihren Ursprung in<br />
der originären Fachrechtskontrolle nach dem Pflanzenschutzgesetz haben, gab es,<br />
wie im Vorjahr, in 2010 aus drei anderen Bereichen nennenswerte Feststellungen,<br />
die zu einer Weiterverfolgung bzw. Aktivitäten durch den Pflanzenschutzdienst<br />
führten:<br />
a) CC-Pflanzenschutzmodul<br />
b) Lebensmittelüberwachung (LMÜ)<br />
c) Kontrollen Dritter<br />
a) Feststellungen aufgrund des CC-Pflanzenschutzmoduls, welches 2006 eingeführt<br />
wurde. Gemessen an der Gesamtzahl der 519 CC-Kontrollen lag die<br />
Beanstandungsquote mit 8 abgeschlossenen Fällen und 2 noch offenen Fällen<br />
aus diesem Bereich insgesamt bei 2 %. Dieses Mehr an Beanstandungen<br />
gegenüber dem Vorjahr (etwa 1 %) ergibt sich zwangsläufig aus dem zusätzlichen<br />
Prüfungsmodul „Aufzeichnungspflicht“. Trotz erheblicher Aufklärungsarbeit ist<br />
diese gesetzliche Anforderung (§ 6 (4) Pflanzenschutzgesetz) noch nicht allen<br />
Betriebsleitern bekannt.<br />
b) Die Feststellungen der LMÜ, die auf einen Verstoß gegen das<br />
Pflanzenschutzgesetz schließen lassen (2010 = 7), werden häufig zu spät an den<br />
Pflanzenschutzdienst weitergeleitet; Abstände von mehr als sechs Monaten
- 159 -<br />
zwischen Probenahme und Weiterleitung der Ergebnisse sind keine Seltenheit.<br />
Auch die Qualität und Aussagekraft der Unterlagen machen gelegentlich eine<br />
Bewertung schwierig. Aus diesem Grund wurde in 2010 anlässlich der<br />
Dienstbesprechung der Lebensmittelüberwachung vom Pflanzenschutzdienst eine<br />
Intensivierung der Zusammenarbeit angeregt und dort auch konkret beschlossen.<br />
c) Kontrollen Dritter und die daraus resultierenden Feststellungen führten in rund<br />
einem Dutzend weiterer Fällen zu Ordnungswidrigkeitsverfahren. Betroffen sind in<br />
der Regel Nichtkulturlandflächen, teilweise auch im kommunalen Bereich.<br />
Initiativen 2010 zu Gesetzen und Verordnungen<br />
In 2011 wird es in Bezug auf das Pflanzenschutzgesetz zahlreiche Änderungen<br />
geben. Der Fachbereich Genehmigungen und Kontrollen hat sich hier im Vorfeld<br />
aktiv eingeschaltet und beispielsweise Vorschläge eingebracht für das neue<br />
Pflanzenschutzgesetz, mitgearbeitet bei der Anpassung der Kontrollverordnung nach<br />
Artikel 68 der EG-Verordnung 1107/2009 oder einem Zusammenarbeitspapier mit<br />
dem Zoll. Unsere Vorschläge für die Zweite Änderung der Sachkunde-Verordnung,<br />
die im Juli 2010 in Kraft trat, wurden übernommen.<br />
Prüfung der Sachkunde bei Abgebern/Anwendern von Pflanzenschutzmitteln<br />
Der Bedarf an Sachkundelehrgängen und entsprechenden Prüfungen für Abgeber<br />
und Anwender ist nach wie vor ungebrochen. Insgesamt konnten 898 angehende<br />
Abgeber und Anwender geprüft werden. Ab Mitte 2010 hat die Sachkunde-<br />
Verordnung einige Änderungen erfahren. Die Anerkennung von<br />
Befähigungsnachweisen aus anderen Mitgliedstaaten wurde neu geregelt mit dem<br />
Ziel, ein Stück weit mehr Rechtssicherheit zu schaffen. Dies ist auch in weiten Teilen<br />
gelungen. So muss ein ausländischer Staatsangehöriger über die für die Ausübung<br />
der Tätigkeit erforderlichen deutschen Sprachkenntnisse verfügen. Eine<br />
Beurteilungshilfe für diese Voraussetzung ist noch zu erarbeiten. Hilfsweise kann der<br />
Betriebsleiter, in dessen Auftrag die Person tätig werden soll, dies im Zweifel<br />
schriftlich bestätigen.<br />
7.6 Genehmigungen<br />
7.6.1 Genehmigungen nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz<br />
Ob, in welcher Form und in welchem Zeitfenster die angestrebte Harmonisierung der<br />
Zulassungen in Europa Auswirkungen auf das Instrument der Einzelfallgenehmigung<br />
nach § 18 b Pflanzenschutzgesetz hat, bleibt abzuwarten. Bis dahin ist diese Form<br />
der Schließung von Lücken noch eine wichtige Voraussetzung für eine<br />
ordnungsgemäße Kulturführung in vielen Bereichen und für viele Betriebe.<br />
Insbesondere können hierdurch sogenannte „Nischen“ bedient werden. So können<br />
z.B. ein Großteil der im Rahmen der nachwachsenden Rohstoffe erforderlichen<br />
Pflanzenschutzmittel für Miscanthus, Sorghum und Kurzumtriebsplantagen legal nur<br />
über § 18 b Genehmigungen verfügbar gemacht werden. Hier wurden 2010<br />
zahlreiche Möglichkeiten durch das BVL eröffnet und von uns an die Betriebe<br />
weitergegeben. Auch für bestimmte Kulturen im Gemüsebau sind § 18 b<br />
Genehmigungen nach wie vor unabdingbar. Darüber hinaus hat sich der Trend im
- 160 -<br />
Zierpflanzenbau fortgesetzt und stabilisiert. Ausgelöst durch die<br />
Kontrollfeststellungen 2009 speziell in diesem Fachbereich und bedingt durch<br />
intensive Hinweise und ständiges Werben unseres Fachbereichs „Zierpflanzenbau“<br />
wurden die Betriebe sensibilisiert, und es ist ein deutlich zunehmendes Interesse<br />
spürbar.<br />
7.6.2 Genehmigungen nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz<br />
Die Möglichkeit, nach § 6 Abs. 3 des Pflanzenschutzgesetzes eine Ausnahme von<br />
dem Grundsatz „Pflanzenschutzmittel dürfen auf Freiflächen nur angewendet<br />
werden, wenn diese landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt<br />
werden“ zu erwirken, ist an einen vordringlichen Grund gebunden. Der Direktor der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> als Landesbeauftragter kann als zuständige Behörde eine<br />
solche Ausnahme genehmigen, wenn der angestrebte Zweck vordringlich ist und mit<br />
zumutbarem Aufwand auf andere Weise nicht erzielt werden kann. Öffentliche<br />
Interessen, insbesondere der Schutz von Tier- und Pflanzenarten, dürfen durch die<br />
zu genehmigenden Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden. Es ist ein strenger<br />
Maßstab anzulegen, damit die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf das<br />
unbedingt notwendige Maß beschränkt bleibt. Ein vordringlicher Zweck liegt dann<br />
vor, wenn das Entstehen von Gefahren für die menschliche Gesundheit oder für<br />
Sachwerte verhindert werden soll, z.B. Aufrechterhaltung von Verkehrs- und<br />
Betriebssicherheit (Friedhofswege, Flugbetriebsflächen), Verhinderung von Brand-<br />
und Explosionsgefahr (Raffinerien, Gaslager), Verhinderung von Sicherheitsrisiken<br />
(militärische Sicherheitsbereiche/Kasernen).<br />
Aufgrund der immer knapper werdenden finanziellen und personellen Ausstattung<br />
der Bauhöfe werden insbesondere von den Kommunen verstärkt Genehmigungen<br />
beantragt. Bedingt durch die 2009 eingeführte zweijährige Befristung der<br />
Genehmigungen ergab sich für 2010 eine Reduzierung auf insgesamt 240, rund<br />
50 % der sonst üblichen Antragszahlen.<br />
(W. Anzil, P. Müller, F. Reichel, M. Schickhoff, B. Weigand)
8 Öffentlichkeitsarbeit<br />
8.1 Veröffentlichungen<br />
8.1.1 Veröffentlichungsliste<br />
- 161 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
BENKER DR., M. Pflanzenschutz-Rückblick 2010<br />
Kartoffelbau 12/2010<br />
- Westdeutschland<br />
(61. Jg.): 528-531<br />
BENKER DR., M. Knollen-Schäden klar erkannt Top Agrar 9/2010:<br />
Bestimmungshilfe<br />
Kartoffelkarte<br />
BENKER DR., M., Untersuchungen zur Reduzierung des Tagungsband der<br />
KEIL, S.,<br />
Phytophtora Primärbefalls in Kartoffeln 57. Deutschen<br />
ZELLNER, M.<br />
Pflanzenschutztagung,<br />
Berlin,<br />
06.-09.09.2010: 158<br />
BENKER DR., M., Optimierung des Kupfereinsatzes bei der Tagungsband der<br />
KEIL, S.,<br />
Krautfäulebekämpfung im ökologischen 57. Deutschen<br />
KLEINHENZ, B., Kartoffelanbau<br />
Pflanzenschutztagung,<br />
ZELLNER, M.<br />
Berlin,06.-09.09.2010: 81<br />
BENKER DR., M., Rhizoctoniabekämpfung durch eine Tagungsband der<br />
PAWELZIK, E.,<br />
gezielte Furchenbehandlung in Kartoffeln 57. Deutschen<br />
RÄDER, T.,<br />
- Auswirkungen auf die inneren und Pflanzenschutztagung,<br />
STRUCK, G.<br />
äußeren Qualitätsfaktoren (Teil 2) Berlin,<br />
06.-09.09.2010: 159-160<br />
BENKER DR., M. Pflanzenschutzberatung August 2010 Kartoffelbau 8/2010<br />
(61. Jg.): 390-393<br />
BENKER DR., M. Pflanzenschutzberatung Juli 2010 Kartoffelbau 7/2010<br />
(61. Jg.): 326-330<br />
BENKER DR., M. Augen auf bei Krautfäule Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 22/2010:<br />
24-30<br />
BENKER DR., M. Auf Krautfäule achten Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
21/2010: 17-19<br />
BENKER DR., M. Insektizide zugelassen Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
17/2010: 39<br />
BENKER DR., M. Pflanzenschutzberatung Mai 2010 Kartoffelbau 5/2010<br />
(61. Jg.): 214-219<br />
BENKER DR., M. Vorsicht Eisenfleckigkeit Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
11/2010: 32<br />
BENKER DR., M. Tobacco Rattle Virus verursacht<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Eisenfleckigkeit<br />
Rheinland 10/2010: 36<br />
BENKER DR., M. Sorgfalt bei der Kartoffelbeizung Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 10/2010:<br />
35-36<br />
BENKER DR., M. Beizen mit Sorgfalt Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 8/2010:<br />
32-34
- 162 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
BENKER DR., M. Pflanzenschutzberatung März 2010 Kartoffelbau 3/2010<br />
(61. Jg.): 104-108<br />
BÖHMER PROF. DR., B. Praxis Pflanzenschutz Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 2/2010<br />
BÖHMER PROF. DR., B. Pflanzenschutz im Gemüsebau Tagungsband zum<br />
Gemüsebautag 2010<br />
DISSEMOND DR., A. Ackerbautag trotz Regen mit vielen Landw. Zeitschrift<br />
Besuchern<br />
Rheinland 24/2010, S. 20<br />
ENGEL DR., A. Pflanzenschutz für Erdbeeren Spargel & Erdbeer Profi<br />
2/2010, S. 66-68<br />
ENGEL DR., A., Pflanzenschutz im Obstbau,<br />
Rheinische<br />
JUNG, R.<br />
Empfehlungen für den Erwerbsobstbau Monatsschrift, Magazin<br />
2010<br />
für den Gartenbau-Profi,<br />
2/2010,Beilage 20 Seiten<br />
ENGEL DR., A., Fachinformation und Arbeitsunterlage Selbstverlag<br />
JUNG, R. ET AL., der Gartenbauberatung und des<br />
LWK-NRW<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I., Pflanzenschutzdienstes:<br />
Nevinghoff 40<br />
OBSTBAUBERATUNG & Kulturführung / Pflanzenschutz<br />
48147 Münster und<br />
VERSUCHSWESEN im Obstbau<br />
Siebengebirgsstr. 200<br />
OBSTBAU NRW 12. Auflage, Febr. 2010<br />
53229 Bonn<br />
ENGEL DR., A., Exkursionsbericht:<br />
Selbstverlag<br />
JUNG, R. ET AL., Gemeinsame Informations- und<br />
LWK-NRW<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I., Weiterbildungsfahrt Obstbau der<br />
Siebengebirgsstr. 200<br />
OBSTBAUBERATUNG & LWK-NRW, DLR Rheinpfalz und<br />
53229 Bonn<br />
VERSUCHSWESEN OGM Oberkirch in die Türkei vom<br />
OBSTBAU NRW 10.06. bis 13.06.2010<br />
HAKL DR., U. Vorratsschädlinge bei Getreide:<br />
Getreidemagazin 3/2010,<br />
Prophylaxe und Bekämpfung<br />
S. 164-165<br />
HAKL DR., U. Ertrags- und Qualitätsminderung im<br />
Gemüsebau durch Nematoden<br />
Redaktion Gemüse<br />
Neue Produkte in 2010 Ernährungsdienst<br />
HANHART, H.,<br />
KLINGENHAGEN, G.<br />
HEINRICHS, C.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
STAMM, F.<br />
HEINRICHS, C.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
STAMM, F.<br />
Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>- Lippe<br />
Wirkstoffe gezielt mischen.<br />
Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben.<br />
HEINRICHS, C. Zuckerrüben - Rekordernte trotz<br />
Nematoden<br />
HEINRICHS, C.<br />
Der richtige Termin ist entscheidend.<br />
Fungizide im Zuckerrübenanbau<br />
HEINRICHS, C. Zwischenfrüchte lehren Pilz und Wurm<br />
das Fürchten (Biofumigation)<br />
8/2010, S. 32<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
13/2010, 01.04.2010,<br />
S. 32-36<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 4/2010,<br />
28.01.2010, S. 22-24,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 3/2010,<br />
21.01.2010, S. 25-28<br />
Zuckerrüben-Jornal<br />
2/2010, 14.05.2010,<br />
S. 10-13<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 20,<br />
20.05.2010, S. 23
- 163 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
HEINRICHS, C. Fremdherbizide schädigen die Rüben Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 23,<br />
HEINRICHS, C. Gesund bis zur Ernte! Gezielte<br />
Blattkrankheitsbekämpfung im<br />
Zuckerrübenanbau<br />
HEINRICHS, C. Nematodenbekämpfung mit resistenten<br />
Zwischenfrüchten<br />
10.06.2010, S. 28<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
28/2010, 15.07.2010,<br />
S. 18-21<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 29,<br />
22.07.2010, S. 24<br />
HEINRICHS, C. Blattkrankheiten jetzt behandeln Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 31,<br />
05.08.2010, S. 33-34<br />
HEINRICHS, C. Ausfallraps frühzeitig beseitigen Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
32/2010, 12.08.2010,<br />
S. 42<br />
HEINRICHS, C. Wenn Hirse zum Problem wird Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
31/2010, 05.08.2010,<br />
HEINRICHS, C. Rübenmotte ein neuer Schaderreger im<br />
Zuckerrübenbau<br />
S. 49<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 38,<br />
HEINRICHS, C. Nicht jede Kopffäule wird von Bormangel<br />
22.09.2010, S. 22-23<br />
Top Agrar, 10/2010,<br />
ausgelöst<br />
S. 11<br />
HENNES, W. Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau ZVG-Report 12/2010<br />
HEUPEL DR., M. Pilz in Zuckerrübenböden ernst nehmen Ernährungsdienst<br />
Feuchte Wärme riskant - Fruchtfolge<br />
überdenken<br />
Agrarzeitung 4/2010: 7<br />
HEUPEL DR., M. Rekordernte, aber auch kranke Rüben Zuckerrübenjournal<br />
Faule Rüben können viele Ursachen 1/2010:14-15<br />
haben<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 8/2010<br />
HEUPEL DR., M., Pilzkrankheiten an Azerca-Kulturen, Gärtnerbörse - Das<br />
WILKE, R.<br />
Poster<br />
Magazin für<br />
Zierpflanzenbau 4/2010<br />
HEUPEL DR., M. Prof. Dr. B. Böhmer, 60. Geburtstag Monatsschrift - Magazin<br />
Im unermüdlichen Einsatz für den für den Gartenbau-Profi<br />
Pflanzenschutz<br />
5/2010: 319<br />
HEUPEL DR., M., Falscher Mehltau an Rosen:<br />
Gärtnerbörse - Das<br />
WILKE, R.<br />
Symptome und Bekämpfung<br />
Magazin für Zierpflanzenbau<br />
6/2010: 37-39<br />
HEUPEL DR., M., Schadsymptome in der<br />
Gärtnerbörse - Das<br />
WILKE, R.<br />
Beetpflanzensaison 2010<br />
Magazin für Zierpflanzenbau<br />
10/2010: 46-49<br />
HEUPEL DR., M., Welkesymptome bei Cyclamen:<br />
Gärtnerbörse - Das<br />
WILKE, R.<br />
Ursachensuche oft schwierig<br />
Magazin für Zierpflanzenbau<br />
12/2010: 51-53<br />
KLATT, J.,<br />
Krankheitsbilder an Stauden Gärtner+Florist 11/2010,<br />
NENNMANN, H.<br />
Österreichischer<br />
Agrarverlag, Wien
- 164 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
KLINGENHAGEN, G., Westlicher Maiswurzelbohrer - Gefahr für Landw. Zeitschrift<br />
SCHRÖDER, A.<br />
NRW?<br />
Rheinland, Ausg. 30<br />
KEßLER, J.,<br />
Larve des Zahnflügelfalters schädigt Gemüse 2/2010,<br />
SAUERWEIN, G. Möhren<br />
S. 28-30<br />
KEßLER, J. Tomatenminiermotte als neuer Schädling Rheinische Monatsschrift<br />
7/2010, S. 409<br />
KEßLER, J.<br />
Tagungsband zum Pflanzenschutztag im Rheinischer<br />
Gemüsebau 2010<br />
Gemüsebautag in<br />
Straelen am 12.01.2010<br />
KEßLER, J.,<br />
Tagungsband zum Pflanzenschutztag im Westfälisch-Lippischer<br />
GARCIA, P.,<br />
Gemüsebau 2010<br />
Gemüsebautag in<br />
HARTUNG, B.,<br />
Münster am 10.02.2010<br />
SCHENK, F.-P.<br />
KEßLER, J.,<br />
GARCIA, P.,<br />
HARTUNG, B.,<br />
SCHENK, F.-P.,<br />
SCHOLZ-DÖBELIN, H.<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
SCHRÖDER, A.<br />
Pflanzenschutz im Gemüsebau 2010 Sonderteil als Beilage in<br />
der Monatsschrift,<br />
Magazin für den<br />
Gartenbau-Profi 3/2010,<br />
128 S.<br />
Vorsicht vor dem Käfer Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,Ausg.31<br />
KLINGENHAGEN, G. Herbizideinsatz im Frühjahr im Getreide Getreidemagazin<br />
KLINGENHAGEN, G. Der Maiszünsler auf seinem Zug nach<br />
Norden<br />
Ragt-Saaten<br />
Frühjahrsschädlinge im Raps Top Agrar<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
FURTH, U., JOHNEN<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
FALKE<br />
Unkrautbekämpfung im Raps Top Agrar<br />
KLINGENHAGEN, G. Schnecken stoppen Top Agrar<br />
KLINGENHAGEN, G. Gezielt gegen Ungräser im Raps vorgehen Top Agrar<br />
KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung im Raps Landw. Wochenblatt<br />
FALKE<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G., Unkrautbekämpfung im Mais Landw. Wochenblatt<br />
HOLLING, WIRTH<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Getreide Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G., Frühjahrsschädlinge im Raps Landw. Wochenblatt<br />
FURTH, U., JOHNEN<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G. Beizung im Getreide - Herbst Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G. Beizung im Getreide - Frühjahr Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland
- 165 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
KLINGENHAGEN, G. Resistenzen gegen Herbizide Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
KLINGENHAGEN, G. Unkrautbekämpfung im Getreide Ernährungsdienst<br />
KLUG DR., M. Pflanzenbeschau und –quarantäne,<br />
Handel mit Anbaumaterial<br />
Gärtners Pflanzenarzt<br />
2011, Th. Kock u.a., 19.,<br />
neu bearbeitete Folge<br />
KLUG DR., M. Von Verboten und Geboten Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
KLUG DR., M. Ausbreitung, Gefährdungspotential und<br />
Bekämpfung des<br />
Eichenprozessionsspinners<br />
Thaumetopoea processionea (L.)<br />
(Lepidoptera, Notodontidae) in NRW<br />
KLUG DR., M. Beiträge zur Rubrik „Frage und Antwort“<br />
Frosttrocknis, Eichenprozessionsspinner,<br />
Gartenlaubkäfer, Flechten, Eulenfalter,<br />
Cylindrocladium buxicola u.a.<br />
KRAMER, H.,<br />
Maiswurzelbohrer in NRW<br />
SCHRÖDER, A.<br />
Interview<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.,<br />
RÖTTELE, M.<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.<br />
KRAMER, H.,<br />
HÖNER, G.<br />
KRAMER, H.<br />
23/2010, S. 88-89<br />
Julius Kühn-Archiv 428<br />
(2010), S. 241-242<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,Ausg.35<br />
Sparsam Säubern Bauernzeitung, 24/2010,<br />
S. 28-29<br />
Größer, Schneller, Breiter Landpost, 10.07.2010,<br />
S. 41-42<br />
Gut für die Umwelt und den Betrieb Landw. Wochenblatt BW,<br />
177. Jhrg., 4/2010,<br />
Beilage1, S. 8-10<br />
Gut für die Umwelt und den Betrieb Schwäbischer Bauer<br />
62. Jhrg., 4/2010,<br />
Beilage1, S. 8-10<br />
Für die Umwelt und den Betrieb DLG Mitteilungen 4/2010,<br />
S. 52-54<br />
Wie sich Punkteinträge vermeiden lassen DLG Mitteilungen 4/2010,<br />
S. 56<br />
Reinigen ohne Absteigen DLZ Agrarmagazin,<br />
3/2010, S. 92-95<br />
Immer sauber nach Hause DLG Mitteilungen<br />
Sonderheft 06/2010,<br />
S. 23-25<br />
Fit für die neue Spritzsaison? Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland 8/2010,<br />
S. 17-20<br />
Die optimale Wirksamkeit muss erhalten Rheinische Bauernbleiben<br />
zeitung 7/2010, S. 18<br />
Rühren und Reinigen Top Agrar 2/2010,<br />
S. 3-4<br />
In der Ruhe liegt die Kraft Brandenburger Bauern<br />
Zeitung, 51. Jhrg.,<br />
22/2010, S. 34-35
- 166 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
NENNMANN, H. Der Buchsbaum - richtige Maßnahmen bei<br />
Erkrankungssymptomen<br />
Ausbilder-Info<br />
Garten-, Landschafts-<br />
und Sportplatzbau,<br />
1/2010<br />
NENNMANN, H. Krankheiten an Prunus laurocerasus Ausbilder-Info<br />
Garten-, Landschafts-<br />
und Sportplatzbau,<br />
NENNMANN, H. Schadsymptome an Chamaecyparis,<br />
Juniperus und Thuja erkennen<br />
2/2010<br />
Ausbilder-Info<br />
Garten-, Landschafts-<br />
und Sportplatzbau,<br />
3/2010<br />
NENNMANN, H. Krankheiten an Bodendeckern Ausbilder-Info<br />
Garten-, Landschafts-<br />
und Sportplatzbau,<br />
4/2010<br />
NENNMANN, H. Krankheitsbilder an Stauden Gärtner & Florist<br />
Österreichs Magazin für<br />
die grüne Branche,<br />
REICHEL, F. Informationen zur Bekämpfung der<br />
Herkulesstaude; Stand März 2010<br />
11/2010<br />
www.pflanzenschutzdienst.de<br />
RUISINGER, M. Biologischer Pflanzenschutz bei der Jahrbuch Gartenbau<br />
Topfpflanzenproduktion<br />
(TASPO)<br />
RUISINGER, M. Optimierter Nützlingseinsatz gegen<br />
Thripse bei Cyclamen<br />
Gb<br />
RUISINGER, M. 18. Arbeitstagung Biologische<br />
Schädlingsbekämpfung im Gartenbau<br />
TASPO-Magazin<br />
RUISINGER, M. Biologischer Pflanzenschutz im Haus- und<br />
Kleingartenbereich<br />
TASPO-Magazin<br />
RUISINGER, M. Produktion von Topfkräutern – ohne<br />
Nützlinge geht es nicht<br />
Rheinische Monatsschrift<br />
SCHENK, F.-P. Rheinischer Gemüsebautag in Straelen, Gemüse, Das Magazin<br />
Zusammenfassung vom 12.01.2010 für den professionellen<br />
Gemüsebau 3/2010<br />
SCHENK, F.-P. Biofumigation, Zusammenfassung der Rheinische Monatsschrift<br />
Fachtagung in Bonn vom 05.05.2010 6/2010<br />
SCHRÖDER, A. Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera<br />
virgifera)<br />
Ratgeber<br />
SCHRÖDER, A., Diabrotica in NRW Landw. Wochenblatt<br />
KLINGENHAGEN, G.<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
STUCH, M.<br />
Applikation im Zierpflanzenbau Rheinische Monatsschrift<br />
10 + 11/2010<br />
VIETMEIER, A.<br />
Der Buchsbaumzünsler:<br />
Unser Garten 8/2010,<br />
Ein neuer Schädling.<br />
S. 155<br />
WEIGAND, B. Pflanzenschutzdienst prüft Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, 7/2010<br />
WEIGAND, B. Die Aufzeichnungspflicht wird kontrolliert Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland, 8/2010<br />
WEIGAND, B. LWK-NRW informiert über den Einsatz Eildienst Landkreistag<br />
von Pflanzenschutzmitteln<br />
NRW, 2/2010
- 167 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
WEIGAND, B. Im privaten Bereich das<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Pflanzenschutzgesetz beachten<br />
Rheinland, 11/2010<br />
WILKE, R.<br />
Pflanzenschutztipps für den<br />
TASPO-Magazin<br />
Zierpflanzenbau<br />
(wöchentl. Erscheinen)<br />
WILKE, R.<br />
Pflanzenschutz bei Stauden www.stauden.isip.de<br />
WILKE, R.<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
Pflanzenschutz bei Zierpflanzen Wochenfax der<br />
LWK-NRW<br />
Gegen das Unkraut in Leguminosen Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland<br />
6/2010, S. 27-29<br />
Frühzeitig gegen Unkräuter im Grünland Landw. Zeitschrift<br />
vorgehen<br />
Rheinland<br />
7/2010, S. 35-39<br />
Unkraut und Ungrasbekämpfung in DLG AgroFood Medien<br />
Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen GmbH, Raps 1/2010<br />
Erfolgreich gegen Platzräuber Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
16/2010, S. 26-29<br />
Unkräuter in dem geschächtem Grünland Landw. Zeitschrift<br />
jetzt bekämpfen<br />
Rheinland<br />
37/2010, S. 28-31<br />
Zeit für die Narbenpflege Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
35/2010, S. 24-27<br />
8.1.2 Regelmäßige Veröffentlichungen<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
BENKER DR., M.,<br />
BEHR, K.-J.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
FURTH, U.,<br />
HANHART, H.,<br />
HEINRICHS, C.,<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
BENKER DR., M.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
FURTH, U.,<br />
HANHART, H.,<br />
HEINRICHS, C.,<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
KRAMER, H.,<br />
REICHEL, F.,<br />
SCHRÖDER, A.,<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
Wöchentl. Beiträge zum Ackerbau-<br />
Stenogramm und zu Empfehlungen zum<br />
Pflanzenbau Aktuell<br />
Jährl. Beitrag zum Ratgeber Pflanzenbau<br />
und Pflanzenschutz<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland und<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 2010<br />
Ratgeber Pflanzenbau<br />
und Pflanzenschutz,<br />
Ausg. 2010,<br />
LWK-NRW
- 168 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
BENKER DR., M.,<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
HANHART, H.,<br />
HEINRICHS, C.,<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
KRAMER, H.,<br />
REICHEL, F.,<br />
WINKELHEIDE, E.<br />
Jährl. Beitrag zur Praxis Pflanzenschutz Praxis Pflanzenschutz<br />
2010 – Experten geben<br />
Rat, Beilage für die<br />
Landw. Zeitschrift<br />
Rheinland und das<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 2010<br />
ENGEL DR., A. Monatliche Hinweise zu neuen<br />
Zulassungen und Genehmigungen im<br />
Erwerbsobstbau<br />
ENGEL DR., A. Monatliche Beiträge zum Pflanzenschutz<br />
im Obstbau<br />
HENNES, W. Monatl. Beiträge zum Pflanzenschutz im<br />
Zierpflanzenbau<br />
Obstbau, Organ der<br />
Fachgruppe Obstbau,<br />
35 Jg., 2009<br />
Rheinische Monats-<br />
schrift, Magazin für den<br />
Gartenbau-Profi 2010<br />
Rheinische Monatsschrift,<br />
Magazin für den<br />
Gartenbau-Profi 2010<br />
TASPO-Magazin<br />
HERFARTH, F.<br />
Wöchentl. Pflanzenschutztipp<br />
Baumschule<br />
HERFARTH, F.<br />
Wöchentl. Beiträge zum Baumschul-<br />
Informationsdienst Rheinland /<br />
Baumschul-Spezial<br />
JUNG, R. Monatl. Tipp: Pflanzengesundheit in Haus Landw. Zeitschrift<br />
und Garten<br />
Rheinland 2010<br />
JUNG, R. Monatl. Tipp: Pflanzenschutz in<br />
Obstbau – Zeitschrift der<br />
Erdbeeren<br />
Bundesfachgruppe<br />
Obstbau 2010<br />
JUNG, R. Monatl. Tipp: Pflanzengesundheit im Zeitschrift Traumgarten<br />
Garten<br />
Thalacker Medien<br />
KEßLER, J. Monatl. Beiträge zum Pflanzenschutz im Monatsschrift, Magazin<br />
Gemüsebau<br />
für den Gartenbau-Profi<br />
Nr. 01-12, 2010<br />
KEßLER, J.,<br />
Wöchentl. Beiträge zum Pflanzenschutz TASPO-Magazin,<br />
SCHENK, F.-P.<br />
im Gemüsebau<br />
Nr. 01-52, 2010<br />
KLINGENHAGEN, G. Hinweise zum Pflanzenschutz Top Agrar online<br />
KRAMER, H. Pflanzenschutzplaner 2010,<br />
Beilage Landw.<br />
Praxis Pflanzenschutz,<br />
Zeitschrift Rheinland und<br />
Experten geben Rat<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, 2010<br />
KRAMER, H. Pflanzenschutztechnik, Reinigung, In: Ratgeber Pflanzen-<br />
Anwendungsbestimmungen und<br />
bau und Pflanzenschutz,<br />
Lagerung von Pflanzenschutzmitteln Ausg. 2010<br />
KRAMER, H. Applikationstechnik von<br />
Obstbau-Broschüre der<br />
Pflanzenschutzmitteln im Obstbau LWK-NRW, Ausg. 2010<br />
NENNMANN, H. Pflanzenschutz auf dem Friedhof<br />
Deutscher Gartenbau<br />
monatlich<br />
DEGA - Produktion &<br />
Handel<br />
NENNMANN, H. Pflanzenschutzhinweise im<br />
Westfälisch-Lippischer<br />
Zierpflanzenbau – 8x jährlich<br />
Gartenbau WLG
- 169 -<br />
Name Titel des Artikels/der Broschüre Quelle<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I.<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I.<br />
Hinweise des Pflanzenschutzdienstes<br />
Obstbau<br />
Pflanzenschutz-Beiträge für die<br />
Internetausgabe des Landw.<br />
Wochenblattes <strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Rubrik: Erwerbsgartenbau / Obstbau<br />
Pflanzenschutz-Spezial<br />
Obstbau,<br />
Gartenbauinformations-<br />
dienst „Baumobst“,<br />
„Beerenobst“,<br />
„Geschützter Anbau<br />
Beerenobst“<br />
Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I. Beiträge zur Rubrik „Frage und Antwort“ Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
RUISINGER, M. Pflanzenschutztipp TASPO-Magazin<br />
VIETMEIER, A. Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten TASPO-Magazin 2010<br />
VIETMEIER, A. Pflanzenschutztipp Haus- und Kleingarten gkTraumgarten 2010<br />
VIETMEIER, A. Beiträge zur Rubrik „Frage und Antwort“ Landw. Wochenblatt<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe 2010<br />
8.1.3 Warndienst-Informationen<br />
Insgesamt wurden 2010 die folgenden Pflanzenschutz-Informationen erstellt:<br />
Sparte Anzahl der Informationen<br />
Landwirtschaft mit Lagebericht 37<br />
Baumschulen 23<br />
Gemüsebau einschl. Möhren- und Spargelhinweise 35<br />
Obstbau 23<br />
Schorfwarnhinweise 30<br />
Zierpflanzenbau 24<br />
Haus- und Kleingarten: Abo Münster 27
- 170 -<br />
8.1.4 Ackerbau- und Gartenbau-Informationsdienst<br />
Die Fachbereiche des Pflanzenschutzdienstes beteiligten sich an der Erstellung und<br />
fachlichen Begutachtung der von der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wöchentlich<br />
herausgegebenen Informationsdienste Ackerbau und Gartenbau, sie werden an alle<br />
Betriebe versandt, die einem Arbeitskreis der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW<br />
angeschlossen sind.<br />
Name<br />
Engel Dr., A., Jung, R., Rövekamp-Stroop, I. Wöchentl. Beiträge zum Obstbau<br />
Informationsdienst NRW<br />
Informationsdienst Ackerbau NRW AIR 37 Ausgaben<br />
Jung, R. Der Tipp für den Kunden: Monatl. Tipp im<br />
Gartenbau-Informationsdienst<br />
Ruisinger, M. 42 Beiträge zum Zb-Fax<br />
Wetterfax für die Landwirtschaft<br />
54 Ausgaben<br />
Herausgegeben vom Deutschen<br />
Wetterdienst in Geisenheim<br />
in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen<br />
Landwirtschaftsverband der LWK-NRW<br />
8.2 Vorträge<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
BENKER DR., M.<br />
Pflanzenschutz Kartoffeln<br />
- Diskussionsbeitrag zur<br />
Qualitätssicherung<br />
Versuchswesen Kartoffeln NRW<br />
2010<br />
Mehrjährige Ergebnisse zur<br />
Krautfäulebekämpfung in NRW<br />
Neues zum Pflanzenschutz<br />
Kartoffeln:<br />
Beizen, Furchenbehandlung,<br />
Phytophthorabekämpfung,<br />
Bodenuntersuchung TRV<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz<br />
Kartoffeln: Neue Produkte (Ortiva,<br />
Goldor Bait, ITCAN), Beizen,<br />
Fungizidstrategien 2010<br />
Vorstellung D&I-Versuche<br />
Kartoffeln 2010<br />
Pflanzenschutz im Kartoffelanbau<br />
2010<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz<br />
Kartoffeln (Neue Produkte, Ortiva-<br />
Furchenbehandlung, latent<br />
infiziertes Pflanzgut)<br />
Kartoffeltagung UK Beyer,<br />
Geldern<br />
Informationstreffen mit Industrie,<br />
Bonn<br />
K8-Treffen Syngenta,<br />
Maintal<br />
Kartoffeltagung UK Pollert,<br />
Dülmen<br />
Kartoffeltagung UK Hamm,<br />
Nettetal<br />
07.01.2010 60<br />
11.01.2010 25<br />
19.01.2010 16<br />
20.01.2010 50<br />
09.02.2010 80<br />
LAP-Tagung Frühjahr 2010 22.02.2010 18<br />
Kartoffeltagung UK Beyer,<br />
Geldern<br />
Beratertagung Kartoffeln,<br />
Haus Düsse<br />
23.02.2010 65<br />
01.03.2010 25
- 171 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Problem Tobacco Rattle Virus in Beratertagung Kartoffeln,<br />
01.03.2010 25<br />
2009<br />
Haus Düsse<br />
Was ist Blaufleckigkeit oder Beratertagung Kartoffeln,<br />
01.03.2010 25<br />
Schwarzfleckigkeit?<br />
Haus Düsse<br />
Aktuelles zum Drahtwurm und zu Beratertagung Kartoffeln,<br />
01.03.2010 25<br />
Goldor Bait<br />
Haus Düsse<br />
Kartoffeln: Pilzliche Krankheiten; Vorlesung im Modul<br />
19.05.2010 30<br />
Prognosemodelle;<br />
Kartoffelproduktion,<br />
Wichtige Hygienemaßnahmen; Masterstudiengang<br />
Aktuelles zum<br />
Agrarwissenschaften,<br />
Pflanzenschutzgesetz und zur<br />
EU-Zulassungsverordnung<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
Kartoffeln: Bakterienkrankheiten; Vorlesung im Modul<br />
25.05.2010 30<br />
Anbaumaßnahmen;<br />
Kartoffelproduktion,<br />
Entwicklungsphysiologie;<br />
Masterstudiengang<br />
Krautminderung;<br />
Agrarwissenschaften,<br />
Aktuelles zu Aufzeichnungspflicht<br />
und Abstandsregelungen<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
Kartoffeln: Viruskrankheiten; Vorlesung im Modul<br />
26.05.2010 30<br />
Tierische Schaderreger;<br />
Kartoffelproduktion,<br />
Quarantänemaßnahmen;<br />
Masterstudiengang<br />
Aktuelles zur Maisbeizung/ Agrarwissenschaften,<br />
Maisaussaat; WRRL, Goldor Bait Georg-August-Universität Göttingen<br />
Aktuelle Informationen zur<br />
Feldbegang UK Pollert,<br />
29.07.2010 35<br />
Anwendung von ITCAN<br />
Borken<br />
Biologie westlicher<br />
Besprechung MUNLV,<br />
16.08.2010 15<br />
Maiswurzelbohrer<br />
Kreislandwirte, LWK-NRW,<br />
(Diabrotica virgifera virgifera) Bonn<br />
Untersuchungen zur Reduzierung 57. Deutsche Pflanzenschutztagung, 06.-09.09.<br />
des Phytophtora Primärbefalls in<br />
Kartoffeln<br />
Berlin<br />
2010<br />
Optimierung des Kupfereinsatzes 57. Deutsche Pflanzenschutztagung, 06.-09.09.<br />
bei der Krautfäulebekämpfung im<br />
ökologischen Kartoffelanbau<br />
Berlin<br />
2010<br />
Vorstellung der Ergebnisse 2010: Syngenta Veranstaltung,<br />
28.10.2010 15<br />
Krautfäule, Alternaria, Herbizide Castrop Rauxel<br />
Aktuelle Qualitätsprobleme in Beraterlehrgang Landesbetrieb 02.11.2010 35<br />
Kartoffeln in NRW und mögliche Hessen,<br />
Lösungsansätze<br />
Rauischholzhausen<br />
Ergebnisse der D&I-Versuche Fachaustausch Kartoffeln mit 10.11.2010 30<br />
Kartoffeln 2010<br />
Industrie und Handel, Bonn<br />
Besondere Probleme in Kartoffeln 34. Arbeitstagung der<br />
15.11.2010 36<br />
in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> im Jahr Fachreferenten für Pflanzenschutz in<br />
2010<br />
Ackerbau und Grünland, Karlsruhe<br />
BÖHMER PROF. DR., B.<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau<br />
Änderungen bei Beizung und<br />
Aussaat zum Schutz der Bienen<br />
Applikationstechnik und<br />
Rasenversuche<br />
Bundesfachgruppe Gemüsebau,<br />
Berlin<br />
Apisticus-Tag,<br />
Münster<br />
Rasenseminar der Deutschen<br />
Rasengesellschaft, Bonn<br />
02.02.2010 30<br />
07.02.2010 100<br />
26.04.2010 30
- 172 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Aktuelle Pflanzenschutz-rechtliche Rasenseminar der Deutschen 27.04.2010 70<br />
Fragen zum Pflanzenschutzmittel- Rasengesellschaft,<br />
Einsatz im Rasen<br />
Bonn<br />
Umsetzung des<br />
SVK-Gartenbau- und Dauerkultur- 03.05.2010 30<br />
EU-Pflanzenschutzpakets<br />
Seminar 2010, Nettetal<br />
Novelle der Sachkunde-Verordnung Beratungsleitertagung<br />
der LWK-NRW, Unna<br />
19.05.2010 15<br />
Diabrotica-Auftreten<br />
Informationsveranstaltung,<br />
24.08.2010 80<br />
im Rhein-Sieg-Kreis<br />
Köln-Auweiler<br />
Diabrotica-Auftreten in Herongen Informationsveranstaltung, Straelen 13.09.2010 80<br />
Ist Bonns ‚Grüne Lunge’ in Gefahr? RC - Bonn Süd - Bad Godesberg,<br />
Bonn<br />
28.10.2010 50<br />
Situationsbericht Maiswurzelbohrer Kreisstellenbeiratssitzung und<br />
Ortslandwirte, Bonn<br />
12.11.2010 30<br />
Aktueller Befund zum Diabrotica- Beirat Landbau und Pflanzenschutz 15.11.2010 20<br />
Befall<br />
der LWK-NRW, Reichshof<br />
Änderungen rechtlicher Grundlagen Pflanzengesundheitsdienst des 16.11.2010 25<br />
und organisatorische Anpassung im Pflanzenschutzdienstes, Düsse<br />
Pflanzengesundheitsdienst<br />
Pflanzenschutzmittel-Einsatz in Bundesfachgruppe Gemüsebau, 18.11.2010 30<br />
Gemüsekulturen – derzeitiger Stand Bensheim<br />
- künftige Entwicklungen<br />
DISSEMOND DR., A.<br />
Welche Strategie zur<br />
Blattkrankheitsbekämpfung ist<br />
richtig? Podiumsdiskussion<br />
Bienensterben am Oberrhein<br />
- Ursachen und Umstände,<br />
Konsequenzen für die Zulassung<br />
Umgang mit Metaboliten<br />
- Alternativen zu Metolachlor und<br />
Metazachlor<br />
Umgang mit Metaboliten<br />
- wie ist RoundUp zu bewerten<br />
Umgang mit Metaboliten<br />
- wie ist Chloridazon zu bewerten<br />
Schädlinge und Krankheiten im<br />
Mais - Übersicht und Grundlagen<br />
Was sind Metaboliten<br />
- Übersicht und Grundlagen<br />
Bewertung von Pflanzenschutzmittel-Metaboliten<br />
im Rohwasser<br />
Was sind Metaboliten<br />
- Übersicht und Grundlagen<br />
Pflanzenschutz Online-Beratung<br />
in NRW<br />
Tagung Zuckerrüben-Anbauberater<br />
in Düren (Multiplikatoren)<br />
Gesprächsrunde Landwirtschaft und<br />
Imkerei in Essen (Imker, Landwirte)<br />
Regionale AG Landwirtschaft/<br />
Wasserwirtschaft Münsterland<br />
in Münster (Multiplikatoren)<br />
Regionale AG Landwirtschaft/<br />
Wasserwirtschaft Mittelgebirge<br />
in Köln (Multiplikatoren)<br />
Versammlung Wasserkooperation<br />
Kevelaer in Twisteden (Landwirte)<br />
Arbeitskreis Pflanzenschutz<br />
Rhein-Sieg in Bonn (Landwirte)<br />
Pflanzenschutzdienst NRW<br />
Dienstbesprechung in Münster<br />
(Multiplikatoren)<br />
Versammlung Wasserkooperation<br />
Gronau und Elpe (Landwirte)<br />
Tagung Gartenbauberater der<br />
LWK-NRW in Straelen<br />
(Multiplikatoren)<br />
Tagung Pflanzenschutzberater<br />
Baden-Württemberg in<br />
Schwäbisch Gmünd (Multiplikatoren)<br />
21.01.2010 160<br />
27.01.2010 40<br />
04.02.2010 22<br />
17.02.2010 28<br />
23.02.2010 22<br />
02.03.2010 28<br />
08.03.2010 32<br />
11.03.2010 26<br />
17.03.2010 50<br />
19.04.2010 29
- 173 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Ergebnisse des Fusarium- Tagung Mehrländer-AG Mykotoxine 27.04.2010 29<br />
Monitorings bei Triticale und<br />
Winterweizen in NRW<br />
in Bernburg (Multiplikatoren)<br />
Vorstellung der Landwirtschaft und Fachgespräch Biofumigation als 05.05.2010 90<br />
der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> Pflanzenschutzverfahren<br />
(Multiplikatoren)<br />
Zielgerichteter Pflanzenschutz in<br />
Getreide Feldbegehung<br />
AKI Ackerbau Nörvenich (Landwirte) 17.05.2010 22<br />
Zielgerichteter Pflanzenschutz in<br />
Gerste (Krankheitsbekämpfung,<br />
Wachstumsregler)<br />
Feldtag Buir (Landwirte) 01.06.2010 300<br />
Pflanzenschutzversuche in NRW: Beirat für Landbau und<br />
08.06.2010 17<br />
Der Beitrag der Landwirtschafts- Pflanzenschutz in Merklingsen<br />
kammer zur Problemlösung (Multiplikatoren)<br />
Zielgerichteter Pflanzenschutz in<br />
Gerste (Krankheits- und<br />
Schädlingsbekämpfung)<br />
Feldtag Beckrath (Landwirte) 09.06.2010 250<br />
Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Versuchsbegehung Weiler,<br />
11.06.2010 24<br />
- Spätverunkrautung vermeiden Buir (Multiplikatoren)<br />
Biologie des Maiswurzelbohrers Informationsveranstaltung<br />
24.08.2010 40<br />
Diabrotica virgifera<br />
Köln-Auweiler (Landwirte)<br />
a) Zünslersituation in<br />
Maiszünslersymposium Nord 01.09.2010 36<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
b) Biologie des Maiszünslers und<br />
erste Bekämpfungserfahrungen<br />
in Ahlen (Multiplikatoren)<br />
Aktuelle Situation des<br />
Tagung Pflanzenbau- und<br />
28.09.2010 48<br />
Maiswurzelbohrers in NRW schutzberater LWK-NRW,<br />
Düsse (Multiplikatoren)<br />
Pflanzenschutz Online-Beratung Tagung der Pflanzenschutzberater 14.10.2010 18<br />
in NRW<br />
Baden-Württemberg in<br />
Schwäbisch Gmünd (Multiplikatoren)<br />
Pflanzenschutz in Zuckerrüben und Euskirchen, Stadtfest „rund um die 03.10.2010<br />
Kartoffeln, Ausstellung,<br />
Demonstrationen<br />
Knolle“ (Landwirte und Verbraucher)<br />
Umweltgerechter Umgang mit Versammlung Wasserkooperation 02.11.2010 42<br />
Pflanzenschutzmitteln<br />
Binsheimer Feld und Gindericher<br />
Feld in Alpen (Landwirte)<br />
Der Maiswurzelbohrer in NRW Tagung Pflanzenbau- und<br />
schutztechniker LWK-NRW, Düsse<br />
(Multiplikatoren)<br />
03.11.2010 42<br />
a) Die Aufzeichnungspflicht Tagung Kooperationsberater 09.11.2010 65<br />
beachten<br />
Wasserschutz in NRW, Düsse<br />
b) Identifizierung und Vermeidung<br />
der hot spots von Pflanzenschutzmitteln<br />
in Oberflächengewässer<br />
c) Der Maiswurzelbohrer in NRW<br />
(Multiplikatoren)<br />
Besonderheiten beim<br />
Fachreferententagung des JKI, 15.11.2010 36<br />
Schaderregerauftreten in NRW Karlsruhe<br />
Situationsbericht Maiswurzelbohrer Beirat der Kreisstelle Rhein-Kreis<br />
Neuss, Rommerskirchen-Sinsteden<br />
(Multiplikatoren)<br />
24.11.2010 24
- 174 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Neophyten und neue Schädlinge Weiterbildung in Ostwestfalen-Lippe, 09.12.2010 20<br />
auf dem Vormarsch<br />
- Auswirkungen auf das Land und<br />
den Pflanzenschutz in NRW<br />
Lemgo-Martorf (Landwirte)<br />
ENGEL DR., A.<br />
Aktuelles zur Pflanzenschutzmittelzulassung<br />
im Obstbau und<br />
Moderation Pflanzenschutztag<br />
Industrietage Obstbau NRW,<br />
Fortbildung der Obstbauberater<br />
„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />
Obst und Gemüse minimieren“<br />
- Grenzen und Möglichkeiten<br />
Informationen zum möglichen<br />
Einsatz von Streptomycin im<br />
Kernobstanbau in <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Weinbau<br />
Auswirkung der EU-Höchstgehalte-<br />
Verordnung<br />
- Sachgerechte Anwendung von<br />
Pflanzenschutzmittel,<br />
Entstehung und Nachweis von<br />
Rückständen,<br />
Möglichkeiten der Begrenzung -<br />
„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />
Lebensmitteln“ – Ermittlung<br />
möglicher Ursachen und<br />
Erarbeitung geeigneter<br />
Maßnahmen für die ermittelten<br />
„Kritischen Bereiche“<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des<br />
Pflanzenschutzdienstes Bonn<br />
„Arbeitsschutz – Arbeitssicherheit<br />
2010“<br />
HANHART, H.<br />
Aktuelle Fungizidstrategien im<br />
Getreide, Mais und Winterraps<br />
Aktuelle Fungizidstrategien für das<br />
Getreide<br />
Getreide und Raps - gesund und<br />
standfest bis zur Ernte mit<br />
vertretbarem Aufwand<br />
Ökonomie! Ertragsabsicherung bei<br />
Getreide und Raps durch<br />
optimierten Fungizid-, Insektizidund<br />
Wachstumsreglereinsatz<br />
Neue Getreidefungizide sinnvoll zur<br />
Ertragsabsicherung einbauen<br />
Pflanzenschutztag Obstbau,<br />
Bonn-Röttgen<br />
Pflanzenschutzdienst NRW,<br />
Köln-Auweiler<br />
Fachbeirat Verbraucherschutz,<br />
BVL-Braunschweig<br />
Informationstreffen der<br />
Westfälisch-Lippischen Imkerschaft<br />
Münster, LWK-NRW<br />
Schulung der Siebengebirgswinzer,<br />
Königswinter<br />
SVK-Gartenbau und<br />
Dauerkulturseminar für<br />
Sachverständige und Berater,<br />
Nettetal<br />
Arbeitsgruppe Task Force<br />
„Pflanzenschutzmittelrückstände in<br />
Lebensmitteln“,<br />
Berlin<br />
Pflanzenschutztagung Kern- und<br />
Steinobst , Grünberg<br />
Personalversammlung<br />
Pflanzenschutzdienst NRW, Bonn<br />
Wintertagung der Kreisstelle HX,<br />
Brackel<br />
Wintertagung der Kreisstelle PB,<br />
Wewelsburg<br />
Ackerbautag der Kreisstelle HF,<br />
Herford<br />
Wintertagung der Kreisstelle<br />
MK/EN/UN,<br />
Hagen<br />
Wintertagung der Kreisstelle<br />
MK/EN/UN, Unna<br />
02.02.2010 150<br />
09.02.2010 15<br />
24.02.2010 25<br />
13.03.2010 120<br />
23.03.2010 15<br />
03.05.2010 40<br />
01.07.2010 30<br />
19.10.2010 80<br />
18.12.2010 60<br />
19.01.2010 320<br />
20.01.2010 190<br />
21.01.2010 220<br />
26.01.2010 85<br />
26.01.2010 210
- 175 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Fungizidempfehlungen und Wintertagung der Kreisstelle COE, 27.01.2010 35<br />
Ausblick im Getreideanbau Rein Haltern<br />
Einsatz neuer Produkte für die Wintertagung in der Region 28.01.2010 80<br />
Bekämpfung von Pilzkrankheiten Münsterland-Nordost,<br />
und Vermeidung von Lager in<br />
Getreide<br />
Münster<br />
Niedrige Preise - Resistenzgrade Ackerbautagung<br />
08.02.2010 80<br />
steigen<br />
Wie intensiv sollten Fungizide im<br />
Getreide wirtschaftlich eingesetzt<br />
werden?<br />
Saatbauverein Sauerland<br />
Niedrige Preise - Resistenzgrade Wintertagung Kreisstelle Soest,<br />
steigen<br />
Oestinghausen,<br />
Wie intensiv sollten Fungizide im<br />
09.02.2010 220<br />
Getreide wirtschaftlich eingesetzt Erwitte<br />
werden?<br />
10.02.2010 180<br />
HEINRICHS, C.<br />
Leistung nemetodenresister und Fachtagung ARGE,<br />
-toleranter Zuckerrübensorten Niederaußem (Landwirte)<br />
Ergebnisse der<br />
Sitzung des ARGE Beirates,<br />
D+I Zuckerrübenversuche 2009 RRV-Haus Bonn (Multiplikatoren)<br />
Hört die Leistung<br />
Beratertagung Syngenta,<br />
nemetodenresistenter Zuckerrüben<br />
bei Heterodera schachtii auf?<br />
Kerpen (Multiplikatoren)<br />
Rübenkrankheiten<br />
Wintertagung P&L, Euskirchen /<br />
Auftreten und Bekämpfung Niederkassel (Landwirte)<br />
Auswertung der Schwadproben auf Regionale AG Nematoden,<br />
Nematoden 2009<br />
Elsdorf (Multiplikatoren)<br />
Zielgerichtete Unkrautbekämpfung Informationsveranstaltung der<br />
in Zuckerrüben<br />
VZK Fuldatal, Warburg (Landwirte)<br />
Zielgerichtete Unkrautbekämpfung Informationsveranstaltung der<br />
in Zuckerrüben<br />
VZK Fuldatal, Soest (Landwirte)<br />
Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Feldbegehung PSD und RRV,<br />
Nörvenich, Buir (Multiplikatoren)<br />
Krankheitsbekämpfung in<br />
Feldbegehung PSD und RRV,<br />
Zuckerrüben<br />
Kalrath (Multiplikatoren)<br />
Auswertung der D+I Versuche Vortrag Beratertagung,<br />
Zuckerrüben 2009<br />
Haus Düsse (Multiplikatoren)<br />
Fachgespräch Zucker, Erfahrungen Vortrag P&L Appeldorn,<br />
aus dem Anbaujahr 2009<br />
Kalkar (Multiplikatoren)<br />
HEUPEL DR., M.<br />
Diagnostik in den Laboren des<br />
Pflanzenschutzdienstes<br />
Aktuelle Fragen zum<br />
Pflanzenschutz<br />
- Verticillium in Zuckerrüben<br />
Kranke Rüben in der Kampagne<br />
2009<br />
- Schadbilder nicht verwechseln<br />
Versuchswesen Kartoffel in NRW,<br />
LWK-NRW, Bonn<br />
Beratertagung Arbeitsgemeinschaft<br />
Zuckerrüben-Anbau,<br />
Düren<br />
Winterveranstaltung Zuckerfabrik<br />
Euskirchen-Palmersheim<br />
08.01.2010 95<br />
20.01.2010 14<br />
20.01.2010 16<br />
03.02.2010 63<br />
18.02.2010 13<br />
29.04.2010 48<br />
29.04.2010 22<br />
04.05.2010 11<br />
27.10.2010 22<br />
22.11.2010 46<br />
03.12.2009 14<br />
11.01.2010 30<br />
21.01.2010 120<br />
28.01.2010 200
- 176 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Kranke Rüben in der Kampagne Köln-Auweiler<br />
02./03.02. 60<br />
2009<br />
- Schadbilder nicht verwechseln<br />
Niederkassel-Ranzel<br />
2010<br />
Krankheiten im Gemüsebau Dienstbesprechung Gemüsebau der 23.02.2010 30<br />
-Symptome und Biologie<br />
LWK-NRW, Bonn<br />
Mögliche Risiken durch Bodenpilze Kreisstelle Heinsberg/Viersen, 11.03.2010 40<br />
- Probleme und Lösungsansätze –<br />
Auch in Intensivfruchtfolgen<br />
nachhaltig wirtschaften<br />
Viersen<br />
Pflanzenschutz Schnelldiagnostik Zierpflanzenbau Beratertagung 04.05.2010 35<br />
- Chancen und Risiken<br />
2010, Dresden<br />
Diagnostik Viroide Dienstbesprechung der<br />
phytosanitären Inspektoren der<br />
LWK-NRW, Bonn<br />
06.05.2010 15<br />
Diagnostik Tabak-Rattle-Virus Dienstbesprechung des<br />
Pflanzenschutzdienstes<br />
LWK-NRW, Bonn<br />
07.06.2010 40<br />
Tabak-Rattle-Virus und freilebende Firma Weuthen,<br />
09.06.2010 100<br />
Nematoden, Eisenfleckigkeit Uedem-Keppeln<br />
Verticillium dahliea<br />
57. Deutsche Pflanzenschutztagung 07.09.2010 100<br />
- Neues Schadsymptom in<br />
Zuckerrübenkulturen<br />
an der Humboldt Universität Berlin<br />
Rußrindenkrankheit an Ahorn Große Dienstbesprechung des<br />
Pflanzenschutzdienstes, Unna<br />
20.09.2010 30<br />
Massaria - Probenahme und Fachveranstaltung LWK-NRW, 06.10.2010 80<br />
Diagnose,<br />
GBZ Essen,<br />
Erfahrungen mit Massaria<br />
Essen<br />
Nachweismethode<br />
LWK-NRW;<br />
10.11.2010 40<br />
Tabak-Rattle-Virus,<br />
Veranstaltung Fachaustausch<br />
Kartoffel mit Industrie und Handel<br />
Bonn<br />
Schaderreger aus der Sicht der Veranstaltung Fortbildung des 16.11.2010 30<br />
Diagnose - Apfeltriebsucht, Pflanzengesundheitsdienstes NRW,<br />
Birnenverfall, Pospiviroide<br />
Bad Sassendorf, Haus Düsse<br />
Massaria - Probenahme und Fachveranstaltung<br />
30.11.2010 80<br />
Diagnose,<br />
LWK-NRW, GBZ Essen,<br />
Erfahrungen mit Massaria<br />
Essen<br />
Einsendungen, Untersuchungen, Personalversammlung des<br />
15.12.2010 50<br />
Beantwortungen von Proben Pflanzenschutzdienstes LWK-NRW,<br />
Bonn<br />
Klimawandel<br />
Fachveranstaltung Neomyzeten und 09.12.2010 20<br />
- Auswirkungen auf den Ackerbau neue Schädlinge auf dem<br />
aus der Sicht der Phytopathologie Vormarsch, Auswirkungen auf die<br />
Landwirtschaft in NRW,<br />
Lemgo Matorf<br />
JUNG, R.<br />
Aktuelle Ergebnisse zur<br />
Bekämpfung des Apfelschorf<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Beerenobst<br />
Pflanzenschutztag Obstbau,<br />
GBZ Köln-Auweiler<br />
Beerenobsttag Fachgruppe<br />
Niederrhein, Kempen<br />
15.01.2010 120<br />
23.01.2010 50
- 177 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz in Beerenobstseminar der<br />
27.01.2010 70<br />
Erdbeeren<br />
LK-Oberösterreich, Linz<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Beerenobsttag Bundesfachgruppe 12.02.2010 100<br />
Strauchbeerenobst<br />
Obstbau, Bildungsstätte Grünberg<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Beerenobsttag Fachgruppe Obstbau 12.02.2010 100<br />
Beerenobst<br />
Bonn-Rhein-Sieg,GBZ Köln-Auweiler<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Pflanzenschutzabend Fachgruppe 18.02.2010 40<br />
Obstbau<br />
Obstbau Bonn-Rhein-Sieg, Bornheim<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Pflanzenschutztag Fachgruppe 26.02.2010 50<br />
Obstbau<br />
Niederrhein, Kempen<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Pflanzenschutzabend Firma Wirtz, 28.02.2010 35<br />
Obstbau<br />
Wachtberg<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Pflanzenschutzabend Volksbank 05.03.2010 35<br />
Obstbau<br />
Wachtberg, Wachtberg<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des Pflanzenschutztagung Kern- und 22.-24.10. 80<br />
Pflanzenschutzdienstes NRW Steinobst , Bildungsstätte Grünberg 2010<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des Pflanzenschutzgespräch Bayer, 24.11.2010 15<br />
Pflanzenschutzdienstes NRW DLR Neustadt<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse des Pflanzenschutztagung Beerenobst, 14.12.2010 80<br />
Pflanzenschutzdienstes NRW Bildungsstätte Grünberg<br />
KEßLER, J.<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau<br />
Integrierter Pflanzenschutz bei<br />
Gemüsekulturen im Gewächshaus<br />
Aktuelles und Neues aus dem<br />
Arbeitskreis Lückenindikation in<br />
Gemüse<br />
Pflanzenschutzmittelrückstände<br />
minimieren<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im<br />
Vertragsgemüseanbau<br />
Aktuelle Rahmenbedingungen für<br />
den Pflanzenschutzmitteleinsatz<br />
Schadbilder an Gemüse<br />
Grundlagen für die<br />
Qualitätskontrolle<br />
KLATT, J.<br />
Versuch zur Förderung des<br />
Laubabwurfs bei Hortensien<br />
Aktuelles zu Rhizoctonia bei<br />
Hortensien<br />
Einfluss von Pflanzenschutzmitteln<br />
auf die biologische<br />
Thripsbekämpfung<br />
Fachgruppe Gemüsebau Rheinland<br />
Süd, Bornheim<br />
Besuchergruppe Usbekistan,<br />
Bonn<br />
Unternehmerkreis / Fachgruppe<br />
Gemüsebau, Kreis Neuss,<br />
Mönchengladbach<br />
AK Gartenbau, Landwirtschaft und<br />
Wasser im Wasserschutzgebiet,<br />
Urfeld<br />
Landesfachgruppe Vertragsgemüse,<br />
Willich<br />
Arbeitsgemeinschaft für den<br />
Pflanzenschutz im Vertragsgemüseanbau,<br />
Grevenbroich<br />
Schulungsveranstaltung<br />
Qualitätskontrolleure und<br />
Verkaufsleiter<br />
21.01.2010 55<br />
01.02.2010 15<br />
03.02.2010 30<br />
04.02.2010 20<br />
18.02.2010 30<br />
04.03.2010 20<br />
09.11.2010 25<br />
AK Hortensien, FH Osnabrück 09.02.2010<br />
AK Hortensien, FH Osnabrück 09.02.2010<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Sautter und Stepper, Herrenberg<br />
10<br />
10<br />
04.03.2010 100
- 178 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Botrytissituation nach Signum und<br />
Vorstellung der Versuchsergebnisse<br />
(Hydrangea VI)<br />
AK Hortensien / GBZ Straelen 10.03.2010 10<br />
Wurzel- und Stängelerkrankungen AK Stauden Niederrhein von 24.03.2010 20<br />
bei Stauden<br />
Frau Bergmann, GBZ Starelen<br />
Bericht vom Anoplophora<br />
Inspektorentagung des<br />
06.05.2010 20<br />
- Workshop Wageningen<br />
Pflanzenschutzdienstes NRW, Bonn<br />
Werdegang des Jörg Klatt, Für Studenten auf Wunsch des 18.05.2010 40<br />
Organisation des amtlichen<br />
Pflanzenschutzdienstes und<br />
aktuelle Aktivitäten des Jörg Klatt<br />
Prof. Neubauer, FH Osnabrück<br />
Thripse an Zierpflanzen - Biologie, AK Schnittblumenanbauer<br />
14.07.2010 30<br />
Verhalten, Bekämpfung … <strong>Westfalen</strong>-Lippe, Recklinghausen<br />
Zikaden im Zierpflanzenbau Dienstbesprechung Fachbereich<br />
Zierpflanzenbau, Essen<br />
02.09.2010 6<br />
Destructive sampling at Acer Better Training for Safer Food, 24.09.2010 25<br />
- a real case in Germany<br />
Dublin<br />
Internal controls required by EU Inspektorentagung des<br />
16.11.2010 20<br />
Emergency Decisions<br />
Pflanzenschutzdienstes NRW,<br />
- Zusammenfassung von Dublin Haus Düsse<br />
Bekämpfung von Trauermücken & 19. Arbeitstagung „Biologischer<br />
65<br />
co. Bei Helleborus-Jungpflanzen Pflanzenschutz“, JKI Berlin 30.11.2010<br />
Pflanzenfallen bei der Kultur von 19. Arbeitstagung „Biologischer 30.11.2010 65<br />
Poinsettien in Frankreich<br />
Pflanzenschutz“, JKI Berlin<br />
KLINGENHAGEN, G.<br />
Schädlingskontrolle in Getreide,<br />
Raps und Mais<br />
Pflanzenschutztagung, Höxter 19.01.2010 350<br />
Unkrautbekämpfung in Getreide<br />
und Mais<br />
Pflanzenschutztagung, Paderborn 20.01.2010 250<br />
Einsatz von Fungiziden und<br />
Wachstumsreglern in Getreide<br />
Pflanzenschutztagung, Steinfurt 21.01.2010 250<br />
Schädlinge und Krankheiten im<br />
Mais<br />
Pflanzenschutztagung, Unna 26.01.2010 250<br />
Neue Schädlinge und Krankheiten<br />
im Mais<br />
Technikertagung der DLG, Soest 27.01.2010 450<br />
Schädlinge und Krankheiten im<br />
Mais<br />
Pflanzenschutztagung, Selm 28.01.2010 50<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz Kundenschulung der Firma Bröring,<br />
Nordwalde<br />
29.01.2010 50<br />
Fungizid- und Wachstums- Pflanzenschutztagung in Lette, 01.02.2010 250<br />
reglereinsatz im Getreide<br />
(Coesfeld)<br />
Fungizid- und Wachstums- Pflanzenschutztagung in<br />
02.02.2010 175<br />
reglereinsatz im Getreide<br />
Nordkirchen (Coesfeld)<br />
Neue Krankheiten und Schädlinge Pflanzenschutztagung in<br />
09.02.2010 200<br />
im Mais<br />
Oestinghausen (Soest)<br />
Neue Krankheiten und Schädlinge Pflanzenschutztagung in Erwitte 10.02.2010 275<br />
im Mais<br />
(Soest)<br />
Schädlingskontrolle in Getreide Pflanzenschutztagung,<br />
11.02.2010 300<br />
Raps und Mais<br />
Minden-Lübbecke<br />
Aktuelle zum Pflanzenschutz Schulung des Arbeitskreises der<br />
Lohnunternehmer im Kreis GT<br />
17.02.2010 30
- 179 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Schädlingskontrolle in Getreide<br />
Raps und Mais<br />
Pflanzenschutztagung Lippe 24.02.2010 300<br />
Versuchsergebnisse zur<br />
Tagung des Arbeitskreises<br />
25.02.2010 75<br />
Bekämpfung von Blattläusen im „Schädlingskontrolle in<br />
Getreide bzw. zur<br />
Ackerbaukulturen“ beim JKI,<br />
Rapsglanzkäferbekämpfung Braunschweig<br />
Aktuelles zur Unkraut- und Eigene Beratertagung,<br />
10.03.2010 30<br />
Schädlingskontrolle in Getreide<br />
Raps und Mais<br />
Haus Düsse<br />
Aktuelle Hinweise zum<br />
Tagung des Arbeitskreises<br />
02.09.2010 40<br />
Pflanzenschutzeinsatz im Herbst Ackerbau, Kreisstelle Warendorf<br />
Aktuelle Hinweise zum<br />
Tagung des Arbeitskreises<br />
06.09.2010 30<br />
Pflanzenschutzeinsatz im Herbst Ackerbau, Kreisstelle Steinfurt<br />
Sensitivitätsvergleich verschiedener Deutsche Pflanzenschutztagung, 08.09.2010 150<br />
Ackerfuchsschwanzpopulationen<br />
(Alopecurus myosuroides)<br />
gegenüber Herbiziden unter<br />
Freilandbedingungen<br />
Berlin<br />
Aktuelle Hinweise zum<br />
Tagung des Arbeitskreises<br />
17.09.2010 20<br />
Herbizideinsatz im Herbst<br />
Ackerbau, Münster<br />
Schädlinge und deren Kontrolle im Erfahrungsaustausch mit Dänischen 05.10.2010 45<br />
Mais<br />
Beratern, Münster<br />
Mulchen – wozu? Tagung zur Maisstrohzerkleinerung,<br />
Heek<br />
07.12.2010 200<br />
Ergebnisse aus der Saison Eigene Technikertagung, Soest 03.11.2010 50<br />
Versuchsergebnisse aus NRW zur Tagung des Ausschusses<br />
08.11.2010 60<br />
Rapsglanzkäferbekämpfung Insektizidresistenz beim JKI,<br />
Braunschweig<br />
Vorstellung des Clearfield-Systems Tagung des Pflanzenbauausschusses<br />
von RLV und WLV<br />
15.11.2010 30<br />
Vorstellung von Versuchsergebnisse<br />
zur Unkrautbekämpfung<br />
Eigene Beratertagung, Soest 23.11.2010 40<br />
Pflanzenschutz eine Chance für Deutsche Lohnunternehmertagung, 01.12.2010 100<br />
Lohnunternehmen?<br />
Münster<br />
Vorstellung des Clearfield Systems Tagung des Ausschusses<br />
Pflanzenproduktion des DBV, Berlin<br />
14.12.2010 30<br />
KLUG DR., M.<br />
Neophyten - eine Gefahr für Natur Stadt- und Bezirksverband der<br />
und Gesundheit?<br />
Kleingärtner, Münster<br />
Neues aus dem Pflanzenschutzamt Landesverband Rheinland der<br />
Gartenfreunde, Düsseldorf<br />
Neophyten - eine Gefahr für Natur Landesverband Rheinland der<br />
und Gesundheit?<br />
Gartenfreunde, Düsseldorf<br />
Ausbreitung, Gefährdungspotential 57. Deutsche Pflanzenschutztagung,<br />
und Bekämpfung des<br />
Berlin<br />
Eichenprozessionsspinners<br />
Thaumetopoea prozessionea (L.)<br />
(Lepidoptera,Notodontidae) in NRW<br />
17.03.2010 33<br />
31.07.2010 28<br />
31.07.2010 28<br />
08.09.2010 45
- 180 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
KRAMER, H.<br />
Vermeidung von Punkteinträgen Wasserschutz in Baumschulen 18.01.2010 50<br />
durch Pflanzenschutzmittel 7 GBZ Schleswig Holstein<br />
Pflanzenschutztechnik in der<br />
Zukunft<br />
- Nur größer, schneller, weiter?<br />
LU, Marienfeld 03.02.2010 20<br />
Vermeidung von Mitteleinträgen Diskussionsveranstaltung,<br />
04.02.2010 140<br />
unter Berücksichtigung der WRRL Hoetmar<br />
Sind 100 l/ha Wasseraufwand und Diskussionsveranstaltung,<br />
18.02.2010 200<br />
14 km/h zur Ausbringung von<br />
Pflanzenschutzmitteln sinnvoll?<br />
Frotheim<br />
Sind 100 l/ha Wasseraufwand und LAP Tagung,<br />
22.02.2010 15<br />
14 km/h zur Ausbringung von<br />
Pflanzenschutzmitteln sinnvoll?<br />
Münster<br />
Sind 100 l/ha Wasseraufwand und AK Pflanzenschutztechnik DPG, 10.03.2010 50<br />
14 km/h zur Ausbringung von<br />
Pflanzenschutzmitteln sinnvoll?<br />
Buxtehude-Hedendorf<br />
Pflanzenschutz<br />
DLG Pressekonferenz zu den DLG 29.04.2010 35<br />
- Schnell, Sicher, Sauber<br />
Feldtagen, Springe<br />
Herbizidmaßnahmen - Nur eine FH Osnabrück - Blockveranstaltung 29.04.2010 25<br />
Frage der richtigen Mittelwahl? Herbizide, Osnabrück<br />
Pflanzenschutz<br />
Pressekonferenz zu den DLG 29.04.2010 25<br />
- Schnell, Sicher, Sauber<br />
Feldtagen<br />
Pflanzenschutz<br />
DLG - Fachgruppe Technik in der 27.05.2010 30<br />
- Schnell, Sicher, Sauber<br />
Pflanzenproduktion, Mannheim<br />
Neues aus der<br />
Arbeitskreistreffen,<br />
01.06.2010 60<br />
Pflanzenschutztechnik<br />
Detmold<br />
Reinigung von<br />
Workshop Wasserschutz<br />
22.06.2010 20<br />
Pflanzenschutzspritzen<br />
- Pflanzenschutz (WRRL-Berater)<br />
Theorie der Pflanzenschutzspritze Fachkraft Agrarservice<br />
28.06.2010 28<br />
und Düsenwahl<br />
Haus Riswick, Kleve<br />
Reinigungsqualität LAP Sommerrundfahrt,<br />
Hasbergen Gaste<br />
05.07.2010 12<br />
Applikationstechnik<br />
LAP Sommerrundfahrt,<br />
05.07.2010 12<br />
- Wasseraufwandmenge und<br />
Fahrgeschwindigkeit,<br />
die Stellschraube zur<br />
Schlagkrafterhöhung<br />
Hasbergen Gaste<br />
Die richtige Düsenwahl im<br />
AK-Sitzung,<br />
11.08.2010 14<br />
Spargelanbau<br />
Kirchhellen<br />
Herausforderungen im Maisanbau AMatechnica,<br />
15.09.2010 150<br />
- Worauf müssen wir achten Hasbergen Gaste<br />
Herausforderungen im Maisanbau AMatechnica,<br />
16.09.2010 150<br />
- Worauf müssen wir achten Hasbergen Gaste<br />
Vermeidung von Punkteinträgen Fortbildung Berufsschullehrer,<br />
Haus Düsse<br />
24.09.2010 30<br />
Maiswurzelbohrer - Biologie, Wirtschafts- und Unternehmens- 29.09.2010 40<br />
Phytomedizin, Rechtsfragen berater Milch / Rindern
- 181 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
NENNMANN, H.<br />
Die Rückkehr des Kalifornischen<br />
Blütenthrips<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Nützlingseinsatz im geschützten<br />
Anbau, Fa. Sautter & Stepper,<br />
Herrenberg<br />
Unternehmerkreis Staudengruppe,<br />
GBZ Straelen<br />
Kiepenkerl-Woche, Fa. Bruno<br />
04.03.2010 90<br />
Pilzliche und bakterielle<br />
Krankheiten an Topfstauden<br />
24.03.2010 12<br />
Aktuelle Pflanzenschutzthemen bei<br />
11.08.2010 30<br />
Stauden<br />
Nebelung, Kaldenhof, Münster<br />
Spritzen, aber richtig!<br />
Beet- und Balkonpflanzentag Tirol, 23.09.2010 140<br />
Applikation und Präparate in Beet- Kultur- und Veranstaltungszentrum<br />
und Balkonpflanzen<br />
KIWI Absam, Österreich<br />
Orchideenversuche in Münster – Arbeitskreis Phalaenopsis,<br />
06.10.2010 25<br />
Bekämpfung von Brevipalpus an<br />
Phalaenopsis<br />
Dehner Blumen-Hotel, Rain am Lech<br />
Orchideen in Taiwan 2010 Arbeitskreis Phalaenopsis,<br />
Dehner Blumen-Hotel, Rain am Lech<br />
06.10.2010 25<br />
Xanthomonas Leaf Spots on After Season Meeting,<br />
04.11.2010 20<br />
Poinsettias and Pelargoniums Dümmen Jungpflanzen, Rheinberg<br />
Einsatz von Herbiziden bei Stauden Vortragsveranstaltung Kreisverband 08.11.2010 45<br />
und Kleingehölzen, Desinfektion Erwerbsgartenbau Kleve Nord e.V.,<br />
von Kulturplatten<br />
Bedburg-Hau<br />
Pflanzenschutzversuche bei VDOB-Mitgliederversammlung, 09.11.2010 40<br />
Orchideen<br />
Dahlenburg<br />
Einsatz von Amblyseius swirskii 19. Arbeitstagung Biologische 01.12.2010 60<br />
gegen Brevipalpus in Phalaenopsis Schädlingsbekämpfung im<br />
Gartenbau, JKI Berlin-Dahlem<br />
REICHEL, F.<br />
Pflegekonzepte zum Einsatz von<br />
alternativen Verfahren und<br />
Herbiziden auf Wegen und Plätzen<br />
Pflegekonzepte zum Einsatz von<br />
alternativen Verfahren und<br />
Herbiziden auf Wegen und Plätzen<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I.<br />
Aktuelle Zulassungssituation im<br />
Steinobst für die Saison 2010<br />
Tierische Schädlinge im<br />
Erdbeeranbau - Erdbeer-<br />
Blütenstecher, Thripse und co.<br />
Info-Veranstaltung für Kommunen<br />
und Dienstleister,<br />
Firma Wassenberg, Grevenbroich<br />
Info-Veranstaltung für Kommunen<br />
und Dienstleister,<br />
Firma Erwentraut, Hamm<br />
Steinobsttag mit Schnittkurs der<br />
LWK-NRW und des<br />
Landesverbandes Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe,<br />
Obstbaubetrieb Weilandt, Salzkotten<br />
17. Freckenhorster Beerenobst-<br />
Tage,<br />
LVHS Freckenhorst<br />
24.03.2010 60<br />
25.03.2010 40<br />
21.01.2010 90<br />
27.01.2010 80
- 182 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Aktuelle Änderungen in der Beerenobstseminar mit<br />
01.02.2010 200<br />
Zulassungssituation beim<br />
Generalversammlung des<br />
Beerenobst<br />
Landesverbandes Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe und der LWK-NRW,<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Neue Erkenntnisse aus den Beerenobstseminar mit<br />
01.02.2010 200<br />
Versuchen zur<br />
Generalversammlung des<br />
Wasseraufwandmenge bei Landesverbandes Obstbau<br />
Pflanzenschutzmittel-Maßnahmen <strong>Westfalen</strong>-Lippe und der LWK-NRW,<br />
im Erdbeeranbau<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Aktuelle Hinweise zum<br />
Kernobsttag mit Schnittkurs der 24.02.2010 50<br />
Pflanzenschutz im Kernobst LWK-NRW und des<br />
Landesverbandes Obstbau<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe, Südlohn<br />
Pflanzenschutz im Kernobst, Überbetriebliche Ausbildung, 03.03.2010 12<br />
Vortrag für Auszubildende im Auszubildende im Obstbau,<br />
Obstbau<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Pflanzenschutz im Erdbeeranbau, Überbetriebliche Ausbildung, 03.03.2010 12<br />
Vortrag für Auszubildende im Auszubildende im Obstbau,<br />
Obstbau<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
Information über möglichen Landesverband Westfälisch- 13.03.2010 100<br />
Streptomycin-Einsatz im<br />
Lippische Imker, Vorstände, Tagung,<br />
Kernobstanbau in <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
in 2010<br />
Haus Düsse, Bad Sassendorf<br />
Aktuelle Hinweise zum<br />
Erdbeerstammtisch des Landesver- 19.05.2010 100<br />
Pflanzenschutz im<br />
bandes Obstbau <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
Beerenobstanbau<br />
und der LWK-NRW, Lüdinghausen<br />
Aktueller Beitrag aus dem Obstbau Große Dienstbesprechung des 07.06.2010 30<br />
– Pflanzenschutz im Beerenobst - Pflanzenschutzdienstes der<br />
LWK-NRW, Bonn-Roleber<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz Unternehmerkreistreffen<br />
„Geschützter Erdbeeranbau“ der<br />
LWK-NRW, Münster-Wolbeck<br />
07.07.2010 15<br />
Vorstellung eines Versuches zur Bundesarbeitstagung der<br />
20.10.2010 80<br />
Bekämpfung der Gemeinen Pflanzenschutzberater,<br />
Kommaschildlaus<br />
Grünberg<br />
Bericht über Tagung des<br />
Vorstandssitzung des<br />
17.11.2010<br />
Expertengremiums „Kontrollierter Landesverbandes Obstbau<br />
Anbau von Obst“ am 18.10.2010 <strong>Westfalen</strong>-Lippe, Telgte<br />
Vorstellung eines Versuches zur Team- und Dienstbesprechung 02.12.2010 18<br />
Bekämpfung der Gemeinen Obstbau,<br />
Kommaschildlaus<br />
Münster-Wolbeck<br />
Kurzberichte über die<br />
Veranstaltungen der<br />
verschiedene<br />
Pflanzenschutzsituation in 2010 in<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
Pflanzenschutzindustrie<br />
RUISINGER, M.<br />
Nützlingseinsatz in Azerca-<br />
Kulturen<br />
Azerca- West; Straelen 10.03.2010 15<br />
Aktuelles zum Nützlingseinsatz Betrieb Willi Mund<br />
(UK Nützlingseinsatz)<br />
25.03.2010 16
- 183 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
Grundlagen des Nützlingseinsatzes Seminar von Ökoplant e.V. in der 24.08.2010 30<br />
Nützlingseinsatz in Topfkräutern<br />
unter Glas<br />
LWK Köln-Auweiler<br />
Thripsmanagement in Cyclamen GBZ Straelen 23.09.2010 75<br />
SCHENK, F.-P.<br />
2010 - Was tut sich im<br />
Rheinischer Gemüsebautag,<br />
Pflanzenschutz<br />
GBZ Straelen<br />
2010 - Was tut sich im<br />
Westfälisch-Lippischer-<br />
Pflanzenschutz<br />
Gemüsebautag, GBZ Wolbeck<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Fachgruppenveranstaltung,<br />
Gemüsebau<br />
Kreisvereinigung Wesel<br />
Vorstellung diverser<br />
Jahresversammlung<br />
Versuchsergebnisse<br />
AG-Pflanzenschutz<br />
Nematodenbekämpfung mit dem Bundesberatertagung für<br />
Pilz „Paecilomyces lilacinus“ Gemüsebau,<br />
Vorstellung eines Tastversuchs Grünberg<br />
Unkrautbekämpfung mit Glyphosat Bundesberatertagung für<br />
auf Stellflächen für Jungpflanzen Gemüsebau,<br />
> Gefahren, Risiken<br />
Grünberg<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Fachgruppenveranstaltung,<br />
Gemüsebau<br />
Fachgruppe Krefeld-Viersen<br />
Verschleppung von Wirkstoffen Workshop-Wasserschutzberatung,<br />
GBZ Straelen<br />
Verschleppung von Wirkstoffen Fachgruppenveranstaltung<br />
Korschenbroich-Glehn<br />
SCHOLZ-DÖBELIN, H.<br />
Tuta absoluta - ein neuer Schädling<br />
bedroht Tomatenkulturen<br />
Echter Mehltau in Tomaten:<br />
Bekämpfung mit AQ 10, Enzicur<br />
und VitiSan, Erprobung neuer<br />
rückstandsfreier<br />
Bekämpfungsstrategien<br />
Strategien zur biologischen<br />
Bekämpfung von Spinnmilben<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz:<br />
1. Tuta - was ist jetzt wichtig?<br />
2. Allgemeine Themen<br />
(kurzfristig abgesagt)<br />
Echter Mehltau in Tomaten<br />
- neue rückstandsfreie<br />
Bekämpfungsstrategien<br />
(kurzfristig abgesagt)<br />
SCHRAGE DR., R.<br />
Phytosanitäre Risiken durch<br />
Importe aus China<br />
Unternehmerkreis Tomaten,<br />
Straelen<br />
Unternehmerkreis Tomaten,<br />
Straelen<br />
Arbeitskreis Bio-Gemüse unter Glas,<br />
Nottuln<br />
Unternehmerkreis Tomaten,<br />
Straelen<br />
19. Arbeitstagung Biologische<br />
Schädlingsbekämpfung im<br />
Gartenbau,<br />
Berlin<br />
57. Deutsche Pflanzenschutztagung,<br />
Humboldt-Universität Berlin<br />
12.01.2010 110<br />
10.02.2010 48<br />
25.02.2010 15<br />
04.03.2010 15<br />
09.-10.03.<br />
2010<br />
09.-10.03.<br />
2010<br />
80<br />
80<br />
15.04.2010 45<br />
22.06.2010 60<br />
01.12.2010 45<br />
17.05.2010 12<br />
17.05.2010 12<br />
18.05.2010 ca. 20<br />
23.11.2010<br />
02.12.2010<br />
06.-09.09.<br />
2010
- 184 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
SCHRÖDER, A.<br />
Umsetzung der Maßnahmen bei<br />
Auftreten von Plum pox virus<br />
Intra EC - Dokument für andere<br />
Mitgliedstaaten<br />
Westlicher Maiswurzelbohrer<br />
Monitoring 2010<br />
Zum Auftreten des MWB<br />
in Köln-Auweiler,<br />
Informationsveranstaltung für<br />
betroffene Landwirte<br />
Zum Auftreten des MWB<br />
in Herongen,<br />
Informationsveranstaltung für<br />
betroffene Landwirte<br />
Diabrotica virgifera virgifera<br />
Befallssituation in NRW<br />
Verordnung zur Bekämpfung des<br />
Kartoffelkrebes und der<br />
Kartoffelzystennematoden<br />
Umsetzung des Monitorings<br />
STUCH, M.<br />
Fachreferenten Pflanzengesundheit, 17.-19.05. 60<br />
Saarbrücken<br />
2010<br />
Fachreferenten Pflanzengesundheit, 17.-19.05. 60<br />
Saarbrücken<br />
2010<br />
Besprechung in Münster 21.06.2010 19<br />
LWK-NRW,<br />
GBZ Köln-Auweiler<br />
LWK-NRW,<br />
GBZ Straelen/Köln-Auweiler<br />
Dienstbesprechung LWK-NRW,<br />
Pflanzenschutzdienst, Unna<br />
Fortbildungsveranstaltung des<br />
Pflanzengesundheitsdienstes,<br />
Landwirtschaftszentrum Haus Düsse<br />
24.08.2010 43<br />
13.09.2010 86<br />
20.09.2010 30<br />
16.-17.11.<br />
2010<br />
Biofilter/Restmengenmanagement Prüfungsausschuss Bonn 17.01.2010 15<br />
Applikationstechnik<br />
- Landwirtschaft<br />
Berufskolleg Aachen 27.05.2010 20<br />
Applikationstechnik<br />
- Landwirtschaft<br />
Berufskolleg Bonn 09.06.2010 20<br />
Workshop Gewässerschutz WRRL - Straelen 22.06.2010 30<br />
Pflanzenschutztechnik in Theorie Haus Riswick<br />
28./29.06. 25<br />
und Praxis<br />
Fachkraft für Agrarservice<br />
2010<br />
Düsentechnik und<br />
Spritzenreinigung im Obstbau<br />
Obstbautag in Klein-Altendorf 20.08.2010 80<br />
Kontinuierliche Innenreiningung Wasserkooperation<br />
Mettmann/Straelen<br />
30.09.2010 10<br />
VIETMEIER, A.<br />
Rechtliche Grundlagen des<br />
Pflanzenschutzes<br />
Rechtliche Grundlagen des<br />
Pflanzenschutzes<br />
Krankheiten und Schädlinge im<br />
Obstgarten<br />
Rechtliche Grundlagen des<br />
Pflanzenschutzes<br />
Grundlehrgang für Kleingarten-<br />
Fachberater, Landesschule der<br />
Kleingärtner Lünen<br />
23.01.2010<br />
Grundlehrgang für Kleingarten-<br />
Fachberater, Landesschule der<br />
Kleingärtner Lünen<br />
06.02.2010 40<br />
Obst- und Gartenbauverein Oelde 14.04.2010 30<br />
Grundlehrgang für Kleingarten-<br />
Fachberater, Landesschule der<br />
Kleingärtner Lünen<br />
25<br />
40<br />
25.09.2010 40
- 185 -<br />
Thema Veranstaltung / Ort Datum Hörerzahl<br />
WEIGAND, B.<br />
Vermeidung von Herbiziden auf<br />
Nichtkulturflächen<br />
Illegale Importe von<br />
Pflanzenschutzmitteln<br />
Künftige Zusammenarbeit<br />
Lebensmittelüberwachung –<br />
Pflanzenschutzdienst<br />
WILKE, R.<br />
Jahreshauptversammlung des<br />
Haus- und Grundbesitzervereins<br />
Monheim/Langenfeld<br />
22.04.2010 80<br />
IVA-Besprechung, Solingen 27.10.2010 20<br />
Dienstbesprechung der<br />
Lebensmittelüberwachung NRW<br />
07.12.2010 15<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Arbeitskreis Cyclamen,<br />
21.01.2010 30<br />
Cyclamen persicum<br />
GBZ Straelen<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz auf Jahreshauptversammlung der 02.02.2010 100<br />
Friedhöfen<br />
rheinischen Friedhofsgärtner, Kaarst<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Düsseldorf,<br />
04.02.2010 20<br />
Zierpflanzen<br />
Düsseldorf-Volmerswerth<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Wesel,<br />
04.02.2010 40<br />
Zierpflanzen<br />
Wesel<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Kleve-Nord,<br />
08.02.2010 50<br />
Zierpflanzen<br />
Kleve<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Viersen,<br />
25.02.2010 30<br />
Zierpflanzen<br />
Kempen<br />
Hygienemaßnahmen bei<br />
Azerca-West,<br />
10.03.2010 40<br />
Azerca-Kulturen<br />
GBZ Straelen<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Tulpen Treffen des rheinischen<br />
Tulpen-Clubs, Kaarst<br />
15.03.2010 20<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Treffen der Azerca-Süd,<br />
24.03.2010 40<br />
Azerca-Kulturen<br />
Frankfurt<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz Rosen-Club, Straelen 23.04.2010 15<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Tulpen Treffen des rheinischen<br />
Tulpen-Clubs, Grevenbroich<br />
28.04.2010 20<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz im Berufsschule Bonn,<br />
15.06.2010 15<br />
Zierpflanzenbau<br />
Bonn-Roleber<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz auf Arbeitskreis Kölner Friedhofsgärtner, 14.09.2010 30<br />
Friedhöfen<br />
Köln<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Cyclamentag 2010,<br />
23.09.2010 50<br />
Cyclamen persicum<br />
GBZ Straelen<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Tulpen Treffen des rheinischen<br />
Tulpen-Clubs, Kaarst<br />
08.11.2010 20<br />
Aktuelles zum Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Heinsberg,<br />
09.11.2010 25<br />
Zierpflanzen<br />
Korschenbroich<br />
Pflanzenschutz bei neuen<br />
Azerca-Herbsttagung 2010, 30.11.2010 30<br />
Azerca-Kulturen<br />
Berlin<br />
Desinfektion von Kulturgefäßen mit Arbeitstagung der Berater im 01.-02.12. 80<br />
erhitztem Wasserdampf<br />
Biologischen Pflanzenschutz, Berlin 2010<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Düsseldorf,<br />
09.12.2010 20<br />
Zierpflanzen<br />
Düsseldorf-Volmerswerth<br />
Aktueller Pflanzenschutz bei Kreisgruppe Kleve-Nord,<br />
13.12.2010 50<br />
Zierpflanzen<br />
Kleve
- 186 -<br />
8.3 Mitarbeit in Symposien und Gremien<br />
Name<br />
BENKER DR., M. • Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V.<br />
- Arbeitskreis für Pflanzenschutz in Kartoffeln<br />
• European Association for Potato Research (EAPR)<br />
• Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ)<br />
- Arbeitsgemeinschaft für Kartoffelzüchtung und<br />
Pflanzguterzeugung<br />
• Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau und<br />
Grünland des JKI, Bundesforschungsinstitut für<br />
Kulturpflanzen<br />
• Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW)<br />
• Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen<br />
und Berichterstattungen im Rahmen der<br />
Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM)<br />
• Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V.<br />
- Fachkommission Phytosanitäre Fragen<br />
• Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen<br />
Pflanzenzüchtung e.V. (GFP), Abteilung Kartoffeln<br />
• Fachausschuss Rodentizidresistenz<br />
BÖHMER PROF. DR., B. • Beirat Ackerbau der LWK-NRW<br />
• Beirat Gartenbau der LWK-NRW<br />
• Sachverständigenausschuss für die Zulassung von<br />
Pflanzenschutzmitteln, BVL (Bundesamt für<br />
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit)<br />
• Arbeitskreis Lückenindikationen<br />
nicht-rückstandsrelevante Kulturen<br />
• Arbeitskreis Lückenindikationen in Gemüsekulturen<br />
• Fachbeirat zum Informationssystem Integrierte<br />
Pflanzenproduktion (ISIP)<br />
• Zentralstelle für Entscheidungshilfen und Programmen<br />
im Pflanzenschutz (ZEPP)<br />
• Arbeitstagungen der Leiter der Pflanzenschutzämter<br />
• Technischer Ausschuss des BVL<br />
• Arbeitskreis Pflanzenschutz im Haus- und<br />
Kleingartenbereich<br />
• Landesarbeitskreis Pflanzenschutz (LAP NRW)<br />
• Forum Nationaler Aktionsplan zur nachhaltigen<br />
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln<br />
• Forschungsnetzwerk NRW-Agrar<br />
• DLG – Redaktionsbeirat PSP<br />
DISSEMOND DR., A. • Landesarbeitskreis Pflanzenschutz LAP NRW<br />
• Fachreferenten für Pflanzenschutz in Ackerbau u. Grün-<br />
land des JKI,Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen<br />
• Arbeitsgruppe Programm für Versuchsauswertungen<br />
und Berichterstattungen im Rahmen der<br />
Zulassungsprüfung für Pflanzenschutzmittel (PIAF-PSM)<br />
• DPG-Arbeitskreis Biometrie und Versuchswesen<br />
• Arbeitsgruppe zur Umsetzung der<br />
Wasserrahmenrichtlinie<br />
• Fachbeirat Naturhaushalt des Bundesamtes für<br />
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
- 187 -<br />
ENGEL DR., A. • BVL Fachbeirat Verbraucherschutz<br />
• BVL Unterarbeitskreise Lückenindikationen im Obstbau /<br />
im Weinbau<br />
• BVL Arbeitsgruppe Task Force<br />
„Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln“<br />
• JKI AK Fachreferenten für Pflanzenschutz (PS) im<br />
Obstbau / Weinbau<br />
• Arbeitsgruppe Gartenbau der Zentralstelle der Länder für<br />
EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im<br />
Pflanzenschutz (ZEPP-Gartenbau)<br />
• Bundesarbeitskreise PS-Berater im Obstbau / im<br />
Beerenobst<br />
• Wissenschaftlicher Beirat Rückstandsfragen QS-GmbH<br />
• Expertenrunde Feuerbrand<br />
• Expertenrunde Kirschfruchtfliege<br />
• Arbeitsgemeinschaft Muttergärten und<br />
Obstpflanzenzertifizierung (AGMOZ)<br />
• Versuchsausschuss Ökologischer Obstbau NRW<br />
• Versuchsausschuss Beerenobst NRW<br />
• Expertenrunde Integrierter Obstbau der<br />
Bundesfachgruppe<br />
• Koordinierungsausschuss „Obstwiesenschutz in NRW“<br />
• Fachgruppe Obstbau Bonn-Rhein-Sieg<br />
• Arbeitsschutzausschuss der LWK-NRW<br />
HAKL DR., U. • DPG-Arbeitskreis Nematologie<br />
• DPG-Arbeitskreis Vorratsschutz<br />
• DPG-Arbeitskreis Entomologie<br />
• Sachverständige für sensorische Prüfungen DLG<br />
HEINRICHS, C. • DPG-Arbeitskreis Nematologie<br />
• Arbeitsgemeinschaft Nematoden der ARGE-West<br />
• Arbeitskreis Integrierter Pflanzenschutz 1<br />
(Verbundprojekt BMELV und lfZ)<br />
• ZEPP Arbeitskreis (Prognose Zuckerrüben)<br />
HEUPEL DR., M. • DPG-Vorstand, Schatzmeisterin<br />
• DPG-Arbeitskreis Mykologie, stellvertr.Arbeitskreisleitung<br />
• DPG-Arbeitskreis Bakteriologie<br />
• DPG-Arbeitskreis Virologie<br />
• EMN-European Mycological Network<br />
• Fachreferenten Diagnostik<br />
• JKI-Arbeitskreis „Quarantänebakteriosen“<br />
• Arbeitskreis Qualitätsmanagement<br />
• Beirat Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe<br />
KEßLER, J. • BVL Unterarbeitskreis Lückenindikation im Gemüsebau<br />
• BBA Arbeitskreis Fachreferenten für Pflanzenschutz im<br />
Gemüsebau<br />
• Landesfachgruppe Vertragsgemüseanbau<br />
• AG Pflanzenschutz im Vertragsgemüse<br />
KLINGENHAGEN, G. • Arbeitskreis Insektizidresistenz, JKI Braunschweig<br />
• Arbeitskreis Herbizideresistenz, JKI Braunschweig<br />
• Deutsches Maiskomitee, Bonn<br />
• Fachbeirat Steverkooperation<br />
KLUG DR., M. • JKI-AG Ambrosia artemisiifolia
- 188 -<br />
KRAMER, H. • JKI, Fachbeirat „Geräte-Anerkennungsverfahren“<br />
• JKI, Länderarbeitsgruppe „Kontrolle von<br />
Pflanzenschutzgeräten“<br />
• JKI, Fachreferenten Pflanzenschutztechnik<br />
• DPG Arbeitskreis Pflanzenschutztechnik (Vorsitzender)<br />
• DPG, Arbeitsgruppe Gerätereinigung<br />
• DPG, Arbeitsgruppe Innovative Pflanzenschutztechnik<br />
• DPG, Arbeitsgruppe Düsenwahl<br />
• IUK Lenkungsausschuss der LWK-NRW<br />
• EOS (Environmental Optimized Sprayer) - Projektpartner<br />
NENNMANN, H. • Arbeitskreis Phalaenopsis im VDOB Verband Deutscher<br />
Orchideenbetriebe<br />
• Jury NRW-GaLaBau-Cup – Wettbewerb für<br />
Landschaftsgärtner<br />
• Arbeitstagung der Berater im Biologischen<br />
Pflanzenschutz<br />
REICHEL, F. • Arbeitskreis „Wasser- und Pflanzenschutz“ beim BDEW<br />
RÖVEKAMP-STROOP, I.<br />
• Experten-Gremium „Kontrollierter Integrierter Anbau von<br />
Obst“ in Grünberg (18.10.2010)<br />
• Bundesarbeitstagung der Pflanzenschutzberater in<br />
Grünberg (19.-21.10.2010)<br />
• Bundesarbeitstagung der Beerenobstberater in<br />
Grünberg (14.-15.12.2010)<br />
• Beratertagungen der Obstbauberater NRW in den<br />
Gartenbauzentren Köln-Auweiler und Münster-Wolbeck<br />
• Mitarbeit im Vorstand des Landesverbandes Obstbau<br />
SCHENK, F.-P.<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
• Arbeitsgruppe zur Erstellung einer EPPO-Richtlinie zur<br />
Durchführung von Feldversuchen gegen Stemphylium<br />
an Spargel<br />
SCHOLZ-DÖBELIN, H. • Unternehmerkreise für Tomaten, Schlangengurken,<br />
Minigurken und Einlegegurken unter Glas,<br />
Kreise KLE, VIE, HS<br />
• 19. Arbeitstagung Biologische Schädlingsbekämpfung im<br />
STUCH, M.<br />
WEIGAND, B.<br />
Gartenbau, 01.-02.12.2010 in Berlin<br />
• Prüfungsausschuss Zierpflanzenbau<br />
• Anerkennungskommission Ausbildungswerkstätten<br />
• Prüfungsausschuss Sachkunde<br />
• Arbeitskreis Gewässerreinhaltung,<br />
BDEW: Stv. Vorsitzende<br />
• Arbeitskreis Gewässerreinhaltung, Niersverband<br />
• Arbeitskreis ‚Anpassung der Kontrollverordnung nach<br />
Artikel 68 der EG-Verordnung 1107/2009’<br />
• Arbeitskreis ‚Zusammenarbeit mit Dienststellen des<br />
Zolls’<br />
• AG Pflanzenschutzmittel Kontrolle, Vorsitzende
8.4 Aufklärung<br />
- 189 -<br />
Informations-Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen und<br />
Informationsstände, Schulung der Kleingärtner<br />
Name Thema Ort Datum<br />
BENKER DR., M. Kartoffelexkursion<br />
(Versuchsstation Dethlingen,<br />
Nordkartoffel, Bioplant,<br />
Versuchsstandort LKW NS<br />
Hammerstorf, Landwirt Bodin<br />
Natendorf)<br />
BENKER DR., M. 12 Versuchsführungen<br />
Kartoffelversuche<br />
DISSEMOND DR., A.,<br />
HEINRICHS, C.<br />
Pflanzenschutz in Kartoffeln und<br />
Zuckerrüben, Ausstellung,<br />
Demonstrationen<br />
Lüneburger Heide<br />
(Ebstorf, Munster-<br />
Dethlingen,<br />
Natendorf, Uelzen-<br />
Hammerstorf)<br />
Buir, Waldniel,<br />
Troisdorf<br />
Euskirchen, Stadtfest<br />
„rund um die Knolle“,<br />
Tag der<br />
Landwirtschaft<br />
(Landwirte und<br />
Verbraucher)<br />
22.-23.06.<br />
2010<br />
Mai bis<br />
September<br />
2010<br />
03.10.2010<br />
ENGEL DR., A. Pflanzenschutz im Obstgarten Blütenfest,<br />
Meckenheim<br />
25.04.2010<br />
ENGEL DR., A. Pflanzenschutz im Hausgarten Apfelfest, Oberpleis 05.09.2010<br />
HEINRICHS, C. Pflanzenschutz und Pflanzenbau Feldtag Versuchs- 01.06.2010<br />
in Zuckerrüben<br />
schwerpunkt Buir,<br />
Ausstellung, Demonstration, Kerpen-Buir<br />
Beratung, Versuchsbegehung (300 Landwirte)<br />
HEINRICHS, C. Pflanzenbau und Pflanzenschutz Infostand gemeinsam 03.10.2010<br />
in Zuckerrüben und Kartoffeln mit Kreisstelle und<br />
(Schwerpunkt: biologische Kreisbauernschaft<br />
Nematodenbekämpfung,<br />
Euskirchen,<br />
Sortenvielfalt nutzen)<br />
Ausstellung, Demonstration<br />
Stadtfest Euskirchen<br />
HERFARTH, F. Pflanzenschutz im Hausgarten Düsseldorf,<br />
25.04.2010<br />
Infostand Pflanzenschutzdienst Biogarten<br />
HERFARTH, F. s.o Neuss,<br />
Botanischer Garten<br />
25.06.2010<br />
HERFARTH, F. s.o Viersen 20.09.2010<br />
JUNG, R. „Servicezeit Garten“ WDR 5 Monatl.<br />
Beiträge<br />
JUNG, R. „Pflanzengesundheit in Haus- und Kölner Stadtanzeiger Monatl.<br />
Garten“<br />
Beiträge<br />
JUNG, R. Gartentelefon Kölner Stadtanzeiger 08.04. und<br />
07.10.2010<br />
KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
Pflanzenschutz<br />
Amelsbüren 23.03.2010<br />
KLINGENHAGEN, G., Feldbegehung: Aktuelle Hinweise Bielefeld und Bünde 07.04.2010<br />
OBERMOVE zur Düngung und zum<br />
Pflanzenschutz<br />
KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
Pflanzenschutz<br />
Amelsbüren<br />
07.04.2010
- 190 -<br />
Name Thema Ort Datum<br />
KLINGENHAGEN, G.,<br />
EICKELBERG<br />
Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
Pflanzenschutz<br />
KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
Pflanzenschutz<br />
KLINGENHAGEN, G. Feldbegehung: Aktuelle Hinweise<br />
zur Düngung und zum<br />
Pflanzenschutz<br />
KLUG DR., M. Ausstellung Frühling, Blumen,<br />
Freizeit<br />
Lünen<br />
Nienberge<br />
Amelsbüren<br />
28.04.2010<br />
06.05.2010<br />
12.05.2010<br />
Münster 03.02.2010<br />
KLUG DR., M. Die Beifußblättrige Ambrosia Recklinghausen 04.07.2010<br />
NENNMANN, H. NRW-GaLaBau-Cup 2010<br />
Berufswettkampf für Landschafts-<br />
gärtner, Mitglied Jury<br />
REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen,<br />
Pflegekonzepte, Alternative<br />
Verfahren, Rotofix<br />
RUISINGER, M. Workshop: Biologischer<br />
Pflanzenschutz<br />
RUISINGER, M. Workshop: Biologischer<br />
SCHOLZ-DÖBELIN,<br />
H.<br />
Pflanzenschutz<br />
Tag der offenen Tür:<br />
Pflanzendoktor mit Infostand<br />
biologischer Pflanzenschutz<br />
Dortmund,<br />
<strong>Westfalen</strong>park<br />
Stadtbetriebe<br />
Wassenberg<br />
07./08.05.<br />
2010<br />
01.06.2010<br />
Berufsschule 15.04.2010<br />
Straelen<br />
Berufsschule 22.04.2010<br />
Straelen<br />
GBZ Straelen 19.09.2010<br />
VIETMEIER, A. Pflanzendoktor Ausstellung: Frühling,<br />
Blumen, Freizeit<br />
in der Halle<br />
Münsterland,Münster<br />
WEIGAND, B. Telefonaktion bei der Rheinischen Redaktion RP,<br />
Post, Viersen: Gewässerschutz<br />
WEIGAND, B. Gewässerschutz – Vermeidung<br />
von Herbiziden (Radwandertag<br />
der Stadtwerke Nettetal)<br />
Viersen<br />
Sequoia-Park<br />
Nettetal (Infostand)<br />
04.02.2010<br />
30.06.2010<br />
04.07.2010
8.4.1 Internet<br />
www.pflanzenschutzdienst.de<br />
- 191 -<br />
Auf über 1.000 Seiten wurden Information geboten über<br />
• das Untersuchungs- und Beratungsangebot des Pflanzenschutzdienstes<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
• den Einsatz von Pflanzenschutzmittel in den unterschiedlichen Fachsparten<br />
• besondere Gefährdungen von Pflanzenbeständen durch Schadorganismen,<br />
insbesondere auch zum Westlichen Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera)<br />
und zum Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)<br />
• pflanzengesundheitliche Regelungen beim Import und Export von Pflanzen<br />
und Pflanzenerzeugnissen<br />
• Genehmigungsmöglichkeiten nach den Bestimmungen des<br />
Pflanzenschutzgesetzes<br />
• Anwendungstechnik und Sachkundelehrgänge im Bereich des<br />
Pflanzenschutzes u.a.<br />
• über Prüftermine für Pflanzenschutzgeräte<br />
• umfangreiche Informationen zum Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten<br />
• zur Unkrautbekämpfung auf Wegen und Plätzen<br />
• Versuchsergebnisse der Demonstrations- und Informationsversuche<br />
• Aktuelle Hinweise zum Pflanzenschutz<br />
Außerdem sind im Internet auf den Seiten des Pflanzenschutzdienstes der<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> auch Informationen zu finden, die den Einsatz von<br />
Pflanzenschutzmitteln vermeiden helfen.<br />
Die umfangreiche Sammlung von Verfahren und Geräten zur nichtchemischen<br />
Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenbewuchs auf befestigten Flächen richtet<br />
sich in erster Linie an Kommunen sowie privatwirtschaftliche Garten- und<br />
Landschaftsbauunternehmen mit Pflegeaufträgen für Grundstücke, Parkplätze,<br />
Friedhöfe und sonstige öffentliche Flächen.<br />
Aber auch private Grundstückseigentümer können hier Alternativen zum verbotenen<br />
Einsatz von Herbiziden oder Streusalz finden.<br />
�
www.isip.de<br />
- 192 -<br />
(S. Bracke)<br />
Die ISIP-Plattform der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW wurde im Bereich<br />
Pflanzenschutz im Gemüsebau mit weiteren Kulturen ausgebaut. Derzeit sind dort<br />
über 60 Zulassungs- und Genehmigungslisten vorhanden, in denen kultur- oder<br />
schaderregerweise alle Pflanzenschutzmittelausweisungen aktuell abgerufen werden<br />
können. Die Ausweisungen beinhalten zusätzlich alle § 18b-Genehmigungen für die<br />
jeweilige Kultur, bezogen auf <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Eine Archivfunktion ermöglicht<br />
zusätzlich die Suche nach abgelaufenen und nicht mehr zu Verfügung stehenden<br />
Präparaten.<br />
(J. Keßler)<br />
Der Pflanzenschutzdienst der <strong>Landwirtschaftskammer</strong> NRW bietet seit 2006<br />
erfolgreich Informationen zum Pflanzenschutz in Stauden über ISIP an. Auf der Seite<br />
www.stauden.isip.de können sich interessierte Gärtner und Firmen registrieren<br />
lassen. Die Informationen richten sich vor allem an Gartenbaubetriebe mit Produktion<br />
von Stauden, gelegentlich sind auch Informationen zu Kleingehölzen oder<br />
Sommertopfpflanzen zu finden. Auch für Gartencenter, GaLaBau und alle Betriebe,<br />
die mit Problemen an Stauden zu tun haben, sind diese Informationen von<br />
Bedeutung.<br />
(H. Nennmann)
- 193 -<br />
Aktuelle Tipps zum Pflanzenschutz für Kleingärtner auf der Internetseite des BDG<br />
(Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.).<br />
www.kleingarten-bund.de<br />
8.4.2 Rundfunk, Fernsehen, Presse<br />
Autoren Titel wo veröffentlicht /<br />
gesendet<br />
Datum<br />
KLUG DR., M. Das große Krabbeln Rheinische Post 17.07.2010<br />
WERNER- Schwerpunkt Apfelschorf, POMA, Magazin für den Feb. 2010<br />
GNANN, B. Rheinland: Mit einem blauen Auge erfolgreichen Obstbaudavongekommen,<br />
Interview mit Dr. Engel<br />
Profi<br />
Bücher, CDs u.a.<br />
Autoren Titel wo veröffentlicht /<br />
gesendet<br />
Klatt, Klug, Gärtners Pflanzenarzt 2011, Landwirtschaftsverlag<br />
Kock, Kramer,<br />
Meyer,<br />
Nennmann<br />
19. Folge, 550 S.<br />
Münster-Hiltrup<br />
Hennes, W. Gärtners Pflanzenarzt, CD Landwirtschaftsverlag<br />
Münster-Hiltrup<br />
Wilke, R. Wichtige, im deutschen<br />
TASPO-Jahrbuch 2010<br />
Gartenbau verfügbare<br />
Nutzorganismen<br />
Seite 280-282<br />
Datum<br />
12/2010<br />
12/2010<br />
2010
- 194 -<br />
8.5 Ausbildung, Fortbildung<br />
Schulungen, Seminare<br />
Name Thema Veranstaltung / Ort Datum<br />
DISSEMOND<br />
DR., A.<br />
DISSEMOND<br />
DR., A.<br />
DISSEMOND<br />
DR., A.<br />
DISSEMOND<br />
DR., A.<br />
Grundlagen der<br />
Pflanzenschutzverfahren am<br />
Beispiel Winterweizen Grundlagen<br />
und Krankheitsbekämpfung<br />
Grundlagen der<br />
Pflanzenschutzverfahren am<br />
Beispiel Winterweizen Unkraut-<br />
und Schädlingsbekämpfung<br />
Grundlagen der Pflanzenschutzverfahren<br />
am Beispiel<br />
Winterweizen Grundlagen und<br />
Wachstumsregulierung<br />
Grundlagen der Pflanzenschutzverfahren<br />
am Beispiel<br />
Winterweizen Krankheits,-<br />
Unkraut- und<br />
Schädlingsbekämpfung<br />
Universität Bonn, Institut<br />
für Pflanzenbau Seminar<br />
(Agrarstudenten)<br />
Universität Bonn, Institut<br />
für Pflanzenbau Seminar<br />
(Agrarstudenten)<br />
Universität Bonn, Institut<br />
für Pflanzenbau Seminar<br />
(Agrarstudenten)<br />
Universität Bonn, Institut<br />
für Pflanzenbau Seminar<br />
(Agrarstudenten)<br />
07.01.2010<br />
28.01.2010<br />
16.12.2010<br />
23.12.2010<br />
KLATT, J. Sachkundeschulung: Integrierter Floristen,<br />
14.04.2010<br />
Pflanzenschutz<br />
Warendorf<br />
KLINGENHAGEN, Schulung zum Pflanzenbau Feldbegehung mit zwei Mai 2010<br />
G.<br />
Fachschulklassen, Telgte<br />
KLINGENHAGEN, Schäden and Pflanzen und Sachkunde für Abgeber, 10.11.2010<br />
G.<br />
Pflanzlichen Erzeugnissen Münster<br />
NENNMANN, H. Krankheiten und Schädlinge an Meisterkurs für Gärtner, 21.01.2010<br />
Ziergehölzen,<br />
LWK Tirol, LK Forum,<br />
Unkrautbekämpfung<br />
Innsbruck<br />
NENNMANN, H. Pflanzenschutz<br />
Seminar der LWK-NRW, 23.02.2010<br />
- Fit für den Privatgarten<br />
GBZ Köln-Auweiler<br />
NENNMANN, H. Pflanzenschutz<br />
Seminar der LWK-NRW, 02.03.2010<br />
- Fit für den Privatgarten<br />
GBZ Münster-Wolbeck<br />
NENNMANN, H. Zeitgemäßer Pflanzenschutz im Seminar der LWK-NRW, 21.09.2010<br />
Zierpflanzenbau unter Glas Gartenbau Kloer,<br />
Dorsten<br />
REICHEL, F. Pflegekonzepte, Alternative Unkrautbekämpfung auf 30.03.2010<br />
Verfahren, Einsatz Rotofix befestigten Flächen,<br />
DEULA Warendorf<br />
REICHEL, F. Ausnahmegenehmigungen, Pflanzenschutz im 10.06.2010<br />
Pflegekonzepte, Alternative GaLaBau,<br />
Verfahren<br />
Münster-Wolbeck
- 195 -<br />
8.5.1 LTA-Ausbildung, Praktikanten, Studenten<br />
Im Rahmen der Ausbildung zu Landwirtschaftlich-Technischen AssistentInnen der<br />
Ausbildungsstätte im Institut für Nutzpflanzen und Ressourcenschutz (INRES),<br />
Bereich Phytomedizin, der Rheinischen-Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn, wurden<br />
im Jahr 2010 in den Fachbereichen Diagnose und Versuchswesen 7 LTA´s<br />
ausgebildet.<br />
Sie lernten, ebenso wie die zahlreichen Praktikant- und StudentInnen, insbesondere<br />
die Diagnose der vielfältigen Krankheitssymptome kennen, begleiteten Versuche im<br />
Rahmen der biologischen und chemischen Pflanzenschutzmittelprüfung als<br />
Grundlage einer integrierten Pflanzenschutzberatung.<br />
Art der<br />
Ausbildung/Praktikum<br />
An-<br />
zahl<br />
Ausbildungsstätte/FH/<br />
Universität etc.<br />
Landwirtschaftlich<br />
7 Ausbildungsstätte für LTA,<br />
Technische AssistInnen<br />
Universität Bonn<br />
Schul-/Betriebspraktikum 1 Gymnasium Siegburg Alleestrasse<br />
Freiwilliges Praktikum 1<br />
Praxissemester 1<br />
Girl’s Day-<br />
Mädchenzukunftstag<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
5<br />
2<br />
Erzbischöflisches<br />
Sankt-Adelheide-Gymnasium,<br />
Bonn-Pützchen<br />
Berufskolleg, Fachschule für<br />
Agrarwirtschaft, Fachrichtung<br />
Gartenbau, Essen<br />
Arbeitssuchender, Köln<br />
Fachschule für Agrarwirtschaft,<br />
Essen (Ausbildung zum Agrar-<br />
Betriebswirt im Gartenbau,<br />
Schwerpunkt Zierpflanzenbau)<br />
FH Osnabrück, Studiengang<br />
Produktionsgartenbau<br />
FH Osnabrück, Studiengang<br />
Produktionsgartenbau<br />
Kompetenzzentrum Technik-<br />
Diversity-Chancengleichheit,<br />
Bielefeld<br />
Kompetenzzentrum Technik-<br />
Diversity-Chancengleichheit,<br />
Bielefeld<br />
Diplomarbeit 1 Universität Bonn, INRES (Institut<br />
für Nutzpflanzen und<br />
Ressourcenschutz)<br />
Agrarreferendarin 1 Beratungshalbjahr,<br />
Kreisstelle Düren<br />
Prakti-<br />
kumsort<br />
Bonn-<br />
Roleber<br />
Bonn-<br />
Roleber<br />
Unna<br />
Bonn-<br />
Roleber<br />
Bonn-<br />
Roleber<br />
Münster,<br />
FB: ZB<br />
Bonn-<br />
Roleber<br />
Münster,<br />
FB: ZB<br />
Bonn-<br />
Roleber<br />
Bonn-<br />
Roleber<br />
Anzahl<br />
Wochen<br />
8-16<br />
2<br />
2<br />
3<br />
11<br />
2<br />
8<br />
8<br />
1 Tag<br />
1 Tag<br />
> 20<br />
> 2 W<br />
(I. Adams, J. Klatt, H. Nennmann)
Masterarbeiten<br />
- 196 -<br />
1) 2009/2010:<br />
Gerrit Struck: „Rhizoctoniabekämpfung durch eine gezielte Furchenbehandlung in<br />
Kartoffeln - Auswirkungen auf die inneren und äußeren Qualitätsfaktoren“<br />
Masterarbeit im wissenschaftlichen Studiengang Agrarwissenschaften an der<br />
Georg-August Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften,<br />
Abteilung Qualität pflanzlicher Erzeugnisse<br />
1. Prüfer: Prof. Dr. Elke Pawelzik<br />
2. Prüfer: Dr. Marianne Benker<br />
2) 2010/2011:<br />
Henning Bannick: „Alternaria: Beziehung zwischen Befall und Blattinhaltsstoffe“<br />
Masterarbeit im wissenschaftlichen Studiengang Agrarwissenschaften an der<br />
Georg-August Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften,<br />
Abteilung Qualität pflanzlicher Erzeugnisse<br />
1. Prüfer: Prof. Dr. Elke Pawelzik<br />
2. Prüfer: Dr. Marianne Benker<br />
(Dr. M. Benker)<br />
8.6 Besucher<br />
Neben vielen Besprechungen mit Pflanzenproduzenten, Pflanzenschutzfirmen,<br />
Saatgutfirmen und Verbänden wurden im Pflanzenschutzdienst zahlreiche weitere<br />
Gäste begrüßt, darunter Fachkolleginnen und -Kollegen aus dem In- und Ausland,<br />
Tagungsgäste, Beraterkolleginnen und -Kollegen, Uni-Kurse, Fachschüler sowie<br />
Schüler. Dabei wurde Gelegenheit gegeben, in die Arbeit der Diagnoselabore, die<br />
Prüf- und Versucheinrichtungen des Pflanzenschutzdienstes Einblick zu nehmen.<br />
12 größere Gruppen wurden durch die Fachlabore, die Versuchsgewächshäuser und<br />
die angrenzenden Versuchsanlagen geführt und erhielten eine anschauliche<br />
Vorstellung über die aktuelle Fragestellungen und die Aufgabengebiete des<br />
Pflanzenschutzdienstes:<br />
• Gäste der Fa. Freudenberger aus Weissrussland<br />
• Gäste des Rasenseminars der Deutschen Rasengesellschaft<br />
• Gemüsebauberater der Fa. BayerCropScience<br />
• Gäste des Julius Kühn-Institutes aus Kasachstan<br />
• Biologiestudenten der RWTH-Aachen<br />
• 2 Berufsschulklassen der Fachschule Bonn-Duisdorf<br />
• 1 Grundschulklasse der Bonner Michaelsschule<br />
• 2 Kindergruppen aus Vorschulklassen<br />
• Landwirtschaftlich Technische Assistenten des neuen Jahrgangs<br />
• 1 Gruppe der Ferienfreizeit des Diakonischen Werkes der Stadt Bonn<br />
Den Gästen werden gerne anschaulich im Labor die Fachaufgaben vorgestellt. Viele<br />
Besucher hören mit großem Interesse die Darstellungen über die verschiedenen<br />
Untersuchungstätigkeiten und berichten oft von eigenen Erfahrungen mit<br />
Pflanzenkrankheiten.
- 197 -<br />
Die Rückmeldungen und Erfahrungen der vergangenen Jahre nach persönlichen<br />
Besuchen sind sehr positiv. Neben schriftlichen Informationen ist besonders für den<br />
Nachwuchs der Einblick in die Aufgaben des Pflanzenschutzdienstes eine wertvolle<br />
Erfahrung.<br />
(Dr. M. Heupel)<br />
Am 05./06. Oktober bekamen wir Besuch aus Dänemark. Die 43-köpfige Gruppe<br />
anführt von Martin Mikkelsen setzte sich auch Beratern der Dänischen<br />
Landsberatung sowie Vertretern von Saatgut-, Pflanzenschutz-, Technik-, und<br />
Futtermittelfirmen zusammen. Die Kollegen wollten sich in erste Linie zum<br />
Maisanbau informieren. Speziell lag das Interesse in der Sortenwahl, Erfahrungen<br />
mit Untersaaten, Zwischenfrüchten, dem Auftreten und der Kontrolle von Krankheiten<br />
und Schädlingen sowie der Organisation der <strong>Landwirtschaftskammer</strong>. Hierzu wurden<br />
von Frau Dr. Ruland, Herrn Erhardt, Herrn Hanhart, Herrn Spitz, Herrn Große-Enking<br />
sowie Herrn Klingenhagen entsprechende Vorträge gehalten. Am zweiten Tag<br />
besuchten die dänischen Kollegen die von der Landwirtschaftkammer organisierte<br />
Maschinenvorführung zum Thema Maisstoppelzerkleinerung.<br />
Am 05. November informierten sich Mitarbeiter der Firma Fromme über die<br />
Problematik der Ungrasbekämpfung im Ackerbau. Die insgesamt 12 Personen<br />
wurden von Herrn Ebner von der Firma Bayer begleitet.<br />
Recht groß war das Interesse an einem Versuch, den wir in unmittelbarer Nähe zur<br />
<strong>Landwirtschaftskammer</strong> in Münster angelegt hatten. Hier sind verschiedene<br />
Ackerfuchsschwanzherkünfte nebeneinander ausgedrillt und anschließend, quer<br />
dazu mit wichtigen Herbiziden behandelt worden. Je nach Herkunft und<br />
„Vergangenheit“ war die Wirkung der Herbizide sehr unterschiedlich. Entsprechende<br />
Untersuchungen sind aus dem Gewächshaus bekannt, waren aber in diesem<br />
Freilandexperiment sehr eindrucksvoll.<br />
Im Laufe der Vegetation durften wir neben Beraterkollegen aus Nordhrein-<strong>Westfalen</strong>,<br />
Niedersachsen und Schleswig-Holstein auch die Herren Moss und Orson aus<br />
England begrüßen.<br />
(G. Klingenhagen)<br />
Besuchergruppe aus Einland